Kasten flog. Eben war der letzte Kunde vor ihnen bedient worden, es
war ein kleines Mädchen. Das Kind hatte ein Kästchen Streich-
Hölzer für 3 Pfennig gekauft. Es hatte sein Geld bezahlt und seine
Ware iu den Händen, aber es blieb ruhig stehen und sah mit seinen
großen Augen innner nur nach der Frau Fröhlich. „Du hast
doch alles," sagte Herr Fröhlich, „geh nur uach Hause." Aber die
Kleiue rührte sich nicht. Da kam Frau Fröhlich eilig aus der Ecke
hervor, griff in ein blaues, großes Glas, nahm etwas von dem
Inhalt und drückte es dem Mädchen in die Hand, die es schon
über den Ladentisch gestreckt hatte. „Danke!" sagte es leise, drehte
sich um und verschwand durch die Türe. Frau Fröhlich sah ihm
lächelnd nach, die andren Leute lachten.
3. Und nun kamen Rosa und ihre Mutter an die Reihe.
„Sie wünschen?" fragte Herr Fröhlich. Die Mutter hatte sich
alles auf einen Zettel geschrieben. Es war auch zu viel: Mehl,
Zucker, Rosinen, Mandeln, Haselnüsse, und was sonst noch für das
Weihnachtsgebäck nötig ist! Als sie schon eingepackt hatte, stel ihr
gerade noch ein, daß sie auch ein halbes Pfund Butter und ein
Pfund Kaffee mitnehmen müsse. Aber es brauchte nicht gewogen
zu werden, es war in fertigen Päckchen. So, jetzt war der Korb
gefüllt! Die Mutter legte ein Zwanzigmarkstück auf den Tisch.
Herr Fröhlich warf es auf die Ladenplatte, daß es lustig iu die
Höhe sprang. Dann gab er der Mutter einige Markstücke heraus.
Langsam strich sie es ein und seufzte leise. Herr Fröhlich aber
schenkte Rosa eine ganze Hand voll Zuckersteine.
4. Als sie den Laden verließen, traten andre Leute eiu.
„Das geht wie in einem Taubenschlag" sagte die Mutter und trat
aus die Straße. Rosa aber hörte gar nicht, was die Mutter
sprach. Sie dachte immer nur daran, ob sie wohl zu Weihnachten
einen Kausladeu bekäme, den sie sich so sehr wünschte.
1. Zeichne und forme einen Gewichistein und schreibe 1 kg darauf!
2. Nenne andre Läden und Geschäfte!
3. Wessen Eltern haben eine Wirtschast?
4. Erkläre den Namcn „Neue Kräme"!
84. In der Markthalle.
Sjf/enlich nahm mich meine Mutter mit in die Markthalle. Es
'v* war noch früh am Morgen. Sie trug den Korb und ich das
Marktnetz. Vor der Halle standen viele leere Wagen und Karren.
135
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Als wir eintraten, hatte der Markt bereits begonnen. Wir gingen
zuerst auf die Galerie. Ein langer, gelber Sonnenstrahl fiel von
den gegenüberliegenden Fenstern schräg durch die Halle. Da ward
es ganz hell in dem weiten Räume. „Wie groß und hoch die Markthalle
doch ist, und welche Menge Nahrungsmittel sie in sich aufzunehmen
vermag!" dachte ich und schaute bis zu dem Glasdach hinauf.
„Laß uns weitergehen," sagte meine Mutter, „hier riecht es
ja entsetzlich!" Der starke Geruch kam von den Käsen, die dort in
den Körben und auf den Tischen lagen. Gerade vor mir bemerkte
ich einen Mann in einem blauen Kittel und neben ihm eine Frau,
die auders gekleidet war, als die Leute bei uns gekleidet sind. Sie
boten Handkäse zum Verkauf aus. „Es sind Landleute aus der
Wetterau und dem Vogelsberg," erklärte mir meine Mutter, indem
wir langsam den Gang entlang schritten.
Links von uns lagen auf Tischen Hühner, Gänse, Tauben und
noch andres Geflügel, das ich gar nicht kannte. Daneben war
ein Stand mit Backwaren. Jetzt stiegen wir zur Halle hinunter.
