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1. Die Weltgeschichte - S. IX

1835 - Mainz : Kupferberg
I Ix Zu Seite 10. v. E.g. A e t h i o p e u. Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur, sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö. den Priester-Despotismus stürzte. A e g y p t i e r. I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis 1500 v. Ch. G. Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober- ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien, zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten- eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be- kanntesten Könige sind: Menes, erster Priester-König in This, der den Bast des Phtha-Tempels in Memphis beginnt. Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens. Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc. Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800. ein, und bemächtigen sich der Herrschaft. Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen. Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700. von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen Gränzen. •0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.

2. Das Alterthum - S. 9

1873 - Coblenz : Baedeker
Geographische Uebersicht des alten Asiens. §. 4. 9 sind: der indische Ocean an den südlichen Küsten von Indien und das erythraeische Meer zwischen Afrika, Arabien und Vorderindien mit dem persischen Busen und dem arabischen Busen (oder rothen Meere), welcher letztere sich im N. wieder in zwei Busen (den Aelanitischen und Heroopolitischen) theilt. Im W. das innere Meer (^ eoio d'dlaaact, y erzog ¿M, jetzt Mittelmeer. Theile desselben an Asiens Küsten sind: das ägäisehe Meer (j. der Archipelagus), der Hellespon t (Strasse der Darda- nellen), die Propontis (das Marmara-Meer), der thracische Bosporus (Strasse von Constantinopel), der Pontus Euxinus, früher Axenus genannt, als eine insellose Meereswüste, voll Stürme und Seeräuber (j. das schwarze Meer im Gegensätze zu dem übri- gen Mittelmeer, welches die arabischen Geographen das weisse Meer nennen), der cimmerische Bosporus (Strasse von Kaffa oder Jenikale), die Maeötis (auch der maeotische Sumpf oder See — jetzt das Meer von Azow). 2) Seen. Das caspische oder kyrkanische Meer, der grösste Landsee auf der Erde, hing einst wahrscheinlich mit dem Aral- see zusammen, weshalb dieser auch erst im 4. Jahrh. nach Chr. erwähnt wird1). 3) Von den Hauptströmen Asiens waren nur folgende im Alterthum näher bekannt. a) in den Oceanus Indiens: der Ganges; b) in das erythraeische Meer: der Indus, und in den persi- schen Busen: der Tigris und der Euphrätes; c) in den Pontus Euxinus: der Halys (j. Kisil Irmak); d) in das caspische Meer: aa) auf der Nordwestseite: derrha (j. Wolga); bb) auf der Ostseite Hessen die Alten den Oxus (j. Gilion oder Amu) und den Jaxartes (j. Sirr oder Sihon) in das caspische Meer (nicht in den Aralsee) münden. §• 4. Eintheilung der Bewohner nach Sprachsttimmen. Asien ist die Heimat der beiden grossen Sprachstämme, welchen noch heute mehr als zwei Drittel aller Menschen angehören: ') Ueber das Zurücktrelen des caspischen Meeres s. Petermann, A., Mit- theilungen über neuere geogr. Erforschungen, 1858, S. 93, 1851, S. 123, 1671, S. 158.

