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1. Teil 2 - S. 23

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Vorderindien. 23 mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In- folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen, aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen. b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt, eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun- regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene, und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra, welcher aus Tibet kommt. c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch- fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h. Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats. Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche ist fast trocken. d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000 Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für den Dampferverkehr nach Ostasien.

2. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

3. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

4. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

5. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 37

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 37 Deutsche Faktorei am Kamerun. Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, ist gut be- völkert und wichtig für den Handel mit Palmöl und Palmkernen. Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westasrika, ist mit dem weiten Hinterlande so groß wie das Deutsche Reich und reicht bis zum Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich das Kamerüngebirge, das höchste Gebirge von Westafrika. An der Küste und um den schiffbaren Kamerünfluß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer Pflanzenwelt. Dann steigt das Land stufenförmig zu dem vielfach noch unbekannten innern Hochlande empor. — Die Bewohner gehören zu den Bautunegern, die ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerünfluß und an der Küste deutsche H andelsuied erlassuu g en, die immer mehr emporblühen. Der Sitz der Regierung ist Bn-ea. Ii. Mittelafrika. Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen Hochlandsdreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einer von Fieberluft überlagerten Küsteuuiederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größten- teils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich, mit vielen Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und große Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baum- riefen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Süd- amerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der

7. Teil 1 = Grundstufe B - S. 43

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 43 Klima herrscht bereits in den feuchteren Stufeuläudern. Zn den Palmen und Bananen gesellen sich der Kakaobaum, die Vanille, die immgrüne Eiche. — Das kühlere Hochland mit ewiger Sommermilde bat sehr gesunde Luft, ist trocken und waldarm, weist weite Weideflächen und an eigentümlichen Pflanzen die Kakteen auf. Die Bewohner bekennen sich zur katholischen Kirche. Kaum 1/5 sind Weiße; die übrigen sind Mischlinge, Neger und I n d i a n e r. Weite Strecke« liegen noch unbebaut da. Mexico ist das erste Silberland der Erde. Mexico (mechiko) ist ein Bundesfreistaat mit gleichnamiger Hst. in sehr schöner Lage auf dem Hochlande. Ii. (Dittelamerika. 1. Das Festland von Mittelamerika, so groß wie das Deutsche Reich mit doppelter Bevölkerung von Berlin, ist die schmale Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Es besteht aus vulkanreichen Gebirgen und Hoch- flächen, hat ein heißfeuchtes, ungesundes Klima und ist reich an Mahagoni- holz und Vanille. — Die Bevölkerungsverhältnisse sind ähnlich wie in Mexiko; nur sind noch mehr Neger vertreten als dort. Die Be- völkerung steht auf niedriger Stufe. — Das Gebiet umfaßt fünf Freistaaten. 2. Weftindien stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinöcomündung reicht. Der Archipel besteht aus drei Inselgruppen. Wie heißen sie? — Das heiß- feuchte Tropenklima erzeugt auf deu sehr fruchtbaren Inseln einen üppigen Pflanzenwuchs, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, aller- lei Gewürze. In Westindien war ein Hauptherd des amerikanischen Sklaven- lebens. Die Anzahl der Neger und Mulatten übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. — Westindien gehört mit zu den wichtigsten Bezugsländern für unsere Kolonialwaren. Die größte Insel ist Euba, fast so groß wie Süddeutschlaud. Sie steht unter der Oberhoheit der Union, liefert Rohrzucker und viel Tabak auf den Weltmarkt. Hauptstadt Habana (awäna). — Der Union gehört außer- dem die Insel Puertorico (reicher Hafen). — Jamaika, die „Perle der Antillen", ist englisch und führt Jamaika-Rnm aus. — Haiti umfaßt einen Neger- und einen Mulattenfreistaat. Iii. Südamerika. 1. Das Gebiet der Cordilleren (kordiljeren) reicht vom Feuerlande bis zur Laudenge von Panama. Es ist das längste Kettengebirge der Erde. Man unterscheidet: die Süd cordilleren, bis zumaconcagua (akonkagwa 7000 m), dem höchsten Berge Amerikas, die Mittel- cordilleren, deren beide Hauptketten kalte, dürre Hochbecken einschließen, die aber Gold und Silber bergen und daher Städte tragen, und die Nord- cordilleren. Sie beginnen am Titicacasee und beschreiben einen stachen Bogen nach Yv . Die schmalen Hochbecken lassen bei ewigem Aprilwetter nur dürstige Viehzucht zu und sind von mächtigen Vulkanen (Chimborasfo) umstellt. Die Bevölkerung des Andengebietes besteht vorwiegend aus Indianern und Mischlingen, zum kleineren Teil aus Kreolen, Nachkommen der

