22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
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» '
28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
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— 16 —
1911 wurden ausgeführt u. a. Wein (166 Mill. Mk.), Getreide (64), Tiere (27), Tafelfrüchte
(13), Eisenerz (10), Phosphate (8,8), Tabak (8), Zinkerz (8), Kork (8), Gemüse (7,8),
Wolle (6.5), Häute und Felle (6,3), Halfa (5,7), Olivenöl ,3,9), Kartoffeln (2,9) usw.
Da die französischen Kolonien durch Zollschranken gegen alle fremden Länder ab-
geschlossen sind, fällt Frankreich naturgemäß der Löwenanteil (mehr als 3/4) vom Außen-
handel Algeriens zu. Deutschland war 1911 an der Ausfuhr mit 26, an der Einfuhr
nur mit 4,2 Mill "M. beteiligt.
Siedlungen» Algerien ist zum Zwecke der Verwaltung in drei, nach ihren Haupt-
städten Oran, Algier und Konstantine benannten Provinzen eingeteilt. Alschier (franz.
Alger [alsdjelh] 172000 E.), die Hauptstadt, liegt einzig schön an der Westseite einer
geräumigen Bucht und steigt in Stufen an einem steilen Hügel empor, auf dessen Höhe
die Kasba oder Zitadelle steht. Die Unterstadt, die fast ganz von Europäern bewohnt
wird, hat breite Straßen, freie, mit Palmen besetzte Plätze, hohe, schöne Häuser, Gasthöfe,
Theater, Kirchen u. a. Prachtbauten wie die europäischen Großstädte. Die obere oder
Maurenstadt dagegen bildet ein Gewirr von engen, winkligen, häufig treppenförmig an-
steigenden Gassen mit von außen unscheinbaren, im Innern oft prächtig ausgestatteten Häusern
{Abb. 3). Alschier ist stark befestigt, hat einen geräumigen, durch mächtige Steindämme
geschützten Hafen, wissenschaftliche Anstalten, darunter einen großen botanischen Garten,
und ist der erste Handelsplatz des Landes. Im Westalgerien liegt Ora»» (123 000 E.),
dessen Handel dem von Algier nur wenig nachsteht, in Ostalgerien, 87 km von der Küste,
Konstantine (65 000 E.), das alte Cirta. Die wichtigsten Häfen sind hier Philippeville
(27000 E.) und Bona (42000 E.), das alte Hippo Regius. Im Innern nahe der
marokkanischen Grenze, Tlemsen (40000 E).
4. Tunesien.
(120000 qkm, 1,9 Mill. E., 16 auf 1 qkm).
Das Land. Die 650 km lange Küste Tunesiens ist an der Ost-
feite, der Kleinen Syrte, flach und sandig, im N. dagegen steil und felsig wie
die Algeriens, jedoch besser gegliedert und leichter zugänglich. Wichtig ist be-
sonders die von N.-O. her eindringende Bucht von Tunis. Der N. und W.
des Landes wird von den Fortsetzungen des Algerischen Atlas erfüllt. Die Berg-
züge sind aber hier bedeutend niedriger und rücken näher aneinander. Zwischen
beiden liegt ein breites, von Schwemmland bedecktes Längental, das von der
Metscherda, dem Bagradas der Alten, durchflössen wird. Der Fluß ist zwar
nicht schiffbar, führt aber das ganze Jahr hindurch Wasser und befruchtet das Land
durch seine Schlammablagerungen. Der O. und S. Tunesiens sind flach. Unmittel-
bar s. vom Atlas liegt eine von Schotts bedeckte muldenförmige Senke, die bis
20 m unter den Meeresspiegel hinabreicht. Das Flachland ist in seinem
n. Teile fruchtbar und gut angebaut, geht aber weiter nach S. in Steppenland
und endlich in die Wüste über. Wie in Algerien, so liegen auch hier zahl-
reiche Oasen mit großen Dattelpflanzungen.
Wirtschaftsverhältnisse. Tunesien besitzt Algerien gegenüber manche Vor-
züge. Seine Lage an der Straße von Tunis, an der Grenze des w. und ö.
