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1. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

2. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

3. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

4. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 37

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 37 Deutsche Faktorei am Kamerun. Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, ist gut be- völkert und wichtig für den Handel mit Palmöl und Palmkernen. Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westasrika, ist mit dem weiten Hinterlande so groß wie das Deutsche Reich und reicht bis zum Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich das Kamerüngebirge, das höchste Gebirge von Westafrika. An der Küste und um den schiffbaren Kamerünfluß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer Pflanzenwelt. Dann steigt das Land stufenförmig zu dem vielfach noch unbekannten innern Hochlande empor. — Die Bewohner gehören zu den Bautunegern, die ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerünfluß und an der Küste deutsche H andelsuied erlassuu g en, die immer mehr emporblühen. Der Sitz der Regierung ist Bn-ea. Ii. Mittelafrika. Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen Hochlandsdreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einer von Fieberluft überlagerten Küsteuuiederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größten- teils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich, mit vielen Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und große Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baum- riefen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Süd- amerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der

6. Die Weltgeschichte - S. 8

1835 - Mainz : Kupferberg
8 Chinesen. fungen. Aber mit der weiteren Entwickelung des menschlichen Geistes wurden auch höhere Kräfte in der Natur anerkannt, die sich theils feindlich und zerstörend, theils freundlich und wohlthuend offenbarten. Diese für sich zu gewinnen durch Geschenke und Pflege lag dem rohen Menschen all zu nahe. Aeussere Formen knüpften sich an die Götterverehrung, und machten in ihrer Ausbildung von dem niederen Fetischismus gleiche Fortschritte mit der Cultivirnng des gesellschaftlichen Zustandes der Menschen. Die stetige Pflege der Götter und ihrer Verehrung erzeugte den Götterdienst und mit ihm auch bestimmte Diener oder Priester desselben, abgeschlossen von allen weltlichen Beziehungen. Je größer und allgemeiner die Achtung vor den Göttern sich offenbarte, um so größer war auch der Einfluß ihrer Priester. Der weltliche Herrscher suchte durch ihre Weihe seine Würde zu erheben, und unterlag oft der priesterlichen Gewalt; — daher die Theokratischen Verfassungen und Priester-Herrschaften. §. 4. Chinesen. * Der Stamm der Mongolen, von welchen die Chinesen ein Nebenzweig sind, ist aus dem Stande der Rohheit und Knechtschaft eigentlich nie in den Stand der freien Entwickelung übergegangen, und hat die Eigenthümlich- keilen seiner Urzeit mit wenigen Abänderungen stets bei- behalten. Die Chinesen hatten eine Menge zum Theil fabelhafte Herrscher-Dynastien, und nahmen in ihrer Vorzeit zwei große Ueberschwemmungen an, die erste gegen 3000 v. Ch. G., worin Fouhi, gleich dem biblischen Noah, und die zweite, gegen 2300 v. Ch. G., worin Pao, gleich dem griechischen Deukalion, gerettet wurde. Durch die reichen Produkte ihres Landes befriedigt, blieben die Chinesen ohne alle Verbindung mit den übrigen Völkern des Alterthums; ihre Cultur daher sehr einseitig und beschränkt; ihre Verfassung patriar- chalisch , despotisch; ihre bürgerlichen Einrichtungen und industriellen

