Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 18

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
18 § 7. Die Arabische Halbinsel. streifen übrig bleiben. Daher ist das weite Innere regenlos, von der Sonnenglut verbrannt, nur einzelne Talrisse, arabisch W ad is.genannt, füllen sich im Winter mit Wasser, das künstlich weitergeleitet die frucht- baren Oasen speist. Der mittlere Teil, Nedsch^. ist zu Zeiten mit Gras bedeckt, daher züchten hier die ^ebujiia Rosse und Kamele, auf denen sie die Wüste durcheilen. Die Küsten, besonders die sw. Jemen, sind fruchtbar. Hier wird vorzüglicher Kaffee angebaut, nach dem Hauptausfuhrhafen Mokka bekannt. Die Perlenfischerei ist be- deutend. Im ganzen hat Arabien in seiner Unzugänglichkeit, — viele Gebiete sind noch gar nicht erforscht — in seinem Hochflächenbau mit den Randgebirgen, auch in Pflanzen- und Tierwelt Ähnlichkeit mit Afrika. 2. Bevölkerung und staatliche Verhältnisse. Geschichtlich wichtig ist Arabien dadurch geworden, daß hier Mohammed (ge- storben 632) die Religion gründete, deren Hauptsatz lautet: Kein Gott außer Allah, und Mohammed Allahs Prophet. Durch das Schwert hat sich diese Religion, der Islam, weit auf der Erde, nach Europa, tief nach Asien und Afrika hinein, ausgebreitet. Die Bewohner Arabiens sind teils nomadisierende Beduinen, kühne, beutegierige „Söhne der Wüste", teils — und dies ist die große Mehrzahl — sind sie in Dörfern und Städten seßhaft. Den Türken gehorcht nur die Küste des Roten Meeres und des Persischen Meerbusens; über das ganze übrige Land bis zum Persischen Meerbusen hin gebieten die Wahhabiten, die glaubenseifrigen Bekenner des Islam, deren Jmam (geistliches Oberhaupt) völlig unbeschränkt auch die weltliche Herrschaft führt. Die wichtigsten Städte liegen an der W.- oder Hedfchas-Küste: Mekka, 60000 Einw., Mohammeds Geburtsort, mit dem Haupt- Heiligtum der Moslemin (Islam-Bekenner), der Kaaba, einem schwarzen Meteorsteine, und Medina, mit dem Grabe Mohammeds. Zu diesen beiden heiligen Städten wallfahren jährlich Hunderttausende der Moham- medaner, die in Dschidda landen. Die Sw.-Ecke, Jemen oder das glückliche Arabien genannt, führt außer Kaffee auch Weihrauch und Bal- sam aus. Die wichtigste Handelsstadt hier, ein Freihafen, ist das den Engländern gehörige Aden, eine Kohlen- und Wafferstation für die Schiffahrt nach Indien. Unter englischem Schutze steht der Fürst von Oman am Persi- schen Meerbusen. Seine Hauptstadt ist Maskat, ein lebhafter Handels- platz, den ein Kranz von Forts auf den umliegenden Höhen sichert. Zu Oman gehört auch die kleine, durch ihre Perlenfischerei wichtige Insel Ormüs.

2. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

3. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

4. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

5. Teil 2 - S. 52

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 26. Die Syrien- und die Attasländer. Getreide und Dattelpalmen ist, 2. der Steppenhochfläche der Schotts (arabisch = Salzsee), welche zu einem großen Teile mit Halfagras, dessen biegsame Blätter, bis zu V^^lang, zu Flechtereien und Papierfabrikation benutzt werden, bewachsen ist, und 3. dem Großen Atlas, einem in mehreren Zügen von No. gen Sw. streichenden Gebirge zwischen Mittel- meer und Atlantischem Ozean, das steil zur Wüste abfällt, und dessen höchste Gipfel (bis 4500 m) Schnee tragen. Zur Sahara gehen die Atlasländer in einem besonders an Dattelpalmen reichen Streifen über. 2. Klima und Kultur. Die Atlasländer haben, wie die s. Glieder Europas, ganz Mittelmeerklima, also regenreiche Winter und heiße Sommer. Dem entspricht die Vegetation, es gedeihen alle Süd- früchte, besonders Datteln, Getreide; feines Gemüse und Wein wird an- gebaut, Pferde, Maultiere und Esel werden gezüchtet. 3. Bevölkerung. Die ursprünglichen Bewohner, hellfarbige Hamiten, werden Berber genannt; sie vermischten sich seit dem 7. Jahr- hundert jedoch vielfach mit den eingedrungenen Arabern und heißen jetzt Mauren. Seit dieser Zeit sind die arabische Sprache und der Islam in ganz Nordafrika herrschend. In den Städten wohnen viele Juden. 4. Staatliche Verhältnisse. a) Die O.- und S.-Seite des Syrtenbusens, einst die blühende griechische Kolonie Kyrene, bildet der türkische Vasallenstaat Tripolis nebst Fessan und Barka. Die Hauptstadt Tripolis ist wichtig als Aus- gangspunkt der Karawanen nach dem mittleren Sudan. b) Tunis, einst die Römerprovinz Africa propria (d. i. das eigentliche Afrika, wonach dann der ganze Erdteil benannt wurde) ist ein mohammedanisches Fürstentum, das aber seit 1881 unter dem Protektorate Frankreichs steht. Dadurch ist die Kultur des durch die türkische Miß- Wirtschaft arg heruntergekommenen Landes wieder etwas gehoben. Im Altertum lag hier, an der Stelle, wo das ö. und w. Mittelmeer zusammen- stoßen, die größte aller phönizischen Kolonien, das durch seinen Handel mächtige Karthago. Unfern seiner Ruinenstätte liegt jetzt Tunis (170000 Einw.), die Residenz des Bei und Hauptausfuhrhafen für Ge- treide, Datteln, Öl. c) Algerien, seit 1830 von den Franzosen erobert und jetzt deren blühendste Kolonie, obwohl häufig beunruhigt durch die auf- ständischen Mohammedaner (Kabylen), ist sehr ertragreich an Getreide, Wein und Südfrüchten, sowie feinem Gemüse, Produkte, welche die auf einer Anhöhe am Meer gelegene Hauptstadt Algier (französisch Alger), 97 000 Einw., auf europäische Märkte liefert. Im O.kon- stantine, im W. Oran.

6. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

7. Teil 1 = Grundstufe B - S. 37

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 37 Deutsche Faktorei am Kamerun. Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, ist gut be- völkert und wichtig für den Handel mit Palmöl und Palmkernen. Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westasrika, ist mit dem weiten Hinterlande so groß wie das Deutsche Reich und reicht bis zum Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich das Kamerüngebirge, das höchste Gebirge von Westafrika. An der Küste und um den schiffbaren Kamerünfluß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer Pflanzenwelt. Dann steigt das Land stufenförmig zu dem vielfach noch unbekannten innern Hochlande empor. — Die Bewohner gehören zu den Bautunegern, die ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerünfluß und an der Küste deutsche H andelsuied erlassuu g en, die immer mehr emporblühen. Der Sitz der Regierung ist Bn-ea. Ii. Mittelafrika. Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen Hochlandsdreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einer von Fieberluft überlagerten Küsteuuiederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größten- teils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich, mit vielen Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und große Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baum- riefen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Süd- amerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der

