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1. Lehrbuch der Geographie - S. 180

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 180 - Achat, Jaspis) gewonnen. An den Küsten werden Schwämme, Korallen und Perlen gefischt. — Die Industrie ist auf die Herstellung für den Eigenbe- darf des Landes beschränkt. Der Handel, welcher besonders von Engländern, Juden und Jndieru betrieben wird (Karawanen- und Seehandel), vermittelt die Ausfuhr von Produkten des Bodenbaues (Datteln, Feigen, Kaffee, Spezereien), Perlen, Straußenfedern und die bedeutende Einfuhr von Lebensmitteln, Baum- Wollstoffen, europäischen Jndustrieerzengnissen. Stcccrten, Meroohner und Städte. § 145* Politisch zerfällt das fyrisch-arabische Tafelland in a) fünf selbständige Staaten (das Sultanat Oman, unter englischem Ein- fluffe stehend, die Landschaft Hadramant, im Besitz unabhängiger Araberstämme, das Sultanat Nedschd mit der Hauptstadt Riad, die Landschaft Kafsim und das Emirat Schämmar mit der Hauptstadt Haü*) und b) türkische und englische Besitzungen. — Den Türken gehört Syrien und die Westküste Arabiens (Hedscha-s, Asir, Jzmen) nebst el Hasa am persischen Golf. Die Engländer besitzen die vulkanische Felsenhalbinsel Aden nebst einigen von dort aus verwalteten Inseln, sowie das Protektorat über die im persischen Golf gelegenen Bahrein-Jnseln, die bedeutende Perlenfischerei betreiben. Die Hauptmasse der Bevölkerung bilden semitische Araber**), Städte- bewohner oder viehzüchtende Nomaden (Beduinen); zu ihnen gesellen sich in den Städten und Dörfern Türken, Juden, Perser, Inder und Europäer (Frauken). Das gewaltige Tafelland (größer als das halbe enrop. Rußland) ist mit etwa 5 Millionen Einwohnern schwach bevölkert. Randstädte des syrischen Tafellandes: 56. Haleb oder Aleppo, drittgrößte Stadt der asiatischen Türkei, in der Nordecke des Tafellandes gleichweit von Orontes und Euphrat gelegen und daher Verkehrscentrum zwischen dem Mittelmeer und dem persischen Golf, Syrien und Mesopotamien, mit bedeutender Textilindustrie in Wolle, Baum- wolle und Seide und großen Niederlagen europäischer, persischer und indischer Waren. — Ihr Mittelmeerhafen Jskanderün, Cypern gegenüber. 57. Damaskus am Ostabhange des Antilibanon, iu einer von Gebirgs- bächen reich bewässerten Ebene zwischen Palmen-, Orangen-, Feigen- und Wein- Pflanzungen herrlich gelegene Hauptstadt Syriens, das „Auge des Orients"; *) Die drei letzteren Binnenstaaten stehen unter dem mächtigen Einfluß einer fanatischen Sekte der Mohammedaner, der Wahabiten (daher Wahabitenreiche genannt), welche früher auch die 1818 ihnen abgenommene Westküste besaßen. **) Merkwürdig sind unter den syrischen Semiten zwei Libanonstämme, die christlichen Maroniten und die Drusen, deren Religion ein Gemisch von Islam, Christentum und altpersischer Lehre (Zoroastrismus) ist.

