44 Die fremden Erdteile. Asien.
Afrika hin. Das Innere ist steppenartig; die Küstenstufen sind wohlbewässert'
und zeigen entgegengesetzte Jahreszeiten. Zur Zeit unseres Sommerhalbjahres
weht der 8^.-Monsun und bringt der Küste Malabar reichliche Regengüsse,
während er auf Koromandel heiße Trockenheit hervorruft. Zur Zeit unseres
Winterhalbjahres weht der Wind aus No. und bringt der Küste Koromandel
die Regenzeit, so daß Malabar jetzt Trockenzeit hat.' — Dekan ist reich an
Diamanten. Malabar ist die Heimat des Pfefferstrauchs.
In 8. liegt die Insel Ceylon, vom Festlande durch die seichte, an
Kvrallenbauten reiche Palkstraße (-pök) getrennt. Sie ist reich an tropischen
Erzeugnissen aller Art und gehört zu den best bebauten Kolonial-
ländern der Erde. — Ceylon ist die Heimat des Zimt bäum es und
führt Tee, Kokosnüsse und Chinarinde aus.
Die Bewohner sind zum weitaus größten Teil Hindu, die den
östlichsten Zweig der mittelländischen Rasse bilden. Sie verdrängten einst
die dunkelfarbigen Dravida, die als Ureinwohner des Landes anzusehen
sind und mehr oder weniger mit den Hindu vermischt in Dekan und Ceylon
leben. Die Hindu bilden nach den Chinesen das zahlreichste aller Völker
der Erde. Ihre uralte Religion ist die brahmanische, so genannt nach
Brahma, dem höchsten Gott der Gottdreiheit. Die heiligen Bücher wurden
bereits vor 3000 Jahren in der alten Sanskritsprache verfaßt. Der
Hindu glaubt an die Seelenwanderung und verehrt manche Tiere als heilig.
Die Tempel, Pagoden, sind oft schwerfällige Steinkoloffe, im Innern aber
aufs herrlichste geschmückt. Besonders berühmt sind die Höhlentempel um
Bombay. — Der Hindu gilt als sanft und harmlos, neigt zu beschaulichen
Betrachtungen, ist in allerlei Handfertigkeiten sehr geschickt, bewundernswert
als Gaukler, mäßig in seiner Lebensweise, nicht selten aber auch entnervt
und verweichlicht. Die gesellschaftlichen Verhältnisse leiden unter dem uralten
Kastenwesen, das insonderheit auch der Ausbreitung des Christentums sehr
hinderlich ist; die moderne Arbeitsteilung hat indessen das Kastenwesen durch-
brochen.
Das Wunderland Indien lockte feit den ältesten Zeiten die Eroberer
und Kaufleute an. In: Laufe der Zeit gewannen die Engländer immer mehr
Einfluß in Indien, und heute besitzen sie fast ganz Vorderindien als indi-
ich es Kaiserreich. Nur l50000 Briten leben im Lande als Beamte, Kauf-
leute und Soldaten. — Die Engländer haben Anbau, Gewerbefleiß und Ver-
kehr fo sehr gefördert, daß fast die Hälfte der asiatischen Ein- und Ausfuhr
aus Indien kommt. Indien ist das erste Rohrzuckerland der Erde, es-
führt am meisten Tee und Reis aus, es ist das zweite Baumwollen-
land der Erde. Auch Jute und Opium werden ausgeführt. Der inländische
Verkehr wird durch ein großartiges Eisenbahnnetz gefördert.
Der d eutfch-indisch e H andel ist sehr lebhast; er umfaßt '/» des
gesamten indischen Außenhandels und steht an der 3. Stelle. Das Deutsche
Reich bekommt aus Indien vor allem Baumwolle, Jute, Reis u. a. Früchte.
