Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte - S. 123

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Drr niedersächsisch - dänische Krieg. 123 Holstein auch dem deutschen Reiche angehörte und von dem niedersächsischen Reichskreise zum Obersten gewählt worden war, rüstete ein Heer; die Niederlande und England, dessen König jetzt endlich sich zur Hilfeleistung verstand, stellten Geldmittel zur Verfügung. Auch Ernstvonmansfeld erschien von neuem im Felde. Unter diesen Umständen war es dem Kaiser, der schon längst gewünscht hatte eigene Truppen zu besitzen, besonders willkommen, daß ihm ein bereits bewährter und bekannter Truppensührer, Albrecht von Waldsteingallenstein, oder W a l l e n st e i n, anbot, aus eigenen Mitteln ein kaiserliches Heer auszustellen. Wallenstein war von Geburt ein tschechischer Edelmann und ursprünglich protestantisch erzogen worden, hatte aber dann auf einem Jesuiten-kolleg eine katholische Erziehung erhalten. Er hatte studiert, sich darauf im Kriegsdienst ausgezeichnet und im böhmischen Kriege aus eigene Kosten ein Kürassierregiment aufgestellt und befehligt. Die Gelegenheit der böhmischen Gütereinziehungen hatte er zu umfangreichen Güterankäufen benutzt. Jetzt erhielt er als Besitzer der Herrschaft Fried land vom Kaiser den Herzogstitel und wurde als General mit außerordentlicher Vollmacht bekleidet. In kurzer Zeit hatte er ein Heer von 50 000 Mann aufgestellt, das zeitweise auf 100 000 anwuchs und das er nach dem Grundsätze „der Krieg ernährt den Krieg" durch Brandschatzung der besetzten Gebiete unterhielt. Eine wunderbare Macht übte der „Friedländer" über seine aus den verschiedensten Ländern Europas stammenden Soldaten aus. Etwas Geheimnisvolles schien ihn zu umschweben, wenn er im Scharlachmantel, eine wallende rote Feder am Hut, durch die Lagergassen schritt, oder wenn er mit seinem Astrologen aus den Sternen das Schicksal zu erforschen suchte. Er war nicht allein Feldherr, wie Tilly, sondern auch Staatsmann; durch seine ganze Persönlichkeit und das Eigentümliche seiner politischen Pläne ist er eine der merkwürdigsten Gestalten der deutschen Geschichte geworden. Im Jahre 1626 traf Wallen st ein mit Ern st von Mansfeld ©w[^a“”r an der Dessauer Elbbrücke zusammen, schlug ihn und folgte ihm nach ®t66rüde-Schlesien. Bald darauf wurde Ernst von Mansfeld, auf der Reise nach Venedig begriffen, das er für den Kampf gegen Habsburg gewinnen wollte, in einem bosnischen Dorfe vom Tode überrascht; er starb stehend, mit dem Harnisch bekleidet, auf die Gefährten gestützt. In demselben Jahre trug auch Tilly über Christian Iv. bei Lutter am Barenberge einen glänzenden Sieg davon. Als nun Tilly und Wallenstein zugleich mit ihren Heeren die Elb- und Weserlande über-schwemmten, da wichen die Truppen des Dänenkönigs allenthalben zurück. Auch Holstein, Schleswig und Jütland wurden erobert und ebenso gebrand-