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Extrahierte Personennamen: Beughasi Kusra
Extrahierte Ortsnamen: Marokko Algerien Tripolis Timbuktu Tripolis Kordofan Sudans Senegal Niger Sahara Algerien Tunis Frankreich England Frankreich England Nubien Italien
— 78 —
Staatsreligion erklärt. Die zahlreichen Missionsschulen haben unter der Be-
völkerung eine gewisse Bildung verbreitet.
Die Madagassen gliedern sich in zwei Hauptstämme, die dunkleren Sakalaven im
W. und die hellfarbigen Hovas im O. Lange Zeit hat man jene für Bantuneger gehalten.
Neuere Forschungen haben aber ergeben, daß sie ebenfalls Malaien sind, wenn auch
vielleicht mit Negern gemischt. Beide Stämme stehen sich feindlich gegenüber, was sich
daraus erklärt, daß sich die Hovas zu Herren der Insel gemacht und die Sakalaven unter-
warfen haben. Das Reich der Hovas war ein Lehnsstaat, der sich aus Adligen, Freien und
Sklaven zusammensetzte und von einem Könige oder einer Königin despotisch regiert wurde.
Madagaskar ist seit 1896 französisch. Die Eroberung gelang erst nach blutigen
Kämpfen, und bis zur Gegenwart hin haben immer wieder Aufstände der Eingeborenen
stattgefunden. Ob die Erwerbung für Frankreich von großem Werte sein wird, kann erst
die Zukunft lehren. Der Boden ist wenig fruchtbar, da er größtenteils aus sehr durch-
lässigem Laterit besteht (S. 37). Dazu kommen die großen Sumpfgebiete und das höchst
ungesunde Klima. Durch Anlage von Wegen und Eisenbahnen hat Frankreich angefangen,
das Land zu erschließen, und auch mit Pflanzungen hat man begonnen. Ausgeführt
wurden u. a. Kautschuk, Gold, Häute, Bast, Wachs, Vieh (1909: 27 Mill. Mk.). Die
Hauptstadt der Insel, Tananarivo (60000 E.), liegt im Binnenlande in 1400 m Höhe.
Eine 400 km lange Eisenbahn, die sie mit der Hafenstadt Tamatäve (15 000 E.) ver-
binden soll, ist im Bau.
2. Die Maskarenen, 700 km sö. von Madagaskar, a) Rvnnion (2000 qkm,
170000 E.), französisch, hat großartige Gebirgslandschaften mit einem noch tätigen
Vulkan. Man baut hauptsächlich Zuckerrohr, aber auch Tabak, Kakao, Kaffee und
Gewürze. (Aussuhr 1908: 12 Mill. Mk.). Die Hauptstadt ist St. Denis (ßäng denie,
30000 E.) — b) Manritins (1830 qkm, 380000 E.), englisch, erreicht nur Höhen bis
zu 800 m. Die Insel bildet fast ein einziges Zuckerfeld; doch wird neuerdings auch
Vanille gebaut. (A. 1910: 50 Mill. Mk.) Hauptstadt: Port Louis (60000 E).
3. Die Komoren (2000 qkm, 85000 E.) zwischen Madagaskar und dem Festlande
sind französisch.
4. Die Amiranten und Seychellen (ßefchellen 350 qkm, 20 000 E.) sind kleine,
von Korallenriffen umsäumte Eilande und britischer Besitz. Gebaut werden Kokosnüsse,
Vanille und Kakao.