2. Lehrbuch der Geographie - S. 182

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 182 — geben hat, und östlich von Hodeida Sana, die Kaffeebau treibende Hauptstadt und schönste Stadt Jemens. 63. Aden, das „Gibraltar des Orients", feit 1839 im Besitz Englands, mit starken Festungswerken und riesigen Zisternen; Kohlenstation für die Judienfahrer und ein Hauptmarkt Arabiens und der gegenüberliegenden afri- kanifchen Küsten. Ausfuhr von Kaffee, Gummi, Tabak, Straußenfedern. 64. Maskat, Hauptstadt des Sultanats Oman und „Schlüssel" des persischen Golfs mit trefflichem Hafen. Sitz des Sultans und eines englischen Residenten. Bedeutender Handelsverkehr mit Persien und Indien, Ausfuhr von Datteln, Salz und Perlen. Xii. Äie Halbinsel Vorderindien. Wodenform und Heiväsfer. § 140. Die Oberfläche der Halbinsel enthält eine Tiefebene im N. (die hindostanische Tiefebene) und ein altes Tafelland im 8. (das vorderindische Tafelland, welches durch die Tiefebene von Centralasien getrennt ist). 1. Die hindostanische Tiefebene, das weite, aus Diluvium und Alluvium (Gletfcherablageruugeu und Schwemmland) gebildete Bindeglied zwischen Central- asten und dem südlichen Tafellande, wird im W. vom Indus (zum arabischen Meer), in der Mitte vom Ganges und im 0. vom Brahmaputra (beide zum bengalischen Meere) durchschnitten. Diese dem Himalaya entstammenden Riesenströme befruchten das Tiefland durch jährliche Überschwemmungen, die durch Kanalisation geregelt und zu künstlicher Bewässerung ausgenutzt werden. Ihre Mündungen bilden umfangreiche Deltas. Das Delta des Indus ist reich an Untiefen; diese werdeu durch die Flutwelle, welche noch 1000 km landein- wärts bemerkbar ist und Sand und Schlamm herbeiführt, fortwährend ver- ändert. Die vereinigten Mündungsarme des Ganges und Brahmaputra bilden das Delta der Sänderbans (Suuderbuud, d. h. Mondwald), ein Gebiet von der Größe Bayerns, das von flachen, mit Bambus und Röhricht (Dschungeln) bewachsenen Inseln und zahllosen Wasserarmen erfüllt ist und die Brutstädte des Fiebers fowie den Lieblingsaufenthalt der Tiger bildet. — Hiudostau (d. h. Hinduland) gliedert sich in die Ebene des Indus im W. und die Ebene des Ganges u. Brahmaputra (das eigeutl. Hindostan) im 0. a) Die Indus-Ebene bildet im N. ein von fünf großen Neben- und Zu- flüffeu des Indus durchzogenes Hügelland, das Pandschab (— Fünfstromland), welches vom Indus im W. und vom Satledfch im 0. begrenzt wird. Während

3. Lehrbuch der Geographie - S. 225

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 225 — den Portugiesen die von Negern und Mischlingen bewohnten kap- verdischen Inseln und die beiden Guineainseln S5o Thomö und Prinzeninsel. Hafen- und Residenzstädte der Inseln des indischen Oceans: 37. Sansibar, Residenz des Sultans und Hauptstapelplatz des Handels an der Ostküste Afrikas, Ausrüstungsort für die ostafrikanischen Handels- karawanen, belebt von einem bunten, vielsprachigen Völkergewimmel. 38. Antananarivo auf Madagaskar, Hauptstadt und Residenz der Königin. 39. Tamatkve, natürliche Eingangspforte Madagaskars an der Ostküste, Haupthandelshafen mit bedeutender Ausfuhr von Rindern und Häuten, Kautschuk, Wachs, Kaffee, Raphiasasern*) und Einfuhr englischer, indischer und amerikanischer Gewebe, Flinten, Töpferwaren, Salz. 40. Port Louis auf Mauritius, Haupthaudelsplatz der Maskarenen mit bedeutender Zuckerausfuhr. Haupthafen der Inseln des atlantischen Oceans: 41. Fnnchal (füntschal) auf Madeira in herrlicher Lage, Gesuudheits- statiou für Lungenkranke, Zwifchenstation zahlreicher europäischer Dampferlinien. Äuf'gaö en. H 1<Ss, I. Merke: Afrika, der drittgrößte Erdteil, steht auch nach Einwohnerzahl und Durchschnittsbevölkerung unter den Erdteilen an dritter Stelle; es besitzt drei Riesen- ströme, die drittgrößte Insel, den drittgrößten See und die dritttiefste Depression der Erde, — Gieb Namen und Lage dieser geographischen Objekte an! Ii. Vergleiche Nil und Niger: a) nach ihrer Entdeckungsgeschichte (Mündungen zuerst, Quellen zuletzt bekannt), b) nach ihrer Lage (Hauptstromsysteme des 0. und W. Nordafrikas), c) nach ihrem Ursprung (mehrere Quellflüsse), (1) nach der Beschaffenheit ihres Laufes (verschiedene Benennung für Ober-, Mittel- und Unterlauf, Teilung und Jnselbildung, Katarakte, Überschwemmungen, gleich große Deltas), e) nach ihrem Wert für die afrikanische Kultur (Uferreiche: Äquatoria, Ägypten - Fulbestaaten, Joruba; Handelscentra: Omdnrman, Kairo, Alexandria — Timbnktu)! Iii. Ordne die afrikanischen Besitzungen der europäischen Mächte: England, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Türkei und deutsches Reich, und zwar a) den Kolonialbesitz, b) die Schutzstaaten! *) Raphia ist die von Weinbauern zum Binden sehr gesuchte Faser einer Palmenart. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 15

