42
§ 22. Afrika im allgemeinen.
worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und
Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden
ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum-
wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt-
Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand.
Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner,
geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der
Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon
300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für
den deutschen Handel.
Afrika.
§22.
Afrika im allgemeinen.
N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. —
W. Kap Verde 342/15.
1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill.
qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch-
stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd-
teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen
Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck.
Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der
heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der
Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen.
2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen
fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen
sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher
fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal-
Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von
Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der
am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum
heutigen Tage wenig zugänglich.
3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er-
Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet
eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen
*) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich«
tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.
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Extrahierte Personennamen: Blanco
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Afrika Afrika Europa Suez Asien Indische Atlantische_Ozean Guinea Syrien Madagaskar Afrika
§ 24. Der Sudan.
49
3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen-
wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht
die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai
arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut;
die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem
dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut
wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht
wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der
Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr
geschickt in manchem Gewerbe.
4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte.
a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober-
guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab-
schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste.
Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer
Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste
ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster
Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz
ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt
das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch
regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das
Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank-
reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger,
wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den
Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik
Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt
Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern
um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet,
aber ohne feste Ordnung.
d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde
bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis.
An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet.
Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi
und Öl.
c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan
heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben.
In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe
(oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben
die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier
wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen,
Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Louis Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Senegal Gambia Frankreich Togo Negerrepublik
Liberia Freetown Oberguinea Niger Timbuktu Frankreich
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika.
57
2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch-
Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen-
land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar,
dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor-
gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland,
so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen
zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem
Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia
gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma
kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert
sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu
seiner Mündung beibehält.
W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor-
gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa
mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale
Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich
ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein
Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um-
geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich.
Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der
Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km
Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der
jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo.
3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende
Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen
Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge-
langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts-
temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter
herrscht besonders Trockenheit.
4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen
und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene
dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder.
Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak
und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die
wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal,
Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen
Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern
noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger.
Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.
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§ 104. Tie Mittel des Weltverkehrs.
207
in der Nähe der Börse stand und einem gewissen Lloyd gehörte. Hier
wurden viele Geldgeschäfte der Seeleute abgewickelt,
d) nach Süd- und Ostasien sowie nach Australien:
1. der Norddeutsche Lloyd von Bremen durch den Suez-Kanal
über Colombo und Singapore nach Hongkong, Schanghai und
nach Adelaide, Melbourne, Sydney, 50 und 53 Tage;
2. die Peninsular and Oriental Steam Navigation
Company, gewöhnlich abgekürzt genannt „P and 0", von
London nach Bombay (26 Tage), Kalkutta (30 Tage) und
Schanghai (45 Tage);
3. die Messageries maritimes von Marseille nach Jokohama,
40 Tage.
c) nach Afrika:
1. der Norddeutsche Lloyd von Bremen über Lissabon, Neapel
durch den Suez-Kanal nach Daressalam, 33 Tage;
2. die Woermann-Linie von Hamburg nach W.-Asrika (Togo,
Kamerun, Swakopmund), 30 Tage.
B. Zu Lande ist der Verkehr viel mehr als zur See gebunden;
er hat sich auch in seinen Transportmitteln den lokalen Verhältnissen
anzupassen. Saumtiere verlangt das Gebirge, schwerfällige Ochsen-
wagen die afrikanische Steppe, Karawanen die Wüste. Aber nur die
Karawanen können als Mittel des Weltverkehrs gelten. 2y2 Monat
braucht die Karawane, um von Tripolis nach Bornu zu gelangen, und
fast dieselbe Zeit erfordert die Wüstenwanderung von Marokko nach
Timbuktu; sie bringen die europäischen Zeuge dem Sudan. Anderthalb
Monate vergehen, bevor die große Teekarawane von Peking Kiachta
(s. des Baikalsees) erreicht.
Ihnen vergleichbar haben jahrhundertelang die Züge der Fracht-
wagen den Austausch der Waren in Europa vermittelt, bis durch die
Eisenbahnen neue Verhältnisse begründet worden find.*) Ein Güter-
zug fährt etwa 30 km in der Stunde (ein Frachtwagen nur 5 — 6),
ein Personenzug 50, ein Schnellzug 70 — 80, ja bis 120.
