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1. Die Weltgeschichte - S. IX

1835 - Mainz : Kupferberg
I Ix Zu Seite 10. v. E.g. A e t h i o p e u. Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur, sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö. den Priester-Despotismus stürzte. A e g y p t i e r. I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis 1500 v. Ch. G. Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober- ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien, zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten- eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be- kanntesten Könige sind: Menes, erster Priester-König in This, der den Bast des Phtha-Tempels in Memphis beginnt. Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens. Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc. Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800. ein, und bemächtigen sich der Herrschaft. Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen. Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700. von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen Gränzen. •0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.

2. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 136

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
136 wurde daher Waschwasser gereicht. — Die Hauptmahlzeit fand am Abend statt. Vormittags nahm man den Morgenimbiß. — Außer Geflügel. Wildbret und Fleisch vom Herdenvieh wurde namentlich Fisch in den mannigfaltigsten Zubereitungen aufgetragen. Mußten sich Arme mit einer Mehlsuppe und mit sonst dürftigen Lebensmitteln begnügen. so war der Tisch Wohlhabender mit allerlei Leckerbissen besetzt. mit Braten. Brühen und Gebäck. Besonders in den Klöstern scheint die Kochkunst ausgebildet zu sein. — Das Mittelalter besaß eine merkwürdige Liebhaberei für stark gewürzte Speisen. Pfeffer und andere edle Gewürze kamen in Handel und galten gelegentlich als wertvolle Beute. — Zu Fleisch und Gemüse genoß man Schwarzbrot aus Roggen oder Hafer und Weißbrot. Semmel und Brezel. — Met, Bier und Wein waren die gebräuchlichsten Getränke. Wie in der früheren Zeit wurden dem Weine würzige Stoffe beigemischt. Rheinwein und süßen Botzener schätzte man hoch. Aber auch das Erzeugnis der Rebenpflanzungen an der thüringischen Saale und sonst im nördlichen Deutschland wurde nicht verschmäht. fungens M-nter den Vergnügungen nahmen die Trinkgelage eine hervorragende Stelle ein. An Saitenspiel und Gesang erfreuten sich Ritter und Bauern. Zum Klange der Harfe und Fiedel oder des Tanzliedes bewegten sich der ritterliche Mann und die vornehme Dame mit zierlichen Schritten und Geberden, näherten sich und flohen einander in sinnreichem Spiele. Die Bauern faßten die Hand ihrer Tänzerinnen, und zum Takte eines Liedes, das die Weiber sangen, traten die Paare den Reigen. — Die alte Leidenschaft für das Würfelspiel schien namentlich im Klerus unausrottbar. Gegen Ende des Zeitraumes ist vom Hasardspiele die Rede. Im Kugelspiele strebte jeder, die Kugel so nahe wie möglich an das Ziel zu schieben. Ungleich edler war Brett- und Schachspiel. Schachbrett wie Figuren hatten eine solche Größe und Schwere, daß sie im Notfälle als Waffen dienen konnten. Der Besitz gezähmter Tiere und besonders abgerichteter Vögel ergötzte Männer und Frauen. Mit Staunen betrachteten die Deutschen die fremdartigen Tiergestalten aus der fernen Wunderwelt Asiens und Afrikas, wie sie den Kaisern von auswärtigen Fürsten zum Geschenke dargebracht wurden. Turnier. In die Frühlingszeit verlegte man häufig die ritterlichen Waffenspiele, die ein Abbild ernster Reiterkünste waren. Im Buhurd trafen

3. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 192

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
192 einfacher her. Den Mittelpunkt der Mahlzeit bildete stark gewürztes Fleisch; als Gewürz war namentlich der Pfeffer im Mittelalter sehr beliebt und infolgedessen ein kostbarer Handelsartikel. Zucker war noch so selten im sechzehnten Jahrhundert, daß man einige Pfund dieses süßen Gewürzes Kaisern und Königen als angemessenes Geschenk bringen durfte. Zum Fleische ward besonders Brot mit Käse und Butter gegessen, Gemüse dagegen selten, oft nur in Zeiten der Teurung. Morgens und abends genoß man Suppe, wie es hier und da auf dem Laude noch Sitte ist. Kaffee und Thee waren damals noch unbekannte Genüsse, sie wurden erst im siebzehnten Jahrhundert allgemeiner. Bei festlichen Gelegenheiten hielten indes auch Bürgerleute daraus, ihren Tisch mit recht vielen verschiedenen Speisen zu besetzen. Bei einem kirchlichen Feste im Jahre 1300 gab es folgende Gänge: 1. „Eiersuppe mit Safran, Pfefferkörnern und Honig, ein Hirsegemüse, Schaffleisch mit Zwiebeln, ein gebratenes Huhn mit Zwetschen; 2. Stockfisch mit Öl und Rosinen, in Ol gebackene Bleie (Fisch), gesottener Aal mit Pfeffer, gerösteter Bücking mit Senf; 3. ferner gesottene Speisefische, gebackene Barbe (Fisch), kleine Vögel, in Schmalz hart gebacken, mit Rettig, eine Schwemskenle mit Gurken." Tisch- Da von Tischgeräten anfangs nur Messer und erst seit dem sech- 9cratt' zehnten Jahrhundert zangenartige Gabeln vorhanden waren, so mußte man sich beim Essen hauptsächlich der Finger bedienen. Vor und nach dem Essen ward in besseren Häusern daher Wasser zum Waschen der Hände herumgereicht. Nach dem Besitzstand des Einzelnen richtete es sich ferner, ob er von zinnernen, hölzernen oder silbernen Tellern und Schüsseln aß. Getränke, wie Wein, selbstgebrautes Bier, Met, Apfelmost und, nach den Bauernkriegen, auch Branntwein, genoß man aus Bechern von Gold, Krystall, Zinn oder Holz. ^Die In reichen Häusern war es leicht, üppige Gastmähler zu veranstalten, Srirncn da eine Menge von Dienern und Dienerinnen den Befehlen der Herralter.' schast zu Gebote stand, ganz anders aber lagen die Verhältnisse in einem gewöhnlichen Bürgerhause. Die ganze Arbeitslast ruhte auf den Schultern der Frau, die nur in den größeren Kindern und in der Magd eine Stütze fand. Dies ist ja heutzutage meistens noch die Regel. Die Geschichte der deutschen Franen lehrt aber, daß die Familien, in denen die Mütter den belebenden Mittelpunkt bildeten, stets die glücklichsten gewesen sind. Solche Frauen sind des Lobes wert, das Dr. Luther in seiner Schilderung der guten Hausfrau ausspricht. ,Ein

