Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 65

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 32. Das Gebiet der Anden oder Kordilleren. 65 S. des Äquators erhebt sich eine Gruppe gewaltiger Vulkane, die, z.t. noch tätig, ihre Feuer in der Nacht weit glänzen lassen; der Chimborazo und Cotopaxi sind die höchsten. N. des Äquators teilen sich die Anden, erst zweifach, dann dreifach und nehmen zugleich an Höhe ab. Auf der Landenge von Panama endet die w. Kette; der am weitesten nach No. sich krümmende Zinken bildet die Küstenkette von Venezuela. Zwischen beiden fließt aus einem Längstal der reißende Magdalenen ström ins Karibische Meer. ö. seiner Mündung schiebt sich die burgartige Masse der Sierra Nevada de Santa Marta gegen das Meer vor. 2. Klima. Der s. Teil der Kordilleren hat ein mildes See- klima mit reichlichen Niederschlägen an der W.-Seite, während der O--Abhang regenarm ist. N. des Aconcagua hören die Regen an der W.-Küste auf, weil der kalte Peruanische Meeresstrom die Nieder- schlüge der Seewinde abfängt. Daher hat sich hier auf der einen Hoch- fläche die Wüste Atacama gebildet, welche reich an Salpeter und Silber ist. Dagegen sind die nach O. auslaufenden Täler sowie die ganze O.-Seite infolge der Ostwinde regenreich; mit dem Äquator be- ginnen wieder die ausgiebigen Niederschläge der Tropen. 3. Kultur. Dem Klima entsprechend, ist die Flora am reichsten am Ostabhange, wo dichte Urwälder sich erheben. In ihnen sind die immergrünen Cinchonen charakteristisch, deren Rinde (Chinarinde) das beste Fieberheilmittel liefert. Im S. finden sich, z. T. erst durch die Europäer eingeführt, die Pflanzen der Alten Welt, auf den Hochflächen eine alpine Vegetation, dazu Anbau von Getreide und Kartoffeln, die hier ihre Heimat haben. An der Küste um den Äquator wird Tabak, Kaffee, Zuckerrohr und vor allem Kakao, der auch wild wächst, ange- baut. Der Reichtum an Mineralien ist gewaltig und hat von jeher die Hauptanziehungskraft für die Europäer gebildet. Gold, Silber, Kupfer, Blei und Eisen wird an vielen Stellen gewonnen. In der Fauna treten die als Haustiere unschätzbaren Lamas und die durch ihre Wolle und ihr Fleisch wertvollen Alpacas hervor; die auch in den ö. Steppen in Herden lebenden Vicunas (Vigogne) sind eine willkommene Jagdbeute. Hoch in den Lüften schwebt der gewaltigste Raubvogel, der Kondor. An der Küste und auf den kleinen vorge- lagerten Inseln hausen unzählige Seevögel, deren Mist, welcher sich seit Jahrtausenden angesammelt hat, als Guano zur Düngung der Felder nach Europa eingeführt wird. 4. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die urfprüng- liche Bevölkerung der Indianer, welche auf der Hochebene von Bolivia Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenjch. Ii. Teil. g

