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Ix
Zu Seite 10. v. E.g.
A e t h i o p e u.
Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom
Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das
atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als
Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur,
sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird
der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom
Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig
von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö.
den Priester-Despotismus stürzte.
A e g y p t i e r.
I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis
1500 v. Ch. G.
Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober-
ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es
entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien,
zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten-
eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger
suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be-
kanntesten Könige sind:
Menes, erster Priester-König in This, der den Bast
des Phtha-Tempels in Memphis beginnt.
Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens.
Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc.
Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800.
ein, und bemächtigen sich der Herrschaft.
Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später
Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen.
Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700.
von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen
Gränzen.
•0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten,
Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt
sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.
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Extrahierte Personennamen: Menes Busiris Abraham Joseph Schiffer Diodorvs
30
Geschichte des Mittelalters.
genannt, die im tiefen Felsenthale des Gebirges Seir (Th. I. S. 25. 28)
lag; in diesem hausten die Stämme der Amalekiter, Edomiter,
Midianiter, Amoniter, Moabiter, Nabathäer u. a. ; 2) das
wüste Arabien (Arabia deserta), die Hochfläche zwischen Syrien und
dem Euphrat, ein Steppenland mit vielen Oasen und großen Sand-
strecken, aus denen manchmal der Glutwind Samum (d. h. der Giftige,
die Hitze steigt bis 630 R.) weht und alle Vegetation versengt. Die
Bewohner waren Nomaden (daher Arabes scenitae genannt, fetzt Bedui-
nen, d. h. Wüstenbewohner, im Gegensatz zu den Fellahs, d. h. Pflügern),
Krieger und Räuber wie heutzutage; 3) das glückliche Arabien
(Arabia felix), die eigentliche Halbinsel. Dieselbe ist eine Hochfläche mit
terrassenförmigen Abstufungen, Sandwüsten und nackten Felsgebirgen;
zur Zeit des regelmäßigen Regens durchrauschen Wildbäche die Thal-
einschnitte (Waddys), vertrocknen aber schon im Anfänge der regenlosen
Zeit, daher gibt es in Arabien keine Wiesen, sondern nur Steppen mit
Weidekräutern. Die bewässerten Thäler, die sich hauptsächlich im
Süden finden, find reich an Palmen, Gewürzen, Myrrhen und anderen
köstlichen Spezereipflanzen, sowie an Weihrauch. Die Küsten bilden
fast durchgängig einen ebenen, sandigen, heißen und ungesunden Saum,
welchem es an Süßwasser mangelt.
8 84. Die bedeutendsten Stämme waren: im Norden (im heutigen
Nedschid), die Sara eenen (d. h. Morgenländer), später die allge-
meine Benennung der Araber; die Th a müden er und Min ä er
gegen die westliche Küste hin (im heutigen Hedschas); die Homeri-
ten und Sabäer im Südwesten (Jemen, dem eigentlichen glücklichen
Arabien), die Adr a maten und Chatramotiten im Süden (Ha-
dramaut), die Dacharener, Omaniten und Gerrhäer an der
Ostküste (Oman und Lahsa).
K 85. In alter Zeit, als Babylon und die phönikischen Städte
sowie Memphis in Aegypten die Stapelplätze des Welthandels waren,
betheiligte sich auch Arabien, das durch seine Lage zur Vermittlung des
Verkehrs zwischen Ostindien, Babylonien, Ost-Afrika und Syrien geeignet
war. Von Gerrha (Th. I. S. 25) am persischen Meerbusen und
Mara oder Maraba oder Saba, der Hauptstadt der Sabäer, führten
Karawauenwege bis Petra und Aelana, welche Weihrauch, Myrrhen,
Balsam, Aloe, Zimmt, Ladanum, Perlen, Edelsteine rc. und andere
Erzeugnisse Arabiens, Ostindiens und Aethiopiens den Phönikiern und
Aegyptiern brachten, daher den Sabäern ein fabelhafter Reichthum zu-
geschrieben wird. Die Nomaden hatten ungefähr dieselben Sitten und
Lebensweise wie heute noch und waren bei überhandnehmender Volkszahl
den Nachbarländern gefährlich. Araber sollen einmal über Babylon
geherrscht haben und als Hyksos trafen wir sie in Aegypten (Th. I.
