I
Ix
Zu Seite 10. v. E.g.
A e t h i o p e u.
Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom
Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das
atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als
Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur,
sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird
der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom
Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig
von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö.
den Priester-Despotismus stürzte.
A e g y p t i e r.
I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis
1500 v. Ch. G.
Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober-
ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es
entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien,
zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten-
eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger
suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be-
kanntesten Könige sind:
Menes, erster Priester-König in This, der den Bast
des Phtha-Tempels in Memphis beginnt.
Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens.
Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc.
Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800.
ein, und bemächtigen sich der Herrschaft.
Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später
Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen.
Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700.
von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen
Gränzen.
•0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten,
Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt
sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.
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Extrahierte Personennamen: Menes Busiris Abraham Joseph Schiffer Diodorvs
Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
136
wurde daher Waschwasser gereicht. — Die Hauptmahlzeit fand am Abend statt. Vormittags nahm man den Morgenimbiß. — Außer Geflügel. Wildbret und Fleisch vom Herdenvieh wurde namentlich Fisch in den mannigfaltigsten Zubereitungen aufgetragen. Mußten sich Arme mit einer Mehlsuppe und mit sonst dürftigen Lebensmitteln begnügen. so war der Tisch Wohlhabender mit allerlei Leckerbissen besetzt. mit Braten. Brühen und Gebäck. Besonders in den Klöstern scheint die Kochkunst ausgebildet zu sein. — Das Mittelalter besaß eine merkwürdige Liebhaberei für stark gewürzte Speisen. Pfeffer und andere edle Gewürze kamen in Handel und galten gelegentlich als wertvolle Beute. — Zu Fleisch und Gemüse genoß man Schwarzbrot aus Roggen oder Hafer und Weißbrot. Semmel und Brezel. — Met, Bier und Wein waren die gebräuchlichsten Getränke. Wie in der früheren Zeit wurden dem Weine würzige Stoffe beigemischt. Rheinwein und süßen Botzener schätzte man hoch. Aber auch das Erzeugnis der Rebenpflanzungen an der thüringischen Saale und sonst im nördlichen Deutschland wurde nicht verschmäht.
fungens M-nter den Vergnügungen nahmen die Trinkgelage eine hervorragende Stelle ein. An Saitenspiel und Gesang erfreuten sich Ritter und Bauern. Zum Klange der Harfe und Fiedel oder des Tanzliedes bewegten sich der ritterliche Mann und die vornehme Dame mit zierlichen Schritten und Geberden, näherten sich und flohen einander in sinnreichem Spiele. Die Bauern faßten die Hand ihrer Tänzerinnen, und zum Takte eines Liedes, das die Weiber sangen, traten die Paare den Reigen. — Die alte Leidenschaft für das Würfelspiel schien namentlich im Klerus unausrottbar. Gegen Ende des Zeitraumes ist vom Hasardspiele die Rede. Im Kugelspiele strebte jeder, die Kugel so nahe wie möglich an das Ziel zu schieben. Ungleich edler war Brett- und Schachspiel. Schachbrett wie Figuren hatten eine solche Größe und Schwere, daß sie im Notfälle als Waffen dienen konnten.
Der Besitz gezähmter Tiere und besonders abgerichteter Vögel ergötzte Männer und Frauen. Mit Staunen betrachteten die Deutschen die fremdartigen Tiergestalten aus der fernen Wunderwelt Asiens und Afrikas, wie sie den Kaisern von auswärtigen Fürsten zum Geschenke dargebracht wurden.
Turnier. In die Frühlingszeit verlegte man häufig die ritterlichen Waffenspiele, die ein Abbild ernster Reiterkünste waren. Im Buhurd trafen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Asiens Afrikas Buhurd
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
I. Mtder aus der allen (Md)id)fe.
Die Jtegptier.
