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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 68

1832 - Hannover : Hahn
68 Afrika- Guinea (ginea). In O. Kafernküste, Sena, Sofala, Mozam- bique (mosambihk), Zanguebar (sangcbar), Ajan, Adel, Habesch und Nubien. Im Innern: Sudan oder Nigritien; das südliche unbekannte Innere. §. 172. Meerbusen. Arabischer Busen, Meerbusen von Guinea und von Sidra. §. 173. Meerengen. Straße von Gibraltar, Babelman- deb, Madagaskar. §. 174. Vorgebirge. Cap Gardafui, Delgado, Corrien- tcs, der guten Hoffnung, Nadelcap, das Schwarze, Schöne, Palmen, Grüne, Weiße Cap, Cap Spartet, Cap Bon. §. 175. Inseln. Madeira, Kanarische Inseln, I. des Grünen Caps, Matthäus, Guinea Inseln, Himmelfahrtsinsel (Ascension), St. Helena, Erfrischungsinsel, Madagaskar, Ko- morrische, Bourbon, Moritzinsel, Sechellen (ftschellen), Admiran- ten, Sokotora. h. 176. Boden. Hochland und Tiefland. Gebirge. Atlas, Mondsgebirge, Habessinische Alpen, Lupata, Schneege- birge, Konggebirge. —• Pic auf Teneriffa. §. 177. Landen ge von Suez. — Wüsten. Die Sa- hara. — Steppen. Biledulgerid (dscherid), Capland. — Hoch- ebene im Innern. §. 178- Klima. Allethalben sehr warm, Schnee und Eis nur auf den höchsten Gebirgen. Regenzeit und trockne Zeit. Hef- tige Stürme in der Sahara und an der Süd- und Westküste. Tornados. Chamsin in Ägypten. Harmattan in Senegambien und Guinea. Monsuns an der S. und O. Küste. Pest in Ägypten und in der Berberei. Sandhosen in der Wüste. §. 179. Seen. Marawi, Steppenseen. Laudea, Dembea, Tsad. — Ströme. Gegen N. fließt der Nil, der in Nubien durch den Zusammenfluß des Weißen und Blauen Flusses entsteht; gegen O., S. und W. der Niger oder Joliba (dscholiba); gegens. der Zambese (sambese); gegen W. der Oranienfluß, Zaire (ßaire) oder Kongo, Gambia, Senegal. §. 180. Producte, welche Afrika allein eigen sind: der Butterbaum, Wachsbaum, Affenbrotbaum, Ebenholz, Afrikanischer Elefant, Nashorn mit zwei Hörnern, Giraffe, Zebra, Gnu, Hiane, Ibis, Ichneumon. §. 181. Sonstige ausgezeichnete Produkte Afrikas sind: Pferde (Berberei), Kamele, Flußpferde (Nil und Niger), Löwen, Panther und Leoparden, Schakals (in ganz Afrika), Büf- fel, Strauß (Sahara), Schlangen, Moskitos, Termiten, Korallen, Reis und Getreide (Berberei, Ägypten), Zucker (westliche Inseln, Ägypten), Kaffee (östliche Inseln), Wein (Capland, Madeira, Ka- narische Inseln), Datteln (Berberei), Sennesblätter (Nubien), Gummi (Senegambien, Sahara), Baumwolle, Jams und Ma- niok, Gold (Sudan, Senegambien, Guinea), Eisen, Steinsalz (Sahara, Habesch), Ambra (Ostküste).

2. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

3. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

4. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

5. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

6. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

7. Abt. 2 - S. 708

1830 - Hannover : Hahn
708 Asien. mus von Arabien getrennt. Gold- und Kupfergruben; feine Wolle, wich- tige Shawlweberei. — Lerman oder Sirdschnn an der Westgranze einer fruchtbaren Ebene, in S. der großen Wüste, 78 M. von Schiras in W., 20 Tagereisen von Dschellalabad im Afganen Lande in O., 30,000e. Mei- lenweit bedecken Ruinen die Umgegend.— Gomron oder Bender Abnsst, verfallne Seestadt, 3 bis 4000 E. Das flache Küstenland dieser Provinz heißt Mogistan, d. h. Dattelnland. Die Insel Lischmi und das weit kleinere Grmus oder »Zurmus daneben. Letztere kam 1507 in die Gewalt der Portugiesen und war ein blühender Stapelplatz des Indischen Handels, 1622 wurde sie von Schah Abbas erobert und ist seitdem verödet. Sie hat Eisen, Schwefel und viel Quellsalz. Beide Inseln so wie ein 20m. langer Küstenstrich des festen Landes mit der Stadt Gomron stehen unter der Herrschaft des Imams von Maskat in Arabien. Kischmi, einst eben- falls blühend, ist jetzt eine nackte Einöde; dennoch aber 10,000e. u. zwei Städte Lischmi und Luft. Vor einigen Jahren war hier eine Englische Garnison. 5) Ehusistan, nördlich vom Persischen Busen, am Schar el Arab, Larun und Larasu. Wohnsitz der Sabäer oder Johannis Lhristen. Eine ziemlich menschenleere, wenn gleich zum Theil höchst fruchtbare was- serreiche Provinz, unter deren E. viele Lurden, Lurcn, Bukrhiaris und andere kriegerische unabhängige Räubervölker der Gebirge; im Tieflande Araber. Indigo und Zucker sind Hauptprodukte.— Schuster oder Tosier- an! Karun ist die Hauptstadt. Ungeheure Trümmerhaufen bezeichnen den Ort als alten Sitz der Sassaniden. Merkwürdiger Schleusendamm aus Quadern, 1200 F. lang, das größte Bauwerk dieser Art in Persien. Die Ruinen des alten Susa liegen 7m. westlich von Schuster am Karasu. 6) Aderbeirschan, eine der bewohntesten Provinzen in N. der vori- gen, mit der es eine Statthalterschaft ausmacht, die unter Abbas Mirza steht. Die Hauptstadt Tavris, Tebrrs oder Tauris, mehrmals schrecklich von Erdbeben verwüstet, 30,000e. Einst 250 Mosteen, jetzt noch 3. Ein- zige Kanonengießerei des Landes; in dem alten großen Schlosse ist eine Gewehrfabrik und ein Arsenal, befestigt; Citadelle; wichtige Leder-, Sei- den- und Goldfabriken. — Miaña, berüchtigt durch eine Art von Wan- zen, deren Stiche, die aber nur Fremde treffen, tödtlich sind.— Ardebil, schlecht gebauete Fabrikstadt, zu deren Heiligengräbern viel gewallfahrtet wird; 600 Familien. Fort, nach Europ. Art erbauet. — Am See Urmia die Stadt gl. N.— Nördlicher liegt Lhoi, südlicher Maragha. 7) Ghilan an der Sw. Küste des Laspischen Sees und am Lisil Gzen; sumpfig, waldreich, ungesund, aber sehr fruchtbar an Südfrüchten, Indigo, Jucker, Reis und Baumwolle; vorzügliche Seide. Im Sommer Ziehen die E. in das südliche Elburs Gebirge, welches hier bis 7000 F. hoch ist. Die Hauptstadt Raschr, ganz von Wald umgeben, 60 bis 80,000 E. Die wichtigsten Seidenwebereien des Landes. — Labaja,r, 15,000e., treibt starken Seehandel. Der Hafen der Stadt ist bei Lankerud. — An der Küste der kleine Handelsort Enselli oder Sinselli, 1000 E. Der einzige