4. Geschichts-Bilder - S. 1

1878 - Langensalza : Greßler
I. Mtder aus der allen (Md)id)fe. Die Jtegptier. Beschreibung des Landes.^) Das in der Nordostecke von Afrika gelegene Aegypten, von den alten Römern nicht unpassend »die afrikanische Kornkammer« genannt, ist im Grunde nichts weiter, als ein Streifen Pflanzenerde, der sich durch die Wüste hindurchzieht, ein erweitertes Bett des Nils. Das Land bildet ein langes, schmales Thal, im Süden durch ein Gebirge begrenzt, welches der Nil durchbricht, und durch welches er gezwungen wird, einen Wasserfall zu bilden, den sechsten von seinem Ursprünge an. Zwei Bergketten engen den Nil bis zu seinem Eintritt in das Delta ein. Beide sind völlig kahl, gehen an einzelnen Stellen weit auseinander und nähern sich an andern so weit, daß nur der Fluß hindurchdringen kann. Merkwürdig sind die Ueberschwemmungen des Nils. Jedes Jahr, unter heiterem Himmel, ohne irgend ein Vorzeichen, wechseln die klaren und durchsichtigen Wasser im Frühjahr die Farbe, verwandeln sich in einen Blutstrom, schwellen bis zum Herbste an, überschwemmen dann das ganze Land und nehmen in gleicher Weise ab. Dieses Steigen rührt von dem starken Regen her, welcher vom April an in den südlich von Aegypten gelegenen Gebirgen fällt. Das Land gewährt um die Herbstnachtgleiche, einen gar sonderbaren Anblick; es gleicht einem Meere, aus dessen Schooße Städte, öffentliche Gebäude und Dämme, welche die Verbindung unterhalten, hervorragen. Der Nil führt dann eine Menge fruchtbarer Erde herbei und ist so eigentlich der Schöpfer des ganzen Landes gewesen. Wenn die Ueberschwemmungen aufhörten, so geriethe das Land in die furchtbarste Noth, und wenn der Fluß vertrocknete, würde Aegypten veröden und in kurzer Zeit von der Wüste verschlungen werden. Daher hatten auch die alten Aegypter für diesen Fluß eine so große Vorliebe; von dem König Möris wird uns erzählt, daß er im Jahre 1500 v. Chr. in Mittelägypten einen großen See graben ließ, welcher in nassen Jahren das überflüssige Wasser aufnahm *) Nach mehreren Schriftstellern. Geschichtsbilder. 8te Aufl. «

5. Geschichts-Bilder - S. 42

1878 - Langensalza : Greßler
42 Seespinnen und Austern wurden häufig gegessen, und eingesalzene Fische lieferte das schwarze Meer in großer Menge. Die Garten-srüchte waren in Attika von besonderer Süßigkeit, und die Feigen, die hier wuchsen, wurden getrocknet sogar nach Persien für die Tafel des großen Königs versandt. Euböa lieferte sehr gute Aepsel, Phönizien Datteln, Korinth Quitten, und die Mandeln von Naxos waren berühmt. Man eröffnete die Mahlzeit gewöhnlich mit Eiern, und schloß sie mit Obst. Kuchen und Pasteten hatte man von allen Arten. Viele Fische erschienen mit ausgenommenen Gräten auf dem Tische, dafür aber gestopft mit allerlei künstlichem Füllsel. Auch Wein wurde bei der Mahlzeit getrunken; man vermischte ihn aber, um ihn süß und duftreich zu machen, mit Gewürzen, Obst und Blumen. Selten trank man indeß reinen Wein, gewöhnlich ward er mit Wasser vermischt. Die Griechen saßen nicht zu Tische, sondern lagen gewöhnlich auf Ruhebetten. Bei Gastmählern war der Speisesaal von Weihrauch und andern Wohlgerüchen erfüllt. Auf den Schenktischen prangten silberne und goldene, oft mit Edelsteinen verzierte Gefäße. Die Gäste wurden bekränzt, jeder hatte einen Sklaven hinter sich; es war Sitte, Freunden allerlei von der Tafel zu senden. Bei lustigen Gelagen wählte man durchs Loos Einen zum Könige des Schmauses, der Alles anordnete, die Gesundheiten ausbrachte, spaßhafte Trinkgesetze vorschrieb, auch wohl einem zu sparsamen Trinker den Wein über den Kopf goß. Fröhliche Gesänge waren die Würze des Mahls, die Lyra ging herum, und wie die Reihe ihn traf, trug jeder Gast ein Lied vor. Diejenigen, die sich zur Unterhaltung nicht selbst genügten, ließen Tänzerinnen und Flötenfpielerinnen kommen, auch wohl Gaukler und Possenreißer. Es war eine alte Sitte in Athen, vor einem Hause, in welchem ein Knabe geboren war, einen Kranz von Oelzweigen, und war es ein Mädchen, ein wollenes Band aufzuhängen. Der Oelzweig sollte ein Sinnbild männlicher Ackerbeschäftigung sein, die Binde die weiblichen Arbeiten bezeichnen. Da dem Vater das Recht über Leben und Tod seiner Kinder zustand, so wurde ihm jedes neugeborne Kind zu Füßen gelegt. Dadurch, daß er es aufhob, verpflichtete er sich stillschweigend zur Erziehung desselben. Ließ er es liegen, so ward es entweder getödtet oder ausgesetzt. Diese unnatürliche Sitte finden wir jedoch nur in den weniger aufgeklärten Zeiten. Am 7. oder 10. Tage nach der Geburt gab man sämmtlichen Verwandten einen Opferschmaus, bei welchem das Kind einen Namen erhielt. Berühmte Namen unter den Vorfahren wurden gern erneuert, denn Familiennamen hatten die Griechen nicht, daher auch zur näheren

