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1. Die Weltgeschichte - S. 54

1835 - Mainz : Kupferberg
Griechenland. Perikles. 34 v.c.e. Sinn für Kunst und Wissenschaft auf ihre höchste Stnfe. Die Spannung in i t Sparta nimmt indessen beim Ueber- gewichte des demokratischen Princips immer mehr eine feindliche Richtung. Pcriklcs, des Xanthippos Sohn, weiß sich durch Be- günstigung des Volkes an die Spitze der demokratischen Partei in Athen empor zu heben; der Einfluß des aristokratischen Areiopagos wird geschmälert; die Bundeskasse von Delos nach Athen verlegt; der Richtersold eingeführt; die Hafen- maucrn vollendet, Bundesgenossen gedrückt rc. Vergeblicher Zug nach Aegypten. Wiederholte Kämpfe gegen die mit Sparta verbundenen Korinthier und Aegineten. Niederlage 457. der Athenäer.bei Tanagra; aber Siege des Myronides und Tolmidas im Peloponnes wie in Böotien. 450. Kimon bewirkt einen fünfjährigen Waffenstillstand, stirbt auf seinem Zuge gegen Cypern., — Kimonischer Frieden. 449. Ende des persischen Krieges. Allgemeine Rich- tung auf den inneren Zwiespalt der um die Hege- monie streitenden Machte. Delphier von Sparta, Phokeer von Athen im heiligen Kriege unterstützt. Tolmidas fällt gegen die böotischen Ari- stokraten. Perikles sucht vergebens den Frieden zu erhalten, ge- 445. winnt Euböa, und nachdem auch der neue Waffenstillstand ohne Erfolg bleibt, zeigt er sich als unumschränkter Gebieter des athenäischen Staates (höchste Blüthe der Künste und Wissenschaften, — Propyläen, Parthenon rc.), bezwingt Samos und Byzantion, unterstützt Korkyra im Kampfe gegen Korinth und läßt das empörte Potidäa belagern. Die Spartaner beschließen in einer Versammlung ihrer Ver- bündeten den Krieg gegen die ihnen verhaßten Athcnäer, und ihre drei Gesandtschaften werden in Athen mit ihren Forde- rungen durch die Rede des Perikles abgewiesen. So rüsten sich beide Theile zum unvermeidlichen Vertilgungskampfe. Mit den vielfach vermehrten Gottheiten wächst auch die Zahl der Tempel, der Feste und Opfer, und der äussere Glanz der Religions-

2. Die Weltgeschichte - S. 55

1835 - Mainz : Kupferberg
Peloponnesischer Krieg. 55 Übung wird durch die immer mehr blühenden, bildenden Künste, auf's v.c.g. Höchste gesteigert. In den Wissenschaften erreicht die lyrische Poesie vorzüglich durch Pin daros, die tragische durch Ae sch y los, durch Sophokles und Euripides ihre höchste Blüthe (am Tage der Salaminischen Schlacht: Aeschylos Mitkämpfer, Sophokles Siegestänzer, Euripides geboren). Herodotos beginnt die eigentliche Geschichte; und in den Künsten führt Pheidias die Bildhauerkunst zu ihrer Vollendung (sein olym- pischer Zeus re.). Iv. Vom pelopon ne fischen Kriege bis zu den dreißig Tyrannen in Athen, von 431 bis 404 v. Ch. G. Ol. 87,2 — 94,i: * Kampf der aristokratischen Verfassungen gegen die demokratischen, — Sparta's gegen Athen. Beide Th eile werden in ihren Principien zur moralischen Entartung geführt. Lange Zeit schwankt die Entscheidung, bis Athen, alles Maas der Mäßigung überschreitend, schmach- voll der Oligarchie unterliegt. 1. Von Platää'6 Gefahr bis zum Frieden des Nikias, von 431. bis 422 v. Ch. G. * Wechselndes Glück der Krieg führenden Parteien. Athen siegreich durch seine Flotte, Sparta durch sein L a n d h e e r. G e g e n se i t i g e L a n d e r v e r w ü st u n g e n. Platää übt Rache an den in seine Mauern eingedrnn- 431, genen Thebäern. Sparta's d orisch-pelop onnesi sch e Symmachte umfaßt: alle Peloponnesier (ausgenommen Argos-, die Achäer und Eleier, weiche schwanken), die Megareer, Thebaer, Phokcer, Leukadier, opuntischen Lokrcr rc. unter einem sparta- nischen Oberfeldherrn (König); die Flotte unter einem Nau- archen. Oligarchie Hauptbedingung der Verbündeten. Athen's ionisch-attische Symmachie: ») zins- pflichtige Bundesgenossen thcils auf den Inseln: Lemnos, Skyros, Naros, Thasos, Euböa, Samos, den Kykladen, Sporaden, Aegina rc., theils auf dem Festlande: an den Westküsten Vorder-Asiens, am Pontos, dem thrakischen Cher-