3. Das Alterthum - S. 46

1873 - Coblenz : Baedeker
46 Das Hochland von Iran und seine Bewohner. §. 18. b) Der Entwickelung der Bildnerei, welche an die Baukunst geknüpft und hinsichtlich der Technik bewundernswerth ist, trat ein religiöses Gesetz hemmend entgegen, welches die hergebrachte Form der Götterbilder zu ändern verbot und das Wesentliche ihrer Darstellung in die Kleidung, die Attribute und Symbole, die häss- liche Vielgliedrigkeit u. s. w. setzte. 5) Handel. a) Der Binnenhandel ward weniger durch Karavanen 'geführt, als von Einzelnen, und zwar entweder zu Lande mit gezähmten Elephanten oder vermittelst Fluss- und Küstenfahrt; die Wall- fahrtsorte (Benares, Ellora u. s. w.), wo bei den grossen Festen Hunderttausende von Pilgern und Büssenden zusammenströmten, wurden zugleich die Hauptplätze des Binnenhandels. b) Der auswärtige Land- und Seehandel, welcher seine Haupt- richtung nach Westen hatte, war vorzugsweise in den Händen der Araber und Phönizier. Quellen: Herodot schöpfte aus den persischen Reichsannalen. — Ktesias (bei Diodor Ii. 24—34) weicht ganz von Herodot ab und hat ganz andere Königsnamen. — Xenophon weicht in seiner Kvqov naidtia von Herodot und noch mehr von Ktesias ab. Zwischen den Stromgebieten des Indus und des Tigris erhebt sich das Hochland von Iran (firän) oder die östliche Hälfte des vorderasiatischen Hochlandes, begrenzt im N. vom caspischen Meere und den Steppenländern des Oxus, im S. von dem ery- thräischen Meere und dem persischen Meerbusen. Es ist, wie das grosse Hochland von Hinterasien, mit dem es im No. durch den Gebirgsisthmus des Caucasus Indicus (Hindü-kush) zusammenhängt, im Innern eine öde Wüste mit einzelnen Oasen, nach Aussen hin von Randgebirgen umgeben, welche das Plateau zu einer natür- lichen Festung machen, emporragend über drei umliegende, ge- schichtlich bedeutende Tiefländer. Der Westrand von Iran besteht aus parallelen, von Nw. nach V. Die Baktrer,|Meder und Perser. §. 18. Das Hochland von Iran und seine Bewohner1). 1 *) Friedr. Spiegel, Erän, das Land zwischen dem Indus und ¡Tigris. 1863.

4. Das Alterthum - S. 39

1873 - Coblenz : Baedeker
Cultur der Babylonier und Assyrier. §. 14. 39 „Chaldäer“ bezeichnet wird (wahrscheinlich, weil sich in ihr der er- obernde Stamm am reinsten erhalten hatte), glaubte aus der Stellung, dem Auf- und Untergange der Planeten den Willen der Götter und die Schicksale der Menschen errathen zu können und brachte ihre vermeint- liche Wahrsagekunst in ein förmliches System, welches hei den Griechen und Römern „chaldäische Wissenschaft“ hiess. Im Besitze aller wich- tigen Aemter, hatte diese Kaste einen sehr wesentlichen Einfluss auf die Regierung. 2) Die bedeutenderen Werke der Ttabylonisch - assyrischen Baukunst1): Tempel und Paläste (bestehend aus einer Folge von gewaltigen viereckigen Höfen mit langen Festhallen für grosse Ceremomen) waren auf künstlich aufgeschütteten Terrassen ange- legt, um sie vor den Ueberschwemmungen und der Fieberluft des Flusses zu schützen; die grossen Thore der Höfe sind mit kolos- salen Statuen (vonsteifem, conventionellemcharakter) geschmückt, welche geflügelte Stiere oder Löwen mit menschlichem Antlitze darstellen, also, wie die ägyptischen Sphinxe, den Ausdruck phy- sischer Kraft mit dem der menschlichen Weisheit vereinigen; doch entwickelte die assyrische Sculptur ihre Bedeutung vorzugsweise in flachen Beliefs auf Gypsplatten, angefüllt mit Inschriften (Keil- schrift) und mit Farben bemalt. Sie waren, wie die aegyptischen, zum Theile religiösen, hauptsächlich aber historischen Inhalts. 3) Der Handel blühte durch die vortreffliche Lage des er- giebigen Landes in der Mitte der Karavanenstrasse zwischen dem Indus, dem schwarzen und dem Mittelmeer, und an zwei schiff- baren (durch den persischen Busen nach dem indischen Ocean führenden) Strömen, weshalb er den Verkehr zwischen Süd- und Westasien (Indien und Arabien mit Armenien und Syrien) ver- mittelte. Die Heerden lieferten den Stoff zu den kunstreichen Teppichen und den bunten Gewändern, welche der babylonische Kunstfleiss erzeugte. C. Die arischen Völker Asiens. Iv. Die Inder1 2). Quellen: Die einheimischen Ueberlieferungen, aus der sagen- haften Zeit vor Buddha sind enthalten in den epischen Gedichten 1) Wenn auch die Babylonier oder Assyrier reine Semiten waren, was noch nicht unzweifelhaft ist, so wäre es immer denkbar, dass sie den Anstoss zu ihrer Kunst von Aussen erhielten. 2) Lassen, €hr., indische Alterthumskunde. 4 B. 1847—1862.

