Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unsere Heimat - S. 50

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
1. Eine Kohle erzählt ihre Geschichte! 2. Der Kohlenkahn erzählt seine Reise bis Frankfurt! 3. Gebt an, wie die Kohle verwendet wird! 33. Am Handelshafen (Winterhafen). Cvm Sommer beleben zahlreiche Dampfschiffe und Frachtkähne den Main. Wo aber bleiben sie im Winter? Sie machen es wie viele Vögel, die uns während der kalten Jahreszeit ver- lassen, nur brauchen sie nicht so weit zu reisen. Auch die Schisse Westhafen, Lageplan. haben Angst vor dem Winter. Es gesällt ihnen gar nicht, wenn der Main mit Eis bedeckt ist. Am allerwenigsten aber lieben sie Eistreiben. Sie sürchten, die großen Eisschollen könnten sie be- schädigen. Warum? 2. Wo finden die Schiffe denn Schutz vor dem bösen Winter? Wir wollen ihr Versteck einmal aussuchen! Unterhalb der Wilhelms- Brücke gegenüber dem Kohlenhafen grenzen dicke Mauern einen Teil des Flusses ab. Dort ist der Winterhasen. Nur nach der unteren Seite des Flusses ist ein Ausgang. An der oberen Seite ist ein starkes Tor, das gewöhnlich verschlossen ist. Da wiegen sich die Schiffe im Winter vergnügt auf und ab und fchauen wohlgeborgen über die Mauern dem Eisgang zu. 3. Aber der Winterhafen ist auch im Sommer nicht leer. Große Kähne mit Getreide, Kaffee, Zucker, Reis und andren Sachen 50

2. Unsere Heimat - S. 135

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Kasten flog. Eben war der letzte Kunde vor ihnen bedient worden, es war ein kleines Mädchen. Das Kind hatte ein Kästchen Streich- Hölzer für 3 Pfennig gekauft. Es hatte sein Geld bezahlt und seine Ware iu den Händen, aber es blieb ruhig stehen und sah mit seinen großen Augen innner nur nach der Frau Fröhlich. „Du hast doch alles," sagte Herr Fröhlich, „geh nur uach Hause." Aber die Kleiue rührte sich nicht. Da kam Frau Fröhlich eilig aus der Ecke hervor, griff in ein blaues, großes Glas, nahm etwas von dem Inhalt und drückte es dem Mädchen in die Hand, die es schon über den Ladentisch gestreckt hatte. „Danke!" sagte es leise, drehte sich um und verschwand durch die Türe. Frau Fröhlich sah ihm lächelnd nach, die andren Leute lachten. 3. Und nun kamen Rosa und ihre Mutter an die Reihe. „Sie wünschen?" fragte Herr Fröhlich. Die Mutter hatte sich alles auf einen Zettel geschrieben. Es war auch zu viel: Mehl, Zucker, Rosinen, Mandeln, Haselnüsse, und was sonst noch für das Weihnachtsgebäck nötig ist! Als sie schon eingepackt hatte, stel ihr gerade noch ein, daß sie auch ein halbes Pfund Butter und ein Pfund Kaffee mitnehmen müsse. Aber es brauchte nicht gewogen zu werden, es war in fertigen Päckchen. So, jetzt war der Korb gefüllt! Die Mutter legte ein Zwanzigmarkstück auf den Tisch. Herr Fröhlich warf es auf die Ladenplatte, daß es lustig iu die Höhe sprang. Dann gab er der Mutter einige Markstücke heraus. Langsam strich sie es ein und seufzte leise. Herr Fröhlich aber schenkte Rosa eine ganze Hand voll Zuckersteine. 4. Als sie den Laden verließen, traten andre Leute eiu. „Das geht wie in einem Taubenschlag" sagte die Mutter und trat aus die Straße. Rosa aber hörte gar nicht, was die Mutter sprach. Sie dachte immer nur daran, ob sie wohl zu Weihnachten einen Kausladeu bekäme, den sie sich so sehr wünschte. 1. Zeichne und forme einen Gewichistein und schreibe 1 kg darauf! 2. Nenne andre Läden und Geschäfte! 3. Wessen Eltern haben eine Wirtschast? 4. Erkläre den Namcn „Neue Kräme"! 84. In der Markthalle. Sjf/enlich nahm mich meine Mutter mit in die Markthalle. Es 'v* war noch früh am Morgen. Sie trug den Korb und ich das Marktnetz. Vor der Halle standen viele leere Wagen und Karren. 135