Die großen Knotenpunkte der Eisenbahnen sind die Sammelstellen
des Verkehrs; ihnen führen strahlenförmig von allen Seiten die größeren
oder kleineren Lokalbahnen die Erzeugnisse des Landes zu.
Zu den wichtigsten Eisenbahnlinien in Europa gehören:
*) Die erste Eisenbahn wurde 1830 zwischen Manchester und Liverpool er-
öffnet, die erste deutsche 1835 zwischen Nürnberg und Fürth.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Süd- Ostasien Australien Bremen Colombo Hongkong Schanghai Adelaide Melbourne Sydney London Bombay Kalkutta Schanghai Marseille Afrika Bremen Lissabon Neapel Daressalam Hamburg W.-Asrika Togo Kamerun Swakopmund Tripolis Bornu Marokko Timbuktu Peking_Kiachta Europa Europa Liverpool Nürnberg
60
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika.
Hl* Deutsch-Kamerun.
1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun,
das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be-
ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen
Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da-
mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee
gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das
ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung
dem Deutschen Reiche fast gleich.
2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere
erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den
Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein
ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel-
fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn-
blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche
Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be-
deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind
alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht,
schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch-
land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem
Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an.
3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist
tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland
ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des
Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum
Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen,
Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die
Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den
Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie
zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau
von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über-
wiegend.
Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl,
Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von
Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und
Handel sehr.
4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner
von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie
gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den
Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Ney Gorilla
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Kamerun Deutschland Götterberg Adamaua Büffel- Kamerun
Aus der Länderkunde der Erdteile.
37
Deutsche Faktorei am Kamerun.
Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, ist gut be-
völkert und wichtig für den Handel mit Palmöl und Palmkernen.
Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westasrika, ist mit dem
weiten Hinterlande so groß wie das Deutsche Reich und reicht bis zum
Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich das Kamerüngebirge,
das höchste Gebirge von Westafrika. An der Küste und um den schiffbaren
Kamerünfluß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer
Pflanzenwelt. Dann steigt das Land stufenförmig zu dem vielfach noch
unbekannten innern Hochlande empor. — Die Bewohner gehören zu den
Bautunegern, die ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre
Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits
Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerünfluß und an der
Küste deutsche H andelsuied erlassuu g en, die immer mehr emporblühen.
Der Sitz der Regierung ist Bn-ea.
Ii. Mittelafrika.
Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen
Hochlandsdreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einer von Fieberluft
überlagerten Küsteuuiederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größten-
teils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich,
mit vielen Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und
große Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baum-
riefen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Süd-
amerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch
diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Griechenland. Perikles.
34
v.c.e. Sinn für Kunst und Wissenschaft auf ihre höchste Stnfe.
Die Spannung in i t Sparta nimmt indessen beim Ueber-
gewichte des demokratischen Princips immer mehr eine
feindliche Richtung.
Pcriklcs, des Xanthippos Sohn, weiß sich durch Be-
günstigung des Volkes an die Spitze der demokratischen Partei
in Athen empor zu heben; der Einfluß des aristokratischen
Areiopagos wird geschmälert; die Bundeskasse von Delos
nach Athen verlegt; der Richtersold eingeführt; die Hafen-
maucrn vollendet, Bundesgenossen gedrückt rc. Vergeblicher
Zug nach Aegypten. Wiederholte Kämpfe gegen die mit
Sparta verbundenen Korinthier und Aegineten. Niederlage
457. der Athenäer.bei Tanagra; aber Siege des Myronides
und Tolmidas im Peloponnes wie in Böotien.
450. Kimon bewirkt einen fünfjährigen Waffenstillstand, stirbt
auf seinem Zuge gegen Cypern., — Kimonischer Frieden.
449. Ende des persischen Krieges. Allgemeine Rich-
tung auf den inneren Zwiespalt der um die Hege-
monie streitenden Machte.
Delphier von Sparta, Phokeer von Athen im heiligen
Kriege unterstützt. Tolmidas fällt gegen die böotischen Ari-
stokraten.
