§ 32. Das Gebiet der Anden oder Kordilleren.
65
S. des Äquators erhebt sich eine Gruppe gewaltiger Vulkane, die,
z.t. noch tätig, ihre Feuer in der Nacht weit glänzen lassen; der
Chimborazo und Cotopaxi sind die höchsten. N. des Äquators
teilen sich die Anden, erst zweifach, dann dreifach und nehmen
zugleich an Höhe ab. Auf der Landenge von Panama endet die
w. Kette; der am weitesten nach No. sich krümmende Zinken bildet
die Küstenkette von Venezuela. Zwischen beiden fließt aus einem
Längstal der reißende Magdalenen ström ins Karibische Meer. ö.
seiner Mündung schiebt sich die burgartige Masse der Sierra Nevada
de Santa Marta gegen das Meer vor.
2. Klima. Der s. Teil der Kordilleren hat ein mildes See-
klima mit reichlichen Niederschlägen an der W.-Seite, während der
O--Abhang regenarm ist. N. des Aconcagua hören die Regen an
der W.-Küste auf, weil der kalte Peruanische Meeresstrom die Nieder-
schlüge der Seewinde abfängt. Daher hat sich hier auf der einen Hoch-
fläche die Wüste Atacama gebildet, welche reich an Salpeter und
Silber ist. Dagegen sind die nach O. auslaufenden Täler sowie die
ganze O.-Seite infolge der Ostwinde regenreich; mit dem Äquator be-
ginnen wieder die ausgiebigen Niederschläge der Tropen.
3. Kultur. Dem Klima entsprechend, ist die Flora am reichsten
am Ostabhange, wo dichte Urwälder sich erheben. In ihnen sind die
immergrünen Cinchonen charakteristisch, deren Rinde (Chinarinde) das
beste Fieberheilmittel liefert. Im S. finden sich, z. T. erst durch die
Europäer eingeführt, die Pflanzen der Alten Welt, auf den Hochflächen
eine alpine Vegetation, dazu Anbau von Getreide und Kartoffeln, die
hier ihre Heimat haben. An der Küste um den Äquator wird Tabak,
Kaffee, Zuckerrohr und vor allem Kakao, der auch wild wächst, ange-
baut. Der Reichtum an Mineralien ist gewaltig und hat von jeher
die Hauptanziehungskraft für die Europäer gebildet. Gold, Silber,
Kupfer, Blei und Eisen wird an vielen Stellen gewonnen.
In der Fauna treten die als Haustiere unschätzbaren Lamas und
die durch ihre Wolle und ihr Fleisch wertvollen Alpacas hervor; die
auch in den ö. Steppen in Herden lebenden Vicunas (Vigogne) sind
eine willkommene Jagdbeute. Hoch in den Lüften schwebt der gewaltigste
Raubvogel, der Kondor. An der Küste und auf den kleinen vorge-
lagerten Inseln hausen unzählige Seevögel, deren Mist, welcher sich
seit Jahrtausenden angesammelt hat, als Guano zur Düngung der
Felder nach Europa eingeführt wird.
4. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die urfprüng-
liche Bevölkerung der Indianer, welche auf der Hochebene von Bolivia
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenjch. Ii. Teil. g
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Bolivia
Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Panama Venezuela Karibische Hochflächen Europa
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika.
67
wichtigen Hafen Valparaiso, 140000 Einw., nach San Francisco
die erste Handelsstadt der amerikanischen W.-Küste. Valdivia, die
kleine Hafenstadt S.-Chiles, dessen Kultur seit der Mitte des 19. Jahr-
Hunderts durch deutsche Einwanderer begründet wurde.
§ 33.
Das östliche Tiefland von Südamerika.
1. Bodengestaltung. Im O. der Anden zieht sich ein weites
Tiefland bis zum Atlantischen Ozean hin, dem im No. und O. plateau-
artige Erhebungen aufgesetzt sind. Dies sind die Gebirgsländer
von Guayana und Brasilien, ersteres dicht bewaldet, wie eine
Insel über die umliegenden Tiefebenen sich erhebend, letzteres aus
einzelnen Gebirgsketten bestehend, zwischen denen äußerst fruchtbare
Täler mit reichem Anbau von Kaffee, Tabak, Baumwolle u. a. liegen.
Zwischen diesen Bergländern breitet sich die große südamerikanische
Tiefebene aus, welche nach ihren Stromgebieten in drei Teile zerfällt:
a) Die fast baumlose Steppe der Llanos (= Ebenen), welche
nach der Regenzeit mit hohem Gras (bis 2 na) bedeckt und eine vorzügliche
Weide für große Rinderherden ist, durchströmt der Orinoco, der auf
dem Südabhange von Guayana entspringt und das Gebirge im Bogen
umfließt. In einem Delta mit dichtem Urwalde mündet er. Von ihm
zweigt sich südwärts der Casiquiare ab, der in den Rio Negro,
einen Nebenfluß des Amazonenstromes, geht, so daß durch diese Gabelung
die beiden großen Flüsse in natürlicher Verbindung stehen.
d) Die Selvas (--Wälder), zwölfmal so groß wie Deutschland,
sind von einer wunderbaren Mannigfaltigkeit der Baumarten, durch
Unterholz und Schlingpflanzen fast undurchdringlich. Es durchfließt
sie der Amazonenstrom, der, Marannon genannt, auf den w.