Beschreibung des Landes.^)
Das in der Nordostecke von Afrika gelegene Aegypten, von den alten Römern nicht unpassend »die afrikanische Kornkammer« genannt, ist im Grunde nichts weiter, als ein Streifen Pflanzenerde, der sich durch die Wüste hindurchzieht, ein erweitertes Bett des Nils. Das Land bildet ein langes, schmales Thal, im Süden durch ein Gebirge begrenzt, welches der Nil durchbricht, und durch welches er gezwungen wird, einen Wasserfall zu bilden, den sechsten von seinem Ursprünge an. Zwei Bergketten engen den Nil bis zu seinem Eintritt in das Delta ein. Beide sind völlig kahl, gehen an einzelnen Stellen weit auseinander und nähern sich an andern so weit, daß nur der Fluß hindurchdringen kann.
Merkwürdig sind die Ueberschwemmungen des Nils. Jedes Jahr, unter heiterem Himmel, ohne irgend ein Vorzeichen, wechseln die klaren und durchsichtigen Wasser im Frühjahr die Farbe, verwandeln sich in einen Blutstrom, schwellen bis zum Herbste an, überschwemmen dann das ganze Land und nehmen in gleicher Weise ab. Dieses Steigen rührt von dem starken Regen her, welcher vom April an in den südlich von Aegypten gelegenen Gebirgen fällt. Das Land gewährt um die Herbstnachtgleiche, einen gar sonderbaren Anblick; es gleicht einem Meere, aus dessen Schooße Städte, öffentliche Gebäude und Dämme, welche die Verbindung unterhalten, hervorragen. Der Nil führt dann eine Menge fruchtbarer Erde herbei und ist so eigentlich der Schöpfer des ganzen Landes gewesen. Wenn die Ueberschwemmungen aufhörten, so geriethe das Land in die furchtbarste Noth, und wenn der Fluß vertrocknete, würde Aegypten veröden und in kurzer Zeit von der Wüste verschlungen werden. Daher hatten auch die alten Aegypter für diesen Fluß eine so große Vorliebe; von dem König Möris wird uns erzählt, daß er im Jahre 1500 v. Chr. in Mittelägypten einen großen See graben ließ, welcher in nassen Jahren das überflüssige Wasser aufnahm
*) Nach mehreren Schriftstellern.
Geschichtsbilder. 8te Aufl. «
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
und in trocknen die schwache Fluth verstärkte. Wenn er im August, wo der Nordwind seine Fluthen hemmt, schnell anwuchs, so wurde er von Allen beobachtet; Ausrufer verkündeten die Höhe des Wasserstandes, die Schleusen wurden geöffnet, man überließ sich dem Taumel der Freude; Schiffe mit Guirlanden geschmückt und mit zahllosen Menschen besetzt durchschnitten unter Musik die Fluthen, Alles eilte in die Tempel der wohlthätigen Gottheiten.
Wenn es bei uns Winter ist, so entfaltet in Aegypten die Natur ihre ganze Fülle und Fruchtbarkeit. Alle Felder sind mit einem Ueberfluß von Erzeugnissen bedeckt, davon auch die fruchtbarsten Länder keinen Begriff geben. So lange diese Jahreszeit dauert, ist Aegppten von einem Ende zum andern eine prachtvolle Wiese, ein Blumenfeld, ein Aehrenmeer. Das Wasser friert hier niemals, den Schnee kennt man nicht und die Bäume sind immer grün, da die abfallenden Blätter sogleich von nachwachsenden frischen ersetzt werden. Man kann drei- bis viermal ernten im Jahre.
Man theilt Aegypten in drei Theile: 1) Oberägypten, mit der ehemaligen Hauptstadt Theben, wegen ihrer Größe und ihrer vielen Paläste die Hundertthorige genannt. — 2) Mittelägypten, mit der Hauptstadt Memphis Sie lag auf dem westlichen Ufer des Nils. Jetzt sind keine Spuren dieser Stadt mehr vorhanden.
— 3) Unterägypten, mit dem fruchtbaren Delta, in welchem noch jetzt die Stadt Alexandria liegt. Auch das Land Gosen, wo Jakob mit.seinen Söhnen sich niederließ, lag in dem Nildelta.