8. Abt. 2 - S. 795

1830 - Hannover : Hahn
Capland. 795 Sandbank umgeben hat, deren Brandung das Landen sehr erschwert. Die größten Flüsse, der Elefanten flu ß in W., der den Großen Dornfluß und Schwarzen Klippfluß mit dem Kleinen Dornfluß aufnimmt7 und der Kamtki- oder Große Fischfluß in S. sind etwa 50m. lang. Zwischen beiden sind der Große Berg- fluß (Mündung in der Helenenbai), der B rei t e Flu ß (Mün- dung in der Sebastians Bai), der G auritsflu ß mit dem Tau-, Büffel-, Löwen- und Elefantenflusse, dergroßeodercam- toosfluß (Mündung in der Camtoos Bai), der Sonntags- fluß (Mündung in der Algoa Bai).— Obgleich das Capland schon außerhalb der heißen Zone liegt, so finden hier doch noch nicht die vier Jahrszeiten der gemäßigten Zone Statt, sondern nur eine Regenzeit bei Nw. Wind (hier der böse Monsun genannt), sehr stürmisch mit heftigen Gewittern vom Mai bis Septbr., und eine trockne Zeit bei So. Wind (der gute Monsun) wahrend unserer Wintermonate. Das Klima ist sehr warm in den Thälern und Küstengegenden, rauher in den Hochebenen und Gebirgen, wo auch Schnee und Eis nicht un- bekannt sind und die Einwohner oft von Kälte leiden. Die. höheren Gebirge sind 5 bis 6 Monate lang mit Schnee bedeckt. Die Zahl der einheimischen Produkte ist gering; außer wilden Trauben und einigen geringen Beerenarten fanden die Europäer hier keine genießbare Frucht, aber alle Europäischen Getreide- und Obstarten und Süd- früchte, so wie die meisten S. Asiatischen gedeihen in den warmen fruchtbaren Strichen in wahrer Üppigkeit; nur Zwetschen wollen nicht fort. Wein und Getreide, besonders Weizen, sind Hauptgegen- stände der Cultur; Pfirschen sind in einem Theile der Colonie ge- backen ein Hauptnahrungsmittel. Man hat unter andern Bambus- rohr, Palmen, Eisenholz, sogar den Brotbaum und vorzüg- lich prachtvolle Blumen (Zwiebelgewächse, Heiden, Mimosen, Aloe u. a.), aber auch viele Giftpflanzen. Bemerkenswerth ist der Wachsbaum, dessen erbsenähnliche Beeren mit Staub überzogen sind, der eine brauchbare Art Wachs liefert. Thee-, Baumwoll- und Kaffee- pflanzungen sind angelegt. Wilde einheimische Thiere, deren Zahl frei- lich bei der sich immer weiter verbreitenden Cultur sehr abnimmt, sind Elefanten (selten), Löwen, Panther, wilde Hunde, wahr- scheinlich eine Art Hiäne, Schakals, Zebras, Quaggas, Wöl- fe, Giraffen, Nashörner, Antilopenarten, Büffel, Af- fen, Strauße, Flamingos, Löffelgänse, Schildkröten, Schlangen, sehr schöne aber auch sehr giftige Arten, Termiten, oft wahre Plage in den Häusern, so wie Heuschrecken auf den Feldern. Als Hausthiere sind Rinder und Schafe (letztere auch mit schlichten Haaren und dem gewöhnlich 5 bis 6 Pf. schweren Fettschwanze) wich- tig; Pferde und Esel gedeihen nicht so gut. Das Mineralreich ist wirklich arm zu nennen. Man hat Spuren von Eisen, Kupfer und Blei entdeckt, Bergwerke giebt es aber schon des Holzmangels wegen nicht; Salz gewinnt man aus kleinen Landseen und dem Meere reichlich. An der Küste werden auch Wallfische gefangen. Die Zahl der E. vermehrt sich jetzt schnell; 1798 betrug sie 62,000; 1807 = 73,600; 1818—99,100; 1822-110,000; 1827 — 120,000, 51 *

