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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 261

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. - 5. Die deutschen Kolonien. 261 3. Den nördlichen Teil bildet eine zum Wolta abfallende Hoch- ebene, in deren Busch- und Baum- steppen Viehzucht getrieben werden kann. 4. Das Gebirge erreicht stellen- weise die doppelte Höhe des Brockens. § 423. c) Wirtschaftliche Be- deutung. Die Bewohner, die zu den Sudännegern gehören, sind die fried- lichsten unserer Kolonialbewohner.' außer Ackerbau und Handel kennen sie auch gewerbliche Tätigkeit. Die Ausfuhr besteht in Mais, Kautschuk, Palmkernen, Palmöl und Erdnüssen. Die Baumwollkultur scheint eine ge- sicherte Zukunft zu habeu. Eingeführt werden Baumwoll- und Eisenwaren, daneben der den Negern Verderb- liche Branntwein. Sitz des Kaiser- lichen Landeshauptmanns ist Lome, 6000 E., Ausgangspunkt einer Küstenbahn und zweier in das In- nere führenden Bahnlinien. 4. Deutsch-Südwestafrika. 1,5 mal so groß wie das Deutsche Reich, Schätzung von 1909: 200000 E. Im Jahre 1909: 9100 ansässige Europäer ldazu 2700 Schutztruppe). § 424. a) Lage. Die 1500 km lange Küstenstrecke unserer zweitgröß- ten, aber am dünnsten bevölkerten Kolonie reicht vom Oränje- bis an den Kuueuefluß. Im 0 ist meist der Meridian des Nadelkaps die Grenze. Diese erreicht im No mit dem „Caprivi-Zipfel" den Sambesi. Der Wendekreis des Steinbocks schneidet die Mitte der Kolonie. Angrenzende Gebiete sind im N die portugiesische Kolonie Angola, im 8 und 0 britische Kolonien. Die Walfischbai und 12 Küsteninseln sind ebenfalls britisch. N-

2. Für Präparandenanstalten - S. 257

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutschen Kolonien. 257 vom Umfang des Harzes. Der höchste Gipfel ist der Kibo, dessen oberster Punkt, die Kaiser-Wilhelmspitze, 6000 m erreicht und ewigen Schnee und Gletscher trägt. Die höher gelegenen Teile des Riesenberges sind zum Ackerbau für Europäer geeignet. Aufgabe. Betrachte auf der Spezialkarte des Atlas die Form des Berges und gib an, was über seinen Wasserreichtum zu sagen ist! § 412. c) Seen und Flüsse. Die drei großen, hochgelegenen Seen sind für den Verkehr mit dem westlichen Binnenlande von größter Be- deutuug. 1. Der inselreiche und zur Hälfte deutsche Viktoria-See (von der Größe Bayerns) ist die Eingangspforte zum reichen Sudan; auf ihm verkehren daher außer britischen und deutschen Dampfern die Flotten der Negerstaaten. 2. Der Njassa (von der Größe Siziliens) steht durch einen Abfluß mit dem Sambesi in Verbindung, dessen Wasserfälle aber die Schiffahrt bis zum Meere nicht gestatten. 3. Der Tanganjika wässert bei hohem Wasserstande zum Kougo ab. Seine Länge beträgt 650 Inn (= Nordsee—alpen). Die Flüsse sind wegen ihrer Wasserfälle und des unregelmäßigen Wasserstandes nur in der Nähe der Küste für flache Raddampfer befahrbar. Aufgabe. Vergl. Gestalt und Wasserspiegelhöhe der drei Seen und suche die Erklärung in ihrer Lage! § 413. d) Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima ist an der Küste für Europäer ungesund. Malaria und Ruhr werden den Weißen gefährlich, und es scheint, als wenn durch den Wind selbst in die höheren Gebiete Fieberkeime getragen werden. Während an der Küste die Temperatur- gleichmäßiger ist, wird es im Innern nachts oft empfindlich kalt. Wohl sind 60^ des Landes wegen der Dürre ohne künstliche Bewässerung nicht dauernd anbaufähig, aber die Steppen eignen sich zu einer nomadisch be- triebenen Viehzucht, die freilich nicht selten durch Riuderpest und eine böse Fliegenart zu leiden hat. Am Südufer des Viktoria-Sees und in einzelnen Küstengebieten betreiben die Eingeborenen Ackerbau auf Mais, Reis, Hirse und Hülsenfrüchte. An Plantagenprodukten liefert die Kolonie Häute, Kaffee, Baumwolle, Wachs, Kopra, Tabak und den ölhaltigen Sefam, dazu Hanf saus der Sisalstaude); auch Elfenbein wird ausgeführt. Die Wälder der Kokospalmen und Kautschukbäume liefern reichen Ertrag; doch fehlt noch ein weitreichendes Eisenbahnnetz, das auch die Ausnutzung der reichen Edel- Holzwälder (Zedern usw.) gestatten würde. § 414. e) Die Bevölkerung besteht meist aus ackerbautreibenden Bäntn- negern, die in starken, rechteckigen „Tembeu" aus Lehm oder in runden Hütten mit Kegeldach wohnen. In den Küstenstädten und Karawanen- Plätzen finden sich Araber und Inder; jene betrieben vor der deutschen Be- sitzergreisnng einen schwunghaften Handel mit Sklaven, für die Sansibar der Hauptmarkt war. (Vgl. § 395.) Die Inder sind die Kaufleute Ostafrikas; sie brachten den Küstenbewohnern den Islam und die bäutu-arabifche Misch- spräche, das Kisuahel, das als Haudelssprache in Ostafrika gilt. Hering, Erdkunde für Präparandenanstalten, 17

3. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

4. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

5. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

6. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

7. Für Seminare - S. 192

1912 - Breslau : Hirt
192 B. Länderkunde. — Iii. Afrika, verheerend auftreten. Von Mineralschätzen sind die reichen Kupferlager von Katänga zu erwähnen. c) Bevölkerung. Die Bevölkerung besteht aus schwarzbraunen Bäutunegern, gegen die Heller gefärbte Sndänneger von N her andrängen. Im Urwald gibt es an einigen Stellen Zwergvölker- sie leben als Jäger und werden fremden Eindringlingen durch vergiftete Pfeile gefährlich. Vereinzelt herrscht noch der Kannibalismus. Nur weuige Curopäer sind hier als Leiter von Pflanzungen oder Stationen tätig. (I) Politische Einteilung. 1. Das Deutsche Kamerüngebiet liegt größtenteils im Sudan. S. §§ 172,173. 2. Von Deutsch-Kamerun, das auf Grund des Abkommens mit Frankreich vom 4. November 1911 jetzt mit je einem schmalen Streifen an den Kongo und an den Ubängi heranreicht, bis an den Unterlauf des Kongo und von der Küste bis zum Tfäd-See erstreckt sich der Französische Kongo. Die Einwohnerzahl dieses großen, von unbewohnten Urwäldern und ausgedehnten Flußsümpfen erfüllten Gebietes wird nur auf wenige Millionen geschätzt. Durch die ununterbrochenen Fehden der Negerstämme, die verheerenden Wirkungen der Schlafkrankheit und die noch nicht ganz unterdrückten Sklavenzüge arabischer Händler ist die Bevölkerung an Zahl zurückgegangen. 3. Angola, vom Kongo bis zur Kuueuemüuduug, ist portugiesischer Besitz. Der mit Kupfer, Eisen und Steinkohlen ausgestattete 8 baut in steigendem Maße Kaffee und Baumwolle an; aber wie die ganze Küste Niederguineas krankt er an ungünstigen Hafenverhältnissen. Eine offene Reede beim größten Ort Bengnela bertgella) vermittelt die Ausfuhr von Kautschuk, Palmkernen, Kaffee und Baumwolle. 4. Der Kongostaat, seit 1908 Besitz des Königreichs Belgien, ist 4,5 mal so groß wie das Deutsche Reich und zählt 15 bis 30mill. Einwohner. Nur mit einem schmalen Streifen grenzt er ans Meer. Mehrere Eisenbahnen erschließen das Land überall da, wo Stromschnellen die Schiffbarkeit der Flüsse verhindern; so führt von Boma an der Küste nach Leopoldville am Stanley-Pool eine Eisenbahn, die das Erosionstal des Kongo im Küstengebirge umgeht. Der Kongostaat liefert nächst Amazonien den meisten Kautschuk und von ganz Afrika das meiste Elfenbein, dessen Menge indes stark zurückgeht. Auch Palmkerne und Palmöl werden ausgeführt. Die reichen Kupfererzlager im 8, im Katäuga-Distrikt, können erst nach dem Bau einer Eisenbahn ausgebeutet werden. Innerhalb weniger Jahre hat sich der Kongo- staat zu einem wertvollen Wirtschaftsgebiete entwickelt. C. Das Ostafrikanische Seenhochland. § 142. a) Lage und Bodenaufbau. Nördlich vom Sambesi zieht eine verschieden breite Hochlandzone in meridionaler Richtung bis zum Roten Meere. Im W grenzt sie an das Kongobecken und den Ostsudän; östlich fällt sie in Stufen zum Indischen Ozean ab. Unter dem Äquator erreicht das Hoch- land seine größte Breitenausdehnung', weiter nördlich vermittelt eine schmale und niedrige Bodenschwelle (800 m) die Verbindung mit dem Hochlande von Abessinien. Das Ostafrikanifche Seenhochland, durchschnittlich 1200 bis 1600 m hoch, bildet eine nngefaltete Urgebirgsfcholle, die von senkrechten