Perikles sucht vergebens den Frieden zu erhalten, ge-
445. winnt Euböa, und nachdem auch der neue Waffenstillstand
ohne Erfolg bleibt, zeigt er sich als unumschränkter Gebieter
des athenäischen Staates (höchste Blüthe der Künste und
Wissenschaften, — Propyläen, Parthenon rc.), bezwingt
Samos und Byzantion, unterstützt Korkyra im Kampfe
gegen Korinth und läßt das empörte Potidäa belagern.
Die Spartaner beschließen in einer Versammlung ihrer Ver-
bündeten den Krieg gegen die ihnen verhaßten Athcnäer, und
ihre drei Gesandtschaften werden in Athen mit ihren Forde-
rungen durch die Rede des Perikles abgewiesen. So rüsten
sich beide Theile zum unvermeidlichen Vertilgungskampfe.
Mit den vielfach vermehrten Gottheiten wächst auch die Zahl der
Tempel, der Feste und Opfer, und der äussere Glanz der Religions-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Peloponnesischer Krieg. 55
Übung wird durch die immer mehr blühenden, bildenden Künste, auf's v.c.g.
Höchste gesteigert.
In den Wissenschaften erreicht die lyrische Poesie vorzüglich durch
Pin daros, die tragische durch Ae sch y los, durch Sophokles und
Euripides ihre höchste Blüthe (am Tage der Salaminischen Schlacht:
Aeschylos Mitkämpfer, Sophokles Siegestänzer, Euripides geboren).
Herodotos beginnt die eigentliche Geschichte; und in den Künsten
führt Pheidias die Bildhauerkunst zu ihrer Vollendung (sein olym-
pischer Zeus re.).
Iv. Vom pelopon ne fischen Kriege bis zu den dreißig
Tyrannen in Athen, von 431 bis 404 v. Ch. G.
Ol. 87,2 — 94,i:
* Kampf der aristokratischen Verfassungen gegen die
demokratischen, — Sparta's gegen Athen. Beide Th eile
werden in ihren Principien zur moralischen Entartung
geführt. Lange Zeit schwankt die Entscheidung, bis
Athen, alles Maas der Mäßigung überschreitend, schmach-
voll der Oligarchie unterliegt.
1. Von Platää'6 Gefahr bis zum Frieden des
Nikias, von 431. bis 422 v. Ch. G.
* Wechselndes Glück der Krieg führenden Parteien.
Athen siegreich durch seine Flotte, Sparta durch sein
L a n d h e e r. G e g e n se i t i g e L a n d e r v e r w ü st u n g e n.
Platää übt Rache an den in seine Mauern eingedrnn- 431,
genen Thebäern.
Sparta's d orisch-pelop onnesi sch e Symmachte
umfaßt: alle Peloponnesier (ausgenommen Argos-, die Achäer
und Eleier, weiche schwanken), die Megareer, Thebaer,
Phokcer, Leukadier, opuntischen Lokrcr rc. unter einem sparta-
nischen Oberfeldherrn (König); die Flotte unter einem Nau-
archen. Oligarchie Hauptbedingung der Verbündeten.
Athen's ionisch-attische Symmachie: ») zins-
pflichtige Bundesgenossen thcils auf den Inseln: Lemnos,
Skyros, Naros, Thasos, Euböa, Samos, den Kykladen,
Sporaden, Aegina rc., theils auf dem Festlande: an den
Westküsten Vorder-Asiens, am Pontos, dem thrakischen Cher-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann]]
— 6'z —
flockiger Gestalt bis zum Schützen, wo sie den Horizont erreicht. Dicht
beim Südpol, beim Sternbild des südlichen Kreuzes, vereinigen sich die
beiden Arme, die sich im Schwan getrennt haben, und in einheit-
lichem Zuge steigt die wunderbare Erscheinung wieder zum ö-en
Horizont empor.
In ihrer Nachbarschaft steht eine Reihe der glänzendsten
Sterne; aber erst im Fernrohr und auf der photographischen Platte
löst sie selbst sich in ein unzähliges Sternenheer aus. Ihre räum-
liche Verteilung vollzieht sich ähnlich wie bei den Planeten an-
nähernd in einer Ebene; in der Richtung dieser Ebene drängen sich
die Sterne eng zusammen, während senkrecht dazu nach den Polen
der Milchstraße ihre Zahl abnimmt. Tatsächlich ist das ganze Heer
der sichtbaren Sterne in den endlichen, begrenzten Bezirk des Milch-
straßensystems zusammengedrängt, dessen linsenförmiger Raum einen
Längsdurchmesser von 20 000 und einen Querdurchmesser von 10 000
Lichtjahren hat.
