Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 25

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii.? Die ältesten Weltvölker. 25 unabsehbaren Sandmeere zieht das Schiff der Wüste, das Kaineel. Wie Asien, so wurde auch Afrika frühzeitig, besonders von Hamiten bevölkert. Die Einwohner im Innern sind meist Neger, die durch die schwarze Farbe und wolliges Haar, wie auch durch besondere Gesichts- und Schädelbildung von den Stämmen Asiens sich ausfallend unterscheiden. Sie lebten immer völlig abgeschieden von der übrigen Welt, obwohl viele Karawanen den Weg zu ihnen fanden, und tragen heute noch alle Zeichen von Rohheit und Barbarei au sich. Im Süden herrschen dunkle Bantustämme und hellere Hottentotten vor. Im Hochlande Habe sch oder Abessinien, einst Aethiopien genannnt, gab es auch uralte hochcimlisirte Staaten: und von Meroe, wo ein Priesterstaat war, sind noch Ruinen vorhanden. Sie wurden durch Handel reich; und ihre Kunstfertigkeit war auch den Griechen bekannt. Doch war ihre Herrlichkeit bald verschwunden; und selbst in äußerlichen Dingen stehen die Einwohner jetzt auf sehr niedriger Stufe. 5. Aegypten. § 12. Bekannter istaegy pten geworden, das lange, nur wenige Stunden breite Tiefland des Nils. Vom Juni bis September werden die Niederungen vom Nil überschwemmt; und das lange Thal wird in einen unabsehbaren See verwandelt, aus dem die Dörfer sich wie Juseln erheben. Der reichliche Schlamm, den der Strom mit sich führt, befruchtet die Felder und macht den ausgebrannten staubigen Boden zu einem grünenden Garten, in welchem Getreide, Reis und Baumwolle auf's Ueppigste gedeihen. Erreicht der Wasserstand nicht die erforderliche Höhe, so erfolgt Theurung; ist die Überschwemmung stark genug, so wächst alles im Uebemnß. Die ältesten Einwohner sind Nachkommen von Mizraim, dem Sohne Hams; und nach diesem nennen die Bewohner das Land jetzt noch Misr. In Oberägypten gründeten die Pathrn- Handbüchl. d, Weltgesch. (7. «.) 3

2. Die Weltgeschichte - S. 55

1835 - Mainz : Kupferberg
Peloponnesischer Krieg. 55 Übung wird durch die immer mehr blühenden, bildenden Künste, auf's v.c.g. Höchste gesteigert. In den Wissenschaften erreicht die lyrische Poesie vorzüglich durch Pin daros, die tragische durch Ae sch y los, durch Sophokles und Euripides ihre höchste Blüthe (am Tage der Salaminischen Schlacht: Aeschylos Mitkämpfer, Sophokles Siegestänzer, Euripides geboren). Herodotos beginnt die eigentliche Geschichte; und in den Künsten führt Pheidias die Bildhauerkunst zu ihrer Vollendung (sein olym- pischer Zeus re.). Iv. Vom pelopon ne fischen Kriege bis zu den dreißig Tyrannen in Athen, von 431 bis 404 v. Ch. G. Ol. 87,2 — 94,i: * Kampf der aristokratischen Verfassungen gegen die demokratischen, — Sparta's gegen Athen. Beide Th eile werden in ihren Principien zur moralischen Entartung geführt. Lange Zeit schwankt die Entscheidung, bis Athen, alles Maas der Mäßigung überschreitend, schmach- voll der Oligarchie unterliegt. 1. Von Platää'6 Gefahr bis zum Frieden des Nikias, von 431. bis 422 v. Ch. G. * Wechselndes Glück der Krieg führenden Parteien. Athen siegreich durch seine Flotte, Sparta durch sein L a n d h e e r. G e g e n se i t i g e L a n d e r v e r w ü st u n g e n. Platää übt Rache an den in seine Mauern eingedrnn- 431, genen Thebäern. Sparta's d orisch-pelop onnesi sch e Symmachte umfaßt: alle Peloponnesier (ausgenommen Argos-, die Achäer und Eleier, weiche schwanken), die Megareer, Thebaer, Phokcer, Leukadier, opuntischen Lokrcr rc. unter einem sparta- nischen Oberfeldherrn (König); die Flotte unter einem Nau- archen. Oligarchie Hauptbedingung der Verbündeten. Athen's ionisch-attische Symmachie: ») zins- pflichtige Bundesgenossen thcils auf den Inseln: Lemnos, Skyros, Naros, Thasos, Euböa, Samos, den Kykladen, Sporaden, Aegina rc., theils auf dem Festlande: an den Westküsten Vorder-Asiens, am Pontos, dem thrakischen Cher-