3. Geschichte des Altertums - S. 34

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
34 B. Griechische Geschichte. Dritte Periode. Athener in der Dialektik und der Kunst der Debatte unterrichteten; erst später bekam das Wort eine üble Nebenbedeutung und be- zeichnete einen Menschen, der durch dialektische Kunststücke, Seheingriinde und Trugschlüsse alles beweist. — Die Bildung war eine sehr allgemeine und hohe. Die Erziehung, eine gymnische und musische, bezweckte die harmonische Ausbildung von Körper und Geist, auf den unter staatlicher Aufsicht stehenden Turn- plätzen (Gymnasien) und in den zahlreichen Schulen. Dritte Periode. Von 431—362 (358). Die Kämpfe um die Hegemonie. I. Der pelopoimesische Krieg (431—404). 1. Die Veranlassung. Der aus der korkyräischen Kolonie Epidamnos (illyrische Küste) vertriebene Adel bedrängte den siegreichen Demos; dieser wandte sich um Hilfe an die Mutterstadt, dort abgewiesen an Korinth. Die Gewährung dieses Gesuches hatte zur Eolge einen Zwist zwischen Korkyra und Korinth. Um gegen das mächtige Korinth einen Rückhalt zu haben, baten die Korkyräer um Auf- nahme in die attische Symmachie. Dies wurde von Perikies ab- gelehnt, aber ein Schutzbündnis mit Korkyra geschlossen und ein kleines Beobachtungsgeschwader abgesandt, welches den Korinthern den schon fast gewonnenen Sieg in der großen Seeschlacht bei den Sybotainseln durch sein Eingreifen entrifs (433). Die aufs heftigste erbitterten Korinther unterstützten den Abfall der zum attischen Reiche gehörigen Stadt Potidäa (Chalkidike) und wandten sich an Sparta, um den peloponnesischen Bund zum Kriege gegen Athen zu treiben. Auf zwei Tagsatzungen des Bundes zu Sparta wurde die Angelegenheit beraten. Der athenische Gesandte erwiderte auf die leidenschaftlichen Klagen des Korinthiers über die „Tyrannenstadt“, wie Athen mit Eug und Recht zur Hege- monie der Seegriechen gekommen; der Spartanerkönig Archidamos war gegen den Krieg, da man noch nicht genug gerüstet sei; die epigrammatisch scharfen Worte eines der Ephoren entschieden aber im Sinne der Kriegspartei. Zunächst aber stellte man an