8. Für Präparandenanstalten - S. 186

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 186 — andere, wie Bagdad ^ □ (125) und Basra 2, sind nur noch ein schwacher Abglanz ihrer ehemaligen Herrlichkeit. Doch ist Bagdad immer noch ein wichtiger Handelsplatz mit großen Basars orientalischer Erzeugnisse. Basra hat sich infolge der Wieder- ausnähme der Handelsstraße von Kleinasien und Syrien her (Bagdad-Bahn!) und des Anschlusses an die Schiffahrtslinie nach Indien durch den Sueskanal wieder gehoben; doch ist ihm in Mohammere, das noch weiter abwärts am Schat el Arab^ (aräb) gelegen und von den Engländern besetzt ist, eine gefährliche Nebenbuhlerin entstanden. Die ehemals außerordentlich zahlreiche Bevölkerung, A s s i) r e r und Eh ald äer, ist sast verschwunden; schwache Reste haben sich .nur noch in den Bergen Kurdistans erhalten. Nomadisierende Araberstämme im N und ansässige im So machen jetzt den Hauptteil der Bevölkerung aus. Arabien und Serien. Arabien ist die größte aller Halbinseln. Sie wird von Afrika durch den Golf von Aden, die Straße von Bab el Mandeb und das Rote Meer getrennt, das durch seine beiden Fortsetzungen, den Golf von Sues (fues) und den von Akaba, die Halbinsel Sinai herausschneidet; von dem Rumpfe Asiens wird Arabien durch den Persischen Meerbusen, die Straße von Ormus und das Persisch-arabische Meer geschieden. Die Oberfläche bildet eine nach No geneigte Platte, die mit Steilrand zum Meere abfällt. Das Innere ist im n-en und s-en Drittel Wüste: Sand- und Steinwüste. Obgleich Oasen nicht fehlen, so hat doch die Halbinsel keinen einzigen zu allen Zeiten Wasser führenden Fluß, nur meist trocken liegende Tal- rinnen (Wadis). Das zentrale Plateau, Nedschd --- der Rücken, ist bei größerer Höhe kühler und im Winter niederschlagsreicher, trägt oasenhast zerstreute Ortschaften zwischen Dattelhainen, Gärten und Feldern und hat dementsprechend etwas dichtere Bevölkerung, welche in die ansässigen Städtebewohner und in die wandernden Hirten, die Beduinen, sich gliedert. Hier auch das Reich der besonders Pferde züchtenden Wahabiten^ mit Er Riad. Fruchtbarer ist die Landschaft El Hasa am Persischen Golfe, die wasserreicher ist und Mais, Baumwolle, Indigo, Zuckerrohr, Aprikosen und Dattelpalmen gedeihen läßt. Die Landschaft Oman, das Reich des Jmam^ von Maskat, ist ein Gebirgsland, das unter dem Einflüsse der von 1 Geschenk Gottes. 2 Burg, die Märchenstadt Balsora. » Wüstenfluß, wie Arabien — Wüstenland, Wadi el Araba — Wüstental. 4 Moh. Sekte, benannt nach Abdul Wahab, geboren 1729, welche die Vergötterung Mohammeds verwirft und nur die Lehren des Koran als verbindlich an- sieht. 6 Schech ist das Oberhaupt eines der vielen Stämme; Emir heißt der Fürst mehrerer staatlich verbundenen Stämme; ein zugleich geistlicher Fürst heißt Im am.

9. Für Präparandenanstalten - S. 188

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 188 — wichtig im S Jap ho (Jafa) O, das durch eine Eisenbahn mit Jerusalem □ (115) verbunden ist, im N Beirut □ (135), der Hafen der durch Seidenstoffe und Stahlwaren berühmten Oasenstadt Damaskus ^ (200). Zwischen Libanon und dem ihm parallelen Antilibanon die sonnendurchglühte Spalte von Cölesyrien, die sich s als Ghor mit dem Jordan und dem Toten Meer (— 394 m), dann als Wadi el Araba und im Golf von Akaba fortsetzt. Der ganze „Graben" ist eine Depression, deren tiefste Stelle mit fast — 800 m der Boden des Toten Meeres bildet. Das Ostjordanland (Peräa), aus öden Kalk- und Basaltflächen bestehend, geht in die syrische Wüstenplatte über, die im S völlig unbewohnt ist. ]ran. Den ö-en Teil Vorderasiens, zugleich das Passageland zwischen W-Asien einerseits, Zentralasien und Vorderindien anderseits, bildet das Hochland Iran, das die Reiche Persien, Afghanistan^ und Baludschistan trägt. Es wird auf allen Seiten von hohen Gebirgsmauern eingefaßt. Nur im Nw be- steht eine bequeme, aber schmale Verbindung mit Armenien und Kaukasien; daher liegt auch hier die wichtige, diese Straße be- herrschende Handelsstadt Täbris □ (200), die zweitgrößte Stadt Persiens. Indem sich das Hochland von W nach O verbreitert, macht das s-e Randgebirge einen nach No geöffneten Bogen. Dieses steigt vom Persischen Gols in mehreren Parallelketten von zusammen 300 km Breite auf, ist meist nackt, aus Kalksteinen aufgebaut und schließt trockene, steppenartige Hochebenen ein. Werden diese jedoch genügend bewässert, so wandeln sie sich in freundliche Fruchtebenen um, wie die wegen ihrer Rosengärten berühmte Umgebung von Schiras. Der Hasen von Schiras ist das auf dem heißen, unwirtlichen Küstensaum gelegene Abü schehr 2, zugleich der bedeutendste Handelsplatz des Landes am Persischen Gols. Der Boden des Innern, vorherrschend aus Ton und Kies gemengt, ist salzhaltig. Bei der großen Trockenheit unter dem fast immer wolkenlosen Himmel versiegen die Steppenflüsse, oder sie münden in salzige Steppen oder Moräste. _ Den N erfüllt die große Salzwüste, an deren N-Rand die wichtige Karawanen- straße aus Armenien über Täbris und Teheran nach H e r a t sührt. Teheran s □ (280), die Hauptstadt und größte Stadt Persiens, da gelegen, wo im W die s-en und n-en Randgebirge einander sich nähern, ist die natürliche Beherrscherin aller von W nach dem Innern führenden Straßen. Die frühere Residenz ist das s-er gelegene Jssahan G, heute noch die drittgrößte Stadt des Reichs. 1 stan = Land. 2 Landungsmarkt. 3 Die Reine, Schöne.

