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1. Erdkunde - S. 239

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 239 — Bild 88. Ein Mischling von Peru. schaft und fortwährender Kriege stark herabgekommen. Die Industrie ist bedeutungslos. Der Handel hat sich etwas gehoben. Zwei Eisen- bahnen führen von der Küste mit einer Erhebung bis fast zur Höhe des Montblanc über die Anden. Unter den Handelsartikeln nimmt immer noch die erste Stelle der Guano ein, der verwitterte Mist von See- vögeln, der auf den regenlosen Inseln an der peruanischen Küste sich ange- sammelt hat und ein äußerst ergiebiges Düngemittel bildet. Die Hauptstadt ist Lima (104000 E.), dessen Hafen Callao mit 35 000 E. — Im Innern liegt Cuzco (kußko; 22 000 E.), die Hauptstadt der altperuanischen Jnkas, mit vielen Überresten großartiger Bauten. Die (zwanzig) vereinigten Staaten von Brasilien umfassen die Osthälfte von Südamerika. Den nördlichen Teil des Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilia- nischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zum Quellgebiet des La Plata. Das Innere ist vielfach noch unbekannt — Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasserreichsten Stromes der Erde. Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund. Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das Mineralreich lieferte einst viel Diamanten; jetzt ist seine Aus-

2. Erdkunde - S. 214

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 214 — Entwicklung von Riesenströmen begünstigt, welche sich mit ihren mächtigen Nebenflüssen weithin verzweigen. — Nordamerika hat zudem an den fünf Kanadischen Seen das größte Süßwasserbecken der Erde. Übersicht der bedeutender» Ströme. A. In das Nördliche Eismeer mündet: der Mackenzie (mäckensi), nachdem er die Gewässer mehrerer Seen gesammelt hat. B. In den Atlantischen Ocean: 1. der St. Lorenzstrom, der Abfluß der fünf Kanadischen Seen: Oberer See, Michigan (mischigän)-, Huron (juron)-, Erie (iri)= utid Ontariosee — zwischen beiden letztern der weltberühmte Niagarafall (Bild 80) —, 2. der Hudson, 3. der Delaware (delleuähr), 4. der Mississippi-Missouri, der längste Strom der Erde (6754 km); er entsteht ans dem Mississippi und dem noch wasserreichern und längern Missouri, welche sich bei St. Louis vereinigen. In seinem Unterlaufe erhält der Strom von rechts noch den Arkansas und Red River (Roten Flnß), von links den Ohio (oheio) mit dem Tennessee.— 5. Der Rio grande del Norte, 6. der Magdalenenstrom, 7. der Ori- noco, 8. der Amazonenstrom (Amazonas, im obern Laufe Maraüon genannt), der mächtigste und wasserreichste Strom der Erde, dessen Gebiet ungefähr 7 Mill. qkm umfaßt (— 13mal die Fläche von Deutschland); unter seinen mehr als 200 Nebenflüssen sind die größten: rechts: der Ucayali, Madeira, Tapajoz und Xingu; links: der Rio Negro. Ein selbständiger Strom, der nur den Mündungsbusen mit dem Amazonas gemeinsam hat, ist 9. der Tocantins. 10. Der San Francisco. 11. Ter Rio de la Plata entsteht aus der Ver- einigung des Uruguay mit dem Parana und Paraguay. C. In den Großen Ocean: 1. der Columbia (Oregon), 2. der Colorado. Iv. Klima und Produkte. Amerika erstreckt sich durch alle Zoueu mit Ausnahme der südlichen kalten. Deshalb weist es größere klimatische Gegensätze auf als jeder andere Erdteil. Meeresströmungen,

