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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. III

1836 - Eisleben : Reichardt
vorrede ^)er erste Unterricht in der Geographie be- zweckt vorzüglich Anschauung des Räumlichen (Topischen), d. h. anschanliche Kenntniß der Stelle/ welche jeder Gegenstand des ersten geo- graphischen Wistens auf dem Erdraume einnimmt. Das Bild der Lage und Gestalt, sowohl der ganzen Erde und ihrer Haupttheile, als der ein- zelnen Länder, soll dem Lehrling so vergegenwär- tigt werden, daß er sich auf der Erdoberfläche orientiren lernt Zu Ankuüpfungspunkten der topischen Ver- hältnisse eignen sich vornehmlich Küsten, Vor- gebirge, Meerbusen, Halbinseln, Inseln, Ge- birge, Flüsse, große Seen, auch Städte, wo- bei aber immer darauf aufmerksam gemacht wer- den muß, nach welcher Himmelsgegend von den bereits aufgefaßten und bekannten Punkten die neu aufzufassenden liegen. Das Verhältniß des Weltmeeres zum Lande, der Ozeane zu den Kontinenten, der Meere zu den Ländern, die insularische Lage der Kontinente,

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 217

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv. Südasien. Znseln bei Hinterindien. 217 3) Sumatra, eine große Insel, südöstlich von den Niko- barcn und durch die Straße von Malakka von dem südlichen Theile Hinterindiens getrennt, größer als ganz Großbritannien nebst Ir- land, ist mehr lang als breit, und stark bewohnt. Pfeffer, der beste Kampher, Benzoe-Gummi und das feinste Gold verdienen vorzüglich unter den Produkten erwähnt zu werden. Zwar baden die Niederländer hier einige Besitzungen, aber der größte Theil der Insel steht unter inländischen Fürsten. Der Aequator geht mitten durch Sumatra. d) Java, südlich von Sumatra und davon durch die Cun- da - Straße getrennt, auf der Südseite des Aequators gelegen, fast so groß als England allein, enthält viele feuerspeiende Berge und ist stark bewohnt. Unter den Produkten ist der Giftbaum Pohon-Oepas oder Upas merkwürdig. Die Niederländer haben hier bedeutende Besitzungen, und auch die einheimischen Fürsten sind von ihnen abhängig. Batavia, die vormalige Hauptstadt der Niederländischen Besitzungen, an der Nordküste gelegen, ist jetzt wegen des ungesunden Klimas fast ganz verlassen, und die Bevölkerung hat sich nach den nahen Ortschaften gezogen. Im Innern liegt die große Stadt Souracarta, die Residenz eines inländischen Fürsten mit 105,000 Einwohnern. 0) Borneo, die größte Insel der alten Welt, östlich von Sumatra und nördlich von Java gelegen, von welchem letztern sie durch die Java-See getrennt wird, ist vom Aequator durch- schnitten und größer als Deutschland oder wenigstens eben so groß, aber noch wenig bekannt. Unter ihren Produkten sind vorzüglich zu bemerken: das beste Drachenblut, die besten eßbaren Vogelne- ster, vortrefflicher Kampher, vieles Gold, ächte Diamanten und der Orang-Utang, der größte und menschenähnlichste unter allen Affenarten. Ein Theil der Insel steht unter Herrschaft der Nie- derländer, der größte Theil aber unter eigenen inländischen Be- herrschern. 6) Celebes, eine noch größere Insel als Java, östlich von Borneo gelegen, wovon sie durch die Straße von Macassaw getrennt wird, ist im Norden von der Celebes-See und im Süden von der Sund a-See bespült, und von einer höchst un- regelmäßigen Gestalt, besonders auf der Ostscite, indem drei Meer- busen tief in die Insel eindringen und sie in 4 große Halbinseln zerschneiden, welche in der Mitte zusammenhängen, und wovon die nördliche Halbinsel unter dem Aequator und die 3 andern auf der Südseite desselben liegen. Auch hier giebt es viel Gold. Die Niederländer haben einige Besitzungen in Celebes; doch steht der größte Theil unter eigenen Beherrschern, von welchen einige von den Niederländern abhängig sind. Zu den kleineren Sunda-Inseln gehören vorzüglich: 3) Bali oder Klein- Java, östlich von Java gelegen und davon durch eine Meerenge getrennt, ist äußerst stark bevölkert; h) Lombock, etwas kleiner als Bali, von dem sie östlich liegt; e) Sumbava, östlich von Lombock, größer als das Königreich Würtemberg, und durch das eindringende Meer sehr zerschnitten; 3) Flores, östlich von Sumbava und größer als das Großher-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 183