2. Deutsche Geschichte - S. 125

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Liegcsziig Gustav Adolfs. 125 Abgesandten, die ihm seine Absetzung mitteilten, ruhig an; er habe es, sagte er, längst in den Sternen gelesen, daß der Geist des bayrischen Kurfürsten den des Kaisers regiere. Er verließ das Heer und begab sich auf seine Güter in Böhmen, wo er in königlicher Pracht Hof hielt. Der Siegeszug Gustav Adolfs. § 134. Gustav Adolf bis zur Schlacht bei Breitenfeld. In denselben Gustav »d-if. Tagen, in denen zu Regensburg Mallensteins Absetzung beschlossen wurde, landete an der Nordwestspitze der Insel Usedom Gustav Adolf, König von Schweden. Er war der Enkel Gustav Wasas, unter dessen Führung sich das schwedische Volk von der Verbindung mit Dänemark losgemacht und der in Schweden die Reformation eingeführt hatte. Er hatte sich zu dem deutschen Kriege vornehmlich aus zwei Gründen entschlossen: erstens, weil er die Machterweiterung des Hauses Habsburg fürchtete, das jetzt schon nach der Ostsee die Hände ausstreckte, welche Schwedens Könige zu einem schwedischen Meere zu machen wünschten; andrerseits, weil er dem evangelischen Glauben zu Hilfe kommen wollte, der durch die Siege der katholischen Waffen auf das äußerste bedroht war. Denn Gustav Adolf war nicht nur ein weitsehender, klarblickender Staatsmann und furchtloser, kriegsgeübter Feldherr, er war auch ein von seinem Glauben innerlich tief ergriffener evangelischer Christ; in ihm vereinigten sich große Klarheit des Verstandes, Festigkeit des Willens und Tiefe des Gemüts. Frankreich, obwohl eine katholische Macht, unterstützte ihn mit Geld; der große französische Staatsmann und Kardinal der Kirche, Herzog von Richelieu, der- Wfie», selbe, der, um die Staatseinheit zu begründen, die Hugenotten bekämpfte, stellte sich auf die Seite des evangelischen Schwedenkönigs, um der Machtentfaltung des Hauses Habsburg, des alten Nebenbuhlers des französischen Königtums, entgegenzutreten. Gustav Adolf besetzte zunächst einen Teil Pommerns, dessen Herzog, der letzte seines Stammes, ihm die Tore von Stettin öffnete. Am Wiener Hofe glaubte man den „Schneekönig" verachten zu dürfen; „wir haben halt e Kriege! mehr", sagte Kaiser Ferdinand. In der Tat waren es zunächst nur wenige deutsche Stände, die sich dem „Löwen aus Mitternacht" anschloffen. £S}{j!£ Insbesondere die beiden Kurfürsten von Brandenburg und von 6ut85-Sachsen dachten zwischen ihm und dem Kaiser eine neutrale Stellung einzunehmen. Der erstere, Georg Wilhelm, Gustav Adolfs Schwager, ließ sich dabei u. a. von der begründeten Besorgnis leiten, daß Gustav Adolf Absichten auf Pommern habe, welches auf Grund eines Erbvertrages Brandenburg für sich in Anspruch nahm. Erst als Gustav Adolf seine Kanonen

3. Deutsche Geschichte - S. 140

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
140 Dar Zeitalter des Emporkommens Preußens 1648 —1786. leider in die schweren Zeiten des dreißigjährigen Krieges fiel. Großes Ansehen genoß bei ihm sein Minister Graf Schwarzenberg, welcher katholisch war und ihn im Sinne der kaiserlichen Partei beeinflußte. Als Gustav Adolf in Deutschland erschien, schloß sich der Kurfürst nur gezwungen an ihn an; im Frieden von Prag verließ er 1635 das schwedische Bündnis wieder und vertrug sich mit dem Kaiser, was zur Folge hatte, daß die Schweden Brandenburg durch Plünderungszüge heimsuchten. Das Land, die Staatseinkünfte, das Heerwesen, alles lag aufs traurigste danieder, als Georg Wilhelm starb. 2. Die Zeit Friedrich Wilhelms des Großen Kurfürsten. 1640—1688. Friedrich Wilhelms Anfänge. Der schwedisch-polnische Krieg. Ä?e?m, § 154. Rr^edrich war am 16.Februar 1620 im gsugenb. Schlosse zu Kölln geboren und erhielt trotz der Kriegswirren zu K ü st r i n, wo er mit seinem Erzieher Wohnung nahm, eine treffliche Ausbildung. Auf Betreiben seiner Mutter, einer Enkelin Wilhelms I. von Oranien, wurde er dann im Alter von vierzehn Jahren nach den Niederlanden gesandt. Dort verblieb er vier Jahre lang, studierte eifrig auf der Universität zu Leyden, lernte zugleich aber auch in den Kämpfen der Niederländer gegen die Spanier den Krieg kennen. Es war für sein späteres Leben bedeutsam, daß ihm hier ein Volk entgegentrat, das sich, wie in Handel und Gewerbe, so in Wissenschaft und Kunst, endlich in Vaterlandsliebe und Kriegstüchtigkeit auszeichnete und damals seine Blütezeit erlebte. Mit achtzehn Jahren kehrte er zurück, wurde aber auch ferner von den Geschäften ferngehalten; da starb sein Vater. Der junge Herrscher trat die Regierung unter den ungünstigsten Verhältnissen an. Bei den Truppen herrschte die größte Zuchtlosigkeit; auch ®n£8t hatten sie nicht nur dem Kurfürsten, sondern zugleich dem Kaiser den Eid Regierung, gleistet. So entließ er sie denn zum größten Teile; erst allmählich suchte er sich ein stattlicheres stehendes Heer zu schaffen. Die Finanzen des Landes waren in solchem Verfall, daß für den Bedarf der Hofküche zuweilen 15 Taler vom Berliner Magistrat entliehen werden mußten. Als Minister hatte bisher der Gras Schwarzenberg den Staat geleitet, mit dessen

