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1. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

2. Teil 2 - S. 43

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 22. Afrika im allgemeinen. 43 Terrassen zum Meere abfällt und nur schmale Küstenstreifen von Tief- land übrig läßt. Eigentliche Gebirge fehlen fast ganz, die größeren Erhebungen sind vulkanische Kegelberge. Das ganze Südafrika ist ein ausgedehntes, unebenes Hochland, das im S., W. und O. in ungleichen Stufen zu schmalen Küstenebenen abfällt, im Innern mit weiten, muldenförmigen Einfenkungen erfüllt ist. Der n. Teil dieses gewaltigen Hochlandes stellt in seiner ö. Hälfte einen ungeheuren Hochrücken von mehr als 1000 m Höhe dar, das Quell- gebiet der großen afrikanischen Ströme, des Nil, Kongo und Sambesi, sowie die Gegend der großen Seen, des Njassa, Tanganika und Viktoria- Njansa. Die nw., viel niedrigere Hochfläche wird von der Rinne des Kongo, des wasserreichsten Flusses, in großem Bogen durchzogen und steigt nach der atlantischen Meeresküste in großen, breiten Stufen hinab. Der n. Teil Afrikas erhebt sich im O. zu dem tiefdurchfurchten Alpenland von Abessinien oder Habesch, das zum Nil sich entwässert. Von hier westwärts erstreckt sich das Hochland des Sudan (---Land der Schwarzen) mit der Einsenkung des seichten Tsadsees und seines Zuflusses, des Schari. Der w. Teil ist der Hoch-Sudan mit den Quellen des Niger, des Senegal und Gambia. N. vom Sudan, vom Atlantischen Meere bis nach Nubien und Ägypten, zieht sich die Wüste Sahara, etwa 500 m im Mittel hoch. Jenseits derselben, am Gestade des Mittelmeeres, erhebt sich im W. in der Berberei das Atlas- Gebirge; ein Zipfel der Wüste, der bis an das Mittelmeer reicht, trennt davon das ö. gelegene kleine Hochland von Barka ab. Während das n. Afrika wasserarm ist, sind die Niederschläge und darum die Flußgebiete im äquatorialen Afrika sehr zahlreich. Aber trotz der großen Wassermengen, welche diese Flüsse im Hochland zeigen, sind sie für die Schiffahrt wenig brauchbar, da sie in ihrem Unterlauf gewaltige Wasserfälle und Stromschnellen bilden und viel Geröll mit sich führen. 4. Klima. Das Klima Afrikas ist echt tropisch, nur der N.-Rand und die S.-Spitze gehören der subtropischen Zone an. Dem entsprechen die Niederschläge, es' sind die tropischen oder Zenithal-Regen, welche die Seewinde von den beiden Ozeanen dem durch den scheitelrechten Sonnenstand erhitzten Innern bringen. N. und s. dieser äquatorialen Zone sind die Niederschläge so spärlich, daß um die beiden Wende* kreise Wüsten liegen. Die lange N.- wie die viel kürzere S.-Küste wird durch Winterregen befruchtet. Dieses heißfeuchte Klima erzeugt das dem Europäer so gefähr- liche Wechselfieber, welches nur durch vernünftige Lebensweise M einige Jahre gebannt werden kann.

3. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

4. Teil 2 - S. 51

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 26. Die Syrien- und die Atlasländer. 51 3. Pflanzen- und Tierwelt. Infolge des nächtlichen Taues scheiden sich Salzteile aus dem Boden, so daß das dürftige Dorngestrüpp und die wenigen Kräuter den für das Kamel so nötigen Salzgehalt haben. Sonst ist die Landschaft öde, eintönig und ganz kahl, für den Reisenden gefährlich durch die Glut des Tages und die Kälte der Nacht, am ge- fährlichsten, wenn sich der heiße Wüstenwind Samum erhebt, große Sandwolken in den Tälern entlang fegt und selbst das Wasser in den Schläuchen austrocknet. Um so herrlicher der Anblick einer Oase, deren Wasser, noch künstlich überall hingeleitet, auf dem tonhaltigen Boden große Fruchtbarkeit erzeugt. Außer Getreide gedeihen vorzüglich Dattel- palmen — die Oase Siwe liefert jährlich 11/2 Mill. kg Datteln nach Unterägypten —, Feigen, Granatäpfel, Aprikosen und Trauben. Die charakteristischen Tiere sind die schlanken Gazellen und der Strauß, welche schnellfüßig die Wüste durchfliegen, während der Löwe auf Raub ausgeht und mit seinem Gebrüll die Bewohner der Oase erschreckt. 4. Bevölkerung. Die wenig zahlreichen Bewohner gehören dem hamitischen Zweig der kaukasischen Rasse an, in der w. Sahara die Tuarek, doch sind auch viele arabische Stämme seit dem Mittelalter eingewandert, die Beduinen der ö. Sahara. Entweder leben sie in Dörfern und Städten am Rand der Wüste und in den Oasen, bauen Ge- treide an und züchten Kamele und Strauße, oder sie führen die Karawanen durch die Wüste. Von stolzem, kriegerischem Charakter, neigen die einzelnen Stämme dazu, sich gegenseitig zu befehden oder die Fremden räuberisch zu überfallen. Daher sind alle Oasenplätze mit Schutzmauern umgeben. Die W.-Hälfte der Sahara betrachten die Franzosen als französisches Gebiet zur Verbindung von Algerien und Senegambien, so daß sie sogar den Plan verfolgen, eine Eisenbahn dort anzulegen. — In dem mittleren quellenreichen Streifen ist das Oasenland Fessan dem Pascha von Tripolis Untertan; Hauptort Mursuk, eine der größten Städte der Sahara mit 8000 Einw. — Die ö. Oasen gehören zum ägyptischen Reich. §26. Die Syrien- und die Atlasländer. 1. Bodengestaltung. Im W. der fruchtbaren Hochfläche von Barka schneidet das Mittelmeer ein einziges Mal tiefer in die n.- afrikanische Küste durch den Doppelbusen der Großen und Kleinen Syrte ein. Darauf folgt das Atlasgebirge, das einzige Kettengebirge Afrikas. Es besteht 1. aus dem n. Gebirgslande, dem Kleinen Atlas, dessen Rand, das Tell, infolge reicher Niederschläge sehr fruchtbar an 4*

5. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

6. Teil 2 - S. 45

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 23. Das südliche und das zentrale Afrika. 45 des neunzehnten Jahrhunderts haben deutsche Forscher wie Rohlfs, Nachtigal, Emin Pascha und Wißmann, der Engländer Livingstone und der Amerikaner Stanley sowie manche andre das Innere des Erdteils erschlossen. Die Küsten sind jetzt von fast allen europäischen Seevölkern in Besitz genommen. Folgende Teile haben wir in Afrika zu unterscheiden: 1. Das südliche und zentrale Afrika. 2. Der Sudan. 3. Die Sahara. 4. Die Nilländer. 5. Die Syrien- und Atlasländer. 6. Die afrikanischen Inseln. 7. Die deutschen Besitzungen. §23. Das südliche und das zentrale Afrika. 1. Bodengestaltung und Bewässerung. Südafrika ist eine Hochfläche von durchschnittlich 1000 m Meereshöhe. Sie wird im W., S. und O. von breiten Randerhebungen eingefaßt, von denen die Brakensberge im So. sich bis 3400 m erheben. Der Zugang zu dem Innern ist daher nur durch starke, mit Ochsen bespannte Wagen möglich. Die Ebene senkt sich nach W., wie der Lauf des größten Flusses, des Omr4e, zeigt. S. desselben dehnt sich die Karroo aus, eine mit Tafelbergen besetzte Steppe, deren Name (Karroo-hart) von dem in der Zeit der Dürre ausgebrannten Boden stammt, während nach den heftigen Regengüssen die herrlichsten Weiden in kurzer Zeit ent- stehen. N. des Oranje beginnt die abflußlose Wüste Kalahari. Diese geht unvermerkt in die Hochfläche des zentralen Afrika über. Die O.-Hälfte ist das große afrikanische Seengebiet mit dem tief zwischen Bergen gelegenen, stürmischen Ajassa, dem langgestreckten, fischreichen Tanaanika und dem Viktoria-Njansa (so groß wie Bayern), an dessen Oftseite sich die beiden höchsten Berge Afrikas, die erloschenen Vulkane Kenia und Kilimandscharo (6000 m), erheben. Die Ent- wässerung dieses Gebietes erfolgt nach drei Seiten. Nach N. entsendet der Viktoria-Njansa den einen Quellfluß des Nil, der sich mit einem zweiten aus dem Albert Edward-See vereinigt, den Albert-See durchfließt und von da an Bahr el Dschebel (d. h. Fluß der Berge) heißt. Der Njassa hat seinen Abfluß zum Sambesi, welcher aus dem innern, äquatorialen Gebiet kommt, im großen Bogen nach O. fließt und nach zahlreichen Wasserfällen, von denen die 119 m hohen Viktoriafälle die bedeutendsten sind, ins Meer stürzt. Der Tanganika gehört zum Flußgebiet des Kongo, welcher seine Quellen in den Gebirgen s. dieser Seen hat. Dieser größte und wasserreichste aller afrikanischen Flüsse, der Kongo (d. i. Pfeil), geht in einem großen

7. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

8. Geschichte des Altertums - S. 7

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Griechenland. _^ tat er hinziehen und hier und da kleine Ebenen sich ausbreiten. Daher war der Verkehr von einer Landschaft zur anderen oft erschwert, und vielfach fhrten nur Saumpfade der die Gebirgsrcken hinber; die Folge davon ist gewesen, da im Altertum Griechenland immer in viele kleine Staaten zerfallen ist und es keinen einheitlichen Staat dort gegeben hat. Andrerseits ist der Boden in vielen Teilen des Landes so felsig und unfruchtbar, da man dort keinen Ackerbau, sondern nur Viehzucht treiben kann; in den Ebenen allein ist der Anbau des Bodens mglich. So ist es gekommen, da Griechen-land die wachsende Bevlkerung nicht zu ernhren vermochte und immer neue Scharen wanderlustiger Hellenen jenfeit des Meeres eine neue Heimat suchten. In diesem Lande ist der Winter regenreich und mild, der Sommer da- Das Klima, gegen hei und regenarm, so da die Quellen und Bche oft verfiegen und groe Trockenheit herrscht. Es gedeihen der Weinstock, der lbaum, die Feige, ferner der Lorbeer, die Myrte und andere immergrne Gewchse. Die Landschaft Griechenlands ist von unvergleichlicher Schnheit. Weithin reicht in der klaren Luft der Blick; hier schaut man hochragende, schngeformte Berge, oft mit schneebedecktem Gipfel, dort das tiefblaue, an der steilen Kste brandende Meer. Und in diesem schnen Lande wohnte ein Volk von einem Schnheitssinn, wie ihn kein anderes Volk der Weltgeschichte besessen hat. 9. Die Landschaften des Festlandes. Man teilt das griechische Festland in drei Teile, Nordgriechenland, Mittelgriechen-land und den Peloponnes, eine Halbinsel, die ihren Namen von dem Heros Pelops trgt. Nordgriechenland umfat die beiden Landschaften T h e s s a - 9t0tbi^en= Ii eti und Epirus, welche durch Gebirge voneinander geschieden werden. An der Nordostecke Thessaliens erhebt sich der schneebedeckte, 3000 m hohe Olymp, der hchste Berg Griechenlands, auf dem man sich die Wohnungen der Götter dachte. Mit Mittelgriechenland wird Thessalien nur durch einen schmalen Pa verbunden, der zwischen Berg und Meer hinfhrt und von den warmen Quellen, die dort emporsprudelten, den Namen Thermopylen hatte. Den grten Teil Thessaliens nimmt eine getreidereiche Ebene ein. E p i r u s dagegen ist ein armes, wenig fruchtbares Gebirgsland; dort lag die alte Orakelsttte D o d o n a, wo man aus dem Rauschen heiliger Eichen den Willen des Zeus zu erforschen suchte. Der westliche Teil Mittelarie chenlands war wie Epirus zum Mittel- griechenland. greren Teil ein rauhes Gebirgsland, wo viel Viehzucht getrieben wurde, wenig Städte sich vorfanden und die Bevlkerung roh von Sitten war. Der hchste Berg Mittelgriechenlands ist der Parna; hier lag in einem Hoch-