10. Für Präparandenanstalten - S. 224

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 224 — Hanf und Baumwolle; außerdem wird Tabak angebaut, der be- sonders zu Zigaretten verarbeitet wird. Die ummauerten Haus- gärten sind dicht erfüllt von herrlichen Fruchtbäumen: Orangen-, Granat- und Feigenbäumen. Geschätzt werden die Suntakazie, deren sestes Holz zum Zimmern der Barken benutzt wird, und die pilzähnliche Sykomore, die Spenderin kühlen Schattens. Überall aber, vereinzelt und in Gruppen, erscheint die Dattel- palme, welche durch ihr Holz, ihr Blattwerk und ihre Früchte zu den nutzbarsten Pflanzen Ägyptens gehört. Die Altägypter, Hamiten, werden noch heute mehr oder weniger rein von der Bauernbevölkerung, den Fellachen, am reinsten von den städtebewohnenden christlichen Kopten ver- treten, Ihnen nähern sich die Bewohner des nubischen Niltales, die sich Barabra nennen. Die semitischen Araber finden sich sast rein in Kairo; die Türken, die Herrschenden im Lande, sind die Würdenträger und leben namentlich in den größeren Städten. Staatenkundliches. Ägypten ist ein tributpflichtiger Vasallenstaat der Türkei, untersteht aber vollständig dem englischen Einflüsse. Die Spitzen der Behörden sind englische Beamte, und das Heer ist ganz in englischen Händen. Ohne den ägyptischen Sudan hat es einen Flächeninhalt von 1 Mill. qkm mit 11 Mill. Einwohnern, Die Hauptstadt ist Kairo (Masr-el- Kahero — die siegreiche Hauptstadt) □ (650), die größte Stadt Afrikas und der arabischen Welt, die zweite Hauptstadt des türkischen Reichs, die Residenz des Chediv. Der Haupthafenort des Landes ist Alexandria ^Alexandrien) □ (338). Vor Eröffnung des Sueskanals vermittelte A. den Verkehr zwischen Europa und Indien durch die nach der Hafenstadt Sue s (sucs) führende Eisenbahn. Am Eingange in den Kanal aus dem Mittel- ländischen Meer liegt Port Said Q. Kairo liegt am Eingänge in das Niltal und lehnt sich an den w-en Abhang des malerischen Mokattamgebirges, eines Ausläufers des Wüsten- plateaus zwischen Nil und Rotem Meer, Die ältesten Stadtteile mit dem orientalischen Gewirre krummer und sehr enger Gassen liegen auf den Abhängen des Gebirges. Zum Nil hinunter zieht sich die fast ganz euro- plischen Charakter tragende Neustadt, mit breiten, regelmäßigen Straßen und prächtigen Palästen, Uberragt wird die Stadt von der Zitadelle mit der „Alabastermoschee", deren zwei sehr schlanke Minarets das Wahrzeichen Kairos bilden. W von Kairo Gizeh (dschiseh), von dem eine schnurgrade Straße westwärts zu den Pyramiden am Rande der Wüste führt. Wegen des milden Klimas (12« C. im Januar) ist K. als Winterkurort ssür Lungenkranke geschätzt. vie 5itlasländer. Den äußersten Nw Afrikas, zwischen zwei Meeren und dem Sandozean der Wüste, nehmen die Landschaften des Atlas ein. Der Atlas ist ein Kettengebirge, länger als die Alpen, doch nicht so hoch. Er zieht als Fortsetzung des Apennin vom Mittelländischen Meer bis zum Atlantischen Ozean. Die parallelen Ketten um- schließen ein dürres Steppenhochland mit abflußlosen Salzsümpfen, den Schotts, wegen der großen Verbreitung des Halfagrases auch mit dem Namen Halfagebiet belegt. Die Stufen der Küstenkette sind wasserreich und wohlbebaut und werden in Algerien
   bis 10 von 201 weiter»  »»
201 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 201 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 0
3 19
4 20
5 5
6 44
7 3
8 0
9 4
10 15
11 46
12 2
13 0
14 2
15 37
16 3
17 70
18 0
19 2
20 3
21 1
22 57
23 0
24 16
25 3
26 4
27 3
28 0
29 16
30 1
31 0
32 21
33 1
34 15
35 0
36 0
37 16
38 16
39 9
40 6
41 24
42 0
43 1
44 0
45 36
46 0
47 0
48 1
49 27