6. Geschichts-Bilder - S. 2

1878 - Langensalza : Greßler
und in trocknen die schwache Fluth verstärkte. Wenn er im August, wo der Nordwind seine Fluthen hemmt, schnell anwuchs, so wurde er von Allen beobachtet; Ausrufer verkündeten die Höhe des Wasserstandes, die Schleusen wurden geöffnet, man überließ sich dem Taumel der Freude; Schiffe mit Guirlanden geschmückt und mit zahllosen Menschen besetzt durchschnitten unter Musik die Fluthen, Alles eilte in die Tempel der wohlthätigen Gottheiten. Wenn es bei uns Winter ist, so entfaltet in Aegypten die Natur ihre ganze Fülle und Fruchtbarkeit. Alle Felder sind mit einem Ueberfluß von Erzeugnissen bedeckt, davon auch die fruchtbarsten Länder keinen Begriff geben. So lange diese Jahreszeit dauert, ist Aegppten von einem Ende zum andern eine prachtvolle Wiese, ein Blumenfeld, ein Aehrenmeer. Das Wasser friert hier niemals, den Schnee kennt man nicht und die Bäume sind immer grün, da die abfallenden Blätter sogleich von nachwachsenden frischen ersetzt werden. Man kann drei- bis viermal ernten im Jahre. Man theilt Aegypten in drei Theile: 1) Oberägypten, mit der ehemaligen Hauptstadt Theben, wegen ihrer Größe und ihrer vielen Paläste die Hundertthorige genannt. — 2) Mittelägypten, mit der Hauptstadt Memphis Sie lag auf dem westlichen Ufer des Nils. Jetzt sind keine Spuren dieser Stadt mehr vorhanden. — 3) Unterägypten, mit dem fruchtbaren Delta, in welchem noch jetzt die Stadt Alexandria liegt. Auch das Land Gosen, wo Jakob mit.seinen Söhnen sich niederließ, lag in dem Nildelta. — Aegypten ist wahrscheinlich von Aethiopien her bevölkert worden. Der erste Staat soll Meroe — in der Gegend, wo die Zweige des Nil sich zu einem Fluß vereinigen — gewesen sein. Von hier aus folgten die meisten Kolonisten dem Laufe des Nil, einige aber wandten sich nach der Oase Ammonium, die westlich von Aegypten in der libyschen Wüste liegt, und gründeten daselbst das berühmte Orakel des Jupiter Ammon. — Die alten Aegyptier waren gute Ackerbauer, doch verstanden sie auch aus der Byssusstaude feine Gewänder und aus der Papyrusstaude taugliches Papier zu bereiten. In der Naturkunde waren sie nicht unerfahren; ebenso wurde Rechnen und Feldmeßkunst betrieben. Das alte Aegypten, dieses einst so bevölkerte und blühende Land, zählte ehemals gegen 7 bis 8 Millionen Bewohner (also 9 bis 10,000 aus die Quadratmeile), jetzt enthält es höchstens 5 Millionen, die sich keineswegs in beneidenswerthen Verhältnissen befinden. Baudenkmäler der alten Aegyptier.^) Aegypten ist das Land der Wunder; sein Himmelsstrich, seine Fruchtbarkeit, seine mancherlei Erscheinungen und endlich auch seine *) Nach Kutzner, Schacht u. A.