Auf der Seite, wo die Schutzleute ihre Wachtstube haben,
findet der Großverkaus statt. Da standen ganze Reihen Körbe voll
der herrlichsten Früchte, einer immer verlockender als der andre.
„Sieh nur die prächtigen Apfelsinen dort, die mußten eine weite
Reise machen, um zu uns nach Frankfurt zu kommen!" sagte meine
Mutter, indem sie weiter ging. Zwischen hochgesüllten Körben mit
Salat, Spinat und „Gewürzel" saßen die Marktfrauen. Eine trank
gerade eine Tasse Kaffee. Wohl bekomm's, alt Mütterchen! Aber was
gibt's denn dort? Da zanken sich ja zwei Frauen. Eine Dame wollte
Salat bei eiuer Gemüsefrau kaufen. Als sie über den Preis nicht einig
werden konnten, bebauptete die Käuferin, der Salat sei überhaupt nicht
Bei der Gemüsefrau.
136
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
190
gerottet, sondern es werden sogar, um Land zu gewinnen,- die Wohnungen
der Menschen aus Pfählen im Wasser aufgeschlagen, und nicht selten wird Erde
auf Flöße geschafft und besäet. Bis zum 35“ N. B. ist das Klima mild
und läßt hier eine Menge China eigenthümlicher Bäume und Sträucher ge-
deihen, den Leim-, Wachs-, Talgbaum und vor allem den Theestrauch, dessen
Blätter und Blüthen ausgeführt werden und viele Millionen einbringen.
Nördlich vom 35.° stellen sich die 4 Jahreszeiten ein mit kurzem Herbst
und Frühjahr, strengem Winter und drückend heißem Sommer. So ist in
Peking (40° N. B.) der Sommer so heiß, wie er in Cairo (30° N. B.)
ist, der Winter aber so streng, wie der in Upsala (60° N. B.), während
die geographische Breite einen neapolitanischen Winter erwarten ließe.
3. Das Tiefland der hinterindischen Ströme
Maykaung, Meuam, Thaluayn und Jrawaddi zerfällt in 4 getrennte Tief-
länder, welche jedes Mal durch die mit den Strömen parallellaufenden Ge-
birgsketten geschieden sind. Zu diesem äußerst fruchtbaren Tiefland gehören
die Landschaften Birma, Siam, und an der Ostküste noch Cochinchina und
Tonkin.
4. Das Tiefland von Vorderindien
liegt am Indus und Ganges, ist durch keine Erhebungen von einander ge-
trennt, und reicht nördlich des Plateaus von Dekan vom bengalischen Golf
bis zum persisch-arabischen Busen. Der westliche Theil heißt auch die Sind-,
der östliche die Hind-Ebene. Jene, das Tiefland des Indus, ist nur theil-
weise angebaut, besonders im Pendschab, d. i. Fünsstromland; der magere
Boden wird durch den schlammreichen Indus überschwemmt und mit frucht-
reicher Erde bedeckt. Aber im Mittel- und Unterlaufe des Indus dehnt
sich auf dem linken User eine große salzige Sandwüste aus, das Thun ge-
nannt. Sie ist an 100 M. lang, 20 bis 40 M. breit. Südlich des
Thurr liegt eine durchaus unbewohnbare Niederung, das Run (325 Q.-M.),
welchem die Insel Kutsch vorgelagert ist. Dieses war früher Meeresboden
und scheint durch vulkanische Hebungen aus dem Grunde emporgestiegen zu
sein. Im Sommer ist das Run eine trockne Sandwüste, auf welcher eine
zolldicke Salzkruste liegt; im Winter, d. h. zur Regenzeit, verwandelt es sich
in einen salzigen Schlammsee. Im Sommer gewahrt man in der Wüste
Run häufig Luftspiegelungen (Fata Morgana) *).