S. 4. 13); Alexander der Große beabsichtigte eine Unternehmung
gegen Arabien, wurde aber durch den Tod an der Ausführung gehin-
dert, der Feldzug des A. Gallus unter Augustus mißlang, der unter
Trafan hatte keinen dauernden Erfolg, sowie Arabien auch von den
Parthern und Neupersern fast unberührt blieb.
§ 86. Die Natur des Landes macht eine Eroberung durch Fremde
unmöglich, daher sind die Araber bis auf den heutigen Tag ein unver-
mischtes, in ihrer Weise freies Volk geblieben, das seine Traditionen
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Gerrha Mara Saba Petra Alexander Gallus Augustus
Zeitalter der Revolution.
115
selbst die Fabrikation für den einheimischen Bedarf war den Kolonien
nur in einzelnen Artikeln erlaubt (z. B. grobes Tuch, Leder, Leinen), in
andern, namentlich in Metallwaaren, gänzlich untersagt.
§ 298. England hatte durch den Krieg mit Frankreich und
Spanien (1755—1763) seine Staatsschuld von 74vz Million Pfund
Sterling auf 146million gesteigert, daher suchte die Regierung
sich neue Einkünfte zu schaffen und belegte in Folge einer Parlameuts-
akte mehrere englische Einfuhrartikel in die Kolonien mit Eingangszöllen
(1764). Sie verwandelte diese aus die Protestation der Kolonialparla-
mente (1765) in eine Stempeltaxe, diese (1767) in einen Eingangszoll
auf Thee, Glas, Papier und Malerfarben und setzte auf die Protestation
der Amerikaner die Theesteuer auf eine Kleinigkeit herab, indem sie zu-
letzt nur dem britischen Parlamente das Recht, die Kolonien zu besteuern,
behaupten wollte, welches Recht aber die Kolonialparlamente ebenso
entschieden bestritten. Die Amerikaner verschworen sich keinen verzoll-
ten Thee zu genießen und zu Boston warfen als Mohawks verkleidete
Männer (18. December 1773) eine Schiffsladung verzollten Thees
in das Meer, worauf die englische Negierung den Hafen von Boston
sperrte, die Verfassung von Massachusetts beschränkte und die kanadi-
sche Gränze südwärts vorschob. Dagegen vereinigten sich die Abgeord-
neten der Kolonialparlamente zu einem allgemeinen Kongresse in
Philadelphia und beschlossen (14. September 1774) keine englischen
Maaren mehr zuzulassen, und sofern den Kolonien ihr Recht nicht würde,
den Verkehr mit England ganz abzubrechen; zugleich erließen sie au
den König und das Volk von England die Erklärung, daß sie nur ihre
Rechte gegen die Eingriffe der Regierung und des Parlaments wahren
wollen. Als Antwort wurde Massachusetts in Aufruhrzustand erklärt
und die Einfuhr von Waffen und Munition verboten; die Amerikaner
verstärkten hingegen ihre Milizen, nahmen englische Kriegsvorräthe weg
und legten zu Konkord ein Zeughaus an. Der Kommandant von
Boston nahm Konkord, wobei schon einzelne Schüsse bei Le ring ton
gewechselt wurden (19. April 1775), die erste größere Feindseligkeit
war aber die Erstürmung von Bunkershill (16. Juni), welche
die Engländer viele Leute kostete. Jetzt ries der zweite Generalkongreß
alle Milizen auf und gab ihnen in George Washington, einem vir-
ginischen Pflanzer (geb. 22. Februar 1732), einen Anführer, welcher den
Krieg dem Charakter des Landes und seiner Bewohner anzupaffen verstand.
8 299. Am 4. Juli 1776 erklärte der Generalkongreß die Un-
abhängigkeit der Kolonien von England und schickte den Buch-
drucker, Postmeister, Naturforscher und Staatsmann Benjamin
Franklin (geb. 17. Januar 1706 zu Boston) nach Europa, um
Bundesgenossen für Nordamerika zu werben. Er entzückte durch seine
republikanische Einfachheit und sein philosophisches Wesen ganz Paris,
aber nur begeisterte Privaten gingen nach Amerika unter das Banner
der neuen Republik, z. B. die Franzosen Lafayette, Rochambeau,
Lameth, die Polen Pulawski und Kosciusko, die deutschen
Barone von Steuben und Kalb. England hatte sich unterdessen
mächtig gerüstet und ein Heer von 50,000 Mann über den Ocean ge-
schickt, das zum Theil aus Deutschen, namentlich 12,000 Hessen,
bestand, welche von ihren Fürsten in den englischen Dienst verkauft
8*
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: George_Washington Benjamin
Franklin
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Spanien Boston Boston Philadelphia England England Boston England Boston Europa Nordamerika Paris Amerika Hessen
12
Geschichte der alten Welt.