9. Teil 1 = Grundstufe B - S. 35

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus bei Länderkunde der Erdteile. 35 Malayen. — Der Religion nach sind die Bewohner N.® und O. - Afrikas Mohammedaner, der größte Teil der Neger noch Heiden. Das Christentum tritt nur vereinzelt aus. Am meisten vertreten ist es in Südafrika, Madagaskar, Abessinien, Ägypten und Algier. Im allgemeinen steht Afrika auf einer tiefen Stufe der Gesittung. Die abgeschlossene Natur des Erdteils war ihrer Ausbreitung sehr wenig günstig, wie ja denn auch erst in letzter Zeit die Gebiete Jnnerasrikas von kühnen Reisenden erforscht worden sind. I. Nordafrika. 1. Tie Länder am Nil. Der Nil tritt als Weißer Nil aus dem Nordende des Victoriasees und durchfließt im n. Laufe die Steppen- lände r des östlichen Sudan, größtenteils von den Engländern erobert. Auf seinem weiteren Laufe vereinigt sich der Fluß mit dem Blauen Nil, der aus Habesch kommt. Auf deu weidereichen Hochflächen dieses Alpen- landes konnte sich das dunkelfarbige Volk der Abessini er inmitten der Herrschaft des Islam das Christentum bewahren. — In 8.-förmigem Laufe durchströmt der Nil die gluthauchende Wüste des Stufenlandes Nubien, bildet zahlreiche Wasserfälle, durchfließt Ägypten, ohne Nebenflüsse auf- zunehmen, und mündet in einem Delta*) ins Meer. Ägypten, das alte Wunderland der Pharaos besteht eigentlich nur aus dem schmaleu, etwa 20 km breiten Niltal, das sich n. zu einer umfang- reichen Deltaebene erweitert. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist „ein Geschenk des Nils". Er verwandelt vom August bis Spätherbst das gauze Land in ein Meer, aus dem die höher gelegenen Ortschaften wie Inseln hervorragen. Das Wasser hinterläßt einen fruchtbaren Schlamm. Auf der Schwarzerde des Niltalbodens wachsen allerlei Früchte, Getreide, Baumwolle, Dattelpalmen. Im Altertum war Ägypten ein blühender Kulturstaat. Die arme Landbevölkerung heißen Fellachen, d. h. Pflüger. Die herrschende Religion ist der Islam. Ägypten ist ein türkischer Staat unter englischem Einfluß. Der Vizeköuig wohnt in Kairo, der volkreichsten Stadt Afrikas. Die Stadt hat 400 Moscheen und viele Sehenswürdigkeiten. In der Nähe die Pyra- miden. — Die wichtigste Hafenstadt ist Alexandria; in dieser Stadt wohnen viele Europäer. — Der Sues-Kanal führt aus dem Mittel- ländischen ins Rote Meer. 2. Die Syrien und Atlasländer umfassen den Nordrand Afrikas, ehemals auch Verb er ei genannt, von Berber st ämmen, Arabern bewohnt. Der ö. Teil ist die türkische Provinz Tripolitanien mit dem weide- reichen Hochland von Barka und der Oase Fessan. Der westliche Teil wird vom Atlas erfüllt, der die dürren Hochsteppen' der Schotts mit Salzseen und Halfagräsern einschließt. Das Vorland in der Nähe des Mittelmeers ist fruchtbar. Dem Wassermangel im Innern des Landes sucht mau durch Anlage von Tiefbrunnen abzuhelfen. _*) Deltas sind Mündungsschwemmländer, die durch die Sinkstoffe der Flüsse aufgeschüttet worden sind und von Mündungsarmen durchfurcht werden (Nil, Po, Weichsel, Ganges). 3*