7. Die Weltgeschichte - S. 10

1835 - Mainz : Kupferberg
10 Inder. Heerstraßen, dem Kriegswesen rc. vor. Die ganze Nation theilte sich in vier abgeschlossene Hauptkasten mit vielen Unterabtheilungen: die der Bramanen (Priester), der Tschetris oder Ketri (Krieger), der Wayshyas (Acker- und Handelsleute) und der Sudras (Hand- werker, Dienende). Die Priester wußten die Lehre des dunkeln Pan- theismus zum National-Götterdienste zu erheben, und sich als Diener der Götzen mit dem unverletzlichen Scheine der Heiligkeit zu umhüllen. Auf diese Weise gingen nicht allein Künste und Litteratur von ihnen aus, sondern sie hatten auch die Gewalt der Gesetzgebung in Händen, und leiteten somit den ganzen Mechanismus des indischen Staatsgebändes. Die älteste Religion war der Brahmaismus, die Verehrung Drahma's (Erde?), des höchsten Wesens, welches aus sich selbst die Welt erschaffen; später zuerst im nördlichen Indien die Verehrung Schiwa's (Feuer), und im südlichen die des Wischnu (Luft und Wasser), welche drei Gottheiten allmälig als Ausflüsse eines einigen höchsten Wesens gedacht wurden; — außerdem zahllose Untergötter. Aus dem Wischnu - Dienste ging der Buddhaismus hervor, welcher ein höchstes, unveränderliches Wesen, sowie eine Vergeltung nach dem Tode verkündete, und allen Kasten die Priesterwürde zugänglich machte. Von den Künsten vorzüglich frühe schon Baukunst und Webe- kunst. Handel durch den Reichthum der Landesproducte blühend und allgemein. Die Litteratur ist reich an Schriften. Die vier Hauptklassen sind: die Vedas (Religions-Urkunden), Upa vedas (Erläuterungen der Vedas re.), Puranas (Theogonien rc.) und die Gesetze des M eint (des ersten Sterblichen). Die alte klassische Sprache der Inder war das seit dem fünften Jahrhundert nach Chr. Geb. ausgestorbene Sanscrit, eine Schwester der Zendsprache. §. 6. Biblische und im Besonderen Israelitische Geschichte. I. Von Adam bis Noah, von 4000 bis 2300 I. v. Ch. G. * Der Mensch, ge leitet von der unsichtbaren Hand der Gottheit, tritt allmälig aus dem rohen Naturzu- stände über zum freien Gebrauche seiner Vernunft. Die Bekanntschaft mit den ihn u m g e b e n d e n T h i e r e n führt ihn zum Hirten- und N o m a d e n - L e b e n.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 7

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die germanischen Staatenbildungen auf römischem Reichsboden. 7 roh: Eid (Eideshelfer), Gottesurteil (Ordal: Kesselprobe, Feuerprobe) und Zweikampf sind die Beweismittel. In Fällen der Verweigerung der Bufse erfolgt die Friedloslegung des Verbrechers. Die niedere Gerichtsbarkeit, die der Selbsthilfe gleichfalls den weitesten Spiel- raum läfst, wird in den Gau Versammlungen gehandhabt. t) Allgemeine Kultur und Religion. Bei der rauhen Unwirtlichkeit des germanischen Landes, die die Germanen vor dem Schicksal der Gallier bewahrte, blieb die äufsere Lebenshal- tung dürftig, erzog aber ein starkes Geschlecht von unverwüstlicher Lebenskraft. Den Tugenden der Tapferkeit, des Mutes, der Keusch- heit und Treue standen die Laster der Trunksucht und Spielsucht gegenüber, zu denen der Grundsatz, dafs der freie Mann keine Beschäftigung aufser Krieg und Jagd haben dürfe, verführte. Auf geistigem Gebiete zeigt eine bei dem Mangel der Schrift durch mündliche Überlieferung gepflegte und in einer eigenartigen Kunst- form, dem Stabreim, gehaltene Poesie und eine tiefsinnige, von sittlichen Idealen erfüllte Religion die reiche Beanlagung dieses Volkes auch in der Zeit jener ursprünglichen, noch unentwickelten Kultur. Zwar fassen die ursprünglich lokal verschiedenen Kulte — bei der herminonischen Volksgruppe ist der oberste Gott der Himmels- und Kriegsgott Tiwas, bei den Seegermanen ist der Dienst der Wanen (Frö und Frouwa oder Nerthus) entwickelt, bei den Rheingermanen der des Windgottes Wodan (in der Edda Odhin), bei den Kord- und Ostgermanen der des Thor (ahd. Donar) — die Götter zunächst nur als Verkörperungen der Naturkräfte auf; zwar ist der Kultus zum Teil schrecklich (Menschenopfer). Aber schon in früher Zeit wurde der oberste der Äsen, Wodan, Träger gewisser sittlicher und Kulturideeen, verdrängte seine Verehrung diejenige der früheren Götter bei allen Germanen, war der Glaube an ein Fortleben der Seele nach dem Tode lebendig — bei der Hel oder, von den „Totenwählerinnen“, den Walkyren, geleitet, in Walhall bei Wodan, —- bestand der Glaube, dafs nach dem Weltbrande (ahd. müspilli, in der Edda ragna rqk „Götterende“), in dem die schuldbeladenen Götter ihren Untergang finden, eine schönere, bessere Welt entstehen werde. Neben den oberen Göt- tern stehen die niederen Gebilde der Mythologie, Riesen, Zwerge, Wasser- und Waldfrauen. Der Kultus ist einfach und findet in