Vorderindien besitzt bei seiner großen Bevölkerungsanhäufung natürlich
zahlreiche Großstädte. £ ttalfutta, Hst. und Sitz des Vizekönigs, wichtigster
Einfuhrhafen Indiens mit dem dichtbevölkerten Hindustan als Hinterland,
daher trotz ungesunder Lage das „indische London". — »Zibenares, am
heiligen Ganges, das indische Rom mit seinen vielen Pagoden, seinen Pilgern,
der Sitz brahmanifcher Gelehrsamkeit. — -z«D el h i, an? einst die glänzende
Hst. des Großmoguls*), heute nur ein Schatten früherer Größe — »Lahöre,
*) Ein mongolischer Fremdherrscher.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Ceylon Ceylon Ceylon Bombay Indien Indien Indien Indien Indien Indiens Rom
Mittelamerika. 7 5
Das Land ist dänisch. Die Ortschaften sind spärlich über die Küste
verteilt; die größten erreichen kaum die Größe eines mittleren deutschen Dorfes.
2. Mittelamerika.
1. Das Festsand von Mittelamerika ist so groß wie das Deutsche
Reich mit der Einwohnerzahl des Königreichs Sachsen. Nenne die Meeres-
grenzen' Mittelamerika reicht von der Landenge von Panama bis zu
der von Tehuantepec. Beide Landengen bestehen aus niedrigem Berg-
und Hügellande; Mittelamerika selbst ist Gebirgs- und Hochland!mit
Gipfeln von der Höhe der Alpenriesen. Eine lange Reihe von Vulkanen
zieht sich an der westlichen Küste entlang. ^Wegen der gewaltigen, häufigen
Erdbeben finden wir auch in den Städten mir einstöckige Häuser.
Das bedeutendste Gewässer ist der Nikaragua-See. Das Klima
ist tropisch, reich an Niederschlägen und namentlich an der Küste sehr
ungesund. Die Wälder liefern Mahagoni-, Gelb- und Blauholz und
Vanille. Angebaut werden allerlei tropische Kulturpflanzen, besonders auch
Kaffee und Bananen, — Die Bevölkerung besteht überwiegend aus
Indianern, die kleinere Hälfte aus Mischlingen und Negeru. Weiße
sind nur in geringem Bruchteil vertreten.
Das Gebiet umsaßt 5 Freistaaten, die sich wiederholt vorübergehend / >.
vereinigten. Guatemala mit gleichnamiger Ast., der bedeutendsten des mittel-
amerikanischen Festlandes, mit großen Kaffeeplantagen im Besitz von Deutschen.
Salvador, Heimat des Perubalsams mit gleichnamiger Hst, Honb üras, ^ ,
Nikaragua und Kostarika, d. i/reiche Küste, da das Küstenland früher reich
an Gold mar. Welcher Staat reicht nicht von Meer zu Meer? — Am Golf
von Honduras haben die Enaländer eine Kolonie, die der Aussubr von
feinen Holzarten dient. Das ^Gebiet von Panama bildet einen von
Kolumbia abgelösten selbständigen Staat unter dem Schutz der Vereinigten
Staaten.
2. Wtstittdien, etwa so groß wie Italien ohne die Inseln, 6 Mill.
E., stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils
dar, die von Florida bis zur Orinökomündnng reicht. Der Archipel besteht
aus 3 Inselgruppen: 1. den Bahamainseln, kleinen niedrigen Korallen-
inseln nö. von Kuba; 2. den 4 großen Antillen (anltljen), die von
nichtvulkauischeu Gebirgen durchzogen sind; 3. den kleinen Antillen,
zahlreichen kleinen, meist vulkanischen Hochinseln. Hier finden sich die
einzigen Vulkane Amerikas abseits der Südseeküste.
Das heißfeuchte Tropenklima erzeugt auf den fehr fruchtbaren
Inseln einen üppigen Pflanzenwuchs, darunter fast alle tropischen
K ulturgew ä chse, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak,
allerlei Früchte, Gewürze und Farbhölzer. West in dien gehört daher
mit zu den wichtigen Bezugsländern für unsere Kolonial-
waren. — Ehedem waren die Inseln ein Hauptherd des amerikanischen
Sklavenlebens. Die Anzahl der Neger und Mulatten übertrifft daher
heute auch die der Weißen um das vierfache. Für Weiße ist der Aufenthalt
des gelben Fiebers wegen ungesund.