4. Geschichte des Altertums - S. 156

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 A. Aus der griechischen Litteratur. dem Orient zur Darstellung bringen zu wollen erhebt ihn weit über die Logographen. Die Einteilung seines Werkes, das bis 478 reicht, in 9 Bücher rührt von den Alexandrinern her. Zweifellos ist seine Wahrheitliebe, wenn auch Irrtümer unausbleiblich und natürlich waren. An schärferer Kritik hinderte ihn zuweilen sein frommer Sinn, der ihn in der Geschichte überall das unmittelbare Walten der Götter sehen liefs. Eigentümlich ist seine Vorstellung vom Neide der Götter. Thukydides, der Sohn des Oloros aus dem attischen Demos Halimus, -wurde ca. 465 (?) geboren. Über sein Leben ist wenig Sicheres bekannt. 423 Strateg an der thrakischen Küste, kam er zum Entsatz der von Brasidas bedrängten Stadt Amphipolis zu spät und entzog sich der über ihn verhängten Todesstrafe durch die Ver- bannung. Er lebte in Thrakien, der Heimat seines Geschlechtes, wo er reiche Besitzungen bei Skaptehyle gegenüber Thasos hatte, oder auf Reisen, das Material zu seinem Werke sammelnd; eine Zeit lang war er bei König Archelaos von Makedonien. 404 zurück- berufen, ist er bald darauf, es ist zweifelhaft, ob in Athen und auf welche Weise, gestorben. Der Tod hat ihn an der Vollendung seines Werkes, das den peloponnesischen Krieg bis 411 erzählt, gehindert. Seinen Vorgängern ist Thukydides durch seinen staats- männisch geschulten Blick, sein kritisches Urteil, sein Ereisein von religiöser oder parteipolitischer Befangenheit bei weitem über- legen, sodafs er mit Recht als der größte Historiker des Alter- tums gilt. Xenophon, der Sohn des Gryllos, eines reichen attischen Bürgers, wurde ca. 434 geboren. Als junger Mann schlofs er sich Sokrates an, trat aber dann, seiner Neigung für praktische Thätigkeit folgend, durch die Vermittelung des Proxenos in die Dienste des jüngeren Kyros. Nach der Rückkehr aus Asien (vgl. S. 41) schlofs er sich Agesilaos an und kämpfte bei Koronea (394) gegen die Thebaner und seine Landsleute. Infolge seiner Verbin- dung mit den Feinden des Vaterlandes von den Athenern mit der Verbannung bestraft, wurde er von den Lakedämoniern durch Verleihung eines Landgutes bei Skillus in Elis entschädigt. Hier lebte er mit litterarischen Arbeiten beschäftigt, bis er nach der Niederlage seiner Gönner bei Leuktra fliehen mufste. Von Korinth

5. Geschichte des Altertums - S. 31

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die Zeit der athenischen Grofsmacht (479 — 431). 31 dem Titel „für notwendige Ausgaben“ buchte. 445 wurde ein Friede auf 30 Jahre abgeschlossen. 4. Athen im Zeitalter des Perikies (445 — 431). a) Perikies, der Sohn des Xanthippos und der Agariste, der Nichte des Alkmäoniden Kleisthenes, genofs durch den Philo- sophen Anaxagoras eine ausgezeichnete Erziehung. Während seines ganzen Lebens war er bemüht um den persönlichen Um- gang .mit den gröfsten Geistern der Nation: in seinem Hause ver- kehrten aufser Anaxagoras der Philosoph Protagoras aus Abdera, der geniale Bildhauer Pheidias, der heranwachsende Sokrates u. a. In erster Ehe mit einer Athenerin nicht glücklich verheiratet, schlofs er nach erfolgter Scheidung einen neuen höchst glücklichen Ehebund mit der durch Schönheit, Anmut und Geist ausgezeich- neten Milesierin Aspasia, die — im Gegensätze zu der gedrück- ten und unwürdigen Stellung, welche die Frauen sonst ein- nahm en, — ihm eine wahre Gefährtin wurde. Seitdem der Führer der Oligarchie Thukydides, der Sohn des Melesias, 445 ostrakisiert war, beherrschte er weniger durch die Bekleidung zahlreicher Ämter — er war zwar stets Strateg, erhielt auch öfter aufser- ordentliche Vollmachten anderer Art — als durch die Überlegen- heit seiner Persönlichkeit das Volk in dem Grade, dafs „dem Namen nach eine Demokratie, in der That aber die Herrschaft des ersten Mannes stattfand“ (Thukydides). Denn er überragte seine Mitbürger durch seinen majestätischen Verstand, der ihn auch — eine seltene Erscheinung in jener Zeit — frei machte von Aberglauben; überwältigend war die Macht seiner Rede („der Olympier“). Durch seine Sittenstrenge, Unbestechlichkeit und Ehr- lichkeit, seine echt aristokratische Haltung gewann er aller Ach- tung; der Adel seines Wesens hafste alles Demagogentum. Seine politischen Ziele: er wollte Athen stark machen zum bevorstehen- den, unvermeidlichen Entscheidungskampfe mit Sparta, nicht durch militärischen Drill, sondern dadurch, dafs Athen „eine Schule für Hellas“ d. h. die geistige Hauptstadt der Nation wurde. Das aber war nur möglich durch den Ausbau der Demokratie, wodurch die Kräfte des Einzelnen entfesselt und ein erstaunlicher Reichtum frei sich entfaltender Individualitäten ermöglicht wurde.