Von alters her hat sich der Menschengeist mit der Deutung
dieser eigenartigen Erscheinung am nächtlichen Himmel beschäftigt.
Neuerdings gewinnt die Ansicht Raum, daß die Milchstraße nicht
ein Ring oder Gürtel ist, sondern sich aus Spiralstreifen zu-
sammensetzt. Von unserer zentralen Stellung aus lassen sich natür-
lich die Spiralen nicht einzeln erkennen, sondern müssen, aus das
Himmelsgewölbe projiziert, sich teilweise decken und durch diese teil-
weisen Übereinanderlagerungen einen geschlossenen Ring bilden. Da
die Spiralnebel als einzige Ausnahme von den Satz gelten müssen,
daß alle uns sichtbaren Objekte unserem Milchstraßensystem ange-
hören, so hält man die Spiralnebel für selbständige Milchstranen,
Fixsternsysteme, deren Entfernung von uns freilich unvorstellbar
groß ist.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
— 39 —
Ansichten über das Weltgebäude.
Solangel die Menschen nur nach dem Augenschein urteilten,
stand für sie die Erde im Mittelpunkte des ganzen Weltalls, und
von dieser Anschauung aus suchte man die Bewegungen der Himmels-
körper zu erklären.
Der erste, welcher es unternahm, ein System der Bewegungen
der Himmelskörper aufzustellen, war der Astronom Claudius Ptolemäus
in Alexandrien zur Zeit der Kaiser Hadrian und Antoninus Pius.
Nach ihm ist die Erde der Zentralkörper; um sie drehen sich, ge-
tragen von kristallhellen Sphären, Mond, Sonne, Merkur, Venus,
Mars, Jupiter, Saturn und jenseit dieser die Fixsternsphäre (das
sogen, primum mobile), die zugleich in 24 Stunden alle Gestirne
um die Erde herumführt. Aus der Vorstellung, daß bei dem Um-
schwunge dieser gewaltigen Sphären Töne entstehen müßten, deren
Schwingungszahlen denen der Töne der Tonleiter gleichgesetzt wurden,
leitete man die Idee der Sphären-
musik ab, die für das menschliche
Ohr nicht wahrnehmbar, wohl
aber das ewige Entzücken der Olym-
pier sei. Die ungleichmäßige Be-
wegung von Sonne und Mond
wurde dadurch erklärt, daß man die
Erde außerhalb des Mittelpunktes
setzte, die der übrigen Planeten so-
wie die Schleifenbildung ihrer Bah-
nen durch die Annahme, daß auf
dem großenkreise (dem Deferenten)
ein kleinerer Kreis sich bewege, auf Fig. 27.
dessen Peripherie, dem Epicykel, der
Planet seine Bewegung vollziehe. Als man beobachtete, daß Merkur
und Venus auch einmal jenseit der Sonne zu stehen kommen, wurde
angenommen, daß diese beiden Planeten sich erst um die Sonne
und dann mit dieser um die Erde bewegten (ägyptisches System).
Durch Hinzufügung immer neuer epicyklischer Kreise, welche
zur Ausgleichung neu entdeckter Ungleichheiten der Bewegung dienen
sollten, wurde das ganze System ein äußerst verwickeltes.
In der Überzeugung, daß selbst die verwickeltsten Epicykeln nie
imstande sein würden, alle Planetenbewegungen zu erklären, und
daß allgemeine Naturgesetze viel einfacher sein müßten, unternahm
Kopernikus^ den damals gewagten Schritt, wie es vor ihm schon
erleuchtete Geister des Altertums getan hatten, die Sonne als
ruhenden Mittelpunkt zu setzen. Um sie bewegen sich die Planeten,
als deren dritter die Erde anzusehen sei. Nur der Mond behält
1 Kopernikus, Nikolaus, gestorben 1543 als Domherr zu Frauenburg.
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