— Aegypten ist wahrscheinlich von Aethiopien her bevölkert worden. Der erste Staat soll Meroe — in der Gegend, wo die Zweige des Nil sich zu einem Fluß vereinigen — gewesen sein. Von hier aus folgten die meisten Kolonisten dem Laufe des Nil, einige aber wandten sich nach der Oase Ammonium, die westlich von Aegypten in der libyschen Wüste liegt, und gründeten daselbst das berühmte Orakel des Jupiter Ammon. — Die alten Aegyptier waren gute Ackerbauer, doch verstanden sie auch aus der Byssusstaude feine Gewänder und aus der Papyrusstaude taugliches Papier zu bereiten. In der Naturkunde waren sie nicht unerfahren; ebenso wurde Rechnen und Feldmeßkunst betrieben.
Das alte Aegypten, dieses einst so bevölkerte und blühende Land, zählte ehemals gegen 7 bis 8 Millionen Bewohner (also 9 bis 10,000 aus die Quadratmeile), jetzt enthält es höchstens 5 Millionen, die sich keineswegs in beneidenswerthen Verhältnissen befinden.
Baudenkmäler der alten Aegyptier.^)
Aegypten ist das Land der Wunder; sein Himmelsstrich, seine Fruchtbarkeit, seine mancherlei Erscheinungen und endlich auch seine
*) Nach Kutzner, Schacht u. A.
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52
vom Tigris begränzt, die A s s y r i e r. Die letzteren bilden bis um 714
das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs
(am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und
7i4 der Ausstand der Meder (714).
Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen
Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im
S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M.
Flächenraum, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren
gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die
Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von
den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen
um 1300 ein Reformator, Zoroaster (Zarathustra) austritt,
ist, im Gegensatz zu den übrigen Religionen Vorderasiens, die
eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkräfte nicht in
schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande,
wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich
berühren, die Natur vielmehr als im Kampf begriffen, als
bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien
erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden und eines
zerstörenden. So die ganze äußere und innere Welt aufgefaßt als
Kampf einer guten und einer bösen Macht (schroffer Dualismus):
das Licht, der fruchttragende Acker, das fließende Wasser, die
Hausthiere sind Geschöpfe O r m uz d' s (Ahuramazda's) und seiner
Geister •— Finsterniß, Wüste, Salzwasser (Her. 7, 35 Xerxes'
Anrede an den Hellespont) Geschöpfe des Bösen, des Ahriman
und seiner Devas; derselbe Gegensatz im Thun der Menschen;
Ackerbau, Jagd, Wahrhaftigkeit Ormnzd wohlgefällig, Müssig-
gang und Lüge Werke Ahrimans. Die iranischen Stämme, ohne
größere Reiche, ohne schroffen Kastenunterschied und ohne drücken-
den Despotismus, zahlen bis gegen 714 den Assyrern Tribut.
Begünstigt von der Gebirgsnatur ihres Landes reißen die Meder
sich los. Ihr Reich wächst mit der gewöhnlichen Raschheit
orientalischer Gewaltherrschaften. D ej okes, Erbauer von Ekba-
tana, Phraortes, Kyaxares; letzterer belagert Niniveh, durch einen
Einbruch skythischer Horden abgerufen. Schlägt eine derselben,
befreit sein Land, macht Eroberungszüge nach Armenien und
Lydien, welches letztere Reich, blühend unter der Dynastie der
Mermnaden, nach O. bis zum Halysflnß reicht, nach W. sich
auf Kosten der Selbstständigkeit der griechischen Küstenstädte aus-
zudehnen sucht. Kyaxares erobert, mit Nabopolassar von
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Extrahierte Personennamen: Zarathustra Ahriman
Extrahierte Ortsnamen: Vorderasiens Irans Euphrat-Tigris Indus_im_O. Ocean Vorderasiens Armenien O.
Die sechs Erdtheile.
43
D. Kontinental-Flüsse.
In den Tschad-See münden der C Harry [tfcf)art)]von
S. her, und der Vahr el-Ghazal, von N. O.; da der Tschad-
See aber durch den Jeu mit dem Tschad da-Fluß in Verbin-
dung steht, so sind jene beiden Flüsse wahrscheinlich nur Zuflüsse
des Nigers.