6. Geschichte des Altertums - S. 51

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Philippii, und Alexander d. Gr. (358 — 323). 51 aus verschiedenen Elementen bestand: manche, wie Demades, waren durch Philipp bestochen; der hochbegabte und talentvolle Äschines, von Philipp ganz bezaubert, arbeitete aufs thätigste in seinem Interesse und wufste sich doch den Anschein eines guten Bürgers zu geben; der ehrliche Phokion verzweifelte an der Möglichkeit Philipp zu widerstehen und hielt es in seinem begeisterunglosen Pessimismus für das beste sich ihm freiwillig zu unterwerfen; der Rhetor Isokrates, dessen Ideale in der Zeit der Marathonkämpfer lagen, schwärmte von einem Kriegszug von Gesamthellas gegen den Erbfeind, die Perser, unter Philipps Füh- rung. Die antimakedonische Partei wurde vertreten durch Ly- kurgos, Hypereides und vor allen durch Demosthenes. Dieser, der Sohn des Waffenfabrikanten Demosthenes, 384 geboren, früh verwaist, durch die unredliche Verwaltung seiner Vormünder seines Vermögens beraubt, wurde aus Not Sachwalter, nachdem er die Mängel seiner Naturanlage durch erstaunliche Energie überwunden. Seit 354 Staatsredner, hielt er 351 seine erste Philippische Rede und bewog durch seine olynthischen Reden die Athener den Olynthiern Hilfe zu senden. Nach dem Frieden von 346 stieg sein Einflufs, da nun Philipps Pläne deutlicher hervortraten. Ein Mann von tiefer historischer und philosophischer Bildung, von schärfstem Verstände und staatsmännischem Blick vereinigte er den höchsten politischen Idealismus mit dem vollen Verständnis für das praktisch Zweckmäfsige und Mögliche. d) Chäronea. Der Krieg zwischen Philipp und Athen be- gann wieder am Pontos, nachdem jener es unternommen hatte diese für Athen hochwichtigen Gebiete zu erobern. Die Energie und das Geschick des Demosthenes hatten den Erfolg, dafs weder des Königs Angriff auf Perinthos noch auf Byzanz gelang. Der nächste Konflikt entstand, als 339 eine tumultuarische Amphi- ktionenversammlung aus nichtigen Gründen über die Lokrer von Amphissa herfiel und gegen sie den Krieg beschlofs (vierter heiliger Krieg). Philipp, dem die Vollstreckung der Acht über- tragen war, eilte herbei, zerstörte Amphissa und besetzte das wichtige Elatea. Da gelang es der patriotischen Begeisterung und der Beredsamkeit des Demosthenes einen Bund zwischen Athen, Theben und einigen Kleinstaaten zu stande zu bringen. Aber die 4*

