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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 33

1847 - Berlin : Reimer
33 Karroo, die obere v. der etwa 5000' hohen Hochebene des Oran- je-Stroms gebildet, welche letztere wahrscheinlich ein Theil der weiten Scheitelflache von Hoch-Afrika ist, und als eine fast ebene, unabsehbare, dürre, 'aus Wüsten und Steppen bestehende Einöde beschrieben wird. — Diese Stufen werden durch zwei unter einan- der und mit der S.- und S.-W.-Küste parallele Randgebirgsketten von einander geschieden, deren Höhe landeinwärts zunimmt; nämlich die Küstenebene von den Karroos durch die 4000— 5000' hohen Bokkeveld- und Zw arten-Berge, — die Karroos von der Scheitelfläche durch eine Gebirgskette v. wechselnder Höhe u. Benen- nung, in d. Mitte, im Nieuweveld-Gebirge, an 10000' hoch. 3. Der Ost-Rand scheint dieselbe terrassenartige Form zu haben; man hat sie am Zambeze wiedergefunden. Hier liegen in einiger Entfernung von der Küste niedere Berglandschaften; dann steigt das der Küste parallel streichende Hochgebirge Lupata auf, welches jene von einer höheren Stufe (8000'?) scheidet; weiter landeinwärts das, vielleicht 10000—12000' hohe Fura-Gebirge, welches die mittlere Stufe von der innern Scheitelfläche des Hoch- landes trennt. Der Zambeze stürzt mit Katarakten und Strom- schnellen von einer Stufe in die andere. Im N. dieser Gegend ist der Ost-Rand gar nicht, im S. derselben nur sehr unvollständig bekannt. 4. Der Nord-Rand ist ebenfalls nur stellenweise einiger- maßen erforscht, und verzweigt sich im O. wahrscheinlich mit dem abyssinischen Alpenlande. Die ältere Sage nennt ein zusammen- . hängendes, von O. nach W. streichendes Hochgebirge, Djebl el Komri oder Mondgebirge genannt, welches vielleicht im S. von Habesch mit den Fortsetzungen des Lupata zusammenhängt. Im S., S.w. und W. des Tschad-Sees kennt man niedere Berg- landschaften (Mandara, Haussa), welche südwärts zu anderen, höhe- ren ansteigen sollen. Man glaubt aus diesen Daten ebenfalls auf eine terrassenförmige Bildung des Nord-Randes von Hoch-Afrika schließen zu dürfen. 5. Der West-Rand ist zwischen K. Negro und der Oranje- Münd. gar nicht, nordwärts des ersteren nur unvollkommen bekannt. Hier steigen, im O. der Küstenebenen von Angola, Benguela und Kongo, die Stufenländer des Koanzo und Zaire in ähnlicher Ter- rassenform, wie am Zambeze, auf; ihre und die vertikalen Dimen- sionen der scheidenden vielnamigen Randgebirge (11000 — 14000'?) sind unbekannt. Man schätzt die Höhe der Scheitelfläche, hier Pla- tt. 7te Ausl. 3