3. Unsere Heimat - S. 136

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Als wir eintraten, hatte der Markt bereits begonnen. Wir gingen zuerst auf die Galerie. Ein langer, gelber Sonnenstrahl fiel von den gegenüberliegenden Fenstern schräg durch die Halle. Da ward es ganz hell in dem weiten Räume. „Wie groß und hoch die Markthalle doch ist, und welche Menge Nahrungsmittel sie in sich aufzunehmen vermag!" dachte ich und schaute bis zu dem Glasdach hinauf. „Laß uns weitergehen," sagte meine Mutter, „hier riecht es ja entsetzlich!" Der starke Geruch kam von den Käsen, die dort in den Körben und auf den Tischen lagen. Gerade vor mir bemerkte ich einen Mann in einem blauen Kittel und neben ihm eine Frau, die auders gekleidet war, als die Leute bei uns gekleidet sind. Sie boten Handkäse zum Verkauf aus. „Es sind Landleute aus der Wetterau und dem Vogelsberg," erklärte mir meine Mutter, indem wir langsam den Gang entlang schritten. Links von uns lagen auf Tischen Hühner, Gänse, Tauben und noch andres Geflügel, das ich gar nicht kannte. Daneben war ein Stand mit Backwaren. Jetzt stiegen wir zur Halle hinunter. Auf der Seite, wo die Schutzleute ihre Wachtstube haben, findet der Großverkaus statt. Da standen ganze Reihen Körbe voll der herrlichsten Früchte, einer immer verlockender als der andre. „Sieh nur die prächtigen Apfelsinen dort, die mußten eine weite Reise machen, um zu uns nach Frankfurt zu kommen!" sagte meine Mutter, indem sie weiter ging. Zwischen hochgesüllten Körben mit Salat, Spinat und „Gewürzel" saßen die Marktfrauen. Eine trank gerade eine Tasse Kaffee. Wohl bekomm's, alt Mütterchen! Aber was gibt's denn dort? Da zanken sich ja zwei Frauen. Eine Dame wollte Salat bei eiuer Gemüsefrau kaufen. Als sie über den Preis nicht einig werden konnten, bebauptete die Käuferin, der Salat sei überhaupt nicht Bei der Gemüsefrau. 136