2. Teil 2 - S. 67

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 67 wichtigen Hafen Valparaiso, 140000 Einw., nach San Francisco die erste Handelsstadt der amerikanischen W.-Küste. Valdivia, die kleine Hafenstadt S.-Chiles, dessen Kultur seit der Mitte des 19. Jahr- Hunderts durch deutsche Einwanderer begründet wurde. § 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 1. Bodengestaltung. Im O. der Anden zieht sich ein weites Tiefland bis zum Atlantischen Ozean hin, dem im No. und O. plateau- artige Erhebungen aufgesetzt sind. Dies sind die Gebirgsländer von Guayana und Brasilien, ersteres dicht bewaldet, wie eine Insel über die umliegenden Tiefebenen sich erhebend, letzteres aus einzelnen Gebirgsketten bestehend, zwischen denen äußerst fruchtbare Täler mit reichem Anbau von Kaffee, Tabak, Baumwolle u. a. liegen. Zwischen diesen Bergländern breitet sich die große südamerikanische Tiefebene aus, welche nach ihren Stromgebieten in drei Teile zerfällt: a) Die fast baumlose Steppe der Llanos (= Ebenen), welche nach der Regenzeit mit hohem Gras (bis 2 na) bedeckt und eine vorzügliche Weide für große Rinderherden ist, durchströmt der Orinoco, der auf dem Südabhange von Guayana entspringt und das Gebirge im Bogen umfließt. In einem Delta mit dichtem Urwalde mündet er. Von ihm zweigt sich südwärts der Casiquiare ab, der in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, geht, so daß durch diese Gabelung die beiden großen Flüsse in natürlicher Verbindung stehen. d) Die Selvas (--Wälder), zwölfmal so groß wie Deutschland, sind von einer wunderbaren Mannigfaltigkeit der Baumarten, durch Unterholz und Schlingpflanzen fast undurchdringlich. Es durchfließt sie der Amazonenstrom, der, Marannon genannt, auf den w. Kordilleren entspringt, in einem Hochtal nach N. fließt, dann die O.-Kette durchbricht und als wasserreichster Strom der Erde in ö. Richtung zum Meere eilt. In seine schlauchförmige, 250 km breite Mündung dringt die Flut bis 900 km weit ein; bis zum Fuße der Anden ist er für Dampfschiffe fahrbar, welche den einzigen Verkehr in das Innere bilden, da der Urwald unwegbar ist. Von beiden Seiten erhält er zahllose Nebenflüsse, so den Rio Negro (l.) und den Madeira (?.), während in seiner Mündung sich der von S. kommende Tocantins (oder Para) mit ihm vereinigt. c) Die Steppe der Pampas (--Ebenen), völlig baumlos, bedeckt von büscheligem Rasen und Krautpflanzen, wird südwärts durchflössen 5*

3. Teil 2 - S. 69

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 69 den Llanos ausgedehnte Pferde- und Rinderzucht. Kürzlich ist in den Bergen Gold entdeckt worden. Hauptstadt Caracas, 72000 Einw., auf den Bergen, Hafen La Guayra. Varinas, berühmt durch Tabak. d) Paraguay, in dem Winkel zwischen Parana und Paraguay, führt den sogenannten Paraguaytee aus, der aus den Blättern einer Stechpalme gewonnen wird. c) Uruguay, zwischen dem gleichnamigen Fluß und dem Meere, ist Hauptausfuhrland für alle Erzeugnisse der Rinderzucht. In Fray Bentos wird ein großer Teil des Liebigschen Fleischextraktes bereitet. Hauptstadt Montevideo, 200000 Einw. 6) Argentinien mit dem s. gelegenen Patagonien, das aus- gedehnte Gebiet der Pampas, treibt höchst schwungvolle Viehzucht. Haupt- stadt Buenos Aires, 840000 Einw., Haupthafen, von dem die einzige f.-amerikanische Pazifikbahn über die Anden nach Santiago geht. e) Die Vereinigten Staaten von Brasilien, 16mal so groß wie Deutschland, sind im Innern noch größtenteils eine nur von Jagdindianern (wie den Botokuden) durchstreifte Wildnis. Für den Anbau von Zuckerrohr, Kaffee und Baumwolle wurden früher Neger- fklaven eingeführt, so daß noch jetzt von den 15 Mill. Einw. etwa 4 °/0 auf Indianer, 20 % auf Neger und Mulatten, 36 °/0 auf Mestizen und 36 % auf Weiße kommen. Nur die Küste ist dichter bevölkert, 16 auf 1 qkm. Die Erzeugnisse, die zur Ausfuhr kommen, sind Kaffee (über die Hälfte von allem in der Welt gebrauchten), Zucker, Baumwolle, Brasilholz, nach dem das Land genannt ist, Tabak, Kautschuk, Gold, Silber und Diamanten. Die wichtigsten Häfen dafür sind: die Haupt- stadt Rio de Janeiro, oder bloß Rio, 520000 Einw., an einer Bai, die den geräumigsten und sichersten Hafen der Erde bildet, am Neujahrstage 1501 (daher der Name) entdeckt. Bahia, 170000 Einw. (Tabak), Pernambuco, 110000 Einw. (Brasilholz). In den beiden s., außertropischen Staaten Santa Catharina und Rio Grande do Sul gibt es ansehnliche, blühende deutsche Ansiedlungen, wo Ackerbau und Viehzucht getrieben wird. Die bedeutendsten sind Blumenau, Santa Cruz und Santo Leopoldo mit dem Hasen Porto Alegre an einem langgestreckten Strandsee. f) Das einzige Gebiet, welches Europäer noch besitzen, ist Guayana. Es gehört den Engländern (Nw)., Niederländern (Mitte), Franzosen (O.) und ist reich an allen tropischen Kulturgewächsen, aber, besonders auch an der Küste, sür die Europäer sehr ungesund. Im französischen Guayana der Deportationsort für Verbrecher Cayenne (Pfeffer), vor der Küste die „Teufelsinsel".