8. Für Präparandenanstalten - S. 200

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 200 — Plateau (welche sind es?); im W wird es von den W-Ghats' begrenzt, welche mit Steilabfall an die Küste herantreten. Diese ist vermöge ihrer felsigen Beschaffenheit reich an geschützten Häsen Neben dem britischen Haupthafen Bombay (—be) [□ (979) finden sich hier französische und portugiesische Niederlassungen (welche?). Weniger günstig ist die O-Küste, von welcher die O-Ghats gegen 100 1cm entfernt bleiben und einer mit Strandseen und Sümpfen erfüllten, ungesunden Küstenebene Ranm lassen; sie hat keinen einzigen günstigen Hafen, und bei hoher See müssen Personen und Waren für Madras □ (519) wegen heftiger Brandung meilenweit von der Küste ausgebootet werden. Gegen- sätzlich sind die beiden Küsten auch in klimatischer Beziehung, da infolge des Wechsels der Monsune53 die eine Küste Regenzeit hat, während auf der andern Trockenheit herrscht und umgekehrt. Bei dem ungeheuren Regenfall, den die Sw-Monsune der Küste Malabar bringen, ist diese mit ausgedehnten Waldungen be- kleidet, deren Reichtum das für den Schiffbau hochwichtige Tiekholz ist; hier ist die Heimat des schwarzeu Pfeffers, und auf der Höhe der Berge wächst das Sandelholz. Die Hochebene da- gegen ist größtenteils trocken und steppenartig; sie ist der Haupt- sitz der Baumwollkultnr und der Mohnpflanzungen (Opium). Das Dekan im S abschließende Gap^, durch das die Straße von Kalikut nach Madras geht, trennt das letzte Stück des W-Randes, das Kardamömgebirge, vom Plateau der Halb- insel ab. Dieses Gebirge ist das höchste der Halbinsel und an seiner W-Seite bis zur halben Höhe mit Wald bekleidet; an seinen Abhängen werden in den Pflanzungen der Chinarinden- bäum, die Kärdamome, Kaffee und Tee gebaut. Die der vorderindischen Halbinsel im S vorgelagerte Insel Ceylon4 ist von birnförmiger Gestalt, so groß wie Bayern ohne die Rheinpfalz, im N eine trockene Ebene, im übrigen von einem hufeisenförmig sich nach N öffnenden Kammgebirge erfüllt, auf dessen sw-er Seite der Adamspik sich erhebt mit der Fußstapfe Adams. Ceylon ist die Heimat des Zimts. Seine Ausfuhr wird aber von der des aus China eingeführten Tees übertrofsen. Auch wird der Chinarindenbaum mit Glück hier angebaut. An der W-Küste der Hasenplatz Colombo ^ (158), der Anlegehafen der Dampfer von Sues uach O-Asien und Australien. Die weitaus größte Zahl der Bevölkerung bilden die Hind u, die einst durch die Kabulpforte eindrangen, die dravidische Urbevölkerung teils unterwarfen und zurückdrängten, teils sich mit ihr vermischten. Ihre Religion war anfangs ein einfacher Naturdienst. Opfer, Gebete, Bußübungen und peinlichste Erfüllung unzähliger Vorschriften sind die Hauptforderung des Brahmais- ' Ghats = Gassen, benannt nach den stufenförmigen Eingängen ins Innere, die durch die kulisfenartige Anordnung der in meridionaler Richtung streichenden Abschnitte des Plateaurandes verursacht werden. * S, 193. s Gap = Sattel. * Die Bewohner Ceylons heißen Singhalesen.