Nil in zwei Hauptarme und mehrere Nebenarme, welche sich in das
Meer oder in Strandseen ergießen (die Alten unterschieden sieben
Mündungen, von denen die kanopische im Westen und die pelusische im
Osten die bedeutendsten waren; heute behaupten diesen Rang die Mün-
dung von Rosette, ehemals die bolbitinische, und die von Damiette,
ehemals die phatmetische). Das Land zwischen den Mündungsarmen
und dem Meere nannten die Griechen wegen seiner dreieckigen Gestalt
Delta, mit welchem Namen man jetzt alle ähnlichen Mündungsgebiete
bezeichnet. Das Nildelta ist ungefähr 400 O Meilen groß, das Nilthal,
von der Spitze des Delta bis Syene, 92 Meilen lang und hat nur
ein einziges, wenige Quadratmeilen großes angebautes Seitenthal, das
Fayum (siehe unten).
§ 33. Aegypten ist demnach ein kleines Land und konnte keine
Volksmasse hegen, die sich mit der chinesischen oder indischen vergleichen
ließe (in seiner besten Zeit soll es sieben Millionen Einwohner gehabt
Bedeutung hüben); aber es ist außerordentlich fruchtbar und verdankt dies aus-
dcs Nils für schließlich dem N,l. Derselbe schwillt durch die tropischen Regen im
Aegypten. Gebiete seiner Queüflüsse so an, daß er langsam steigend allmälig den
größten Theil des ägyptischen Thalbodens überrieselt. Um die Som-
mersonnenwende hebt sich der Strom, Ende Septembers bis Mitte
Oktobers steht er am höchsten (in Mittelägypten 20—24' über dem
niedrigsten Stande), im November kehrt er in sein Bett zurück und in
den letzten Tagen des Mai liegt er am tiefsten. Der fette Thalboden
wird auf diese Weise nicht nur durch und durch getränkt, sondern auch
mit einer seinen Schichte Schlamms überzogen und dadurch gedüngt.
Ist er hinlänglich abgetrocknet, so wird die Saat ausgestreut und ober-
flächlich untergebracht. Getreide, Hülsenfrüchte, Flachs re. brauchen
zur Reife 3—4 Monate, daher wird noch eine zweite Kultur möglich,
die aber künstlich (z. B. durch Schöpfräder) bewässert werden muß. Von
Mittelägypten bis Syene begleiteten den Strom vor Zeiten unabsehbare
Reihen von Dattelpalmen, deren Früchte eine Hauptnahrung des Volkes
ausmachten. Wie im untern Euphrat wachsen auch im Nil Nym-
phäen (sogenannte Wasserrosen) mit eßbaren Wurzeln, außerdem der
Papyrus, eine Grasart, deren unterer Stengel wegen seines zucker-
haltigen Marks gegessen wurde, die aber ungleich wichtiger durch ihren
Bast war, aus dessen feinen Fasern ein sehr dauerhaftes Papier be-
reitet wurde.
^ Dagegen besitzt Aegypten keine eigentlichen Wälder, also auch kein
Bauholz, kein Eisen, wenig und schwer zu gewinnendes Kupfer, dochueber-
sluß an Salz, Natron und Salpeter, sowie an vortrefflichen Bausteinen.
Jas Reich der alten Pharaonen (bis 2178 v. Ehr.).
8 34. Das a lt ä g y p t i s ch e V o l k war von chamitischem Stamme,
rothbrauner Farbe, die untere Klasse schwärzlich und kraushaarig, nicht
groß, aber wohlgebaut und ausdauernd. Es lebte in seinem Nilthale
ägyp?. Aba" fast abgeschlossen; denn die ägyptische Küste des Mittelmeereö ist ge-
schloffenhcit. jährlich und besaß in alter Zeit keinen Hafen, daher die Schiffe in einen
Nilarm einfahren mußten, wenn sie mit den Aegyptiern verkehren
wollten. Das rothe Meer ist noch heute bei den Seefahrern verrufen,
sein afrikanisches Ufer fast ohne alles süße Wasser und steht mit dem
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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Die ältesten Staaten.