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 388

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
388 Amerika. 7. Die Alleghanies. Ein ganz isoliertes Gebirge stellen im O. die Alleghanies dar, die in mehreren Parallelketten vom 34—49° n. Br. ziehen, wenig über 2000 m steigen und reich an Kohlen und Eisen siud. Zahlreiche Mifsifsippiflüffe eut- springen in diesem Gebirge, bewässern seine Längsthäler und brechen mit Ouerthäleru gegen W. durch. Auch die für das östliche Küstenland so wichtigen atlantischen Flüsse danken dem Gebirge ihren Ursprung. Einer von den- selben, der für die Schiffahrt höchst bedeutsame Hudson, spaltet das Gebirge iu einen größeren südwestlichen und einen kleineren nordöstlichen Teil. Der höchste Berg ist der Black Dome im Südosten sin den „blauen Bergen", über 2000 m). § Ho. I>ie amerikanischen Fiefländer. 1) Die Tiefebenen am Orinoko. Sie breiten sich zwischen den Cor- dilleren von Südamerika und dem Gebirgslande von Guyana aus und werden vom Orinoko und seinem linken Nebenflusse Rio Meta durch- flössen; in nordsüdlicher Richtung erstrecken sie sich von den Küstenketten Ve- neznelas bis fast zum Aeqnator. Es sind größtenteils Steppen, „Llanos" genannt, die der Bewaldung fast gänzlich entbehren. 2) Das Tieflandsbecken des Amazonas (100 000 ü) Meilen). Dasselbe enthält zu den Seiten des gewaltigen Amazonen st romes und seiner großen Nebenflüsse ausgedehnte Niederungen mit dichten Urwäldern, „Selvas", die von den Strömen weithin überschwemmt werden. Durch diese Verhältnisse wird das Gebiet ungesund und wenig bewohnbar. 3) Die Ebenen am La Plata und in Patagonien. Sie beginnen am mittleren Paraguay und dehnen sich bis zur Magelhaens-Straße aus. Im N. liegen die sogenannten Pampas, ausgedehnte Grasflächen, zuweilen durch wüste Salzsteppen unterbrochen; in den südlichen Teilen nimmt die Ve- getation mehr und mehr ab und es folgen zuletzt ziemlich kahle Fels- platten, auf denen nur die Flüsse einiges Pflanzenleben erzeugen. Am linken Ufer des Paraguay und Parana finden sich in ziemlich großer Aus- dehnnng versumpfte Landstriche, Jagdgebiete wilder Jndianerstämme. 4) Das Mississippibecken. Der obere Teil dieses gewaltigen Gebietes wird bei einer Höhe von 5—600 m von den weiten Grasflächen der Prärieen ausgefüllt, die am Arkansas südwärts in den früher erwähnten öden Llano estaeado übergehen. Das eigentliche Tiefland reicht ans der rechten Seite nicht so weit nordwärts, wie auf der linken und hat auch eine geringere Ausdehnung in die Breite als der linksseitige Teil. Hier reicht dasselbe bis dicht an die Alleghanies und wird bereits im N. durch den^ Ohio und seine Zuflüsse durchzogen. Im So. fetzt sie sich in dem Tieflande von Florida und der fruchtbaren Tiefebene der atlantischen Staaten Nord- amerikas fort. 5) Die große arktische Ebene. Sie wird durch eiueu niedrigen Rücken von dem Mississippibecken und der Platte der canadischen Seen getrennt, ist außerordentlich reich an Seen und Strömen, die in der feuchten Jahreszeit

