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11. Erdkunde - S. 195

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 195 — Schlammes). In seinem Mittlern Laufe durch die Glutwüsten Nu- biens, woselbst er den Atbara erhält, bildet der Nil sechs große, teilweise die Schiffahrt verhindernde Stromschnellen (Katarakte, Bild 67). Im untern Laufe durchfließt er Ägypten, das seine Fruchtbarkeit nur den jährlichen Überschwemmungen des Stromes verdankt. (Näheres S. 304.) Unterhalb Kairo beginnt das Delta, welches ans zahlreichen Wasserarmen besteht, von denen jedoch nur zwei flußartige Mündungen bilden. Seen. In O st a f r i k a liegen eine Reihe großer Seen, welche das Qnellgebiet der wasserreichsten afrikanischen Ströme bilden. Die Bild 68. Afrikanische Neger. 1 u. 2 Wagogo aus Ostasrika, 3 Manyuema westlich vom Tanganyika. bekanntesten Seen sind: 1. der Nyassasee (sein Abfluß geht zum Sambesi), 2. der Bangweolosee, 3. der Tanganyikasee (beide zum Kongogebiet gehörend), 4. die schon erwähnten Nilquellseen. — In Nordafrika: 1. Der Tsanasee (Tana) in Abessinien und 2. der Tsadsee im Sudan. Iv. Klima und Produkte. Afrika hat unter allen Erdteilen das wärmste Klima. 4/s der Gesamtfläche liegen in der heißen Zone; nur 1/5 gehört den beiden gemäßigten Zonen an. Die heiße- sten Gebiete liegen aber nicht unter dem Äquator, sondern nördlich desselben im Sudan und in Nnbien, „wo die Erde Fener, der Wind eine Flamme ist". — Art den Küsten säumen herrscht großenteils 9 *

12. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

13. Erdkunde - S. 201

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
201 — Die wichtigsten Städte sind: In Unterägypten: Kairo, am Beginn des Nildeltas, mit 570 000 E. die volkreichste Stadt Afrikas, Residenz des Khedive, wichtige Handelsstadt. Von Brustkranken vielfach als Kurort be- sucht. In der Nähe der Stadt stehen die größten der ägyptischen Pyramiden (Bild 72). —- Alexandria mit 320000 E., die erste Seehandelsstadt Ägyptens, wurde von Alexander dem Großen gegründet. Im Altertum war die Stadt berühmt als Sitz der ägyptischen Wissenschaften. —■ An den zwei Hauptmündungsarmen des Nils liegen die Städte Rosette (19000 E.) und Damiette (31 000 E.). — Am Nordende des für den Seeverkehr nach Asien, Ostafrika und Australien äußerst wichtigen 160 km langen Sues- kanals ist die Stadt Port Said (42000 E.), am Südausgauge Sues (12 000 E.). In Oberägypten: Die Trümmer von Theben, der „hun- dertthorigen Stadt". — In der Nähe finden sich die Reste der großartigsten altägyptischen Bauwerke. Tripoli mit Barka (Bengasi), 1 Million qkm und 1 Million E., ist eine türkische Besitzung. Die Hauptstadt Tripoli mit 32 000 E. ist Aus- gangspunkt der wichtigsten Karawanenstraße durch die Sahara. <— Mursuk (8000 E.) ist der Hauptort der vielbesuchten Oase Fessan. Tunis (100 000 qkm und 11/2 Millionen E.), ein sehr fruchtbares Land, ist seit 1881 französischer Schutz sta at. Die Hauptstadt Tunis (135 000 E.) ist dnrch einen Kanal mit der Hafenstadt Goletta verbunden. In der Nähe von Tunis liegen die Trümmer von Karthago, der mächtigsten Handelsstadt des Altertums. Algerien (798000 qkm und 4'/z Millionen ($.) ist eine französische Besitzung. Der nördliche Teil des Landes ist sehr fruchtbar. Bedeutend ist die Ausfuhr von feinen Gemüsen,

14. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

15. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 66

1829 - Darmstadt : Heyer
66 Physische Geographie sind bemerkenswerth: das Kaspische Metr (mit salzigem Wasser) in Rußland, Persien und der Tartarei, der Uralsee in Rußland und der Tartarei, der Baikalsee in Rußland, der See Wan und das todte Meer (letzteres mit sehr bitterem, mit Salz, Asphalt und Schwefel vermischtem Wasser) in der Türkei, und der See Terkiri in Tibet. — Afrika, bis setzt noch wenig erforscht, wird in seiner größten Ausdehnung von Westen gegen Osten, von einem zusammenhängenden Hauptgebirgszug durchschnitten und erhalt dadurch ebenfalls eine nördliche und s ü d- liche Hauptabdachung. — Jener Gebirgszug, an dem Vorgebirge Sierra Leona beginnend, erstreckt sich unter dem Namen des Konggebirges, des Kumrigebirges (Mondgebirges), das den Haupt- stamm der Afrikanischen Gebirge bildet, und der H a be sch inische n Alpen bis zum Vorgebirge Gar- dafui. Von den Habeschinischen Alpen zieht ein Gebirgs- zug nördlich bis über die Landenge von Suez, und steht mit dem hohen Atlasgebirge an dem nordwestlichen Ende Afrika's in Verbindung. Ganz Südafrika, von der terrassenförmig aufsteigendcnsüdspitze des Vorgebir- ges der g u t e n H o f f n u n g bis zu dem Hauptgebirgs- zuge, bildet höchst wahrscheinlich ein zusammenhängendes Hochland, das sich zu beiden Seiten in terrassenförmigen Absätzen in die Meere senkt. Man kennt hier an der Ostküste einen Theil des Schneegebirges Lupata (Spina Mundi), das mit den Karrobergen im äußersten Süden zusammenhängt. Die Hauptflüsse auf der nördlichen Hauptabdachung sind: der Nil, der Senegal, der Gambia und der Niger (Joliba, Guin); auf der südlichen: der Zaire (Congo), der Zam b e se und der Or an g efluß. Von Landseen kennt man den T z a n a oder D e m b e a in Habesch, den Tsaab und Dibbi in Sudan, und den Marawi in den Landen der Gallas. —

16. Alte Geschichte - S. 46

1870 - Mainz : Kunze
40 vom Tigris begränzt, die Assyrier. Sie bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und der Ausstand der Meder (714). Unter diesen Völkern sind als cultnrschciffendes und culturvermittelndes Volk hervorragend die Phönicier. Ihre Heiniath der ans jede Weise von der Natur begünstigte Küstenstrich zwischen Libanon und Meer. Schiffsbanholz, Erz, Eisen des Libanon; am Strande reicher Fischfang und P n r p nr m usch e l. Sehr alte Städte, von denen Sidon die älteste, Tyrus die bedeutendste. Die einladende Nähe des Meeres, die leichte Erreichbarkeit der nächsten Inseln und Küsten (die Berge von Cypern vom Libanon aus sichtbar) rufen Seefahrt und Handel hervor; die Uebervölkerung, veranlaßt durch die Menge der vor den Einfällen der Aegypter und später der Einwanderung des Volkes Israel Schutz Suchenden macht Auswanderung und Colonisation nothwendig. Ihr Handel, begünstigt durch die Nähe der großen Culturstaaten 'Aegypten, Babylonien, nimmt naturgemäß die Hauptrichtung nach Westen: seine Stationen Cypern, Rhodns, Creta, Samothrake (N. des ägeischen Meers); weiter in die westliche See (sicilische, italische, nordafrikanische Küsten, Carthago) und nach Spa- nien ktarsisschiffe); zwischen den „Säulen des Herkules" (des phönicischen Gottes Melkarth) hindurch in den atlantischen Ocean gewiß bis zu den Zinn- (Scilly-)inseln (Westküste uon England) vielleicht bis nach den Ostseetüsten (Bernstein). Auf der andern Seite über Thapsakus (Euphrat) nach Babylon, Handel nach Aegypten, nach Armenien, „Ophirfahrten" von den Häfen des arabischen Golfs ans, indische Produkte (Gold, Affen, Pfauen). Bedeutende Industrie: Färbereien, Webereien, Bantechnik; äußerlicher Charakter ihrer Bil- dung, wilder und sinnlicher Charakter ihrer Religion. Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. groß, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1500 ein Reformator, Zoroaster auftritt, ist, im Gegen- satz zu den übrigen Religioneil Vorderasiens, der ägyptischen, babylonischen, assyrischen, syrischen, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkrüste nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich be- rühren, die Natur vielmehr als im Kanlpf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden lind eines zerstörellden. So wird die gange äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht: das Licht, der frucht- tragende Acker, das fließende Wasser, die Hansthiere sind Ge-

17. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 55

1874 - Mainz : Kunze
— 55 — Die große Expedition gegen Abessinien hat, ohne zu bleibender Oeeupation zu führen, den englischen Einfluß im S. von Aegyp- ten und im arabischen Meerbusen gesichert. 3) In Asien: a. Die aus demselben Grunde an der steilen Südküste Arabiens besetzte und befestigte alte Hafenstadt Aden, welche das arabisch-persische Meer beherrscht, seit Eröffnung des Suez- kanals von noch größerer Bedeutung für: b. die indischen Besitzungen. Diese, ein ausreichender Ersatz für die Verluste in Amerika, gruppieren sich um den wich- tigsten Theil aller englischen Provinzen, um die 66,000 Qm. große Halbinsel Vorderindien, die mittlere der südasiatischen Halbinseln, „gleichsam das Italien des Orients, der universal- historische Durchgangspunkt aller wie Radien hin- und zurück- wirkenden Kräfte, der Ansiedelungen und Bewegungen der Völ- ker, das Ziel der Eroberer, der Sammelplatz der Weltschiffer, der Ausgangspunkt einer Weltindustrie, der universellsten und reichsten Produktenspende der Edelsteine und Gewürze, des Ver- kehrs der mannichfaltigsten Art, nach allen Regionen der Erde, durch alle Zeiten, für alle Nationen." Die drei großen Haupt- städte der Präsidentschaften: Bombay an der schmalen Küste des Westghats, Madras an der breiten derostghats und Cal- cutta an der Westseite des größten Deltas der Welt, die Aus- gangspuukte der kriegerischen und diplomatischen Eroberungszüge der ostindischen Eompagnie. Von jenen Städten aus Eroberung des tropischen milden dreieckigen Plateaus Dekan (Mysore, Heiderabad), von Bengalen aus die des subtropischen reich bewässerten Tieflandsdreiecks von Hin dost an. Das Ganges- gebiet, die historische Mitte der hindostanischen erstarrten Kul-- turwelt (der Brahma- und Buddhalehre), mit seinen gewaltigen Städtemonumenten von Patna über das heilige Benares bis Delhi (Hauptstadt des Groß-Moguls aus dem Stamme Timur- Lenks). Das zum Theil steppenartige Jndusgebiet mit dem Reiche der Shikes (Lahore) im Fünfstromlande.*) Die Unter- *) „Das Bild von Hindostan in seinen Städten und Monumenten zeigt sich bestimmter als in jedem anderen Theile Indiens als das Resultat der sich bekämpfenden Kulturstufen der Hindus und der Mnselmans. Euro- päischer Einfluß macht sich hier fast nirgends noch fühlbar. Der Umstand, daß das Hindostanische als die vorherrschende Sprache des Landes hier überall sich erhalten, hat darauf wohl ebenfalls bedeutenden Einfluß."

18. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 125

1874 - Mainz : Kunze
- 125 — Kolonialstaaten mit fester Regierung, daher in günstiger, wesent- lich durch deutsche Einwanderung geförderter Entwicklung. Anmerkung. Bei der auf S. 122 berührten Begleichung Süd- amerikas mit Afrika nimmt man besonders Rücksicht 1) auf die Lage: Continentaler Zusammenhang beider mit einem größern Ganzen: Straßen von Panama und von Suez; die beiden Mittelmeere; der Aequator und die Vertheilung des Landes nördlich und südlich desselben; 2) auf die Ge- stalt und Gliederung und auf die Configuranou der Küsten: Fast insulare, unförmliche Dreiecke, deren «verschieden gestaltete) Spitzen nach ©.; an den Nordseiten die Bucht von Maracaibo und die Syrien, an den ge- schlossenen Westseiten die unförmlichen Busen von Peru und Guinea (nördlich von ihnen die Galopagos und Cap Verdifchen Inseln), ihnen ge- genüber an den Ostseiten Ansätze zu Halbinseln mit dem Cap Roque und Guardafui; 3) auf die Einwirkung des Klimas: Die tropischen Regen nörd- lich und südlich des Aequators und die daraus folgende Vegetationskraft. Von den regenlosen Wüsten uuter den Wendekreisen hat Sa. nur die eine, der Kalahariwüste Safrikas entsprechend. — Im übrigen ähnelt Afrika mehr dem benachbarten asiatischen Hochlande, im Atlasgebiete den benach- barten europäischen Küstenländern (das Nähere Iii, §. 1—4). Es ist ein fast geschlossenes Hochland mit schmalem Tieflande an den Küsten und in Aegypten. Nach dem Innern zu in Nafrika zwei Senkungen, die Depres- sionen (Oasen) längs des Nordrandes der Sahara und die Senkung des- Tschadsees zwischen dem Südrande der Sahara und dem Eebirgslande von Sudan. — Das Hochland, selbst die Sahara (mit Ausnahme der liby- schen Wüste) nicht durchaus einförmige Ebene, sondern von Gebirgen durch- zogen, von denen wenige die Schneeregion erreichen; die höchsten Erhebnn- gen in der Nähe der Ränder (östlich der Qnellseen des Nil der Kilimand- scharo 18800', Abessiniens Gipfel 14000'). — Die großen Ströme nördlich des Aequators befahrene Eingangspforten zum Innern, die südlichen wegen der Stromschnellen nicht schiffbar, Die großen Wasserreservoirs im Innern, die baumlosen Prärieen im südlichen Dreieck und die Savannen im obern Nilgebiet erinnern an Namerika. Die tropische Pflanzenzone nicht minder reich (doch nicht so üppig), als in Samerika, besonders an den feuchtheißen Niedernngsküsten (dem wegen der ungesunden Luft größten Hindernisse beim Eingange zu den Terrassen). Die Länder der Mittelmeerküste klima- tisch wie in der Pflanzenwelt (einst auch in der Thierwelt: der Löwe) Süd- enropa ähnlich: das eigentliche Afrika beginnt mit dem Dattellande der Sahara. Nicht minder reich die Thierwelt (an höhern und größern, namentlich reißenden Thieren Amerika weit überragend), und besonders im Mittlern Afrika (dem Mutterlande der Negersklaven von der Sklavenküste bis Zanzibar) die menschliche Bevölkerung. Diese mehr als noch einmal so groß als in Amerika bei Va des Flächeninhalts), nach Herodot (4, 197) im N. Libyer (d. h. die Semiten in Abessinien, Sennaar und Nubien und die Hamitischen Aegypter und Numidier oder Berbern) und Aethio- Pier (d. h. die eigentlichen und uneigentlichen Negerstämme, letztere im S. und £).). Die jetzige Bevölkerung meist Mischung, theils (im Innern) der einzelnen Stämme unter sich, theils (in der nördlichen Hälfte) mit Ära- bern: damit Hand in Hand das Vordringen des Islam. Malayen wohl

19. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 98

1874 - Mainz : Kunze
- 93 — innerhalb der Palmenzone zwischen der allmählich ansteigenden arabischen Wüste und den Terrassen des Persischen Hochlandes*). — Am sichtbarsten ist das geistige und politische Uebergewicht Europas längs des arabischen Meerbusens und des Nil. — Der Suezkanal, das europäisch-indische Thor, von Aden bewacht, jetzt schon durch Kultivierung des Uebergaugslandes von der Sinaihalbinsel nach Aegypten von Einfluß**), wird auch das ab- geschlossene Arabien***) aus dem Dnnkel locken. Bis jetzt selbst die reiche türkische Westseite Hedschas und Dschemen (das unter der Regeuzone glückliche Arabien un Gegensatz gegen das regenlose wüste Innere), die Wiege des arabischen Han- dels und des Muhamedanismns, den Christen wenig zugänglich; Mekka noch immer der größte Wallfahrtsort der Welt. — Aegypten, das Geschenk des Nils) (des größten Stromes der alten Welt), durch Lage und Geschichte Asien zugehörig, und durch die fetten Marschen des Delta von je her zu ver- lockend für die Nachbarvölker und die Herren des Mittelmeeres, um auf lange isoliert zu bleiben. Wie in der ältesten Zeit schon, so dringt auch jetzt die Kultur stromauswärts. Das Vasallen- land des Sultan gänzlich unter dem Einfluß des Abendlandes. Die neueste Aera der Entwicklung (seit Bonapartes Expedition) ") Daher das schnelle Aufblühen großer Übergangsstellen, Stapelplätze und Residenzen, aber in Folge der Ueppigkeit auch schneller Verfall. — Noch alle Herren dieses Landes, von den alten Babyloniern an, hat dasselbe Schicksal erreicht. **) Selbst die Regen sind seit der Anlage des Kanals häufiger. ***) Die zugleich nach Indien und Afrika gerichtete, diesem Erdtheil ahn- liche Halbinsel Arabien, wenig kleiner als Vorderindien und unter gleicher Breite, hat ihre Schwerpunkte an den Küstenterrassen. Daher die Araber Her- ren der südlichen Meere, bis Europa den Seeweg nach Indien gefunden; daher auch als Gründer einer Weltreligion gewaltsame Eroberer der Welt. Auch Hindnstan die Wiege einer Weltreligion; aber die Hindu ein passives Binnenvolk. Der Nil der einzige Strom, der aus der heißen Zone in die nörd- lich-gemäßigte tritt. Ohne ihn wäre Aegypten die Fortsetzung der Sahara; diese findet ihr Ende in Arabien, sie ist aber durch das Nilthal und das rothe Meer durchbrochen. Bis 300 Meilen aufwärts fehlen dem Nil Zu- flüsse; sie kommen, wie er selbst, theils aus den Abessinischen Alpen, theils aus dem Hochlande und den Seen diesseits und jenseits des Aequators. Daher der Reichthum an Wasser, das das ägyptische Land bis zur immer fort wachsenden Küste mit seinem Schlamme düngt. Das regelmäßige Steigen und Fallen des Stromes und seine Folgen in Bezug aus materielle und geistige Entwicklung des Landes ohne Regen.

20. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 99

1874 - Mainz : Kunze
— 99 — durch die Jahrtausende zählende Bodenkultur unterstützt. Die Eroberungsgelüste des Khedive und sein Verständnis der humanen und merkantilen Aufgaben Europas tragen noch mehr zur mate- rielleu Blüte des Landes bei, als zur Lösung der Räthsel, die das älteste Aegypten (in seinen Bauten und Schriftwerken) und die Natur selbst (im Quellgebiet des Nil) gestellt hat. Das wieder- erstandene Alexa ud ria Ausgangspunkt der Kultur, deren Mit- telpunkt an der Schwelle des Delta Kairo. Das Reich hat sich jetzt von Nnbien aus (Chartum) den weißen Nil aufwärts über Senn aar nndkordnfan ausgedehnt. Bei den Versuchen, weiter im Quellgebiet des Stromes die Herrschaft zu befestigen, größere Hindernisse durch die Sklavenhändler, als durch die Negerstämme und deren heiße Sumpfländer unter dem Aequator. Der jetzige Umfang der Herrschaft 32000 Qm. mit kaum 9 Millionen Ew.; das eigentliche Aegypten 10000 Qm. mit 5,200000 Ew*). V. Die Länder der Zlaven. §. 1. Das Karpathenland nebst dem Mittlern und untern Donangebiete. Dieses große Gebiet zwischen Dentschland und dem schwarzen Meere, der sarmatischen Tiefebene und den Abhängen des Scar- dus und Hämus, nordöstliche Grenze des römischen Reiches, Tummelplatz der gegen die europäische Kultur vorgedrungenen und zurückgeworfenen Barbarenhorden, wie der für dieselbe empfang- lichen Jugendvölker seit der Zeit der Völkerwanderung, eine bunte Völkertafel, auf der die Ueberzahl, die Slaven, den politisch bedeutendsten finnisch-ugrischen Stamm der Magyaren *) Der größte Theil Muhamedaner: 3,800000 meist landbauende Fel- lahs, Mischung der Alt-Aegypter mit Arabern, 400000 Araber, deren Sprach e jetzt die amtliche ist, 200000 Türken; die Zahl der eingebornen Christen (Kopten, Nachkommen der alten Aegypter) 350000, Franken und christliche Orientalen (Griechen, Armenier 250000). 7*
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