21
Tempelplatz war mit einer Mauer aus Backsteinen umfangen und der
freie Raum mit Baumreihen bepflanzt; ein ausgemauerter Teich lieferte
das Wasser für den Tempeldienst, zum Besprengen der Wege und zum
Begießen der Baume. Innerhalb des Tempels waren Säulen, Wände,
Decken, Statuen rc. mit den lebhaftesten, bis heute gut erhaltenen
Farben bemalt und nur das von Natur hellfarbige Gestein, z. B. der
rosenrothe Granit, genügte ohne künstlichen Farbenschmuck dem Ge-
schmacke der Aegyptier.
§ 52. Der großartigste Tempel war der des Ammon zu Theben,
an dessen Erweiterung und Verschönerung eine Reihe von Königen ar-
beiten ließen. Der am meisten bewunderte Theil ist der von Seti I.
und seinem Sohne Ramses Ii. aufgeführte Vorhof; er ist 320' lang
und 160' breit; sein massives Dach wird von sechs Säulenreihen ge-
tragen, von denen die größten, die zwölf mittleren, 70' Höhe und 12'
Durchmesser und Kapitäle von 64' Umfang haben, so daß auf einem
derselben 100 Menschen stehen könnten.
§ 53. Die thebäischen Pharaonen errichteten sich gerne Kolossal-
statuen, besonders Amenophis Ul. (die sogenannte Memnonssäule) und
vor allen Ramses Ii. So findet man z. B. vor dem Höhlentempel bei
Abusimbel in Nubien vier Bilder des Königs in sitzender Stellung
aus dem Sandsteinfelsen gehauen, die mit den Thronen etwas über
70' Höhe messen; das Gesicht ist 7' lang, das Ohr 3%', die Nase
2' 8", die Schulterbreite mißt 25'.
Man rühmt an den Kolossen des Ramses Ii. den Ausdruck ruhiger
Majestät, und an den Gemälden, die ihn als den Helden der Schlacht
darstellen, einen gewissen Schwung, aber im allgemeinen vermochten die
ägyptischen Künstler keine schöne Menschengestalt darzustellen, und eine
schöne Göttergestalt um so weniger, als die meisten Götter durch Thier-
köpfe charakterisiert wurden (Kuh-, Widder-, Katzen-, Löwen-, Schakal-,
Affen-, Krokodil-, Ibis-, Sperber-, Adler-, Froschköpfe).
§ 54. Denselben Pharaonen gehören auch die meisten Obelis-
ken an, aus einem Steine bestehende viereckige, oben in eine pyramidale
Spitze auslaufende Säulen, von denen die größten bei einem unteren
Durchmesser von 9'eine Höhe bis 100' erreichen; sie waren dem Sonueu-
gotte geweiht und sind mit scharf ausgeschnittenen hieroglyphischen In-
schriften bedeckt, welche in den ungemessensten Ausdrücken den Ruhm der
Könige verkünden.
E. Syrische Staaten (seit 2100 v. Chr).
Ländergebiet.
8 55. Unter Syrien im weitesten Sinne des Wortes be-
griffen die Alten das Hochland, das sich von dem Gebirge Amanus in
einer Ausdehnung von mehr als 100 Meilen bis an die Nordspitzen
des rothen Meeres und die Wüste des syrisch-ägyptischen Isthmus
erstreckt, westlich von dem Mittelmeere begränzt wird, östlich eine
Strecke an den Euphrat stößt, so lange derselbe mit dem -Mittelmeere,
dem er sich bis auf 30 Meilen nähert, ziemlich parallel fließt, dann
südöstlich in die syrische und arabische Wüste übergeht. Das Mittel-
meer entlang zieht ein Gebirge von 3000' bis 9000' Höhe und an
ì
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Seti_I. Ramses Amenophis_Ul Amenophis Ramses Ramses
Die ältesten Staaten.