8. Für Seminare - S. 201

1912 - Breslau : Hirt
Rückblick auf Afrika. 201 Von den Gewässern Afrikas find zwar der Nil, der Kongo und der Niger sehr wasserreich, aber der Nil und der Kongo, auch der Sambesi und im Unterlauf der Niger setzen infolge ihrer durch den plateauartigen Aufbau des Kontinents bedingten Strom- schnellen der Schiffahrt an manchen Stellen unüberwindliche Schränken. Da auch tief einschneidende Meeresbuchten fehlen, so blieb Afrika lange der ,,dunkle" Erdteil. Sehr spärlich ist die Bevölkerung (Fig. 120) des „schwarzen" Erdteils. Sie wird auf ungefähr 130 Millionen geschätzt. Reste der früheren Bewohner sind die Busch- mäuner und Hottentotten im S und die Zwergvölker im Kongolande. Überwiegend hamitische Ägypter und Berber wohnen im N. Vom S der Sahara bis weit in den 8 des Erdteils herrschen die überwiegend heidnischen Neger (Fig. 121), die sich in Sudan- neger und Bantuneger scheiden. Der Äquator bildet ungefähr die Grenze zwischen den Wohnsitzen der beiden Stämme. Eingewandert sind von O die malaiischen Howas in Madagaskar, mohammedanische Araber in die nördlichen Küstenländer, spanische Juden in die Atlasgebiete, in neuerer Zeit Europäer in alle Küstenländer, hauptsächlich in Südafrika. Die Zahl sämtlicher Europäer beträgt aber wenig mehr als eine Million. 120. Rassenkarte von Afrika. 121. Religionskarte von Afrika. (1:140 Millionen,) (1 ; 140 Millionen.) Die Kultur der Eingeborenen ist sehr verschieden. Die Buschmänner und die Zwergstämme sind Jagdvölker, die Bantuneger hauptsächlich Viehzüchter, die Sudan- neger Hackbauern. Gewerbebetrieb und Handel sind zwar bei den eingewanderten Völkern ausgebildet, aber die Gewerbe gehen infolge der europäischen Einfuhr schnell zurück. Der wirtschaftliche Wert Afrikas blieb bis vor kurzem unausgenutzt. Früher bildete Elfenbein die einzige wertvolle Handelsware. Jetzt ist Afrika das erste Goldland und das erste Diamantenland der Erde. Es birgt auch reiche Schätze an Kohlen, Erzen und Salzen. Mit Vorderindien streitet Afrika um den ersten Platz in der Erzeuguug von Pflanzenfetten (Palmkerne, Sesamöl, Erdnüsse). Es erzeugt auch viel Kaut- schuk, Baumwolle und Datteln. Die afrikanische Tierwelt versorgt Europa mit großen Mengen von Wolle, Straußen- federn und Fellen, während das Elfenbein immer seltener wird. Afrika wird noch mehr Handelsware liefern, wenn es gelingt, den Neger, der als Ackerbauer nur die

