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1. Teil 2 - S. 33

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 16. Japan. 33 viel Neis und Tee, gewinnt auch Seids. Im n. Teile finden sich Wälder mit europäischen Bäumen (Buche, Ahorns 2. Bevölkerung, Staat und Städte. Die Japaner ge- hören zu den mongolischen Völkern. Von den Chinesen haben sie die Schreibkunst und manche andere nützliche Kenntnis erhalten, sind aber viel reinlicher und klüger als sie. Deshalb haben sie sich auch in neuerer Zeit lieber die Europäer zu ihren Lehrmeistern erwählt, von denen sie in wenigen Jahren so viel gelernt haben, daß sie auch im Kriege zu Wasser und zu Lande den Chinesen, ja sogar dem mächtigen Nußland sich weit überlegen gezeigt haben. Ackerbau, Ge- werbe und Industrie stehen bei ihnen in hoher Blüte. Ihre Lackwaren und Bronzeartikel sind weltberühmt, ihre Handelsflotte seit etwa 30 Jahren ziemlich bedeutend. Man vergleicht sie mit Recht mit den Engländern, sie sind jedenfalls das bedeutendste Volk Asiens am Großen Ozean. Ihr jetziger Mikado (d. h. Kaiser) hat sich die früher allzu selbständigen Vasallenfürsten Untertan gemacht, den Staat durch die Einführung euro- päischer Zivilisationsmittel emporgebracht und eine konstitutionelle Ver- fassung eingeführt. Das Reich zählt auf 417000 qkm 45 Mill. Einw. Die verbreiterte Religion und älter als der Buddhismus ist der Schintoismus, Verehrung der Sonne und der Ahnen. Doch zählt auch der Buddhismus viele Anhänger, und das Christentum gewinnt deren immer mehr. Auf Nippon die Hauptstadt Tokio (oder Jedo), iy4 Mill. Einw., mit der (195 000 Einw. zählenden) Hasenstadt Jokohama; die Industriestadt Kioto, 350000, und die Handelsstadt Osaka.. 820000 Einw. Auf Ki^jhiu die Hafenstadt Nagasaki. 72000 Einw. — Das waldreiche, nördlichere Jeso dagegen steht noch nicht 200 Jahre unter japanischer Herrschaft. Es wird, wie die zu Japan gehörende Jnselreihe der Koliujln, größtenteils von dunkelfarbigen Ur- einwohnern, den Ainos, bewohnt. Zu Japan gehört auch die große gebirgige Küsteninsel Formosa, die der Wendekreis des Krebses durchschneidet. Ihre friedlich Landbau treibenden Bewohner sind familienweis eingewanderte Chinesen, die aber Jahrhunderte lang sür sich lebten und demgemäß abweichende Kultur gewannen. Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenich. Ii. Teil. 3

2. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

3. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

4. Teil 2 - S. 113

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 49. Rußland. 113 3. Klima und Kultur. Das Klima ist entsprechend der großen Ländermasse, auf welche die verhältnismäßig kleinen Meere mit ihrer geringen Küstenausdehnung nur wenig Einfluß ausüben, kontinental. Auf kurze, heiße Sommer folgen lange, grimmig kalte Winter, in denen das Quecksilber nicht selten hämmerbar, d. h. — 40°, ist. In der Pflanzenwelt lassen sich vier Zonen unterscheiden: die Tundrazone (s. o.), die Waldzone bis etwa zum 55. Breitenkreise, die Ackerbauzone („das Land der schwarzen Erde") und die Steppenzone. Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind daher: Ackerbau, Wald- Wirtschaft und Bienenzucht, Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe), Fischfang, Jagd und Handel. Im Ural wird Bergbau getrieben, in den Steppen am Kaspischen Meer Salz gewonnen. Die Industrie ist unbedeutend, so daß die Einfuhr vieler Waren aus Deutschland und England erfolgt. Hauptausfuhrprodukte Rußlands sind: Getreide, Vieh, Leder (als Juchten- leder bearbeitet), Wolle, Holz, Pelze, Flachs. 4. Bevölkerung. Der überwiegende Teil der Bewohner gehört dem slawischen Stamm an, nämlich die Russen (Großrussen, Kleinrussen, zu denen auch die Kosaken gehören, und Weißrussen), welche griechisch- orthodox sind, und die Polen, welche römisch-katholisch sind. In den Ostseeprovinzen wohnen lutherische Deutsche, am Eismeer die mongolischen Finnen, Lappen und Samojeden (z.t. noch heidnisch), in den s.-russischen Steppen die mongolischen Tataren und Kalmücken, welche sich zum Islam bekennen. Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe; Roheit und Trunksucht sind unter der gewöhnlichen Bevölkerung, welche sich an die Befreiung von der Leibeigenschaft (1861) immer noch nicht gewöhnen kann, weit verbreitet. Der z. T. unermeßlich reiche Adel (die alten Bojaren) lebt auf seinen prächtigen Schlössern auf dem Lande oder in Moskau in verschwenderischer Pracht. 5. Staat und Städte. Der Begründer des russischen Kaiser- reichs, das bis ins 15. Jahrhundert unter der Tatarenherrschaft litt, ist Peter der Große aus dem Hause Romanow (1689 — 1725). Er hat die w.-europäische Kultur eingeführt, indem er den Zugang zur Ostsee in siegreichen Kämpfen gegen die Schweden (Karl Xii.) erwarb. Seine Nachfolger, besonders Katharina Il, eine deutsche Fürstin aus dem Hause Anhalt-Zerbst, dehnten das Reich in glücklichen Kämpfen gegen die Türken und Polen aus. Zugleich waren auch die Eroberungen nach Asien vorgedrungen, so daß die russische Herrschaft heute den Stillen Ozean (Wladiwostock) erreicht hat. Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 8

5. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

6. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

7. Teil 1 = Grundstufe B - S. 30

1905 - Halle a.S. : Schroedel
30 Aus der Länderkunde der Erdteile. Palmenarten. Angebaut werden Reis, Weizen. Baumwolle, Tee. Indigo. Opinmmohn. Der Elefant ist das wichtigste Haustier, der Tiger das ge- fährlichste Raubtier. In den Flüssen Hansen Krokodile; reichlich sind die Schlangen vertreten. — In den Snmpsläudern des Gangesdeltas ist die Heimat der furchtbaren Cholera. Südlich von dem steppenartigen Hochlande von Dekan die Insel Ceylon, die Heimat des Zimtbaumes. Perlenfischerei. Die Bewohner Indiens, an 300 Mill., sind die braunfarbigen Hindus. Sie habeu noch heute ihre uralte brahmanische Religion (so genannt nach Brahma, dem obersten Gott) und die Ständescheidung in Kasten. Der Reichtum des Landes lockte fremde, mohammedanische und christliche Eroberer an. — Fast ganz Vorderindien gehört heute den Eng- länderu als indisches Kaiserreich. Sie haben Anbau, Gewerbefleiß und Verkehr sehr gefördert und viele Eisenbahnen gebaut. Kalkutta, Hst., an? Sitz des Vizekönigs, wichtigster Ansfnhrhafen Indiens. — Benares, am? — Bombay (bombe), wichtigste Handelsstadt der Westküste. — Madras, bedeutende Handelsstadt an der Ostküste. 2* Hintcrindien, haudförmige Halbiufel mit der fingerartig vorgestreckten Halbinsel Malakka. Zwischen den nordsüdlich ziehenden Gebirgen 4 Ströme, von denen der Mekong der bedeutendste ist. Auf dem fetten Schlammboden der Flußtäler gedeiht viel Reis. Die Tier- und Pflanzenwelt erinnert an Vorderindien. Die Bewohner sind auf Malakka Malayeu, im übrigeu Hiuteriudien ein Mischvolk von Malayen und Chinesen (Jndochinesen). Sie bekennen sich größtenteils zum Buddhismus. Diese Religion wurde von dem indischen Weisen Buddha, einem Zeitgenossen des Cyrns, begründet. Sie hat nach der christlichen Religion am meisten Anbänger, da sich zu ihr fast alle Mongolenvölker des mittleren und s.ö. Asiens bekennen. Die w. Küstenländer und der 8. Malakkas bilden das britische Hinterindien. — Den Franzosen gehören die ö. Küstenländer. — Ein einheimisches Reich ist Sialn mit der größtenteils auf Inseln erbauten Volk- reichen Hst. Bangkok. 3. Die indischen Inseln (Jnselindien) bestehen aus zahlreichen (etwa 10 000) Inseln, die sich zu beiden Seiten des Bleichers zwischen Südasien und Australien, im austral-afiatischen Mittelmeere, ausbreiten. Man unter- scheidet 4 Hauptgruppen: die großen Suudaiuselu (Börueo, Sumatra, Java, Selebes), die kleinen Snndainseln, die Molukken oder Gewürz- inseln und die Philippiueu. Eine der größten Inseln ist Börneo. Java ist das vulkanreichste Land der Erde. Die Pflanzenwelt ist bei dem gleichmäßigen, feuchtwarmen Tropenklima sehr üppig. Zu den sonstigen Kulturpflanzen (Javakaffee!) der heißen Zone kommen köstliche Gewürze, als Gewürznelken, Muskatnüsse, ferner Sago- pflanzen und auf den Philippinen Manilahanf. Die Bewohner sind Malayen, von der Farbe des Milchkaffees und mit schwarzen Haaren, ^m Juueru der großeu Inseln herrscht uuter ihnen noch viel Wildheit. An den Küsten sind kühne Seeräubereien nicht selten. — Für Europäer ist das Klima durchweg ungesund. Die Niederländer