5. Das Alterthum - S. 53

1873 - Coblenz : Baedeker
Das Reich der Perser. Cambyses. §. 21. 53 zum Nachfolger, unter dessen Oberherrschaft der jüngere, Smerdis, den östlichen Theil des Reiches verwaltete. 2) Cambyses (529—522) setzte die Eroberungen seines Vaters fort, indem er Aegy p t e n unterwarf, die einzige Gross- macht, welche neben der persischen noch bestand. Der ägyptische König Amasis hatte schon mit Besorgniss den Fortschritten des Cyrus zugesehen und dem Crösus seine Hülfe zugesagt, aber nicht nur das lydische, sondern auch das babylonische Reich untergehen lassen, wodurch die Perser seine Grenznachbarn geworden waren. Cambyses schloss, als er gegen Aegypten zog, nicht nur ein Bünd- niss mit den arabischen Stämmen auf der Halbinsel Sinai, die sein Heer heim Zuge durch die Wüste mit Wasser versahen, sondern bot auch die Flotten der pliönizischen Städte und der griechischen in Kleinasien auf, um den Angriff auf Aegypten von der See her zu unterstützen, und der Tyrann Polykrates auf Samos bemannte für ihn 40 Schiffe mit den Gegnern seiner Herrschaft, um sich dieser-zu entledigen. Inzwischen war Amasis' gestorben und ihm sein Sohn Psammenit gefolgt. Das ägyptische Heer ward bei P e 1 u s i u m geschlagen, und Memphis nach kurzer Belagerung eingenommen, 525. Das Erscheinen der Perser in Aegypten hatte auch unter den benachbarten Völkern Schrecken verbreitet: die libyschen # Stämme im W. an der Küste sandten Tribut, und ein griechischer Tyrann in Cyrene sicherte (wie Polykrates in Samos) seine Will- kürherrschaft durch Unterwerfung unter die Perser, deren Reich sich nun im W. bis zum Plateau von Barka erstreckte. Die schnelle und leichte Eroberung Aegyptens reizte den Cambyses zu weiteren Unternehmungen. Er sammelte ein Heer bei Theben und schickte eine Abtheilung desselben nach der Oase Siva zu dem Tempel des Ammon, welcher zehn Tagereisen westlich von Theben in der Wüste lag, mit dem übrigen Heere zog er den Nil aufwärts gegen die Aethiopen. Allein er musste wegen Mangels an Lebensmitteln und nach dem Verluste eines grossen Theils seiner Mannschaft nach Theben zurückkehren, und hier erhielt er die Nachricht, dass die andere Abtheilung seines Heeres in der Wüste von einem Sandsturm verschüttet worden sei. Eben so scheiterte sein Plan, Karthago zu unterwerfen, da die Phö- nizier sich weigerten, gegen ihre Pflanzstadt zu segeln. Der beleidigte Slolz des Perserkönigs artete in Wahnsinn aus. Als

6. Das Alterthum - S. 62

1873 - Coblenz : Baedeker
62 Die Aegyptier. Das Stufenland des Nils. §. 24. die gebildeten Völker des Alterthums, insbesondere die Griechen, hatte, während die in den übrigen Theilen des Nordrandes (z. B. in Karthago) aufgeblähte Cultur, als eine von Aussen her dahin ver- pflanzte, keine tieferen Wurzeln schlug und daher ungleich schneller abstarb. Die Bewohner Afrika’s unterscheidet Herodot in Ein ge- hör ne: Libyer (d. h. die hellfarbigen Urbewohner des nördlichen Afrika’s, deren Hauptzweige die Hirtenstämme der Numidier und Mauretanier, sowie der Gaetuler in dem Atlasgebirge waren) und Aethiopen (d. h. die dunkelfarbigen Urbewohner von Central- und Hochafrika oder die Neger), und Eingewanderte: Griechen und Phönizier. Die Culturvölker Afrika’s. I. Die Aegyptier1). Quellen. Einheimische: Der Priester Manethos schrieb (um 260 v. Chr.) aus Auftrag des Königs Ptolemaeus Ii. Pliiladelphus Aiyvmiuxu (in 3 B.), vorzugsweise nach den in den Tempelarchiven aufbewahrten Königslislen oder Priesterannalen (von seinem Werke sind Fragmente, fast nur in Königslisten bestehend, bei Josephus, Eusebius und Syncellus erhalten). Griechische: Herodot im 2. B. nach den in Memphis von den Priestern erhaltenen Nachrichten. — Diodor im 1. B. theils nach älteren griech. Schriftstellern, theils nach den mündlichen und schrift- lichen Berichten der Priester zu Theben. — Strabo, der die /"£«- yqacpixd des Eratosthenes benutzte. Die zuverlässigste Quelle sind für uns die noch erhaltenen Denk- mäler selbst: die Pyramiden, welche die Geschichte des alten, die Pa- läste und Tempel von Theben, welche die des neuen Reiches erzählen2). §. 24. Das Stufenland des Nils. Der Nil (bei Homer: o Aiyvmog) ist nicht nur unter den Stromsystemen Afrikas der Bedeutung nach das erste, sondern nimmt auch unter den grössten Strömen der Erde eine der ersten Q Bunsen, Chr. C. J., Aegyptens Stelle in der Weltgeschichte. 6 Bände. 1845—56. — Uhlemann, M., Handbuch der gesammten ägypt. Alterthums- kunde. 4 Bde. 1857 ff. 2) C. R. Lepsius, Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien 1853—58. — Alt ägyptische Denkmäler von H. Brugsch. 1. Bd. (die Geographie des alten Aegyptens) 1857.