4. Die Weltgeschichte - S. IX

1835 - Mainz : Kupferberg
I Ix Zu Seite 10. v. E.g. A e t h i o p e u. Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur, sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö. den Priester-Despotismus stürzte. A e g y p t i e r. I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis 1500 v. Ch. G. Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober- ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien, zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten- eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be- kanntesten Könige sind: Menes, erster Priester-König in This, der den Bast des Phtha-Tempels in Memphis beginnt. Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens. Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc. Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800. ein, und bemächtigen sich der Herrschaft. Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen. Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700. von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen Gränzen. •0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 159

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
m. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jh, 159 Hawkins führte im Verein mit Medina Sidonias Unfähigkeit die Niederlage der prahlerisch „unüberwindlich“ genannten Flotte nach neuntägigen Kämpfen im Kanal 1588 herbei. Damit begann Englands maritimer Aufschwung, wenn auch vorläufig die Kolonisation „ Yirginiens“ durch Sir Walter Raleigh mißlang, begann Handel und Gewerbe aufzublühen, begann auch die mächtige Entfaltung des englischen Geisteslebens, die in den Werken William Shakespeares und Franz Bacons von Verulam zu Tage trat. Elisabeth starb 1603 unvermählt, nachdem sie als ihren Nachfolger Jakob Vi. bezeichnet hatte. Mit ihr erlosch das Haus Tudor. 3. Skandinavien. § Iso* In Deutschland, der Schweiz, in Schottland war die Reformation eine Tat des Volkes, in England und Skandinavien eine Tat des Königtums. Die Union der drei nordischen Reiche {§ 8*2 Anm.) brach infolge des Stockholmer Blutbades 1520, wo der leidenschaftliche Christian Ii. die Häupter des ihm feindlich gesinnten schwedischen Adels ermorden ließ, endgültig auseinander. Schweden erhob sich unter der Führung des jungen Gustav Erichson Wasa, der (1523) zum König ausgerufen wurde. Im selben Jahre wurde Christian auch in Dänemark gestürzt, und sein Oheim und Nachfolger Friedrich I. führte hier die lutherische Reformation ein. In Schweden setzte Gustav L es durch, daß die Predigt der lutherischen Lehre freigegeben and die Kirchengüter eingezogen und ihm zur Verfügung gestellt wurden; mit diesen Mitteln befestigte er sein Königtum. Ihm folgte (1560) sein ältester, halb geistesgestörter Sohn Erich Xiv., nach dessen Einkerkerung sein zweiter Sohn Johann, der dem Katholizismus zuneigte. Dessen Sohn Sigismund, katholisch und zum König von Polen gewählt1, wurde nach des Vaters Tode aus Schweden verdrängt von seinem Oheim, Gustavs I. drittem Sohne Karl Ix. Auf diesen folgte sein 17jähriger Sohn Gustav Ii. Adolf (1611 — 32). Ungewöhnlich be- 1) Seit dem Aussterben des Jagiellonischen Mannsstammes (1572) war Polen Wahlreich.

