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1. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

2. Die Weltgeschichte - S. 28

1835 - Mainz : Kupferberg
» ' 28 Di e d e r. v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger 536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,— Babylonien persische Provinz. Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc. Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien, Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig. Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt, Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien. -1 - • ■ ^ §. 12. Meder. * Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht, und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht. 821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien; aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis gegen 711 v. Ch. 700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana, Gerechtigkeitspflege rc. 647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den assyrischen Nabuchodonosor. 625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück- 606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo- polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft

3. Grundriss der römischen Altertümer - S. 278

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
278 § 133. Die Mahlzeiten. c) die cena, Hauptmahlzeit, meist zwischen 3 und 5 Uhr (daher Abendmahlzeit). Zu frühe Mahlzeiten (convivia de die) wurden getadelt, weil dadurch der Tag und die Arbeit abgekürzt wurde. Die neunte Stunde war die gewöhnlichste (Cic. ad fam. 9, 26: accubueram hora nona). Schwelger speisten bis in die Nacht (Hör. Od. 3-, 21, 23: vivaeque producent lucernae, dum rediens fugat astra Phoebus; vgl. Cic. Cat. mai. 14, 46). Die zu frühen Mahlzeiten nennen die Römer auch convivia (epulae, cenae) tempestiva, d. i. zeitige (Cic. Mur. 6, 13; Arcli. 6, 13; ad Attic. 9, 13 und Tac. ann. 11, 37 u. ö.). Teile des Mahles. Die cena hatte drei Teile: den Yortisch (gustatio, gustus, Verkostung, pro-mulsis, weil das mulsum, mit Honig gemischter Avein, gekostet wurde), die eigentliche Mahlzeit (cena im engeren Sinne) und den Nachtisch (mensae secundae). Was die Speisen betrifft, so genofs man bei der promnlsis die Efslust erregenden Gerichte, wie Schnecken (cochlea), Austern (ostrea) und andere Schaltiere mit Fischbrühe (garum), Eier {ab ovo. Ygl. Cic. ad fam. 9, 20; Hör. sat. 2, 4, 12). Dazu kam Salat (lactuca) und öfters der obengenannte Meth. Der Haupttisch hatte ursprünglich nur zwei, später drei bis sieben Gänge (fercula), worauf den Göttern (Laren) libiert und mola salsa geopfert wurde. Den Schlufs machte der Nachtisch, bestehend in Backwerk (bellaria), eingemachten Früchten, Käse mit Wein und besonders Äpfel. Daher ab ovo usque ad mala {Hör. sat. 1, 3, 6). Siehe Nahrung § 134. 2. Man speiste, als die Sitten einfacher waren, natürlich im Atrium. Mit zunehmender Verfeinerung hatte jedes vornehmere Haus eigene Speisesäle (triclinia, oeci). Die Speisetische waren meist viereckig, aber nur von drei Seiten mit Sophas (lecti) umgeben, woher der Name triclinium, (— mit 3 xxivcu oder lecti versehen) für Speisetisch und nachher für Speisesaal kommt. Jedes der 3 Lager war für 3 Personen bestimmt; die vierte Seite offen, um die Speisen auftragen zu können. Die lecti triclinares waren Lagergestelle, die je an dem einen (linken) Kopfende eine ansteigende Lehne hatten. Über dem Gfestelle lagen Polster (tori) und (oft kostbare, purpurne) Decken (vestes stragulae). Tom Morgenlande kam die Sitte, dafs die Männer bei Tische halb lagen (accumbere, discumbere, accubare), d. h. jeder Tischgenosse hatte auf seinem Platze des lectus zur Linken ein Polster (pulvinus), auf welches er sich halb liegend lehnte. Die Plätze an einem Triklinium hatten verschiedenen Rang und auch die 3 lecti selbst; unter diesen war der lectus medius (Fig. 54) der angesehenste, der imus der niedrigste. Auf dem lectus medius war wiederum der mit 3 bezeichnete (gewöhnlich locus consularis geheifsen) der