5. Die Sansibargruppe (2920 qkm, 200000 E.) liegt vor der Küste Deutsch-Ostafrikas
und besteht aus drei Inseln: Sansibar, Pemba und Mafia. Die letztgenannte ist
seit 1890 deutsch, die beiden andern stehen unter englischer Schutzherrschast. Es sind
Korallenbauten von geringer Höhe und ziemlich dürftigem Pflanzenwuchs. Doch ist
Sansibar, die weitaus wichtigste der drei Inseln, gut angebaut und dicht bewohnt. Die
Bevölkerung besteht aus einem Gemisch von Negern, Arabern und Indern und bekennt
sich zum Islam. Unter den Erzeugnissen stehen an erster Stelle Gewürznelken, deren
Anbau nirgendwo in gleichem Umfang betrieben wird. 1907 wurden 81/4 Mill. kg im
Werte von 9,6 Mill. Mk. ausgeführt. Die Hauptstadt Sansibar (35000 E.) mit
trefflichem Hafen ist der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas. (A. 1911: 24 Mill. Mk.).
6. Das englische Säkotra (3600 qkm, 12000 E.), eine Fortsetzung des Osthorns
von Afrika, ist trocken und wenig fruchtbar, daher wirtschaftlich von geringem Wert.
Dagegen hat es einige Bedeutung als Schiffshalteplatz und für die Beherrschung des See-
wegs nach Indien.
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Extrahierte Personennamen: Denis_( Louis_(
Extrahierte Ortsnamen: Madagaskar Frankreich Frankreich Madagaskar Madagaskar Sansibar Pemba Sansibar Sansibar Ostafrikas Afrika Indien
— 33 —
neuen Bewässerungsanlagen ist seilte Fläche von 26000 auf 33600 qkm, mehr als
tue Größe der Provinz Pommern, angewachsen. Was dieses verhältnismäßig kleine
Gebiet an Erzeugnissen hervorbringt, ist geradezu erstaunlich. Im späteren
Altertum war Ägypten die Kornkammer Roms, und auch heute noch vermag
das Land trotz seiner überaus dichten Bevölkerung eine Menge landwirtschaftlicher
Erzeugnisse auszuführen. Wo künstliche Bewässerung möglich ist, kann zwei- bis
dreimal im Jahre geerntet werden. Und dazu ist nicht einmal Düngung des
Ackerlandes erforderlich. Gebaut werden von Getreidearten in erster Linie
Weizen, aber auch Mais, Gerste, Negerhirse und Reis, serner Sau-
bohnen, Klee, der fünf- bis zehnmal im Jahre geschnitten werden kann,
Baumwolle und Zuckerrohr, Datteln (4x/2 Mill. Palmen), Bananen,
Südfrüchte (Zitronen, Apfelsinen, Feigen), Weintrauben als Tafelobst usw.
Das für die Ausfuhr wichtigste Erzeugnis ist die Baumwolle. Da ihr Anbau
sehr lohnend ist, hat er in den letzten Jahrzehnten, namentlich auch infolge der neuen
Bewässerungsanlagen, stetig zugenommen und andere Kulturen immer mehr eingeschränkt.
Die ägyptische Baumwolle zeichnet sich durch große Stapellänge, Feinheit und Spinnfähig-
feit der Faser aus. Die europäische Industrie ist mit ihrem Verbrauch an seinen Sorten
fast ausschließlich auf Ägypten angewiesen. Man baut nicht weniger als 60 verschiedene
Arten. Die feinsten gedeihen im Delta, das fast S/S der gesamten Ernte liefert. 1910/11
belief sich der Ertrag auf 335 Mill. kg im Werte von mehr als 500 Mill. Mk. Unter den
Baumwolländern der Erde steht Ägypten an dritter Stelle mit 8 % der Gesamterzeugung
(Vereinigte Staaten 66, Britisch Indien 15 °/0).
Die Viehzucht steht an Bedeutung weit hinter dem Ackerbau zurück, da das
bewässerte Land dafür zu wertvoll ist, das unbewässerte aber nur spärlichen Pflanzenwuchs zeigt.
Die Industrie ist noch wenig entwickelt. In Mittelägypten, dem Hauptgebiete des
Zuckerrohrbaus, gibt es viele Zuckerfabriken, deren Schornsteine in dem Landschaftsbild
einen etwas fremdartigen Eindruck machen. Bedeutend ist die Zigarettenherstellung,
obwohl der Tabak wie auch das Papier dazu von auswärts bezogen werden muß. Der
Tabak soll in der trocken-heißen Lust einen besonderen Duft annehmen. Allein in Kairo
sind 5000 Arbeiter in dieser Industrie tätig.