6. Geschichte des Altertums - S. 8

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Der Orient. vorwiegend Lichtgottheiten, an deren Spitze der Leben verleihende, aber auch vernichtende Sonnengott steht; sein Name und Kultus ist verschieden; er heißt Ria, Hör, Osiris, in Memphis Ptah, in Theben Amon. Eigentümlich ist die Verehrung der Götter in tierischer oder halbtierischer Gestalt; der Apis, die Katzen u. a. Tiere waren heilig. Die Seele des Menschen lebt nach dem Tode als materielles Wesen fort, ist aber gebunden an die Fortdauer des Leibes; daher sorgte man für dessen Erhaltung. Die Priester bildeten einen geschlossenen Stand, der allmählich alle Gewalt an sich riß und alles Leben beherrschte, auch den König (Pharao von den Hebräern genannt) unter seine Macht beugte. ß) Soziale Verhältnisse. Die Grundlage der Kultur war der Ackerbau. Der Grund und Boden befand sich in den Händen eines reichen Erbadels und der mächtigen Priesterschaft und wurde von hörigen Bauern bebaut. In den Städten gab es eine gewerbetreibende Bevölkerung. Ein Kastenwesen gab es nicht; erst in der letzten Zeit der Selbständigkeit Ägyptens finden wir eine kastenartige Geschlossenheit der Stände. y) Industrie und Kunst. Bedeutend war die Entwicklung der Industrie und Kunst, namentlich nach der technischen Seite. Die Baukunst schuf Grabbauten und Tempel; zu jenen gehören die Pyramiden — die gewaltigsten befinden sich bei Gizeh; die höchste, die des Königs Cheops, maß ursprünglich gegen 150 m — und die Felsengräber in Oberägypten. Unter den Tempeln sind vornehmlich diejenigen bei Karnak und Luxor in den Trümmern von Theben zu nennen. Die Bildhauerkunst strebte weniger nach Schönheit als nach realistischer Wahrheit. Die Denkmäler sind bedeckt mit Inschriften in der alten heiligen Schrift, den Hieroglyphen. b) Äußere Geschichte. Als der erste König von Gesamtägypten gilt Mena (um 3000), der zur Hauptstadt Memphis machte. Nach fast tausendjährigem Bestände zerfiel das ,,alte Reich“; von Theben aus wurde ein neuer Gesamtstaat gegründet. Die Zeit dieses „mittleren Reiches“ gilt als eine Blütezeit der ägyptischen Kultur. Dann geschah der Einbruch der Hyksös, nomadischer Stämme semitischer Rasse aus Syrien oder Arabien. Einige Jahrhunderte später (um 1560) gelang die Befreiung von

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 159

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Frankreich, Englan,d und Skandinavien im 16. Jh. 159 Hawkins führte im Verein mit Medina Sidonias Unfähigkeit die Mederlage der prahlerisch „unüberwindlich“ genannten Flotte nach neuntägigen Kämpfen im Kanal 1588 herbei. Damit begann Englands maritimer Aufschwung, wenn auch vorläufig die Kolonisation „ Virginiens“ durch Sir Walter Raleigh mißlang, begann Handel und Gewerbe aufzublühen, begann auch die mächtige Entfaltung des englischen Geisteslebens, die in den Werken William Shakespeares und Franz Bacons von Yerulam zu Tage trat. Elisabeth starb 1603 unvermählt, nachdem sie als ihren Nachfolger Jakob Vi. bezeichnet hatte. Mit ihr erlosch das Haus Tudor. 3. Skandinavien. § 130. In Deutschland, der Schweiz, in Schottland war die Reformation eine Tat des Volkes, in England und Skandinavien eine Tat des Königtums. Die Union der drei nordischen Reiche (§ 82 Anm.) brach infolge des Stockholmer Blutbades 1520, wo der leidenschaftliche Christian Ii. die Häupter des ihm feindlich gesinnten schwedischen Adels ermorden ließ, endgültig auseinander. Schweden erhob sich unter der Führung des jungen Gustav Erichson Wasa, der (1523) zum König ausgerufen wurde. Im selben Jahre wurde Christian auch in Dänemark gestürzt, und sein Oheim und Nachfolger Friedrich I. führte hier die lutherische Reformation ein. In Schweden setzte Gustav I. es durch, daß die Predigt der lutherischen Lehre freigegeben und die Kirchengüter eingezogen und ihm zur Verfügung gestellt wurden; mit diesen Mitteln befestigte er sein Königtum. Ihm folgte (1560) sein ältester, halb geistesgestörter Sohn Erich Xiv., nach dessen Einkerkerung sein zweiter Sohn Johann, der dem Katholizismus zuneigte. Dessen Sohn Sigismund, katholisch und zum König von Polen gewählt1, wurde nach des Vaters Tode aus Schweden verdrängt von seinem Oheim, Gustavs I. drittem Sohne Karl Ix. Auf diesen folgte sein 17 jähriger Sohn Gustav Ii. Adolf (1611—32). Ungewöhnlich be- 1) Seit dem Aussterben des Jagiellonischen Mannsstammes (1572) war Polen "Wahlreich.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 102

