Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
26 Iv. Die Anfänge der Koionialpoutif
und wenn wir sehen, daß der Baum Wurzel schlägt, anwächst und gedeiht und den Schutz des Reiches anruft, so stehen wir ihm bei, und ich sehe auch nicht ein, wie wir ihm das rechtmäßig versagen können............
b) vom 13. März 1885.
. . . wir wirtschaften und streben für die Hebung des wirtschaftlichen Gesamtvermögens der deutschen Nation. . . .
Die Kolonien wie Kuba, wie portoriko, wie die westindischen und all die äquatorialen Kolonien sind vom Mutterlande stets in ihrem Geldwert sehr hoch geschätzt. Deshalb ist dahin aber noch keine große Auswanderung gegangen; man hat nicht darauf gerechnet, daß dort Weizen oder Wolle produziert werbe, welche nachher zum Schreien des Herrn Vorredners zollfrei bei uns eingelassen werden sollten; sondern es sind eben tropische Produkte, die bei uns nicht wachsen. Das ist gerade die Hauptsache, dort Plantagen anzulegen, Deutsche des gebildeten und halbgebildeten Standes auf diesen Plantagen zu beschäftigen. . . .
Nehmen Sie an, wenn ein Teil der Baumwolle, des Kaffees, den wir bei uns importieren, auf deutschem Grund und Boden über See wüchse, wäre denn das nicht eine Vermehrung des deutschen Nationalreichtums? Wir kaufen jetzt die sämtliche Baumwolle von Amerika und sind auf ein gewisses Monopol der Amerikaner angewiesen, weil die indische und ägyptische Baumwolle nicht in der Vollkommenheit bearbeitet und vorbereitet wird, daß sie sofort leicht in verbrauch zu nehmen ist wie die amerikanische. Wenn wir demgegenüber mit der gleichen Intelligenz, wie die Amerikaner ihre Baumwolle pflanzen und bearbeiten, in Gegenden wie Neuguinea, wie Kamerun, wie die afrikanischen äquatorialen Gegenden Baumwolle züchten könnten, die wir nicht mehr von Ausländern, sondern von deutschen überseeischen Besitzern kaufen würden, so wäre das ein Vorteil für unser Nationalvermögen, während jetzt das Geld, das wir für Baumwolle, Kaffee, Kopra und alle solche äquatoriale Produkte ausgeben, rein ä fonds perdu herausgeht aus unserem vermögen. .. .
3ch bin auch weit entfernt, der französischen Politik auf diesem Pfade zu folgen; wir folgen überhaupt keinem fremden Beispiele, sondern wir folgen unseren Kaufleuten mit unserem Schutze. Das ist das Prinzip, das wir von Hause aus beobachtet haben, und woran Sie uns irre machen können, wenn Sie uns die Mittel dazu nicht bewilligen. Aber dann, meine Herren, wiederhole ich immer, muß ich auch fordern, daß Sie vor dem Volke die Tatsache klar stellen, daß nicht die Regierungen es sind, die die Mittel nicht hergeben wollen für diesen Schutz, sondern daß die Abgeordneten des Volkes es sind, die die Mittel dazu verweigert haben. Die Klarheit darf ich verlangen. Sie dürfen nicht die Tatsache, daß Sie uns die Mittel dazu verweigern, bedecken, bemänteln durch allerhand andere Gründe: Wir würden sie bewilligen,
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Ortsnamen: Kuba Amerika Neuguinea Kamerun
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
Der Dreißigjährige Krieg
189
einer recht gesättigten Anschauung märe.1 wertvoller ist, daß sie den nach 1632 eintretenden Wechsel im Charakter des Krieges erkennen und auf seine Ursachen zurückzuführen wissen. Um die Änderungen in der Führung auf beiden Seiten und in den Lundesgenossenschaften klarzumachen, können wieder Tabellen gute Dienste tun. Das traurige Ergebnis der Sriedensoerhanblungen veranschaulicht ja die Karte imhtlas.
