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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. IV

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv Vorwort. Die Darstellungsform ist die Erzählung, natürlich in ungleichmäßiger Ausführlichkeit: Kaisergestalten wie Karl der Große, Otto der Große, Heinrich Iv., Friedrich Barbarossa sind genauer behandelt worden, andere brauchten nur kurz erwähnt zu werden. Daß auch die großen nationalen Kriege etwas ausführlicher erzählt worden sind, widerspricht, denke ich, nicht dem Grundsatz, verwickelte strategische Dinge auszuschließen. Ein deutsches Mädchen muß die Großtaten der Väter nicht minder kennen als ein deutscher Knabe. Das Persönliche ist stark betont worden. Einzelangaben, hier und da auch anekdotischer Art, sind vielfach eingestreut; sie sollen das geschichtliche Bild farbiger und anschaulicher gestalten. Der Überschau über das Ganze der Entwickelung dienen die Einteilung in nicht zu ausgedehnte Paragraphen, die Stichwörter am Rande, endlich die angehängte Tabelle. Halle a. S., im Februar 1903. Friedrich Neubauer. Borwort zur sechsten Auflage. In der neuen Auflage ist die Geschichte des Mittelalters von der der Neuzeit getrennt worden; im übrigen weist der Text keine wesentlichen Änderungen auf. Bilder sind auf mehrfachen Wunsch wieder beigegeben worden. Historische Karten finden sich in dem kleinen Geschichtsatlas, den die Verlagsbuchhandlung herausgegeben hat. Frankfurt a. M., im Mai 1909. Neubauer.

2. Deutsche Geschichte - S. 177

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
• /yy-F Friedrichs des Großen Regenienlätlgkeit. 177 zu steigern, berief er einige Jahre nach dem Hubertusburger Frieden französische Steuerbeamte und richtete mit ihrer Hilfe die „Regie" ein, d. h. eine Neuordnung der Zölle und Verbrauchs st euer n.1) Die Erhöhung der Abgaben, die Verwendung französischer Beamten erregte viel Mißfallen und Unmut; zugleich wuchs der Schmuggel, der in den Zeiten der Ein- und Ausfuhrverbote überhaupt sehr im Schwünge war. Große Verdienste hat Friedrich auch um die Ausbildung des Rechts- Rechtsweg, wesens. Eine seiner ersten Taten nach seiner Thronbesteigung war die Abschaffung der Folter. Nachher war er stetig darauf bedacht, die Rechtspflege zu bessern; er darf als der Schöpfer des preußischen Richterstandes bezeichnet werden. „Vor der.justiz sind alle Leute gleich", sagte er; „ein Justizkollegium, das Ungerechtigkeit ausübt, ist gefährlicher und schlimme. als eine Diebesbande." Die Abfassung des „allgemeinen Land-rechts" hat er von seinen ersten Regierungsjahren an betrieben; es wurde noch unter dem großen König vollendet, trat unter seinem Nachfolger in Wirksamkeit und ist erst 1900 durch das neue, allgemeindeutsche „bürgerliche Gesetzbuch" abgelöst worden. In religiöser Beziehung verttat er den Grundsatz der Duldung. „Die Religionen müssen alle Meilers werden", lerntet einer seiner Rand-bescheide aus seinem ersten Regierungsjahre; „hier muß ein jeder nach seiner Fatzon selig werden." Für die Pflege des geistigen Lebens blieben dem König, der den größeren Teil der Staatseinnahmen für die Landesverteidigung aufwenden mußte, nur geringe Mittel übrig. Doch hat er die Zahl der Volksschulen vermehrt und auch dem höheren Schulwesen seine Sorge zugewandt. Unter seinen Bauten ist außer dem Berliner Opernhause und Sanssouci vornehmlich das großartige Neue Palais bei Potsdam zu nennert, das er in den Jahren nach dem siebenjährigen Kriege aufführen lich. J Über die neueren Erzeugnisse der deutschen Literatur urteilte er bis zu seinem Ende Hort und absprechend. Und doch erblühte damals die dentsche Dichtkunst nach Jahrhunderte dauerndem Verfall zu neuem, herrlichem Leben. Zuerst war Klopstock aufgetreten, der Odendichter und Schöpfer des religiösen Epos „der Messias"; dann Lessing, der erste der großen deutschen Dramatiker und der erste große deutsche Prosaschriftsteller. Ihnen 1) Zölle und Verbrauchssteuern sind indirekte Steuern, Einkommensund Vermögenssteuern direkte Steuern. Bei direkten Steuern ist der Steuerzahler auch der Steuerträger. Bei indirekten Steuern ist der Steuerzahler nicht der Steuerträger, sondern er wälzt den Betrag der Steuern auf andere ab; so wälzt z. B. der Kaffeehändler den Betrag des Kaffeezolles, der Spiritus-fabrikant den Betrag der Spiritussteuer auf die Käufer ab. Neubauer, Geschichil. Lehrbuch ffir Mädchensch. Ii. 5. Aufl. 12 W H.