1. Die Bah.imainseln sind englisch. Aus Szan Sla lv'a d o r landete
1492 Kolumbus.
2- Die Großen Antillen. Kub a, größte Infel Westindiens, „die Perle
der Antillen", fast so groß wie Süddeutschland und so lang wie die Ent-
fernung Rheinmündung— Oberschlesien, steht als Freistaat unter der Oberhoheit
der Union. Sie liefert viel Rohrzucker und Tabak auf den Weltmarkt.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Personennamen: Kolumbia Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Mittelamerika Mittelamerika Mittelamerika Sachsen Mittelamerika Panama Mittelamerika Nikaragua-See Niederschlägen Guatemala Nikaragua Honduras Panama Italien Florida Kuba Rheinmündung—_Oberschlesien
Abschluß. 207
c) Die Telegraphen haben sich seit 60 Jahren den Weltkreis erobert
und sind das schnellste Mittel des Gedankenaustausches auf größere Ent-
fernnngen. Meistens begleiten die Telegrapheuleituugeu die Eisenbahnen.
Aber auch wo diese fehlen, hat man wichtige Telegraphenlinien. So führt
ein Überlandtelegraph von Konstantinopel über Bagdad nach Ost-
indien, ein anderer in sn. Richtung quer durch Australien. Noch größere
Bedeutung haben die unterseeischen Kabel, die den Atlantischen
Ozean, das Mittelmeer und den Indischen Ozean durchziehen. Selbst durch
den Stillen Ozean sind je ein Kabel von V a n c o u v e r nach I o k o h a m a
und von Neuseeland nach Britisch-Columbia gelegt. Unter-
seeische Kabel 1907: 450 Tsd. km: davon englisch 60%, amerikanisch
(Union) 18 °/0, französisch 9 %, deutsch 61/» °/o-
Der Telegraph übermittelt den Zeitungen der ganzen Erde Neuigkeiten
aller Art, dient dem persönlichen Bedürfnis des Einzelnen, verbreitet amtliche
Anordnungen und leistet unersetzliche Dienste im Kriege. Noch viel größere
Bedeutung hat er indes für Handel und Verkehr. Von allen Telegrammen
betrifft der bei weitem größere Teil Handelsgeschäfte.
Im Großhandel übermittelt der Telegraph ausschließlich alle größeren
Aufträge.
ä) Der Weltpostverein wurde 1874 infolge der Bemühungen des
deutschen General-Postmeisters v. Stephan, des Reformators des gesamten
neuen Postwesens, ins Leben gerufen. Heute gehören dazu die meisten
Kulturländer und ihre Kolonialgebiete. Nach den entferntesten Ländern des
Weltpostvereins wandert heute ein Brief für ein Porto von 20 Pfennig,
eine Postkarte für 10 Pfennig.
e) Der Fernsprecher, das Telephon, wird im Orts- und Fernverkehr
benutzt. So ist Berlin mit den meisten deutschen Großstädten und andern
wichtigen Plätzen, ja sogar mit Wien und Paris telephouisch in Verbindung
und steht mit seiner Fernsprecheinrichtung an der Spitze aller Städte
der Erde.
Iii. Die Hauptlinien des Welthandels und Weltverkehrs.
a) I n Europa.
1. Eisenbahnlinien. Die Hauptader des Eisenbahnverkehrs durchs
zieht Europa in westöstlicher Richtung. Von Lissabon ausgehend, führt
sie über Madrid, Paris, Berlin und Warschau nach
Moskau und darüber hinaus bis nach N i s ch n i - N o w g o r o d. An
diesen Hauplstamm setzen sich, von verschiedenen Seiten ausgehend, wichtige
Nordsüd- oder auch Südostlinien:
1. Von Bordeaux über Toulouse nach dem Mittelmeer.
2. Von Glasgow über Liverpool und London nach Dover,
und jenseits des Kanals von Calais über Paris und Lyon nach
Marseille. Von Lyon zweigt sich eine wichtige Verkehrslinie ab,
die durch den Mont Cenis-Tunnel nach Italien und
Brindisi führt.