Der Verkehr hat sich seit der Besitzergreifung des Landes durch die Engländer
bedeutend gehoben. Auf dem Nil verkehren jetzt neben den zahlreichen großen Segelbarken
<Dahabien) gegen 40 Dampfer, und die Eisenbahnen hatten 1910 eine Länge von 5900 km.
Die wichtigsten Linien sind die von Alexandria nach Kairo und weiter nilauswärts bis
Khartum, eine von Suakin am Roten Meere nach Berber und eine dritte, die an der
Westseite des Sueskanals entlang läuft.
Der Außenhandel hatte 1911 einen Wert von 1158 Mill. Mk. fa. 593, E. 565).
Ausgeführt werden hauptsächlich Baumwolle (491 Mill. Mk.), Zucker, Zigaretten, Bohnen,
Zwiebeln, Eier, Getreide, Felle, Straußenfedern. Die Hauptausfuhr geht nach England
(55°/0); Deutschland ist nur mit 7,6 °/0 beteiligt. Eine große Bedeutung für Ägypten
hat der Sueskanal mit den Häfen Port Said und Sues erlangt, die aber nur dem
Durchgangsverkehr dienen.
Der Sueskanal. Der Gedanke, das Mittelmeer mit dem Roten Meere durch
-eine Wasserstraße zu verbinden, reicht bis ins graue Altertum zurück. Bereits im
13. Jahrhundert v. Chr. wurde ein Kanyl, der vom Nil aus nach Sues führte, vollendet.
^Fick, Erdkunde. Iv. Band. Z
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Extrahierte Ortsnamen: Indien Kairo Alexandria Kairo Khartum England Deutschland
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Extrahierte Personennamen: Südafrikas
Extrahierte Ortsnamen: Kalahari Kaplande Nordafrika Nordafrika Atlasländern Madagaskar Nordafrika Ostafrika Afrika Südafrika Algerien Afrikas Algerien Tunis Sansibar Kamerun Kopra Liberia Afrika Afrika
— 90 —
Bergbau liefert besonders Meerschaum, die Industrie Teppiche (Smyrna)
und Seidenwaren (Brnssa). Den Verkehr besorgen noch größtenteils Kamel-
karawanen. Fahrstraßen gibt es nur in geringer Zahl, und die Gesamtlänge
der Eisenbahnen beträgt nur 2400 km. Die wichtigsten Linien sind die von dem
neu angelegten Hafen Haidar Pascha bei Skutari nach Konia mit Abzweigung
nach Angora (Anatolische Bahn) und mehrere Strecken von Smyrna ins Innere.
Von großer Bedeutung für die Zukunft des Landes wird die Bagdadbahn werden,
die als Fortsetzung der Auatolischeu Bahn nach Bagdad und weiter zum Per-
fischen Meerbusen führen soll.
Die Bagdadbahtt wird von der Deutschen Bank gebaut, in deren Händen auch der
Betrieb der Anatolischen Bahn liegt. 1908 wurde mit dem Bau begonnen, und man ist jetzt
am Taurus angelangt, dessen Durchstechung das schwierigste und kostspieligste Stück der ganzen
Anlage ist. Doch ist anch in Syrien bereits eine Strecke vom Amanusgebirge über Aleppo
bis zum Euphrat (200 km) im Betrieb. Die geplante Linie berührt Adana in der Ebene von
Tarsus und zieht von da ö. durch Syrien nach Mosul am Tigris, folgt diesem bis Bagdad,
berührt weiterhin Basra und endet bei Koweit am Persischen Busen. Sie wird eine Länge von
2100 km haben; die Kosten hat man auf 200 Mill. Mk. veranschlagt. Da die Bahn auf
weite Strecken durch öde, wirtschaftlich wertlose Gegenden führt, ist wohl für lange Zeit auf
einen Betriebsgewinn nicht zu rechnen, und die Gesellschaft hat sich darum von der tür-
kischen Regierung eine Noheinnahme von jährlich 12300 Mk. auf das km sichern lassen.