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 197

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
197 und dunkel, so erwärmt er sich mehr, und theilt der Luft eine höhere Tem- peratur mit als ein lockerer und Heller. Große Sümpfe und Landgewässer wirken durch Verdunstung des Wassers kühlend auf die Luft, ebenso auch große Wälder durch ihre Schattenkühle. Ueber Sandflächen wird eine größere Hitze sich entwickeln. als über Grasfluren, während wiederum angebautes Land auf das Klima günstiger wirkt, als wild daliegende Waldflächen. End- lich üben noch die Winde aus die höhere cher niedere Temperatur einen großen Einfluß, indem dieselben den Orten, an welche sie gelangen, von der Temperatur, welche sie in kalten oder warmen Gegenden angenommen haben, Kälte oder Wärme, Feuchtigkeit oder Trockenheit abgeben. Von den verschiedenen Wärme- und Feuchtigkeitsgraden hängt insbe- sondere die Existenz und das Gedeihen der Pflanzen ab. In der nördlichen kalten Zone, wo nur Schnee fällt, wachsen keine Pflanzen mehr; aber an der Grenze derselben, wo Schnee und Regen mit einander wechseln, treffen wir eine Decke von Moos, zwischen welcher hier und da Rasen und niedriges, heidelbeerartiges Gestrüppe, aber kein Baum und kein Strauch vorkommt. Nähern wir uns der gemäßigten Zone noch mehr, so bemerkt das Auge zunächst neben Rasen und Moos verkrüppeltes Nadelholz, Gebüsch von Birkenholz, später Waldungen von Birken, Tannen und Buchen neben den üppigsten Grasfluren und Getreidefeldern, zierlichen Gartenpflanzen und nützlichen Küchengewächsen. Im Frühjahr grünt und blüht die Pflan- zenwelt, im Sommer reist die Saat heran, im Herbst wird sie einge- erntet, im Winter ruht mit der Natur auch die Pflanzenwelt. Nur im mildesten Theile der gemäßigten Zone, wo der Winter nicht allzu streng ist, gedeihet der Weinstock neben dem Mais und Tabak; der Reis bedarf neben ausreichender Wärme auch überreich bewässerten Boden. Noch südlicher endlich erscheinen Pomeranzen-, Citronen-, Oel- und Oliven- bäume. Sie leiten uns über zu den Datteln und Palmen, welche in der Nähe und in der tropischen Zone selbst uns überraschen. Myrthen, Ros- marin, Feigen und Granaten treffen wir zunächst, später Zimmt-, Mus- katen-, Nelkenbäume, den Kaffeestrauch, das Zuckerrohr, den Pfeffer und Ingwer, lauter Sträucher und Bäume, deren Gewürze und Früchte uns un- entbehrlich geworden sind. B. Asiens Klima und Produkte. Ganz Vorderasien, Syrien, Arabien und Persien haben ein äußerst trockenes, continentales Klima. Ein heiterer, wolkenloser Himmel lagert über den sandigen Strecken der Hochflächen. Nur an bewässerten Stellen und im Gebirge zeigt sich üppiger Pflanzenwuchs, welchen immergrüne Bau- hölzer, herrliche Früchte aller Art, Datteln, die Baumwollenstaude, Myrthen und unsere Getreidearten charakterisiren. Vorder- und Hinterindien nebst den ostindischen Inseln haben einen ungewöhnlichen Reichthum an allen tropi- schen Gewächsen; unzählige Flüsse bewässern das Land und bewahren es vor Dürre, von welcher Arabien und Persien fast verzehrt werden. Auf den beiden Halbinseln von Indien bildet der Reis ein Hauptnahrungsmittel und einen einträglichen Handelsartikel; ferner gedeihen dort unsere Getreide- sorten, die herrlichsten Südfrüchte, Teak-, Ebenholz-, Maulbeer-, Zimmtbäume, Gewürznelken, Muskatnüsse, Kaffee, Thee und Zuckerrohr. Die feuchten

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 223

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
223 Geschicklichkeit. Sie schließen unter einander Freundschaftsbündnisie und Gastfreundschaft in hohem Grade. Ohne besondere Veranlassung berauschen sich die Männer zuweilen vermittelst eines ausgegohrenen Getränkes, in welches ein Pilz gelegt wird. Die Frauen kosten dasselbe niemals. Sie kleiden sich meist nach russischer Weise, leben im Winter in unterirdischen Jurten und im Sommer in erhöhten Hütten an den Usern der Flüsse. Besondere Erwähnung verdienen die Hunde in Kamtschatka, welche als Zug- thiere daselbst unentbehrlich sind, und die Reisenden und ihr Gepäck beför- dern. Da die Hunde schlecht behandelt werden, sind sie tückisch und minder treu. Ihre Klugheit ist erstaunlich. Ortsbeschreibung. Sibirien zerfällt in 2 Theile: a. Wcstskbiricn. Tobolsk, 25,000 E., Sitz des Statthalters und Erzbischofs, Nieder- lage des Pelzwerks für ganz Sibirien, liegt am Zusammenfluß des Irtisch und Tobol. Omsk am Irtisch ist *feit 1838 Sitz der Oberverwaltung von Westsibirien, und zählt 12,000 E., worunter viele Verbannte sind. Tomsk am Tom, so groß wie Omsk, ist befestigt. Bcresow am Ob ist sehr nörd- lich gelegen und ein harter Verbannungsort; hier starb 1729 der verbannte Fürst Mentschikow, welcher sich vom Pastetenbäckerjungen unter Peter dem Großen zu den höchsten Würden emporgeschwungen hatte. Baruaul, Ober- bergamtssitz , ist eine wohlgebaute Stadt in fruchtbarer Gegend. Alles sibirische Gold wird hier abgeliefert, und in seiner Nähe jährlich Silber im Werthe von 5 Mill. Gulden gewonnen. b. Dstsibirien. Irkutsk an der Angara, 20,000 E., ist die schöne und gesund gelegene Hauptstadt. Südöstlich davon liegt der durch den Verkehr mit China be- kannte Handelsplatz Kiächta an der Selenga nahe bei Maimatschin; er wird, da die Umgebung höchst unfruchtbar ist, nur von Kaufleuten bewohnt. Nordöstlich davon liegt Nertschinsk, das Gold, Silber und Zobelfelle liefert. Jakutsk an der Lena, 3000 E., ist der Hauptsitz der russisch-amerikanischen Handelsgesellschaft. Ochotzk, an der Ostküste von Sibirien, ist eine kleine Stadt, welche viele Verbrecher zu Einwohnern zählt; diese arbeiten in Ketten und oft gebrandmarkt auf den Straßen. Petcr-Paulshafen auf der Halb- insel Kamtschatka ist 3200 Stunden von St. Petersburg entfernt, treibt Handel mit Thran, Fischbein, Wallrath und Wallroßzähnen. In jüngster Zeit hat Rußland von China das Mündungsland des Amur erhalten, welches vortreffliches Schiffbauholz liefert und einen befestig- ten Seehafen erhalten hat. Ein Theil der russischen Flotte ist hier stationirt. Zu Sibirien gehören noch die Alöuten und Kurilen, welche von Jägern, Fischern und Bergleuten (Kupfer und Schwefel auf den nördlichen Kurilen) bewohnt sind oder besucht werden, und Neu-Sibirien. Dies ist die nörd- lichste Inselgruppe Asiens; man soll aber nördlicher noch Berge eines Ei- lands erblicken, welches man des Eises wegen bisher nicht erreichen konnte.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 228