1. Der „Orient-Expreßzug" führt von Paris über Straßburg,
Stuttgart, München, Wien, Osen-Pest, Belgrad, Sofia^
Adrianopel nach Konstantinopel. Von Nisch zweigt sich rechts
die Strecke Saloniki ab.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Stephan
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Bagdad Australien Neuseeland Britisch-Columbia Berlin Wien Paris Europa Europa Lissabon Madrid Paris Berlin Warschau Moskau Toulouse Glasgow London Dover Paris Lyon Marseille Lyon Italien Brindisi Paris Stuttgart Wien Osen-Pest Belgrad Konstantinopel Saloniki
Australien. 87
Das französische Neukaledonien dient als Verbannungsort von Ver-
brechern.
Neu-Seeland erinnert nach Größe und Gestalt an Italien. Ein
alpenhohes, vergletschertes Gebirge durchzieht die Südinsel der Länge
nach. Es scheidet bei dem herrschenden Westwinde eine sehr nasse ^.-Seite
von einer breiteren, zur Schafzucht wohl geeigneten, trockneren 0.-Seite.
Die erdbebenreiche Nordinsel ist ein Schauplatz regster vulkanischer Tätigkeit
und demgemäß reich an Vulkanen, Geisern und heißen Quellen.
Infolge des gleichmäßigen Seeklimas überzieht ein Kleid von immer-
grünen Bäumen und Sträuchern das Land; im Wachstum der Pflanzen tritt
kaum im Winter ein Stillstand ein. Die Kaurifichte liefert ihr wertvolles,
gesuchtes Harz, der neuseeländische Flachs seine seidenglänzenden,
festen Fasern. Nirgends auf der Erde gibt es es soviel Farne wie hier.
Von der ärmlichen Tierwelt fallen flügellose Vögel auf.
Die Maori (mäöris) gehören zu den Malayen und nehmen an Zahl
ab. Sie stehen weit gegen die eingewanderten Weißen, meist Engländer,
zurück. Diese führen vor allem Wolle, ferner gefrorenes Fleisch und
Getreide, auch etwas Gold aus.
Wellington ist wegen seiner zentralen Lage Hst.; Auckland (ökländ)
hat als ältester Hafen den größten Handelsverkehr sowie die besten Ver-
bindnngen mit der Außenwelt und die größte Einwohnerzahl.
3. Polynesien und Mkronesien*)
(40000 qkm, 0,3 Mill. E.)
umfaßt die zahlreichen kleineren Inseln in der Südsee n. und ö. von
Melanesien. Es gibt in Polynesien hohe und niedrige Inseln.
Die hohen Inseln tragen Berge bis über 400 m, sind meist
vulkanisch und oft von höchster landschaftlicher Schönheit. Hochragende Felsen,
gewaltige Wände, turmartige Zacken heben sich aus dem tiefen Grün der
waldbedeckten Abhänge empor. Wasserreiche Bäche dnrchrauscheu liebliche,
bebaute Täler.
Die niedrigen Inseln sind durch Korallen entstanden (S. 21).
Der Pflanzenwuchs auf dem Kalk ist ärmlich, Wald selten; spärliches
Gesträuch, einzelne Flecken drahtartigen Grases überziehen das rauhe Korallen-
geröll, das jedoch die Kokospalme zu ernähren vermag. An den Riffen
außen schäumt die Brandung und zieht einen weißen Saum um die grünen
Jnselkränze. Sie schließen eine schön blau gefärbte Lagune ein, die häufig
gute Ankerplätze bietet.
Das warme, meist ausreichend feuchte Tropenklima gestattet den Anbau
der Kokospalme und des Brotfruchtbaumes. Jene ist der Charakter-
bäum und die wichtigste Handelspflanze Polynesiens, die die getrockneten
Kerne, Kopra, für die Ausfuhr liefert. Nur wenige Brotfruchtbäume genügen
zum Unterhalt einer Familie.