4. Teil 2 - S. 173

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 81. Das Norddeutsche Flachland. 173 rücken haben sich infolge mangelhasten Wasserabflusses zahlreiche, z. T. sehr bedeutende und landschaftlich schöne Seen gebildet (Spirding-, Mauer-See in Ostpreußen). Die nach N. gehenden Flüsse, Weichsel und Oder, teilen ihn in eine Preußische, Pommersche, Mecklen- burgische (Schweriner S., Müritz-S.) und Holsteinische (Plöner S.) Seenplatte. Nur kleine Küstenflüsse fließen von diesen Seen zum Meer: Pregel, Stolpe, Persante, Rega, Peene, Warnow, Trave, während die größeren Ströme den Höhenzug durch- brechen müssen. 2. Der südliche (sog. Karpatische) Landrücken ist als einheit- licher Höhenzug nicht nachweisbar. Wichtig sind die Tarnowitzer Höhen, das Zentrum des oberschlesischen Kohlenbergbaus (Beuthen, Kattowitz), das Katzengebirge oder die Trebnitzer Höhen und die Grünberger Höhen (Weinbau) links der Oder, der Fläming, dessen letzte Ausläufer s. von Berlin im Kreuzberg noch wahrnehmbar sind, bis zur Elbe und l. der Elbe die Lüneburger Heide. Die letzten Ausläufer des Höhenzuges im Küstengebiet zwischen Weser und Elbe sind die wenig fruchtbaren Geestländereien. Zwischen beiden Höhenzügen zieht sich ein mächtiger Grundwasser- ström in ow. Richtung hin, der wohl einst den Unterlauf von Weichsel und Oder durch ein großes Sumpfgebiet, das auch heute noch kenntlich ist (Netze —Warthe —Oderbruch —Havelseen) der Elbe zuführte. Hier sind auch späterhin eine Anzahl wichtiger Kanalbauten ausgeführt worden. Die Küstengebiete n. des Balt. Höhenzuges sind z. T., be- sonders in der Nähe der Flußmündungen sehr fruchtbar, so das untere Weichselgebiet, Vorpommern, Mecklenburg, Holstein. Das Westdeutsche Tiefland hat an Stelle der unfruchtbaren Heidestrecken des O. ungeheure Moorgebiete, namentlich rechts und links der Ems und bis über die holländische Grenze hinaus, l. der Ems an der holländischen Grenze das Bourtanger*) Moor. Die deutsche Küste. Die Nordseeküste ist eine Flachküste, deren Dünengürtel z. T. noch in historisch nachweisbarer Zeit durch die furchtbaren Sturmfluten der Nordsee zerrissen wurde, so daß die dahinter- liegenden Ländereien ein Raub des Meeres wurden. Am tiefsten ist die See im Dollart und im Jadebusen in das Land eingedrungen. Der Dollart ist z.t. erst im 13.Jahrhundert, der Jadebusen im Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden. Eine der furchtbarsten Sturmfluten war die sog. Allerheiligenflut (1. Nov. 1570), die an der ganzen Nordseeküste *) spr. Bamtanger.