9. Für Seminare - S. 119

1912 - Breslau : Hirt
1. Vorderasien. 119 A. Die vorderasiatische Wüstentafel. Das vorderasiatische Tafelland ist das Verbindungsglied zwischen Eurasien und Afrika und deshalb für den Weltverkehr wichtig, dem durch die Durch- stechung der Landenge von Snes eine äußerst wichtige Straße eröffnet wurde. Das Tafelland besteht wie das afrikanische meist aus Gneis und Granit; darüber sind in vielen Gebieten gewaltige Decken von vulkanischen Ge- steinen ausgebreitet. 1. Arabien. a) Bodengestalt. Arabien bildet ein Tafelland von 1000 bis 1200 m mitt- K 94. lerer Erhebung mit erhöhten Rändern steilweise über 2000 m Höhe), die meist terrassenförmig vorn Meere aus aussteigen. Die höchsten Randgebirge finden sich im Sw (Jemen) und im 80 (Oman); auch das Juuere wird stellen- weise von bedeutenden Erhebungen durchzogen. — Auf der felsigen, wüsten- haften Halbinsel Sinai' erhebt sich ernst und schroff das Granitmassiv des Sinai im Mosesberg (Dschebel Musa) zu 2250 m. b) Klima und Bodenerzeugnisse. Da der meist die Halbinsel bestreichende Nordostpassat hier ein an sich trockener Wind ist, weil er aus kälteren Erd- räumen in wärmere Gegenden weht, und da die hohen Randgebirge ver- hindern, daß regenspendende Winde in das Innere des Landes eindringen, so empfängt das Binnenland mit Ausnahme der mittleren, gebirgigen Teile nur wenig Niederschläge. So ist das Innere trocken, tagsüber glühend- heiß und oft von Sandstürmen durchtobt. Die Trockeutäler (Wadis) führen nur nach den Gewitterregen segenspendendes Naß. Im 8 der Halbinsel liegt die große, pflanzenlose, von zahllosen Sanddünenwellen erfüllte, oasen- arme Arabische Wüste, „ein Ozean von Dünen". Wie in der Sahara wird auch hier durch trockene Verwitterung und durch die Arbeit des Windes der Sand immer neu erzeugt. In der gebirgigen Mitte des Innern er- halten die Dattelhaine und Frnchtselder zahlreicher Oasen durch Steiguugs- regen, aber auch durch künstliche Bewässerung hinreichende Feuchtigkeit. Auch die Nef'ud im Nw, die im N der Syrischen Steppe weicht, ist infolge ihres Oasenreichtums zugänglicher als die Arabische Wüste. Das westliche Küstengebirge wird durch den Südwestmonsun befeuchtet, jedoch reichen auch hier die Niederschläge nicht aus, dauernde Flüsse zu er- zeugen und den Bodenanbau allgemein, ohne künstliche Bewässerung zu ermög- lichen. Am fruchtbarsten ist die Landschaft Jemen an der Südwestküste, wo die Glut der Souue Kassee', Datteln, Zucker, Weizen und Mais zur Reife bringt und dichte Wälder Balsam, Weihrauch, Myrrhe und Gummi liefern. Hier und besonders am Persischen Golf treiben die Bewohner Perlen- fischerei. * Nach der jetzt verfallenen Stadt Mocha, dem früheren Hauptausfuhrhafen, Mokka- Kaffee genannt, heute der Handelsname für den besten javanischen Kaffee. Der arabische Kaffee wird nur noch in geringer Menge nach Europa ausgeführt.