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 352
1 306
2 94
3 385
4 244
5 11
6 29
7 85
8 212
9 348
10 6
11 91
12 66
13 146
14 124
15 45
16 315
17 1322
18 8
19 38
20 159
21 240
22 123
23 86
24 44
25 363
26 164
27 28
28 86
29 44
30 36
31 83
32 31
33 34
34 28
35 627
36 97
37 94
38 106
39 167
40 50
41 689
42 112
43 929
44 23
45 579
46 136
47 312
48 143
49 61
50 181
51 18
52 829
53 70
54 57
55 93
56 688
57 53
58 102
59 71
60 222
61 121
62 17
63 79
64 148
65 95
66 140
67 79
68 297
69 183
70 193
71 325
72 202
73 36
74 81
75 81
76 112
77 387
78 26
79 70
80 18
81 59
82 77
83 260
84 75
85 36
86 104
87 73
88 59
89 93
90 170
91 57
92 2879
93 24
94 135
95 275
96 90
97 141
98 671
99 13

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 39
1 75
2 6
3 13
4 2
5 13
6 49
7 18
8 0
9 10
10 7
11 35
12 36
13 28
14 12
15 4
16 6
17 3
18 1
19 57
20 166
21 1
22 3
23 1
24 18
25 17
26 8
27 1
28 66
29 1
30 1
31 7
32 75
33 43
34 35
35 4
36 3
37 5
38 2
39 48
40 5
41 0
42 10
43 37
44 1
45 7
46 24
47 24
48 117
49 5
50 17
51 19
52 63
53 5
54 48
55 1
56 3
57 3
58 5
59 42
60 8
61 3
62 6
63 8
64 9
65 4
66 3
67 13
68 2
69 1
70 3
71 12
72 0
73 13
74 8
75 20
76 24
77 23
78 176
79 3
80 11
81 112
82 4
83 92
84 22
85 6
86 51
87 77
88 217
89 7
90 5
91 18
92 29
93 7
94 8
95 15
96 3
97 1
98 38
99 8
100 29
101 218
102 11
103 48
104 116
105 3
106 4
107 41
108 27
109 98
110 14
111 8
112 7
113 230
114 128
115 11
116 5
117 3
118 4
119 26
120 6
121 7
122 60
123 17
124 62
125 19
126 54
127 85
128 12
129 67
130 2
131 31
132 0
133 98
134 262
135 0
136 63
137 102
138 100
139 8
140 38
141 5
142 44
143 19
144 1
145 25
146 2
147 3
148 14
149 2
150 4
151 2
152 44
153 73
154 15
155 8
156 10
157 5
158 11
159 170
160 24
161 1
162 4
163 0
164 4
165 21
166 22
167 11
168 31
169 4
170 0
171 2
172 2
173 40
174 1
175 139
176 50
177 73
178 67
179 28
180 5
181 2
182 64
183 71
184 126
185 13
186 156
187 55
188 145
189 13
190 0
191 8
192 5
193 81
194 6
195 55
196 37
197 8
198 0
199 5