3. Deutsche Geschichte - S. IV

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv Borwort. nicht dem Grundsatz, verwickelte strategische Dinge auszuschließen. Ein deutsches Mädchen muß die Großtaten der Väter nicht minder kennen als ein deutscher Knabe. Das Persönliche ist stark betont worden. Einzelangaben, hier und da auch anekdotischer Art, sind vielfach eingestreut; sie sollen das geschichtliche Bild farbiger und anschaulicher gestalten. Der Überschau über das Ganze der Entwickelung dienen die Einteilung in nicht zu ausgedehnte Paragraphen, die Stichwörter am Rande, endlich die angehängte Tabelle. Mehrere historische Karten sind beigegeben worden, ebenso eine Reihe kulturgeschichtlicher Abbildungen. Halle a. S., im Februar 1903. Friedrich Neubauer. Vorwort zur zweiten Auslage. Mehrere Stellen sind gekürzt worden. Die englische Revolution habe ich ausführlicher behandelt; andere Zusätze betreffen kulturgeschichtliche Dinge. Landsberg a. W., Ostern 1904. Neubauer. Vorwort zur dritten Auslaste. In dieser Auflage ist von der Beigabe von Bildern abgesehen worden. Ich verweise statt dessen auf den Bilderanhang, den die Verlagsbuchhandlung gleichzeitig erscheinen läßt und der ein besseres und brauchbareres Hilfsmittel darstellen wird als die wenigen Abbildungen, die bisher gegeben werden konnten. Frankfurt oi.m., Ostern 1906. Neubauer.

4. Deutsche Geschichte - S. 207

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
v Cacl^vhy t-^tzv'v Der Befreiungskrieg im Jahre 1813. 207 So bildeten sich denn Vereine, um die patriotische Gesinnung zu nähren und zu verbreiten, wie der sogenannte Tugendbund, der in Königsberg zusammentrat. Es fehlte nicht an Dentm^tu^Wern, welche diese Gesinnung stärkten, belebten und in immer weitere Kreise trugen. Zwar von den Fürsten der deutschen Dichtkunst war der eine, Schiller, dessen letztes vollendetes Werk das Freiheitsdrama „Tell" gewesen'war, im' Jahre 1805 gestorben; Goethe aber, so deutsch er im tiefsten Grunde war, konnte sich für den Gedanken einer Volkserhebung nicht erwärmen. Aber jetzt trat ein neues Geschlecht auf das Feld. Der Philosoph Fichte hat ^Monai-1808 seine begeisternden „Reden an die deutsche Nation" in Berlin gehalten; Denker, nicht"tffiä unbekümmert um französische Spione, suchte der Theologe ^ durch seine Predigten den nationalen Geist zu kräftigen; #riebt:ich Ludwig Jahn, der Schöpfer der Turnkunst, schrieb sein Buch vom „deutschen Volkstum". Heinrich von Kleist, der Dichter der „Hermannsschlacht" und des „Prinzen von Homburg", begleitete den österreichischen Krieg von 1809 mit Vaterlandsliedern, aus denen ein flammender Patriotismus hervorloderte. Leider starb er zwei Jahre später durch eigene Hand. Als nun im Jahre 1813 der glühend ersehnte Krieg für die Freiheit losbrach, da ließen Theodor Körner, der als Lützowscher Jäger im August 1813, kaum zweiundzwanzig Jahre alt, bei Gadebusch in Mecklenburg den Heldentod starb, und Max von Schenken dorf, den man den deutschen Kaiserherold genannt hat, ihre Lieder ertönen; da dichtete Friedrich Rudert die „geharnischten Sonette"; da erhob seine Stimme Ernst Moritz Arndt, der aus dem damals noch schwedischen Rügen geboren und 1812 der Begleiter des Freiherrn vom Stein in Rußland war, ein kerndeutscher Mann, der auch durch seine kleineren Prosaschriften, wie den „Soldatenkatechismus" und die Schrift „der Rhein, Teutschlands Strom, aber nicht Teutschlands Grenze" die größte Wirkung ausübte. §217. Die preußische Erhebung. Solange Friedrich Wil-^8r3. Helm Iii., rings von französischen Garnisonen umgeben, in Berlin weilte, war er nicht frei in seinen Entschlüssen. Erst als er im Januar 1813 sich nach Breslau begab, vermochte er die entscheidenden Schritte zu tun, Verhandlungen mit Rußland anzuknüpfen und Kriegsrüstungen anzuordnen.' Am 3. Februar erließ er an die gebildete Jugend, die bisher von der Dienst- Beat.m der Pflicht befreit gewesen war, die Aufforderung zur Bildung freiwilliger -ui. Der Befreiungskrieg im Jahre 1815.

5. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 28

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
28 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs, nicht eingefhrt werden. Aber die Werbungen hrten nunmehr auf, und es wurde der Grundsatz aufgestellt, da das Heer nur durch Aushebung von Einheimischen ergnzt werden drfe. Um ferner doch mglichst viele Brger einigermaen in den Waffen auszubilden^ griff man zu dem K r m pe r s y st e m "; man entlie einen Teil der Mannschaften, nach-dem sie notdrftig eingebt waren, auf Urlaub und zog an ihrer Stelle andere ein, die ebenfalls nur auf kurze Zeit bei der Fahne gehalten und dann als halbausgebildete Leute, Krmper", beurlaubt wurden. So wurde allmhlich die Zahl der Dienstfhigen betrchtlich erhht. Ferner wurden die entehrenden Strafen, die Prgel, das Spieruten-laufen, abgeschafft. Endlich wurde auch das Offizierkorps refor-miert; es wurde bestimmt, da im Frieden nur Kenntnisse und Bildung, im Kriege ausgezeichnete Tapferkeit und Umsicht Anspruch auf Offizier-stellen gewhren sollten. So ward den Brgerlichen der Zutritt zum Offizierstande geffnet, während auch von den Adligen der Nachweis be-stimmter Kenntnisse verlangt wurde. Wandlung 28. Die vaterlndische Literatur. Gleichzeitig mit diesen Re- Bolksgeistes. formen trat ein gewaltiger Umschwung in der Volks st immung und dem Geiste der Literatur ein. Die meisten Deutschen hatten sich bisher von dem Gedanken an Staat und Vaterland mit Bewutsein fern-gehalten; sie waren ihrem Erwerb und ihren privaten Interessen nach-gegangen, oder sie hatten in einseitiger Weise die Literatur gepflegt, und weltbrgerliche Gesinnung war allgemein verbreitet gewesen. Jetzt hatte der Zusammensturz der berkommenen Ordnung sie gelehrt, da eine Nation, die nicht treu und fest zu ihrem Volkstum und zu ihrem Staate steht, untergehen mu; die Schmach der Fremdherrschaft hatte das er-loschene nationale Ehrgefhl wieder aufflammen lassen; in der Zeit der tiefsten Demtigung erwachte wieder das Bewutsein der Pflicht gegen den Staat, die Erinnerung an die Grotaten frherer Zeiten, die Hoffnung auf die Neubegrndung eines machtvollen preuischen Staates, zugleich aber auch eines neuen deutschen Kaiserreiches. So bildeten sich denn Vereine, um die patriotische Gesinnung zu nhren und zu verbreiten, wie der sogenannte Tugendbund, der in Knigsberg zusammentrat. Es fehlte nicht an Denkern und Dichtern, welche diese Gesinnung strkten, belebten und in immer weitere Kreise trugen. Zwar von den Fürsten der deutschen Dichtkunst war der eine, Schiller, dessen letztes vollendetes Werk das Freiheitsdrama Tell" gewesen war, im Jahre 1805 gestorben; Goethe aber, so deutsch er im