Die Üppigkeit und der Reichtum der Pflanzenwelt nimmt nach 0. mit
zunehmender Entfernung vom indischen Ausstrahluugsgebiet ab, aus gleichem
Grunde verarmt die Tierwelt nach 0. hin.
*) poly = viel, mikro — klein, vergl. Mikro-skop.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
— 16 —
Verhalten des Magnetstabes war schon lange vor unserer Zeitrech-
nung den Chinesen bekannt. Sie pflegten wohl einen Magnet-
stab auf einen im Wasser schwimmenden Kork oder Strohhalm
zu legen, um so_ bei Landreisen mittels dieses Wegweisers die
einzuschlagende Richtung feststellen zu können. Seit dem 12. Jahr-
hundert ist die Richtkrast der Magnetnadel für den Seefahrer ein
unentbehrliches Mittel zur Orientierung geworden.
Allerdings weist die Magnetnadel nicht — wie man noch
im Mittelalter allgemein angenommen zu haben scheint
— genau nach Norden. Ihre Achse sällt nicht vollkommen
mit der Mittagslinie in eine Richtung', sondern sie bildet
mit ihr einen Winkel, den man Mißweisung oder
Deklination*) nennt. Da die Magnetnadel an vielen Stellen
auf der Erde von der Mittagslinie nach Osten, an anderen hin-
gegen uach Westeu abweicht, so unterscheidet man eine östliche
oder negative ( ) und eine westliche oder pösitive (+) Dekli-
nation. Beide Arten der Mißweisung sind nicht überall gleich
groß, ja ihr Betrag ist sogar au einem und demselben Orte zeit-
lichen (täglichen, jährlichen, säkularen) Schwankungen unterworfen.
In Mitteldeutschland beträgt die Deklination gegenwärtig etwa
-f- 11°. Wie groß an einem Orte die magnetische Deklination
ist, kann man uuschwer seststelleu. Mau beobachtet, welchen
Winkel die Achse der Magnetnadel mit der leicht zu bestimmenden
Richtung der Mittagslinie bildet, wobei freilich zu beachten ist,
daß nicht immer die magnetische Achse der Nadel mit der
geometrischen Längsachse derselben zusammenfallt.^)
Verbindet man auf der Karte die Orte mit gleicher Dekli-
nation durch Linien miteinander, so entstehen als magnetische
Kurveu die sog. Jfogonm.***) Das Gebiet des Atlantischen
Ozeans, das ostliche Amerika, ganz Afrika, fast ganz Europa,
Kleinasien und Arabien und die Westhälfte Australiens haben
westliche, die übrigen Erdräume östliche Deklination. Merkwürdiger-
weise liegt in Ostasien ein inselsörmiges Gebiet westlicher Miß-
weisung, und in der Mitte des Großen Ozeans ist ein ebensolches
mit verminderter östlicher Deklination. Da die Deklination eines
Ortes, ganz abgesehen von täglichen Schwankungen, mit der Zeit
sich ändert (bei uns nimmt sie in etwa 9 Jahren um 10 ab), so
haben die Jsogonen nicht immer gleiche Lage, und die
*) Von Tat. declinare, abweichen.
**) Um die Richtung der Mittagslinie zu bestimmen, errichtet man
auf einer horizontalen, dem direkten Sonnenlichte ausgesetzten Fläche einen
senkrecht stehenden Stab und ziehtum dessen Fußpunkt als Mittelpunkt mehrere
konzentrische Kreise. Am Vormittage und am Nachmittage merkt man
sich dann diejenigen Punkte, in denen das Ende des Schattens denselben
Kreis trifft. Verbindet man von diesen Punkten je zwei auf demselben
Kreise liegende durch Gerade und zieht eine gerade Linie von den Mitten
dieser Sehnen zun: Zentrum der Kreise, so gibt diese Linie die Richtung
der Mittagslinie an.
***) Von gr. isos, gleich und gonos, Winkel.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Mitteldeutschland Amerika Afrika Europa Kleinasien Australiens Ostasien
— 202 —
Südamerika aus nach Indien, Ceylon, Java und Westafrika
verbreitet wurde, und dessen Rinde das gegen Fieber angewandte
Chinin liefert.