8. Teil 1 = Grundstufe B - S. 37

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 37 Deutsche Faktorei am Kamerun. Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, ist gut be- völkert und wichtig für den Handel mit Palmöl und Palmkernen. Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westasrika, ist mit dem weiten Hinterlande so groß wie das Deutsche Reich und reicht bis zum Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich das Kamerüngebirge, das höchste Gebirge von Westafrika. An der Küste und um den schiffbaren Kamerünfluß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer Pflanzenwelt. Dann steigt das Land stufenförmig zu dem vielfach noch unbekannten innern Hochlande empor. — Die Bewohner gehören zu den Bautunegern, die ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerünfluß und an der Küste deutsche H andelsuied erlassuu g en, die immer mehr emporblühen. Der Sitz der Regierung ist Bn-ea. Ii. Mittelafrika. Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen Hochlandsdreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einer von Fieberluft überlagerten Küsteuuiederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größten- teils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich, mit vielen Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und große Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baum- riefen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Süd- amerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der

9. Teil 1 = Grundstufe B - S. 43

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 43 Klima herrscht bereits in den feuchteren Stufeuläudern. Zn den Palmen und Bananen gesellen sich der Kakaobaum, die Vanille, die immgrüne Eiche. — Das kühlere Hochland mit ewiger Sommermilde bat sehr gesunde Luft, ist trocken und waldarm, weist weite Weideflächen und an eigentümlichen Pflanzen die Kakteen auf. Die Bewohner bekennen sich zur katholischen Kirche. Kaum 1/5 sind Weiße; die übrigen sind Mischlinge, Neger und I n d i a n e r. Weite Strecke« liegen noch unbebaut da. Mexico ist das erste Silberland der Erde. Mexico (mechiko) ist ein Bundesfreistaat mit gleichnamiger Hst. in sehr schöner Lage auf dem Hochlande. Ii. (Dittelamerika. 1. Das Festland von Mittelamerika, so groß wie das Deutsche Reich mit doppelter Bevölkerung von Berlin, ist die schmale Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Es besteht aus vulkanreichen Gebirgen und Hoch- flächen, hat ein heißfeuchtes, ungesundes Klima und ist reich an Mahagoni- holz und Vanille. — Die Bevölkerungsverhältnisse sind ähnlich wie in Mexiko; nur sind noch mehr Neger vertreten als dort. Die Be- völkerung steht auf niedriger Stufe. — Das Gebiet umfaßt fünf Freistaaten. 2. Weftindien stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinöcomündung reicht. Der Archipel besteht aus drei Inselgruppen. Wie heißen sie? — Das heiß- feuchte Tropenklima erzeugt auf deu sehr fruchtbaren Inseln einen üppigen Pflanzenwuchs, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, aller- lei Gewürze. In Westindien war ein Hauptherd des amerikanischen Sklaven- lebens. Die Anzahl der Neger und Mulatten übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. — Westindien gehört mit zu den wichtigsten Bezugsländern für unsere Kolonialwaren. Die größte Insel ist Euba, fast so groß wie Süddeutschlaud. Sie steht unter der Oberhoheit der Union, liefert Rohrzucker und viel Tabak auf den Weltmarkt. Hauptstadt Habana (awäna). — Der Union gehört außer- dem die Insel Puertorico (reicher Hafen). — Jamaika, die „Perle der Antillen", ist englisch und führt Jamaika-Rnm aus. — Haiti umfaßt einen Neger- und einen Mulattenfreistaat. Iii. Südamerika. 1. Das Gebiet der Cordilleren (kordiljeren) reicht vom Feuerlande bis zur Laudenge von Panama. Es ist das längste Kettengebirge der Erde. Man unterscheidet: die Süd cordilleren, bis zumaconcagua (akonkagwa 7000 m), dem höchsten Berge Amerikas, die Mittel- cordilleren, deren beide Hauptketten kalte, dürre Hochbecken einschließen, die aber Gold und Silber bergen und daher Städte tragen, und die Nord- cordilleren. Sie beginnen am Titicacasee und beschreiben einen stachen Bogen nach Yv . Die schmalen Hochbecken lassen bei ewigem Aprilwetter nur dürstige Viehzucht zu und sind von mächtigen Vulkanen (Chimborasfo) umstellt. Die Bevölkerung des Andengebietes besteht vorwiegend aus Indianern und Mischlingen, zum kleineren Teil aus Kreolen, Nachkommen der