9. Abt. 2 - S. 780

1830 - Hannover : Hahn
780 Afrika. de rres Forcas. Das Arlaegebirge durchzieht das Land in seiner größ- ten Höhe und trennt die So. Steppe von dem fruchtbaren Küstenlande. Der Mulvia, Sebu, Morbea und Nun sind die bedeutendsten Flüsse des Landes, alle übrigen sind nur kleine Küstenflüsse; ansehnliche Steppen- flüffe, z. V. der Draha, Tafilclc und Ghir, sind in O. Im Oktober beginnt die Regenzeit mit Stürmen und Gewittern. Der Boden ist in den meisten Gegenden sehr ergiebig, besonders in den Thalern und Vor- bergen des Atlas, die Küste ist in N. felsig, sinkt aber in S. immer mehr zum sandigen Flachlande herab. In N. hat sie gute Hafen, die in S. fehlen; aber allethalben bemerkt man das Fortschreiten des sandigen Küstensaums, die Hafen werden immer seichter und Sandbänke machen die Schifffahrt gefährlich. Getreide, Öl, Taback, Feigen, Pferde, Rin- der, wolle, Rupfer und Salz sind Hauptprodukte. Die Fabriken lie- fern grobes Tuch, seidene Zeuge, herrliches Leder und Teppiche, grobe Fayence. Die Juden sind die vorzüglichsten Handwerker, obgleich ihre Waare elender, als die schlechteste Europäische ist. Die Zahl der E. ist unbestimmbar; man schätzt sie auf 5 bis i5mill. Zwei Hauptstamme der Berbern leben hier, in N. die Errifis, in S. die Schellus; viele Ge- birgsbewohner sind ganz unabhängig und cs werden daher von Zeit zu Zeit Kriegszüge gegen sie unternommen. Mauren bewohnen die Städte. Arabische Nomadenstamme stehen unter eigenen Schciks und zahlen Tri- but; manche leben ganz unabhängig und belästigen die Karawanen. Auch Neger leben als freie Leute hier und das Heer besteht zum Theil aus ih- nen. Sehr zahlreich sind die Juden. Regent des Staates ist ein Sul- tan, der despotisch herrscht. Kaperei wird nicht von Privatpersonen, son- dern nur in Kriegszeiten durch Schiffe des Sultans getrieben. Die wich- tigsten Städte sind: Marokko, Marraksch, 30,000 E., ehemals viel be- völkerter, I^M. im Umfange, im Innern gelegen, schlecht gebauet. Der Pallast bildet eine eigene Stadt neben der anderen und hat mehr als eine Stunde im Umfange. Residenz des Sultans. — Fez (Feß), die größte und wichtigste Stadt des Landes, 100,000e. Enge ungcpflasterte Stra- ßen, hohe Häuser, über den Straßen bisweilen durch Gänge verbunden. Großer Pallast des Sultans, der als eigenes Quartier der Stadt auf einer Anhöhe liegt. Die Moskee des Sultan Mulei Edris, der um 800 Fez erbauete, ist eine Freistadt auch für die gröbsten Verbrecher. Mancherlei Fabriken und Handwerke, deren jede Art eine besondere Straße inne hat. Wichtiger Handel. Viele Ruinen füllen die Stadt. — Nun an der S. Gränze, 30,000 E. Von hier gehen Karawanen nach Sudan. — Tessa, im Atlas, Sammelplatz der Mekka Karawane.— Mckrnós, 15,000 E. Gro- ßer Pallast. Franziskanerkloster zur Loskaufung der Christensklaven.— Ta- rudanc im S. des östlichen Atlaszuges hat Kupfergruben. — Folgende Städte liegen an der Küste in W. Tanger (tandschsr), etwas befestigt, 10,000e. Verkehr mit der Spanischen Küste.— El Arisch oder Larache (larasch), 3000e. — Alkassar, 10,000e. — Sallee, Rabat, Azamor (aßamohr) am Morbea, Agader oder Sc. Lroix, letztere in der Provinz