10. Teil 1 = Grundstufe B - S. 36

1905 - Halle a.S. : Schroedel
36 Aus der Länderkunde der Erdteile. a) Der französische Schutzstaat Tunis war im Altertum der Hauptsitz der Karthager. d) Die französische Kolonie Algerien wird von den Franzosen immer mehr der Kultur erschlossen. Ausfuhr von feinem Frühgemüse. Hst. Algier. c) Sultanat Marokko, das westliche Atlasland, aber auch tief iu die Wüste hineinreichend, letzter Rest der arabischen Reiche in X.-Afrika, Der Anbau des Landes wird nachlässig betrieben; dagegen steht die Viehzucht auf hoher Stufe (Berber-Rosse). Blühende Gewerbe sind die Lederbereitung, Teppichweberei, Anfertigung von roten Mützen (Fes), Wollen- und Seiden- waren.—Hauptstädte: Marokko, in herrlicher Lage am Fuße des großen Atlas, und Fes, größte Stadt. 3. Das Gebiet der Tahara, d. h. Wüste. Es ist die größte Wüste der Erde, fast so groß wie Europa, weder eine einförmige Ebene, noch ein nn- unterbrochenes Sandmeer. Kahle Kiesfelder, ödes Sandland mit hohen Dünen und düstere Felsengebirge starren dem Reisenden entgegen. Hie und da sieht man Salzpflanzen, harte Dornsträncher und saftarme Kräuter. Der Araber nennt die Wüste „das Meer ohne Wasser." In den quellenreichen Oasen entwickelt sich aber eine reiche Pflanzenwelt. Hier ist die rechte Heimat der Dattelpalme; aber man baut auch Getreide und Südfrüchte an. Mit Hilfe des Kamels, das tagelang das Wasser entbehren kann, macht man Reisen durch die Wüste. Einen Reisezug, zu dem zahlreiche Kamele ver- wendet werden, nennt man Karawane. Oft müssen die Wüstenreisenden viel Durst und Entbehrungen allerlei Art erleiden. — Die Bewohner der Oasen sind Beduinen oder Berber st ämme. — Am Nordrande der Wüste haust der Löwe der Berberei. In den Oasengebieten sind Antilopen- arten und Strauße. 4. Der Sudan erstreckt sich s. von der Sahara vom äußersten W. des Festlandes bis hinter den Weißen Nil. a) Der ö, Flachsud an ist größtenteils Steppe mit Nomaden- tum. Um den sumpfigen Tsadsee liegen mehrere Negerreiche. Die Städte an den Ufern des Sees sind wichtig für den Karawanenhandel. b) Der w. Hochsudan wird von einem Hochland erfüllt und von dem Nigir (= Fluß) durchflössen. Beschreibe nach der Karte deu Lauf des Nigir! Der Meerbusen von Guinea ist für den Hochsndan eine er- giebige 'Regenquelle. Hier findet sich daher üppiger tropischer Pflanzenwuchs und eine bunte Tierwelt. — Die Sudanneger bauen Dnrrha, Baum- wolle, Indigo an und treiben allerlei Gewerbe und Handel. Sie bekennen sich zum Islam. Der wichtigste Platz des iuuern Nordasrika ist die französische Stadt Timbnktn am Nigir, das Ziel von Karawanen aus allen Weltgegenden. In dem wohlbewässerten Stufenlande von Senegambieil haben Engländer und Franzosen Besitzungen. 5. Dberguinca umfaßt das westafrikanische Küstengebiet von Sene- gambien bis Kamerun. Das Land ist infolge der zahlreichen Niederschläge fruchtbar, die Küste flach und versandet und hin und wieder sumpfig. Das heißfeuchte Klima ist für Europäer besonders mörderisch. Die Bewohner sind fast ausschließlich Sudänneger. Sehr wichtig ist die Aussuhr von Palmöl. Engländer, Franzosen und Deutsche haben Niederlassungen in Oberguinea.
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