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. 183 größten unter allen, Creta oder Candia, das letztere Meer. Die Größe beträgt 880 Ormeilen. Sowohl der Boden des Festlandes, als der In- seln ist mehr gebirgig als eben. Die Gebirge des Festlandes, welche man unter dem allgemeinen Namen der Griechischen oder Hellenischen Gebirge um- faßt, durchziehen das Land von Norden gegen Süden, indem sie ihm eine doppelte Hauptabdachung gegen Osten und gegen Westen geben, und endigen sich mit den Vorgebirgen Malea und Matapan an den äußer- sten Südspitzen des Festlandes. Wegen dieses Gebirges haben auch alle Flüsse keinen langen Lauf, und es giebt daher keine großen Ströme. Die das Land umgeben- den Meere machen tiefe Einschnitte und Busen, wodurch dasselbe in zwei größere Halbinseln getheilt wird, wo- von die nördliche mit der südlichen (Morea genannt) durch die Landenge von Korinth zusammenhängt, indem auf der Westseite das Ionische Meer den tief eindrin- genden Meerbusen von Patras und auf der Ost- seite das Griechische Meer den Meerbusen von Egi- na macht. Griechenland, eins der südlichsten Länder Euro- pas und im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone gelegen, genießt eines warmen, gesunden Kli- mas. Der Boden, in einigen Gegenden zwar wenig ergiebig, in andern aber sehr frucht! rr, im Ganzen aber bis jetzt noch wenig angebaut, erzeugt viele schätzbare Produkte, worunter Vieh (am meisten Rindvieh, Schafe und Ziegen), Fische, Seide, sehr guten Honig und Wachs, Getreide (doch steht der Ackerbau noch auf einer sehr niedrigen Stufe), Baumwolle, Tabak, Wein, zum Theil vortreffliche Sorten, Olivenöl, köstliche Süd- früchte, Korinthen, den schönsten Marmor. Die Einwohner, deren Zahl auf 900,000 steigt, sind größtenlheils Griechen mit einer eigenen Sprache; auch giebt es Albanesen, Osmanen, Juden. Die Grie- chen bekennen sich zur Griechischen Kirche und besitzen ausgezeichnete Geistesanlagen, die einer großen Ausbil- dung fähig sind. Ackerbau und Industrie sind noch in der Kindheit; mehr beschäftigen sich die Griechen nur Viehzucht, Handel und Schifffahrt, und sind vortreff- liche Seeleute. Mit der jetzt errungenen Befreiung

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 207

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasten. Iran oder Persien. 207 Iran oder Persien. Dieses 22,000 Qmeilen große Land gränzt ge- gen Norden an die zum Russischen Reiche gehörigen Kaukasischen Länder, das Kaspische Meer und an Tur, kestan, gegen Osten an Afghanistan und Beludschlstan, gegen Süden an das Arabische Meer und den Persi- schen Meerbusen und gegen Westen an die Asiatische Türkei. Zm Norden hat es seine größte Ausdehnung, von wo es gegen Süden immer schmäler wird. Persien ist ein hochgelegenes Land, das in seinem nördlichen und westlichen Theile von bedeutenden Gebirgen durchzogen wird. Auch der übrige Theil enthält zwar einige Ge- birge, aber dabei mehr große Ebenen, die nur da, wo es nicht an Bewässerung fehlt, fruchtbar sind, übrigens aber aus dürren Sandwüsten bestehen. Ueberhaupt fehlt es dem Lande an Flüssen und es giebt nicht einen einzigen Hauptfluß, sondern außer dem Aras, welcher nur die Gränze berührt, bloße Küsten, und Sreppen- fiüsse. Nach dem Kaspischen Meere, wovon der südliche Theil hieher gehört, ist der Urmia der größte See, mit einem äußerst salzigen Wasser. Persien liegt im südlichen Theile der nördlichen ge- mäßigten Zone und hat daher ein warmes Klima, das im Allgemeinen mit großer Trockenheit der Luft verbun- den ist. Die Hochebenen und Gebirgsstriche Persiens haben empfindliche Winterkälte, während in den südöst- lichen Flachländern und in dem Küstenstriche längs des Persischen Meerbusens der Winter aus bloßen Regen besteht und die Sommerhitze äußerst drückend ist. Die Produkte sind fast dieselben wie in Arabien, doch wird hier schon mehr Getreide gebaut, worunter auch Reiß. Beträchtlich ist der Seidenbau und von den Ge- wächsen müssen insbesondere der das vorzüglichste Opium gebende Mohn und die wirksamen Arzneipflanzen, wor, unter die Assa fötida und der Wurmsaamen bemerkt werden. Auch ist Persien die Heimaih von mehreren unserer Europäischen Obstarten, und reich sowohl an ge- wöhnlichen Obstsorten, als an edlen Südfrüchten. Von Mineralien, worunter auch Metalle, giebt es vornehm- lich einen ungeheuren Salzreichthum; denn man trifft hier Salzseen, Salzflüsse, Salzberge und ganze Meilen