Doch ist zu erwarten, daß in vielen Gegenden, die die Bahn berührt, neue Kulturoasen
entstehen. Banse, ein guter Kenner des Morgenlandes, hält die Anlage der Bahn, im
ganzen genommen, wirtschaftlich für verfehlt. „Strategisch ist sie für die Türkei von Be-
deutung, da für einen n. Kriegschauplatz jetzt erst ihre mefopotamischen und Teile der syrischen
Truppen verwertbar werden. Für den Schnell- und Postverkehr ist sie ebenfalls eine Er-
leichterung, kommt aber da vornehmlich den Interessen der Engländer in Indien entgegen.
Großer Güterverkehr jedoch, der ja allein das Unternehmen gewinnbringend macht, wird
niemals die ganze Bagdadbahn benutzen, sondern höchstens Teilstrecken, um möglichst schnell
den billigen Seeweg zu erreichen. Phantasie ist es, daß die Erzeugnisse Mesopotamiens
oder gar Indiens durch die Bagdadbahn direkt bis Mittel- und Westeuropa oder auch nur
bis Konstantinopel könnten befördert werden". (Vergl. auch S. 99.)
Der Handel Kleinasiens ist beträchtlich, läßt sich aber nicht in Zahlen angeben.
Über Smyrna, den wichtigsten Hafen, mit dem aber neuerdings Haidar Pascha stark in
Wettbewerb tritt, wurden 1906 Waren im Werte von 112 Millionen Mark ausgeführt,
darunter besonders Rosinen (28,5 Millionen Mark), Feigen (15), Gerste (14), Knoppern
(9), Teppiche (7), Baumwolle (6,6), Opium (5,6).
Die Bevölkerung ist sehr ungleichmäßig verteilt. Während im Innern
weniger als 10 Menschen aus dem qkm wohnen, steigt die Dichte in den w.
Küstenlandschaften stellenweise ans 75—100. Den Hauptbestandteil bilden die
Osmanen (7 Mill.), ein Zweig des Türkenvolkes, der sich nach seinem Führer
Osman nennt. An den Küsten wohnen viele Griechen (1 Mill.), die Haupt-
sächlich den Handel in Händen haben. Daneben gibts noch Armenier, besonders im
O., Tscherkessen, Juden usw. 4/5 der Bewohner sind Mohammedaner, 1f6 Christen.
Die heutigen Osmanen sind aus einer Verschmelzung der türkischen Eroberer mit
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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— 41 —
Die Hlpalme (Abb. 7) erreicht eine Höhe von 10—20 m und trägt 5—7 m lange
gefiederte Blätter. Sie wächst zu vielen Millionen wild im Urwaldgürtel Oberguineas
wie auch weiter landeinwärts im Graslande, wo sie mehr vereinzelt oder in kleinen Gruppen
steht. In der Nähe der Dörfer wird sie von den Eingeborenen auch in Pflege genommen.