3. Alte Geschichte - S. 48

1869 - Mainz : Kunze
48 Die kunstmüßige St)vif, ebenfalls in den ionischen Kolonien entsprungen, beginnt mit der Elegie, deren Blüthezeit das 7. und 6. Jahrhundert ist. Sie bildete sich nach Form und Inhalt aus dem Epos heraus. Hauptelegiker: Kallinos, Tyrtäos (s. S. 38), Mimnermos, Solon, Theognis u. a. — Alle meist in Distichen dichtend und nur in Fragmenten (die größten von dem Megarer Theognis) erhalten. Andre metrische Formen, der iambische Trimeter, der tro- chüische Tetrameter u. a. werden von Archilochos von Paros (um 700), dem Haupt der meist in bitterer Satire dichtenden la/ußoyqcicpoi erfunden. Einen größeren Formenreichthum erhielt die Lyrik durch ihre Verbindung mit Musik und Orchestik (Festchöre); Strophen- bildung. Hauptträger dieser melischen Poesie, die gleichzeitig mit der Elegie blühte: Alkman, Arion (von ihm nur ein Fragment übrig), Alka io s von Mytilene, Sappho, Stesi- choros aus Himera in Sicilien (der zur Strophe und Gegen- strophe die enwdhj fügte, Anakreon aus Teos (s. S. 45). Ii. Die Künste. Die Baukunst, Plastik und Malerei, vor allem auch im Dienste der Religion thätig, ergänzen sich in Griechenland, greifen in einander und wirken in der Regel zu einer Kunstschöpsung zusammen. Die Malerei entwickelt sich erst in der folgenden Periode. Der Hauptfortschritt zur archi- tektonischen Kunstform lag hauptsächlich darin, daß man den ein- fach-glatten Wänden des Gotteshauses Säulen (freistehende Stützen zum Tragen der Decke und des Daches) hinzufügte — aus der Verbindung dieser Säulen (im Aeußeren und Innern) mit dem Tempelhause giengen alle späteren Formen des griechischen Tempels hervor. Die einfach-ernste dorische und leichte und schlanke ionische Säule; die korinthische Süulenordnung erst späteren Ursprungs. Die Plastik schritt von rohen Holzschnitzereien zu künst- lerischer Gestaltung in Erz, Stein, Gold und Elfenbein fort. Die Samische und Aeginetische Schule im 6. Jahrhundert hervorragend.

4. Alte Geschichte - S. 77

1869 - Mainz : Kunze
77 bulos: ein Angriff der .30 abgeschlagen: Thrasybulos marschiert nach den: Piräus, besetzt Munychia, Kampf, Kritias fällt: Zwie- spalt unter den 30, sie senden nach Sparta: Lysander kommt nach Eleusis. Allein die Eifersucht der spartanischen Behörden gegen diesen übermächtigen Parteiführer kommt den Athenern zu gut: König Pausanias vermittelt einen Frieden, nach welchem Athen seinen Bürgern zurückgegeben, Eleusis dagegen als autonomer Staat den 30 eingeräumt wird. Diese Einrichtung ohne Dauer; Überwältigung der 30 bei einem Versuch, die Gewalt in Athen zurückzugewinnen; Eleusis mit Athen wieder vereinigt, die solo- nische Verfassung hergestellt, eine Anlnestie (¿trj /uvrjaixaxfjattv) beschlossen und gewissenhaft gehalten (403). 2. Wirken uitb Tod des Sokrates (469—399). Die philosophische Forschung, welche mit Thales von Milet begonnen, ist seit jener Zeit ununterbrochen weiter gegangen und hat mehr und mehr zur Kritik, zum Zweifel an dem Ueber- lieferten, besonders in: Gebiete der Religion geführt. In dieser Beziehung wirkt auch der Krieg (ßlaioc ötdaonaloq Thuk.) zer- störend und der Zwiespalt zwischen d em Ueb e rli eferten und der neuen kritischen Erkenntniß tritt deutlich hervor in den Komödien des Aristophanes (428 bis c. 388) und den Tragödien des von ihm bekämpften Euripides (480—406). Jener, obwohl Anhänger und Verfechter altathenischer Sitte, macht doch die ganze Götterwelt seinem zügellosen Witze dienstbar; dieser, Euripides, zeigt sich überall vom Geiste der Kritik, des Zweifels, der Aufklärung, mit Einem Worte der Sophistik, ergriffen. Unter den Vertretern dieser neuen sophistischen Richtung Pr otagoras von Addern, Gorgias von Leontinoi, Prodikos von Keos, Hipp ins: sehr ernste neben sehr frivolen Geistern: ihr Gemeinsames ist ihre subjektive Richtung («Vdqwnog^¿tqov änuvtcov), ihre kritische Stellung zum Ueb erli eferten („von den Göttern kann ich nicht wissen, ob sie sind oder nicht sind" Prota- goras), ihre praktische Tendenz, wornach sie Tugend, d. h. in ihren: Sinn allseitige praktische Tüchtigkeit (und zwar gegen hohen Lohn) zu lehren bemüht sind. Im Gegensatz zu ihnen Sokrates, Sophroniskos Sohn, von einer inneren Stimme (sein öai/.ioviov) zum Philosophieren d. h. zum Suchen der Wahr- heit getrieben, von: delphischen Gott als der Weiseste der Hellenen erklärt, wendet sich vom Geschäftsleben (Bildhauer), weiterhin auch vom Staatsleben gänzlich ab der Philosophie zu: von dem