§. 68. Die afrikanischen Seen.
a. In Algerien: Der Melrir - See, ein Salzsee (80 Q.m.).
b. In B6rnu: Der Tschad-See, ein 850' hochgelegener
Süßwassersee (650 Q. M.).
e. In Wadai: Der Fittri-See.
ck. In Habe sch: Der Zana- oder Dembea-See, durch
welchen der Bahr el-Azrek fließt (64 Q. M.).
6. Im Hochlande von Süd-Afrika: 1) Der Njassi-
oder Marava-See (165 M. lang), 2) der Awilunda-Sce,
3) der Njami- oder Mampur-See, im Laude der Betschuanen
(14 Q.m.).
§. 69. Die natürliche Beschaffenheit von Afrika.
Boden: Afrika ist in seinem südlich vom 12° nördl. Br. ge-
legenen Theile fast ein einziges großes Hochland, welches
im O., S. und W. von Höhenzügen eingefaßt ist und gegen N.
zu den Hochebenen Nubiens und Flach-Sudans, sowie zu den
Tiefebenen Senegambicns abfällt. Zwischen den genannten Land-
strichen und dem Hochlande der Berberei, dem Plateau von Barka
und den ägyptischen Gebirgen erstreckt sich die von Höhenzügen
durchsetzte Wüste Sahara, deren einzelne Flächen theils ans tie-
fem Sand und Kies, theils aber aus hartem Salzthon oder nack-
tem Felsgruude bestehen. Sie ist nicht nur ihrem größten Theile
nach ganz regenlos, sondern mit Ausnahme der hin und wieder
vorkommenden Oasen fast ganz Wasser- und pflanzenlos. In
Aegypten vertreten die im Monat Juni beginnenden Nil-lieb er-
schwemmungen die Stelle des Regens.
Klima und Naturprodukte: Das Klima ist sehr ver-
schieden, im Ganzen heiß. Man findet daher Produkte, die eiue
starke Wärme erfordern. Wir bemerken
a. aus dem Thier reiche: Löwen, Hyänen, Schakals, Kro-
kodile; Strauße, Papageien, Flamingos; Schlangen, darun-
ter auch giftige; Termiten, Zugheuschrecken rc.;
b. aus dem Pfanzenreiche: Reis, Getreide, Kaffee, Zucker-
rohr, Datteln, Sennesblätter, Gummi, Mastix, Ebenholz rc.;
e. aus dem Mineralreiche: Gold, Kupfer, Eisen, Salpe-
ter, Natron, Ambra und mancherlei Steinarten.
§• 70. Die afrikanischen Völker.
Afrika hat 200 Mill. Einwohner, welche zur kaukasischen und
äthiopischen Rasse gehören.
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Extrahierte Personennamen: Harry Barka
Extrahierte Ortsnamen: Tschad-See Nigers Algerien B6rnu Tschad-See Wadai Süd-Afrika Marava-See Njami- Mampur-See Afrika Afrika Schakals Mastix Afrika
103
Asien.
7. Die Landschaft Hedschas mit dem peträi scheu
Arabien. Städte: Dschidda am rotheu Meere (40,000 E.);
Seehandel. Mekka in einem engen Gebirgsthale (34,000 E.);
Geburtsort des Mnhamed 571 n. Chr. ; Pilgerfahrten zur Kaaba
und dem darin eingemanerten schwarzen Stein; große Messe
während der Wallfahrtszeit. Medina ans einer Hochebene (20,000
E.); große Moschee mit dem Grabe des Mnhamed und der beiden
ersten Chalifen Abnbekr und Omar.
§. 149. Arabien.
(48,000 Q.m. 12 Mill. Einw.)
Arabien (Arabista::, Dschesira el-Aràb) grenzt an das tür-
kische Asien, an Aegypten, den arabischen und persischen Meerbu-
sen. Dieses Land, dessen Einwohner größtentheils Nomaden sind
und unter verschiedenen Scheikhs und Emirs stehen, ist nur
zum Theil sehr fruchtbar (wüstes, steinigtes und glückliches Arabien).