11
Metrik; große epische (das Ramajana und Mahabaratha) und dra-
matische (z. B. Sakuntala) Dichtungen, in welchen der gebildete Abend-
länder hohe Schönheiten findet, wenn er auch der Ueberschwänglichkeit
der indischen Phantasie nicht zu folgen vermag. Geschichtschreibung ist
den Brahmanen unbekannt, dagegen sind sie in den einfachen Elementen
der Mathematik nicht unbewandert (die arahischen Ziffern sind ursprüng-
lich indische), ihre astronomischen Kenntnisse empfingen sie jedoch von
den Griechen und in späterer Zeit von den neuen abendländischen Kultur-
völkern. Auch in der Baukunst versuchten sie sich mit Erfolg (die
wunderbaren Höhlentempel z. B. von Ellore find ursprünglich Werke
der Buddhaisten); in den bildenden Künsten konnte ihre verzerrte Welt-
anschauung unmöglich schöne Werke schaffen.
0. Aegypten (seit dem dritten Jahrtausend v. Chr.).
Das Land.
8 31. Wenigstens eben so frühe als an den Strömen des östlichen
Asiens entwickelte sich in dem unmittelbar an das westliche Asien an-
stoßenden Afrika, im Nilthale Aegyptens, ein nicht minder eigentüm-
liches Kulturvolk.
8 32. Aegypten ist die nordöstliche Ecke Afrika's und hängt mit
Asien durch einen 15 Meilen breiten Wüstenstreif, den Isthmus (Landenge)
von Suez, zusammen, welcher das Mittelmeer von dem rothen Meere
(arabischer Meerbusen) trennt. Nördlich ist das Land vom Mittelmeer
begränzt, östlich von dem rothen Meere, westlich von der großen Wüste,
südlich von Nubien. Das eigentliche Aegypten, d. h. das bewohnte Land,
ist das Thal des Nilflusses, welches in einer durchschnittlichen Breite
von 3—4 Stunden die Wüste durchschneidet, demnach eine sehr lang
gestreckte Oase bildet. Es wird auf beiden Seiten durch zwei niedere
Felsenrücken geschlossen; der westliche, das sogenannte libysche Gebirge,
geht in die große Sandwüste über, der östliche, das arabische Gebirge,
in eine öde, von Schluchten zerrissene Felsenhochfläche, die von dem
glühenden Strande des rothen Meeres umsäumt wird. Das Klima
Aegyptens ist das subtropische; Regengüsse, jedoch seltene, empfängt
bloß Unterägypten, in Mittelägypten regnet es sehr wenig, in Ober-
ägypten oft während eines Menschenalters nicht. Ohne den Nil wäre
folglich Aegypten eine öde, ausgebrannte Thalfläche. Dieser wunderbare
Strom entsteht aus mehreren Flüssen; sein Hauptstamm ist der weiße
Nil (Bahar el Abiad), der aus dem innern Afrika, jenseits des Aequa-
tors, her kommt und bei Chartum den blauen Nil (Bahar el Azrek)
aufnimmt, welcher dem abyssinischen Hochgebirge entströmt, das auch
dem letzten Zuflusse, dem Takazze, seinen Ursprung gibt. Bei Syene
(Assuan) stürzt der vereinigte Strom über einen Felsenriegel und er-
reicht den Boden des alten Aegypten, das er in ruhigem Laufe, bei
einer durchschnittlichen Breite von 2000' durchfließt. Ungefähr 30 Meilen
unterhalb der Katarakten bei Syene gibt er links einen Seitenarm ab
(den sogenannten Josephskanal), welcher in einer Entfernung von
Stunden den Hauptstrom bis zu dessen Theilung in die Mündungs-
arme begleitet. Das lybische und arabische Gebirge biegen nämlich un-
gefähr 20 Meilen vom Meere seitwärts ab und nun spaltet sich der
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Mahabaratha Asiens Asien Afrika Nilthale_Aegyptens Suez Nubien Nilflusses Afrika Chartum Syene Assuan Syene
Die ältesten Staaten.