5. Teil 2 - S. 68

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 § 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. vom Parana, welcher auf dem Brasilianischen Gebirgslande entspringt, von r. den Paraguay aufnimmt und zusammen mit dem Uruguay in den trichterförmigen Meerbusen Rio de la Plata Silberplatten- ström) mündet. Diese Steppen sind der Weideplatz zahlreicher Herden von Rindern, Pferden und Schafen, welche, erst von den Europäern eingeführt, jetzt meist verwildert sind und von den Gauchos, berittenen Hirten halbindianischer Abstammung, getrieben werden. 2. Klima und Kultur. Mit Ausnahme der Südspitze, welche regenarm und darum dürre Steppe ist, nur zur Jagd auf Guanacos und Strauße geeignet, liegt das ganze übrige Tiefland im Gebiet der Tropen und ist infolge des Reichtums der Niederschläge von üppigster Vegetation. Die Riesenwipfel der Palmen bilden oft über dem hohen Dickicht des Waldes einen „Wald über dem Walde". Alle Tropen- pflanzen werden angebaut und in ungeheuren Mengen ausgeführt, wie Kaffee, Tabak, Baumwolle, Ananas, Vanille, Kautschuk und Brasil- holz zum Rotfärben. Die Tierwelt ist reich an Schmetterlingen, bunt- farbigen Vögeln und Affen. Die Rinderzucht bringt großen Ertrag durch Ausfuhr von Fleischextrakt (Liebig in Fray Bentos), Häuten und Hörnern. Argentinien liefert gute Pferde. 3. Bevölkerung, Staaten und Städte. Im Innern der Selvas und in der Südspitze wohnen noch echte, freie Jndianerstämme, in der Sprache oft stark voneinander verschieden; sie leben als Jäger oder sammeln die Früchte, welche die Natur ihnen in so reichem Maße bietet. Auf den Feuerlands-Inseln, welche vom Festlande durch die nach dem ersten Weltumsegler Magalhaes (1520) genannte Magellan-Straße getrennt sind, lebt eine armselige Bevölkerung, die Pescherä, welche auf ihren Wanderungen und Fischzügen stets brennendes Holz bei sich führen, weil die feuchte Luft das Feueranmachen erschwert. Daher gaben die Spanier dem Land den eigentümlichen Namen. Von Europäern hatten die Spanier außer Brasilien, welches die Portugiesen besetzten, alles in Besitz genommen. Doch haben sich diese Kolonien geradeso wie die w. befreit und sind jetzt Republiken. Brasilien war zuerst Kaiserreich; dies wurde 1889 durch eine Revolution gestürzt, seitdem bestehen die Ver- einigten Staaten von Brasilien. Alle diese Staaten leiden unter be- ständigen inneren Empörungen und Umwälzungen oder werden von einem Präsidenten ausgesogen. Ihr natürlicher Wert ist noch lange nicht erschlossen, da zu wenige Handelsstraßen ins Innere bestehen. a) Venezuela, allein an der N.-Küste zu beiden (Seiten des Orinoco gelegen und den größeren Teil des Gebirgslandes von Guayana umfassend, baut vorzüglichen Kakao, Tabak und Kaffee und treibt auf

6. Teil 2 - S. 175

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 81. Das Norddeutsche Flachland. 175 a) Zur Ostsee: 1. Die Memel mündet in einem Delta in das Kurische Haff (Tilsit). 2. Der Pregel, mit den Nebenflüssen Angerapp und Alle, nimmt Gewässer der Masurischen Seen auf. Die Masurischen Seen, der Mauer- und der Spirding-See, sind von hoher landschaftlicher Schönheit. Der Pregel mündet in das Frische Haff (Königsberg). 3. Die Weichsel entspringt auf den Beskiden, tritt aber erst oberhalb Thorn in deutsches Gebiet. Von Thorn bis Marien- werder durchfließt sie den Baltischen Höhenzug, daher ihre Ufer vielfach von Höhen begleitet. Sie mündet in einem Delta, dessen einer Arm, die Nogat (Marienburg), in das Frische Haff mündet, während der andere (Dirschau) sich in die Danziger Bucht ergießt. Der fruchtbare Werder war bei Eisgängen häufig furchtbaren Überschwemmungen ausgesetzt, bis durch Deichbauten und Stromregulierungen die Gefahr, hoffentlich für immer, beseitigt wurde. An einem Mündungsarme Dan zig. Ein Nebenfluß der deutschen Weichsel ist die Brahe, die durch den Bromberger Kanal mit der Netze verbunden ist, wichtig für die aus Polen betriebene Holzflößerei. 4. Die Oder, vom Gesenke kommend, nimmt einen nw., später n. Lauf und mündet in das Stettiner Haff, dessen drei Mündungen Peene, Swine, Dievenow zwischen den Inseln Usedom und Wollin und dem Festlande liegen. Ihre Nebenflüsse sind links: Glatzer Neisse, Weistritz, Katzbach (Liegnitz), Bober (Landes- Hut), die Görlitzer Neisse (Görlitz, Guben); rechts: die Warthe (Küstrin) mit der die Gewässer der Pommerschen Seenplatte nach S. abführenden Netze. Die Oder durchfließt fast auf ihrem ganzen Laufe deutsches Gebiet, sie ist von Ratibor an schiffbar, leidet aber in den wenigen (Sommer-) Monaten, in denen sie befahren werden kann, sehr leicht an Wassermangel. Daher der Schiffsverkehr nicht bedeutend. b) In die Nordsee fließen: 1. Die Elbe. Sie entspringt auf der böhmischen Seite des Riesen- gebirges (über ihren Oberlauf s. § 54). Nach Durchbrechung des Elb- sandsteingebirges tritt sie in das deutsche Flachland ein, bis Meißen noch von dem sächsischen Hügelland begleitet. Ihre Nebenflüsse sind links: Mulde und Saale (s. o.); rechts: die Schwarze Elster und die Havel. Die Havel entspringt aus dem mecklenburgischen Seen- gebiet (Lauf?), sie nimmt die aus dem Lausitzer Gebirge kommende Spree auf und mündet bei Havelberg in nw. Richtung in die Elbe. Am oberen Havelknie Berlin und im Gebiet der Havelseen in herrlicher Umgebung Potsdam, am unteren Havelknie Brandenburg. Das