4. Grundriss der römischen Altertümer - S. 281

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 135. Die Namen. 281 Dazu kamen andere einfache Speisen aus Hülsenfrüchten (legu-mina), als Bohnen (faba), Linsen (le'ns), Erbsen (cicer); ferner Speisen aus Gemüsen, wie Kohl (brassica), Rüben und Rettige (napus, beta), Lauch (porrum), Knoblauch (allium), Zwiebeln (cepa), Gurken (cucumis), Kürbisse (cucurbita) u. a. Fleischspeisen waren höchst selten. Seit der Eroberung Griechenlands und Asiens genügte die Pflanzenkost nicht mehr; Fleisch- und Fischspeisen verlangte jetzt der verwöhnte Römer, dazu alle Sorten Salat, Gewürze und die feinsten Obstsorten. Man hielt eigene Ivöche und zahlte sie mit ungeheuern Summen. Diese, natürlich Sklaven, besorgten nicht nur die Küche, sondern betrieben auch die Feinbäckerei. Von den Fischen waren die Seebarbe (mullus), der Meeraal (muraena) und die Butte (rhombus) die gesuchtesten; unter den Schaltieren die efsbare Purpurmuschel (murex), der Meerigel (echinus) und die Auster (ostrea), die ,palma mensarum divitum£ (Plinius). Von dem Fleisch der Säugetiere war neben dem Schweinefleisch das der Efasen sehr beliebt. Überaus reich war Italien an einheimischen und ein-gefuhrten Obstsorten und diese bildeten denn auch einen Lieblingsteil'der römischen Tafel. b) Das Hauptgetränke war Wasser und Wein. Letzteren trank man nicht rein (werum), wenigstens galt im gewöhnlichen Leben das Trinken von ungemischtem Wein für unmäfsig, sondern man mischte dem Weine 2/3 oder 3/4 Wasser bei (Hör. Od. 3, 19, 11-tribus aut novem Miscentur cvathis pocula . . .), das entweder warm oder kalt war, am liebsten die (aqua) decocta, d. h. gekochtes und nachher abgekühltes T\ asser. Beim Essen mischte sich jeder nach Belieben seinen Wein; nur beim Gelage bestimmte das Trink-piäsidium die Mischung. Die aus Baumfrüchten (Äpfel, Birnen, Quitten . . .) oder aus Cerealien (Weizen, Gerste . . .) bereiteten Getränke waren in Rom selbst nicht beliebt. Gegen Ende der Republik und noch mehr in der Kaiserzeit war die gerühmte altrömische Mäfsigkeit in Essen und Trinken ziemlich allgemein verschwunden; einzelne Kaiser (wie Tiberius) und ihre Höflinge gingen mit dem schlechten Beispiele voran und die convivia, comissationes und compota-tiones kamen in großen Verruf. § 135. Die Namen. ‘ _ In bester Zeit scheint nur ein Name (Romulus, Remus) üblich gewesen zu sein. Doch begegnen schon seit der Verschmelzung der Latiner und Sabiner zwei Namen; in der römischen Geschichte ist Numa Pompilius das älteste nachweisbare Beispiel. Sehr alt ist jedenfalls die Entstehung der Gentilnamen, weil eben der Römer in rechtlicher und religiöser Beziehung so