9. Für Präparandenanstalten - S. 202

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 202 — O-Asien und den W Amerikas umsäumt, Wie eine Karte der Meerestiefen zeigt, liegen die Inseln im Nw mit Hinterindien auf demselben unterseeischen Sockel, der nirgends mehr als 100 m unter den Meeresspiegel sinkt, so daß als Fortsetzung der w-en Gebirgskette Hinterindiens der ganze äußere Sundabogen, als Fortsetzung der Gebirge von Malakka Bangka und Billiton sowie die Gebirge von Börneo angesehen werden können. Der unter der Gunst eines gleichmäßig feuchtwarmen See- klimas stehende, wohlbewässerte vulkanische Boden entwickelt unter der Glut der Tropensonne eine üppige Pflanzenwelt, wie sie außer in den tropischen Userstrecken Brasiliens in keiner Gegend der Erde wieder zu finden ist. Unter der Fürsorge der Niederländischen Regierung, welche über den größten Teil des Malaiischen Archipels gebietet, ist besonders Java (so groß wie Süddeutschland, mit 25 Mill. Einw.) zum „Garten des Ostens" geworden. In den niederen Lagen gedeihen Reis und Zuckerrohr in großer Fülle, auch seiner Tabak, weiter hinauf Kaffee, noch höher Tee. Batavia □ (140) im W der N-Küste ist die Hauptstadt und erste Handelsstadt der Insel. Als Erzeugnisse der übrigen Inseln sind besonders hervorzuheben von Sumatra Pfeffer und Tabak, von den Philippinen Tabak und Zuckerrohr. Banda ist die Heimat des Muskatnußbaumes, Amboina die der Gewürznelke. Bangka und Billiton liefern Zinn, Borneo birgt Gold, Diamanten und Steinkohlen. Die Bewohner der Inseln sind sämtlich Malayen 1. Sie sind ein intelligentes Volk, geschickt in Schisfahrt und Handel, dabei in sich gekehrt, ernst, auch tückisch und rachsüchtig. Deutsche finden sich als Träger des deutschen Handels in allen großen Handelsstädten von Niederländisch-Jndien sowie von Süd- ostasien überhaupt In ganz Südasien etwa 1000 Deutsche. Staatenkundliches. 1. Der britische Besitz in Indien ist so groß wie halb Europa (5 Mill. qkm), hat mehr als 300 Mill. Einwohner und zerfällt in unmittelbare Besitzungen und Schutzstaaten. Es gehören dazu Vorderindien, Britisch-Birma aus Hinterindien, die Lakkadiven, Male- diven, Andamanen, Nikobaren und die N-Küste von Borneo. Britisch- Indien ist Deutschlands Hauptbezugsquelle von Reis, Opium, Zucker, Pfeffer Stuhlrohr, Kautschuk und Baumwolle. Selbständig sind die Himalajastaaten Nepal und Bhutan verblieben. 2. Das Königreich Siam, etwas größer als das Deutsche Reich, mit 6 Mill. Einw. 3. Der französische Besitz hat eine Größe von ungefähr dem l^fachen von Deutschland (700000 qkm) mit 19,4 Mill. Einwohnern und umfaßt in Jndo-China das Königreich Ann am, ferner Tongking, Cochinchina, Kambodscha. In Vorderindien sind von dem ehemaligen ansehnlichen Kolonialbesitz nur verblieben Tschandarnagar, Pondicherry, Karrikal, Mahe. 4. Den Niederlanden gehört mit Ausnahme des britischen, portu- giesischen und amerikanischen Besitzes die gesamte Jnselflur in einer Größe 1 Körperliche Merkmale: Gelblichbraune bis olivenbraune Hautfarbe, Mittelköpfe, wenig vorstehende Backenknochen, stärkere Nase und weicheres Haar als bei den'mongolen.