Unter den führenden Männern der Zeit fesseln natürlich wallenstein und Gustav Hdolf das Interesse vor allen andren.2 Beide sind problematische Naturen, und an diesen Problemen kann der Unterricht der Oberstufe nicht vorübergehen. Sie fordern besonders den willen zur historischen Unbefangenheit. Schwerlich ist es richtig, wozu man selbst auf der protestantischen Seite heute neigt, bei Gustav Kdolf nur politische Beweggründe anzuerkennen, und sicherlich ist es falsch, gegen ihn und seine damaligen Anhänger und jetzigen Bewunderer das nationale Moment ins Feld zu führen3, das in seiner heutigen Form dem 17.Jahrhundert fremd war und gegen das seine Gegner nicht minder fortgesetzt verstießen. Jedenfalls verließ der große ideale Zug den Krieg alsbald nach seinem Tode, und schon das hebt ihn hoch über seine Zeitgenossen. Über ihn zu belehren, wird schwerlich anders möglich sein als durch den Vortrag des Lehrers, während zum wallensteinproblem die Schüler mancherlei beitragen können, da ihnen durch Schillers Trilogie der Stoff bekannt ist und verschiedene kürzere Darstellungen ihnen leicht zugänglich gemacht werden können.4
(Eine wichtige Teilaufgabe ist die ftrt der Kriegführung im 17. Jahrhundert: wie man ein Heer sammelt, ernährt, bezahlt, organisiert, bewaffnet, bewegt und zu militärischen Zwecken verwendet, kann man am wallensteinschen Heer unvergleichlich gut lernen. Die lebenswahren Bilder in Schillers Vorspiel lassen sich dabei trefflich Denver-
1 Schillers unkritische und veraltete Darstellung zu empfehlen, wie es noch kürzlich geschehen ist, möchte doch nicht ratsam sein.
8 Da sie weniger bekannt sind, als sie verdienen, möchte ich hinweisen auf die ausgezeichneten knappen Aufsätze über die Kaiser Rudolf Ii., Ferdinand Ii. und Iii., Maximilian I. von Baqern, Gustav ctbolf und Gallenstein, die sich in den „Abhandlungen, Vorträgen und Reden" von Felix Stieve (Leipzig 1900) befinden.
8 Besonders verständnislos z. B. Lagarde: „Die gekrönte Selbstsucht aus Schweden, der zu (Ehren echt deutscher Unverstand seitdem Gustav-Kdolf-Dereine gegründet hat."
* (Eine solche befindet sich z. B. auch bei G. Weber, Don Luther zu Bis* marck I („Bus Natur u. Geisteswelt" Bö. 123).
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Hdolf Gustav Gustav_Kdolf Gustav Rudolf_Ii Rudolf Ferdinand_Ii Ferdinand Maximilian_I._von_Baqern Maximilian_I. Gustav_ctbolf Gustav Felix_Stieve Felix
I
Ix
Zu Seite 10. v. E.g.
A e t h i o p e u.
Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom
Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das
atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als
Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur,
sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird
der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom
Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig
von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö.
den Priester-Despotismus stürzte.
A e g y p t i e r.
I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis
1500 v. Ch. G.
Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober-
ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es
entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien,
zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten-
eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger
suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be-
kanntesten Könige sind:
Menes, erster Priester-König in This, der den Bast
des Phtha-Tempels in Memphis beginnt.
Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens.
Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc.
Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800.
ein, und bemächtigen sich der Herrschaft.
Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später
Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen.
Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700.
von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen
Gränzen.
•0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten,
Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt
sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Personennamen: Menes Busiris Abraham Joseph Schiffer Diodorvs
Autor: Reinhold, Ferdinand, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul, Wilmanns, Ernst
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchfcrschung Braunschwelg -Schulb uchbibliothak-
3n 1 wird geschildert, wie gering die Machtmittel des Kurfürsten bet Antritt seiner Regierung waren (3—6) und wie vorsichtig er zu Werke gehen mußte, um Herr im eigenen Lande zu werden (I und 2).
Ii und Iii handeln von der äußeren Politik. Drei hohe Ziele erstrebte Friedrich Wilhelm: die Souveränität im Herzogtum Preußen, den Erwerb Schwedisch-Pommerns und die Zurückdrängung der französischen Macht. Das erste hat er durch die Teilnahme am Nordischen Kriege (Ii) erreicht. Was die Souveränität für ihn bedeutete, zeigt Nr. I. Die Gründe, die ihn erst zum Anschluß an Schweden, dann zum Bündnis mit Polen trieben, lernen wir in 2 und 4 kennen. 3m zweiten Raubkrieg stellt er sich trotz mancher Bedenken (Iii, 1 und 2) auf die Seite der Niederlande, sieht sich aber schon nach einem Jahr zum Separatfrieden von Vossem (3, 4) genötigt, schließt sich aber bald wieder den Verbündeten an (5), nimmt mit Leidenschaft den Krieg gegen die Schweden auf (6, 7,. 10), läßt dabei aber seine Verbündeten im Kampf gegen Frankreich im Stich (8) und verliert so auch das eroberte Pommern wieder (9). Unter 11—14 vernehmen wir, warum er 1679 sich wieder mit Frankreich verbündet und an diesem Bündnis auch zur Zeit der Reunionen festhält, bis dann endlich (15) die Versöhnung mit dem Kaiser zustande kommt.