7. Das Alterthum - S. 63

1873 - Coblenz : Baedeker
Der mittlere und untere Nillauf. §. 24. 63 Stellen ein, unterscheidet sich aber von den Riesenströmen Asiens (und Amerika’s) dadurch, dass er kein oceanischer Strom ist, sondern, wie die grössten europäischen, in ein Binnenmeer mündet, und dass er in seinem mittlern und besonders im untern Laufe zu beiden Seiten mit zur Cultur unfähigen, aber auch gegen feind- liche Einfälle schützenden Wüsten umgehen ist. Durch den Zu- fluss des Astaboras (Tacazze oder Atbara) erhält er fast sämmtliche, jedoch nur zur Regenzeit reichhaltige, Gewässer Aethiopiens und kann, so verstärkt, die brennenden Sandwüsten überwinden, ohne einen andern Zustrom in dem (200 M.) langen weitern Laufe bis zu seiner Mündung aufzunehmen — in dieser Beziehung keinem andern grossen Wassersysteme der Erde vergleichbar. In dem vom Nil und dem Astaboras gebildeten Mesopotamien, welches die Alten sich als Insel dachten, lag der Staat von Meroe, den man mit Unrecht als die Wiege der ägyptischen Cultur angesehen hat, da diese sich nach den neuesten Untersuchungen (von Lepsius) nicht nilabwärts, sondern stromaufwärts (von Memphis aus) verbreitete. Auch ist gerade das untere Nubien das „tempelreiche“. Bei dem Eintritte in Aegypten durchbricht der Nil unter schäumenden Katarakten einen sein Bett von Osten nach Westen durchziehenden Querriegel von Granit, und nun erst schiffbar, durchströmt er in majestätischer Ruhe und vorherrschend nörd- licher Richtung, als ein fruchtbringendes Gewässer, eine einzige (durchschnittlich 1 —2^2 M. breite) Felsenspalte zwischen den öden Plateaux der libyschen und der arabischen Wüste. Ehemals ergoss er sich in 7 Armen (der westlichste bei Canopus, der östlichste bei Pelusium) ins Mittelmeer. Das westliche (schräg ins Thal sich senkende) Plateau schützt, wie ein platter, öder Damm, das Nilthal vor dem Flugsande der libyschen Wüste, das östliche (steil emporsteigende) füllt den ganzen Landstrich bis zum rothen Meere und lieferte in alten Zeiten das verschiedenartigste Material zu den ägyptischen Bauwerken: meist gelbrölhlichen Granit für die Obelisken, Kolosse (Götter-, Königs- und Widder-Statuen) und Monolithentempel, Sandstein in verschiedenen Farben für die Tempel und Paläste, und Kalkstein für die Pyramiden. Das von diesen beiden kahlen Wällen eingeschlossene Thal (gleichsam eine langgestreckte Oase mitten in der Wüste) verdankt seine Fruchtbarkeit den jährlichen Ueber- schwemmungen des Nils (daher Aegypten „ein Geschenk des Nils!“). Der Nil schwillt nämlich, in Folge der tropischen Regen in seinem obern (und zum Theil noch in seinem miltlern) Laufe, im Sommer langsam an (Ende Juni bis Ende September), überschwemmt hei seinem