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 390

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
390 Amerika. sich die Mündung meerbusenartig. Oberhalb Montreal ist der Strom wegen seiner Stromschnellen uusahrbar, daher man seinen linken Nebenfluß Ottawa bis zur Stadt dieses Namens benutzt, von wo die Schiffe durch einen Kanal nach Kingston am Outario-See gelangen. Auch der Niagara-Fall wird durch einen Kanal umgangen. 4) Die wasserreichen nordamerikanischen Küstensiüfse: der St. John (Miiuduug in die Fuudy-Bai); der Connecticut; der Hudson (der für große Schiffe fahrbare Strom hat Kanalverbindung mit dem Erie-See und durch den Champlau-See mit dem St. Lorenz); der Delaware: der Susque- hau nah; der Potomak (dieser und der vorige münden in die Chesapeak-Bai); der James — kommen alle von den Alleghanies. 5) Der Mississippi, der längste Strom der Erde (890 Meil.), entsteht im W. des oberen Sees (47° n. Br.), macht durch eine Reihe von Seen hin- durch einen Bogen gegen O. und fließt dann durch mehrere Stromschnellen hin- durch ziemlich südlich bis zu St. Paul (Minnesota), wo er für Dampfschiffe fahrbar wird. Nachdem er eine Strecke südöstlich, dann südlich geflossen ist, vereinigt er sich bei St. Louis mit dem (612 Meilen langen) Missouri, der 400 Meilen weit für große Schiffe benutzbar ist. Hieraus fließt er meist südlich und wendet sich nur in seinem gewaltigen Delta stark gegen So. Das Deltagebiet tritt bedeutend in den Golf von Meriko hinein und ist noch immer stark im Zunehmen begriffen. Der Mississippi empfängt rechts 1) den Mis- souri vom Felsengebirge, welcher selbst wieder empfängt a. den ^euotostone, b. den Nebraska (Platte) und Kansas; — 2) den Arkansas (mit dem Ca- nadian) und 3) den Red River. — Links gehen tri den Mississippi 1) der Illinois (Kanalverbindung nach dem Michigan-See bei Chicago); 2) der Ohio, bereits von Pittsburg an für Dampffchiffe fahrbar (Kanalverbindung von Pitts- bürg nach dem Erie- und Ontario-See, sowie zum Susquehaunah; ferner noch mehrere Kanalwege nach dem Erie-See); Zuflüsse des Ohio sind a. der Cumber- land und d. der Tenessee, beide weithin für Dampfschiffe benutzbar. 6) Der Rio Grande dcl Norte, wasserarm mit öden Ufern, von den Spanifch-Piks, mit südöstlicher Hauptrichtung, an der Mündung in den Golf von Mexiko durch Sandbänke und Untiefen gehemmt; linker Nebenfluß Pecos. 7) Der San Juan, Abfluß des Nicaragua-Sees (150 Lumeil.) welcher wiederum mit dem Managua-See in Verbindung steht; Mündung in das caribische Meer. Durch dieses Wassersystem wäre eine Verbindung der bei- den Oceane nicht unmöglich. 8) Der Magdalenenstrom entsteht mit seinem Zuflüsse Cauca im N. des Gebirgsknotens von Pasto. Der Magdalenenstrom ist bis Honda schiffbar, dann hindern Stromschnellen die Weiterfahrt bis Bogota. Der Cauca ist nur im Unterlauf für Schiffe fahrbar. 9) Der Süßwasser-See von Maracaibo wird von vielen kleinen Flüssen gebildet und steht durch eine breite Straße mit dem gleichnamigen Meerbusen in Verbindung. 10) Der Orinoko entsteht im Hochland von Guyana, auf der Sierra Parime, macht einen großen Bogen gegen W., fließt hierauf seist östlich und bildet ein gewaltiges Mündungsdelta; seine nördlichen Mündungsarme erreichen gegenüber der Insel Trinidad das Meer. Sein linker Nebenfluß Cassiquiare