7. Geschichte des Altertums - S. 155

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die Prosa. 155 . b) Während die ältere attische Komödie (Kratinos, Eupolis, Aristophanes vgl. S. 45) ihren Spott und Witz gegen die Gebrechen des öffentlichen Lebens und die leitenden Personen des Staates richtete, beschränkte sich die mittlere (400 — 336) und noch mehr die neuere (336 — 250, Menander) auf die Verspottung der Thor- heiten des gewöhnlichen Lebens und suchte ihre Stärke in der Erfindung und Durchführung einer wirklichen Handlung und in feiner Charakterzeichnung. Ii. Die Prosa. 1. Die Geschichtschreibung. Die ältesten Geschichtschreiber, Logographen1 genannt, aus Ionien stammend, zeichneten, ohne für den inneren Zusammen- hang der Ereignisse Verständnis zu zeigen, in äufserlicher Weise die Gründunggeschichte ihrer Städte, Genealogieen berühmter Ge- schlechter, merkwürdige Sitten und Einrichtungen u. dergl. auf; der bedeutendste ist Hekataios von Milet. Der erste wirkliche Geschichtschreiber ist Herodotos, geb. ca. 484 in Halikarnassos. In die Ereiheitskämpfe seiner Vaterstadt gegen die Machthaber Kariens verwickelt, verliefs er sie und ging nach Samos, dann nach Athen, wo er zu Perikies und Sophokles in nahe Beziehungen trat. Bald darauf schlofs er sich den nach Thurii ziehenden Kolo- nisten (s. S. 32) an; diese Stadt wurde ihm eine zweite Heimat. Hier ist er auch wahrscheinlich um 425 gestorben. Das Material zu seinem Werke hat er auf zahlreichen Keisen in Kleinasien, Griechenland und Unteritalien, ferner nach dem Schwarzen Meere bis zur Krim, durch Ägypten bis Elephantine, durch Persien bis Susa gesammelt. Die Zeit dieser Reisen läfst sich nicht bestimmen; auch wird mit Recht die Überlieferung, er habe in verschiedenen Städten, Olympia, Athen, Korinth, Theben, Stücke seines Werkes öffentlich vorgelesen, bestritten. Herodot hat in ionischem Dialekt geschrieben. Der Gedanke ein grofses weltgeschichtliches Problem, den Kampf der Hellenen mit den Barbaren, des Occidents mit 1) Sonst hiefsen loyoyqüqoc diejenigen Rechtsanwälte, welche für ihre * Klienten Reden verfafsten, wie z. B. Lysias, Isaios, anfangs auch Isokrates und Demosthenes.

8. Alte Geschichte - S. 77

1869 - Mainz : Kunze
77 bulos: ein Angriff der .30 abgeschlagen: Thrasybulos marschiert nach den: Piräus, besetzt Munychia, Kampf, Kritias fällt: Zwie- spalt unter den 30, sie senden nach Sparta: Lysander kommt nach Eleusis. Allein die Eifersucht der spartanischen Behörden gegen diesen übermächtigen Parteiführer kommt den Athenern zu gut: König Pausanias vermittelt einen Frieden, nach welchem Athen seinen Bürgern zurückgegeben, Eleusis dagegen als autonomer Staat den 30 eingeräumt wird. Diese Einrichtung ohne Dauer; Überwältigung der 30 bei einem Versuch, die Gewalt in Athen zurückzugewinnen; Eleusis mit Athen wieder vereinigt, die solo- nische Verfassung hergestellt, eine Anlnestie (¿trj /uvrjaixaxfjattv) beschlossen und gewissenhaft gehalten (403). 2. Wirken uitb Tod des Sokrates (469—399). Die philosophische Forschung, welche mit Thales von Milet begonnen, ist seit jener Zeit ununterbrochen weiter gegangen und hat mehr und mehr zur Kritik, zum Zweifel an dem Ueber- lieferten, besonders in: Gebiete der Religion geführt. In dieser Beziehung wirkt auch der Krieg (ßlaioc ötdaonaloq Thuk.) zer- störend und der Zwiespalt zwischen d em Ueb e rli eferten und der neuen kritischen Erkenntniß tritt deutlich hervor in den Komödien des Aristophanes (428 bis c. 388) und den Tragödien des von ihm bekämpften Euripides (480—406). Jener, obwohl Anhänger und Verfechter altathenischer Sitte, macht doch die ganze Götterwelt seinem zügellosen Witze dienstbar; dieser, Euripides, zeigt sich überall vom Geiste der Kritik, des Zweifels, der Aufklärung, mit Einem Worte der Sophistik, ergriffen. Unter den Vertretern dieser neuen sophistischen Richtung Pr otagoras von Addern, Gorgias von Leontinoi, Prodikos von Keos, Hipp ins: sehr ernste neben sehr frivolen Geistern: ihr Gemeinsames ist ihre subjektive Richtung («Vdqwnog^¿tqov änuvtcov), ihre kritische Stellung zum Ueb erli eferten („von den Göttern kann ich nicht wissen, ob sie sind oder nicht sind" Prota- goras), ihre praktische Tendenz, wornach sie Tugend, d. h. in ihren: Sinn allseitige praktische Tüchtigkeit (und zwar gegen hohen Lohn) zu lehren bemüht sind. Im Gegensatz zu ihnen Sokrates, Sophroniskos Sohn, von einer inneren Stimme (sein öai/.ioviov) zum Philosophieren d. h. zum Suchen der Wahr- heit getrieben, von: delphischen Gott als der Weiseste der Hellenen erklärt, wendet sich vom Geschäftsleben (Bildhauer), weiterhin auch vom Staatsleben gänzlich ab der Philosophie zu: von dem