8. Das Alterthum - S. 186

1873 - Coblenz : Baedeker
186 Alexander s Rückzug nach Babylon. §. 59. Er liess 12 thurmähnliche Altäre errichten zur Erinnerung au die äusserste Grenze seines Siegeszuges und segelte mit einem Theile des Heeres auf einer (auf dem Hydaspes erbauten und) von seinem Freunde Nearchus geführten Flotte (von etwa 2000 Schiffen der verschiedensten Art) den Hydaspes hinab in den Acesines und aus diesem nach der Unterwerfung der tapfern Maller (und Oxydraker) durch den Indus, dessen Mündungsgebiet erforscht wurde, in den indischen Ocean, während das übrige Heer mit den Elephanten auf beiden Ufern der Ströme die Flotte zu deren Schutz begleitete. Near- chus führte die Flotte durch das erythraeische Meer in den persischen Busen und entdeckte die Mündungen des Euphrat und Tigris; Alexander aber kehrte nach Pattala (an der damaligen Nordgrenze des Indusdelta) zurück und trat mit dem grössten Theile des Heeres zu Lande den Rückweg nach den südlichen Küstenländern von Iran an. ^ Rückzug nach Babylon, 325—324. Er zog mit dem Theile seines Heeres, der nicht auf der Flotte eingeschifft worden, so lange als möglich an der Küste einher, um in der Nähe der Flotte zu bleiben und diese vom Lande aus mit Lebensmitteln und Trinkwasser zu versorgen. Unter unsäg- lichen Leuten und Entbehrungen gelangte das Heer mit schweren Verlusten in 60 Tagen durch die Gedrosische Wüste, dann nach längerer Rast (in Pura) durch Karamanien und Persis nach Susa, wo er mit einer ganzen Reihe von Festen die glückliche Wieder- kehr der grossen Armee zu Wasser und zu Lande und gleichsam symbolisch (durch ein grosses Hochzeitsfest) die Vermählung des Morgenlandes mit dem Abendlande feierte. Alexander’s letzte Lebenszeit verfloss ohne kriegerische Unternehmungen (ausgenom- men einen kurzen Feldzug gegen das räuberische Bergvolk der Cossäer zwischen Susiana und Medien, die jetzt erst unterworfen wurden), unter Anordnungen für die innere Gestaltung des Reiches, besonders aber unter grossen Rüstungen zu neuen Kriegszügen (gegen Arabien oder Indien?). Das Missfallen der Maeedonier über die Befreundung des Königes mit den Barbaren kam (in Opis am Tigris) zum Ausbruche, als derselbe und die Ueberzeugung Alexander’s, dass ein Kriegszug in die reichen Ganges- länder höchstens zu Ruhm und Beute, nicht aber zu bleibenden Eroberungen führen könnte, da schon das Land östlich vom Indus einheimischen Landes- fürsten gelassen werden musste.

9. Das Alterthum - S. 193

1873 - Coblenz : Baedeker
Die Ptolemäer in Aegypten. §. 62. 193 Ptolemaeus Ii. Philadelphus (284—246) schloss ein Bündniss mit Rom, welches die Häfen Italiens dem ägyptischen Verkehr öffnete, und liess zur Erleichterung des Handels zwischen Indien und dem Mittelmeere den schon von Neko begonnenen und von Darius Hystaspis fortgesetzten Schifffahrts-Canal aus dem rothen Meer in den Nil vollenden (?). Der Canal scheint später wenig gebraucht worden zu sein, da der nördliche Theil des arabischen Meerbusen? zu klippenreich ist; man zog es vor, die Seefahrt bis zu den von demselben Könige angelegten Häfen Berenice und Myos Hormos zu beschränken und die Waaren von dort auf Kameelen nach Koptus und dann durch einen Canal auf den Nil zu bringen. Ptolemaeus Iii. Euergetes (246—221) eroberte (angeb- lich um die Ermordung seiner Schwester, der Gemahlin des syrischen Königes Antiochus Theos, zu rächen) beinahe das ganze Reich der Seleuciden und brachte die einst von den Persern ge- raubten aegyptischen Götterbilder nach Hause zurück. Unter ihm hatte Aegypten den Höhepunkt seiner auswärtigen Macht erlangt1), war aber dadurch aus seiner gesicherten defensiven Stellung herausgetreten und bot der Eroberungslust seiner Nachbarn (Macé- donien und Syrien) in seinen überseeischen Besitzungen verlockende Angriffspunkte dar. Er besass: 1) in Afrika (ausser Aegypten) Cyrenaica und einen Theil Aethiopiens, 2) in Asien den grössten Theil des syrischen Küsten- landes, die wichtigsten Häfen an der Süd- und Westküste Kleinasiens bis zum Hellespont, und die Insel Cypern; 3) in Europa einige Städte Thraciens und die Cycladen (?). B. Verfall des Reiches, 221—30. Mit dem schwelgerischen Ptolemaeus Iv. Philopator (221—204) beginnt der rasche Verfall des Reiches; er vernach- lässigte seine auswärtigen Länder und das Kriegswesen; er wie seine Nachfolger überliessen die Geschäfte ihren Günstlingen, während sie selbst mit den Hofbeamten sich allen Arten des Genusses hingaben. Als ein minderjähriger König Ptolemaeus V. Epiphanes (204—181) folgte, verband sich Antiochus- Iii. mit Philipp 111. von Macédonien zur Theilung des aegyptischen Län- derbesitzes, weshalb man dem römischen Volke die Vormundschaft ') Spruner-Menke, Atlas antiquus, 8. Blatt. Pütz , Geogr. u. Gesch. für obere Kl I. Bd. 14. Aufl. 13 \