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 51

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 51 — Städte am Nordrande der Wüftentafel: 17. Tripoli, befestigter Handelshafen, Residenz des Pascha, Ausgangs- punkt der zum Sudan führenden Karawanenstraßen. 18. Alexandria, Haupthafen Ägyptens für den auswärtigen Handel, mit dem Nil durch einen Kanal verbunden, Ausfuhr von Baumwolle, Ge- treide, Zucker. 19. Kairo (spr. fairo, d. h. die Siegreiche), Hauptstadt Ägyptens und Residenz des Khedive, größte und schönste Stadt Afrikas, mit schönen Mo- scheen, berühmter mohammedanischer Hochschule und einem Museum ägyptischer Altertümer. Mittelpunkt des Handels mit Landesprodukten, mit Bazaren, in denen die Schätze dreier Erdteile aufgespeichert sind. — Bahnverbindung nach Alexandria, Snes und Sint. Vii. Das Masgebiet. § 91. Kodenform und Gewässer. Das Atlasgebiet, der Nordwesten des afrikanischen Kontinents, besteht im W. aus dem hohen oder marokkanischen Ätlas, dessen Ketten fruchtbare Läugeuthäler einschließen, im 0. aus der Hoch- ebene der Schotts, d. h. der Salzsümpfe, einem 1000 in hohen Steppenplateau. Die zum Mittelmeer fließenden Gewässer befruchten den gewöhnlich als „Tell" (d. h. fruchtbare Erde) bezeichneten Küstensaum. § 92. Erwerbsquellen. Der trotz aller Vernachlässigung fruchtbare Boden liefert Getreidearten, Hülsenfrüchte, Oliven, Datteln, Mandeln, Tabak, Wein und Obst. Viehzucht wird besonders von den nomadisierenden Arabern betrieben (Pferde, Kamele, Fettschwanzschafe, Ziegen). Die Bodenschätze der Landschaft umfassen beinahe alle Metalle. Die Kleinindustrie liefert Leder und Lederwaren, kunstreiche Schmiedearbeiten, Flechtwerk, Gewebe (rote Kopf- bedecknngen oder Fes). Zur Ausfuhr gelangen Metalle, Wolle, Straußeu- federn, Datteln und Mandeln, Olivenöl, Wein, Lederwaren und Teppiche; die Einfuhr bringt Banmwoll-, Seiden- und Tuchstoffe, Eisen- und Kolonial- waren. 93. Staaten und Städte. Politisch umsaßt die Landschaft ein unabhängiges Sultanat (Marokko) und französische und spanische Besitzungen. a) Das absolute Kaiserreich Marokko wird von einem Sultan regiert. b) Französisch ist Algerien nebst Tunis. Algerien wird von einem Generalgonvernenr verwaltet; Tunis ist französischer Schutzstaat und wird von einem Bey regiert, der dem Namen nach türkischer Vasall ist. — Spanien besitzt an der marokkanischen Küste die sog. Presidios. 4*