Das Tiefland Hind am Ganges und Brahmaputra ist ein angeschwemm-
tes, sehr fruchtbares Land, das nur im Küstenland dieser Flüsse, die
*) Dies ist eine Täuschung, in welcher das Auge befangen ist. Man glaubt
nämlich in der Ferne oder am Himmel zuweilen Schiffe, Thürme, Schlösser, Bäume,
Wasser rc. zu erblicken; je näher man demselben zu kommen glaubt, desto weniger
erscheinen sie in Wirklichkeit. Diesen Erscheinungen liegen wirkliche Gegenstände
zu Grunde, und nur vermöge einer besondern Art Brechung der Lichtstrahlen er-
blickt man ein Bild an einem andern Orte, als an seiner natürlichen Stelle. Diese
wird durch eine Temperaturverschiedenheit nahe über einander liegender Luftschich-
ten veranlaßt. Die Fata Morgana wird häufig an der sicilianischen Meerenge und
in Sandwüsten (Sahara, die französische Armee 1798 in Unterägypten rc.) beobachtet.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: China Peking Cairo Upsala Meuam Birma Sahara
226
Raub halten die Beduinen für einen ehrlichen Erwerb; nur wenn sie Wider-
stand finden, thun sie den Reisenden Gewalt an. Sie ertragen unsägliche
Strapatzen, sind kiihn und unternehmend, halten Wort und Eid, üben Gast-
freundschaft und stehen einander bis zum letzten Athemzuge bei. Unent-
behrlich ist ihnen die Dattelpalme und das Kameel. Letzteres, vorzugsweise
in Redsched zahllos, welches auch die Nachbarländer mit diesem unentbehr-
lichen Thiere versah, wird von dem Araber sorgsam gepstegt und geliebt.
Wie der italienische Maulthiertreiber, erzählt der Araber seinem Thiere aller-
lei Geschichten, verspricht ihm schöne Disteln und Salzpflanzen, lobt es und
bläst ihm den Tabaksdamps in die Nasenflügel. Ebenso zankt und schimpft
er es, wenn es störrig wird. Zur Reise durch die Wüste ist es unentbehr-
lich, da es den Durst lange erträgt und mit schlechter Speise sich begnügt.
Die alte Eintheilung Arabiens in das steinige (peträische), das glück-
liche und wüste ist im Lande selbst unbekannt; dort unterscheidet man die
nachfolgenden Landschaften.
1. Hedschas
(peträisches A.) umfaßt die Halbinsel des Sinai, auf welcher das berühmte
St. Katharinenkloster liegt, und die sogenannte heilige Landschaft mit den
Städten Mekka und Medina, die Geburts- und Begräbnißstätten des Pro-
pheten. Mekka war schon im Alterthume heilig, enthielt „den Brunnen des
Lebens", den schwarzen Stein Abrahams und die darüber gebaute Kaaba.
Kein Christ und kein Jude darf Mekka betreten. Der Hafen von Mekka
heißt Dschidda. Die Wallfahrten nach Mekka und Medina haben bedeutend
abgenommen. Die Ufer am rothen Meere sind voller Korallenriffe und
Untiefen; das Küstenland ist trocken, aber gebirgig.
2. Jemen
(das glückliche A.),^ theils Küstenstrich, theils Gebirgsland, ist im Sommer
ein trocknes, heißes Land; aber von Oktober bis März regnet es drei oder
vier Mal des Monats, wodurch sich „die Wadys" der Berglandschaft mit
fließendem Wasser füllen und ein üppiger Pflanzenwuchs gedeiht. Diese
Bäche versiegen zwar, sobald sie zur Tehama, d. i. Küstenebene, gelangen;
aber in der Höhe von 1500' —2000' liegen die herrlichsten Kasseewäldchen;
hier gedeihen Arabiens eigenthümliche Produkte, Spezereien, Myrrhen, Weih-
rauch, Aloö, Sennesblätter, Südfrüchte, Manna, Balsam k. Höher hinauf
liegen Feigen-Waldungen. In Jemen wohnten früher die Sabäer; Königin
Saba war Salomons Freundin. Sana, 40,000 E. Beit el Fakih und
Mocka sind besuchte Kasfeemärkte. Aden, 40,000 E., gehört den Engländern.
3. Hadrainaut
(Hadramät) ist ein oasenartiges Küstenland und reich an Spezereien. Die
Einwohner wandern, wie die Schweizer, in die Nachbarländer und kehren dann
mit ihrem Verdienste heim. Hadramauts Dromedare werden im In- und
Auslande hoch geschätzt.