Sie ist über den ganzen Sudan, Ober- und Niederguinea und das Kongobecken verbreitet
und findet sich auch in einigen Gebieten Oftasrikas. Die Ölpalme ist eine überaus wert-
volle Pflanze, der „Freund des Negers". Am wichtigsten sind die gelben, pslaumenähnlichen
Früchte, die in Büscheln von 600—800 Stück zusammenstehen. Jede Palme liefert jährlich
etwa 10 Bündel von je 8—20 kg Gewicht. Die Früchte ähneln im Geschmack den Oliven
und werden als Zuspeise genossen. Ihr Hauptwert besieht aber in dem reichen Gehalt an
Öl sowohl des Fruchtfleisches (72 °/0) wie der Kerne (48°/0). Schon lange haben die Negev
das Palmöl als Speisefett verwendet. Von weil größerem Nutzen ist dessen Gewinnung
aber geworden, seit man es in großen Mengen nach Europa ausführt. Nach Hassert liefert
in Kamerun jede Palme jährlich 71/2 kg Öl und 15 kg Kerne im Werte von 7 Mk. Das
Öl des Fruchtfleisches wird von den Eingeborenen selbst ausgepreßt. Je nach der Bchand-
lung bleibt es flüssig, oder es wird steif wie Schmierseife. Frauen, Kinder und Sklaven
bringen es auf dem Rücken in Gefäßen zu den europäischen Niederlassungen, wenn nicht
etwa ein Fluß eine bequemere Beförderung gestattet. Hier wird es noch einmal geschmolzen
und gereinigt und dann zum weiteren Versand in Fässer verpackt. Die Palmkerne werden
meist erst in Europa mit Maschinen ausgepreßt. Palmöl und Palmkerne sind das weitaus
wichtigste Ausfuhrerzeugnis der Guineaküsten. Allein an der britischen Goldküste beläust
sich die Ausfuhr auf jährlich 40 Mill. Mk., und sie wird noch überall steigen, wenn erst
die Hinterländer durch Eisenbahnen erschlossen sind. Das Palmöl wird in Europa zur
Herstellung von Seifen, Kerzen, Wagenfett und Schmierölen verwendet, und die Rückstände
der Palmkerne liefern als Ölkuchen ein außerordentlich nahrhaftes Viehfutter.
Der Schibutterbaum trägt beerenartige Früchte vou der Größe unsrer Eier-
pflaumen mit kastaniengroßen Kernen. Aus diesen gewinnt man durch Auskochen ein Öl>
das erkaltet weiß und hart wie Butter ist, ähnlich schmeckt und sich sehr lange frisch
erhält. Die Schibutter ersetzt in Jnnerafrika das Palmöl und wird neuerdings auch nach
Europa ausgeführt. Bei der steigenden Nachfrage nach solchen Fetten werden ohne Zweifel die
Gebiete, in denen der Butterbaum massenhaft wild wächst, noch eine große Bedeutung erlangen.
Die Erdnutz ist eine aus Südamerika stammende Krautpflanze, die jetzt in fast
allen wärmeren Ländern angebaut wird. Ihre hülsenartigen, unter der Erde reifenden
Früchte enthalten je 2—3 Kerne von der Größe kleiner Haselnüsse. Diese Kerne bilden
eine nahrhafte Speise und sind reich an Öl. Die feineren Sorten werden häufig dem
Olivenöl zugesetzt und zur Herstellung von Kunstbutter verwendet. Die minderwertigen
dienen zur Bereitung von Seife und Schmierölen.
Die Jamspflanze gehört zur Gattung der Wiuden und ist in zahlreichen Arten
über alle Tropenländer verbreitet. Ähnlich wie bei unsrer Kartoffel, bilden sich an ihren
Wurzeln Knollen, die bei einer Art bis 25 kg schwer werden. Die Jamsknollen sind sehr
nahrhaft und bilden bei manchen Negerstämmen das Hauptnahrungsmittel. „Sie ähneln
im Geschmack unfern Kartoffeln und werden wie diese auf sehr verschiedene Weise zube-
reitet. Die beliebteste Art ist die, daß man sie schält, in dicke Scheiben schneidet, kocht
und sodann in einem hölzernen Mörser, der durch Aushöhlen eines Baumstammes gewonnen
wird, stampft. Vor jeder Hütte steht wenigstens ein solcher Mörser, mit dem unteren
Ende in die Erde eingegraben, und meist stampfen mehrere Weiber zusammen in gleich-
mäßigem Takt. Die gestampfte, teigförmige Masse wird dann, wenn man Fleisch hat,,
mit diesem und einer stark gepfefferten Öltunke gegessen" (Hupfeld).
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alle diese Zuflüsse ist der Kongo zu einem Riesenstrome angewachsen, der nun sein Bett
wieder enger zusammenzieht und rascheren Laufes den w. Randhöhen zueilt. Doch ehe er
in sein Durchbruchstal eintritt, bildet er noch eine große, seeartige Erweiterung, den von
zahlreichen Inseln durchsetzten 4000 qkm großen Stanley Pool (stänle pul), „in dem
die Wasser auszuruhen scheinen, bevor sie mit überstürzender Gewalt dem Meere zueilen."