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 289

1836 - Eisleben : Reichardt
Australien. 289 gegen kennt es aber auch nicht die Raubtbiere, welche die Heerden und Menschen in andern Erdlheilen in Ge- fahr setzen. Die kleinern Inseln sind weit reicher an Nahrung gebenden Gewächsen, als Neuholland, wo man keine eigentliche Getreideart und nur wenige nahrhafte Daumfrüchte gefunden hat. Auch darf man nicht ver» gessen, daß das Innere des Kontinents sowohl als der größer« Inseln, wohin noch kein Europäer vorgedrungen ist, noch viele bis jetzt unbekannte Produkte enthalten kann. Die vorzüglichsten Produkte sind übrigens: von Säugethieren mehrere Deutelthier,Arten, worunter das Känguruh ( das größte vierfüßige Thier Australiens, der Wombat, die Schweifthiere und die Känguruhratte, ferner das Schnabelthier, dem die Natur zu dem Kör- per eines Säugethieres den Kopf oder wenigstens den Schnabel eines Vogels gab, der Dingo oder Neuhvllän, bische Hund, das Neuholländische fliegende Eichhorn, welche sämmtlich Australien und zwar dem Festlande des, selben eigen sind; außerdem Walisische, See-Elephanten, Seelöwen, Seebären und Robben, eine Menge von Vögeln, worunter viele durch Farbenpracht und Bildung der Federn ausgezeichnete, z. D. viele Arten von Papa- geien und Paradiesvögeln, die prächtige Mänura, durch ihren schönen Schwanz bewundernswürdig, und der Neu; holländische Kasuar; dann der schwarze Schwan, Meer- gänse, Tropikvögel, Reiher, Fregattvögel und Möven, Schlangen, vorzüglich viele Wasserschlangen, Schildkrö- ten, Geckos (eine Eidechsenart), Fische in der größten Menge (worunter der Riesenhäufisch, der Sägefisch, un- geheure Rochen), Austern, Riesenmuscheln, Perlenmu- scheln, Holothurien, wovon der Tripang gemacht wird, eine bei den Chinesen beliebte Speise. Sehr mannig« faltig ist das Pflanzenreich, wovon nur einige angeführt werden können, als: Kokos-, Areka-, Kohl- und Sa- gopalmen, die vor allen wichtige Drodfrucht, Bananen, Pisangs, Arumwurzeln, wovon man ganze Pflanzungen antrifft, Z)ams, Bataten, Ananas, edle Süd- und tro- pische Früchte, Zuckerrohr, Gewürze, Taumelpfeffer, woraus die Einwohner ein berauschendes Getränke be- reiten, Neuseeländischer Flachs, Bambus, Keulenbäu. me. Gummibäume, Mimosen, Eisen,, Rosen- und Sandelholz, Eucalyptus (der größte Baum der Süd- 19

