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1. Vaterländische Erdkunde - S. 285

1897 - Braunschweig : Wollermann
Sechster Teil: Deutschlands Kulturzustände/) 1. Allgemeines über Kultur. Kulturzustände siud die durch die Menschen vervollkommneten Naturzustände.^) (Vergleiche: 1. Feuererzeugung der Wilden durch Reiben, — Zündhölzer, — elektrisches Sicht; 2. Hütten und Zelte der Eskimo, Samojeden ?c., — ein modernes Wohnhaus, — das Reichstagsgebäude u. a.; — 3. afrikanischer Ochsenkarren, — Eisenbahn; 4. ausgehöhlter Baumstamm, — modernes Schiff; 5. Besorgung von Nachrichten durch einen privaten Boten, — Postwesen [Brief für 20 Pf. nach Afrikas; 6. Fingertelegraphie der Indianer, — elektrischer Tele- graph, -—- Telephon; 7. Zerreiben des Getreides zwischen zwei Steinen mittelst der Hand, — Dampfmühle; 8. die Fischgräte als Nadel der Eskimo, — die Nähmaschine; 9. die Sichel, — die Mähmaschine mit Selbstbinder :c.) Ver- vollkommnert werden können die Gegenstände der Natur um uns (materielle Kultur; s. Beispiele oben) und der Mensch selbst nach seinen geistigen Fähig- feiten und seinem sittlichen Empfinden (Veredelung; geistige Kultur). Völker, die gar keine, oder richtiger gesagt, nur eine geringe Kultur haben, nennt man Naturvölker, diejenigen mit einer reichen Kultur (Mitteleuropa) Kulturvölker. Dazwischen stehen die Völker mit Halbkultur. Damit ein Volk zu Kulturzuständen gelange, muß es geistig und körperlich thätig sein, a) Es muß nachdenken über die Gegenstände und Erscheinungen in der Natur, um die bekannten Gegenstände und Kräfte zweckmäßig anwenden zu können und um neue Kräfte (vergl. Spannkraft des Dampfes, Elektrieität) zu entdecken, b) Zugleich muß es Lust und Fähigkeit haben zu körperlicher Arbeit, um das Erkannte in großem Umfange ausführen zu können. Die Vervollkommneruug der Naturzustände, also die Erreichung immer höherer Kultur- zustände erkennen wir als eine uns von Gott gesetzte herrliche Aufgabe von unendlichem Umfange (vergl. auch 1. Mose 1, V. 26: „die da herrschen über die ganze Erde"). An dieser Aufgabe arbeitet jeder thätige Mensch, auch der schlichteste Arbeiter (Nachweis?). Das Bewußtsein, mit thätig zu sein zu immer herrlicherer Entfaltung der Natur- und Menschenkräfte ist für den Ein- *) In diesem Teil ist die Unterscheidung der Stoffquellen (Karte, Nachdenken, Mitteilung) durch verschiedene Lettern unterblieben. Natürlich sollen auch hier die Kärtchen zu Hilfe gezogen werden, aber in erster Linie ist das Kind zu veranlassen, selbständig das betreffende Material auf Grund der bisher erworbenen Kenntnisse zusammenzustellen. Es weiß z. B. bereits, wo fruchtbare Gebiete sind (s. S. 287), wo Eisen gefunden wird u. s. w. und soll deshalb zunächst angehalten werden, ohne Karte fertig zu werden. Diese allerdings etwas dürftige Erklärung wird für die Schule ausreichen. Es kommt hier doch vielmehr auf die Erläuterung durch Beispiele an, wie sie weiter unten gebracht iverden.