10. Für Präparandenanstalten - S. 233

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 233 — meiden auf diesen Grasfluren, während Schimpanse und Gorilla, graue Papageien mit rotgespitzten Schwanzfedern den Urwald, Krokodile und Flußpferde die Flüsse beleben. Die Raubtiere sind im S durch den Leoparden, im N durch den Löwen und die Hyäne vertreten. Von Pflanzenformen des Urwaldes sind besonders die Olpalme^, die Kautschukliane 2 und die Riesengestalten der Woll- bäume zu erwähnen, während sür die Küstenniederung neben der Mangrove^ die Kokospalme und die Raphiapalme^, für die Waldstreifen an den Flußläufen der Hochebene neben der Raphia- palme der Kolabaum 5 charakteristisch sind. Die Bewohner gehören an der Küste und in der Urwaldzone zu den Bantunegern; mit Fulben gemischte Sudanneger wohnen im Innern. Zu den ersteren gehören als wichtigster Bestandteil die Duala rings um das Kamerunbecken. Sie sind starkknochig und wohlgebaut, mit allen Kennzeichen ihrer Rasse und von brauner bis schwarzer Hautfarbe. Aufgeblasenheit, Jähzorn, Faulheit und Unehrlichkeit sind hervorragende Eigenschaften. Sie vermitteln hauptsächlich den Handel zwischen der Küste und dem Innern. Wie andere Negerstämme benutzen sie als Verständigungsmittel die Trommelsprache. Im N des Schutzgebietes wohnen die Fulben (£>. 219) und zerstreut durch die ganze Kolonie in kleinen Ansiedelungen die Haussa, die hauptsächlich Händler und Handwerker sind. Von den Missionsgesellschaften hat die Baseler Mission die meisten Stationen errichtet; daneben wirken zwei katholische Missionen. Regierungsschulen bestehen in Viktoria und Duala. Bedeutung der Kolonie, Handel und Verkehr. Die Be- deutung der Kolonie besteht heute noch zum großen Teil in den Ausfuhrgegenständen, die aus dem Handel mit den Eingebornen stammen: Kautschuk, Palmöl, Palmkerne. Ob hochgelegene Teile des Innern sich für eine Besiedelung durch Europäer eignen, ist noch eine offene Frage. Als Plantagenkolonie steht Kamerun eine große Zukunft bevor. Eine Anzahl von Pflanzungsgesell- schaften hat sich gebildet, die in Plantagen Kakao, Gummibäume und Kola anbauen. Versuche mit den anbaufähigsten Pflanzen werden in dem 1888 gegründeten botanischen Garten zu Viktoria gemacht, der sortan den Namen „Versuchsanstalt für Landeskultur" führt. Die Ausfuhr nimmt stetig zu und betrifft hauptsächlich Palmkerne, Kautschuk und Kakao, daneben Gummi, Elfenbein, Bau- und Nutzholz u. a. Waren. Auch für Neukamerun ist das wichtigste Ausfuhrprodukt der Kautschuk; denn trotz des bisher betriebenen Raubbaus besitzt der Urwald noch einen großen Reichtum an Kautschukpflanzen. Außerdem liefert er Elfenbein, Ölfrüchte und Nutzhölzer. Der n-e Teil Neukameruns soll für den Baumwollbau sehr geeignet 1 Die pflaumenähnlichen Früchte, die in dichtgedrängten Kolben zu 500—600 stehen, liefern das Palmöl. 2 Ein Schlinggewächs. 8 Eigentümlich durch die netzförmig ausgebreiteten Stelzenwurzeln, die über den Wasser- spiegel hervorragen.^ Liefert den Raphiabast. ° Liefert die Kolanuß, eine Frucht mit weicher Schale, die die Nerven anregende Bestandteile enthält.
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