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
228 von hagerer Gestalt und brauner Gesichtsfarbe. Sie sind Christen, haben sich aber im 6. Jahrhundert von der allgemeinen christlichen Kirche getrennt. In religiösen Dingen sind sie abergläubisch und nichts weniger als neuerungs- fähig. Ihr Glauben ähnelt dem griechischen, doch sind die Sitten der Ar- menier reiner. Die Maroniten sind ein tapferes, einfaches, sittenreines Volk, welches die alte Gastsieiheit und Genügsamkeit wohl erhalten hat. Sie bilden eine eigne christliche Sekte, welche die Oberhoheit des Papstes anerkennt, aber der lateinischen Sprache sich beim Gottesdienste nicht bedient, und die Ehe- losigkeit der Geistlichen nicht duldet. Sie bilden am Libanon eine Art von militärischer Republik; ihre Zahl mag sich auf 120,000 belaufen. Die Drusen, ungefähr 150,000 an der Zahl, wollen von den Franken abstammen, sind aber eine halb muhamedanische Sekte geworden, und wohnen am Libanon. Sie zahlen der Pforte zwar Tribut, sind aber sonst ganz unabhängig und treiben Feld- und Weinbau, Seidenzucht rc. Sie sind abgehärtete, tapfere und gastfreie Leute, welche nur gereizt eine wilde Grau- samkeit an den Tag legen. Die Kurden, ein rohes, lebhaftes Volk aus Persien, durchzieht nomadi- sirend Assyrien, Kleinasien und Syrien. Sie sind weder schöne, noch ange- nehme Gäste, denn ihre liebste Beschäftigung ist der Raub. Sie überfallen einzelne Reisende und ganze Karawanen, plündern und stehlen auf höchst listige, rasche Weise, und überlassen den Frauen die Besorgung der Heerden, der Nahrung und Kleidung. Einige Stämme sind Christen, aber um kein Haar besser als ihre muselmännischen Brüder. Klima und Boden in der astatischen Türkei begünstigen den Ackerbau; namentlich wird die Fruchtbarkeit von Kleinasien und Mesopotamien gerühmt. Am wichtigsten sind der Oel- und Seidenbau, die Mohnpflanzungen, Arznei- und Gewürzpflanzen, Baumwolle, Tabak, eine ausgebreitete Rosencultur zur Bereitung zweier köstlicher Handelsartikel, des Rosenöls und Rosenwassers. Dagegen fehlt es an Wäldern, welche, wie auch der Cedernwald am Liba- non zeigt, stark im Abnehmen sind. Kameele, Angoraziegen, Pferde, Seiden- raupen, Schafe, namentlich in Kurdistan, Bienenzucht ernähren viele Stämme und Familien. Dagegen ist der Bergbau unbegreiflich vernachlässigt. Die wichtigsten Erzeugnisse der Industrie, welche in der asiatischen Türkei auf einer höheren Stufe steht, als in der europäischen, sind Seidenzeuge (Aleppo, Damaskus, Mardin, Bagdad, Brussa), Baumwollenstoffe (Mossul, Damas- kus, Diarbekr, Smyrna rc.), Linnenwaaren, Shawls und Kamelots von Angora, Teppiche von Brussa und Damaskus, Saffiane, Säbelklingen (Da- mastener), Glaswaaren, Färbereien re. Der Seehandel ist in den Händen der Franken, so heißen im Orient die Europäer schon seit Karl d. Gr.; den Landhandel treiben Karawanen. Man führt insbesondere aus: Seide, Baumwolle, Kameelgarn, türkisches Rothgarn, Galläpfel, Oel, Meerschaum, Saffian rc. Wir wenden uns zur Ortsbeschreibung. 1. Kleinasien*), auch Natolien, die Levante, Anatoli genannt, war eins der reichsten Länder ') Vergl. oben § 76, 3.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 302

