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1. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

2. Teil 2 - S. 43

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 22. Afrika im allgemeinen. 43 Terrassen zum Meere abfällt und nur schmale Küstenstreifen von Tief- land übrig läßt. Eigentliche Gebirge fehlen fast ganz, die größeren Erhebungen sind vulkanische Kegelberge. Das ganze Südafrika ist ein ausgedehntes, unebenes Hochland, das im S., W. und O. in ungleichen Stufen zu schmalen Küstenebenen abfällt, im Innern mit weiten, muldenförmigen Einfenkungen erfüllt ist. Der n. Teil dieses gewaltigen Hochlandes stellt in seiner ö. Hälfte einen ungeheuren Hochrücken von mehr als 1000 m Höhe dar, das Quell- gebiet der großen afrikanischen Ströme, des Nil, Kongo und Sambesi, sowie die Gegend der großen Seen, des Njassa, Tanganika und Viktoria- Njansa. Die nw., viel niedrigere Hochfläche wird von der Rinne des Kongo, des wasserreichsten Flusses, in großem Bogen durchzogen und steigt nach der atlantischen Meeresküste in großen, breiten Stufen hinab. Der n. Teil Afrikas erhebt sich im O. zu dem tiefdurchfurchten Alpenland von Abessinien oder Habesch, das zum Nil sich entwässert. Von hier westwärts erstreckt sich das Hochland des Sudan (---Land der Schwarzen) mit der Einsenkung des seichten Tsadsees und seines Zuflusses, des Schari. Der w. Teil ist der Hoch-Sudan mit den Quellen des Niger, des Senegal und Gambia. N. vom Sudan, vom Atlantischen Meere bis nach Nubien und Ägypten, zieht sich die Wüste Sahara, etwa 500 m im Mittel hoch. Jenseits derselben, am Gestade des Mittelmeeres, erhebt sich im W. in der Berberei das Atlas- Gebirge; ein Zipfel der Wüste, der bis an das Mittelmeer reicht, trennt davon das ö. gelegene kleine Hochland von Barka ab. Während das n. Afrika wasserarm ist, sind die Niederschläge und darum die Flußgebiete im äquatorialen Afrika sehr zahlreich. Aber trotz der großen Wassermengen, welche diese Flüsse im Hochland zeigen, sind sie für die Schiffahrt wenig brauchbar, da sie in ihrem Unterlauf gewaltige Wasserfälle und Stromschnellen bilden und viel Geröll mit sich führen. 4. Klima. Das Klima Afrikas ist echt tropisch, nur der N.-Rand und die S.-Spitze gehören der subtropischen Zone an. Dem entsprechen die Niederschläge, es' sind die tropischen oder Zenithal-Regen, welche die Seewinde von den beiden Ozeanen dem durch den scheitelrechten Sonnenstand erhitzten Innern bringen. N. und s. dieser äquatorialen Zone sind die Niederschläge so spärlich, daß um die beiden Wende* kreise Wüsten liegen. Die lange N.- wie die viel kürzere S.-Küste wird durch Winterregen befruchtet. Dieses heißfeuchte Klima erzeugt das dem Europäer so gefähr- liche Wechselfieber, welches nur durch vernünftige Lebensweise M einige Jahre gebannt werden kann.