3m engsten Zusammenhang mit dieser tatkräftigen auswärtigen Politik steht der Kampf mit den Ständen (Iv); sie mußten ihm die zum Kriege notwendigen Summen bewilligen (A 2; B 2—7; C 1). Der Kurfürst vertrat den Staatsgedanken (C 3) und hielt sich für berechtigt, das für den Staat Notwendige auch mit Gewalt durchzusetzen (A 1; B 2; C 3, 6; D 5); die Stände verharrten eigensinnig und engherzig (B 1,4) auf ihren verbrieften Rechten und kannten nur ihren eigenen Vorteil (61,5; C 4; D 3), scheuten auch nicht vor hochverräterischer Verbindung mit dem Ausland zurück (C 2; D 2). Allmählich setzte der Kurfürst seinen Willen durch (B 3—7; C 4, 5), überließ dafür aber den Adligen die Herrschaft über ihre Bauern (B 1).
von den beiden Stücken über das Heerwesen (V) legt das erste die Notwendigkeit der Schaffung eines stehenden Heeres dar; das zweite zeigt Den engen Zusammenhang zwischen Heer- und Steuerwesen.
Vi ist der Wirtschaftspolitik gewidmet. 1, 2, 3 zeigen die Förderung der Besiedelung, des Schiffsbaues und des Obstbaues, 4 die Gebundenheit des wirtschaftlichen und sozialen Lebens.
3m letzten Abschnitt (Vii) wird die Kirchenpolitik behandelt. Wir lernen aus 1 die persönliche Stellung des Kurfürsten kennen, in 2 und 3 tritt er als Beschützer des Protestantismus aus, in 4 und 5 als wahrer des kirchlichen Friedens.
Queilenfammlung Ii, 61: Reinlfolö, Der Große Kurfürst 1
(Einleitung.
I
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Niederlande Schweden Frankreich Frankreich Heer-
— 222 —
laufe des Atlasgebietes sind entweder wegen ihrer Wasserfälle oder wegen
ihrer Seichtheit und Wasserarmut zur Schiffahrt ungeeignet; der bedeutendste
ist der in den atlantischen Ocean mündende Wadi Draa (von der Länge der
Elbe) am Südfuße des hohen Atlas. Die zum Mittelmeer fließenden Ge-
wäffer befruchten den gewöhnlich als „Tell" (d. h. tellus, fruchtbare Erde) be-
zeichneten Küftensanm.
Erwerbsquellen.
§ 183. Der außerordentlich fruchtbare Boden trägt trotz großer Ver-
nachläfsignng reiche Getreidefelder, Hülsenfrüchte, Ölbäume, Datteln, Mandeln,
Tabak, Wein und Obst. Viehzucht wird besonders von den nomadisierenden
Arabern betrieben (ausgezeichnete Pferde, Kamele, feinwollige Fettschwanz-
schase, Ziegen); Straußen-, Bienen- und Seidenraupenzucht find im Aufschwünge
begriffen. Die Bodenschätze der Landschaft umfassen beinahe alle Metalle,
auch Waschgold, Quecksilber, ferner reichlich Kupfer, außerdem Salz, Salpeter,
Schwefel, Edelsteine. Die Kleinindustrie liefert Leder und Lederwaren
(Korduan, Saffian), knustreiche Schmiedearbeiten, Flechtwerk, Gewebe (rote
Kopfbedeckungen oder Fez). Zur Ausfuhr gelangen Metalle, Wolle, Esparto,
Straußenfedern, Dattelu und Mandeln, Olivenöl, Wein, Lederwaren und
Teppiche; die Einfuhr bringt Banmwoll-, Seiden- und Tuchstoffe, Eisen- und
Kolonialwaren, Steinkohlen.
Stcrcrten, Wervobner und Städte.