4. Oman
mit der Hauptstadt Masklt, 60,000 E., gehört dem mächtigen Imam von
Maskat, welcher auch jenseit des persischen Golfs und an der afrikanischen
Ostküste Besitzungen hat. Die Landschaft soll ebenfalls fruchtbaren Boden
haben und viel Getreide, Obst, Datteln und Trauben hergeben.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Hedschas Abrahams Königin
Saba
232
Gegend aufwärts gebaut, ist aber nur noch ein Flecken. Sichem, die frühere
Hauptstadt Israels, gehört unter dem Namen Nablus noch immer zu den
größeren Orten mit 10,000 E. Die Umgegend soll lieblich sein. Noch
zeigt man den Jakobs-Brunnen (Jesus und die Samariterin). Caesarea
(hier residirten die römischen Landpfleger Felix und Festus; Hauptmann
Cornelius nahm die Taufe zuerst von den Nichtjuden an) war von Herodes I.
erbaut, und existirt nicht mehr.
3) Galilaea, im N. an Phönizien grenzend. Nazareth, jetzt Nasra,
mit hübscher Kirche, 3000 E. Die Gegend ist schön und der Name be-
deutet grünend oder blühend. In der Nähe lagen Nain und Kana. Am
galiläischen Meer (See von Genezareth) ist Kapernaum nicht mehr zu fin-
den, aber Liberias und Bethsaida, das Fischerdorf, der Geburtsort der Apostel
Petrus, Andreas und Philippus. Hart am See ist el Mejdel, vielleicht das
alte Magdala.
5) Peräa oder Gilead, östlich des Jordans an der arabisch-syrischen
Wüste, besitzt wohl angebaute Felder und Wiesen.
Gadara in Trümmern; Machaerus, drei M. vom todten Meere, wo
Johannes der Täufer enthauptet wurde — und Bethsaida Julias, wo
Jesus die 5000 speiste. Weiter abwärts in einer Oase liegt Bosora oder
Bostra, das ehedem für den Karawanenhandel wichtig war.
Zur Wiederholung von § 73.
1. Welche Oceane spülen an Asiens Küsten? 2. Welche Busen bildet
daselbst der nördliche Eisocean? 3. Welche der große oder der stille Ocean?
4. Welche der indische und atlantische Ocean? 5. Welche Inseln Asiens
liegen im nördlichen Eismeere? 6. Sind dies Gestade- oder oceanische
Inseln? 7. Welche Inseln des atlantischen Oceans rechnet man gewöhnlich
zu Asien? 8. Wie heißen die Inseln des indischen Oceans, welche zu
Asien gehören? 9. Welche Inseln des großen oder stillen Oceans rechnet man
zu Asien? 10. Welche Inseln liegen westlich von der Westseite des asiatischen
Continental-Trapezes? 11. Welche südlich der Südseite, welche östlich der
Ostseite, welche nördlich der Nordseite desselben? 12. Welches ist die
größte der asiatischen Inseln? 13. In welchem Ocean liegen die größten
Inseln von Asien? 14. In welcher Zone finden sich die wenigsten, in wel-
cher die meisten Inseln Asiens? 15. Welche Inseln Asiens liegen unter
dem Aequator, welche unter dem Wendekreis des Krebses, welche unter dem
nördlichen Polarkreis?
Zur Wiederholung von § 74—78.
1. Wie vertheilt sich das asiatische Hoch- und Tiefland? 2. Welches
sind die Tiefländer im S. des Continents? 3. Was ist von den Tief-
ebenen Hinterindiens zu merken? 4. Wodurch zeichnet sich das Tiefland
von Vorderindien aus? 5. Welche Randgebirge schließen das östliche Hoch-
asien ein? 6. Welches hat die bedeutendste Längenerstreckung? 7. Was
ist vom Südrande zu wiederholen? 8. Welche Bergzüge finden sich auf
der innern Scheitelfläche? 9. In welche Plateaus wird dieselbe dadurch
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Jesus Felix Felix Cornelius Apostel Petrus Andreas Peräa Gadara Johannes Jesus Bosora
Extrahierte Ortsnamen: Sichem Israels Nablus Caesarea Galilaea Nazareth Kana Kapernaum Bethsaida Magdala Gilead Bethsaida_Julias Bostra Asiens Asiens Asien Asien asiatischen
Continental-Trapezes Asien Asiens Asiens
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
250
Lande fruchtbaren Boden zu. Sobald sich das Wasser verlaufen hat, wird
der schwarze Schlammboden Anfangs Oktober ohne weitere Düngung besäet.