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 34

1847 - Berlin : Reimer
teau von Dembo genannt, zu 8000'. An der Bucht von Bia- fra erhebt sich unmittelbar das Hochland der Amboser, mit Gipfeln von mehr als 13000' abs. Höhe, als der nördlichste Theil des West-Randes von Hoch-Afrika. 6. Das Alpenland von Habesch. Der Tzana-See liegt 5800' hoch auf dem ausgedehnten Hochlande von Amhara, welches rings von zerrissenen Gebirgsketten eingeschlossen ist, die im O. zu Alpengebirgshöhe aufsteigen. Sie fallen west- und nord- westwärts steil in das umgebende Tiefland. Ostwärts stoßen sie an das Plateau von Tigre, welches durch mehrere, unter ein- ander und mit der Küste des rothen Meeres parallele Bergketten von diesem geschieden ist. 7. Hoch-Sudan. Auf dem rechten Ufer des unteren Quorra hebt das Kong-Gebirge (2500 — 3000') an, streicht westnord- westwarts, u. breitet sich im W. des 20." O.l. plateauartig bis zum K. Sierra Leone aus. Im N. und S. dieses Kernes von Hoch- Sudan Berglandschaften der verschiedensten Form: gruppen-, ketten- oder plateauartig. Die nördlichsten Vorterrassen sind breiter und vielfältiger verzweigt als die südlichen. — Man nimmt an, daß die Gebirge Hoch-Sudans sammtlich nur Mittelgebirge sind, und daß die höchsten Gipfel des Kong nur etwa 5000' üb. d. M. liegen. — Ii. Die getrennten Gebirgsmassen Afrika's. 8. Afrika ist an gesonderten Gebirgs'systemen ärmer als ir- gend ein Kontinent. Die vorhandenen sind von Hoch-Afrika und von einander völlig isolirt. 9. Das Hochland der Berberei besteht aus vielen in verschiedenen Richtungen streichenden Bergketten, welche auf einer gemeinschaftlichen, im O. etwa 1500' hohen, gegen W. allmahlig höher ansteigenden Basis stehen. Unter diesen nennen wir: die Kette des kleinen Atlas, welche den vielfach durchbrochenen Nord- Rand, — den in nordöstl. Richtung streichenden hohen Atlas (auch das Hochgebirge Daran genannt) mit Schneegipfeln von mehr als 13000', welcher den West-Rand, — und den großen Atlas, welcher vvn O. n. W. zieht u. den theilweise nur flachen Süd-Rand des Hochlandes bildet. Der Ost-Rand besteht aus mehreren niedrigen, in verschiedenen Richtungen streichenden Felsenhöhen mit mannigfal- tigen Benennungen. — Die Süd-Abfälle des großen und des ho- hen Atlas erreichen die Sahara nicht. Diese wird durch einen schmalen, westw. breiter werdenden Streifen hügligen Kulturlan-

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 35

1847 - Berlin : Reimer
35 des, — zum Theil Biled-ul-Gerid genannt, — von dem Hoch- lande geschieden. 10. Das Plateau von Barka steigt sanft aus der Wüste auf, fällt aber steil zum Meere ab. Seine mittlere Höhe betragt etwa 1500'. Iii. Die Wasser-Systeme und Stufenländer Afrika's. 11. Die Wasser-Systeme Hoch-Afrika's zeigen eine große Gleichförmigkeit ihrer Verhältnisse; die oberen Stromläufe sind (wahrscheinlich) im Vergleich mit den mittleren und un- teren alle sehr lang, die mittleren und unteren Stufenländer be- schränken sich auf schmale Terrassen, und die Uebergänge aus einer Stufe in die andere sind großentheils kurz, steil und plötzlich. Bei einem Vergleich mit den hydrographischen Verhältnissen Amerikas springen diese Eigenthümlichkeiten noch mehr in die Augen. 12. Die Ströme von Hoch-Sudan haben, mit Ausnahme des Niger, eine ähnliche Bildung. Ihnen fehlen die mittleren Stu- fenländer fast .ganz, die unteren Läufe sind daher länger: beim Rio grande =30, beim Gambia = 45, beim Senegal — 70 Meilen. Senegambien daher ein Niederungsland, großentheils feucht und ungemein reich bewachsen, theilweise aber auch wüst und dürr. — 13. Der Djoliba, nachdem er aus den Gebirgen Hoch-Su- dan's, Stromschnellen bildend, hervorgebrochen ist, durchströmt mit wechselnder Richtung die westlichen Gegenden Flach-Sudan's, sein mittleres Stufenland. Dann bricht er (im S. von Bussa) zwi- schen dem Ost-Rande von Hoch-Sudan und der N.w.-Ecke von Hoch-Afrika hindurch in sein unteres Stufenland, ein niedriges von den vielen wasserreichen Armen des Stroms gebildetes Delta, welches sich vom Golf v. Benin bis zum Busen v. Biafra ausbreitet. 14. Der flache Sudan bildet d. Uebergang aus dem Hoch- lande zum Tieflande. Es ist ein wellenförmiges Hügelland von etwa 1200' mittlerer Erhebung, welches von der nordwärts vor- springenden Berglandschaft Haussa in eine westliche, kleinere, und eine östliche, größere Hälfte getheilt wird. Die Zuflüsse des Tschad-See's bewässern die östliche Hälfte. Sie sind unvollkommen bekannt; ihre Quellen eben so wenig von Europäern erforscht als die nordöstlichen Ufer des See's selbst. — Versiegende Ströme hier wie in Biled-ul-Gerid; salzige Lachen am Rande der Wüste, in periodischem Zusammenhänge unter ein- ander und mit dem Tschad- und Fittri-See. — 3 *