13
Nillande nur durch drei öde Querthäler in Verbindung. Im Westen
dehnt sich der ganzen Länge Aegyptens nach die große Wüste aus; die
Schifffahrt nach Nubien oder die Flußstraße versperren die Katarakten
bei Syene, der Landweg aber führt bald in einen Vorsprung der
Wüste; der syrisch-ägyptische Isthmus ist ebenfalls Wüste. Die Aegyp-
tier hatten also kein Nachbarvolk, das sie auf eine Strecke auch nur
von 4 Stunden berührte, sein Verkehr mit den Ausländern war daher
von der Natur auf einige Gränzpunkte beschränkt und konnte auf das
genaueste überwacht werden; es ist deßhalb leicht begreistich, wie
dieses Volk so lange seinen eigenen Gang befolgen konnte.
Seine älteste Geschichte ist in Dunkel gehüllt; die ägyptischen Prie-
ster erzählten, daß zuerst die Götter viele tausend Jahre über Aegypten
regierten, worauf Men es die Reihe der menschlichen Könige eröffnete. Mcnes.
Dieser Name steht auch auf den Denkmälern immer an der Spitze der
Königsreihen, seine Zeit kann aber nicht bestimmt werden, jedenfalls
fällt sie noch in das dritte Jahrtausend v. Ehr. Er baute Memphis
(wenige Stunden oberhalb der jetzigen Hauptstadt Kairo), die Residenz
der alten Pharaonen (Phuro, d. h. der König) und Jahrtausende hin-
durch die wichtigste Festung und Handelsstadt des Landes.
Die Pharaonen hatten frühe mit den Nomadenstämmen Arabiens
und Libyens (des nördlichen Asrika's) zu kämpfen, und eroberten den
an die Westseite des Delta's gränzenden libyschen Landstrich, auch haben Kolonisa-
sie wohl die nächsten Oasen der libyschen Wüste (die Kleine, die
Große, die des Ammon, von dem Tempel eines Gottes so genannt,
jetzt Siwah) kolonisiert. Diese Oasen wurden wichtige Stationen für
den Verkehr mit dem innern Afrika, aus welchem die Karawanen Gold,
Elfenbein, Straußenfedern, Ebenholz rc. mitbrachten.
Die Halbinsel zwischen den beiden nördlichen Spitzen des rothen
Meeres, den Golfen von Suez und Akabah (bei den Griechen heroopo-
litischer und älanitischer), welche man nach dem Berge Sinai gewöhn-
lich die sinaitische nennt, wurde gleichfalls von den Pharaonen er-
obert. Dieselbe war wichtig als Vorland, sowie wegen ihrer Kupfer-
erzlager, die von den alten Aegyptiern ausgebeutet wurden, wie Schla-
ckenhügel und in deren Nähe ägyptische Inschriften, Königsschilder
und Grottentempel ägyptischer Götter bezeugen.
Auch in Nubien drangen die Pharaonen ein und eroberten einen
Theil desselben; sie. vergaßen hier eben so wenig ihre Namen und
Thaten durch Tempelbauten und Inschriften zu verewigen.
Äie Herrschaft r>cr Hyksos (2178—1667 v. Ehr.).
§ 35. Die Macht des alten Reiches gerieth später in Verfall, denn
es brachen von Osten her Nomadenstämme ein, unterwarfen Aegypten
und erhoben ihre Anführer zu Königen; so erzählt Manetho, ein
ägyptischer Priester aus dem dritten Jahrhundert v. Chr. Diese Herr-
scher nannten die Aegyptier Hyksos (Hak-schasu), d. h. Hirtenkönige. Die Hirten-
Anfangs mögen sie grausam und räuberisch verfahren sein, da sie sich fonl9e‘
aber volle 500 Jahre in Aegypten behaupteten, ohne daß dasselbe ent-
völkert wurde, so werden die Hyksos ungefähr in derselben Weise über
die Aegyptier geherrscht haben, wie heute die Mandschu über die Chi-
nesen. Zuletzt erhoben sich die Oberägyptier unter Anführung der
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Erstes Buch
Die Urzeit.
Schöpfung und Siindenfall.
O
1. ysnt Anfänge schuf Gott Himmel und Erde, ordnete die Elemente,
rief Gewächse und Thiere der Reihe nach in das Dasein und schuf zuletzt
den Menschen nach seinem Ebenbilde. Die Schöpfung war ein Werk der
göttlichen Liebe und der Mensch der bevorzugte Pflegling dieser Liebe. Er
konnte als Kind Gottes frei von jedem Uebel und Leiden auf der schönen
Erde leben, allein er mißbrauchte die ihm verliehene Freiheit des Willens
zum Ungehorsam gegen das göttliche Gebot, zur Sünde, und zerstörte da-
durch sein Glück und das seiner Nachkommen, sowie den Frieden auf der
Erde. Die Sünde war die Ursache alles Uebels, das die Erde traf. Gott
entzog jedoch dem Menschen seine Gnade nicht, sondern tröstete ihn mit der
Verheißung des Erlösers.