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 Vierte Periode. Von 1273 — 1517. deschi), Frankreich, Burgund; der niederdeutsche nach dem noch unentwickelten, an Rohstoffen reichen, kauffähigen Norden und Osten. Verbindungen und Gildehallen des „gemeinen deutschen Kaufmanns“ gab es im 13. Jh. in Wisby, Nowgorod (der Peterhof), Brügge, Bergen, London (der Stahlhof1). Diese traten mit den norddeutschen Städten zum Bunde der Hansa (= Gilde) zusammen, als dessen Haupt am Ende des 13. Jh. Lübeck erscheint. Er gliederte sich in drei Drittel, das wendische, das westfälische und das gotisch-livische, im 16. Jh. in vier Quartiere mit den Vororten Lübeck, Köln, Braunschweig und Danzig. Ihre höchste Macht erreichte die Hansa in der zweiten Hälfte des 14. Jh. nach dem ruhmreichen Kriege gegen Waldemar Iv. von Dänemark. ß) Die Schweizer Eidgenossenschaft war zunächst eine rein bäuerliche Vereinigung; später schlossen sich auch städtische Gemeinden an. Die Vogtei in Uri, Schwyz und Unterwalden hatten die Grafen von Habsburg; sie waren bemüht die Reichs-vogtei zur Landeshoheit umzubilden. Aber Uri und Schwyz erhielten von Friedrich H. die Zusicherung der Reichsunmittelbarkeit. 1291 schlossen die drei Urkantone den „ewigen Bund“ zu Schutz und Trutz. König Adolf bestätigte ihre Freiheitsbriefe. Unter Albrecht I. fügten sie sich geduldig in die nicht gewalttätige Herrschaft Österreichs. Heinrich Vh. gewährleistete ihnen die Reichsunmittelbarkeit von neuem. 1314 nahmen sie für Ludwig Partei und schlugen 1315 Herzog Leopold I. am Morgarten (§ 76e), worauf sie zu Brunnen den „ewigen Bund“ erneuerten. Der Bund vergrößerte sich bald durch den Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Bern. Ihre wachsende Macht verwickelte die Eidgenossen in neue Kämpfe mit Österreich; 1386 erlag ihnen Leopold Hl bei Sempach (nw. von Luzern) (Sage von Winkelried).2 Seitdem wuchs die Eidgenossenschaft weiter an Umfang. 1) Die eingeführten Tuchstoffe wurden dort „gestählt“, d. h. gestempelt, plombiert (vgl. Rembrandts Staalmeesters). 2) Die Sagenbildung über den Ursprung der Eidgenossenschaft beginnt im 15. Jh. Ihre endliche Gestalt hat die Sage bei Ägidius Tschudi (Chronicon helveticum) im 17. Jh. erhalten und ist in dieser Form durch Joh. v. Müller und Schiller verbreitet worden,