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 36

1847 - Berlin : Reimer
36 15. Die Sahara, — die größte Wüste der Erde, ohne Be- wässerung und ohne Vegetation, mit Ausnahme weniger, verhält- nißmäßig kleiner, mit Quellen ausgcstatteter, inselartiger Strecken, Oasen genannt, wie Fezzan, Siwah (Oase des Jupiter Ammon), die kleine und die große Oase, die Oasen von Kordofan und Darfur u. m. a. Die Sahara scheint sanst geneigt zu sein, hat im N. des Tschad-See's ein Niveau von etwa 1200' absol. Höhe, besteht im W. aus beweglichem Flugsande und wird hier Sahel genannt, — im oasen-reicheren östlichen Theil, — in der libyschen Wüste, — aus kahlen Felsenplatten und Kieselfeldern, überhöht von Klippenreihen und riffähnlichen Felsenkämmen. — 16. Der Nil-Strom und seine Stufenländer. Der Baher Abiad entspringt wahrscheinlich zw. 0— 1"N.b. und zw. 48 u. 490 O.l. auf dem N.-Rande von Hoch-Afrika, ist bei der Vereinigung mit dem blauen Nil ungleich mächtiger und strömt viel langsamer als dieser, welcher dem Tzana-See entfließt, und nach einem spiralförmigen Laufe, mit Wasserfällen aus dem Hoch- lande von Habesch in sein mittleres Stufenland (Sennaar, Meroe, Nubien) hervorbricht, wo sich der dritte Quellfluß des Nil, der auf dem höchsten Theil des abyfsinifchen Alpenlandes (13000' hoch) entspringende Atbara mit dem Strome vereinigt. Dies mittl. Stufenland ist eine Wüstenplatte (600 — 2000, höchstens 3000' üb. d. M.) besetzt mit Gruppen vul- kanischer (?) Kegelberge und mit niedrigen, meist von N.w. und W. gegen S.o. u. O. streichenden Felskämmen, die der Strom in vie- len Katarakten durchbricht. Die-letzten bei Assuan oder Syene. Jenseit derselben beginnt sein unteres Stufenland — Aegypten. — Ober- (nordw. bis 26°N.b.) und Mittel-Aegypten (bis 30"N.b.) bestehen aus dem tiefeingeschnittenen Stromthale und aus höheren, klippigen Wü- stenstrichen zu beiden Seiten desselben, deren steile, gegen das Thal gekehrte Abfälle, in Gestalt zweier niedriger, kahler Feksketten (die libysche im W., die arabische im O.) die Strom-Ufer bis30°N.b. begleiten, und dann, nordwest- und nordostwärts fortsetzend, Un- ter-Aegypten im S. umgrenzen. Die arabische, von den Wasser« losen Thälern von Kosseir und der Verirrung (im S. des letzteren der isolirte, 6000' hohe Djebl Ghareb) quer durchsetzt, füllt zum Theil die Landenge von Suez, wird hier aber im O. scharf begrenzt durch eine Einsenkung, welche vom Golf von Suez bis zum Mittel-Meere reichen soll. In der libyschen: der Quer-

