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1. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

2. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

3. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

4. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 37

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 37 Deutsche Faktorei am Kamerun. Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, ist gut be- völkert und wichtig für den Handel mit Palmöl und Palmkernen. Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westasrika, ist mit dem weiten Hinterlande so groß wie das Deutsche Reich und reicht bis zum Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich das Kamerüngebirge, das höchste Gebirge von Westafrika. An der Küste und um den schiffbaren Kamerünfluß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer Pflanzenwelt. Dann steigt das Land stufenförmig zu dem vielfach noch unbekannten innern Hochlande empor. — Die Bewohner gehören zu den Bautunegern, die ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerünfluß und an der Küste deutsche H andelsuied erlassuu g en, die immer mehr emporblühen. Der Sitz der Regierung ist Bn-ea. Ii. Mittelafrika. Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen Hochlandsdreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einer von Fieberluft überlagerten Küsteuuiederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größten- teils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich, mit vielen Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und große Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baum- riefen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Süd- amerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 147

1894 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Gründung des Königreichs Italien und des Deutschen Reiches (1859 —1871). 147 dieses unter französischem Schutz (S. 137b). Garibaldis Versuch gegen Rom vorzugehen wurde von der italienischen Regierung bei Aspromonte vereitelt (1862). Hauptstadt Italiens wurde Florenz. 2. Wilhelms I. Anfänge. a) Die Heue Ära. Geb. am 22. März 1797, seit 1829 mit Augusta von Sachsen-Weimar vermählt, einfach, bieder,, ver- ständig, ernst und männlich, pflichtgetreu über alle Mafsen, got- tesfürchtig und demütig, mafsvoll, kraftvoll, praktisch und stets im inneren Gleichgewicht, hatte der Prinzregent Wilhelm, so lange er nicht zum Herrschen berufen geschienen, ausschliefslich militärischen Interessen gelebt. Anfangs einer Verfassung abge- neigt, stellte er sich nachher loyal auf ihren Boden (S. 138/?); der unverdiente Volkshafs verbitterte ihn 1848 nicht; öftere Meinungs- verschiedenheiten mit seinem Bruder machten ihn nicht zum Frondeur, die Feindschaft der Kreuzzeitungspartei focht ihn nicht an. Seine erste That als Regent war die Entlassung des Mini- steriums Manteuffel und die Berufung eines neuen, aus altlibe- ralen Männern bestehenden (darunter Anton v. Hohenzollern-Sig- maringen Präsidium, Auerswald, Bonin Krieg, Bethmann-Hollweg Kultus, v. d. Heydt Handel), an das er am 8. Nov. 1858 eine bedeutungsvolle Anrede richtete: er warnte vor der stereotypen Phrase, dafs die Regierung sich fort und fort treiben lassen müsse liberale Ideeen zu entwickeln, weil sie sich sonst von unten Bahn brächen; aber mit scharfen Worten verurteilte er die herrschende Orthodoxie, die zu Heuchelei und Scheinheiligkeit führe, betonte die Notwendigkeit der Hebung des Unterrichtswesens und der Verbesserung der Armee, die Preußens Gröfse geschaffen, sowie die Notwendigkeit einer selbständigen, zielbewufsten Politik; „in Deutschland mufs Preußen moralische Eroberungen machen durch eine weise Gesetzgebung bei sich, durch Hebung aller sittlichen Elemente und durch Ergreifung von Einigungselementen, wie der Zollverband es ist“. Dies Programm fand im Volke lebhafte Zu- stimmung; die Neuwahlen ergaben 1858 eine Niederlage der Feudalen und der Demokraten. Auch die nationalen Bestrebun- gen wurden wieder lebendig, fanden in dem 1859 gegründeten „Nationalverein“ (die Hannoveraner v. Bennigsen und Miquel, 10*