3. Teil 2 - S. 48

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 § 24. Der Sudan. Kolonie Angola mit der Hafenstadt Loanda, als Verbrecherkolonie benutzt; n. vom Kongo gehört das Land den Franzosen: Französisch- Kongo. Am Äquator beginnt das deutsche Kamerun, umfaßt den innersten Winkel des Guinea-Busens und reicht nach No. bis zum Tsad- see und Scharr. 6) Das Binnenland, das Gebiet des wasserreichen Kongo und seiner großen Nebenflüsse, war bis vor kurzem das Reich der freien Bantu, eines kräftigen Negervolkes, das Ackerbau und Viehzucht treibt, aber in be- ständigem Kriege miteinander lebt und gegen Europäer sehr mißtrauisch ist. Auch Menschenraub und Menschenfresserei finden sich. Den größten Teil dieses Gebietes umfaßt jetzt der Kongostaat mit 2^ Mill. qkm und 14 Mill. Einw.; er ist neutral und steht unter der Oberhoheit des Königs der Belgier. Die wichtigsten Städte für den Handel, der aller- dings noch unbedeutend ist und in Palmöl, Kautschuk und Elfenbein be- steht, sind Leopoldville, an der Stelle, wo vor dem Durchbruch durch das Randgebirge der Kongo sich staut, am Stanley-Pool, und Boma, mehr der Küste zu. §24. Der Sudan. 1. Bodengestaltung und Bewässerung. Der Sudan, eine Hochebene von mannigfaltiger Gestaltung, nimmt so ziemlich die ganze s. Hälfte von N.-Afrika zwischen dem Äquator und der Sahara ein, zu welcher er in einem Steppengürtel allmählich übergeht. Der w. Teil erhebt sich zu dem Gebirgslande von Hochsudan; ihm entspringen die großen Ströme Senegal und Gambia, welche bei Kap Verde münden, und der Niger. Letzterer fließt durch offenes Land bis Tim- buktu nach No., wendet sich in engem Tale dann nach Sso., empfängt in dem Unterlaufe links den mächtigen Benue (von Rheinlänge) und mündet mit einem vortretenden Delta in den Guinea-Busen. Nach O. setzt sich die Hochebene ununterbrochen fort, zwar nicht niedriger, aber offener und ebener, daher auch Flachsudan genannt. Die tiefste Mulde darin bildet das Gebiet des inselreichen, von flachen, schilfigen Ufern eingefaßten und zur Zeit der Tropenregen weit übertretenden Tsadsees, in welchen außer zahlreichen andern Flüssen von So. der Sch ari einströmt. O.-Sudan reicht schon in das Gebiet des Nil hinüber. 2. Klima. Der Sudan liegt ganz in den Tropen, wodurch sein Klima und seine Niederschläge bedingt sind. Diese sind im W. zahlreicher und nehmen nach N. immer mehr ab. Die Küsten sind wegen der großen Hitze und starken Feuchtigkeit sehr ungesund.

4. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

5. Teil 2 - S. 50

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
50 § 25. Die Sahara. bedeutend für den Karawanenverkehr von der N.-Küste Afrikas durch die w. Sahara. Zwischen Niger und Benue liegen die Haussa-Staaten, Sokoto und Adamaua, deren gewerbfleißiges Negervolk die für die Wüstenwanderung so nötigen Schläuche vorzüglich anzufertigen versteht. W. vom Tsadsee liegt Bornu, ein unter englischer Oberhoheit stehendes Sultanat, mit der Hauptstadt Kuka, dem wichtigen Endpunkt der Karawanenstraßen von den Syrien her. d) Ostsudan, das Land ö. vom Tsadsee bis zum Nilgebiet, umfaßt die beiden Sultanate Bagirmi und Wadai, aus denen viel Elfenbein und Straußenfedern, leider aber auch noch trotz aller Bemühungen der Europäer, es zu unterdrücken, Sklaven nach Ägypten verhandelt werden. §25. Die Sahara. 1. Bodengestaltung. Durch einen Gürtel magerer Steppen geht die sudanische Hochebene nordwärts allmählich in die Sahara (sähara), die größte Wüste der Erde, über, welche sich von den Küsten des Atlan- tischen Ozeans bis zum Roten Meere ausdehnt. Ihr ö. Teil, die Libysche Wüste, setzt sich jenseits des Niltales als Nubische und Arabische fort. Die Sahara ist durchaus keine ununterbrochene, sandbedeckte Ebene, vielmehr wechseln steinbesäete Flächen mit sandigen Mulden, massige dunkle Felsengebirge, von denen das höchste Tibesti bis zu 2700 m gipfelt, mit lichtfarbigen Sanddünen. 2. Klima. Das ganze Gebiet der Sahara ist außerordentlich wasserarm, so daß in manchen Teilen jahrelang kein Tropfen Regen fällt. Denn die von N. wehenden Winde des Sommers geben keinen Regen ab, weil das Innere durch den Zenitstand der Sonne zu stark erhitzt ist. So steigt die Temperatur bis 56°, sinkt aber in der Nacht bis — 7°, so daß Nachttau reichlich, Gewitterregen nicht selten sind. Die hierbei in das Erdinnere eindringenden Wassermengen treten an tieferen Stellen als Quellen zutage, und so entsteht die Oase (altägyptisch = Rastort). Ein Zug solcher Oasen, der sich etwa unter 15° ö. L. von dem Busen der großen Syrte gegen den Tsadsee hinzieht, dient hauptsächlich bei seinem größeren Quellenbesitz zur Verbindung der n.-afrikanischen Küste mit dem Sudan im Karawanenverkehr vermittelst des einhöckrigen Kamels. Die größte Oase ist die in der Libyschen Wüste gelegene Siwe (27 m unter dem Meeresspiegel), deren Ammon-Tempel einst Alexander d. Gr. be- suchte. Im w. Teil der Sahara haben die Franzosen durch artesische Brunnen das Grundwasser künstlich an die Oberfläche geleitet und so Oasen geschaffen.

6. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

7. Teil 2 - S. 46

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 § 23. Das südliche und das zentrale Afrika. Bogen durch die W.-Hälfte des zentralen Afrika, durchbricht in zahl- reichen Stromschnellen und Wasserfällen das Randgebirge und ergießt sich bei Banana-Point in den Ozean. Sein Gebiet ist hauptsächlich von Stanley erforscht (1877). 2. Klima. Während das Gebiet n. des Sambesi Tropenklima mit den zur Zeit des höchsten Sonnenstandes wiederkehrenden, gewaltigen Regengüssen hat, beginnt s. dieses Flusses der Niederschlag abzunehmen, besonders an der W.- Küste. Denn der sich hier entlang ziehende kalte Benguela-Meeres ström nimmt dem Sw.-Winde seine Feuchtigkeit, so daß nur im Winter Regen eintritt. Die O.-Küste dagegen hat auch sommerliche Regen. Am günstigsten ist die s. Spitze, welche zu allen Jahreszeiten gleichmäßige Niederschläge und geringere Wärme hat, daher für den Europäer sehr gesund ist. 3. Kultur. Im Gebiet des Kongo erheben sich die dichtesten Urwälder mit den charakteristischen Tropenpflanzen und Tieren. Das Hochland des Seengebietes weist die grasreichen Savannen auf, auf denen vereinzelt die Euphorbien und Affenbrotbäume stehen. Die Tier- welt ist hier sehr reich, das Entzücken für jeden Jäger. Die schmalen, heißfeuchten und deshalb so ungesunden Küstenstreifen haben üppige Tropenvegetation oder sind mit den bis 10 m hohen Mangroven be- wachsen. Das s. Afrika, dessen Niederschlagsmengen für den Ackerbau nicht ausreichen, ist hauptsächlich Weidegebiet, mit Ausnahme der S.- und O.-Küste, an der Weizen, Wein (Kapwein) und Südfrüchte angebaut werden. Die Schaf- und Straußenzucht steht in hoher Blüte, während Rinder und Pferde wegen des tödlichen Bisses der Tsetsefliege eingehen. Reich ist das Land an Mineralien wie Gold, Kupser und Diamanten. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Der Südrand oder das Kapland (fast so groß wie Skandi- navien mit 2 x/2 Mill. Einw.) ist eine englische Kolonie mit Selbstver- waltung, die, ursprünglich von holländischen Bauern (Boeren) gegründet, um 1800 von den Engländern in Besitz genommen wurde. Diese haben dann allmählich ihre Herrschaft nach N. über den Sambesi bis zum Tanganika und Njassa vorgeschoben und dabei blutige Kämpfe mit den kräftigen und tapfern Kaffern und zuletzt (1902) mit den holländischen Kolonien, der Südafrikanischen oder Transvaal - Republik und dem Oranje- Freistaat, geführt. Die Urbevölkerung, welche einst von den Kaffern unterworfen war, sind die Hottentotten, ein gutmütiges, träges Hirten- volk, und die armseligen Buschmänner, welche nur Jäger sind. Die Hauptstadt, Kapstadt, in schöner Lage am Fuße des Tafel- berges (51000 Einw.), ist der Hauptausfuhrort für die Produkte des