10. Teil 1 = Grundstufe B - S. 44

1905 - Halle a.S. : Schroedel
44 Aus der Länderkunde der Erdteile. eingewanderten (vorzugsweise spanischen) Weißen. Die Jndianerstämme sind im Ackerbau wohlbewandert. Das Andengebiet umfaßt sechs Freistaaten. a) Venezuela, Columbia und Quito, die drei nördlichen Republiken, sind hauptsächlich Länder der Plantagenwirtschaft und erzeugen Kaffee und Kakao. Die bedeutendste Stadt ist Quito (ftto). b) Peru, Bolibia und Chile, die drei südlichen Republiken, sind durch einen bedeutenden Reichtum au Silber, Gold, Kupfer und Salpeter ausgezeichnet. — In Chile besteht fast die Hälfte der Bevölkerung aus Weißen. Es ist die wichtigste der Republiken, und die Hauptstadt Santiago die größte des Andengebietes. 2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bergländer. Ö. von den Cordilleren breiten sich drei große Tiefländer aus, die Llanos (ljänos --Ebenen) des Orinöco, weite, hügellose Steppen, die den großen Bogen des Stromes an seiner -Seite begleiten, der Urwald des Amazonas und die Pampas (= Ebenen) des Rio de la Plata. Das sind wellen- förmige Grasebenen, der Weideplatz großer Herden von Pferden und Rindern. — Von den Bergländern, die nach der Ostküste zu diesen Tiefländern vor- gelagert sind, ist das Bergland von Brasilien das bedeutendste. Der Urwald des Amazonas ist etwa sieben mal so groß wie das Deutsche Reich. Der Oberlauf des Amazonen st romes liegt im Hoch- gebirge der Anden. Durch eine Reihe von Felsentoren tritt der Strom ins Tiesland ein. In langsamem, ruhigem Laufe, fortwährend durch große Neben- flüsse verstärkt, wälzt er seiue Fluten nach dem Meere. Seine Mündung macht den Eindruck, als ob sich hier ein Süßwassermeer mit dem Ozean ver- bände. Von der Mitte des Stromes erblickt man im Mündungsgebiet kaum die Ufer. — Obgleich der Amazonas an Länge von andern Strömen über- troffen wird, so hat er doch den größten Wasserreichtum und das umfangreichste Stromgebiet der Erde. Der Urwald zeigt dicke Baumriesen, starke Schlinggewächse und ein über- aus dichtes Unterholz. Der Urwald liefert das meiste Kautschuk der Erde. Reichhaltig ist die Tierwelt. In diesem großen Jagdgebiet haben indianische Jägervölker ihre Heimat. Staaten» Bundesfreistaat Brasilien, fast so groß wie die Union, aber mit geringer Bevölkerung. Fast nur die Küsteuprvviuzeu sind seßhaft bewohnt, und zwar vorwiegend von Negern und Mulatten; nur 1/4 der Bevölkerung besteht aus Weißen. Herrschend ist die portugiesische Sprache und die katholische Kirche. In den Südprovinzen viele eingewanderte Deutsche. — Brasilien ist das erste Kaffeeland der Erde; es liefert Kakao und Kautschuk. Die Hst. ist der Seehafen Rio de Janeiro (rin d'schanern). Paraguay, Uruguay und Argentinien, die drei südöstlichen Repn- büken Amerikas, sind sehr reich an Viehherden und unterhalten eine starke Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch, Fleischextrakt, Talg, Hörnern, Roßhaaren und Knochenmehl. Zu Argentinien gehört auch die größere Osthälfte von Patagonien und von Feuerland. Die Hauptstadt Argentiniens ist Buenos Aires = gute Lüfte. Guayana, Kolonialgebiet an der Nordküste, in das sich Engländer, Niederländer und Franzosen geteilt haben.
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