2. Vaterländische Erdkunde - S. 301

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 301 — die Gewebe- (Textil-)Jndnstrie erst in dritter Stelle in Europa (hinter Groß- britannien und Frankreich). Im allgemeinen vollzieht sich der Aufschwung der Industrie iu Deutschland aber rascher als in andern Ländern, Großbritannien nicht ausgeschlossen. Das flößt, wie bereits gesagt, deu Engländern ernste Be- sorgnisse ein, so daß sie bereits verschiedene Maßnahmen zur Niederhaltung der deutschen, bzw. zu schnellerer Hebung der eigenen Industrie ergriffen haben. Zunächst versuchte man, wenigstens das eigene Land für die deutschen Waren zu verschließen. Da man glaubte, die Deutscheu schmuggelten ihre Erzeugnisse als „englische" in England ein, so wurde ein Gesetz erlassen, nach dem alle aus Deutschland kommenden Waren gestempelt sein mußten als 'Made in Ger- many' (gefertigt in Deutschland). Man dachte, die Germany-Ware würde nun als „billig und schlecht" entlarvt werden, aber es trat das unliebsame Gegen- teil ein, sie erwies sich als „billig und gut". Jetzt gilt diese 'Made in Germany' selbst in England als eine Ehrenbezeichnung, durch die eine Ware als durchaus zuverlässig garantiert ist. Besonders sind es die Eisen- und die chemischen Waren, die sich, wie überall, so auch in England einen vorzüglichen Ruf er- worbeu haben. — Um über die Ursachen der scharfen deutscheu Konkurrenz ins klare zu kommen, schickten die Engländer dann vor kurzem eine Abordnung nach Deutschland herüber. Dieselbe kam zu dem Resultat, daß Deutschland den raschen Aufschwung seiner Industrie, speciell der Eisen- und der chemischen In- dustrie, neben billigeren Löhnen den ausgezeichneten Maschinen und vor allem der weit vorgeschrittenen deutschen Wissenschaft und Bildung verdanke. — Jetzt will man schleunigst nach deutschem Muster in London eine große Universität bauen! Über die einzelnen Industrien merken wir kurz folgendes. b) Eisen-Industrie. Daß Deutschland in seiner Eisen-Gewinnung in Europa nur von Großbritannien, in der Welt überhaupt nur von diesem und von den Ver- einigten Staaten übertroffen wird, sahen wir bereits. Dementsprechend steht auch die Eifeu-Verarbeitung in hoher Blüte, und zwar sind die Haupt- gewiuuungs- auch die Hauptverarbeitungsstätten (Karte: Ruhrkohlengebirge, Oberschlesische Platte, Lothringen-Lnxembnrg und das Erzgebirge; dazu noch die aus dem Handwerk hervorgegangene Eisenindustrie Württembergs (S. 94). — Im einzelnen sei folgendes bemerkt: In der Stahlfabrikation hat Deutsch- laud alle anderen Länder überflügelt, namentlich stehen die Leistungen der Kruppschen Fabrik (S. 143), dereu Kanonen in alle Welt gehen, unerreicht da. Die Ausfuhr von Eisenbahnschienen hob sich seit 1862 von 4 Tsd. t auf 200 Tsd. t, diejeuige vou Platten und Blechen von 34 Tsd. t auf 66 Tsd. t. Eiues ausgezeichneten Rufes erfrenen sich auf dem Weltmarkte auch die deutschen Draht waren, deren Ausfuhr sich in den zehn Jahren von 1879—89 von 70 Tsd. t auf rund 200 Tsd. t hob. Für Schlitt- schuhe ist Remscheid der erste Platz der Welt. (S. 141.) Einige Industrien mußten schwer gegen die Neigung des deutschen Publikums, ausländische Fabrikate vorzuziehen, kämpfen. So erging es z. B. der Nähmaschinenfabrikation, die anfangs fchwer gegen Amerika auf- kommen konnte. In der Neuzeit hat auch sie sich gewaltig gehoben, so daß sie jährlich wohl an 1j2 Mill. Stück im In- und Ausland absetzt. Auch die deutschen Schneidewaren begegneten lange einem Vorurteil und wurden gegen

3. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

4. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

5. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

6. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

7. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

8. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

9. Alte Geschichte - S. 75

1872 - Mainz : Kunze
75 Ieibenfd)aft biftiert. 2tttifche Flüchtlinge aber befeuert non Sieben au3, roeldjeg mit ©parta bereits raieber verfallen ist, die attifd^e 23ergfefte Sß ^ 91e unter Sttirafgbulos: ein Angriff der 30 abgefdhlagen: £t)rafybuio£> marf(f)iert nach dem $iräu§, befel^t 5ftu= nqcfiia, Äarnpf, ^ritiaä fällt: Btmefpalt unter den 30, fte fenben nacf) ©parta: ßgfanber fommt nacf) (Sleujtä. Slllein die (5iferfucf)t der fpartanifchen 23ehörben gegen biefen übermächtigen Parteiführer fommt den Athenern §ugut: jlönig 5ßaufanta§ vermittelt einen §rie= den, nach meinem Slthen [feinen Bürgern jurücfgegeben, ©leufiä bagegen al§ autonomer ©taat den 30 eingeräumt roirb. ©iefe (5in= rid^tung ohne Sdauer; Hebern)ältigung bsr 30 bei einem 33erfucfj, die ©eraalt in Slthen jjuriitfjugeroimten; (Sleuftä mit Sitten tmeber Bereinigt, die folonifcf)e Sserfaffung h^seftellt, eine 2imneftie (jirj fivtjoixaxijafiv) befchtoffen und geroiffen^aft gehalten (403). 2. S&irfen und £ob beä ©ofrates (469—399). $)ie p^irofop^ifd^e gorfcfjung, meld^e mit £ha^ Döu 2ftilet begonnen, ist feit jener ^eit ununterbrochen roeiter gegangen und hat mehr und mehr §ur föritif, §um 3roetfe* an ^em Ueber= lieferten, befonberä im ©ebiete der Religion geführt, ^n biefer 33ejiehung wirft auch der Ä'rieg (ßiaiog did'äaxaxog Xhuf.) jerftörenb und der ^raiefpalt §toifchen dem Ueberlieferten und der neuen fritifc^en (Srfenntnif* tritt beutlich heroor in den^o= möbien be£ 5lriftophane§ (428 bi3 c. 388) und den £ragöbieit be§ non ihmbefämpften ©urip ibes (480—406). 3>enerr obraohl Slnhänger und 23erfecf)ter altathenifcfier ©itte, macljt boch die gan^e ©ötterrcelt feinem ßügellofen Ssm^e bienftbar; biefer, (Suripibeä, geigt ftch überall oom ©eifte der föritif, be3 ^meifelä, ^er ^ufftärung, mit (Sinem Sporte der ©ophiftif, ergriffen. Unter den $ertre= tern biefer neuen fophiftifchen Dichtung ^ßrotagoraä oon Slbbera, ©orgias non ßeontinoi, ^robifos üon ^eo3, §ippia3: fe^r ernfte neben fehr frioolen ©eiftern. 3hr ©emeinfameä ist ihre fub = jeftine Sftidljtung (avd-gtonog /astqov unavtwv), ihre fritifclje ©teuung jutn Ueberlieferten („oon den ©ottern fann ich nid^t raiffen, ob sie finb aber nicht finb" ^ßrotagoraö), ihre praftifche£enben§, wonach fte £ugenb, b. h- in ihrem ©inn attfeitige prafttfc^e Sfcüdejtigfeit (und graar gegen hohen Sohn) §u lehren bemüht finb. 3m ©egenfa^ gu ihnen ©ofrateä, ©ophroni§fo3 ©ohn, oon einer inneren ©timme (fein öuifxoviov) jum Sum ©ucfjen der Sbaljrheit getrieben, Dom belphifchen ©ott alä der Sbeifefte der Hellenen erflärt, wenbet fidf) oom ©efcljäftäleben ^33ilb=

10. Leitfaden der Erdkunde - S. 74

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens", blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener- klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel nach Persien und Indien. § 41. Arabien, ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut angebaut. * Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele. Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. * Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds, Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der K a a b a. * Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten. Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *
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