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 53

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 53 — besitzt Mauritius, die Amirauten und Seychellen, Sokotra und Perim im indischen, St. Helenas und Aseension im atlantischen Ocean. Unter englischem Protektorate steht das Sultanat Sansibar. — Den Spaniern gehören die cauarischen In., Fernando Poo und Auuobon. — Portu- giesisch sind die kapverdischen In. und die Guineainseln Sao Thomö und Prinzeninsel. Hafen- und Residenzstädte der Inseln des indischen Oceans: 24. Sansibar, Residenz des Sultans und Hanptstapelplatz des Handels an der Ostküste Afrikas; Ausrüstungsort für die ostafrikanischen Handels- karawanen, belebt von einem bunten, vielsprachigen Völkergewimmel. 25. Antananarivo auf Madagaskar, Residenz der Königin. 26. Tamatave, natürliche Eingangspforte Madagaskars, Haupthandels- Hafen mit bedeutender Ausfuhr von Rindern, Häuten, Kautschuk, Wachs, Kaffee und Einfuhr von Geweben, Flinten, Töpferwaren, Salz. § 97. Aufgaben und Bergleiche. I. Mer!ie' Afrika, der drittgrößte Erdteil, steht auch nach Einwohnerzahl und Durchschnittsbevölkerung unter den Erdteilen an dritter Stelle; es besitzt drei Riesenströme, die drittgrößte Insel und den drittgrößten See der Erde. — Gieb Namen und Lage dieser geographischen Objekte an! Ii. Vergleiche Nil und Niger: a) nach ihrer Entdeckungsgeschichte (Mündungen zuerst, Quellen zuletzt bekannt), b) nach ihrer Lage (Hauptstromsysteme des 0. und W. Nordafrikas), c) nach ihrem Ursprung (mehrere Quellflüsse), d) nach der Beschaffenheit ihres Laufes (verschiedene Namen für Ober- und Unterlauf, Teilung und Jnfelbildung, Katarakte, Überschwemmungen, gleich große Deltas), e) nach ihrem Wert für die afrikanische Kultur (Userreiche: Äquatoria, Ägypten - Fulbestaaten, Joruba; Handelscentra: Omdurman, Kairo, Alexandria — Timbuktu)! Iii. Grdne die afrikanischen Besitzungen der europäischen Mächte: England, Frank- reich, Spanien, Portugal, Italien, Türkei und deutsches Reich, und zwar a) den Kolonialbesitz, b) die Schutzstaaten! ') Hier der Pachthof Longwood, in dem Napoleon I. 1821 als Verbannter starb.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 30