Die Einwohner sind Muhamedaner. Sie leben theils in Städten,
theils unter Zelten. Letztere heißen Beduinen und treiben neben
der Viehzucht zugleich Räuberei. Erstere, die sich stark mit Handel
beschäftigen, nennt man Haddhesi. Treffliche Pferde und das
Kameel sind des Arabers Reichthnm. Unter den Produkten ans
dem Pflanzenreiche sind die Kokospalme, der Kaffee bäum
und der Balsam bäum am nennenswerthesten.
Eintheilung: 1. Die Landschaft Hedschas und das
peträische Arabien oder das türkische Es al et Dschidda
(Z. 148).
2. Die Landschaft D sch einen (Jemen) oder das glück-
liche Arabien: a) Das Großsche risai von Abu-Ari sch.
Städte : Ab u - A ri s ch (8000 E.), Hanptst. ; Steinsalzbergwerke.
Hodäida am rothen Meere (30,000 E.); Kaffeehandel. Akocha
am rothen Meere (18,000 E.); Kasfeehandel. ^— b) Das I m a-
mat von Sana. Darin: Sana (40,000 E.), Hanptst.; leb-
hafter Handel. — c) Die Landschaft Dschof. Darin: Ma-
reb am Wadi Dana; (Ruinen von Saba).
3. Die Landschaft Hadhramant, das Land des Weih-
rauchs und der Myrrhen: a) Die britische Halbinsel Adèn
und die I. P erim (§. 130). — b) Das Sultanat Ad on.
Darin: Lahadsch (5000 E.), Hanptst. — c) Das Sultanat
Makalla. Darin: Aèakalla am Golf von Aden (7000 E.),
Hanptst.; großer Sklavenmarkt.— d) Das Sultanat von Kc-
schin, zu welchem die afrikanische I. Socotora gehört.
4. Das Im amai von Maskat (1 Mill. E.). Bestand-
theile: a) Der Küstenstrich der Landschaft Oman. Darin:
Maskat am Meere (60,000 E.), Hanptst. ; Perlenhandel; Skla-
venmarkt. — b) Die im persischen Meerbusen liegenden Ins. Ki-
sch im, Ormüs und Bahrein. — c) Die Südküste der persi-
schen Provinzen Laristàn und Kermàn; darin: Bender Ab assi
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Omar Haddhesi Akocha Dana
Extrahierte Ortsnamen: Asien Mekka Medina Arabista Dschesira Asien Dschidda Hodäida Makalla Oman Ormüs Bahrein
118
Politische Geographie.
Kordofan. >—- Beim Dorfe As für die Ruinen von Mer o e,
der ehemaligen Hauptst. des Priesterstaates Meroö, am Nil.
§. 176. Das türkische Ejalet Tripolis.
(14,000 Q. M. iz Mill. Einw.)
Dieses zwischen Aegypten, dem Mittelmeer, Tunis und der Sa-
hara gelegene türkische Gebiet besteht ans einer längs der Küste sich
hinziehenden Tiefebene und einem Gebirgs- und Tafellande im In-
nern (im O. das Plateau von Barka, im W. der D h a r e l-
Dschebel). Das Land hat wenig Quellen und Bäche, aber einige
Salzseen an der Küste und einige Natronseen im S. Die
Bewohner, meist muhamedanische Mauren und Araber, treiben
Ackerbau und Viehzucht. In den fruchtbaren Oasen gedeihen be-
sonders Dattelpalmen und Oelbäume.
Städte: Tripolis am Mittelmeer (25,000 E.), Festung;
Mittelpunkt der Sudan-Karavanen. Audschila in der gleichna-
migen Oase (10,000 E.); Handel. Murznk in der Oase Fezzün
(20,000 E.); Handel.
§. 177. Das türkische Ejalet Tunis.
(3700 Q. M. 3 Mill. Einw.)