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 47

1847 - Berlin : Reimer
47 das Thal Cöle-Syrien. In dieser langen, zum Theil tief unter dem Niveau des Meeres liegenden Furche scheint der Spiegel des Lodten Meeres über 1200' tiefer als der des mittelländischen ein- gesenkt zu seyn. — Sie theilt die syrische Gebirgsplatte in einen westlichen und östlichen Abschnitt. — Der westliche wird durch einige vom Ghor bis zur Küste reichende Einsenkungen in mehrere Berglandschaften getheilt: das durch den unteren Orontes und die Thalebene von Antiochia zer- stückte nord-syrische Küstengebirge, der 8000' — 9000' üb. das nahe Meer aufsteigende Libanon im W. von Cöle-Syrien, — und, im O. der Flachküsten von Philistäa, das 1000 — 3000' hohe Bergland von Palästina, welches von N. nach S. die Na- men des galiläischen, samaritischen und judäischen führt, und sich im S.w. des Todten Meeres in ein Wüsten-Plateau (el Tyh) verwandelt, welches bis zu einer vom Golf von Suez bis zum Mittelmeer reichenden Einsenkung fortsetzt, die Halbinsel des Sinai füllt, und hier eine isolirte Gebirgsgruppe mit dem Moses-Berge (7400') und einigen höheren, 8000 bis 9000' auf- steigenden Gipfeln tragt. — Im Osten, wo das Ghor ebenfalls von einem steilen Fels- rande eingefaßt ist, erheben sich das moabitische, das ammoni- tische Bergland und das Gebirge Gilead, gegenüber von Pa- lästina und an 1000' höher als dieses; dagegen steigt, im O. von Cöle-Syrien, dem Libanon gegenüber, der Anti-Libanon nur 5000' üb. d. M. auf. — Isolirte Fels- und Klippenreihen, wasser- lose Schluchten unterbrechen die Einförmigkeit der syrischen Wüste, welche sich von diesen Berggegenden ostwärts gegen den Euphrat hin ausdehnt. — 17. Das arabische Hochland ist bis jetzt nur sehr man- gelhaft bekannt. Der Ost- und der West-Rand fallen steil und treppenförmig zu schmalen Küstenebenen, der Süd-Rand ebenso unmittelbar zum Meere ab; der Nord-Rand ist am unbekannte- sten; wir wissen kaum, daß ein solcher vorhanden ist; über seine Lage, Richtung, Dimensionen ist nichts Bestimmtes erforscht. — Das Innere Arabiens soll eine von Bergreihen durchzogene Hoch- fläche seyn, deren mittlerer, höchster Theil kahle Felskuppen von vielleicht 9000' abs. Höhe tragen soll, — deren Oberfläche mehren- theils aus Sandwüsten und Steppenlandschaften besteht. Eine Aus- nahme hiervon macht der südliche Theil des West-Randes, darum von jeher das glückliche Arabien, heute Jemen, genannt.