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
302 haben. Die Hauptstadt San Salvador, 40,000 E., wurde 1854 durch ein Erdbeben zerstört; jetzt ist Cojutepec Sitz der Regierung. 4. Honduras (2815 Q.-M., 350,000 E.) ist ein äußerst fruchtbares Land; der aufgebrochene Boden muß erst durch Indigobau erschöpft werden, ehe er für Zucker- und Kaffeepflanzungen taug- lich wird. Dabei besitzt das Land die kostbarsten Wälder, welche Mahagony-, Zedern-, Gummi- und Balsambäume in bester Qualität und bedeutender Quantität liefern. Handel und Gewerbe sind unbedeutend. Hauptstadt ist Comayagua, 15,000e., im Hochland, welches ein gesünderes Klima hat als die Küste. 5. Nicaragua (2700 Q-M, 400,000 E.), ein Gebirgsland mit vulkanischer Natur und sehr heißem Klima, liefert alle tropischen Produkte. Dieser Staat wird dereinst von großer Bedeutung für den Welthandel werden, wenn der die beiden Weltmeere verbindende Canal vollendet sein wird; der San Juan, Nicaragua- und Managuasee bilden die Hauptlinie desselben. Hauptstadi ist Leon, 12,000 E. Ebenso groß sind Managua und Nicaragua. Von Honduras und Nicaragua, sowie vom Meere eingeschlossen ist die sog. Moskito-Küste der unabhängigen Indianer. Dies Land ist ein ununter- brochener Wald, welcher Mahagony-, Farbholz-, Kokosbäume rc. bietet. Das Klima ist für die Europäer an der dortigen Küste entschieden ungünstig, weshalb auch eine deutsche Colonie daselbst (aus Königsberg) nicht Erfolg hatte. Die Bevölkerung des Landes ist durch die Blattern und den Rum auf 20,000 Seelen herabgesunken. (Schildkrötenfang.) 6. Costa Rika (1000 Q.m., 127,000 E.), ein armes Land von ebenfalls vulkanischer Natur, hat in dem Hoch- lande gesundes, aber an den Küsten durch die giftigen Dünste der Lagunen ein höchst gefährliches Klima. Handel, Gewerbe, Bergbau und Landwirth- fchaft haben in den letzten Jahrzehnten so abgenommen, daß die Häfen ver- ödet und die Landstraßen einsam sind. Hauptstadt San Jose, 20,000 E. 7. Neu-'Granada (20,000 Q.-M., 2'/- Mill. E.) ist trotz des gelben Fiebers, welches in Panama und Carthagena einheimisch ist, und trotz der erstickenden Hitze in dem Tieflande eins der schönsten und gesegnetsten Länder der Erde. Die Vegetation in den mittleren Regionen und auf den Plateaus ist tropisch, zwar nicht sehr mannigfaltig, aber sehr iippig und prächtig. Der Mineralreichthum des Landes wird nicht so sorg- fältig ausgebeutet, wie er es verdient. Hauptstadt Santa Fe de Bogota, 40,000 E. Auf der Landenge liegen Portobello und Panama, 20,000 E., welche bereits eine Eisenbahn verbindet. Carthagena, 25,000 E., Hafenplatz. 8. Venezuela (17,400 Q.-M., 2,200,000 E.) ist fruchtbares Tiefland, welches neben den andern, in jenen Gegendeil ge- wöhnlichen Produkten vorzüglichen Kakao und Varinas-Tabak versendet. Land- wirthschaft und Viehzucht bilden überhaupt beit Hauptwohlstand des gesegne-