§ 184. Politisch umfaßt die Landschaft
einen unabhängigen Staat (Marokko) und
französische und spanische Besitzungen.
a) Das im Gebiet des hohen Atlas gelegene absolute Kaiserreich Marokko
wird von einem Sultan regiert, dessen Autorität über die Beduiuen- und
Berberstämme am Rande der Wüste jedoch nur gering ist.
b) Französisch ist Algerien nebst Tunis. Das von einem Generalgouverneur
verwaltete Algerien wird von Frankreich nicht als Kolonie, sondern als ein
Teil des Mutterlandes betrachtet und ist als solcher in den französischen
Kammern durch Senatoren und Deputierte vertreten. — Tunis ist französischer
Schutzstaat, und wird von einem Bey („Besitzer des Königreichs Tunis") regiert,
der dem Namen nach türkischer Vasall ist, in Wirklichkeit aber ganz unter der
Leitung des französischen Residenten steht.
Spanien besitzt an der marokkanischen Küste die sogenannten Presidios,
einige feste Plätze (s. § 90, Anm.).
Die Bewohner der Atlasländer sind Hamiten (Berber und Kabylen),
Semiten (Araber und Juden), Mischlinge aus beideu Stämmen (Mauren,
verkommene Araber und arabisierte Berber), Neger und Europäer. Der
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Saffian Esparto Marokko Marokko Algerien Frankreich Tunis
— 178
Xi. Dns syrisch-arabische Tafelland.
Modenform und Gewässer.
§ 143. Arabien nebst Syrien bildet
ein zusammenhängendes hohes Tafelland (das syrisch-arabische Tafel-
knd), welches im W. durch den Busen von Sues und das rote Meer von
Afrika, im 0. durch das Tiefland von Mesopotamien und den persischen Meer-
buseu von Asien geschieden ist. Es steigt von N. und 0. (500—600 m
mittlere Höhe) allmählich uach 8. und W. (1000—1200 m mittlere Höhe) an,
ist an den Rändern teilweise mit Gebirgen besetzt und fällt stufenweise zu den
schmalen Küsteuebenen und zum mesopotamischeu Tieflande ab. Die Oberfläche
wird im N. (Syrien und Nordarabien) vorwiegend durch eine ausgedehnte
Kalksteintafel gebildet, der sich weiter südwärts Granit-, Gneis- und Sand-
steinflüchen anschließen, zum größten Teil von Wüstensand oder älterem vnl-
konischen Gestein überdeckt. — Als Grenze zwischen dem syrischen und dem
arabischen Tafellande nimmt man den 30. Grad nördlicher Breite an (Ver-
bindnngslinie der Spitze des Golfs von Akaba mit der Mündnng des Schatt
el-Arab).
a) Das syrische Tafelland erstreckt sich in Gestalt eines Dreiecks
zwischen dem „arabischen Sandmeer", dem „mittelländischen Wassermeer" und
dem „mefopotamifchen Steppenmeer", zu dem es sich allmählich herabsenkt. Es
wird größtenteils von der wenig bekannten syrischen Wüste eingenommen.
Eine tiefe Erdspalte, die ungefähr 750 km lange syrisch-palästinische Graben-
senke, durchzieht den gebirgigen Westrand Syriens. Der nördliche Teil dieser
Senke, das sog. Cölesyrien {= Hohlsyrien), ist von zwei zerklüfteten Kalk-
steingebirgen eingefaßt, dem Libanon (— weißer Berg, nach dem Schnee auf
den höheren Gipfeln und der Farbe des nackten Gesteins)*) im W. und dem
Antilibanonim0. Der erstere erhebt sich im Dhor el-Chödib, dem höchsten
Gipfel des ganzen Tafellandes, über 3000 in; der letztere gipfelt im Hermon.
Zwischen den beiden Gebirgen fließen der Orontes (nach N.) und der Leontes
(nach 8.) dem Mittelmeere zu. Den südlich von Cölesyrien liegenden Teil
der Senke durchfließt der am Hermon entspringende Jordan. Auf feinem
windnngsreichen Laufe durchströmt er zweiseeu, den Merom oderhnleh und
den See Tiberias oder Genezareth, und tritt sodann in das tiefe Ghör
(— Unterland) ein, das er mit 27 Stromschnellen in einem engen, 600 bis
700 m tief in die syrische Kalktafel eingeschnittenen Thale durcheilt. Er
*) Von ihm sagt der Araber: „Der Libanon trägt auf seinem Haupte den ewigen
Winter, auf seinen Schultern den blumigen Frühling, in seinem Schöße den fruchtbringenden
Herbst, während zu seinen Füßen der Sommer im Schatten der Palmen schlummert".