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 37

1847 - Berlin : Reimer
37 spalt der Natron-Seen. — Unter-Aegyten ist ein Niederungs- land, von den zahlreichen Mündungsarmen des Nil's durchflossen, und wahrscheinlich entstanden durch die Ablagerungen der schutt- reichen, fruchtbaren Schlamm führenden Gewässer des Stroms. Zwischen den Mündungen Sümpfe, Lagunen und Seen, durch Nehrungen vom Meere geschieden. — Aus seinem mittleren und unteren Stufenlande erhalt der Strom keinen einzigen Nebenfluß. — Regelmäßiges und allniähliges Schwellen und Fallen des Nils in jedem Jahre. Erhöhung des Strombettes und Thals, — Verän- derung der Mündungs-Arme durch Schlamm-Absatz. — 17. Die Inseln in der Nachbarschaft von Afrika sind fast sämmtlich hoch und meist vulkanischer Natur, wie die Azoren, die canarische-n (Pik von Teneriffa 11400' üb. d. M.) und capverdischen Inseln, wie Ascension, Bourbon (Gros Morne-Gipfel 9000 — 10000' üb. d. M>); auch Mauri- tius, St. Helena u. a. sind hohe Inseln. Am bedeutendsten sind aber die Gebirgsketten von Madagaskar, welche die Insel großentheils ausfüllen und Gipfel von 10800' absol. Höhe haben sollen. Nur die Sechellen, Amiranten u. e. a. sind niedrige Inseln. Iv. Klima und organische Natur. 18. Afrika's Klima ist eben so einförmig, als alle seine übri- gen Verhältnisse. Der gange Erdtheil gehört einer einzigen, der Zone des flüssigen Niederschlags an, ohne ihre Polargren- zen zu erreichen. — Auch zerfällt diese hier nur in zwei Unter- abtheilungen: den mittleren, tropischen Klimagürtel der Ba- nane rc. (zw. 30" N.b. u. d. südl. Wendekr.), und den sub-tro- pischen der Edelsrüchte rc., der die N.- und S.-Enden des Kon- tinents umfaßt. Die Grenzen der klimatischen Regionen sind unbekannt; bei gleicher geograph. Breite steigt aber wahrscheinlich die Reg. des flüs- sigen Niederschlags minder hoch, die des veränderlichen dagegen hö- her auf,, als in den anderen Erdtheilen. — Warum? — 19. Fast i von Afrika liegen zwischen den Tropen; fast die Hälfte alles zwischen den Wendekreisen enthaltenen festen Landes gehört diesem Erdtheile an, und der Aequator, der überhaupt 900 Mln. festen Landes berührt, trifft Afrika auf einer 500 Mln. langen Linie. — Einfluß dieser Umstände auf die Temperatur-Verhältnisse von Afrika, — der horizontalen Gestalt des Erdtheils auf die un- gleiche Ausdehnung des tropischen Klimagürtels.

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 93

1847 - Berlin : Reimer
93 X. Arabien. 32. Arabien bildet, durch seine Lage, Natur-Beschaffenheit u. Bevölkerung, den Uebergang zwischen Asien und Afrika. — Die Un- wirthbarkeit des Inneren beschränkt die Bevölkerung auf die gebir- gigen Küsten-Terrassen, und begründet ihre politische Zersplitterung. — Daher, außer der ohnmächtigen Türken-Herrschaft an der West-Küste und dem kleinen britischen Besitzthum Aden, an den gesammten West- und Süd-Gestaden nur machtlose Häuptlingschaf- ten. Allein an der Ost-Küste eine bedeutendere politische Macht, die des Imams von Maskat, der wichtigsten Handels- und Ha- fenstadt der ganzen Halbinsel. — 33. Die Araber, vorzugsweise Nomaden, nur im „glücklichen" Arabien u. e. a. ähnlich ausgestatteten Thal- und Küstenlanden auch allgemeiner mit der Boden-Kultur beschäftigt, leben im Allgemeinen noch heute wie zur Zeit der Erzväter. — Nächst dem Hirtenleben reizt sie der Meerverkehr. — Aus diesem beruht die Herrschaft des Jmanis von Maskat, der durch die glückliche Lage seiner Stadt und die Unthätigkeit seiner Nachbarn fast zum Alleinhandel mit Arabiens Stapelwaaren (Perlen, Datteln, Kaffee, Weihrauch u. s. w.) und mit Negersklaven, auf diese Weise zu Reichthum und dadurch zu Macht und Ansehen gelangt ist. — Afrika. I. Topisches. 1. Afrika ist in Bezug auf die Natur seines Bodens und Klima's der einförmigste Kontinent; nur der australische übertrifft ihn in dieser Hinsicht. — Eine ähnliche Einförmigkeit zeigt sich auch in seinen ethnographischen Verhältnissen. — Der Mangel an Meereseinschnitten u. großen Küsten- und Stufenländern, so wie die durch die Sahara und die Unaufgeschlossenheit Hoch-Afrika's erzeug- ten Trennungen bedingen den Mangel an großen Staatsvereinen und selbstständiger Kultur-Entwickelung; Aegypten macht in diesen Beziehungen eine Ausnahme. — Andere Hemmnisse sind die ur- sprüngliche Naturanlage der Afrikaner und die historischen Verhält- nisse. — 2. Afrika ist nur schwach bevölkert, am besten an den Küsten und größeren Strömen, vorzüglich am unteren Nil. — Drei Vier-