7. Geschichts-Bilder - S. 41

1878 - Langensalza : Greßler
41 der fast den ganzen Körper bedeckte. Gewöhnlich war er ungefärbt, und wurde, wenn er schmutzig geworden war, wieder geweißt; die Reichen zogen indeß gefärbte Zeuge vor. Am gewöhnlichsten waren wollene Gewänder, doch wurden auch leinene getragen, besonders von Frauen. Aus eine geschickte, faltenreiche und malerische Um-wersung des Mantels legten die Griechen einen hohen Werth; der Mangel dieser Kunst galt für ein Zeichen bäuerischer Sitten und schlechter Lebensart. Es kam vorzüglich darauf an, den Mantel geschickt über die linke Schulter zu werfen, und dadurch so viel vom Tuche desselben hinaufzubringen, daß er weder vorn noch hinten schleppte. Besonders ward auf die schöne Haltung des Ueberwurss beim Redner gesehen. Die Athenerinnen trugen über dem Untergewande einen kürzern Rock, beide unten mit farbigen Streifen oder Bändern versehen, und darüber einen Mantel. Beide Geschlechter machten einen mannich-faltigen Gebrauch von Salben, und mit den theuern asiatischen Wohlgerüchen ward ein großer Aufwand getrieben. Gelber Puder, Schwärze für die Augenbrauen, weiße und rothe Schminke, prächtige Ohrgehänge, Halsbänder, Ringe, Armbänder, Gold, Edelsteine, und Perlen — alles dieses wurde von den Athenerinnen zum Schmucke aufgeboten.' Gewöhnlich ging man in Athen zu Fuß; indeß bedienten sich die Reichen auch der Wagen oder Sänften, oder sie hatten einen Sklaven mit zusammengelegtem Sessel hinter sich hergehen, um sich auf dem Markte oder sonst wo setzen zu können. Die Männer pflegten einen Stock in der Hand, die Frauen einen Sonnenschirm zu tragen. Nachts ließ man sich von einem Sklaven mit einer Fackel vorleuchten. Die Pracht und Herrlichkeit der schönen Baukunst war in den besten Zeiten Alhen's nur in Tempeln und öffentlichen Gebäuden zu finden; die Privathäuser waren größtenteils klein und unansehnlich, die Straßen krumm und eng. Das Innere der Wohnungen schmückten die Reichen auf das zierlichste und prächtigste, und verwandten aus schönen Hausrath große Summen. Die gewöhnlichen Mahlzeiten der Athener waren gering; doch schätzten die Lüstlinge die Freuden der Tafel sehr hoch, obgleich die Schwelgerei nicht so weit getrieben wurde, als in Sicilien und Unteritalien und späterhin in Rom. Die Menge und Verschiedenheit der Gerichte, die man angegeben findet, verräth eine feine Kochkunst. Man staunt über die Menge von Vögeln und Fischen, die man für den Gaumen zubereitete; manche Leckerbissen wurden sehr weit hergeholt. Sardellen aus siedendem Oele galten für einen Leckerbissen. Ueberhaupt benutzten die Athener das schöne reine Baumöl ihres Landes fast zu allen ihren Speisen; man trug auch Oliven in Salzlake aus, den Appetit zu reizen. Krebse, Muscheln,