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Personennamen: Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Mesopotamien Asien Syrien Akaba Syriens
— 179 —
mündet in das tote Meer, den Salz- oder Asphaltsee*), dessen Spiegel fast
400 m unter dem Meeresspiegel liegt (der des Genezarethsees schon — 200 m);
die Senke bildet hier also die tiefste Depression der Erdoberfläche. Südwärts
läßt sich die Grabensenke, allmählich wieder ansteigend, als Wadi Araba bis
zum Golf von Akaba, ihrem südlichsten Ausläufer, verfolgen. Während der
Ostrand dieser riesigen Spalte südlich vom Hermon nur niedrige Höhen (9?ebo**)
aufweist, breitet sich im Westen vom Libanon bis zum Südende des toten
Meeres das Hügelland von Palästina mit dem Eliasberg oder Karmel, dem
Garizim, dem Ölberg und anderen Höhen ans; es fällt nach 0. steil zum
Ghor und Salzsee, nach W. allmählich zur schmalen Küstenebene ab. Nach 8.
und Sw. steigt das Hügeland zur Halbinsel Sinai langsam wieder an; diese
gipfelt im Granitmaffiv des Sinaigebirges***) mit dem Dschebel Serbal (2800 m)
und dem Dschebel Mnsa (Mosesberg). Der Berg Horeb steht hinter beiden an
Höhe zurück.
b) Das wasserlose, fast gänzlich unbekannte Innere des arabischen
Tafellandes besitzt zwei unabsehbare, teilweise mit rotem Flugsand erfüllte
Wüstenflächen, die mit der syrischen Wüste zusammenhängende Wüste Nefnd
im N. und die Wüsten Dehna und Roba el-Khali im 8. Zwischen beiden
breitet sich die Berg- und Oasenlandschaft Nedschd ans, der Sitz mehrerer nn-
abhängiger Araberstaaten mit alten, befestigten und von schönen Gärten und
Anpflanzungen umgebenen Städten. — Die erhöhten Ränder des Tafellandes,
die Landschaften Hedschas und Jemen imw., Hadramant im8. uudomäit
nebst el Hasa im 0., sind an der seichten und korallenreichen Küste heiß, regen-
arm und öde, besitzen aber landeinwärts wasserreiche und fruchtbare Landstriche.
Erwerbsquellen.
§ 144* Der Landbau bildet für Syrien, die Viehzucht für Arabien
die Hanpterwerbsqnelle. Ersterer kultiviert besonders Gerste und Weizen,
Datteln und Feigen, im syrischen Berg- und Hügellande Wein, Orangen,
Mandeln, Tabak, Johannisbrot, im arabischen Küstengebiet Kaffee (Mocha)
und Spezexeien (Weihrauch, Balsam, Myrrhen, Gummi). Die Viehzucht im
Wüsten- und Oasengebiet liefert berühmte edle Rosse, Kamele, Esel und Schase.
An Mineralien werden Salz, Asphalt und in Arabien Edelgestein (Rubin,
*) Der über 20° betragende Salzgehalt des Sees läßt fast alles Leben ans ihm und
an seinen Ufern ersterben; bei heftigen Winden oder Erdbeben erscheinen größere Asphalt-
oder Erdpechklumpen an seinen Usern; am Ostufer fprndelu heiße, Schwefel ausscheidende
Quellen (Solfataren).
**) Gedicht: Nebo, von F. Freiligrath.
***) Der Berg der mosaischen Gesetzgebung, an dessen Fuß das von Justinian ge-
gründete Katharinenkloster liegt.
12*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
— 180 -
Achat, Jaspis) gewonnen. An den Küsten werden Schwämme, Korallen und
Perlen gefischt. — Die Industrie ist auf die Herstellung für den Eigenbe-
darf des Landes beschränkt. Der Handel, welcher besonders von Engländern,
Juden und Jndieru betrieben wird (Karawanen- und Seehandel), vermittelt
die Ausfuhr von Produkten des Bodenbaues (Datteln, Feigen, Kaffee, Spezereien),
Perlen, Straußenfedern und die bedeutende Einfuhr von Lebensmitteln, Baum-
Wollstoffen, europäischen Jndustrieerzengnissen.