7. Teil 2 - S. 181

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 87. Die preußischen Provinzen. 181 Städten, Großgrundbesitz) oder sie sind „erbliche Mitglieder" als Ver- treter des hohen Adels. Der König wird von den Ministern beraten, die auch für die Regierungshandlungen des Königs durch Gegenzeichnung seiner Erlasse die Verantwortung übernehmen: Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten; des Innern; der Justiz; des Krieges; der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- angelegenheiten („Kultusministerium"); der Landwirtschaft; der öffent- lichen Arbeiten; für Handel und Gewerbe; der Finanzen. An der Spitze der Provinzen stehen Oberpräsidenten, an der der Regierungsbezirke Regierungspräsidenten, den Kreis verwaltet der Landrat. Städte mit mehr als 25000 Einwohnern können einen besonderen Stadtkreis unter dem Oberbürgermeister bilden. Die Verwaltungskörper der Städte: Magistrat und Stadt- verordnete; der Kreise: Kreistag und Kreisausschuß; der Provinzen: Provinziallandtag und Provinzialverwaltung mit dem Landesdirektor (Landeshauptmann) an der Spitze, sind Organe der Selbstverwaltung. § 87. Die prenszischen Provinzen. 1. Ostpreußen. Gebiet welcher Flüsse? Unter der meist deutschen Bevölkerung Litauer und Masuren (evang. Polen). Über- wiegend Ackerbau und Viehzucht, besonders Pferdezucht (Königl. Gestüt Trakehnen bei Gumbinnen). An der Samländischen Küste, zwischen dem Frischen und Kurischen Haff, Bernsteingewinnung aus der „blauen Erde" (Tertiär-Formation). Reg.-Bezirke: Königsberg, Gumbinnen, Allenstein. Königsberg, 221000 E., die preuß. Krönungsstadt, Universität, Festung, Handel in Getreide, Tee, Hanf, Holz; Vorhafen das befestigte Pillau. Jnsterburg, hier treffen die beiden Hauptlinien der Bahn Berlin—küstrin — Kreuz — Schneidemühl—dirschau—königsberg und Berlin —Frankfurt«.O.—Posen—gnesen—thorn zusammen, um über die Grenzstation Eydtkuhnen nach Rußland zu führen. Weiter im N. Tilsit, 37000 Einw. (Friede 1807), und Memel, 20000 Einw., die nördlichste Stadt Preußens. An der s. Bahnlinie Allenstein. 2. Westpreußen. Gebiet welches Flusses? Ackerbau lohnend in der fruchtbaren Weichselniederung. Der W. (Tucheler Heide) wenig fruchtbar. Die Bevölkerung stark von poln. Elementen durchsetzt. Reg.-Bez.: Danzig, Marienwerder.