ä) Von den Pflanzen, die uns Ol und Harz geben,
gehören die meisten der tropischen oder subtropischeu Zone an.
Besondere Bedeutung haben von ihnen der Ölbaum und die Ol-
palme. Unter den einheimischen Ölpflanzen sind Lein und Raps
zu nennen. Die für technische Verwertung so wichtigen Harze
(Kautschuk, Kopal, Guttapercha) entstammen heißen' Ländern.
e) Unter den Gespinstpflanzen, deren Kultur und Ver-
arbeituug Millionen von Menschen Arbeit und Unterhalt gibt,
ist vor allem die Baumwollenstaude wichtig. Sie wächst haupt-
sächlich^ iu deu Verewigten Staaten, in Indien und Ägypten.
Als einheimische Gespinstpflanzen sind Flachs und Hans zu
nennen.
f) Endlich sind als Nutzpflanzen uoch außer den Färb-
pflanzen die Nutzhölzer anzuführen. Sie sind allen Zonen
eigen, so weit der Baumwuchs überhaupt reicht. Als gesuchte
Handelsware gehen namentlich das Mahagoniholz von 'Mittel-
amerika und das zum Schiffsbau unübertreffliche Tikholz vou
Indien in alle Welt.
B. Die Tierwelt.
1. Lebensbedingungen der Merrvett.
Bei der geographischen Betrachtung eines Erdraumes er-
scheint zunächst die Tierwelt weniger bedeutungsvoll als die
Pflanzenwelt, die in ihren verschiedenen Vegetationsformen jedem
Gebiete ein ganz bestimmtes Gepräge verleiht. Sie drängt sich
dem Auge geradezu auf, während das Tierlebeu vorerst zurück-
tritt und erst ausgesucht sein will. Aber doch ist auch die Tier-
welt in vielen Beziehungen geographisch sehr wichtig. _ Es sei
nur daran erinnert, daß die niedere Tierwelt der Vorzeit einen
sehr großen Anteil an der Bildung der sesten Erdrinde gehabt
hat (Jura- und Kreideformation, Korallenriffe u. a.), und daß
das Tierleben der Jetztzeit gleich der Pflanzenwelt für die
Kulturgeographie in mannigfacher Hinsicht ungemein bedeutuugs-
voll ist.
Das Tierlebeu hat das Vorhandensein der Pflanzenwelt zur
Voraussetzung; denn die Pflanzen liefern den Tieren direkt oder
indirekt die Nahrung, - und ohne sie kann die Tierwelt nicht
existieren. Darum sind die Lebensbedingungen der Pflanzenwelt
im letzten Grunde auch bestimmend sür die Tiere. Zudem sind
diese aber auch von jenen Verhältnissen direkt mehr oder weniger
abhängig. Am wenigsten gilt das von der Eigeuart des Erd-
bodens, die ja sür die Vegetation in hohem Maße einflußreich
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Hans
Extrahierte Ortsnamen: Indien Ceylon Westafrika Indien amerika Indien
— 201 -
große Bedeutung, daß er auf dem dürftigsten Saud- und Moor-
boden fortkommt, wo andere Getreidearten nicht gedeihen. Er
wird viel in den Heidegebieten Norddeutschlands, in Rußland
und in den Vereinigten Staaten angebaut.
An zweiter Stelle sind als Nahrungspflanzen einige Knollen-
gewächfe zu nennen. Unter ihnen ist die aus Südamerika
stammende Kartoffel die bei weitem wichtigste. Sie ist mit
Ausnahme der wärmsten Länder fast über die ganze Erde ver-
breitet, vermag selbst auf dem magersten Sandboden zu gedeihen
und wächst in Gebirgen noch in Höhen, in denen kein Getreide
mehr sortkommt. In vielen mitteleuropäischen Ländern ist sie
geradezu „das Brot der Armen" geworden und hat außer als
hervorragendes Volksnahrungsmittel noch für die Gewinnung
von Spiritus und als Viehfutter Bedeutung. Für die warmen
Länder sind die Batate oder süße Kartoffel, der Maniok-
oder Cassavestrauch und die Iamswurzel für die Er-
nährung der Bevölkeruug in ähnlicher Weise wichtig.