Stcccrten, Meroohner und Städte.
§ 145* Politisch zerfällt das fyrisch-arabische Tafelland in
a) fünf selbständige Staaten (das Sultanat Oman, unter englischem Ein-
fluffe stehend, die Landschaft Hadramant, im Besitz unabhängiger Araberstämme,
das Sultanat Nedschd mit der Hauptstadt Riad, die Landschaft Kafsim und
das Emirat Schämmar mit der Hauptstadt Haü*) und
b) türkische und englische Besitzungen. — Den Türken gehört Syrien
und die Westküste Arabiens (Hedscha-s, Asir, Jzmen) nebst el Hasa am persischen
Golf. Die Engländer besitzen die vulkanische Felsenhalbinsel Aden nebst einigen
von dort aus verwalteten Inseln, sowie das Protektorat über die im persischen
Golf gelegenen Bahrein-Jnseln, die bedeutende Perlenfischerei betreiben.
Die Hauptmasse der Bevölkerung bilden semitische Araber**), Städte-
bewohner oder viehzüchtende Nomaden (Beduinen); zu ihnen gesellen sich in
den Städten und Dörfern Türken, Juden, Perser, Inder und Europäer
(Frauken). Das gewaltige Tafelland (größer als das halbe enrop. Rußland)
ist mit etwa 5 Millionen Einwohnern schwach bevölkert.
Randstädte des syrischen Tafellandes:
56. Haleb oder Aleppo, drittgrößte Stadt der asiatischen Türkei, in der
Nordecke des Tafellandes gleichweit von Orontes und Euphrat gelegen und
daher Verkehrscentrum zwischen dem Mittelmeer und dem persischen Golf,
Syrien und Mesopotamien, mit bedeutender Textilindustrie in Wolle, Baum-
wolle und Seide und großen Niederlagen europäischer, persischer und indischer
Waren. — Ihr Mittelmeerhafen Jskanderün, Cypern gegenüber.
57. Damaskus am Ostabhange des Antilibanon, iu einer von Gebirgs-
bächen reich bewässerten Ebene zwischen Palmen-, Orangen-, Feigen- und Wein-
Pflanzungen herrlich gelegene Hauptstadt Syriens, das „Auge des Orients";
*) Die drei letzteren Binnenstaaten stehen unter dem mächtigen Einfluß einer fanatischen
Sekte der Mohammedaner, der Wahabiten (daher Wahabitenreiche genannt), welche früher
auch die 1818 ihnen abgenommene Westküste besaßen.
**) Merkwürdig sind unter den syrischen Semiten zwei Libanonstämme, die christlichen
Maroniten und die Drusen, deren Religion ein Gemisch von Islam, Christentum und
altpersischer Lehre (Zoroastrismus) ist.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
— 182 —
geben hat, und östlich von Hodeida Sana, die Kaffeebau treibende Hauptstadt
und schönste Stadt Jemens.
63. Aden, das „Gibraltar des Orients", feit 1839 im Besitz Englands,
mit starken Festungswerken und riesigen Zisternen; Kohlenstation für die
Judienfahrer und ein Hauptmarkt Arabiens und der gegenüberliegenden afri-
kanifchen Küsten. Ausfuhr von Kaffee, Gummi, Tabak, Straußenfedern.
64. Maskat, Hauptstadt des Sultanats Oman und „Schlüssel" des
persischen Golfs mit trefflichem Hafen. Sitz des Sultans und eines englischen
Residenten. Bedeutender Handelsverkehr mit Persien und Indien, Ausfuhr
von Datteln, Salz und Perlen.
Xii. Äie Halbinsel Vorderindien.
Wodenform und Heiväsfer.
§ 140. Die Oberfläche der Halbinsel enthält
eine Tiefebene im N. (die hindostanische Tiefebene) und
ein altes Tafelland im 8. (das vorderindische Tafelland, welches durch
die Tiefebene von Centralasien getrennt ist).
1. Die hindostanische Tiefebene, das weite, aus Diluvium und Alluvium
(Gletfcherablageruugeu und Schwemmland) gebildete Bindeglied zwischen Central-
asten und dem südlichen Tafellande, wird im W. vom Indus (zum arabischen
Meer), in der Mitte vom Ganges und im 0. vom Brahmaputra (beide
zum bengalischen Meere) durchschnitten. Diese dem Himalaya entstammenden
Riesenströme befruchten das Tiefland durch jährliche Überschwemmungen, die
durch Kanalisation geregelt und zu künstlicher Bewässerung ausgenutzt werden.