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 305

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
305 worden. In Handel und Wandel sind sie einander sehr gleich. Hauptstadt ist Buenos Ayres, 130,000 E. Handel mit Thierhäuten, Hörnern und Talg. 15. Uruguay (3136 Q.-M., V* Mill. E.) oder Banda Oriental, ist ein fruchtbares hügelliges Land, dessen Ackerbau und Viehzucht, sowie die günstige Lage am Meere den Einwohnern einträg- liche Erwerbsquellen eröffnen. Es ist sehr schwach bevölkert; 52 Seelen leben auf der Q.-M. Hauptstadt Montevideo, 45,000 E. 16. Paraguay (5943 Q.-M., l1/* Mill. E.), halb in der gemäßigten, halb in der heißen Zone gelegen, ist ein von niedri- gen Sierreu durchzogenes Land, das als Weide und Ackerboden- gepflegt wird. Unter den Eingebornen besaßen die Guaranis das größte Gebiet; sie waren gutartige Leute. Es erschienen hier Jesuiten, welche einen Staat gründeten, Dörfer und Städte anlegten und alle Aemter besetzten und ver- walteten, und zwar zu einer Zeit, wo das Land eigentlich noch zu Spanien gehörte. Aber nach der Aufhebung des Ordens in Spanien mußten sie alle von dort sich entfernet! (1767). Das Land erhielt mit den andem Staaten seine Unabhängigkeit und übertrug einem Juristen, Dr. Francia, die Diktatur, welcher sein Amt zwar unumschränkt und despotisch verwaltete, dem Lande selbst aber durch Strenge und Gesetze Sicherheit, Ordnung, Bil- dung imd Wohlstand verlieh, wie sie schwerlich in einem andern Staate Südamerikas anzutreffen sind. Nach seinem Tode (1840) ernannte man einen Präsidenten auf 10 Jahre. Paraguay versendet den berühmten Para- guay-Thee oder Matte, welcher aus den Blättern des Caamiribaums bereitet wird und die Stelle des chinesischen vertritt. Hauptstadt ist Asuncion, 48,000 E. Anmerkung. Das unabhängige, nicht bestimmt abgegrenzte Patagonien ist ein menschenarmes Land. Die dort herrschende Bevölkerung, die Stürme und die Bodenbeschaffeuheit (§ 109, 1) schreckten von Nieder- lassungen ab. Von den Bewohnern war schon oben S. 282 die Rede. 8 116. Das Kaiserthum Brasilien (152,000 O-M, 9,106,000 Einwohner) ist das größte und fruchtbarste Reich in der neuen Welt, aber am wenigsten angebaut und bevölkert (53 Seelen auf der Q.-M.). Als vorzugsweises Tropenland ist Brasilien auf die Anpflanzung der Colonialwaaren ange- wiesen, was die Hauptveranlassung zur Einführung der Negersklaven gewesen ist. Hauptprodukte siud Kaffee (jährlich 4 Mill. Centner) und Zucker (jähr- lich 75,000 Tonnen), welche 56 Procent, Häute, Farbholz, Reis, Tabak, Gold, Diamanten re., welche zusammen 44 Procent der Gesammtausfuhr ausmachen. Der Diamantendistrikt, welcher in einem Zeitraum von 100 Jahren 40 bis 50 Mill. Franken ergeben hat, liegt in der Provinz Minas Geraes; sein Hauptort heißt Tejuco am Jquitouhouha. Uebrigens verdient Brasilien nicht wegen seines Reichthums an Metallen und Edelsteinen den Ruf eines ungemein begünstigten Landes, welchen es bei manchen genießt; Cassian, Geographie. 4. Aufl, 20