Der Same geht rasch auf, und während wir in Europa Schnee und Eis
haben, reist in Aegypten die üppigste Saat heran, und kann schon zu Anfang
März eingethan sein. Nun naht allmählich eine Alles austrocknende Hitze;
der Boden überzieht sich mit dickem Staube, das Laub der Bäume verdorret,
und Alles wartet mit Sehnsucht der Zeit, wo die Ueberschwemmungen Er-
lösungen von mancherlei Qualen bringen. Denn der austrocknende Chamsin
und der feine Sandstaub rufen Augenkrankheiten hervor; die Pest und die
zahllosen Heuschreckenschwärme quälen die Bevölkerung. Aegypten galt schon
im Altherthum für eine ergiebige Kornkammer, und führt jetzt noch in der
Regel bedeutende Massen Getreide, insbesondere Weizen, Reis, Baumwolle
(150 Mill. Pfd.), Zucker, Datteln, Indigo, Südfrüchte rc. aus. Neben
der Pferde- und Kameelzucht verwendet man große Sorgfalt aus das Aus-
brüten der Hühner, von denen man jährlich 100 Millionen Küchlein in
400 Vrutöfen erzielt. Die gemischte Bevölkerung des Landes bilden: Araber,
theils Fellahs (Landbauern), theils Beduinen, ferner Kopten, die Nachkommen
der alten Aegypter, Mamelucken, Türken, Griechen, Armenier, Juden, Franken
(d. i. Europäer), Nubier, Habessinier und Neger. Der Vicekönig herrscht
ziemlich unabhängig, muß ungefähr 8 Mill. Frk. Tribut an die Pforte
zahlen und im Kriege 18,000 Mann stellen; ihm ist insbesondere der Schutz
der heiligen Städte Mekka und Medina übertragen. Er ist Herr und Eigen-
thümer alles Grundbesitzes; alle Produkte des Landes wandern in seine
Magazine, die Preise bestimmt er allein. Auch die Webstühle sind sein
Eigenthum; darum liefert er Wolle und Flachs, bezahlt die Arbeiter, und
verkauft seine Waaren an die Handelsleute, welche zum Kaufe gezwungen
werden können. Wie wenig dadurch die Landwirthschaft und Gewerbthätigkeit
gefördert wird, leuchtet von selbst ein.
I. Aegypten.
Kairo (über 300,000 E.), mit Suez und Alexandria durch eine
Eisenbahn verbunden, ist nach Constantinopel die bedeutendste Stadt der
Türkei und die größte in Afrika. Kairo ist eine der wichtigsten Handels-
städte, hat für die 2000 dort lebenden Franken ein eignes Quartier, und
besitzt den Nilmesser. Oberhalb Kairo am linken Nilufer liegt die Stadt
Gizch, in deren Mh? die Ruinen des alten Memphis mit dem Mumien-
selde liegen. Hier finden sich auch auf einem Vorsprunge der Wüstenplatte
die 3 höchsten Pyramiden (465'). Sie können erstiegen werden, und ent-
halten enge Gänge und zwei Begräbnißkammern. Nicht weit davon erblickt
man, fast ganz in Sand vergraben, die riesenhafte Sphinx; der Kopf mißt
vom Kinn bis zum Scheitel 65'. Im Ganzen haben sich dort 50 Pyra-
miden erhalten. Napoleon besiegte 1798 hier die Mamelucken. Strom-
aufwärts liegen die Dörfer Luxor und Karnak, in deren Nähe die Ruinen
des hundertthorigen Theben stumme Zeugen längst entschwundener Zeiten
sind. Die gewaltigen herrlichen Ueberreste ägyptischer Baukunst fesseln hier
den Beschauer: kolossale Reste von Tempeln, Säulen, Sphinxenalleen, Kata-
komben, Thoren, Hieroglyphen rc. Sint (26000 E.) ist die größte Stadt
~ in Oberägypten, und ist als Stationsort für die Karawanen aus Nubien
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Europa Mekka Medina Kairo Suez Alexandria Constantinopel Afrika Kairo Kairo Memphis Luxor Karnak Oberägypten
252
und Schafzucht viel Sorgfalt verwandt. Die Einwohner sind unter den
Bewohnern der Berberei weitaus die gebildetsten, und verfertigen fehr gute
Wollen-, Baumwollen- und Seidenstoffe, Waffen, Metallwaaren re. Der
Haupthandel findet über Gadames und Murzuk statt nach dem Innern.