Ihre Mündungen bilden umfangreiche Deltas. Das Delta des Indus ist reich
an Untiefen; diese werdeu durch die Flutwelle, welche noch 1000 km landein-
wärts bemerkbar ist und Sand und Schlamm herbeiführt, fortwährend ver-
ändert. Die vereinigten Mündungsarme des Ganges und Brahmaputra bilden
das Delta der Sänderbans (Suuderbuud, d. h. Mondwald), ein Gebiet von
der Größe Bayerns, das von flachen, mit Bambus und Röhricht (Dschungeln)
bewachsenen Inseln und zahllosen Wasserarmen erfüllt ist und die Brutstädte
des Fiebers fowie den Lieblingsaufenthalt der Tiger bildet. — Hiudostau
(d. h. Hinduland) gliedert sich in
die Ebene des Indus im W. und
die Ebene des Ganges u. Brahmaputra (das eigeutl. Hindostan) im 0.
a) Die Indus-Ebene bildet im N. ein von fünf großen Neben- und Zu-
flüffeu des Indus durchzogenes Hügelland, das Pandschab (— Fünfstromland),
welches vom Indus im W. und vom Satledfch im 0. begrenzt wird. Während
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Hodeida_Sana
Extrahierte Ortsnamen: Englands Arabiens Oman Indien Central- Mondwald Bayerns Indus-Ebene
— 206 —
Stielten, Mewobnev und Städte.
K Politisch gliedert sich die Landschaft in
zwei unabhängige Staaten (Burenrepubliken) und
englische, deutsche und portugiesische Besitzungen.
Die Burenstaaten sind zwei Republiken, die von Bauern holländischer
Abkunft in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts gegründet wurden; Streitig-
leiten mit den Engländern veranlagen sie, das früher von ihnen bewohnte
Kapland und Natal zu verlassen. Die Burenstaaten siud
a) der Oranje-Freistaat (von der Größe Rumäniens, schwach bevölkert)
zwischen den beiden Qnellflüssen des Oranje, unter einem Präsidenten, dem in
der Gesetzgebung ein Volksraad zur Seite steht;
d) die südafrikanische Republik (früher Transvaal, von der Größe
Italiens, ebenfalls schwach bevölkert) zwischen Baal und Limpopo, unter einem
Präsidenten und zwei Volksraaden. — Unter ihrem Protektorate steht der
letzte der früher unabhängigen Kasfernstaaten, die Monarchie Swasiland.
Die Engländer besitzen:
a) Die Kapkolonie (das Land südlich vom Oranje nebst Britisch-
Betschnanaland nördlich vom Oranje, einigen kleineren Kafferngebieten und
der Walfischbai an der Westküste von Dentsch-Südwestasrika),
b) Natal, Basnto- und Snlnland östlich vom Oranje-Freistaat,
e) die Länder der engl, südafrikanischen Gesellschaft (Mata-
bele- und Mafchonaland südlich vom mittleren Sambesi) und
d) Britisch-Ceutralasrika (das Land nördlich vom Sambesi bis
zum Nyassa- und Tanganyika-See).
Das deutsche Reich besitzt Deutsch-Südwestasrika, vom unteren
Oranje bis zum Kuueue, Kubaugo und Sambesi im N. reichend (s. § 252 it. 253).
Portugal besitzt hier Süd-Mocambique (Lonren^o Marques), die
Küstenebene vom unteren Limpopo (Delagoa-Bai) bis zum unteren Sambesi.
Die Eingeborenen Südafrikas gehören in der westlichen Hälfte der
Landschaft hauptsächlich zu den Hottentotten und Buschmännern, in der östlichen
zu den Bantn- oder Snlnnegern, deren bedeutendste Stämme hier die Bet-
schuaueu und die Kaffern sind, beide sehr thatkrästige und bildungsfähige
Völker. Die Eingewanderten sind hauptsächlich Engländer und Holländer,
daneben Deutsche, Judier, Malaien. Der Religion nach ist die Bevölkerung
größtenteils protestantisch.
Hafenstädte am Süd- und Ostabfall des Tafellandes'
1. Kapstadt an der Tafelbai, Hauptstadt der Kapkolonie mit dem be-
dentendsten Handelsverkehr, Ausfuhr von Kapwein, Schafwolle und Kupfer.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]