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 66

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
66 Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich- hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber- fluß, wie kein anderes Land von Europa. Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi- neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846 auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-, Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen, Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden. Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na- mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be- sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht- lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen Kalenders bedienen. (§ 124.) Ortsbeschreibung. Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen: 1) Die Dftseeprovinzeu. а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü. Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest- ung Carl Xii. bei Narwa 1700; d. Esthland: Reval, 30,000 E. б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte, ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E. 2) " Das Grostfürstruthum Finnland. Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln. 3) Grostrustland. Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812. Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E. Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr- fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola, Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel- *) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be- reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi, von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 126

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
126 500,000 Soldaten. Kein Staat Europas hat aber auch ein so weitläufiges Grenzgebiet im Nothfalle zu schützen, als England. In keinem Lande hat die Landwirthschaft bisher so bedeutende Erfolge erzielt, als in England. Der fruchtbare Boden, das günstige Klima und die aufmerksame Wartung haben Wiesen, Felder und die Heerden auf den höchsten Ertrag gebracht. Die Hauptprodukte des Ackerbaues sind in Eng- land der Weizen und die Gerste, in Schottland Hafer, in Irland Kartoffeln. Doch reichen begreiflicher Weise die eigenen Vorräthe nicht aus, um 29^ Mill. Menschen vollständig zu erhalten. Die Viehzucht steht in England auf einer noch höheren Stufe, als der Ackerbau; ihr Ertrag ist ebenso ergiebig bei dem üppigen Futter, daß manche Gegenden nur Viehzucht treiben. Der Fischfang, namentlich der Wallfisch-, Stockfisch- und Häringsfang, liefert nicht nur reichlichen Ertrag, sondern bildet auch tüchtige Seeleute heran. Der Bergbau steht dem deutschen nach; edle Metalle werden nicht gebaut. Aber Kupfer wird sowie Zinn in Cornwallis und Devonshire, Blei in Wales und Schottland, Eisen in mehreren Orten in ausreichender Menge gefunden. Das wichtigste Mineral für Englands Fabriken und Dampfmaschinen, die Steinkohlen, ersetzen den Mangel an Holz, und sind in so vorzüglicher Qualität und ausnehmend reicher Quantität aufge- funden, daß die vorhandenen Lager noch für Tausende von Jahren ausreichen. Salz ist bisher in großen Vorräthen gewonnen worden. Warme Quellen hat Bath. In Bezug auf Gewerblhätigkeit und Handel nimmt England abermals die erste Stelle ein. Der wichtigste Zweig der englischen Industrie ist die Baumwollenmanufaktur; diese soll in Manchester, Liverpool, Glasgow, Pais- ley re., trotz der Maschinen, nahe an 2 Millionen Arbeiter beschäftigen. Ihr folgt die Wollenmanufaktur in Leeds, Halifax, Norwich, Aberdeen, Dublin, Kork re., die Linnenfabrikation in Irland und Schottland. Seidenfabrikation findet sich in geringerer Ausdehnung; dagegen sind die Metall- und englischen Stahlwaaren, Maschinen und Gewehre allgemein als die besten anerkannt. Einen bedeutenden Zweig des Gewerbes und Handels bildet noch die Bier- brauerei; Porter und Ale werden von den Engländern für unentbehrlich ge- halten, und das Ausland verlangt der Nachahmung wegen auch von diesem ungemein starken Bier. Schon aus der oben angegebenen Stärke der Handelsflotte kann man leicht auf die Ausdehnung des englischen Seehandels schließen. Die See- schiffe schaffen nicht nur viele Rohstoffe für die Fabriken, Colonialwaaren, Wein re. herbei, sondern führen auch die verschiedensten Gegenstände der eng- lischen Industrie aus. Die wichtigsten Seehandelsplätze sind: London, Liver- pool, Bristol, Hüll, Edinburg, Glasgow. Aberdeen und Dublin. Was aber aus dem Auslande in diese Seehäfen eingeführt wird, das kann vermittelst der äußerst zahlreichen Eisenbahnen, Canäle und Straßen rasch ins Innere verschickt werden. Und da ist denn fast keine Stadt, welche sich nicht mehr oder weniger mit Handel abgibt. Der Werth der Ausfuhr Großbritaniens betrug 1865 die Summe von 165,862,402 Pfd. Sterb, also weit über 1000 Millionen deutscher Thaler; und davon erhielt Deutschland allein 17,878,213 Pfd. Sterb Seit dem 27. Juli 1866 ist England mit Nordamerika durch einen
   bis 10 von 443 weiter»  »»
443 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 443 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 31
1 1
2 1
3 11
4 7
5 40
6 91
7 14
8 9
9 6
10 21
11 20
12 1
13 8
14 3
15 225
16 17
17 44
18 11
19 42
20 0
21 3
22 57
23 3
24 27
25 3
26 8
27 1
28 0
29 128
30 26
31 1
32 20
33 7
34 2
35 3
36 2
37 18
38 42
39 16
40 23
41 82
42 0
43 3
44 11
45 23
46 0
47 0
48 0
49 54