§. 2. Die Nachkommen des ersten Menschenpaares verbreiteten sich
über die Erde, aber mit ihrer Zahl wuchs auch ihre Vermessenheit gegen
die göttlichen Gebote und stieg bis zur Gottlosigkeit; darum wurden sie
durch die große Flut vertilgt und nur der fromme Noah mit dessen
Familie gerettet. Das Andenken an die große Flut als ein göttliches
Strafgericht hat sich bei den meisten Völkern durch die Ueberlieferung
erhalten, z. B. bei den Indern, Chinesen, Babyloniern und Griechen, selbst
die Indianer in den Urwäldern Amerikas und die Eskimo an den Küsten
des Eismeeres wissen von dieser Begebenheit zu erzählen, alle hängen aber
nach ihrer Weise fabelhaftes Beiwerk an.
§. 3. Am Fuße des Berges Ararat in Armenien wohnte Noah,
der zweite Stammvater des Menschengeschlechts, mit den Familien seiner
drei Söhne Sem, Cham und Japhet. Ihre Nachkommen wanderten aus
dem armenischen Gebirgslande den Flüssen Euphrat und Tigris folgend
Die Liindflut.
Ausbreitung des Meufchengefchtechtes.
Bumüller, Uebcrblick. I.
1
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Acgyptcn.
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wagen dürfen, wenn ihnen die kaiserliche Regierung auch die Erlaubniß
ertheilen würde.
Von allen Reichen, die gegenwärtig auf der Erde bestehen, ist das
Reich der Chinesen das älteste; sie sind das älteste Culturvolk
und zugleich das zahlreichste (wenigstens 300 Millionen Seelen) Volk.
Aegypten.
§. 17. Eben so frühe als an den Strömen des östlichen Asien wohnte
an dem Nil in Aegypten ein Culturvolk, das aber schon längst nicht
mehr besteht.
Aegypten ist die nordöstliche Ecke Afrikas und hängt mit
Asien durch einen 15 Meilen breiten Wüstenstreis zusammen (Landenge
von Suez), welcher das Mittelmeer von dem rothen Meere trennt. Nörd-
lich ist Aegypten von dem Mittelmeere begränzt, östlich von der Landenge
und dem rothen Meere, südlich von Nubien, westlich von der großen Wüste.
Der Nil entsteht durch die Vereinigung mehrer Flüsse; sein Haupt-
stamm ist der weiße Nil (Abiad), der tief in dem inneren Afrika, südlich
vom Aequator, durch die Abflüsse mehrerer großen Seen gebildet wird;
er nimmt bei Chartum den blauen Nil (Azrek) auf, der wie der Takazze,
der letzte Zufluß des Nil, aus dem Hochgebirge Abessiniens kommt.
Bei Syen e (jetzt Assuan) stürzt der vereinigte Strom über Felsenriffe und
erreicht den Boden des alten Aegypten, das er in einer Länge von etwa
120 Meilen durchfließt. Er ist durchschnittlich^3000 Fuß, das Thal 3—5
stunden breit. Das Thal wird aus beiden Seiten von Felsenrücken wie
von zwei Wällen eingefaßt, deren östlicher an den heißen Strand des rothen
Meeres abfällt, der westliche in die große Sandwüste übergeht. Etwa 21
Meilen vor dem Mittelmeere enden die beiden Felsenrücken und nun theilt
sich der Nil in sieben Arme, mit denen er sich in das Meer ergießt. Die
Landschaft zwischen den Mündungsarmen nannten die Griechen wegen ihrer
dreieckigen Form das Delta und sagten, es sei ein Geschenk des Nil, denn
es sei aus dem Schlamm entstanden, welchen der Nil im Lause der Zeit
absetzte. Man darf aber ganz Aegypten ein Geschenk des Nil
heißen, denn ohne den Nil wäre es nichts Anderes als eine 120 Meilen
lange Thalfläche, überdeckt mit dem Sande, welcher von den Südweststürmen
aus der Wüste herabgeweht wird. Der Strom hat in der Urzeit den aus
Gerolle und Sand bestehenden Thalboden mit einer Schlammschichte über-
zogen und wiederholt diese Thätigkeit von Jahr zu Jahr, daher sich auch die
Schlammschichte mit jedem Jahr erhöht. Durch die gewaltigen Regen in
den Quellländern des Nil wird er angeschwellt und fängt gegen Ende
des Juni in Aegypten zu steigen an; dies dauert im ^jult, August und
September fort, bis gegen Ende Septembers der höchste Wasserstand ein-
tritt, 20—24 Fuß über dem niedrigsten, etwa 14 Tage anhält, worauf
das Wasser wieder langsam sinkt und im Mai wieder am niedrigsten steht.