5. Alte Geschichte - S. 12

1869 - Mainz : Kunze
12 ß. aus Nacht und Dunkel, nach Hesiods Lehre vom Chaos und dem Eros; — aus dem Chaos Erde und Tartaros. — Die Menschen nach dem gangbarsten Volksglauben erd- geboren, Autochthonen. Sage von zwei Geschlechtern, einem pelasgischen und hellenischen. Die letztere, die Denk a lions- sage in Dodona (Epiros), Thessalien und am Parnaß heimisch. Die Fluth: D eu k a li o n und P y r r h a, feilen und seine Söhne. — Die vier Geschlechter oder Zeitalter. Ein andrer tief- sinniger Mythus von der Entstehung und Belebung des Menschen- geschlechtes die P r o m e t h e u s s a g e. H^o^d-ivg nvqcpóqog. Feuer und Licht, Symbol des Geistes, ein Raub an der Gottheit. Seine Strafe. B. Die Götterwett. Die ursprüngliche Naturreligion entwickelt sich durch Ueber- tragung des Natürlichen auf das geistige Gebiet, und durch die dichtende und bildende Phantasie des Volkes allmählich zum Polytheismus. Das Maß der Göttergestalten ist die phan- tastisch erhöhte menschliche Persönlichkeit (urdptonorpvetg). Weiter- bildung und Umbildung durch die Poesie (über Homer und Hesiod s. Herod. Ii, 53), die Kunst, endlich auch durch die Philosophie. Nirgends sind sie zu reinen sittlichen Gestalten, zu wahrhafter Göttlichkeit. Allmacht, Allwissenheit u. s. w. durchgebildet worden; nur von Alter und Tod frei. Mitten in diesen polytheistischen Vorstellungen ein dunkler Trieb und Zug zur Wahrheit des Monotheismus, ein un- bewußtes Suchen des aynoorog 9tog (Act. 17, 23): 1) in der centralen Stellung des Zeus, des höchsten Gottes, des nurrjq dvd'qwv re Ohov tí. ■— 2) Fn der Schicksalsidee (j-iotqu, cu a a bei Homer), die indeß mehr bei Autoren (z. B. Herodot und den Tragikern) als ün Volksbewußtsein lebendig ist; 3) in denk Begriff 6 d-tóg, wie er sich in der classischen Literatur- periode oft neben ol dtol findet. Später suchte man in pan- theistischen Lehren und in mystischen Instituten den Frieden und Trost, den der Volksglaube nicht gewährte. Die Wirkungskreise der einzelnen Götter sind nicht überall streng geschieden; im Wesentlichen theilt sich die Götter- welt nach den Elementen in Götter a. des Himmels (ovquviot-j <Xl\d)ovo\v[.imoi, ol urto, vnuroi, superi), b. des Wassers, (A«A«W<o¿), c. der Erde (/dovioi).