Seit 1835 ist Tripolis wieder abhängiger von der Pforte, welche den Dey
oder Pascha einsetzt. Hauptstadt ist Tripolis, 30,000 E. (guter Hafen).
In Barka ist Hauptort Bengasi.
Anmerkung. Berenici, Cyrene, Apollonia, Arsinone und Ptolemais bil-
deten im Alterthum die Pentapolis, welche seit der Herrschaft der Ptole-
mäer Cyrenaika hieß.
Zu Tripolis gehören noch die Oasen Fezzan (5000 Q.-M., 126,000
Einw.) und Augila. Fezzan ist sehr fruchtbar, hat 2 Ernten und wird von
Arabern und muhamedanischen Negern bewohnt, welche dem Pascha von Tri-
polis einen jährlichen Tribut von 450 Unzen Goldstaub entrichten. Haupt-
stadt ist Murzuk, 10,000 Einw., Resid. des Sultans, eine wohlgebaute Stadt
mit breiten Straßen. Karawanenhandel mit Haussa und Bornu, Tripolis,
Aegypten, Ghadames, Ghat und Tuat. Von October bis Januar ist hier Markt,
auf dem Sklaven, Sennesblätter, Elfenbein und Gummi, Ochsenhäute, Ziegen-
leder und Straußfeder die Handelsartikel bilden. Das Klima von Murzuk
ist ungesund. Ueber die Oase Augila, deren Datteln sehr gerühmt werden,
herrscht ein Statthalter, welcher als Knabe mit dem französischen Heere nach
Aegypten gegangen, in Gefangenschaft des Dey von Tripolis gerathen war,
und sich die Gunst seines Herrn zu erwerben verstand. Die Bewohner sind
thätige Handelsleute und treiben starken Handel nach Kairo. Hauptort ist
Augila, 10,000 E.
3. Die Beyschaft Tunis
(2l50 Q.-M., 600,000 Einwohner)
ist minder abhängig von der Pforte als Tripolis. Die Würde des Bey
ist erblich; er sendet alljährlich Geschenke nach Konftantinopel. Seit 1846
ist in Tunis die Sklaverei abgeschafft. Das Land ist sehr fruchtbar, und
hat ein äußerst angenehmes Klima. Die sehr gemischte Bevölkerung treibt
Landwirthschaft, Gewerbe und Handel. Oel- und Südfrüchte bilden die
Hauptausfuhrartikel. Der Landhandel wird von den Einheimischen nach dem
Innern und nach der Berberei getrieben. Der Seehandel ist in den Hän-
den der Europäer. Hauptstadt ist Tunis mit dem Hafen Goletta (160,000
Einw.). Ruinen von Carthago und Utika. Kairwan, 60,000 E. Wall-
fahrtsort. Kabes an der kleinen Syrte, 30,000 E.
8 99.
Das Kaiserthum Fez und Marocko.
(13,700 O.-M., 9 Mill. E.)
Dies Land nennen die Araber Moghrik-ul-Aksa (äußerstes Abendland);
es ist bergig. Der Atlas erreicht in demselben seine höchste Gipfelerhebung,
13,000'. Das Klima des Landes wird als eines der vortrefflichsten der
Erde gepriesen, indem nicht nur seine Lage zwischen 28° — 36'/,° N. D.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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254
stätigen auch aftikanische Berichte; wem nennt daselbst die weißen, schönen
und blauäugigen Tuarik-Frauen „die Christen der Wüste" , und zwar mit
einigem Rechte, weil die Tuariks gleichgültige Anhänger des Islam sind.
Die deutsche Fremdenlegion in Algier nennen dagegen die Eingebornen wegen
ihrer Aehnlichkeit mit den Tuariks die Tuariks oder Kabylen von Frankreich.