9. Alte Geschichte - S. 78

1869 - Mainz : Kunze
78 Satze ausgehend, daß er nichts wisse, wo andre Alles zu wissen nieinten, unterhält er sich mit Jeden,, zieht Freunde an sich und sucht nüt ihnen •— selbst bedürfnißlos, und ohne Lohn — ein wahres begriffsmäßiges Wissen aufzuerbauen im Gegen- satz gegen die nur von der Oberfläche der Dinge geschöpften Vor- stellungen: seine Gespräche vorzugsweise auf das Ethische (das yv(Z&i aavtov des delphischen Tempels), die Charakterbildung des Menschen, nicht auf Naturphilosophie gerichtet; sein Satz, daß die Tugend -ein Wissen sei. Ohne sich mit dem Volksglauben in Widerspruch zu setzen (vgl. 3ien. Anab. 3, 1, 4 ff.) entfaltet er so eine heilsam-anregende Thätigreit, leistet dem Staat seine Pflichten pünktlich, kämpft bei Potidäa, Delion, Amphipolis, wider- steht allein dem Unrecht beim Arginusenprozeß, ebenso den 30, ohne weitere Anfechtung (außer den „Wolken" des Aristophanes 424), bis er in seinem 70. Jahr angeklagt wird (Anytos, Meletos, Lykon), weil er die Jugend verderbe, an die Götter des Staats nicht glaube, andre neue Gottheiten (öcu/uovia) einführe. Ver- teidigungsrede vor dem Heliastengericht, welche in der Form, die ihr sein Schüler Platon gegeben, das erhabenste Denkmal eines reinen Gottesbewußtseins, das wir aus dem Alterthum be- sitzen, ebendeßwegen seinen Richtern unverständlich bleibt. Den- noch nur mit sehr geringer Mehrheit schuldig gesprochen, reizt er das Gericht durch seinen Gegenstrafantrag, „ihm als Staatswohl- thäter einen Platz im Prytaneion zu geben"; wird zum Tode verurtheilt. Kurzer Aufschub, während der Festgesandtschaft nach Delos; Zurückweisung eines Fluchtantrags (Kriton), weil man den Gesetzen auch wo sie Unrecht haben gehorchen müsse: nach Gesprächen mit seinen Freunden über die Unsterblichkeit der Seele trinkt er den Giftbecher und leidet so den Tod, den er mit seinen letzten Worten („dem Asklepios schulden wir einen Hahn, vergeht nicht ihn zu opfern") als eine Genesung bezeichnet. ?jde f¡ 399 xexívt'tj toií Ixaiqov r¡(.uv syévtxo, uvöqoq - Xcüv Xoxi ü)V inuqu- d-rj/utv uqlcstov xui axxwg cpqovi/uoxúxov xui dixaioxáxov (Plato, Schluß des Phädou). 3. Der Zug des jüngeren Cyrus, der Rückzug der Zehn- tausend und die Verwicklungen mit den Persern (401—394). a. Auf Darms Ii. folgt im Jahr 404 Artaxerxes Ii. Mnemon, dessen jüngerer Bruder Cyrus mit Lysander im Bunde den Spartanern zum Sieg im pelopvnnesischen Kriege verholfen hat. Ehrgeizige Plane des Fürsten, unterstützt von seiner Mutter Parysatis; mit Hülfe seiner Verbindungen in Griechenland, mittelbar (durch