6. Alte Geschichte - S. 47

1869 - Mainz : Kunze
47 Vii. Cultur. Eine lebendige Phantasie und ein edler Formensinn bilden vor allem die geistige Mitgift der Hellenen. Daher zeigt sich schon in dieser ersten Periode ihr Beruf, durch die allseitige Dar- stellung des Schönen das bevorzugte Kunstvolk für alle Zeiten zu werden. Der Ausgangspunkt für die verschiedenen Kunstzweige ist auch hier die Volksreligion, die Mutter alles höheren geistigen Lebens. I. Literatur. Wie jede Volksliteratur beginnt auch die griechische mit der Poesie. Die Entwicklung der Prosa in Philosophie, Geschichtschreibung, Redekunst gehört, wenn auch die frühesten Anfänge der beiden ersten Gebiete schon vor die Per- jerkriege fallen, der zweiten Periode an. Von den Grund- formen der Poesie ist die epische die am frühesten kunstmäßig ausgebildete, nach ihr folgt die Lyrik, zuletzt (erst in der fol- genden Periode) die aus beiden sich entwickelnde dramatische. Die epische ist vor allem die Dichtung des ionischen, die lyrische als die universellste die des dorisch-äolischen wie ionischen, die dramatische die des attischen Stammes, der zuletzt, wie im Staat, so in der gesammten Literatur an die Spitze Griechenlands tritt. Die altepische Poesie hat zum Stoff und Inhalt die Götter- und Heroenwelt. Homers in den ionischen Kolonien Kleinasiens um 900 v. Ehr. entstandenen Volksepen wurden zu allen Zeiten als die erste Dichtung der Hellenen betrachtet, besonders in Athen, wo man sie bei der gottesdienstlichen Feier der Panathenäen benutzte, zur Anerkennung gebracht. Ihr großer Einffuß auf die Gesammt- bildung des Volks wie auf die späteren Dichter. Hesiodos, wahrscheinlich bald nach Homer dichtend, aus Askra in Böotien (sein Vater aus Kyme Phrikonis), die Ueber- lieferung über sein Leber: unsicher und sagenhaft. Nur das Lehrgedicht'^/« y.ul rjfxsqui schon nach der Ansicht der Alten unzweifelhaft sein Werk, doch vielfach interpoliert. Unter seinem Namen gehen noch die Qioyovia und 1donig ‘Hqcmleovg (scutum Herculis), andre seiner Werke sind verloren. — An die homerischen Epen schließen sich 1) die s. g. homerischen Götter-Hymnen, 2) die Kykliker an, welche die Sagenkreise der Ilias und Odyssee weiter behandelten.

7. Alte Geschichte - S. 68

1869 - Mainz : Kunze
68 der Vorläufer des Herodotos von Halikarnassos, der das erste wirkliche Geschichtswerk auf hellenischem Boden schafft: Dar- stellung des Kampfs der Hellenen und Barbaren, der in den Perserkriegen gipfelt: geboren um 480, starb zu Thurioi in Italien um 428. Außerordentliches Wissen verbunden mit ge- sundem Blick und feiner Beobachtung, deren Richtigkeit in vielen Fällen durch neuere Reisende bestätigt, einfache gefällige Dar- stellung des auf vielen Reisen Selbstgeschauten oder sorgfältig Erkundeten, poetischer und religiöser Sinn und verständiger Patriotismus machen das Werk zu einer der wohlthuendsten Pro- duktionen aller Zeiten. Die lyrische Dichtung zeigt den großen Namen des Thebaners Piudaros (geb. 5^2, Ver- herrlichung der Sieger in den nationalen Spielen, den olympischen, nemeischen, isthmischen, pythischen): die dem perikleischen Zeitalter charakteristische Form das Drama. Seine Entstehung; Zusam- menhang mit der nationalen Großthat der Perserkriege: Aeschy- los (525—456) kämpft bei Salamis mit; Sophokles (497— 406) unter dem Jünglingschor bei der Siegesfeier; Euri- pides am Tag von Salamis geboren. Die Aufführungen au den Dionysossesteu in dein großen Theater (erbaut 500) an der Südostseite der Burg bilde:: einen Theil des Kultus; Preis- bewerbung mit je einer Trilogie von 3 Tragödien, denen ein Satyrspiel heiteren Charakters folgt. Ausstattung des Chors Ehrenpflicht reicher Bürger. Den Stoff für die Tragödie:: bietet der unerschöpfliche Schatz der Götter- und Heroensagen, mit seltenem Hinübergreifen in die unmittelbare Vergangenheit (Aeschy- los Perser, wo Beschreibung der Schlacht bei Salamis). Die noch erhaltenen Stücke des Aeschylvs: der gefesselte Pronietheus, Sieben gegen Theben, Perser, die Trilogie Agamemnon, Choe- phoren, Enmeniden (Orestie), die Schutzslehenden; des Sophokles: Antigone, Elektra, Oidipus Tyrannos, Oidipus auf Kolonos, Aias, Philoktetes, Trachinierinnen. Mit den übrigen Künsten in: Verein dienen sie, der Religion und ihrer mythologischen Grundlage durch edle Form und tiefen sittlichen Gehalt Stütze und Halt im Vvlksbewußtsein zu geben. Die persönliche Stellung des Perikles in diesen: Staate be- zeichnet Thukydides vollkommen mit den Worten: syiyvevo Xoyw ¡uh- 3rji-ioy-Qutiu., £(jytp c)x vno rov tcowtqv avdoog aq/rj.