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 391

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Amerika. 391 bildet die berühmte Bifnrkation mit dem Rio Negro, einem linken Nebenflusse des Amazonenstroms. Für Seeschiffe ist der Orinoko 60 Meilen weit, für Fluß- dampser viel weiter, ja durch seinen linken Nebenfluß Rio Meta bis zu den Abhängen der östlichen Cordillere hin fahrbar. 11) Die Küstenflüfse von Guyana, von denen der Essequibo und Su- riuam die bedeutendsten sind. 12) Der Amazonenftrom (Marannon) bildet das größte Stromgebiet der Erde (100 000 >H!Meil.), wenn gleich die Länge seines Laufes (770 Meil.) von anderen Strömen übertroffen wird. Er entspringt in einer Höhe von 4400 in an dem Nordabhange des Knotens von Pasco. Seine beiden Quellflüsse sind der Hnallaga und der Marannon, deren Thäler durch die mittlere der 3 Cordillerenzüge von einander getrennt werden. Der Marannon ist schon in der Nähe seiner Quellen schiffbar, doch treten der Schiffahrt da, wo er nach nord- westlicher Richtung sich ostwärts zur Tiefebene wendet, Stromschnellen hindernd in den Weg; der Hnallaga ist nicht schiffbar. Der Lauf des Marannon ist nach seinem Eintritte in die Tiefebene 650 Meilen lang fortgesetzt fast ganz öst- lich und bildet bei der Münduug einen gewaltigen Liman (12 Meil. breit). Derselbe steht durch einen breiten Arm mit der Mündung des Tocantins, der mit nördlicher Richtung aus dem brasilianischen Tafellande herbeiströmt, in Verbindung; die Mündung des Tocantins, gleichfalls ein Liman, heißt Rio de Para (5 Meil. breit). Zwischen beiden Limanen liegt die große Insel Marajo. Nebenflüsse des Amazonenstromes links: 1) der Japura und 2) der Rio Negro (mit dem Cafsiquiare, vergl. 10); beide von den Kordilleren von Columbia gegen Oso. — Nebenflüsse rechts: 1) der Ukayale, welcher feine starken Quellen teils aus der Nähe des Knotens von Cuzko (Pau- cartampu und Apurimac), teils vom Südabhange des Knotens von Pasco empfängt und dann im ganzen nördlich fließt. 2) Der Purus, der im O. des Knotens von Pasco entspringt und nordöstliche Richtung hat. 3) Der Madeira (430 Meil. lang), welcher sich aus mehreren gewaltigen Quellströmen bildet, deren größter der Mamore, seine Quellen tief im innern des Berglandes von Bolivia hat (Rio Grande); seine Hauptrichtung ist gegen No., die Schiffahrt, abgesehen von einer 30 Meilen langen Strecke (Stromschnellen) bis nach Bolivia hin möglich. 4) Der Tapajos, fließt mit nördlicher Richtung vom Plateau von Matto Grosso. 13) Der Paranahyba und San Francisco sind im unteren Laufe schiffbar und entfließen dem brasilianischen Hochlande. 14) Der Rio de la Plata (Silberstrom) entsteht aus 2 Quellflüssen, dem Paraguay und Parana. Ersterer entfließt mit südlichem Laufe den Gebirgen von Matto Grosso, letzterer bildet sich aus mehreren Quellflüssen (Paranahyba, Rio Grande, Tiete), die von den östlichen Gebirgsrändern des brasilianischen Tafellandes kommen; der Parana vereinigt sich nach südwestlichem Laufe, West- wärts gewendet, bei Corrientes mit dem Paraguay. Dieser empfängt vor- her starke Gewässer aus dem Berglande von Bolivia, namentlich den Pilcomayo und Rio Bermejo. Der vereinigte Strom, nun Parana genannt, empfängt den Rio Salado mit südsüdwestlicher Richtung und wendet sich dann gegen So. Hier empfängt er den Uruguay, der mit großem nordwestlichen Bogen der

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 392

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
392 Amerika. Serra ©erat entfließt. Nun heißt die breite meerbusenartioe Mündung Rio de la Plata. Iii. Zum großen Dcean: Die zum großen Ocean fließenden Flüsse Südamerikas sind unbedeutend; in Nordamerika sind folgende zu nennen: 1) Der San Jago, entspringt im W. der Stadt Mexiko, an der mexi- kanischen Vulkankette und fließt durch das Plateau von Anahuae mit der Richtung gegen Wnw. 2) Der Colorado, entfließt als Green River dem Fremont-Pik und ver- einigt sich mit dem Grand River (aus der Nähe des Mount Harvard), um nun erst gegen Wsw., später nach Durchbrechung des Wahsatchgebirges gegen S. zum Golf von Kalifornien (Purpurmeere) zu fließen. 3) Der Sacramento (goldhaltig), entspringt auf dem Hochlande im O. des Kaskadengebirges, bricht zwischen der Sierra Nevada und dem Kaskaden- gebirge durch die Cordillere, um nun südlich Zu fließen. Von der Sierra Nevada kommt ihm mit nordwestlicher Richtung der Sanjoaqnin entgegen, nach dessen Mündung der Strom westwärts zur Bai von San Francisco geht. 4) Der Columbia (Oregon), entspringt im S. des Mount Hooker, unweit der Quellen des Nord-Saskatschawan, Athabaska (Mackenzie) und Fräser, fließt erst nordwestlich, dann im ganzen südlich und durchbricht mit westlicher Richtung unter Stromschnellen das Kaskadengebirge. Linker Nebenfluß der Lewis oder Snake-Fluß. 5) Der Frascr, kommt aus der Gegend im Nw. des Mount Browne, macht einen Bogen gegen N., fließt dann gegen S. und durchbricht mit westlicher Richtung die Seealpen; Mündung gegenüber der Insel Vancouver. 6) Der Juckon (Kwichpak), kommt von den Seealpen im So. des Schönwetterbergs, fließt eine lange Strecke gegen Nw., dann gegen Wsw., um mit einem Delta in das Be rings -Meer (Nortonsnnd) zu münden. 8 112. Amerikas Klima und Produkte. Amerika erstreckt sich, wie früher bemerkt, durch die nördliche kalte, die nördliche gemäßigte, die heiße und die südlich gemäßigte Zone; es ver- einigen sich also in diesem Erdteile die größten klimatischen Gegensätze. Diese werden noch durch die Natur des Erdteils gesteigert. Da die Ostküste von Nordamerika nicht durch Gebirge gegen die rauhen Nordostwinde geschützt ist, so reicht die Polarzone und das unwirtliche Klima viel weiter gegen S. als in Europa (Labrador mit einer außerordentlich rauhen Tempe- ratur — Mitteltemperatur — 4° C. — liegt in gleicher Breite mit dem milden Großbritannien). Auch ist der Gegensatz zwischen den Jahres- zeiten in der gemäßigten Zone Nordamerikas größer, als in der Europas (sehr kalte Winter, sehr heiße Sommer), wie dies bei einem mehr kontinen- talen Klima der Fall ist. — Die gegen O. durch die Cordilleren geschützte und den warmen Südwestwinden ausgesetzte Westküste Nordamerikas