8. Teil 1 = Grundstufe B - S. 43

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 43 Klima herrscht bereits in den feuchteren Stufeuläudern. Zn den Palmen und Bananen gesellen sich der Kakaobaum, die Vanille, die immgrüne Eiche. — Das kühlere Hochland mit ewiger Sommermilde bat sehr gesunde Luft, ist trocken und waldarm, weist weite Weideflächen und an eigentümlichen Pflanzen die Kakteen auf. Die Bewohner bekennen sich zur katholischen Kirche. Kaum 1/5 sind Weiße; die übrigen sind Mischlinge, Neger und I n d i a n e r. Weite Strecke« liegen noch unbebaut da. Mexico ist das erste Silberland der Erde. Mexico (mechiko) ist ein Bundesfreistaat mit gleichnamiger Hst. in sehr schöner Lage auf dem Hochlande. Ii. (Dittelamerika. 1. Das Festland von Mittelamerika, so groß wie das Deutsche Reich mit doppelter Bevölkerung von Berlin, ist die schmale Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Es besteht aus vulkanreichen Gebirgen und Hoch- flächen, hat ein heißfeuchtes, ungesundes Klima und ist reich an Mahagoni- holz und Vanille. — Die Bevölkerungsverhältnisse sind ähnlich wie in Mexiko; nur sind noch mehr Neger vertreten als dort. Die Be- völkerung steht auf niedriger Stufe. — Das Gebiet umfaßt fünf Freistaaten. 2. Weftindien stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinöcomündung reicht. Der Archipel besteht aus drei Inselgruppen. Wie heißen sie? — Das heiß- feuchte Tropenklima erzeugt auf deu sehr fruchtbaren Inseln einen üppigen Pflanzenwuchs, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, aller- lei Gewürze. In Westindien war ein Hauptherd des amerikanischen Sklaven- lebens. Die Anzahl der Neger und Mulatten übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. — Westindien gehört mit zu den wichtigsten Bezugsländern für unsere Kolonialwaren. Die größte Insel ist Euba, fast so groß wie Süddeutschlaud. Sie steht unter der Oberhoheit der Union, liefert Rohrzucker und viel Tabak auf den Weltmarkt. Hauptstadt Habana (awäna). — Der Union gehört außer- dem die Insel Puertorico (reicher Hafen). — Jamaika, die „Perle der Antillen", ist englisch und führt Jamaika-Rnm aus. — Haiti umfaßt einen Neger- und einen Mulattenfreistaat. Iii. Südamerika. 1. Das Gebiet der Cordilleren (kordiljeren) reicht vom Feuerlande bis zur Laudenge von Panama. Es ist das längste Kettengebirge der Erde. Man unterscheidet: die Süd cordilleren, bis zumaconcagua (akonkagwa 7000 m), dem höchsten Berge Amerikas, die Mittel- cordilleren, deren beide Hauptketten kalte, dürre Hochbecken einschließen, die aber Gold und Silber bergen und daher Städte tragen, und die Nord- cordilleren. Sie beginnen am Titicacasee und beschreiben einen stachen Bogen nach Yv . Die schmalen Hochbecken lassen bei ewigem Aprilwetter nur dürstige Viehzucht zu und sind von mächtigen Vulkanen (Chimborasfo) umstellt. Die Bevölkerung des Andengebietes besteht vorwiegend aus Indianern und Mischlingen, zum kleineren Teil aus Kreolen, Nachkommen der

9. Teil 1 = Grundstufe B - S. 44

1905 - Halle a.S. : Schroedel
44 Aus der Länderkunde der Erdteile. eingewanderten (vorzugsweise spanischen) Weißen. Die Jndianerstämme sind im Ackerbau wohlbewandert. Das Andengebiet umfaßt sechs Freistaaten. a) Venezuela, Columbia und Quito, die drei nördlichen Republiken, sind hauptsächlich Länder der Plantagenwirtschaft und erzeugen Kaffee und Kakao. Die bedeutendste Stadt ist Quito (ftto). b) Peru, Bolibia und Chile, die drei südlichen Republiken, sind durch einen bedeutenden Reichtum au Silber, Gold, Kupfer und Salpeter ausgezeichnet. — In Chile besteht fast die Hälfte der Bevölkerung aus Weißen. Es ist die wichtigste der Republiken, und die Hauptstadt Santiago die größte des Andengebietes. 2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bergländer. Ö. von den Cordilleren breiten sich drei große Tiefländer aus, die Llanos (ljänos --Ebenen) des Orinöco, weite, hügellose Steppen, die den großen Bogen des Stromes an seiner -Seite begleiten, der Urwald des Amazonas und die Pampas (= Ebenen) des Rio de la Plata. Das sind wellen- förmige Grasebenen, der Weideplatz großer Herden von Pferden und Rindern. — Von den Bergländern, die nach der Ostküste zu diesen Tiefländern vor- gelagert sind, ist das Bergland von Brasilien das bedeutendste. Der Urwald des Amazonas ist etwa sieben mal so groß wie das Deutsche Reich. Der Oberlauf des Amazonen st romes liegt im Hoch- gebirge der Anden. Durch eine Reihe von Felsentoren tritt der Strom ins Tiesland ein. In langsamem, ruhigem Laufe, fortwährend durch große Neben- flüsse verstärkt, wälzt er seiue Fluten nach dem Meere. Seine Mündung macht den Eindruck, als ob sich hier ein Süßwassermeer mit dem Ozean ver- bände. Von der Mitte des Stromes erblickt man im Mündungsgebiet kaum die Ufer. — Obgleich der Amazonas an Länge von andern Strömen über- troffen wird, so hat er doch den größten Wasserreichtum und das umfangreichste Stromgebiet der Erde. Der Urwald zeigt dicke Baumriesen, starke Schlinggewächse und ein über- aus dichtes Unterholz. Der Urwald liefert das meiste Kautschuk der Erde. Reichhaltig ist die Tierwelt. In diesem großen Jagdgebiet haben indianische Jägervölker ihre Heimat. Staaten» Bundesfreistaat Brasilien, fast so groß wie die Union, aber mit geringer Bevölkerung. Fast nur die Küsteuprvviuzeu sind seßhaft bewohnt, und zwar vorwiegend von Negern und Mulatten; nur 1/4 der Bevölkerung besteht aus Weißen. Herrschend ist die portugiesische Sprache und die katholische Kirche. In den Südprovinzen viele eingewanderte Deutsche. — Brasilien ist das erste Kaffeeland der Erde; es liefert Kakao und Kautschuk. Die Hst. ist der Seehafen Rio de Janeiro (rin d'schanern). Paraguay, Uruguay und Argentinien, die drei südöstlichen Repn- büken Amerikas, sind sehr reich an Viehherden und unterhalten eine starke Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch, Fleischextrakt, Talg, Hörnern, Roßhaaren und Knochenmehl. Zu Argentinien gehört auch die größere Osthälfte von Patagonien und von Feuerland. Die Hauptstadt Argentiniens ist Buenos Aires = gute Lüfte. Guayana, Kolonialgebiet an der Nordküste, in das sich Engländer, Niederländer und Franzosen geteilt haben.

