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den Stock wagen; Sperlinge dagegen schnappen am meisten weg,
die Schwalben holen nur wenige. Am meisten schaden die Wachs-
schaben, welche zwar die Bienen nicht angreifen, aber lange Gänge
durch die Waben machen, das Wachs fressen und dabei die Maden
todten, ohne daß die Bienen ihren Feind, nämlich den Schmetter-
ling selbst, verfolgten. Dann findet man auf dem Boden des
Stocks Stückchen Wachs, Gespinnste u. dgl. Eine solche Wabe
muß man sogleich ausschneiden. Sind aber zu viel angegriffen, so
muß man die Bienen versetzen. Es gibt eine Art Laus, welche die
Bienen selbst aussaugt, aber nur die Alten. Auf jeder sitzt ge-
wöhnlich nur eine; sie scheint aber nicht- viel zu schaden. Ver-
derblicher ist ihnen der Durchfall, den sie bekommen, wenn sie nichts
als Honig essen. Am besten ist es, wenn man ihnen eine Wabe
gibt mit Blüthenstaub, oder sogenanntem Bienenbrod. Ihre ge-
fährlichste Zeit ist der Herbst und daö Frühjahr, wo jedesmal über
ein Drittel stirbt.
Einen Theil der Waben schneidet man am besten nach dem
Februar, wo sie bald wieder einsammeln können, und im Juli und
August, je nachdem sie eingetragen haben; am besten des Morgens
früh, ehe sie munter sind; man läßt etwas Rauch von brennender
Leinwand hinein, damit sie in die Höhe steigen, was auch nach
einigen Minuten geschieht. Man schneidet die ältesten und honig-
reichen aus, und läßt etwa die Hälfte zurück, vorzüglich diejenigen,
welche gewölbte Deckel haben. Man legt die Waben auf einen
Teller, damit der Honig auslaufe; dieser ist besser'als der mit
einem Tuch ausgernngene. Dann thut man die Waben in eine
Pfanne mit etwas Wasser, damit sie nicht schwarz brennen, und
gießt das geschmolzene Wachs durch ein Handtuch in eine Schüssel
mit Wasser.
Der Honig ist in seiner Güte verschieden, und daö kommt von
den Pflanzen her. Füttert man sie blos mit benetztem Zucker, so
wird der Honig zwar etwas süßer, ist aber wirklicher Honig und
bleibt Jahre lang flüssig, ohne sich zu körnen, wieder ein Beweis,
daß der Honig durch Verdauung entsteht. Im hohen Sommer
verachten sie den Zucker und gehen in's Feld. Den weißlichen
Honig zieht man dem gelben vor. Bisweilen gibt es ganz grünen,
wie ausgepreßter Pflanzensaft, der besser als der gewöhnliche schmeckt.
Ob das von den Pflanzen oder von der Verdauung herkommt, ist
ungewiß.- Es gibt auch vergifteten Honig, den die Bienen wahr-
scheinlich aus Giftblumen sammeln. Auch daö Wachs ist verschieden:
das eine ist leichter zu bleichen als das andere. Der Gewinn über-
haupt ist nach der Zahl der Bienen und nach dem Wetter sehr ver-'
schieden. Ein guter zweijähriger Stock kann 2'/2 Pfund Wachs
und 24 bis 30 Pfund Honig liefern, wenn man alles nimmt; im
Mittel kann man auf 2 Pfund Wachs und 20 Pfund Honig
rechnen.
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und einen zahnlosen Mund hat, den Kopf und die Vorder-
beine; durch diesen die Hinterbeine und den Schwanz. Es kann
sich aber auch ganz oder doch thcilweise in sein Schild zurück-
ziehen und darin verbergen, wo es so sicher ist, daß ein be-
ladener Wagen, wenigstens bei- den größeren Arten darüber fährt,
ohne es zu beschädigen. Auf dem Oberschilde, welches eben so mit
dem Rücken verwachsen ist, wie das Unterschild mit dem Bauche,
liegen hornähnliche Schuppen (Padden) und diese geben das eigent-
liche Schildpadd, das in den Handel kommt und zu feinen Kunst-
sachen verarbeitet wird. Die harte Schale selbst benutzt man nur
zu gemeinen Arbeiten. Auch kann man diese Blättchen oder
Schuppen nicht von allen Schildkrötenarten gebrauchen, sondern
nur von einigen größeren, die stark und schön genug dazu sind.
Merkwürdig ist das ungemein zähe Leben der Schildkröten.
Nach heraus genommenem Gehirn kroch eine Schildkröte noch
6 Monate herum; eine anderere bewegte sich mehre Wochen ohne
Kopf. Ohne den geringsten Schaden können sie 12 bis 16 Monate
ohne Nahrung bleiben. Eben so können sie lange leben, ohne zu
athmen, auch halten sie in Lustarten ans, in welchen kein Sänge-
thier und Vogel mehre Minuten lang leben kann. Auch erreichen
sie ein hohes Alter, und sollen dasselbe ans 100 und mehr Jahre
bringen. Sie wachsen sehr langsam und pflanzen sich durch Eyer
fort, deren das Weibchen viele, oft über 100 in den Sand legt
und durch die Sonnenwärme ausbrüten läßt. Die Eyer sind rund,
haben eine kalkige Schale und riechen häufig nach Bisam. Die
Zeit, in welcher die Eyer ansgebrütet werden, ist nach der Wärme
und Witterung verschieden, oft 8 bis 9 Wochen. Die heraus-
kriechenden Jungen bringen ihre Schale oder Schild mit, das aber
noch weich ist und nach und nach an der Luft verhärtet. Die
Größe der Schildkröten ist sehr verschieden; manche sind von oben
nach unten 4 Fuß dick, 6 bis 7 Fuß lang und gegen 800 Pfund
schwer, während es auch deren gibt, die so groß wie eine Faust
sind und kaum ein Pfund wiegen. Ihre Nahrung besteht theils
in Pflanzen, theils in Fischen, Weichthieren, Würmern, Insekten.
Die gefangen gehaltenen gewöhnen sich auch leicht an Brod. Ihr
Aufenthalt ist theils im Meere (Meerschildkröten), cheilö in süßen
Gewässern, Flüssen, Seen, Sümpfen (Fluß- oder Südwasserschild-
kröten), theils ans dem Lande (Landschildkröten). Man benutzt
von den meisten Schildkröten, außer dem schon genannten Schildpadd,
woraus Dosen, Kämmen, s. w.'verfertigt werden, auch das Fleisch
und die Eyer, eine besonders für die Seefahrer wichtige Speise.
Am wohlschmeckendsten ist das Fleisch der von Pflanzen sich er-
nährenden Schildkröten, welches dem Hühner- oder Lammfleisch
gleicht. Sehr beliebt und im allgemeinen Gebrauche sind vornehm-
lich in Großbritannien die Schildkrötensuppen. Ans den Eyern
wird in Südamerika ein Oel gewonnen, das zum Brennen und
Salben gebraucht wird. Besonders benutzt man hierzu die Eyer
der großen Arranschildkröte, wovon Humboldt Nachricht mittheilt,