Andere Nahrungspflanzen, die freilich fast nur in
den Tropen gedeihen, sind der Brotfruchtbaum, die Bauaue, die
Feige, die Dattel-, Kokos- und Sagopalme. Für die Mittelmeer-
länder kommen noch Orangen und Zitronen, für die Länder der
gemäßigten Zone Hülsenfrüchte, Beerenfrüchte, Obstbäume und
Gemüse in Betracht. Wenn sie auch teilweise als Volksnahrungs-
mittel nicht so große Bedeutung haben, so sind sie doch zugleich
sehr wichtige Handelsgewächse.
b) Viele Pflanzen liefern dem Menschen Genuß mittel,
deren Verbrauch mit der fortschreitenden menschlichen Kultur
stetig wächst. Sie erfordern meist besonders sorgsame Pflege,
und die Verbreitung ihrer durch laugjährige Züchtung veredelten
Spielarten ist sehr vom Klima und der Bodenbeschaffenheit ab-
hängig. Darum sind sie in ihrer Ausbreitung mehr beschränkt
als die meisten Nahrungspflanzen, und die von ihnen benutzten
Teile bilden sehr wichtige Handelsobjekte. Hierher gehören der
Kaffeebaum, der Teestrauch, der Kakaobaum, das Zuckerrohr, die
Zuckerrübe, der Tabak und der Weinstock.
c) Gewürzpslauzen wachsen fast ausschließlich in der
heißen Zone. Ihr Anbau ist räumlich noch mehr beschränkt als
der der vorigen Gruppe. Darum haben die von alters her ge-
schätzten Gewürze wiederholt die seefahrenden Nationen in ferne
Gegenden gelockt und so zu geographischen Entdeckungen, aber
auch zu blutigen Kriegen um den Besitz der Gewürze erzeugenden
Läuder geführt. — Manche Pflanzen sind auch wichtig, weil sie
begehrte Betäubungsmittel liefern. Solche find Opium
(aus Mohn gewonnen), Haschisch (aus einer Art Hanf), Koka
(das Blatt _ des Kokastrauches, aus dem man neuerdings auch
Kokain bereitet), die Arekanuß, die Kolauuß. — Aus der großen
Zahl der Arzneipflanzen fei nur der Chinchonarinden- (China-
rinden-) Baum erwähnt, der vor nicht sehr langer Zeit von
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
— 24 —
3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an
ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten
Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide-
zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen
Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen
Hautfarbe.
4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau-
kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern
durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und
ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord-
amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über.
5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch
ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach
hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre
Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer
etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre
Haare sind meist straff und lang.
Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen
Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika
und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni-
sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor-
herrschend geworden sind.
Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden
von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt
sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.)
Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara
angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer-
afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt-
schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden.
Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen-
geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden.
Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte
Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem
Teile der hinterindischen Halbinsel.
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Afrika Madagaskar Osterinsel
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vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche
Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von
Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch
jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so
gesegneten Landstrich macht.
Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen
und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal
gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum
Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen
und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt.
In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen-
weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe
bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein
sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt
man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas".
B. Die eigenttiche Kalöinset
hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen
aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von
Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in
zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die
östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an.
Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich
nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel.
Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin.
Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna
fast 3300 m hoch.
Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen
aus, so die toskanische, die römische, die apulische und
die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa",
ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und
Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren
Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen.
Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die
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Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im
Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur
wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen,
erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige
Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker-
rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei
Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche
Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen
Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen;
Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den
Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger;
Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild-
kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr
als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt.
In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch-
Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen.
b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver-
schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und
der malayischen.
1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und
Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung.
Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner,
Tataren und die sibirischen Völker.
2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt
nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära-
der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig.
3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr
30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach-
barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören
einer eigenen Rasse, den Dravidas, an.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Sibirien Britisch-
Jndien Japan Asiens Asien Hinterindien Ceylon