8. Alte Geschichte - S. 52

1869 - Mainz : Kunze
52 vom Tigris begränzt, die A s s y r i e r. Die letzteren bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und 7i4 der Ausstand der Meder (714). Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. Flächenraum, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1300 ein Reformator, Zoroaster (Zarathustra) austritt, ist, im Gegensatz zu den übrigen Religionen Vorderasiens, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkräfte nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich berühren, die Natur vielmehr als im Kampf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden und eines zerstörenden. So die ganze äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht (schroffer Dualismus): das Licht, der fruchttragende Acker, das fließende Wasser, die Hausthiere sind Geschöpfe O r m uz d' s (Ahuramazda's) und seiner Geister •— Finsterniß, Wüste, Salzwasser (Her. 7, 35 Xerxes' Anrede an den Hellespont) Geschöpfe des Bösen, des Ahriman und seiner Devas; derselbe Gegensatz im Thun der Menschen; Ackerbau, Jagd, Wahrhaftigkeit Ormnzd wohlgefällig, Müssig- gang und Lüge Werke Ahrimans. Die iranischen Stämme, ohne größere Reiche, ohne schroffen Kastenunterschied und ohne drücken- den Despotismus, zahlen bis gegen 714 den Assyrern Tribut. Begünstigt von der Gebirgsnatur ihres Landes reißen die Meder sich los. Ihr Reich wächst mit der gewöhnlichen Raschheit orientalischer Gewaltherrschaften. D ej okes, Erbauer von Ekba- tana, Phraortes, Kyaxares; letzterer belagert Niniveh, durch einen Einbruch skythischer Horden abgerufen. Schlägt eine derselben, befreit sein Land, macht Eroberungszüge nach Armenien und Lydien, welches letztere Reich, blühend unter der Dynastie der Mermnaden, nach O. bis zum Halysflnß reicht, nach W. sich auf Kosten der Selbstständigkeit der griechischen Küstenstädte aus- zudehnen sucht. Kyaxares erobert, mit Nabopolassar von

9. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 43

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Die sechs Erdtheile. 43 D. Kontinental-Flüsse. In den Tschad-See münden der C Harry [tfcf)art)]von S. her, und der Vahr el-Ghazal, von N. O.; da der Tschad- See aber durch den Jeu mit dem Tschad da-Fluß in Verbin- dung steht, so sind jene beiden Flüsse wahrscheinlich nur Zuflüsse des Nigers. §. 68. Die afrikanischen Seen. a. In Algerien: Der Melrir - See, ein Salzsee (80 Q.m.). b. In B6rnu: Der Tschad-See, ein 850' hochgelegener Süßwassersee (650 Q. M.). e. In Wadai: Der Fittri-See. ck. In Habe sch: Der Zana- oder Dembea-See, durch welchen der Bahr el-Azrek fließt (64 Q. M.). 6. Im Hochlande von Süd-Afrika: 1) Der Njassi- oder Marava-See (165 M. lang), 2) der Awilunda-Sce, 3) der Njami- oder Mampur-See, im Laude der Betschuanen (14 Q.m.). §. 69. Die natürliche Beschaffenheit von Afrika. Boden: Afrika ist in seinem südlich vom 12° nördl. Br. ge- legenen Theile fast ein einziges großes Hochland, welches im O., S. und W. von Höhenzügen eingefaßt ist und gegen N. zu den Hochebenen Nubiens und Flach-Sudans, sowie zu den Tiefebenen Senegambicns abfällt. Zwischen den genannten Land- strichen und dem Hochlande der Berberei, dem Plateau von Barka und den ägyptischen Gebirgen erstreckt sich die von Höhenzügen durchsetzte Wüste Sahara, deren einzelne Flächen theils ans tie- fem Sand und Kies, theils aber aus hartem Salzthon oder nack- tem Felsgruude bestehen. Sie ist nicht nur ihrem größten Theile nach ganz regenlos, sondern mit Ausnahme der hin und wieder vorkommenden Oasen fast ganz Wasser- und pflanzenlos. In Aegypten vertreten die im Monat Juni beginnenden Nil-lieb er- schwemmungen die Stelle des Regens. Klima und Naturprodukte: Das Klima ist sehr ver- schieden, im Ganzen heiß. Man findet daher Produkte, die eiue starke Wärme erfordern. Wir bemerken a. aus dem Thier reiche: Löwen, Hyänen, Schakals, Kro- kodile; Strauße, Papageien, Flamingos; Schlangen, darun- ter auch giftige; Termiten, Zugheuschrecken rc.; b. aus dem Pfanzenreiche: Reis, Getreide, Kaffee, Zucker- rohr, Datteln, Sennesblätter, Gummi, Mastix, Ebenholz rc.; e. aus dem Mineralreiche: Gold, Kupfer, Eisen, Salpe- ter, Natron, Ambra und mancherlei Steinarten. §• 70. Die afrikanischen Völker. Afrika hat 200 Mill. Einwohner, welche zur kaukasischen und äthiopischen Rasse gehören.

10. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 103

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
103 Asien. 7. Die Landschaft Hedschas mit dem peträi scheu Arabien. Städte: Dschidda am rotheu Meere (40,000 E.); Seehandel. Mekka in einem engen Gebirgsthale (34,000 E.); Geburtsort des Mnhamed 571 n. Chr. ; Pilgerfahrten zur Kaaba und dem darin eingemanerten schwarzen Stein; große Messe während der Wallfahrtszeit. Medina ans einer Hochebene (20,000 E.); große Moschee mit dem Grabe des Mnhamed und der beiden ersten Chalifen Abnbekr und Omar. §. 149. Arabien. (48,000 Q.m. 12 Mill. Einw.) Arabien (Arabista::, Dschesira el-Aràb) grenzt an das tür- kische Asien, an Aegypten, den arabischen und persischen Meerbu- sen. Dieses Land, dessen Einwohner größtentheils Nomaden sind und unter verschiedenen Scheikhs und Emirs stehen, ist nur zum Theil sehr fruchtbar (wüstes, steinigtes und glückliches Arabien). Die Einwohner sind Muhamedaner. Sie leben theils in Städten, theils unter Zelten. Letztere heißen Beduinen und treiben neben der Viehzucht zugleich Räuberei. Erstere, die sich stark mit Handel beschäftigen, nennt man Haddhesi. Treffliche Pferde und das Kameel sind des Arabers Reichthnm. Unter den Produkten ans dem Pflanzenreiche sind die Kokospalme, der Kaffee bäum und der Balsam bäum am nennenswerthesten. Eintheilung: 1. Die Landschaft Hedschas und das peträische Arabien oder das türkische Es al et Dschidda (Z. 148). 2. Die Landschaft D sch einen (Jemen) oder das glück- liche Arabien: a) Das Großsche risai von Abu-Ari sch. Städte : Ab u - A ri s ch (8000 E.), Hanptst. ; Steinsalzbergwerke. Hodäida am rothen Meere (30,000 E.); Kaffeehandel. Akocha am rothen Meere (18,000 E.); Kasfeehandel. ^— b) Das I m a- mat von Sana. Darin: Sana (40,000 E.), Hanptst.; leb- hafter Handel. — c) Die Landschaft Dschof. Darin: Ma- reb am Wadi Dana; (Ruinen von Saba). 3. Die Landschaft Hadhramant, das Land des Weih- rauchs und der Myrrhen: a) Die britische Halbinsel Adèn und die I. P erim (§. 130). — b) Das Sultanat Ad on. Darin: Lahadsch (5000 E.), Hanptst. — c) Das Sultanat Makalla. Darin: Aèakalla am Golf von Aden (7000 E.), Hanptst.; großer Sklavenmarkt.— d) Das Sultanat von Kc- schin, zu welchem die afrikanische I. Socotora gehört. 4. Das Im amai von Maskat (1 Mill. E.). Bestand- theile: a) Der Küstenstrich der Landschaft Oman. Darin: Maskat am Meere (60,000 E.), Hanptst. ; Perlenhandel; Skla- venmarkt. — b) Die im persischen Meerbusen liegenden Ins. Ki- sch im, Ormüs und Bahrein. — c) Die Südküste der persi- schen Provinzen Laristàn und Kermàn; darin: Bender Ab assi
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