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 94

1847 - Berlin : Reimer
94 theile seiner Bewohner gehören dem afrikanischen Haupt- Sprach- und Volksstamm an, und das letzte Viertel, fast aus- schließlich in den nördlichen Küstenländern, besteht zum bei Weitem größten Theile aus Angehörigen weniger Familien des indisch- europäischen, geringerentheils auch aus Mitgliedern einer Fa- milie des hoch-asiatischen Stammes. 3. Der afrikanische Stamm scheint ebenfalls keine große Mannigfaltigkeit darzubieten. Man hat die zu demselben gehörigen Völker in drei Hauptgruppen getheilt: a) Die nord - afrikanische oder libysche, die Berbern, welche wiederum in drei Gruppen zerfallen: die nördlichen Ber- bern (auf dem Atlas, den benachbarten Ebenen und Oasen der Wüste), zu denen die Kabylen (Kabailen) und Schelluh gehö- ren; — die Berbern der Wüste, nämlich die Libbo's und Tuariks auf den Oasen der Wüste und im N. des Tschad-See's; — die südlichen Berbern, unter denen die Mauren (Mohren) am N.w. und S.-Rande und auf den westlichen Inseln des Sand- '\V meers, aber auch am N.-Ufer des unteren Senegal und mittleren M Djoliba, so wie am Nord-Fuße von Haussa, die nubischen Ber- • bern am Nil von Sennaar bis Syene, und die Na rea n er auf Eden Hochlanden von Narea und Kaffa die merkwürdigsten seyn ^ mögen. — b) Die mittel-afrikanische Hauptgruppe, die Neger- Völker. Wiederum drei Unter-Abtheilungen: aa) die nördli- chen Neger-Völker, nämlich Nuba-Neger (Schangalla, Fungi, Furi u. a-. m.) am N.- und N.w.-Fuße von Habesch, in Sennaar, Dar-Fur und Nubien: — Völker von Sudan oder Nigritien (Borgu-, Bornu-, Haussa- u. a. um den Tschad-See und mittleren Djoliba wohnende Völker); — Fulah-Neger (Fellata) auf dem W.-Rande von Hoch-Sudan, im O. des oberen und im S. des unteren Senegal und als Herrscher und Eroberer in ganz Nigritien bis zum Tschad-See; — Völker von Hoch-Sudan und Se- negambierr, 30—50 sprachlich geschiedene (?) Völker, unter denen die auf dem N.-Hange von Hoch-Sudan heimischen, aber als Kolonisten in alle Nachbar-Länder verbreiteten Mandingo das merkwürdigste; außerdem die Aschanti, Fanti und Jnta an der Goldküste und auf dem S.-Rande von Hoch-Sudan, die Jo- loffen in Senegambien u. v. a. m.; — bb) die westliche Gruppe der Neger-Völker (vielleicht minder zahlreich, viel- leicht auch nur minder bekannt) umfaßt die unbekannten Völker