Die Tuariks der Wüste sind zahlreich; sie sind die Führer der Karawanen
durch die Wüste, Mäkler, Kaufleute und Räuber. Die Kaufleute der Kara-
wanen haben ihre besonderen Freunde unter den Tuariks, und bezahlen diesen
für jede Reise einen regelmäßigen Tribut. Wer keinen Freund unter den
Tuariks zu nennen weiß, der wird gesetzlich von jedem Tuarik angehalten
und ausgeplündert. Ganz besonders sind die Negervölker ihrer Grausamkeit
und ihren Erpressungen ausgesetzt. Ihre Sitten und Wohnplätze haben
Overweg und Barth neuerdings kennen gelernt und beschrieben. Die meisten
Oasen auf dem Wege von Murzuk nach dem tiefen Sudan sind in den
Händen der Tuariks; zunächst Ghat oder Nhat mit einer kleinen Stadt
gleichen Namens und einer größeren, die Barket heißt. Hier wird jährlich
ein sehr besuchter Markt für die Wüstenbewohner abgehalten. 160 St. von
dieser Oase durch die Wüste getrennt liegt Air oder Asben mit 181 Wohn»
Plätzen und 60,000 E., so groß wie England. Die wichtigsten Orte sind
Tin-Tellust und Agades, deren Bewohner geschickte Arbeiter, namentlich in
L^derwaaren sind, und ihre Fabrikate nach Sudans Städten Kanu, Kaschna,
und Sackatu absetzen. Das Grenzland und die Kornkammer von Air ist
Damergu im S.-O. mit 300 Ortschaften und einer sehr gemischten Be-
völkerung.
3) Im Osten wohnen die Tibbos (Tebu), bei denen Dr. Vogel
eine günstige Aufnahme fand, als er von Murzuk nach Bilma, der Haupt-
oase ihres Landes, reiste. Bilma hat bedeutende Steinsalzlager. Karawanen
von 10,000 Kameclen führen das Salz in die Länder des tiefen Sudan. Der
Weg von Murzuk über Bilma nach dem Tsad-See ist weit kürzer, als der
andere, welchen Barth über Ghat und Tin-Tellust einschlug.
4) Das Königreich Darfnr, d. h. das Land der Für, wird von den
Ausläufern des Marrah-Gebirges durchzogen, welches sich zwischen 5°—15°
N. B. erstreckt. Die Abhänge dieses Gebirges bestehen aus fruchtbarer
Dammerde, und sind wohl bewässert. Die Für sind ein eigenthümliches,
schwarzes, aber nicht negerartiges Volk mit langem Haare, erhabener Nase,
dünnen Lippen, ovalem und ausdrucksvollem Gesichte. Ihr Sultan ist Despot
und völlig unabhängig. Die Bewohner sind fleißige Acker- und Gewerbs-
leute. Hauptort ist Tendclti. Für den Karawanenhandel mit Fezzan, Kor»
dofan, Aegypten und Sudan ist die Stadt Kobbe wichtig.
8 101.
Das Kaiserthum Habesch oder Abyssinieu
(15,000 Q.-M., 4 Mill. E.)
war im Mittelalter ein mächtiges christliches Königreich, welches durck seine
Gegenwehr gegen die Moslemin seine Selbständigkeit und seine Religion zu
bewahren wußte. Der König führte früher den Titel „Groß-Negus" und
herrschte unumschränkt; seitdem aber die Statthalter der Provinzen, Ras
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Extrahierte Personennamen: Barth Bilma Barth
Extrahierte Ortsnamen: Algier Frankreich England Sudans Kaschna Tsad-See Habesch
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starb Richardson in Unguratua, sechs Tagereisen von Kuka. Auch Overweg
starb am 26. Sept. 1852 in Maduari. Nun war Dr. Barth noch allein
übrig. Er hatte anfangs vom Tsad-See den Weg nach dem indischen Ocean
einschlagen wollen, allein er mußte seinen Plan wegen voraussichtlichen Miß-
lingens aufgeben, besuchte Baghirmi, Adamaua, fand den Benue oder Tschadda
und reiste endlich von Kuka nach Timbuktu (1852 — 1853), von wo er
nach mancherlei Angst und Noth 1854 nach Kuku zurückkehrte. Er hat
seine Notizen-Sammlungen und Tagebücher gerettet und die Ergebnisse seiner
mühsamen Fahrt (in 5 Jahren 5 Monaten hat er 3000 d. M. zurückge-
legt) bereits veröffentlicht. Barth langte am 8. Sept. 1855 glücklich in
Marseille an. Er ist am 25. Nov. 1865 in Berlin gestorben.