5. Grundriss der römischen Altertümer - S. 291

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 137. Landwirtschaft und zusammenhängende Erwerbszweige. Beliebte und berühmte Sorten waren der Wein von Formiä, ebenso der vom ager Falernus am mons Massicus bei Sinuessa, daher Horaz das vinum Falernum und Masslcum ausnehmend lobt (Od. 1, 1, 19: Est qui nec veteris pocula Massici . . und ib. 1, 20, 9: Caecubum et prelo domitam Caleno Tu bibes uvam: mea nec Falernae Temperant vites neque Formiani Pocula colles, wo er zugleich den Caecuber, den am See von Fundi in Latium und den von Cales rühmt). — Beliebt waren auch die Kunstweine (vina fictitia), wozu die Rosinenweine (passum) und gekochten Moste (defrutum) und Honigweine (Wein und Honig) gehören. Die Weinhändler (negotiatores vini) trieben in Rom ausgedehnte Geschäfte. Sehr alt ist in Latium und Kampanien die Ölkultur, und zwar galten die Öle von A enafrum, Casinum und das sabinische als die besten der Welt, die den Ölzüchtern und -Händlern (olearius) ergiebige Einnahme boten. Die Ölbäume (olea) pflanzte man gewöhnlich zwischen den Saaten, aber auch Ölgärten (olivetum) wurden angelegt. Die Frucht (oliva) wurde auf der Presse gekeltert und das Öl (oleum) wiederholt in andere Becken umgeschüttet, damit es flüssig und klar wurde. 3. Weidewirtschaft, Bienen- und Fischzucht. Der frühere römische Bauer kielt an gröfserem Yieh nur die zum Betrieb des Gutes nötige Menge. Die Schafzucht jedoch wurde wie in ganz Italien so in Latium stets in gröfserem Mafsstabe betrieben. Kato besafs auf seinen 240 Morgen Feld 100 Schafe. Die Weidewirtschaft (pastio agrestis) fand zwar immer einen geeigneten Boden, allein mit Abnahme des Ackerbaues wuchs das Weideland (pascua, saltus) ins ungeheure. Die römischen Grofsen legten ihie Kapitalien in Heerden an. Im Sommer trieb man die Heer-den auf die Berge (von Samnium), im Winter in die sonnigen Ebenen von Apulien und Kalabrien, wo reiche Herren Herden von Pferden, Maultieren (mulus), Rindern, Eseln und Ziegen weiden hatten. An Rindern war schon der Opfer halber der Bedarf ein grofser. Die A iehwirtschaft war einträglicher als der Ackerbau^ ln hoher Blüte stand ferner die Bienenzucht; denn weil der Honig (mel) die Stelle des Zuckers vertrat und man dessen zum Kochen, Backen und Mischen des Weines viel bedurfte, so trug die Honigbereitung (mellatio) viel ein und der Honighandel war eine bedeutende Erwerbsquelle. Das Bienenhaus (apiarium, al-veare) mit seinen Bienenkörben (alvei) stand unter der Pflege eines besonderen Sklaven (apiarius, Bienenzüchter); aufser den zahmen (apes cicures) gab es auch Waldbienen (apes silvestres). 0 ergil widmete das vierte Buch seiner Georgica der Bienenzucht, die er in anziehenden Versen schildert). Endlich nahm die Fisch- 19*

6. Grundriss der römischen Altertümer - S. 301

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
142. Schriftwesen, Buchhandel und Bibliotheken. 301 den zartesten Tierhäuten. Es war nicht nur haltbarer als Papier, sondern konnte doppelt beschrieben und in Form unserer Bücher, d. i. als codex statt volumen (wie das alte Papier) herausgegeben werden. Rollen, Tafeln und codices, d. h. paginierte, unseren Quartanten ähnliche Bände waren die Buchformen bei den Römern. Der Name codex bezeichnete ursprünglich nur die Holztafeln und ging dann auf die Schriften von Papier und Pergament über. Man schrieb (ritzte, exarare, scribere) auf Pelle und den cerae mit eisernen Griffeln (stilus, gra/phium), auf erstere malte (linere) man auch die Buchstaben; auf Papier und Pergament Fig. 59. Schreibmaterialien der Alten. schrieb man mit Rohrfedern (arundo, calamus), die von orientalischem, namentlich ägyptischem Schilfe genommen, wie unsere Gänsefedern geschnitten wurden. Die Tinte ('atramentum) war eine aus Rufs und Gummi bereitete Tusche (Cie. ad Quint, fr. 2, 15: calamo et atramento temperato, carta etiam dentata res agetur). Titel wurden auch mit roter Tinte geschrieben. Auf der langen Papierrolle zog man gewöhnlich senkrechte Linien und schrieb dann zwischen die Kolumnen. Nicht selten radierte oder wischte man die alte Schrift aus und beschrieb aufs neue denselben Stoff (Uber palimpsestus). Um die Rollen vor Motten zu bewahren, bestrich man die Rückseite mit Cedernöl. 2. Buchhandel. Die Vervielfältigung literarischer Erzeugnisse ging verhältnismäfsig, und vornehmlich seit man ein gutes Papier