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 96

1847 - Berlin : Reimer
96 Küste, die Gallas, Nubas und einige Stämme von Hoch-Sudan in Farbe und Gestalt vollständige Neger, sind die entfernteren Völker von Kongo zwar neger- artig, aber nicht schwarz, sondern fahl und graubraun, und die schwärzesten Völ- ker, die Somaulis, Joloffen und Mandingo, doch zugleich von vollkommen kau- kasischer Gesichts- und Körperbildung. Die weit verbreiteten Fulah-Neger sind bald von dunklerem, bald von hellerem Braun und zuweilen sogar schlichthaarig. Und unter den Berber-Völkern findet man die Kabylen-Stämmc des Atlas ganz hell, zuweilen fleischfarbig , die Tuariks dagegen dunkelbraun, die Mauren schwärz- lich, die nubischen Berbern fast negerartig.— (Uebergangs-, nicht schei- dende Formen). — Den gesellschaftlichen Verhältnissen der Afrikaner fehlt jede höhere Entwickelung. — Selbst im muhamedanischen Afrika, nämlich in den türkischen Provinzen, in der Berberei und in den muhamedani- schen Neger-Ländern des Sudan, sind die Bewohner, namentlich die arabischen und libyschen, mehr durch patriarchalische und religiöse, als durch politische Bande verknüpft, und ihre Staatenbildungen — das marokkanische Reich (im N. W. der Bcrberei), die Reiche der Fulah, Mandingo, Joloffen re. (in Su- dan) — daher ohne festen Zusammenhang. — Noch roher die Stammverbindun- gcn und Despotien im übrigen, heidnischen Afrika. — Einheimische christ- liche Staaten fehlen; nur Keime und Trümmer davon (Liberia, Habesch). — 5. Die Mehrzahl der Afrikaner ist noch der rohesten Götzendienerei, dem Fetisch-Dienste ergeben. — Die Nord-Afrikaner, namentlich die Araber, Tür- ken, die Mehrzahl der Berbern, die Fulah, Mandingo und andere Negervölker der nördlichen Gruppe hangen dein Islam an. — Außer den fast abgefallenen Abyssiniern, den Kopten, den europäischen Kolonisten, gehören auch die südlichen Hottentotten und eine erhebliche Zahl von Negern im portugisischen, englischen und französischen Afrika rc., überhaupt c. 5 Proz. der Bevölkerung dem Christen- thume.an; — Thätigkeit christlicher Missionaire unter den Kaffern, Koranas u. s. w. — 6. Ein großer Theil der Afrikaner vegetirt oder lebt nomadisch von Jagd, Krieg und Heerdenzucht; sogar noch einige muhamcdanische Stämme (Beduinen, Mauren, Berbern und andere Bewohner der Wüste). Unter dem Einflüsse des Islam und des Handels-Interesses hat sich aber in einigen Gegenden Afrika's, namentlich in Hoch- und Flach-Sudan, eine eigenthümliche Kultur entwickelt, welche sich in der Lebensweise, der Ausbildung niancher Nahrungszweige und der Vervollkommnung der kriegerischen und Handels-Einrichtungen kund gibt. In den Küstenlandschaftcn, im Nil-Thal, in Habesch, Flach- und Hoch-Sudan, dem Kaplande und einigen Gegenden Hvch-Asrika's ist der Ackerbau sehr all- gemein, aber beschränkt durch die Landes-Natur einer-, die Unsicherheit des Eigen- thums andererseits; Viehzucht besonders in Habesch, Hoch-Sudan, ini Kap-, Kaffern- und Bitschuanen-Lande. Der Bergbau ist in Hoch-Sudan, Habesch und Inner-Afrika bekannt. Industrie fehlt nicht ganz; Färben, Gerben, Be- reitung von wollenen, baumwollenen, leinenen und seidenen Zeugen, von Schmiede-, Sattler- und Töpserwaaren, selbst von (schlechtem) Schießpulver sind in Sudan re. nicht unbekannt, und sogar aus dem inneren, unerforschten Hoch- Afrika kommen zierliche Goldgeschmeide. Der Handel der Küstenlandschaften, Sudans k. (Kaffee, Zucker, Reis, Datteln, Palmöl, Gummi, Baumwolle, Spe- zereien, kostbare Hölzer, Elfenbein, Thicrfelle, Straußfedern, Moschus, Goldstanb

10. Die Weltgeschichte - S. IX

1835 - Mainz : Kupferberg
I Ix Zu Seite 10. v. E.g. A e t h i o p e u. Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur, sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö. den Priester-Despotismus stürzte. A e g y p t i e r. I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis 1500 v. Ch. G. Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober- ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien, zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten- eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be- kanntesten Könige sind: Menes, erster Priester-König in This, der den Bast des Phtha-Tempels in Memphis beginnt. Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens. Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc. Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800. ein, und bemächtigen sich der Herrschaft. Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen. Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700. von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen Gränzen. •0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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