8. Alte Geschichte - S. 206

1869 - Mainz : Kunze
206 « 4. Literatur. Wie die Kunst, so ist auch die Literatur der Römer nicht selbständig und originell, sie lehnt sich vielmehr an die der Griechen als ihr Vorbild an. Rom wurde eher durch Thaten als durch Schriften berühmt; oder wie Sallust sich ausdrückt, die besten Römer wollten lieber Thaten verrichten, als sie beschreiben*). Bis zu dem Ende des ersten punischen Krieges verlegten sich die Römer auf Krieg, Ackerbau und praktischen Staatsdienst und suchten und fanden darin die höchste Ehre. Ja noch lange nach- her galt die Ansicht, daß die Beschäftigung mit den Wissenschaften dem Staate keinen Nutzen bringe, und selbst noch Cicero glaubte sich wegen seines Studiums der griechischen Sprache rechtfertigen zu müssen. a. Poesie. Wenn in irgend einem Zweige der Literatur, so war in der Poesie der praktische Römer am allerwenigsten schöpferisch. In der Auffassung des Schöllen blieb überdies ein gewisses sinnliches Element vorherrschend; der Römer liebte besonders diejenige Poesie, welche Vergnügen und Unterhaltung gewährte. So war es das Schauspiel, welches zuerst Eiugang bei ihm fand. Das Drama. Die bucolische Poesie. Das erste Drama führte in Rom nach einem griechischen Muster ein Grieche auf, Namens Andrónikus. Er wurde nach der Einnahme seiner Vaterstadt Tarent (im Jahre 272) noch sehr jung als Sklave nach Rom gebracht, wo er von seinem Herrn Livius Salinator freigelassen wurde und den Namen Livius Andronikus annahm. Er schrieb Tragödien und Comödien und eröffnete damit die sich schnell entwickelnde römische dramatische Literatilr. Sein Nachfolger war Nävius (nimmt Theil am ersten punischen Krieg), aus Campanien gebürtig. Seine Hauptthätig- keit war dramatischen Gedichten zugewendet, die er nach griechi- schen Mustern schrieb; bemerkenswerth ist es, daß er schon römische Stoffe seinen Stücken zu Grunde legte**). Als Ple- *) Sallust. bell, catilin. Viii.: optumus quisque facere quam die ere, sua ab aliis benefacta laudari quam ipse aliorum narrare malebat. **) Stücke, deren Gegenstand dem römischen Nationalleben entnommen war, nannte man fabulae togatae oder praetextatae.

9. Erdkunde - S. 196

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 196 feuchtwarme Fieberluft, gesünder ist das Klima in den höher ge- legenen Binnenländern. Fastin gauz Afrika giebt es nur zwei Jahreszeiten, eine trockene und eine Regenzeit. Das Gebiet des tropischen Regens liegt ungefähr zwischeu dem 18.° nördlicher Breite und dem 20.° südlicher Breite. In der Sahara und der Kalahari-Wüste fällt oft jahrelang kein Regen. Selbstverständlich ist in diesen Gegenden die Vegetation sehr gering, in bewässerten Strichen aber sehr üppig und reich an eigentümlichen Formen. Es gedeihen alle Arten von Pal- Bild 69. Fellnh. (Nach Ebers. Ägypten.) Hühner, im Norden auch einhöckerige Kamele gehalten. — An nutzbaren Mineralien ist Nord- und Mittelafrika arm; Südafrika liefert Kupfer, besonders aber Gold und Diamanten. V. Bevölkerung. a) Zahl: Die Einwohnerzahl wird auf ungefähr 180 Millionen geschätzt. Demnach würden ans 1 qkm durchschnittlich 6 Menschen treffen. Infolge der uugeheueru Wüstengebiete ist die Bevölkeruug sehr ungleich verteilt. Am dichtesten bewohnt sind Unterägypten, Abessinien, das Kapland und der Sudau. b) Abstammung: Eingeborene Völker sind: 1. die Hottentotten und Buschmänner in Süd- und Südwestafrika, 2. die Zwergvölker im Innern, z. B. die Alka, 3. die eigentlichen Neger. men, sämtliche Nahrungspflanzen heißer Länder, feurige Gewürze. — Die einheimische Tierwelt Afrikas zeichnet sich durch große Mannig- faltigkeit aus. Hervorragend sind: Elefant, Nashorn, Flußpferd, Löwe, Leopard, Hyäne, Schakal, Giraffe, Zebra, Antilope, eine Unzahl von Affenarten, Strauß, Ibis, Fla- Ulingo, Krokodil u. f. w. — Als Haustiere werden namentlich Rin- der, Schafe, Ziegen, Schweine und

10. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.
   bis 10 von 606 weiter»  »»
606 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 606 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 228
2 2
3 1
4 38
5 12
6 12
7 17
8 0
9 6
10 97
11 10
12 8
13 0
14 19
15 20
16 3
17 26
18 2
19 0
20 1
21 0
22 26
23 4
24 2
25 3
26 0
27 4
28 0
29 8
30 5
31 7
32 0
33 11
34 0
35 1
36 3
37 195
38 22
39 5
40 0
41 14
42 3
43 23
44 0
45 516
46 3
47 1
48 3
49 15

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 204
1 220
2 74
3 243
4 77
5 7
6 19
7 34
8 105
9 147
10 3
11 37
12 31
13 99
14 118
15 26
16 183
17 888
18 6
19 15
20 88
21 155
22 102
23 49
24 21
25 263
26 130
27 17
28 53
29 15
30 22
31 74
32 14
33 16
34 19
35 539
36 31
37 10
38 39
39 115
40 18
41 262
42 62
43 561
44 8
45 394
46 72
47 236
48 78
49 42
50 103
51 6
52 653
53 18
54 27
55 88
56 110
57 2
58 46
59 28
60 55
61 51
62 15
63 68
64 91
65 62
66 60
67 28
68 110
69 77
70 71
71 211
72 41
73 16
74 59
75 54
76 74
77 302
78 16
79 34
80 15
81 44
82 45
83 51
84 30
85 24
86 44
87 52
88 47
89 68
90 76
91 39
92 1946
93 18
94 75
95 200
96 51
97 92
98 515
99 8

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 31
1 30
2 6
3 13
4 12
5 9
6 69
7 6
8 17
9 2
10 8
11 16
12 14
13 71
14 20
15 7
16 6
17 0
18 2
19 16
20 25
21 0
22 29
23 5
24 34
25 30
26 3
27 6
28 78
29 103
30 8
31 15
32 130
33 156
34 33
35 0
36 13
37 4
38 7
39 21
40 4
41 68
42 31
43 33
44 2
45 28
46 11
47 22
48 8
49 28
50 30
51 78
52 15
53 16
54 21
55 1
56 4
57 6
58 19
59 140
60 1
61 13
62 4
63 5
64 13
65 13
66 4
67 7
68 5
69 3
70 11
71 7
72 12
73 3
74 71
75 19
76 42
77 5
78 70
79 5
80 8
81 413
82 58
83 145
84 19
85 6
86 31
87 35
88 4
89 27
90 20
91 61
92 18
93 12
94 12
95 19
96 13
97 16
98 8
99 3
100 101
101 108
102 30
103 13
104 53
105 11
106 10
107 62
108 14
109 80
110 15
111 29
112 26
113 158
114 110
115 31
116 14
117 5
118 4
119 33
120 22
121 7
122 24
123 25
124 26
125 13
126 25
127 108
128 1
129 28
130 12
131 36
132 6
133 202
134 38
135 10
136 555
137 138
138 20
139 33
140 0
141 1
142 25
143 9
144 7
145 21
146 10
147 19
148 9
149 9
150 7
151 6
152 42
153 30
154 31
155 3
156 9
157 9
158 2
159 91
160 30
161 8
162 12
163 3
164 6
165 41
166 90
167 20
168 21
169 6
170 5
171 8
172 572
173 385
174 5
175 249
176 8
177 71
178 63
179 64
180 5
181 6
182 31
183 287
184 68
185 23
186 21
187 13
188 115
189 24
190 14
191 6
192 6
193 47
194 3
195 99
196 47
197 10
198 1
199 38