10. Für Seminare - S. 253

1912 - Breslau : Hirt
4. Deutsch-Ostafrika. Der plantagenmäßige Anbau von Kautschuk ibild 154), Baumwolle und Sisal- agaveu^ (Bild 153) hat erfreuliche Ergebnisse nach Menge und Güte gezeitigt. Der Kaffeebau im Usambära-Gebiet hat sich nach Jahren der Mißernte gut entwickelt; guter Kaffee wächst auch in der Gegend von Bnkoba am Viktoria-See. Unter den Ausfuhrartikeln Ostafrikas stehen dem Werte nach an erster Stelle Kautschuk, Sisalhans, Häute und Felle, Kopra; dann folgen in weitem Abstände Kaffee, Baumwolle, Jusekteuwachs und Erdnüsse. Bau-, Nutz- und Edelhölzer für den Außenhandel liefern die Wälder des Gebirgsrandes. Von Mineralschützen ist Gold, das verschiedentlich gefunden wird, der erste Ausfuhrgegenstand, doch sind auch Steinkohlen, Salz 2 und Glimmer vertreten. Die Verwertung des Bodens durch Pflanzungsbetrieb mit eingeborenen Arbeitern unter Leitung von Weißen, auf Farmen von Europäern und auf Bauerngütern von Eingeborenen wird Ostafrika zu einem wertvollen Besitz machen. Der Anfang zum plantagenmäßigen Anbau des Landes ist durch Land- und Pflanzungsgesellschaften wie durch deutsche Farmer gemacht. Für die Wirtschaft- liche Entfaltung des Landes sind vor allem friedliche Zustände erforderlich. Dann ist die Erziehung der Ein- geborenen zur Arbeit von großer Wichtigkeit; denn auch für Ostafrika gilt im allgemeinen der Grundsatz, daß es „mit den Köpfen der weißen Rasse und mit den Armen der Eingeborenen" entwickelt werden muß. Die Ab- Wanderung der verhältnismäßig dichten, aber ungleich verteilten Bevölkerung nach dem englischen und portu- giesischen Gebiet zu verhüten, ist eine Hauptaufgabe der Verwaltung. An der Erziehung der Eingeborenen zu einer T|l;"no,^,iatniasr r, r f •, r r? -r crvy-r- blll llische Kaut chukbaume lluf höheren Kulturstufe arbeiten auch zahlreiche Missionare großen Flächen neu gepflanzt, von ihren „Stationen" aus. Die Zukunft Ostafrikas wird wesentlich von der Ausgestaltung seines Verkehrs- netzes abhängig sein. Es muß die weiter landeinwärts gelegenen Gebiete Wirtschaft- lich an die Küste angliedern und ihnen dadurch neue Absatzmöglichkeiten schaffen. Zwei Eisenbahnen, die von Tänga und von Daressaläm ausgehen, dringen schon auf be- trächtliche Entfernungen in das Innere des Landes vor: die Usambärabahn wird bis zum Kilimandscharo fortgeführt, und die Zentralbahn hat Tabora schon er- reicht. Beide dürften erst dann vollen Nutzen stiften, wenn jene bis zum Viktoria- See, diese bis zum Tanganjika- und Viktoria-See ausgebaut ist. Die britische Uganda- bahn von Mombäsa an den Viktoria-See hat auch den deutschen Landschaften an diesem See einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung gebracht. Vorzügliche Ver- kehrsstraßen in einem Gebiete reicher und dichtbevölkerter Uferlandschaften stellen die großen innerafrikanischen Seen dar, denen jedoch noch die Verbindung unter sich 1 Die Sisalagave liefert in ihren Blattfasern einen vorzüglichen Hanf, der zu Seilen und Tauen verarbeitet wird. - Nach Schätzung einer Studienkommission soll der Natronsee im Norden unserer Kolonie nicht weniger als 70 Mill. t Natron im Marktwert von 2-f- Milliarden Mark liefern können. 154. Abzapfen des Kautschuksaftes. Infolge rücksichtsloser Ausbeu- tung der Gummilianen sind die Bestände dieser Schling- pflanze schnell zurückgegangen. Daher wurden in den tropischen
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