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 29

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Befreiungskrieg im Jahre 1813. 29 tiefsten Grunde war, konnte sich fr den Gedanken einer Volkserhebung nicht erwrmen. Aber jetzt trat ein neues Geschlecht auf das Feld. Der Philosoph Fichte hat 1808 seine begeisternden Reden an die deutsche Nation" in Berlin gehalten; nicht minder unbekmmert um franzsische enter-Spione, suchte der Theologe Schleiermacher durch seine Predigten den nationalen Geist zu krftigen; Friedrich Ludwig Jahn, der Schpfer der Turnkunst, schrieb sein Buch vom deutschen Volkstum". Heinrich von Kleist, der Dichter der Hermannsschlacht" und des Prinzen von Homburg", begleitete den sterreichischen Krieg von 1809 mit Vaterlandsliedern, aus denen ein flammender Patriotismus hervor-loderte. Leider starb er zwei Jahre spter durch eigene Hand. Als nun im Jahre 1813 der glhend ersehnte Krieg fr die Freiheit losbrach, da lieen Theodorkrner,derals Ltzowscher Jger im August 1813, kaum zweiundzwanzig Jahre alt, bei Gadebusch in Mecklenburg den Heldentod starb, und Max von Schenkendorf, den man den deutschen Kaiserherold genannt hat, ihre Lieder ertnen; da dichtete Friedrich Rck ert die geharnischten Sonette"; da erhob seine Stimme Ernst M or i tz Ar n d t, der auf dem damals noch schwedischen Rgen geboren und 1812 der Begleiter des Freiherrn vom Stein in Ru-land war, ein kerndeutscher Mann, der auch durch seine kleineren Prosa-schristen, wie den Soldatenkatechismus" und die Schrift der Rhein, Teutschlands Strom, aber nicht Teutschlands Grenze" die grte Wir- , kung ausbte. Der Befreiungskrieg im Zahre 1813. 29. Die preuische Erhebung. Solange Friedrich Wil-1813. Helm Iii., rings von franzsischen Garnisonen umgeben, in Berlin weilte, war er nicht frei in seinen Entschlssen. Erst als er im Januar 1813 sich nach Breslau begab, vermochte er die entscheidenden Schritte zu tun, Verhandlungen mit Rußland anzuknpfen und Kriegsrstungen anzuordnen. Am 3. Februar erlie er an die gebildete Jugend, die bisher von der Dienstpflicht befreit gewesen war, die Aufforderung zur Bildung frei-williger Jgerkorps, die mit strmischer Begeisterung auf-genommen wurde. Die Studenten besonders, aber auch viele Gymnasiasten eilten zu den Massen; in Berlin meldeten sich in drei Tagen 9000 Freiwillige. Wenige Tage spter wurden berhaupt alle Befreiungen von dem Heeresdienst aufgehoben und die allgemeine Wehrpflicht ver-kndet. Spter wurde das Verhalten D o r k s, den der König anfangs aus Rcksicht auf die Franzosen hatte verleugnen mssen, fr uutadelhaft