10. Abt. 2 - S. 783

1830 - Hannover : Hahn
Berberei. Tunis. Tripolis. 783 but, was schon zu Kriegen Veranlassung gegeben hat. Der Bei hat ein stehendes Heer von etwa 5000 Türken und erlaubt den Seeraub, wie in Algier. Die Seemacht ist unbedeutend. Die Städte sind an der Ruste: Tunis, befestigt, an einem See, der mit dem Meere in Verbindung steht und dessen Eingang durch die Castelle von Golerra geschützt wird, 130,000e. Die große Bai bietet den sichersten Ankerplatz dar. Wichtiger Handel, daher haben Consuln fast aller Europäischen Nationen hier ihren Sitz. Nördlicher am C. Cartagine bei dem Hafenort Mersa liegen die Trümmer der Römischen Colonie Neukarrhago, 706 von Arabern zerstört. Die Re- sidenz des Bei ist in dem festen Schlosse von Barda, ^M. weiter im In- nern.— Die übrigen Seestädte sind: Sabes oder Labes, 30,000e., treibt starken Handel mit Datteln und Henna. An dem Busen von Gabes liegt die Insel Dscherbi, 30,000 E., nicht allein durch ihre Fruchtbarkeit, son- dern auch durch Woll- und Leineweberei berühmt.— Sfax, 6000 E., wel- che stark mit Malta handeln. In der Nähe die beiden Inseln Rerkenni unter einem besondern Scheik, nur von Fischern bewohnt. Nördlicher lie- gen: Monastir, 12,000 E., welche wichtige Wollweberei treiben; Susa, 8000 E., von großen Olbaupstanzungen umgeben; Hammamer,8000e.; Sa- libia, 4000 E. An der Nordküste ist porro Fariña, schlechter Hafen, in dessen Nähe die Ruinen von Urica, und Biserta, 8000 E., die viel Ge- treide ausführen.— Im Innern liegen: Rairwan, 50,000e., berühmt durch eine herrliche Moskee. — Hamamlihf, warme Bäder.— Toser, be- rühmter Dattelnmarkt in der S. Steppe. — Reff an der Gränze von Al- gier.— Die kleine Insel Tabarka gehörte bis 1798 den Genuesern. D. Tripolis. Dieser Staat, östlich von Tunis, gehört eigentlich nicht mehr zu dem fruchtbaren Insellande der Berberei, sondern ist mehr ein gar nicht bestimmt begränzter Theil der großen Wüste, die hier von dem etwa 1500 F. hohen Shuriano- und Harudschgebirge unterbrochen wird. Als Gränze gegen O. kann man etwa das Lap Razarin oder den Busen von Bomba annehmen. Küstenlänge —225 M. Vorgebirge Ras Sem oder Rasar, Mesurara und Zoar. Der große Busen von Sidra (die alte Syrre, jetzt nicht sehr gefährlich). Kein nennenswerther Fluß. Aus- fuhrprodukte sind schöne wolle, Getreide, Safran, Lornsbohnen, Salz, Pferde, Häure; die meisten Handelsgegenstände kommen durch Karawanen aus anderen Ländern, als Srraußfedern, Elfenbein, Gold, Sklaven, Sennesblarrer, Gummi. An der Küste liefern Seen und Sümpfe eine Menge Salz. Die E. sind nur Mauren und nomadische Araber, sehr zahlreich sind die Juden. Europäer genießen hier größere Freiheit als in den andern Raubstaaten und haben sogar in der Hauptstadt eine öffent- liche Kapelle mit Glocken. Seit 1509 war Tripolis in der Gewalt der Spanier, 1551 eroberte sie ein Türkischer Seeräuber, Dragur, und ward erster Pascha. Noch jetzt führt der Regent diesen Titel und ist in größe- rer Abhängigkeit vom Sultan als Algier und Tunis, zahlt auch Tribut nach Kvnstantinopel, hat übrigens eben so wie dort, Türkische Miliz von einigen 100 Mann. Im Kriege stellen die Nomaden ihre Reiterfchaaren;
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TM Hauptwörter (200)200

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