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 24

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Sechste Periode. Von 1648—1789. — Erster Abschnitt. Von 1648 — 1740. !. 3. Der Nordische Krieg und die Erhebung Rußlands zur europäischen Großmacht. Die Gewinnung einer Stellung an der Ostsee und am Schwarzen Meere d. h. der Kampf gegen Schweden und die Türkei war ein Lebensinteresse Rußlands. Gegen die Türken kämpfte Peter glücklich als Bundesgenosse Österreichs (§ 17) und gewann vorübergehend Asow. Yiel bedeutender waren seine Erfolge gegen Schweden. a) Schweden von 1632 — 1700. Gustav Adolfs Tochter Christine, die ihrem Vater auf dem Throne folgte, begeistert für Kunst und Wissenschaft — an ihrem Hofe lebten u. a. Descartes und Hugo Grotius, der Begründer des Natur- und modernen Völkerrechts, — aber ein Charakter ohne Harmonie und Klarheit und zum Regieren unlustig und ungeeignet, entsagte (1654) der Krone, nachdem sie unter Zustimmung der Stände ihren Vetter Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken, den Sohn einer Schwester Gustav Adolfs, zum Nachfolger ernannt hatte, und wurde katholisch. Karl X. (1654 — 60), dessen Thronrecht der polnische Wasa (Ii § 130) Johann Kasimir bestritt, begann gegen ihn 1655 den Krieg, der für Schwedens wirtschaftlichen Zustand eine Notwendigkeit war. Mit Hilfe Friedrich Wilhelms von Brandenburg trug er 1656 den großen Sieg von Warschau davon und zwang Dänemark, als dieses ihn angriff, nach mehreren Siegen zum Frieden von Roeskilde (w. von Kopenhagen) (1658) und zur Abtretung der bisher dänischen Südspitze Schwedens. Der Krieg fand nach Karls X. Tode erst im Frieden von Oliva (beidanzig) 1660 ein Ende. Die Regierung Karls Xi. (1660 — 97) war, trotz der Niederlage bei Fehrbellin, für Schweden segensreich: er brach die Macht des wieder erstarkten Adels und hob Schwedens Volkswirtschaft und Heerwesen. b) Der Nordische Krieg 1700 — 21. a) Entstehung. Karl Xii. wurde, noch nicht 16jährig, durch den Reichstag für mündig erklärt. Gottesfürchtig und von strenger Sittlichkeit war er zugleich eigenwillig bis zum Starrsinn. Seine jugendliche Unerfahrenheit reizte Peter d. Gr. von Rußland,

10. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 71

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelm I. 1713—1740. 71 daß sich nunmehr auch Friedrich Wilhelm I. genötigt sah, die Waffengsadrich zu ergreifen und Teile von Schwedisch-Pommern zu besetzen. Jetzt endlich kehrte Karl Xii. zurück; nach einem sechzehntägigen Ritt kam er in Stralsund an. Da er die Forderungen des preußischen Königs halsstarrig zurückwies, so schloß sich dieser seinen Gegnern an und eroberte im Verein mit ihnen Vorpommern. Im Jahre 1718 fand Karl bei der Belagerung der norwegischen Festung Frederikshald seinen Tod. Einige Jahre später kam es zum Abschluß des Friedens. Rußland gewann die Ostseeprovinzen Liv- Friede, land, Esthland und Jngermanland; Preußen erwarb Vorpommern bis zur Peene. Schweden behielt von seinen deutschen Besitzungen nur Rügen und Pommern bis zur Peene, d. H. die Gegend um Stralsund und Greifswald, die es bis zu den Befreiungskriegen besessen hat. Preußen aber hatte nun endlich Stettin und die Odermündung in der Hand,- die einst der Große Kurfürst vergeblich zu erwerben gesucht hatte. 2. Die Zeit der Begründung der preußischen Großmacht/ 1713 — 1786. Friedrich Wilhelm I. 1713 — 1740. § 78. Friedlich Wilhelms Persönlichkeit. Friedrich Wilhelm I. ist einer der bedeutendsten preußischen Könige und seine Regierung eine der Persönlich-folgenreichsten gewesen. Seine Großtaten liegen auf dem Gebiete der inneren Politik, der Landesverwaltung, der Finanzen, des Heerwesens, endlich auch des Schulwesens. Sein Sinn war durchaus auf das Praktische gerichtet; hier bewies er einen außerordentlich sicheren Blick für das, was nützlich und durchführbar war; alles Scheinwesen, aller Glanz und Prunk war ihm durchaus zuwider. Bei dieser nüchternen Art hatte er freilich wenig Verständnis für höhere Bildung, für Wissenschaft und Kunst; seine Erholung suchte er im Tabakskollegium, wo politische Dinge in zwangloser Weise besprochen und auch wohl derbe Späße gemacht wurden. Aber er war ein König, dem die Pflicht über alles ging. In rastloser Tätigkeit verflossen ihm die Tage; er war, wie er selbst sagte, „sein eigener Finanzminister und Felbmarschall"; für bte großen und ebenso für die kleinen Angelegenheiten des Staatslebens hatte er ein
   bis 10 von 325 weiter»  »»
325 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 325 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 14
3 2
4 29
5 5
6 26
7 23
8 0
9 21
10 23
11 81
12 1
13 0
14 0
15 21
16 9
17 173
18 5
19 2
20 0
21 1
22 70
23 0
24 29
25 7
26 1
27 2
28 1
29 10
30 6
31 10
32 0
33 1
34 15
35 3
36 0
37 24
38 63
39 3
40 2
41 16
42 0
43 0
44 1
45 60
46 2
47 8
48 1
49 59