7. Grundriss der römischen Altertümer - S. 232

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
232 § 120. Die Opfer. lobte Marius im cimbrischen Kriege eine Hekatombe und nach der Niederlage am Trasimen wurden dem Juppiter 300 Stiere geschlachtet. Bei der großen Sühnung (lüstrum) am Ende des census sowie nach Beendigung des Triumphes wurden drei verschiedene Opfertiere, Eber, Widder, Stier (suovetaurilia), geschlachtet. Man opferte, wenn ein fehlerloses Tier nicht zu haben war, vom Opferbäcker (fictor) gebackene Tierfiguren aus Teig oder Wachs. Die Opferhandlung (immolatio). Ein Opferdiener (popci) führte das mit Bändern (vittae) und Kränzen geschmückte Tier vor den Altar, und zwar mit schlaff gelassenem Stricke (extenso fune), damit so das Tier freiwillig zum Altäre zu gehen schien, weil ein Sträuben demselben für ominös galt. Vor Beginn der Handlung ruft der praeco: „procul este profani“ und „favete lin-gius“. Vor dem Altäre streute der Pontifex (oder ein anderer Opferpriester), der sich vorher gewaschen haben mufste, in weifser Tracht die mola scilsct, Fig. 46. Opferscene. d. i. Mehl mit Salz vermischt auf die Stirne (itn-mola-re), von welcher er ein Büschel Haare abgeschnitten und ins Altarfeuer geworfen; dann fährt er mit dem Messer von der Stirne über den Rücken des Opfers, es weihend mit den W oiten. macta est (es ist gesegnet oder geweiht) oder macte hac ove esto, wobei er den Namen der Gottheit, welcher geopfert wird, erwähnt. Jetzt fragt der popa: agone? (soll ich? darf ich ?) und auf die Antwort des Priesters: lioc age (thue es) schlägt jener das Tier mit der Axt auf das Haupt, worauf der cultranus ihm mit dem Messer die Kehle durchschneidet, das Blut in Schalen auffängt und mit Wein und Mehl vermischt auf den Altar giefst. Das Opfertier w ird nun auf den Opfertisch gelegt, mit Wein und Weihrauch übergossen, A’om cultrarius aufgeschnitten, Lunge, Herz und Leber vorsichtig mit langen Messern (secespitae) herausgenommen und vom Opferschauer (extispex, haru-spex) untersucht. Wird ein Fehler entdeckt, so mufs eine hostia succedanea (Ersatztier) geopfert werden. Sind die Eingeweide als fehlerfrei erfunden, so werden sie in Körbe gelegt, mit Wein, Mehl und Weihrauch übergossen und vom Priester dreimal um den Altar getragen und dann auf ihm verbrannt, wobei er die Götter um gefällige Aufnahme des Opfers anfleht und ein Schlufs-

8. Grundriss der römischen Altertümer - S. 277

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 133. Die Mahlzeiten. 277 Endlich fehlte der Fächer (flabellum) aus Pfauenfedern oder dünnen Holzstäbchen und der Sonnenschirm (iimbella) nicht, wozu dann noch mancherlei Goldschmuck (ornamenta midiebria) an Eingen, Nadeln, Ohrgehängen, Hals- und Armbändern kam. 3. Die Stoffe der Kleider. A\ olle (lana) und Linnen (linteum) waren bis zur Kaiserzeit die vorherrschenden Stoffe. Bei der grofs-artigen Schafzucht im alten Italien mufste die Wolle ein Haupthandelsprodukt sein. Am gesuchtesten war die apulische Wolle. Diesem Stoffe zunächst steht die Leinwand, die eine reiche Industrie erzeugt hatte; denn die Alten trieben ausgedehnten Flachsbau (hnum) und lieferten in ihren Fabriken verschiedene "Sorten von Linnen und die Leinwand verdrängte teilweise die Wolle. Für die Toga blieb der Wollenstoff vorherrschend, wie es für die lunika gegen Ende der Republik die Leinwand war. Sodann fand diese ihre Verwendung zu Tisch- (mappae), Taschen- (sudaria) und Handtüchern (mantelia), zu Frauenmänteln u. a. Die feinste Leinwand war der ägyptische byssus. Baumwolle (gossypium, car-basus) hatten die Römer in den asiatischen Kriegen seit 190 v. Chr. kennen gelernt. Seidene (vestes holosericae) und halbseidene Gewänder (vestes suhsericae) trugen seit dem letzten Jahrhundert der Republik die Frauen; Kaiser schritten gegen den Gebrauch seidener Männerkleider ein *. Ziegenhaar verwendete man nur zu groben Mänteln, Decken und Filzschuhen. § 133. Die Mahlzeiten. 1. Arten und Tageszeiten derselben. Der Römer kannte zwar nur eine eigentliche Mahlzeit, das Hauptmahl am Nachmittag. Doch können wir der Übersicht wegen folgende Mahlzeiten unterscheiden. a) Ientaculum (iantaculum, ientare, vom Sanskr. yantar, sich sättigen) ist ein Morgenimbifs nach dem Aufstehen. Man genofs Brot und Salz oder in Wein getauchtes Brot, getrocknete Trauben, Käse, Oliven, Milch etc. b) Das prandium (vom clor. ~oav = -pein Gabelfrühstück um unsere Mittagszeit, d. i. um die sechste Stunde (hora sexta) der Römer. Dieses zweite Frühstück bestand entweder in kalten oder in warmen Speisen. Auf das prandium folgte die Mittags-iuhe (meridiatio); um die neunte Stunde (3 Uhr) ging man ins Bad und dann folgte be)tccij Seide, benannt nach dem Namen des Seidenwurms, der chinesisch Sse, koreanisch Sir heifst, woraus die Griechen aiqp bildeten. Seres heilst Seidenhändler, ist also ein kaufmännischer Ausdruck.