10. Alte Geschichte - S. 79

1870 - Mainz : Kunze
79 Vaters, früh verwaist, in der Rechts- und Redeschule des Jsäus ausgebildet, tritt er in dem Prozeß gegen seine Vormünder zuerst auf, widmet sich nach ernsten und tiefen Studien (Thucydides, Plato) dem Amt eines Advokaten; Staatsredner seit 354: erste philippische Rede 351, in welcher er einen „nachdrücklichen Krieg" gegen Philipp als den gefährlichsten Feind der griechischen Freiheit seit den Perser- kriegen fordert. Staatsmünnischer Geist in seinen Reden: der Sinn für das unmittelbar Praktische und Nützliche mit hohen und idealen Gesichtspunkten verbunden. Philipps bedrohliche Stellung: im Norden gegenüber den wichtigen Besitzungen Athens am Hellespont, im Süden durch den Besitz des thes- salischen Hafenorts Paga sä, gegenüber der Insel Eub ö a. Seine Kaperschiffe stören ihren Handel: doch Euböa durch Phocion glücklich (350) beni athenischen Einfluß erhalten. a. Bis 346. Dagegen 349 Olynth von ihm angegriffen und trotz wiederholter athenischer Hülfesendungen 348 zerstört. Demosthenes Einfluß steigt. Versuch einer Coalition aller Griechen gegen Philipp mißlingt; der „heilige" Krieg zwischen Phociern und Thebanern dauert zu beiderseitiger Erschöpfung fort. Friedens- unterhandlungen zwischen Athen und Philipp; auch Demosthenes für Frieden. Gesandtschaft an Philipp: durch Verrätherei dieser „Truggesandtschaft", Aeschines, Philocrates kommt 346^6 der „philo erat eis che" Friede zu Stande, welcher dem Philipp Gelegenheit gibt, durch den Thermopylenpaß mit einem Heere zu dringen, im Bunde mit Theben und im Namen des beleidigten delphischen Gottes die Phocier niederzuwerfen, deren zwei Stimmen im Amphikty onenrath auf ihn übertragen werden (346). 3) Philipp erkämpft die Hegemonie über Griechenland, a. Zunächst trüglicher Friedenszustand, dessen Vortheile alle Philipp zu Gute kommen. Er befestigt seine Stellung in Thracien und Thessalien, findet Gelegenheit sich im Peloponnes ein- zumischen, wo die Sparta feindlichen Staaten Argos, Messenien, Megalopolis sein Bündniß suchen. Stand der Parteien in Athen: die F r i e d e n s p a r t e i und) ihren verschiedenen Elementen charak- terisiert durch Aeschines und Philocrates, von Philipp be- stochene Verräther; Phocion, einen redlichen, einsichtigen, patriotischen Mann, der aber an der Fähigkeit seines Volkes, der einheitlichen Militärmacht Philipps auf die Dauer zu widerstehen, verzweifelt, und den Rhetor Iso erat es, der wie Viele von Philipps glatten Worten bethört, für einen Rachezug des ge-
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