8. Teil 2 - S. 52

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 26. Die Syrien- und die Attasländer. Getreide und Dattelpalmen ist, 2. der Steppenhochfläche der Schotts (arabisch = Salzsee), welche zu einem großen Teile mit Halfagras, dessen biegsame Blätter, bis zu V^^lang, zu Flechtereien und Papierfabrikation benutzt werden, bewachsen ist, und 3. dem Großen Atlas, einem in mehreren Zügen von No. gen Sw. streichenden Gebirge zwischen Mittel- meer und Atlantischem Ozean, das steil zur Wüste abfällt, und dessen höchste Gipfel (bis 4500 m) Schnee tragen. Zur Sahara gehen die Atlasländer in einem besonders an Dattelpalmen reichen Streifen über. 2. Klima und Kultur. Die Atlasländer haben, wie die s. Glieder Europas, ganz Mittelmeerklima, also regenreiche Winter und heiße Sommer. Dem entspricht die Vegetation, es gedeihen alle Süd- früchte, besonders Datteln, Getreide; feines Gemüse und Wein wird an- gebaut, Pferde, Maultiere und Esel werden gezüchtet. 3. Bevölkerung. Die ursprünglichen Bewohner, hellfarbige Hamiten, werden Berber genannt; sie vermischten sich seit dem 7. Jahr- hundert jedoch vielfach mit den eingedrungenen Arabern und heißen jetzt Mauren. Seit dieser Zeit sind die arabische Sprache und der Islam in ganz Nordafrika herrschend. In den Städten wohnen viele Juden. 4. Staatliche Verhältnisse. a) Die O.- und S.-Seite des Syrtenbusens, einst die blühende griechische Kolonie Kyrene, bildet der türkische Vasallenstaat Tripolis nebst Fessan und Barka. Die Hauptstadt Tripolis ist wichtig als Aus- gangspunkt der Karawanen nach dem mittleren Sudan. b) Tunis, einst die Römerprovinz Africa propria (d. i. das eigentliche Afrika, wonach dann der ganze Erdteil benannt wurde) ist ein mohammedanisches Fürstentum, das aber seit 1881 unter dem Protektorate Frankreichs steht. Dadurch ist die Kultur des durch die türkische Miß- Wirtschaft arg heruntergekommenen Landes wieder etwas gehoben. Im Altertum lag hier, an der Stelle, wo das ö. und w. Mittelmeer zusammen- stoßen, die größte aller phönizischen Kolonien, das durch seinen Handel mächtige Karthago. Unfern seiner Ruinenstätte liegt jetzt Tunis (170000 Einw.), die Residenz des Bei und Hauptausfuhrhafen für Ge- treide, Datteln, Öl. c) Algerien, seit 1830 von den Franzosen erobert und jetzt deren blühendste Kolonie, obwohl häufig beunruhigt durch die auf- ständischen Mohammedaner (Kabylen), ist sehr ertragreich an Getreide, Wein und Südfrüchten, sowie feinem Gemüse, Produkte, welche die auf einer Anhöhe am Meer gelegene Hauptstadt Algier (französisch Alger), 97 000 Einw., auf europäische Märkte liefert. Im O.kon- stantine, im W. Oran.

9. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

10. Teil 1 = Grundstufe B - S. 37

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 37 Deutsche Faktorei am Kamerun. Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, ist gut be- völkert und wichtig für den Handel mit Palmöl und Palmkernen. Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westasrika, ist mit dem weiten Hinterlande so groß wie das Deutsche Reich und reicht bis zum Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich das Kamerüngebirge, das höchste Gebirge von Westafrika. An der Küste und um den schiffbaren Kamerünfluß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer Pflanzenwelt. Dann steigt das Land stufenförmig zu dem vielfach noch unbekannten innern Hochlande empor. — Die Bewohner gehören zu den Bautunegern, die ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerünfluß und an der Küste deutsche H andelsuied erlassuu g en, die immer mehr emporblühen. Der Sitz der Regierung ist Bn-ea. Ii. Mittelafrika. Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen Hochlandsdreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einer von Fieberluft überlagerten Küsteuuiederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größten- teils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich, mit vielen Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und große Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baum- riefen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Süd- amerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der
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