7. Die Weltgeschichte - S. 55

1835 - Mainz : Kupferberg
Peloponnesischer Krieg. 55 Übung wird durch die immer mehr blühenden, bildenden Künste, auf's v.c.g. Höchste gesteigert. In den Wissenschaften erreicht die lyrische Poesie vorzüglich durch Pin daros, die tragische durch Ae sch y los, durch Sophokles und Euripides ihre höchste Blüthe (am Tage der Salaminischen Schlacht: Aeschylos Mitkämpfer, Sophokles Siegestänzer, Euripides geboren). Herodotos beginnt die eigentliche Geschichte; und in den Künsten führt Pheidias die Bildhauerkunst zu ihrer Vollendung (sein olym- pischer Zeus re.). Iv. Vom pelopon ne fischen Kriege bis zu den dreißig Tyrannen in Athen, von 431 bis 404 v. Ch. G. Ol. 87,2 — 94,i: * Kampf der aristokratischen Verfassungen gegen die demokratischen, — Sparta's gegen Athen. Beide Th eile werden in ihren Principien zur moralischen Entartung geführt. Lange Zeit schwankt die Entscheidung, bis Athen, alles Maas der Mäßigung überschreitend, schmach- voll der Oligarchie unterliegt. 1. Von Platää'6 Gefahr bis zum Frieden des Nikias, von 431. bis 422 v. Ch. G. * Wechselndes Glück der Krieg führenden Parteien. Athen siegreich durch seine Flotte, Sparta durch sein L a n d h e e r. G e g e n se i t i g e L a n d e r v e r w ü st u n g e n. Platää übt Rache an den in seine Mauern eingedrnn- 431, genen Thebäern. Sparta's d orisch-pelop onnesi sch e Symmachte umfaßt: alle Peloponnesier (ausgenommen Argos-, die Achäer und Eleier, weiche schwanken), die Megareer, Thebaer, Phokcer, Leukadier, opuntischen Lokrcr rc. unter einem sparta- nischen Oberfeldherrn (König); die Flotte unter einem Nau- archen. Oligarchie Hauptbedingung der Verbündeten. Athen's ionisch-attische Symmachie: ») zins- pflichtige Bundesgenossen thcils auf den Inseln: Lemnos, Skyros, Naros, Thasos, Euböa, Samos, den Kykladen, Sporaden, Aegina rc., theils auf dem Festlande: an den Westküsten Vorder-Asiens, am Pontos, dem thrakischen Cher-

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 154

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
154 Fünfte Periode. Vonl517—1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. b) Niedergang Spaniens. Sein Ziel, sein großes Reich1 einem schrankenlosen Despotismus in kirchlicher und staatlicher Beziehung zu unterwerfen, hat Philipp Ii. erreicht; auch hat der Katholizismus alles, was er in den Staaten Europas im 16. Jh. gegenüber der Reformation an Boden gewann, seiner Hilfe zu danken. Aber Philipp hat zugleich den Grund zu dem reißenden Niedergange Spaniens im 17. Jh. gelegt: der Untergang der Armada war der Todesstoß der spanischen Seeherrschaft, die spanische Yolkswirtschaft wurde zerrüttet, jeder geistige Fortschritt im Lande der Autos de f6 („Glaubensakte“) unmöglich gemacht. Nur die Kunst erreichte ihren Höhepunkt in den Dichtern Cervantes, Lope de Yega und Calderon und in den Malern Yelazquez und Murillo. c) Aufschwung der Niederlande. Der junge Freistaat nahm im 17. Jh. einen großartigen Aufschwung trotz den inneren Kämpfen, deren Grund in politischen und religiösen Parteiungen lag. Die Niederländer wurden das erste Seevolk, bemächtigten sich der Sundainseln und Molukken, gründeten Niederlassungen in Vorder- und Hinterindien, in Ceylon, Nordamerika und Brasilien und kolonisierten das Kapland, oft in Kämpfen mit ihren englischen Nebenbuhlern. Dem materiellen Aufschwünge zur Seite ging eine bedeutende Entwickelung der Wissenschaft, deren Mittelpunkt Leiden wurde, wo der Historiker und Jurist Hugo Grotius wirkte. Es erblühte eine nationale Literatur; die Malerei erlebte in Frans Hals, Rembrandt und zahlreichen ändern Künstlern ihre Blütezeit. Die spanisch gebliebenen Niederlande nahmen an dem Rückgänge Spaniens teil; nur die Kunst blieb auch hier frisch; hier wirkten Peter Paul Rubens und van Dyck. Iii. Frankreich, England uncl Skandinavien im 16. .Ih. § 328. 1, Frankreich. ln Frankreich fand die Reformation bei den höheren Schichten der Nation, beim Adel,' bei den Gelehrten und dem gebildeten, arbeitsamen und besitzenden Bürgertum, lebhaftes 1) Seit 1581 gehörte ihm auch Portugal. Dies riß sich 1640 von Spaai»» los; seitdem regierte hier das Haus Braganoa.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 125