Die Ufer des Flusses sind seit uralter Zeit mit fortlaufenden hohen
und breiten Dämmen eingefaßt, zwischen welchen der angeschwollene Fluß
dahinrauscht; hat er die rechte Höhe erreicht, so werden die Dämme an
passenden Stellen durchstochen und aus diesen Seitenöfsnungen strömt das
trübe Nilwasser in die Gräben, von welchen die Thalfläche bis an die
beiden Felsenrücken regelmäßig durchschnitten ist, durchfeuchtet den Boden
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Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrikas Suez Nubien Afrika Hochgebirge_Abessiniens Assuan
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Die ltesten Völker und Reiche.
Thutmosis; sie dehnten ihre Herrschast der Nubien aus, besetzten auch die Halbinsel des Sinai und drangen mehrmals bis tief in Syrien vor. ber-Haupt erreicht die gyptische Macht nach dem Besreiungskrieg den Hhepunkt ihres Glanzes. Die hervorragendsten Könige sind Thntmes I. und Iv., Seti I. und Pamses Ii. Unter letzterem begann freilich bereits der Versall. In seiner Sucht, zu glnzen, hielt er die unterjochten Völker, namentlich auch die Israeliten, zu Frondiensten an und strzte das Land in Elend. Merenphtho erntete die vom Vater ausgestreute Saat. Unter ihm fand der Rckzug der Israeliten statt und erhoben sich auch die anderen ge-knechteten Völker. Seine Nachfolger residierten gewhnlich in Memphis oder in einer der groen Städte Untergyptens; aber der Glanz des Reiches war dahin. Hufige Unruhen, gewhnlich durch Prinzen des kniglichen Hauses erregt, schwchten das Reich. Die Provinzen brckelten ab und unterworfene Nationalitten, namentlich die thiopen, herrschten sogar zeitweilig der das Reich.
Die thiopen.
55. Oberhalb Nubieus, an den beiden Nilflssen, lag Mero (das heutige Sennaar), ein blhender thiopischer Staat, der wie Nubien seine Kultur von gypten empfangen hatte. Um 730 v. Chr. eroberte König Sabako von Meroe das zerrttete gypten. Er hatte zwei Nachfolger, die wie eingeborene Pharaonen regierten, was die Inschriften beweisen, welche man in Tempelruinen findet. Die gypter ertrugen aber die Herrschaft der Fremden nicht auf die Lnge und endlich gelang es den verschworenen Frstengeschlechtern, die thiopen zu vertreiben.
Hie letzten Pharaonen.
(654-525 v. tzhr.)
56. Nach Vertreibung der thiopen regierten eine Zeitlang zwlf Fürsten gemeinschaftlich. Einer derselben war Psametich (654616), welcher einen Teil des Delta verwaltete. Er nahm griechische und karische Seeruber in seinen Dienst und errang durch deren Hilfe die Allein-Herrschaft. Psametich suchte durch Wiederaufnahme der Eroberungspolitik seine Herrschaft zu befestigen. Namentlich suchte er sich der reichen phnikischen Städte zu bemchtigen. Er eroberte auch nach langem Kampfe die Stadt Azoth, war aber sonst wenig glcklich. Sein Sohn und Nachfolger Necho (616600) setzte die Eroberungen in Asien sort, wurde aber durch die Babylonier bei Eircesium geschlagen und mute nach gypten zurckkehren. Unter ihm wurde der groe Verbindungs-kanal zwischen dem Nil und Roten Meere begonnen. Unter seinen Nach-
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