9. Grundriss der römischen Altertümer - S. 233

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 120. Die Opfer. 233 gebet spricht. Dann entläfst er die Anwesenden mit den Worten ,ihcet‘ oder ,valete‘. Die Zubereitung des' heiligen Opfermehles war eine Beschäftigung der Yestalinnen. An drei Festtagen wurden Ähren des far oder ador, Dinkel oder Spelt, der rituellen Frucht der Römer, von ihnen gesammelt, gedörrt, geschroten und gemahlen. Dieses Mehl wurde mit Salz, Avelches in einem Mörser gestofsen, dann in einem thönernen Topfe in einem Ofen getrocknet und so in der Vorratskammer der Yesta aufbewahrt wurde, gemengt. Dieses die sogenannte mola casta salsa oder das far pium. <e) Unblutige Opfer. Sie waren die ältesten und blieben neben den Brandopfern immer fortbestehen. Man opferte die Erstlinge der Feldfrüchte (primitiae, praemetium); namentlich erhielt Ceres die ersten Halme der Ernte: von Hirse, Gerste und Spelt (far), dem ältesten römischen Getreide; auch mola salsa war ein Hauptartikel, dann verschiedene Opferkuchen (liba, placentae sacrae), von eigenen Opferbäckern bereitet, Spenden (libatio) von Wein, bald allein dargebracht, z. B. als Totenopfer, bald in Verbindung mit Brandopfern. Man pflegte den Wein hierbei mit Honig, Milch und 01 zu mischen. Auch Rauchopfer (siffimentum, suffire) waren häufig, besonders von Weihrauch (tus, daher tura dare, ferre — opfern), Lorbeerblättern (laurus) und edlem Holze. d) Hie Devotion. Eine besondere Art von Menschenopfer war die devotio (se devovere dis), Selbstaufopferung oder freiwillige W idmung an die unterirdischen Götter (die Manen), um durch den freiwilligen Tod die Gottheit zum Wohle des Staates zu versöhnen. Die devotio geschah durch eine feierliche Gebetsformel, welche der Pontifex vorsprach, worauf sich der Gelobende in den Tod stürzte. Das bekannteste Beispiel ist die Devotion der beiden Decier in den Sam— niterkriegen (Liv. 8, 9). — In der Schlacht am Vesuv 340 v. Chr. nämlich rief P. Decius Mus, der den linken Flügel anfuhrte, als dieser schwankte, den Pontifex herbei, damit er ihm die Formel der Todesweihe vorspreche. Der I ontifex liefs ihn die toga praetexta anlegen und auf einem Speere stehend folgende Formel nachsprechen: „Janus, Juppiter, Vater Mars, Quirinus, Bellona, ihr Laren, ihr Neungötter, ihr einheimischen Götter . . . ihr Manengeister, zu euch flehe und bete ich und erbitte mir die Gnade und versichere mich ihrer, dafs ihr dem römischen Volke der Quiriten Obmacht und Sieg angedeihen lasset ... So weihe ich mich . . den Göttern der Toten und der Tellus zum Opfer. Alsdann stürzt er sich in den Feind, und sein Zusammensinken bringt Sieg den Römern. Ähnlich sollen sich andere nach vorausgegangener Devotion in voller Waffenrüstung in einen Fluß oder eine sonstige Tiefe gestürzt haben, wie M. Curtius in einen Schlund auf dem Forum. e) Epula und lectisternia. Eine eigentümliche Art der Gofer's erehrung und eine Art Opfer waren die Göttermahle und die

10. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.
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