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 411

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Amerika. 411 7. Die vereinigten Staaten von Colnmbia (Nengranada). (15 000 □9jml, über 3 Mill. Einw.) Columbien besteht aus 9 Staaten und mehreren Territorien; die Bevölkerung drängt sich in dem Cordillerengebiete, besonders in den oberen Thälern des Mag- dalena und seines Nebenflusses Cauca zusammen, die zum Teil sehr gut angebaut sind, hingegen sind die unteren Thäler dieser Flüsse, das Thal des Atrato und die Llanosgebiete im O. schwach bevölkert. — Der Ackerbau herrscht vor und erzeugt Tabak, Kaffee, Kakao, Indigo und Baumwolle (die übrigens allenthalben wild vorkommt); die Gebirgswälder liefern Chinarinde, Farbhölzer und Kaut- fchuk; die Viehzucht erstreckt sich aus Rinder und Pferde (in den Llanos); die Industrie betreibt fast nur Strohhutslechterei (Panamahüte); der Han- del ist noch nicht sehr bedeutend (der Seehandel richtet sich nach England und Bremen). Der Mineralreichtum ist sehr bedeutend (Gold, Silber ic.), wird aber erst wenig ausgebeutet. — Die Bevölkerung besteht zu zwei Dritteln aus Mischlingen von Europäern und Indianern. Hauptstadt (Santa Fv de) Bogota, 50 000 Einw., rechts vom mittleren Magdalena, 2600 m hoch gelegen. An den Quellen des Cauca Popayan; am mittleren Cauca Mcdrllin, 30 000 Einw. Im Mündungsgebiet des Magdalena Cartagcna; jetzt weniger wichtig als die Hafenstädte Salianilla und Baranquilla, die in der Nähe liegen. Am gleichnamigen Golf (des großen Oceans) liegt Panama, 18 000 Einw., jetzt durch eine Eisenbahn mit Aspinwall (oder Colon) am atlantischen Ocean ver- bnnden. 8. Die vereinigten Staaten von Venezuela. (19 000 Hz Meil., Iz/z Mill. Einw.) Der Staat ist zerrissen durch die Kämpfe der Uuitarier und Föderalisten; seit neuester Zeit herrschen die letzteren, welche nun das Land in 20 Staaten, einen Distrikt und 3 Territorien geteilt haben. Die Zahl der Weißen und Neger ist gegenüber den Eingebornen und Mischlingen äußerst gering. Der Boden ist von hoher Fruchtbarkeit, aber nur zum kleinsten Teil angebaut, am produktivsten sind die Thäler der Küstencordilleren; hier ist auch die Bevölkerung am dichtesten. Vorherrschend ist der Ackerbau, welcher Kaffee, Kakao, Indigo, Tabak, Zucker und Baumwolle liefert. — Die Wälder liefern Farbehölzer. Die Viehzucht (in den Llanos) liefert in beträchtlicher Menge Rinder und Pferde. Die In- dustrie ist nicht der Rede wert; der Handel ist im Ausschwung begriffen und richtet sich besonders auch nach Deutschland. Die Einfuhr, im Werte von 42 Mill. M, betrifft besonders Jndnstrieartikel, die Ausfuhr, 68 Mill. M. betragend, besteht in den Rohprodukten des Landes (Kaffee, Kakao ?c.). — Haupt- stadt Caracas, 50 000 Einw., in einem Thal der Küstencordillere. Hafenstadt dazu^ La Gucira, in heißer, ungesunder Gegend. Westlich von Caracas Va- lcncia, 30 000 Einw., wozu die Hafenstadt Porto Cabello gehört (Kaffee- erport). Ganz im W. Maracaibo am gleichnamigen See. Am unteren Orinoko Angostura (Eindad Bolivar), Handelsstadt.