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Genesis dor Reformation. 125 Astrologie. Gesünder waren die kirchlichen Reformgedanken, die bei den Mystikern Meister Eckhart, Joh. Tauler (14. Jh.), den Brüdern des gemeinsamen Lebens in den Niederlanden (Gerhard Groot von Deventer), Thomas von Kempen (15. Jh.) zu tage traten. Diese Männer richteten sich nicht gegen das Wesen, sondern gegen die Yerderbnis in der damaligen Kirche; kühner waren Johann von Goch und Johann Wessel von Groningen. Im allgemeinen erschien den Menschen des ausgehenden 15. Jh. alles Bestehende in Kirche, Staat und Gesellschaft unhaltbar, alle Verhältnisse verrottet. Dieser Geist spricht aus den Fastnachtsspielen des Hans Rosenblüt und Hans Folz wie aus den Volksliedern. So erklärt sich die begeisterte Aufnahme von Sebastian Brants Narrenschiff (1494) und Erasmus’ Lob der Narrheit (1511), so auch der jubelnde Enthusiasmus, als man am 31. Okt. 1517 an der Wittenberger Schloßkirche einen Anschlag des dortigen Professors der Theologie Martin Luther las.

10. Geschichte des Altertums - S. 59

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Das Kulturleben. 59 dieser sozialen und sittlichen Schäden entstand die (irrige) Meinung, daß das Privateigentum an allen Übeln schuld sei; es kamen sozialistische und kommunistische Ansichten auf; solche 7 /" finden sich auch bei Platon. 2. Dichtung, Philosophie, Geschichtschreibung-. § Es ist eine der eigenartigsten Tatsachen der Geschichte, daß weder der peloponnesische Krieg noch die darauf folgenden Kämpfe der griechischen Staaten das geistige Leben des griechischen Volkes zu schädigen vermocht haben; ja daß während dieser Zeit auf vielen Gebieten ein großartiger Fortschritt zu erkennen ist. In weiten Kreisen erhob man sich von dem naiven Glauben an die Götter der Volksreligion zu der Auffassung der einen Gottheit, die die Welt regiert. Es vollzog sich in dem gesamten Denken der Nation eine bedeutungsvolle Wandlung: man begann über das Recht des Einzelnen gegenüber der Gesamtheit, gegenüber dem Überlieferten in Sitte und Glauben nachzudenken und dieses Recht mehr und mehr zu betonen; ein Geist des.subjektivismus, des Kritizismus und Skeptizismus, machte sich geltend. Dieser Geist tritt hervor sowohl in der Dichtung, der Tragödie und der Komödie, wie im philosophischen Denken. a) Die Dichtung. Der dritte große Tragiker Euripides war geb. 480, nach der Überlieferung am Tage der Schlacht von Salamis, und starb kurz vor Sophokles. Zu seinen bedeutendsten Tragödien gehören: „Medea“ (vgl. Grillparzers Trilogie „Das goldene Vließ“), „Hippölytos“ (vgl. Racines „Phedre“, und Schillers Übersetzung), „Iphigenie in Aulis“ (vgl. Schillers Übersetzung), „Iphigenie bei den Tauriern“ (vgl. Goethes „Iphigenie“), „Die Phönizierinnen“ (vgl. Schillers Übersetzung einzelner Szenen). Bewundern wir bei Äschylos die hehre Größe, bei Sophokles die ausgeglichene Schönheit, so liegt Euripides’ Meisterschaft in der Wahrheit und Tiefe der Charakterzergliederung und Seelenschilderung. Zwar war der genialste Komödiendichter vielleicht aller Zeiten, der Athener Aristophanes, ein heftiger Gegner sowohl der Demokratie als auch der ganzen modernen kritisch-skeptischen Aufklärung: so sind die „Ritter“ gegen Kleon gerichtet, die
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