Dieses von einem erblichen Bey beherrschte türkische Land
liegt zwischen Tripolis, dem Mittelmeer, Algier und der Sahara,
die hier den Namen Belnd el-Dscherrid (Land der Palm-
zweige) führt. Hier beginnt das Atlas-Geb. und der große
Melrir-See.
Die vorwiegend aus Mauren, Arabern und Türken bestehen-
den Einwohner treiben Ackerbau und Viehzucht und beschäftigen sich
mit der Kultur von Reis, Obst, Wein, Datteln, Oliven, Feigen,
Citronen rc.
Städte: Tunis an einem Salzsee (156,000 E.), Festung;
muhamedanische Hochschule; wichtiger Karavanen- und Seehandel.
Eine halbe Meile von Tunis die Ruinen von Karthago.
Kairwan in einer salzigen L-umpsebene (60,000 E.); Handel und
Gewerbe.
§. 178. Das französische Kolonialland Algier.
(10,000 Q.m. Mill. Einw.)
Grenzen: Im O. Tunis, im N. das Mittelmeer, im W.
Marokko, im S. die Sahara.
Gebirge: Der mittlere Theil des kleinen (im N.) und
großen Atlas (im S.) und der zwischen beiden gelegenen Hoch-
ebene des Atlas. — Unter den großen Küstenebenen ist na-
mentlich die Metidscha erwähnenswerth.
Gewässer: Viele kontinentale und Küstenflüsse, z. B. der
Schelif. Mehrere große Salzseen, darunter der Melrir-See
(80 Q. M.).
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
]
Afrika. 125
Gebiet. Sie treiben Ackerbau, Viehzucht, Handel und Schifffahrt.'
Städte: Berbura am Golf von Aden; im Sommer ein wüster
Platz, im Winter eine große Zeltstadt mit 20,000 E. Zella auf
einer Insel im Golf von Aden; Hafen; Handel. Hurrur (Adar),
Hanptst. eines gleichnamigen Königreichs.
3. Die Dannkil's bewohnen die Samhära, einen zwi-
schen dem arabischen Meerbusen und Habesch gelegenen felsigen, zum
Theil salzigen Küstenstrich und beschäftigen sich mit der Viehzucht,
Fischerei und Schifffahrt. Darin: Tadschurra am Golf von
Aden (6000 E.); Handel.
4. Die Galla's, ein kaffeebrauner, aus dem Süden stam-
mender Menschenschlag, bewohnt feit der Mitte des 16. Jahrhun-
derts die südlichen und östlichen Provinzen von Habesch; sie sind
theilweise zum Islam übergetreten und leben von der Viehzucht,
vom Raube und Kriege.
§. 195. Das Kaiserthum Habesch.
(10,000 Q. M. 2,000,000 E.)
Grenzen: Im O. das Land der Dannkil's, im N. das Land
der Bidscharin und der Schänkala's, im W. das Land der Schäm
kala's, im S. das Land der Galla's.
Habesch oder Abessinien (früher Aethiopien) ist ein hohes Alpen-
land (Abba-Jaret 14,100'), das große Seen (der Zana- und
Takazze-See) und zahlreiche Flüsse (darunter den Bahr el-Az-
rek oder den blauen Nil) besitzt.
Produkte: Gold, Kaffee, Baumwolle, Zucker; Rindvieh mit
großen Hörnern, Stephanien, Nashörner, Flußpferde, Antilopen re.
Einwohner: Die Abessinier, ein schöner Menschenschlag
kaukasischer Rasse, sind koptische Christen. Außerdem wohnen hier
heidnische Galla's, Juden (Falascha) und Neger. Die Rin-
der-, Pferde-, Kameel- und Schafzucht wird eifrig betrieben.
Städte: Gondar unweit des Zana-Sees (20,000 Einw.),
Haupt- und Residenzst.; viele Kirchen. Adowa (8000 E.); die
hier verfertigten Banmwollengewebe sind in Habesch als baares Geld
gangbar. Angollola auf einem hohen Berge (4000 E.), ehe-
malige Hanptst. des Reiches Schoa.
§. 196. Die Negersultanate in Sudan.