Nun erfolgt der Durchbruch zur Küste in einem 275 km langen Tale, worin der Fluß
nicht weniger als 32 große Stromschnellen bildet, darunter als letzte die Jellalasälle.
Endlich erreicht der Kongo die Ebene, in der er nun ruhig dem noch 150 km entfernten
Meere zueilt. Nahe der Mündung ist er 11 km breit und 300 m tief. Welche gewaltigen
Wassermassen er dem Ozean zuführt, erhellt aus der Tatsache, daß das Meerwasser noch
bis auf 20 km von der Küste fast süß ist und bis auf 60 km die gelbliche Farbe des
Flusses erkennen läßt. — Zur durchgehenden Schiffahrt ist der Kongo leider nicht geeignet;
doch bilden die einzelnen Laufstrecken ausgezeichnete Wasserstraßen. Seeschiffe können bis
zu den Jellalafällen gelangen, und der Mittellauf wird jetzt von zahlreichen Dampfern
befahren. Zusammen mit den Nebenflüssen haben die Wasserstraßen des Kongo eine
Länge von etwa 10000 km. Das untere Durchbruchstal wie auch die Stanleyfälle hat
man mit Eisenbahnen umgangen.
Obwohl das Kongobecken vom Gleicher durchschnitten wird, ist das Klima
doch nicht so heiß wie im Sudan und in der Sahara (24—27 °). An der
Westküste zieht nämlich eine kalte Meeresströmung entlang, von der her kühlende
Winde ins Land wehen. Die Niederschläge betragen 140—150 cm und
verteilen sich je nach der Gegend auf eine oder zwei Regenzeiten. In den
Äquatorialgegenden, wo die Trockenzeiten nur kurz sind, ist das Land mit uu-
geheuren Urwäldern bedeckt, die jedoch öfter von Grasland unterbrochen werden.
In den n. und s. Gebieten ist die Sa wanne vorherrschend. Die wichtigsten
Nutzpflanzen sind die Ölpalme und Kautschuk liefernde Bäume und Schling-
pflanzen. Die Tierwelt stimmt im wesentlichen mit der des Sudans über-
ein (S. 42).
Kautschuk oder Gummi ist der eingedickte Milchsaft verschiedener Bäume und
Schlingpflanzen (Lianen) der feuchten Tropenwälder. Er wird gewonnen, indem man die
Pflanzen durch Einschnitte in die Rinde anzapft und den Safi in Gefäßen sammelt. Durch
Einkochen u. a. Verfahrungsweifen wird der Saft zum Gerinnen gebracht und dann in
Klumpen oder Platten geformt. Der in den letzten Jahrzehnten gewallig gestiegene
Verbrauch hat das Gummi zu einem sehr wertvollen Handelsgegenstand gemacht, und das
hat zur Folge gehabt, daß in den Wäldern die schlimmste Raubwirtschaft getrieben wurde
und noch getrieben wird. Um möglichst viel Saft zu gewinnen, werden die Gummi-
pflanzen von den Eingeborenen aus Bequemlichkeit und Unverstand einfach abgehauen oder
doch so zugerichtet, daß sie eingehen. Bei vorsichtiger Behandlung bleiben die Bäume
gesund und können alle paar Jahre von neuem angezapft werden. Die drohende Vernich-
tung der wildwachsenden Gummipflanzen hat dazu geführt, in geeigneten Gebieten Kaut-
schukpflauzungen anzulegen, z. B. in Kamerun, im Kongostaat, auf Ceylon, den Ostindischen
Inseln. Das meiste und beste Gummi liefern die Urwälder Brasiliens. 1911 wurde an
Kautschuk ausgeführt aus Brasilien für 305, aus dem Kongostaat für 27, aus den deutschen
Kolonien für 18 Mill. Mk.
Die Bewohner Niederguineas und des Kongobeckens sind zum weitaus
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