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 247
1 228
2 113
3 280
4 142
5 8
6 19
7 55
8 176
9 334
10 4
11 51
12 37
13 143
14 135
15 36
16 200
17 906
18 6
19 15
20 122
21 166
22 126
23 53
24 23
25 357
26 128
27 17
28 56
29 48
30 37
31 120
32 18
33 21
34 40
35 621
36 45
37 33
38 137
39 129
40 30
41 453
42 62
43 863
44 19
45 449
46 133
47 260
48 88
49 46
50 122
51 10
52 784
53 27
54 28
55 97
56 150
57 4
58 63
59 62
60 127
61 80
62 17
63 87
64 110
65 71
66 84
67 45
68 143
69 109
70 111
71 320
72 91
73 22
74 82
75 57
76 85
77 296
78 27
79 36
80 17
81 43
82 47
83 75
84 37
85 37
86 107
87 50
88 57
89 85
90 130
91 46
92 2368
93 19
94 74
95 240
96 90
97 108
98 556
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 33
1 31
2 3
3 9
4 0
5 14
6 115
7 38
8 3
9 73
10 17
11 17
12 23
13 24
14 30
15 1
16 17
17 0
18 16
19 30
20 93
21 9
22 2
23 0
24 36
25 18
26 10
27 1
28 45
29 5
30 241
31 164
32 97
33 58
34 63
35 16
36 3
37 1
38 10
39 49
40 73
41 1
42 10
43 26
44 145
45 4
46 14
47 34
48 45
49 33
50 21
51 16
52 23
53 7
54 106
55 63
56 1
57 21
58 13
59 67
60 7
61 29
62 12
63 3
64 18
65 15
66 0
67 111
68 11
69 0
70 3
71 42
72 6
73 16
74 6
75 23
76 17
77 8
78 72
79 34
80 41
81 121
82 5
83 113
84 13
85 27
86 12
87 138
88 54
89 28
90 6
91 40
92 7
93 7
94 5
95 47
96 2
97 18
98 19
99 7
100 39
101 104
102 9
103 48
104 232
105 16
106 5
107 30
108 3
109 101
110 17
111 4
112 11
113 158
114 84
115 65
116 5
117 133
118 11
119 122
120 22
121 38
122 48
123 28
124 31
125 16
126 61
127 153
128 12
129 47
130 3
131 49
132 10
133 82
134 326
135 25
136 103
137 53
138 27
139 13
140 31
141 1
142 24
143 12
144 30
145 37
146 4
147 3
148 42
149 1
150 59
151 8
152 38
153 7
154 19
155 29
156 27
157 67
158 1
159 114
160 29
161 6
162 1
163 1
164 9
165 37
166 47
167 12
168 23
169 1
170 7
171 8
172 8
173 55
174 83
175 119
176 74
177 81
178 51
179 27
180 13
181 0
182 85
183 67
184 68
185 27
186 80
187 34
188 92
189 121
190 2
191 51
192 9
193 142
194 14
195 70
196 27
197 10
198 27
199 8