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — Wein, Orangen, Johannisbrot, Tabak, im 8. berühmten Kaffee (Mocha) und Spezereien (Weihrauch, Balsam, Myrrhen, Gummi) hervor. Die Viehzucht in den Wüsten und Oasen liefert die berühmten arabischen Rosse, Kamele, Esel und Schafe. An Mineralien werden Salz, Asphalt und iu Arabien Edelsteine (Rubin, Achat, Jaspis) gewonnen. An den Küsten werden Schwämme, Korallen und Perlen gefischt. Die Industrie ist unbedeutend. Der von Engländern) Juden und Arabern betriebene Handel führt Datteln, Feigen, Kaffee und Spezereien, Perlen und Straußenfedern aus, Lebensmittel und europäische Jndnstrieerzengnisse, besonders Baumwollstoffe, ein. § 52. Staaten und Städte. Politisch zerfällt das Tafelland in fünf selbständige Staaten, darunter die von einer fanatischen Mohammedanersekte bewohnte Berglandschaft Nedfchd (Hauptstadt Riad) und das uuter englischem Einflnfse stehende Sultanat Oman (Hauptstadt Maskat) und türkische und englische Besitzungen. — Den Türken gehört Syrien und Türkisch-Arabien (Hedsckm, Jemen), den Engländern die Hi. Aden. Randftädte des syrischen Tafellandes: 34. Damaskus am Ostabhange des Antilibanon, das „Auge des Orients," Hauptstadt Syriens, zweite Handels- und Industriestadt der Levaute (Shawls, Seidenstoffe, Waffen, Rosenwasser), in einer reich bewässerten Palmenoase. — Hafenstadt von Damaskus ist Beirut, die wichtigste Seestadt Syriens^). 35. Jerusalem, am Fuße des Ölberges, vou Mohammedanern, Juden, römische und griechisch-katholischen Christen (Armeniern) in getrennten Stadt- vierteln bewohnt. Im Innern der engen, uusaubern Stadt die Grabeskirche und die auf der Tempelstätte erbaute Moschee Omars. — Jerusalems Hafeu ist das durch eine Eisenbahn mit ihm verbundene Jasa oder Joppe, Landnngs- platz der Pilger. Randftädte des arabischen Tafellandes: 36. Medina, zweite heilige Stadt des Islam und Wallfahrtsort der Mohammedaner mit der Grabstätte des Propheten. 37. Mekka, Geburtsort Mohammeds und Hauptheiligtum des Islam mit der Kaaba (s. Abb. 3). — Der Hafen Mekkas ist Dfchidda, Landnngs- statte der Pilger, Handelsplatz mit Spezereien, Datteln, Straußenfedern. 38. Aden, das „Gibraltar des Orients," stark befestigt, Kohlenstation für Jndienfahrer und ein Hauptmarkt Arabiens und der afrikanischen Gegen- küste. Ausfuhr von Kaffee, Gummi, Tabak, Straußenfedern. *) Hier lagen an der Mittelmeerküste im Altertum die berühmtesten Städte Phöniciens, Tyrus und Sidon.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 52

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 52 — Residenz- und Industriestädte im Gebiet des hohen Atlas: 20. Marokko (Marakesch, d. h. die Geschmückte), Haupt- und erste Residenzstadt des Sultanats, Stapelplatz mit Lederindustrie. 21. Fßs, zweite Residenz und größte Stadt Marokkos, wichtigste Handels- und Industriestadt (Waffen, Lederwaren, Teppiche, Gewebe). Hauptsitz der mohammedanischen Gelehrsamkeit. Mittelmeerhäfen im Bereich des Tell Atlas: 22. Algier, Hauptstadt Algeriens, Sitz des Gouverneurs und bedeutendste Handelsstadt des Landes. Bahnverbindung mit den Häfen Oran im W. und Philippeville im 0.*) 23. Tunis, Residenz des Beys, neben Alexandrien bedeutendste Handels- stadt Nordafrikas, mit vielen Fabriken und reichen Bazars; Hafen Goletta, bedeutender Schiffsverkehr mit Marseille, Italien und der Levante. Viii. Die afrikanische Inselwelt. § 94, Kodenform und Gewässer. Die afrikanischen In. sind fast alle gebirgig, von vulkanischer Natur und großer Fruchtbarkeit. Unter den Inseln des indischen Gceans (s. § 66) befinden sich anch Korallenbauten (San- sibar, Amirauten, Seychellen). Madagaskar, die drittgrößte In. der Erde, besteht aus einem granitischen, von Sand, Kalk und Lava umgebenen Gebirgs- kern. Unter den vulkanischen Inseln des atlantischen 6)ceans (s. § 66) erhebt sich Tenerisa, die größte der Canarien, mit dem Pik 3700 m hoch. § 95. Erwerbsquellen. Der vielfach in Plantagen betriebene Bodenanbau bildet die Haupterwerbsquelle. Auf deu In. des indischen Oeeans baut man Zuckerrohr, Gewürze, Kaffee, Mais, Reis, Baumwolle; Sokotra liefert Aloe, Drachenblut, Harze, Weihrauch, Madagaskar auch Kautschuck. Die In. des atlantischen Oeeans bringen besonders Wein (Madeira, Malvasier), Südfrüchte, Kaffee, Kakao und Gewürze hervor. Vieh- zu cht wird in größerem Umfange nur auf Madagaskar betrieben (Rinder). Madagaskar ist reich an Mineralien (Kohle, Eisenerze, Kupfer, Maugau, Blei). § 96. Staaten und Städte. Politisch umfaßt die Inselwelt französische, englische, spanische und portugiesische Besitzungen. Frankreich besitzt die Comoren, die Insel Reunion und das Pro- tektorat über das Königreich Madagaskar, dessen Bevölkerung aus ma- laiischen Malagaffen (Howa) und ans Negern (Sakalava) besteht. — England !) Von Philippeville führt eine Bahnlinie südwärts nach Biskra, einer Oase jenseit des saharischen Atlas. Frankreich beabsichtigt, diese Linie quer durch die Sahara bis an den Tsad-See zu führen; auch eine Verbindung Orans mit Timbuktu ist geplant.

8. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

9. Die außerdeutschen Länder - S. 231

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Nebenländer der südeuropäischen Staaten u. deren wirtschaftl. Bedeutung. 231 Italiens Nebenländer treffen insgesamt auf Afrika. Sie dehnen sich über mehr als 500000 qkm aus, auf denen indes bloß ungefähr 700000 Seelen wohnen. Sie haben dem Mutterlande schon schwere Opfer gekostet, sind aber für den Welthandel nicht von nennenswerter Bedeutung. Sie be- stehen aus Erythrea am Roten Meere, das am Eingang nach Abes- sinien liegt und den vortrefflichen Hafen von M a s s a u a besitzt, sowie aus dem Küstengebiet der Somalihalbinsel. Die bevorstehende Eingliederung von Tri- polis in den Kolonialbesitz Italiens wird kaum von hervorstechenden wirt- schaftlichen Folgen begleitet sein. Wirtschaftlich sehr viel wertvoller als der Kolonialbesitz Spaniens, Portugals und Italiens ist derjenige der Türkei. Er mißt im ganzen rund 3 Millionen qkm, zählt 24 Millionen Menschen und setzt sich aus den Über- resten der einstigen mohammedanischen Eroberungen in Vorderasien und Nordafrika zusammen. Zur asiatischen Türkei gehören (ohne Samos und Cypern) Kleinasien, ein Teil von Armenien und Kurdistan, Mesopo- tamien, Syrien und die Küstenländer Arabiens (insgesamt nahe an 1,8 Mil- lionen qkm mit 17 Millionen Einwohnern); in Afrika steht Ägypten und vorläufig auch noch Tripolis mit Barka und Fessan dem Namen nach unter türkischer Oberherrschaft (2 Millionen qkm mit 11 Millionen Einwohnern). — Alle diese Nebenländer haben unter der Mißwirtschaft eines meist bestech- lichen, beutesüchtigen und wirtschaftlich trägen Beamtentums außerordentlich gelitten. Obwohl der türkische Bauer großenteils nicht unbetriebsam und viel- fach besser ist als sein Ruf, haben die türkischen Besitzungen doch gegenwärtig für den Welthandel keineswegs jene Bedeutung, die ihnen nach ihrer Natur- ausstattung zukommen könnte. Am wertvollsten sind noch ihre Küstengebiete. Kleinasien, die natürliche Brücke zwischen Europa und Asien, das alte Durchgangsland für den Völkerverkehr zwischen beiden Erdteilen, hat nicht bloß an seinem West- und Nordsaum vortreffliche Hafenplätze, sondern er- zeugt auch unter dem Einfluß des Mittelmeerklimas an den Küsten und an den bewässerten Stellen des Innern Mengen von Getreide, Wein und Wein- beeren, Südfrüchten, Ol, Mastix, Opium, Knoppern, Tabak und Baumwolle (in seiner Südhälfte). Neben Pferden, Maultieren, Kamelen und Schafen werden besonders Ziegen (die weichhaarige Angoraziege) gehalten und wird die Seidenraupe gezüchtet. Der Boden aber birgt Meerschaum (bei Eski- schehir westlich von Angora), Kupfer (bei Sasun an der Nordküste) und Smirgel (bei Smyrna). Kleinasien besitzt in Smyrna (230000) die wichtigste und größte Handelsstadt der Levante, welche sowohl nach dem Innern des Landes als nach Konstantinopel, Ägypten, Südafrika und der Adria lebhafte Verbindungen unterhält und im Jahre einen Handelsumsatz von fast 200 Millionen Mark erzielt. Nach Deutschland gehen von hier aus hauptsächlich Ziegen- und Schaffelle, Schwänime, sowie getrocknete Weinbeeren und Knop- pern. Es liefert dafür Web- und Eisenwaren, Leder, Farben und Porzellan. Am Südgestade des Schwarzen Meeres liegt Trapezunt (100000), ein