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 841
1 1726
2 732
3 1154
4 888
5 734
6 445
7 553
8 1138
9 1350
10 283
11 621
12 582
13 586
14 866
15 562
16 1959
17 5292
18 408
19 433
20 1047
21 1290
22 643
23 1251
24 396
25 745
26 644
27 632
28 746
29 481
30 242
31 714
32 189
33 486
34 441
35 1003
36 470
37 368
38 375
39 913
40 470
41 1146
42 620
43 1439
44 347
45 1422
46 398
47 715
48 862
49 712
50 1096
51 306
52 1073
53 498
54 389
55 944
56 893
57 191
58 459
59 456
60 543
61 654
62 520
63 600
64 866
65 819
66 286
67 621
68 962
69 498
70 1127
71 1090
72 507
73 457
74 805
75 461
76 956
77 2347
78 460
79 443
80 429
81 592
82 792
83 816
84 463
85 418
86 611
87 596
88 515
89 633
90 450
91 460
92 5259
93 609
94 1118
95 1022
96 782
97 734
98 2918
99 362

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 10
1 54
2 3
3 5
4 0
5 2
6 8
7 2
8 0
9 0
10 0
11 22
12 12
13 9
14 6
15 2
16 0
17 0
18 0
19 2
20 14
21 0
22 3
23 0
24 5
25 6
26 1
27 0
28 36
29 0
30 1
31 2
32 19
33 8
34 14
35 0
36 7
37 0
38 0
39 16
40 2
41 1
42 4
43 16
44 2
45 7
46 11
47 4
48 8
49 0
50 5
51 7
52 13
53 6
54 2
55 0
56 0
57 0
58 1
59 3
60 0
61 0
62 1
63 1
64 2
65 0
66 3
67 2
68 4
69 0
70 6
71 0
72 0
73 1
74 1
75 4
76 26
77 1
78 83
79 1
80 1
81 20
82 3
83 49
84 9
85 0
86 13
87 16
88 3
89 6
90 6
91 4
92 15
93 4
94 8
95 5
96 3
97 0
98 3
99 1
100 2
101 129
102 5
103 8
104 43
105 0
106 1
107 25
108 2
109 24
110 3
111 3
112 2
113 149
114 61
115 3
116 2
117 2
118 0
119 6
120 4
121 2
122 17
123 9
124 31
125 7
126 17
127 16
128 1
129 16
130 4
131 8
132 0
133 55
134 26
135 1
136 10
137 34
138 6
139 10
140 0
141 0
142 4
143 1
144 2
145 7
146 2
147 3
148 1
149 1
150 0
151 0
152 17
153 16
154 3
155 1
156 1
157 1
158 0
159 41
160 9
161 0
162 2
163 0
164 3
165 5
166 11
167 2
168 15
169 0
170 1
171 0
172 0
173 15
174 2
175 42
176 2
177 15
178 55
179 4
180 3
181 0
182 3
183 30
184 50
185 10
186 28
187 7
188 99
189 9
190 0
191 2
192 1
193 17
194 2
195 28
196 20
197 5
198 0
199 4