9. Geschichte des Altertums - S. 63

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Bis zum Sturze der etruskischen Macht und zur Ausgleichung der Stände in Kom. 6 3 Mars [fl. Martialis], des — mit dem Mars eigentlich identischen — Quirinus [fl. Quirinalis] besorgen; Salii, die gleichfalls dem Mars- kult, virgines Yestales, die dem Vestakult dienen), und den (5) pontifices — an ihrer Spitze der pontifex maximus — und augures (den Auslegern des göttlichen Willens aus dem Vogelflug u. dergl.), Kollegien von Sachverständigen in religiösen Dingen, welche die Traditionen für die allgemeinen gottesdienstlichen Verrichtungen bewahren, welche, vom Beamten befragt, Bat zu erteilen, aber nie zu befehlen haben. e) Der sagenhafte Charakter der älteren römischen Geschichte. Die Königssage ist nicht, wie die griechischen Sagen, ein Erzeugnis der dichterischen Phantasie, sondern des konstruierenden Verstandes, sie ist ätiologischer Natur: sie will geschichtliche Thatsachen und Einrichtungen erklären. Romulus soll die Existenz Roms erklären, Numa das Sakral wesen, Tullus Hostilius die Thatsache, dafs Rom der Vorort Latiums wurde, Ancus Marcius die, dafs es die beiden Stände der Patricier und Plebejer gab, Servius Tullius die Existenz der Centurienverfassung. Die letzte Königsdynastie, die der Tarquinier, ist vielleicht etrus- kischen Ursprungs. — Dafs die ganze Königsgeschichte völlige Sage und auch die Geschichte der späteren Zeit bis ca. 300 noch überaus sagenhaft ist, erklärt sich aus folgenden Umständen: 1. Alles vorhandene Urkundenmaterial (annales maximi u. a.) wurde durch den gallischen Brand (390) vernichtet. 2. Die Geschicht- schreibung begann in Rom sehr spät, erst am Ende des zweiten punischen Krieges. Es ist begreiflich, wie sehr durch die münd- liche Überlieferung während so langer Zeit die Wahrheit ver- dunkelt wurde. 3. Dazu trug noch besonders der Nationalstolz der Römer, der zu einer tendenziösen Geschichtefälschung führte, und ihr Aberglaube bei. 2 2. Die aristokratische Republik und der Ständekampf. a) Die Abschaffung des Königtums. Gegen das tyran- nische und die Verfassung verletzende Regiment des Königs Tarquinius Superbus vereinigten sich Patricier und Plebejer zu seinem Sturze (510). Das Königtum wurde abgeschafft, die

10. Geschichte des Altertums - S. 4

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 A. Der Orient. Ii. Die Semiten. Gemeinsame Charakterzüge der semitischen Yölker: Nüchternheit des Denkens, berechnender, auf das Praktische gerich- teter Verstand, der die Gebilde der Phantasie durchaus beherrscht. Wir finden überall die Geschlossenheit und Heiligkeit der Familie und die Herrschaft einer patriarchalischen Geschlechtsaristokratie; für höher entwickelte staatliche Bildungen fehlt den Semiten die Begabung. — Ihre Religion: in der Natur wirken freundliche und feindliche Dämonen; ein ethisches oder mystisches Verhältnis des Menschen zu ihnen ist unbekannt. Jeder Stamm steht unter der Herrschaft seines „Herrn“ (Baal) bezw. seiner „Herrin“ (Baalat), Gottheiten des Naturlebens, die bei den verschiedenen Stämmen verschiedene Namen führen (der „Baal“ von Tyrus heifst Melqart, der der Hebräer Jahwe [Jehowa] u. s. w.; die „Baalat“ heifst meistens [griech.] Astarte) und vor denen die Menschen als ihre Knechte im Staube liegen. Der Kultus ist mafslos blutdürstig, derjenige der Göttinnen widerlich unzüchtig. 1. Die semitischen Völker bis zur Aufrichtung der assyrischen Grofsmacht. a) Das alt-babylonische Reich. In sehr alter Zeit1 dringen die semitischen Chaldäer in das untere Euphratthal und bemäch- tigen sich der dort vorhandenen hoch entwickelten Kultur eines später untergegangenen Volkes unbekannter Rasse. Anfangs zer- fiel das Land in mehrere kleine Stadt-Staaten; allmählich wurde Babylon die Hauptstadt Chaldäas. — Die Babylonier wurden die Lehrmeister des gesamten Abendlandes in der Astronomie und Mathematik, der Kunst des Messens und Wägens. Alle Pflege der Gelehrsamkeit, auch die Schrift (Keilschrift), war in den Hän- den eines geschlossenen Priesterstandes. Alle Bauwerke waren aus Holz oder Ziegeln (Grund!); die Tempel bestanden aus 3 bis 8 terrassenförmig aufsteigenden Stockwerken (Turm des Bel zu Babylon). 1) Die vorsemitisclie Kultur Babyloniens scheint noch älter als die ägyp- tische zu sein.
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