10. Die außerdeutschen Länder - S. 241

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Das Kaisertum Japan. — Selbständige Staaten in Afrika. 241. in Südpersien die Engländer gewonnen haben, wird die Selbständigkeit des Staates nicht mehr lange standhalten. Afghanistan (560 000 qkm und 5 Millionen Einwohner) ist das bedeutsame Durchgangsland zwischen Zentralasien und Indien und deshalb ein begehrenswertes Ziel sowohl der russischen wie der eng- lischen Eroberungspolitik. Es hat seine Handelsbewegung fast ganz nach In- dien (Pferde, Rinder, Nahrungsmittel, Drogen, Seide, Tabak). Außer Ka- bul (60) an der natürlichen Eingangspforte nach Indien und Kandahar an der Bahnlinie ebendorthin ist Herat am Herirud beachtenswert, weil es den Durchgangshandel zwischen Zentralasien und Indien besorgt. 6. Die kleinen unabhängigen Himalayastaaten Nepal und Bhutan füh- ren Rinder, Felle, Talg, Getreide, Ol, Reis und Tabak, ferner an Industrie- Produkten Eisenwaren und Bastpapier wesentlich nach Vorderindien aus. 7. Unter den freien Ländern Arabiens hat nur das Sultanat Oman einige wirtschaftliche Wichtigkeit. Dort vermittelt Maskat (25) den Aus- tausch zwischen indischen und afrikanischen Erzeugnissen. Ausfuhrartikel bil- den hauptsächlich Datteln, Südfrüchte, Perlen, Perlmutter und Fische. Selbständige Staaten i» Afrika. 1. Unter ihnen steht an wirtschaftsgeographischer Bedeutung Marokko (440000 qkm und 8 Millionen Einwohner), das im Jahre 1911 unter französische Schutzherrschaft geraten ist, obenan. Gleich Spanien wird es vom Atlantischen Ozean und dem Mittelmeere bespült, gleich ihm wird es größten- teils von Gebirgsland (Atlas) erfüllt und hat keinen Strom, der dem' Ver- kehr ausgiebige Dienste leisten könnte. Das anbaufähige Land beschränkt sich hauptsächlich auf die Küstenstriche des Westens. Diese sind aber auch in- folge ihrer Überlagerung mit Schwarzerde und des herrlichen Mittelmeer^ klimas von höchster Ertragfähigkeit. Der jeder Europäisierung abholde Mo- hammedanismus und die inneren Streitigkeiten der bunt gemischten Bevölke- rung trugen bisher viel dazu bei, daß das Reich der Kultur und dem Handel stark verschlossen blieb. Marokko ist indessen offenbar ein Land der Zukunft, das unter europäischem Einfluß auf verschiedenen Zweigen der Wirtschaft reiche Erträgnisse liefern wird. Bisher belief sich Marokkos Außenhandel bloß auf wenig über 140 Millionen Mark im Jahre, Für die Ausfuhr gibt
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