(13,610 Q.m. 11,000,000 E.)
k. Das Sultanat^Fur (3800 Q.m. 4 Mill. E.), west-
wärts von Kordosan gelegen. Städte: Tandelty, Haupt- und
Residenzst. Kob äh (6000 E.), Handelsft.
_ 2. Das Sultanat Wad ai (4730 Q. M.), westwärts von
Für, im Gebiet des Fit tri-Sees und seines Zuflusses Batha
gelegen. Darin: Wara, frühere Haupt- und Residenzst.; 1852
ist der Regierungssitz nach dem Dorfe Abeschr verlegt worden.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Afrika.
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Aegypten hat nur einen einzigen aber höchst wohlthätigen
Strom, den Nil. Dieser tritt alle Jahre aus seinen Ufern,
überschwemmt das flache Land und düngt es mit seinem Schlamme.
Die Felder bringen daher zwei, auch Wohl drei reichliche Ernten
an Getreide, Linsen, Flachs, Bohnen, Reis, Mais, Zwiebeln rc.
Wo aber das Nilwasser nicht hinreicht, da ist das Land unfruchtbar.
Seen: Der See Mari nt und der See Menzaleh,
zwei durch schmale Landzungen vom Mittelmeer getrennte salzige
Küstenseen, die Bitter feen auf der Landenge von Suez, die 6
Natronseen in einem Onerthale der lybischen Bergkette und der
See Kerun. Der ehemalige Möris-See ist jetzt trocken.
Einwohner: Größtenteils muhamedanische Araber, von
denen die meisten Fellah's (Bauern), die übrigen Beduinen
(Wanderhirten) sind; außerdem Kopten, Nachkommen der alten
Aegypter; Türken, Negersklaven, Juden und Christen.
Städte: Kairo am Nil (300,000 E.), Haupt- und Resi-
denzst.; Citadelle; über 400 Moscheen; muhamedanische Hochschule;
viele Bazars und Fabriken. Oberhalb Dschizeh, aus dem linken
Ufer des Nils, stehen 50 Pyramiden, von denen die des Cheops
die größte ist. Alexandria am Mittelmeer (80,000 E.); Kriegs-
und Handelshafen; Seearsenal. Rosette am westlichen Nil-Arm
(15,000 E.). Damiette am östlichen Nil-Arm (30,000 E.);
Seehafen. Sy nt am Nil (20,000 E.); Karavaneuhandel. As-
suan (Syene) am ersten Katarakt des Nils (4000 E.). .
Unter den zahlreichen Ueberresten einer dem höchsten Alterthum angehören-
den Kulturperiode Aegyptens zeichnen sich namentlich die Ruinen von The-
den (No Ammon) aus; nennenswerth ist besonders der herrliche Tempelpalast
(von Luxor) mit seinen beiden prachtvollen Obelisken und eine Allee von 200
(ursprünglich von 600) riesigen Sphinxen.
§. 175. Nubien mit Senaar und Kordofan.
(18,790 O.m. 1 Mill. Einw.)
Nubien, eins der heißesten Länder der Erde, liegt zwischen
dem arabischen Meerbusen, Aegypten, der Sahara, Sudan und Ha-
besch. Es hat unermeßliche Gebirgs- und Sandwüsten, aber auch
außerordentlich fruchtbare Gegenden. In den Gebirgen, die Gold,
Silber, Salz re. liefern, giebt es viele wilde Thiere, im Nilthale
Getreide, Mais, Hirse, Tabak, Sennesblätter, Kameele, Elephan-
ten, Pferde re.
Außer der einheimischen Bevölkerung, dem muhamedanischcn
Nnba-Bolke mit eigentümlicher Sprache, leben in Nubien, das
unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten steht, noch viele
Araber, christliche Abessinier, heidnische Negervölker und
Juden.
Städte: Khartum, am Zusammenfluß des Weißen und.
blauen Nils (20,000 E.); Sklavenhandel. Suakim am arabischen
Meerbusen (4000 E,.); Seehafen. Senaar am blauen Nil (7000
E.); Handel. El-Obeld (20,000 E.), ehemalige Hauptstadt von
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]