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. IV

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv Vorrede. die Erweiterung und Verengung der Meeres - und Landmaffen, das Einschnciden des Meeres in das land, das Vorspringen des letzter» in das erstere rc. müssen so viel als möglich vor das Auge des Lehrlings treten. Daher muß ein Uebcr- blick der Meere nebst den darin gelegenen Inseln, der Flüsse, Seen, Gebirge, Vorgebirge gegeben werden, ehe zur besondern Beschreibung der Erd- theile und ihrer Länder übergegangen wird. Von dieser Ansicht bin ich bei Ausarbeitung gegenwärtigen Leitfadens ausgegangen, indem ich zugleich das Unbekannte an das Bekannte knüpfte und nichts folgen ließ, was nicht schon durch das Vorhergehende erklärt war. Ich habe zuerst einige allgemeine Begriffe vorausgeschickt, daun das Verhältniß der Mecresmasse zu der Landmasse, die Kontinente nach ihrer Lage und Gestalt, eine Uebersicht der Meere und der darin belegenen Inseln, ohne dabei anfangs darauf zu sehen, zu welchem Erdtheile sie gezogen werden, ferner der Hauptströme, der großen Landseen, Ge- birge und Vorgebirge zugleich mit ihrer Lage ge- gen schon bekannte Punkte folgen lassen, damit der Lehrling erstlich ein Gesammtbild der Erde in sich auffassen könne, ehe er zu der Kenntniß des Einzelnen übergeführt werde.

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 116

1836 - Eisleben : Reichardt
116 H. Mitteleuropa. Großherzth. Hessen. und Brigach, welche dann den Namen Donau crhalton, mit einem Residenzschlosse des Fürsten von Fürstenberg, welcher ansehnliche Besitzungen, besonders in diesemflsiroßherzogthume hat. — 6on< stanz, auch Costnitz, Stadt, südöstlich von Donaucschingen und östlich von Schaffbausen, an dem Rhein, der hier aus dem Bodcnsec in den Unterste fließt, hat eine merkwürdige Domkirche und ein großhcrzogliches Schloß. 7. Das Großherzogthum Hessen. Es enthält 170 Qmeilen, und besteht aus zwei getrennten größern Stücken, wovon das nördliche von Preußischem, Nassauischem, Hessen. Homburgischem, Frankfurtischem und Kurhessischem, das südliche von Nasiauischem, Frankfurtischem, Kurhessischem, Baieri, schern, Badischem und Preußischem Gebiete umgeben ist. Der Boden ist theils bergig, theils eben, und im Ganzen fruchtbar. Im nördlichen Theile ist das un- ter dem Namen Vogelsberg bekannte Gebirge und im südlichen Theile breitet sich an der Ostseite der Odenwald aus, an dessen westlichem Fuße die wegen ihrer Schönheit berühmte Ebene, die Bergstraße, liegt; so wie überhaupt der südliche Theil, mit Aus- nahme der Gebirgsgegenden des Odenwaldrs, aus schö- nen furchtbaren Ebenen besteht. Im nördlichen Theile ist die fruchtreiche Wetterau die größte Ebene. Das nördliche Stück hat nur geringe Flüsse; das südliche hin- gegen wird in seiner Mitte vom Rhein, an seiner Nord« gränze vom Main, welcher daselbst sich mit dem Rheine vereinigt, durchflossen, und an der südlichsten Spitze vom Neckar berührt. Dieses wohl angebaute Land liefert die gewöhnli, chen Produkte der Viehzucht, des Ackerbaues, welcher auch viel Mais, Spelz und Mohn giebt, des Obst-, Garten» und Weinbaues. In einigen Gegenden ge, deihen Mandeln und Kastanien. Die Waldungen sind bedeutend und von Mineralien sind etwas Kupfer und Eisen, viele Braunkohlen und Salz zu bemerken. Die Einwohner, deren Zahl 760,000 beträgt, stehen in Künsten und Wissenschaften nicht gegen andere Deutsche zurück, und bekennen sich theils zur evangeli- schen, theils katholischen Kirche. Der Kunstfleiß ist in den gebirgigen Landstrichen am bedeutendsten, und unter den Städten hat Offenbach die meisten Fabriken, wel,