10. Teil 1 = Grundstufe B - S. 84

1905 - Halle a.S. : Schroedel
84 Landeskunde. c) Einteilung und Ortskunde. 3 R.-B. Stettin, Köslin und Stralsund. S. 75: Stettin, Rügenwalde, Saßnitz, Stralsunds S. 76: Köslin, Stargard, Greifswald. 3. Provinz Westpreußen, a) Das Land, Es ist das Gebiet der unteren Weichsel. Das Durchbruchstal der Weichsel teilt das Hügelland in einen kleineren östlichen Teil, der zur preußischen Seen- platte gehört, und in einen größeren westlichen, den mau zur Pommer- schen Platte rechuet. Die Bewässerung des Landes bilden die Ostsee mit der Danziger Bucht und dem Frischen Haff, die Weichsel mit mehreren Nebenflüssen und die zahlreichen Seen. — Die Fruchtbarkeit ist im Weichseltal und besonders im Weichseldelta sehr groß, auf dem Hügel- lande mäßig, auf dem südlichen Abfall des Baltischen Landrückens (Tuchler Heide) dürftig wegen des Sandes. d) Die Bewohner. Die Bevölkerung ist zu 2/3 deutsch, 1/s sla- visch (Polen und Kasfnben); fast die Hälfte der Bewohner, darunter die Polen und Kasfubeu, bekennen sich zur katholischen Kirche. Die größeren Städte, ferner Weichseltal und -delta haben vornehmlich evangelische Bevölkerung. — Hauptnahrungsquelle ist die Landwirtschaft. In der Viehzucht steht besonders die Rinderzucht auf hoher Stufe. Die Groß- i u d u st r i e ist gering entwickelt; der Handel ist sehr lebhaft und knüpft sich besonders an Danzig und die Weichselstädte. Die Fischerei wird durch Haff, Ostsee und Weichsel sehr begünstigt. Seebäder. c) Einteilung und ^Ortskuude. Zwei R.-B.: Danzig und Marienwerder. S. 75: Danzig, Zoppot. 76: Thoru, Marieu'lwerder,Wirschau, Marienburg, Elbiug. 4. Provinz Ostpreußen, a) Das Land. Es ist das östlichste Land des Deutschen Reiches und breitet sich im Gebiet der preußischen Seenplatte und um die untere Memel und den Pregel aus. Die Ostsee dringt mit dem Frischen und dem Kurischen Haff tief ins Land ein; zwischen beiden von Nehrungen seewärts abgegrenzten Strand- seen die Halbinsel Samlaud. Wie heißt der größte See? Die Frucht- barkeit des Landes ist sehr verschieden. Die fruchtbarsten Striche sind die wiesenreichen Niederungen um Memel und Pregel. Unfruchtbarer Sand- boden herrscht auf den beiden Nehrungen und in den südlichen Landes- strichen vor. Auch zahlreiche Moorflächen finden sich im Lande zerstreut. Große Kiefernforsten, Laub- und gemischte Woldbestände. — Das Klima ist rauh. b) Die Bewohner. Ehedem war Ostpreußen von dem lettischen Volks- stamm der alten Preußen bewohnt, der aber durch das Schwert der Ordens- ritter fast ganz aufgerieben wurde. Ein kleiner Rest dieser Völkerfamilie sind die Littauer im Memelgebiet. Die südlichen und südöstlichen Striche sind von slavischen M a s u r e u bewohnt. Alle übrigen Landesgebiete haben deutsche Bevölkerung. Die Deutschen machen 3/<t der ganzen Volks- zahl ans, sind sehr stolz auf ihr Heimatland und wegen ihrer Biederkeit und Gradheit im ganzen Reiche bekannt. Die herrschende Kirche ist die evan- gelische (7/s)- Katholische Bevölkerung ist namentlich im Ermlande anzutreffen, Hauptnahrungsquelle ist die Landwirtschaft. In der
   bis 10 von 135 weiter»  »»
135 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 135 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 2
5 4
6 28
7 3
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 39
14 0
15 39
16 1
17 29
18 22
19 1
20 0
21 1
22 8
23 0
24 38
25 0
26 2
27 0
28 0
29 10
30 6
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 32
39 0
40 23
41 31
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 31