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 146

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 146 — Ecuador. Hauptstadt Quito lkito), 40000 Einw,, qerade unter dem Äquator. Colombia hat seinen Namen nach dem Entdecker des Erdteils. Hauptstadt Bogota, 110000 Entw. Die Städte Colon am Atlan- tischen und Panama am Stillen Ozean sind durch eine 75 km lange Eisenbahn verbunden. Venezuela: Hauptstadt Caracas, 57000 Einw., mit dem Hasen La Guayra (gwelra). § 154. Ii. Das Tiefland der großen Stromsysteme. Die Selvas. Während sich an der Westküste Südamerikas wegen des jähen Abfalls der Anden zum Meere größere Flüsse nicht entwickeln können, fließen nach Osten große Wassermassen dem gewaltigen System des Amazonen ström es oder Maranon (maranjon) zu. Er ist der drittlängste, aber wasserreichste Strom der Erde. Viele seiner Nebenflüsse sind doppelt so lang als der Rhein; an der Mündung kommt seine Breite der Entfernung von Hamburg bis Berlin gleich. Die wasserreichen Flüsse haben von den Gebirgen viel Schutt und Gerölle abgetragen. Durch die Ablagerung dieser Gesteinsmassen ist die Tiefebene entstanden, die sich zwischen den Anden und den Hochländern von Guayana und Brasilien ausbreitet. Auf dem Schwemmland hat sich unter dem tropischen Klima und bei dem Wasserreichtum eine üppige Pflanzen- und Tierwelt entwickelt. Die ungeheuren Urwälder im Ge- biete des Amazonenstromes heißen Selvas. Der Urwald. Diese Abbildung ist als farbige« Ansch-uun^sblld von g. <E. W-ichsmuth, Leipzig erschienen.

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 145

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 145 — großen Strömet)[lerne (Selvas, Llanos, Pampas), das Hoch- land von Brasilien, das Hochland von Guayana. I. Die Anden. § 153. Bodengestalt. Die Anden durchziehen den Westen Süd- amerikas vom Kap Hooru bis zur Landenge von Panama und den Cordilleren von Venezuela. Nach den von ihnen durchzogenen Staaten führen sie verschiedene Namen. Sie fallen im Westen steil zum Meere ab und bilden deshalb einen schwer überschreitbaren Wall zwischen dem Stillen und dem Atlantischen Ozean. Doch auch durch ihre unwegsame Wildnis führt heute die Eisenbahn in der Höhe des Moni Blanc den Reisenden. Ihre höchsten Erhebungen sind der Aconcagna (7000 m), der Illimani und der So rata. Die beiden letztgenannten Berge schauen auf den hochgelegenen Titicacasee herab. Fast unter dem Äquator liegt der Chimborazo (tschimborässo), in seiner Nähe der Cotopaxi, der höchste tätige Vulkan der Erde. Klima und Erzeugnisse. Die Westwinde bringen den Abhängen der Anden im allgemeinen reichlichen Regen. Deshalb gedeihen am Fuße des Gebirges Zuckerrohr, Baumwolle, Kakao und Kaffee; die höheren Gebiete sind die Hämat der Kartoffel und des Fieberrindenbaums. Nur der mittlere Teil der Westküste ist regenarm, weil hier eine kalte Meeresströmung die Regenbildung hindert. Das Land nimmt infolge- dessen zuweilen wüstenähnlichen Charakter an, z. B. in der Wüste von Atacama, die aber wegen des reichlich vorkommenden Chilisalpeters von Bedeutung ist. — Das wichtigste Tier für den Bewohner der Anden ist das Lama, das ihm nicht nur Milch, Fleisch, Wolle und Leder liefert, sondern ihm auch schwere Lasten trägt (Kamel — Renntier). Mit diesem verwandt sind Alpako und Vicunna, deren Wolle zu Geweben ver- arbeitet wird. Über den höchsten Gipfeln der Schneeberge zieht der Kondor, der König der Vogelwelt, majestätisch seine Kreise. Die vielen der Westküste vorgelagerten Inseln werden von Seevögeln bevölkert (Guano). Den Hauptanziehungspunkt für die Europäer bildete der Reichtum der Audeu an Gold, Silber, Kupfer, Eisen und Blei. Staatliche Einteilung. Folgende Republiken teilen sich in den Besitz der Anden: Chile (tschlle). Hauptstadt Santiago, 290000 Einw. In der Hasen- stadt Valparaiso leben sehr viele Deutsche. In Valdivia ist sogar 1i3 der Einwohner deutsch. Hauptausfuhrgegenstände sind Chilisalpeter und Kupfer. Die Hälfte alles in Europa verarbeiteten Kupfers kommt aus diesem Freistaat. Bolivia. Größte Stadt: La Paz (pas), 60000 Einw. Wegen seiner Silbergruben war einst Potosi weit berühmt. Peru, das Goldland Südamerikas (f. n. d. Kultur der Peruaner). Hauptstadt Lima, 110000 Einw., mit ihrem Hafen Callao (Kaljao). Wir beziehen aus Peru Gold und Guano, der sich in großen Lagern auf den kleinen Inseln an der Westküste findet. Dilcher.schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. 19