10. Das Alterthum - S. 12

1873 - Coblenz : Baedeker
12 Geographie von Palästina. §. 5. des Antilibanus (oder Östlichen Libanon), fliesst der Jordan durch ein enges, von steilen Bergwänden ein geschlossenes Thal in drei Stufen von N. nach S. Auf der obersten Stufe durchströmt er den kleinen, schlammigen und schilfreichen, im Sommer meist ausgetrockneten See Merom, am Ende der zweiten Stufe den See Gennezareth (Kinnereth) oder das galiläische Meer (von seiner Lage in Galiläa), auch See von Tiberias genannt von der an seinem Westufer liegenden spätem Hauptstadt Galiläa’s (benannt nach dem römischen Kaiser Tiberius). Durch ein erweitertes Thal erreicht er auf der dritten Stufe das todte Meer oder den Asphaltsee und in diesem sein Ende, so dass die Fortsetzung seines Thaies, die bis zum aelanitischen Meerbusen reicht, trocken liegen bleibt. Durch die tiefe Lage (schon fast 200m* unter dem Spiegel des Mittelmeeres) ist das Klima am See Gennezareth fast tropisch und die Umgebung die reizendste in ganz Palästina; sie war auch (bei Ka- pernaum) der Lieblingsaufenthalt des Heilandes, „die Wiege seiner ersten Lehren, die Heimat seiner Jünger (Petrus, Andreas, Jacobus, Johannes), oft das Asyl vor seinen Verfolgern“. Das todte Meer, welches noch tiefer (420n’*) unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegt (und die tiefste sichtbare Depression der Erdrinde bildet), besteht aus zwei sehr verschiedenen Theilen, einem grossem, nördlichen, tiefen Becken, und einem kleinern, südlichen, sehr seichten (höchstens 5m' tiefen), welches ehemals das Thal Sublim mit den Städten Sodom und Gomorra war. Beide Becken sind durch eine (vom östlichen Ufer vorspringende) flache Halbinsel von einander geschieden und durch einen sehr seichten Canal verbunden. Die starke Ausdün- stung des ungewöhnlich salzigen Wassers ist in der heissen Jahreszeit in gewaltigen Dampfsäulen sichtbar und bewirkt, dass Alles, was in seine Nähe kommt, von einer Salzkruste überzogen wird und kein lebendes Geschöpf in dem Wasser gefunden wird. — Am nordwestlichen Ende des Sees liegt die den Abschluss des Jordanthaies bildende Oase von Jericho, welche durch die Taufe Christi eine historische Bedeu- tung gewonnen hat. 2. Das Ostjordanland oder Peraea, d. h. das jenseitige (to n¿gav), früher Gilead genannt, enthält Ueberreste von zahl- reichen, jetzt zum Theil namenlosen Ortschaften mit Prachtbauten1), die seit Alexander dem Gr. und namentlich im 1. Jhdrt. nachchr. entstanden waren, aber durch das Vordringen der Wüstenvölker l) Vgl. K. Ritter in Neumann’s Zeitschrift für allg. Erdkunde, 1858, und Bergt, a. a. 0. S. 105 ff. '
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