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 23
1 1
2 0
3 10
4 44
5 3
6 15
7 0
8 1
9 1
10 79
11 37
12 3
13 1
14 0
15 0
16 7
17 5
18 2
19 1
20 0
21 33
22 1
23 0
24 1
25 1
26 0
27 94
28 14
29 0
30 0
31 0
32 1
33 5
34 4
35 1
36 3
37 1
38 0
39 2
40 3
41 2
42 2
43 4
44 11
45 2
46 3
47 4
48 84
49 23
50 108
51 0
52 0
53 0
54 15
55 0
56 0
57 5
58 1
59 1
60 4
61 54
62 24
63 0
64 126
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 99
71 1
72 7
73 1
74 0
75 5
76 15
77 9
78 23
79 47
80 3
81 2
82 0
83 0
84 9
85 1
86 0
87 1
88 0
89 1
90 0
91 16
92 27
93 6
94 3
95 41
96 0
97 1
98 11
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 19
1 38
2 1
3 6
4 0
5 1
6 79
7 3
8 0
9 0
10 3
11 88
12 2
13 13
14 191
15 0
16 0
17 0
18 1
19 19
20 30
21 0
22 0
23 0
24 57
25 34
26 0
27 0
28 11
29 5
30 1
31 6
32 159
33 4
34 200
35 0
36 124
37 0
38 38
39 2
40 0
41 0
42 5
43 2
44 6
45 11
46 0
47 75
48 5
49 0
50 1
51 5
52 22
53 35
54 5
55 2
56 0
57 8
58 0
59 1
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 42
67 0
68 0
69 0
70 55
71 1
72 0
73 0
74 2
75 3
76 48
77 0
78 176
79 0
80 1
81 65
82 0
83 206
84 2
85 0
86 75
87 118
88 0
89 37
90 43
91 0
92 0
93 38
94 17
95 182
96 67
97 4
98 2
99 3
100 1
101 173
102 2
103 0
104 132
105 21
106 0
107 55
108 0
109 138
110 6
111 0
112 1
113 70
114 13
115 0
116 1
117 11
118 3
119 343
120 0
121 0
122 68
123 4
124 4
125 7
126 9
127 25
128 0
129 21
130 47
131 4
132 0
133 168
134 40
135 60
136 12
137 22
138 9
139 233
140 0
141 2
142 21
143 3
144 5
145 3
146 0
147 1
148 0
149 3
150 0
151 2
152 13
153 44
154 2
155 0
156 2
157 0
158 0
159 107
160 39
161 1
162 0
163 0
164 5
165 2
166 2
167 0
168 4
169 0
170 0
171 2
172 7
173 10
174 14
175 35
176 7
177 2
178 69
179 2
180 10
181 0
182 2
183 25
184 68
185 13
186 17
187 8
188 179
189 2
190 0
191 3
192 6
193 194
194 1
195 105
196 4
197 4
198 0
199 13