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 42

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 42 — Ii. Das Gebiet des atlantischen Oceans und zwar: A. Der Ostsee. 1) Die Newa ist der 8 Meilen lange Abfluß des Lädoga-Sees (336v& Ihm.). Dieser nimmt den Swir aus dem On6ga- See (159v4 Ehm.), die Wuora aus der Saima-See- gruppe in Finnland und den Wolchow aus dem Jlmen- See auf. Dieser letztere steht durch einen Kanal mit der Wol- ga in Verbindung. An der Newa liegt St. Petersburg, am Jlmen-See Nowgorod. Das Newa-Wasser gilt als treffliches Trinkwasser und wird daher von den Bewohnern Petersburgs sehr geschützt. 2) Die Narwa ist der 8 Meilen lange Abfluß des Peipns-Sees (661/4 Dm.). 3) Die Düna (Dwina) entsteht in einem Sumpfe des Wol- chonski-Waldes; sie mündet nach einem Laufe von beinahe 300 Stunden in den rigaischen Busen. Durch Kanäle steht sie mit dem Jlmen-See (s. 0.) und durch die Beresina mit dem Dnjepr in Verbindung. 4) Der Njemen oder die Memel durchbricht den uralisch-baltischen Landrücken, an dessen Südabdachung er entsteht. Er mündet in einen großen Südwasser-See, das kurische Haff, welches durch eine schmale Landzunge, die kurische Nehrung, von der Ost- fee geschieden ist, aber durch das Memel er Tief mit derselben in Verbindung steht. Dies Delta, die Tilsiter Niederung, ist furchtbares, angeschwemmtes Land. Am Niemen liegen Grodno und Tilsit. 5) Der Pregel entsteht auf der Nordseite der Landhöhe und ergießt sich ins frische Haff, ein Süßwasser-See, welcher durch die frische Nehrung von der Ostsee getrennt ist und durch das Pillauer Tief mit ihr in Verbindung steht. Der Pregel er- hält Nahrung aus der ostpreußischen Seeplatte, ist mit dem Njemen verbunden und fließt an Königsberg vorüber. 6) Die Weichsel entsteht auf den Beskiden (Karpathen), durch- bricht die baltische Landhöhe und mündet in einem Delta. Die Nogat und die alte Weichsel fallen ins frische Haff, die Danziger Weichsel in die Danziger Bucht. Krakau, Warschau, Thorn, Graudenz und Danzig liegen an ihr. Von ihren Zuflüssen sind zu merken: 1. die Brahe entspringt auf der westpreußischen Seenplatte, fließt an Bromberg vorbei und vermittelt die Kanalisation der Oder mit der Weichsel; 1. der Donajec mit dem Pop- rad von den Karpathen; 2. der San vom karpathischen Waldgebirge. 3. der Bug (Weichsel-Bug) ent- springt auf dem ostgalizischen Plateau, nimmt die Narew auf und fällt bei Mo dl in in die Weichsel, welche durch ihn mit dem Pripät und Dnjepr verbunden werden konnte;
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