7. Geschichte des Altertums - S. 52

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
52 B. Griechische Geschichte. Vierte Periode. militärische Überlegenheit der Makedonier entschied die Schlacht von Chäronea (August 338), in der Kronprinz Alexander auf dem linken Flügel kommandierte, nach furchtbarem Kampfe zu gunsten Philipps. Die Folge war, dafs die Hegemonie der Griechen nun auf Makedonien überging. Alle Staaten (aufser Sparta) wurden zu einer Symmachie unter Philipps Führung ver- einigt; der Bundesrat zu Korinth ernannte ihn zum unbeschränk- ten Oberfeldherrn und übertrug ihm die freie Verfügung über alle griechischen Kräfte, die der König zum Kationalkriege gegen Persien sofort führen wollte. Die Rüstungen waren vollendet, da wurde Philipp 336 zu Ägä bei der Hochzeitfeier seiner Tochter von einem Offizier seiner Garde ermordet. 2. Alexander d. Gr. (336 — 323). a) Alexanders Anfänge. Alexander, der Sohn Philipps und der Olympias, geb. 356, hatte von seinem Vater das staats- männische und militärische Genie geerbt, während der wilde Sinn seiner Mutter sich bei ihm zu Heldentum und Enthusiasmus ver- edelt hatte. Ausgestattet mit einer erstaunlichen Begabung, von Aristoteles erzogen und erfüllt mit Begeisterung für die Ideale hellenischer Bildung, begabt mit einem gewaltigen Willen, der sich nur selten in der Form leidenschaftlicher Wallungen äufserte, wurde er die grofsartigste Erscheinung der griechischen Welt. Durch den Ehezwist Philipps und der Olympias, der zu derver- stofsung der letzteren führte, mit dem Vater verfeindet, dann wieder ausgesöhnt, übernahm er nach dessen Tode den Krieg gegen Persien als eine Erbschaft. Aber zunächst entstanden auf die Nachricht von Philipps Ermordung aufständische Bewegungen in Griechenland, die sich beim Erscheinen des jungen Königs sofort legten, doch auf die falsche Nachricht, er habe im Kampfe gegen wilde illyrische Stämme seinen Tod gefunden, sofort wieder aufflammten. An die Spitze stellte sich Theben. Rasch eilte Alexander herbei, zerstörte Theben (Schonung von Pindars Hause), verkaufte die Einwohner als Sklaven, war aber gegen Athen milde (335). b) Sein Zug gegen Asien bis zur Schlacht bei Issos. Nachdem er den General Antipater als Reichsverweser zurück-

8. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 44

1910 - Düsseldorf : Bagel
44 Es liegt auf der Hand, daß die damaligen Kriege unendlich viel grausamer waren, den Zweck aber — und darauf kam es Napoleon ausschließlich an — erreichte er bei seiner Art, die ein sofortiges Uebergehen vom Marsch zum Kampf gestattete, vielleicht doch besser. Und wie er bei Groß-Görschen sofort vom Marsche mit bestem Erfolge zum Kampf übergehen konnte, mochte „ein rascher Gang nach Berlin“ für ihn doch nicht ein solches Wagnis sein, wie es uns jetzt erscheinen muß. Napoleon durfte also schon etwas wagen. Aber wahrscheinlich wäre es ihm, wenn er mit Sack und Pack ostwärts auf Berlin zu gegangen wäre, nicht viel besser geglückt wie im folgenden Jahre, als er nach den Vogesen zog. Seine Meinung, die verbündeten Armeen würden nur nach seinen Anordnungen die eigenen treffen und hinterher kommen, sollte sich bei dieser Gelegenheit doch als trügerisch erweisen. Napoleons Erwägungen wurden jedoch sofort praktischer, als er am 14. Oktober von dem Reiterkampf bei Liebert-wolkwitz vernahm. Damit wußte er, daß die Hauptarmee des Feindes ganz nahe sei und daß die große Völkerschlacht nunmehr beginne. Die Völkerschlacht bei Leipzig, 16.—19. Oktober. Die Ebene um Leipzig herum wird durch die Elster und Luppe, die Parthe und Pleiße in vier verschiedene Ebenen getrennt, die einen einheitlichen Kampf um so mehr erschwerten, als die vorangegangenen Regentage die Wasserläufe und ihre Umgebung recht sumpfig gemacht hatten. Die Hauptarmee der Verbündeten hatte sich am 16. Oktober in einer Anfangsstärke von 72 000 Mann im Westen und Süden der Stadt aufgestellt und unter Wittgenstein den Kampf eröffnet, den Napoleon mit ganzer Wucht sofort annahm. Dazu hatte er 138 000 Mann. Sein Plan war hier, während schwächere Abteilungen unter Bertrand und Marmont Leipzig nach Westen und Nordwesten deckten, die langgezogenen Linien der Hauptarmee mit aller Gewalt zu durchbrechen und so vor allem den stärksten Gegner zu überwinden. Dann war ja nach seinem Grundsätze die Hauptarbeit getan und die große Schlacht gewonnen. Zu diesem Zwecke wurde namentlich um 2 Uhr der furchtbare Reiterangriff Murats

9. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 45

1910 - Düsseldorf : Bagel
45 gemacht, den 100 Geschütze der Garde mit dem so gefürchteten Kartätschenfeuer unterstützten. Der Stoß galt Güldengossa und sollte die feindlichen Linien durchbrechen. Und der Angriff würde schließlich geglückt sein, wenn Blücher nicht so energisch Möckern hätte stürmen lassen und dadurch den Abzug des Marmontschen Korps, das Napoleon so dringend zur Vollendung seiner Erfolge verlangte, unmöglich gemacht hätte. So war das Ergebnis des 16., daß erstens die schlesische Armee bis dicht an Leipzig kam, und zweitens Napoleon bei Güldengossa nicht gewann. Und damit war, da am 17. stündlich neue Truppen, namentlich Bennigsen und auch der immer zögernde Bernadotte erschienen und den Kreis im Osten und Nordosten schlossen, gegen Napoleon die Sache eigentlich entschieden. Die Bedenken des Kronprinzen von Schweden, der immer noch \ orwände gefunden sich zurückzuhalten, hatte Blücher selbstlos damit entkräftet, daß er von seinen drei Korps eines ihm abgetreten. Durch die allseitige Umschließung aber war die Lage Napoleons allmählich fast dieselbe geworden, wie später die seines Neffen bei Sedan. Das Uebergewicht in der Zahl (290 000 Verbündete, 190 000 Franzosen) war zweifellos vorhanden, die Einkreisung vollständig. Da geschieht durch Schwarzenberg das Gegenteil von dem, was Moltke 1870 wagte. Er ruft Gyulai am 17./10. von Lindenau fort und macht damit die Straße nach Westen offen, denn — „dem fliehenden Feinde soll man goldene Brücken bauen“! Man fürchtete sich wohl vor den Gewaltangriffen, die bei Austerlitz so wirksam gewesen und auch noch am 16. Oktober bei Güldengossa so erschütternd gewirkt. Und zweifellos hätte ein Verzweiflungskampf des großen Kaisers auch jetzt manche Verluste gebracht, schwerlich aber so viel, wie der ganze nachfolgende Feldzug des Jahres 1814 noch kosten sollte. Die Kämpfe am 18. drehen sich in erster Linie um Probstheida, wo sich Napoleon auf hielt und eine stark befestigte Stellung hatte. Als aber das Eingreifen der Nordarmee sich stärker geltend machte, als Bülow Paunsdorf stürmte und dann die Sachsen und Württemberger übergingen und als Langeron Schönfeld nahm und Napoleons linke Seite immer mehr nach Leipzig hin eingedrückt wurde, da mußte der Kaiser sich endlich doch entschließen, auch diese Entscheidungsschlacht aufzugeben. Er befahl den allgemeinen Rückzug und entwich über

10. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 157

1910 - Düsseldorf : Bagel
157 Preußen gewährte ihnen daher am 15. Juni zum nochmaligen Ueberlegen eine letzte Frist von 24 Stunden. Die Frage lautete: Neutralität und demnächstiger Anschluß an Deutschlands Neugestaltung oder Krieg? Die drei entschieden sich für das letztere. So begann am 16. Juni der Einmarsch in diese Nachbarländer. Der deutsche Krieg 1866. Der Krieg im Nordwesten. Selten wohl hat man einen so plötzlichen und völligen Wechsel des Urteils erlebt, wie jetzt beim Ausbruch des Krieges. Das gilt zunächst vom militärischen Gebiet. Denn ganz anders entwickelten sich sofort die Vorgänge, als wie nach dem Maßstab der mutmaßlichen Kräfte erwartet werden mußte. Demgemäß änderte sich auch sofort die Meinung über die politische Lage und dementsprechend auch die über die führenden Persönlichkeiten. Wie wehrlos und verlassen erschien doch anfangs der ganze preußische Westen! Nach dem vernünftigen Grundsätze, daß die Hauptkräfte dahin zu richten sind, wo die eigentliche Entscheidung fällt, und daß kleinere Erfolge und Niederlagen auf den Nebenschauplätzen von keiner großen Bedeutung sind, war fast die ganze preußische Armee nach der sächsisch-böhmischen Grenze gezogen. Hier nahmen von den neun preußischen Korps acht und ein halbes ihre Aufstellung. Zurückgeblieben war demnach nur ein halbes Korps. Es war die 13. oder Mindener Division in einer Stärke von 15 500 Mann. Außerdem befanden sich noch im Westen die Truppen, die in Rastatt, Frankfurt, Mainz und Luxemburg gestanden hatten und die nun nach dem eingeschlossenen Gebiet von Wetzlar hin abzuziehen schienen. Als Heer konnte man diese paar Infanteriebataillone und -Regimenter doch wohl nicht betrachten. Ebensowenig waren anscheinend die Besatzungstruppen in Schleswig-Holstein mitzuzählen, da sie doch notwendig hier bleiben mußten. Man war sich ja darüber einig, daß sich die Herzogtümer sofort bei ihrem Abmarsch für ihren „angestammten Herzog“ erheben würden. Die im Westen verzettelten preußischen Truppen waren somit augenscheinlich verlorene Posten, denen von Hannover und
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