Nach Overwegs Tod erschien Dr. Böget (geb. 1829 zu Crefeld) in
Afrika, um Barth's Forschungen zu unterstützen, ein tüchtiger Botaniker, Astro-
nom und Geograph (1853). Er brach von Murzuk auf, schlug den Weg
über Bilma nach dem Tsad-See ein und erforschte das Land der Tibbos
(Tebo) und Kanem, bis er 1854 in Kuka anlangte. Nach verschiedenen
Streifzügen in den Ländern südlich des Tsad-Sees brach Vogel am 1. Dec.
von Kuka nach Kano auf und hatte die Freude, an demselben Tage uner-
wartet Dr. Barth mitten im Walde bei Surrikulo zu begegnen, der endlich
seiner unfreiwilligen Haft in Timbuktu entgangen und schon lange in Europa
für todt gehalten worden war. Nach kurzem Zusammensein ging Barth
nach Europa zurück, Vogel brach nach dem Süden auf, durchforschte die
Länder am Peou und Benue und erreichte zuletzt 1856 Wadai, das noch
kein Europäer betreten hatte. Dort ist er vom Sultan hingerichtet worden.
7) Mit gerechter Freude und einigem Stolze dürfen wir die Zahl
deutscher Forscher in Afrika noch um einige bedeutende Männer vermehren.
Wie das Centrum des westlichen Afrika's, so besuchten auch das des öst-
lichen verschiedene deutsche Männer mit großem Erfolge. Die wichtigsten
darunter sind:
Johann Ludwig Burkhardt (1784 —1817), geboren zu Lausanne, studirte
in Leipzig und Göttingen. Er erhielt (1806) den Auftrag, Hornemanns
Forschungen im Innern Afrikas fortzusetzen, und begab sich unter dem Na-
men Ibrahim Sheikh nach Syrien, studirte in Aleppo Sitten und Spra-
chen des Orients, so daß er sich für einen Orientalen ausgab, und als
solcher die heiligen Städte und Moscheen von Mekka und Medinah betrat,
wo er 4 Monate verweilte. Nachdem er Aegypten und Nubien durchwan-
dert hatte, arbeitete er seine Tagebücher aus und wollte eben in das innere
Afrika ausbrechen, als ein Fieber ihn wegraffte (1817). Seine Berichte
sind gründlich und sehr zuverlässig.
W. P. Ed. Simon Nüppell, geb. den 20. November 1794 zu Frank-
furt a. M., wo sein Vater Kaufmann und kurhess. Oberpostmeister war,
widmete sich anfangs der Handelslaufbahn, gab dieselbe aber wieder auf, und
bereitete sich, nachdem er sich lediglich auf naturwissenschaftliche Studien ge-
legt hatte, zu Genua und Paris auf eine Reise nach Afrika vor. Von
1822 — 27 durchwanderte er Nubien, Kordofan und Arabien, auf einer
zweilen Reise 1830 —1834 Abyssinien. Die gesammelten Naturschätze über-
gab er dem Museuni seiner Vaterstadt, dem Senkenbergischen Stift, welches
dadurch eines der reichhaltigsten in Europa geworden ist. Rüppell hat sich
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Extrahierte Personennamen: Richardson Barth Baghirmi Barth Barth Barth Johann_Ludwig_Burkhardt Johann Ludwig Hornemanns Ibrahim_Sheikh Medinah W._P._Ed Simon_Nüppell
Extrahierte Ortsnamen: Unguratua Overweg Maduari Adamaua Tschadda Timbuktu Marseille Berlin Overwegs Afrika Kano Timbuktu Europa Europa Afrika Lausanne Leipzig Afrikas Syrien Aleppo Mekka Nubien Afrika Genua Paris Afrika Nubien Europa