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 215

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv. Südasien.' 215 Die Oberfläche dieses noch wenig bekannten Lan, des wechselt mit Bergketten, deren Lauf fast ganz un- bekannt ist, großen dazwischen gelegenen Thälern und größern oder kleinern Ebenen. Die höchsten Gebirge erheben sich an den nördlichen Gränzen, von welchen Fortsetzungen bis in den südlichsten Theil des Landes, welcher die Halbinsel Malakka heißt, sich erstrecken. Außer dem Dramaputra, welcher den nordwestlichen Theil des Landes in einer westlichen Richtung durch- strömt, nehmen die übrigen Hauptflüsse einen süd- lichen Lauf, als der Irawaddy und San-lüen oder Sanloun in den Meerbusen von Martaban und der Men am, May kau ng, auch Men am - Korn genannt und der Sangkoi in das Chinesische Meer. Mit Ausnahme eines kleinen nördlichen, noch in der gemäßigten Zone gelegenen Theiles, liegt die ganze Halbinsel in der heißen Zone, zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem Aequator; das Klima ist daher größtentheils heiß. Das im Ganzen sehr fruchtbare Land hat fast dieselben Produkte wie Ostindien. Nur sind hier noch der große Reichthum an Teak- oder Tik- holz, woraus die Britten in Ostindien den größten Theil ihrer Schiffe bauen, die Schwalben mit eßbaren Nestern, das viele Elfenbein, Zinn von vorzüglicher Güte, die besten Rubine und Saphire und die unge- heure Menge von Sreinöl hinzuzufügen. Die Einwohner, deren Zahl auf 26 bis 34 Millionen geschätzt wird, sind vorzüglich Birmanen, Siamer, Anamiten, Malayen, alle mit eigenen Spra- chen, bekennen sich größtentheils zur Buddhistischen Re- ligion (doch haben auch die Brama- und die Muhame- danische Religion ihre Anhänger), und beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, Fischerei und Jagd, be- sonders mit der Elephantensagd. Doch wird der Acker- bau, der am meisten auf Gewinnung von Reiß geht, in dem östlichen Theile des Landes mit größerm Fleiße- als in den übrigen Gegenden betrieben. Im Kunst- fleiß, Künsten und Wissenschaften scheinen die Einwoh- ner den Vorderindiern nachzustehen. Der Landhandel ist bedeutender als der Seehandel, da die Eingebornen bloß Küstenschifffahrt treiben, und die Ausländer nur mit einigem Mißtrauen zulassen.

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 176

1836 - Eisleben : Reichardt
176 Iii. Osteuropa. Galizien. Westen das Oesterreichs- und Preußische Schlesien. Die Größe beträgt 1550 Q.meilen. Galizien liegt an der Nordostseite der Karpa- then, wo der Boden mit Bergen und Thälern wech- selt, und senkt sich von da zu einer Ebene, die desto fiächer wird, je mehr sie sich der nördlichen Gränze nä- hert, und hat, mit Ausnahme des südöstlichen Theiles, der sich nach Südosten abdacht, seine Hauptabdachung nach Norden. Die Flüsse des nördlichen Theiles gehen mit der Weichsel, welche auf einer Strecke die Nordgränze macht und hier den San aufnimmt, nach der Ostsee; die des südöstlichen Theiles gehören zum Gebiete des schwarzen Meeres, wozu vorzüglich der hier entsprin- gende D ni est er und die gleichfalls hier entspringenden Donau-Nebenflüsse Pruth und Sereth gehören. Galizien liegt mit der kleinern Hälfte in dem nörd- lichen und mit der weit größern Hälfte schon in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat ein gemäßigtes Klima, doch weniger mild als in den Deutschen Ländern unter gleicher Breite. Der im Ganzen sehr fruchtbare Boden erzeugt viel Getreide und etwas Tabak nebst andern Handelsgewächsen; desglei- chen giebt es beträchtliche Waldungen, Vieh aller Art, Wachs und Honig, aber auch noch viele Wölfe. Das Mineralreich liefert von Metallen, Silber, Blei, Kup- fer und Eisen, außerdem Schwefel, Torf, Flintenstein und vorzüglich Salz in ungeheurer Menge. Die Einwohner, deren Zahl fast 4| Millionen beträgt, sind größtentheils Polen, ferner Rusniaken, Wallachen, Juden (in keinem Lande des Oesterreichi- schen Staates sind diese so zahlreich als hier) und Deut- sche. Die meisten bekennen sich zur katholischen Kirche, eine geringere Zahl zu der Griechischen und Evangeli, schen Kirche und zu der jüdischen Religion. Es giebt zwar einzelne Fabrik.anstalten, aber im Allgemeinen ist die Industrie von keiner großen Bedeutung; daher beschränkt sich auch der Handel Galiziens größtentheils auf den Absah seiner Naturprodukte, wird aber an Lebhaftigkeit und Wichtigkeit zunehmen durch die 60 Meilen lange Eisenbahn, welche jetzt von Wien bis zur Galizischen Stadt Dochnia geführt wird. Für die wis.

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und
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