Kordilleren entspringt, in einem Hochtal nach N. fließt, dann die O.-Kette
durchbricht und als wasserreichster Strom der Erde in ö. Richtung zum
Meere eilt. In seine schlauchförmige, 250 km breite Mündung dringt
die Flut bis 900 km weit ein; bis zum Fuße der Anden ist er für
Dampfschiffe fahrbar, welche den einzigen Verkehr in das Innere
bilden, da der Urwald unwegbar ist. Von beiden Seiten erhält er
zahllose Nebenflüsse, so den Rio Negro (l.) und den Madeira (?.),
während in seiner Mündung sich der von S. kommende Tocantins
(oder Para) mit ihm vereinigt.
c) Die Steppe der Pampas (--Ebenen), völlig baumlos, bedeckt
von büscheligem Rasen und Krautpflanzen, wird südwärts durchflössen
5*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika.
69
den Llanos ausgedehnte Pferde- und Rinderzucht. Kürzlich ist in den
Bergen Gold entdeckt worden. Hauptstadt Caracas, 72000 Einw., auf
den Bergen, Hafen La Guayra. Varinas, berühmt durch Tabak.
d) Paraguay, in dem Winkel zwischen Parana und Paraguay,
führt den sogenannten Paraguaytee aus, der aus den Blättern einer
Stechpalme gewonnen wird.
c) Uruguay, zwischen dem gleichnamigen Fluß und dem Meere,
ist Hauptausfuhrland für alle Erzeugnisse der Rinderzucht. In Fray
Bentos wird ein großer Teil des Liebigschen Fleischextraktes bereitet.
Hauptstadt Montevideo, 200000 Einw.
6) Argentinien mit dem s. gelegenen Patagonien, das aus-
gedehnte Gebiet der Pampas, treibt höchst schwungvolle Viehzucht. Haupt-
stadt Buenos Aires, 840000 Einw., Haupthafen, von dem die einzige
f.-amerikanische Pazifikbahn über die Anden nach Santiago geht.
e) Die Vereinigten Staaten von Brasilien, 16mal so
groß wie Deutschland, sind im Innern noch größtenteils eine nur von
Jagdindianern (wie den Botokuden) durchstreifte Wildnis. Für den
Anbau von Zuckerrohr, Kaffee und Baumwolle wurden früher Neger-
fklaven eingeführt, so daß noch jetzt von den 15 Mill. Einw. etwa 4 °/0
auf Indianer, 20 % auf Neger und Mulatten, 36 °/0 auf Mestizen und
36 % auf Weiße kommen. Nur die Küste ist dichter bevölkert, 16 auf
1 qkm. Die Erzeugnisse, die zur Ausfuhr kommen, sind Kaffee (über
die Hälfte von allem in der Welt gebrauchten), Zucker, Baumwolle,
Brasilholz, nach dem das Land genannt ist, Tabak, Kautschuk, Gold,
Silber und Diamanten. Die wichtigsten Häfen dafür sind: die Haupt-
stadt Rio de Janeiro, oder bloß Rio, 520000 Einw., an einer
Bai, die den geräumigsten und sichersten Hafen der Erde bildet, am
Neujahrstage 1501 (daher der Name) entdeckt. Bahia, 170000 Einw.
(Tabak), Pernambuco, 110000 Einw. (Brasilholz).
In den beiden s., außertropischen Staaten Santa Catharina und
Rio Grande do Sul gibt es ansehnliche, blühende deutsche Ansiedlungen,
wo Ackerbau und Viehzucht getrieben wird. Die bedeutendsten sind
Blumenau, Santa Cruz und Santo Leopoldo mit dem Hasen Porto
Alegre an einem langgestreckten Strandsee.
f) Das einzige Gebiet, welches Europäer noch besitzen, ist Guayana.
Es gehört den Engländern (Nw)., Niederländern (Mitte), Franzosen
(O.) und ist reich an allen tropischen Kulturgewächsen, aber, besonders
auch an der Küste, sür die Europäer sehr ungesund. Im französischen
Guayana der Deportationsort für Verbrecher Cayenne (Pfeffer), vor
der Küste die „Teufelsinsel".
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
§ 81. Das Norddeutsche Flachland.
173
rücken haben sich infolge mangelhasten Wasserabflusses zahlreiche, z. T.
sehr bedeutende und landschaftlich schöne Seen gebildet (Spirding-,
Mauer-See in Ostpreußen). Die nach N. gehenden Flüsse, Weichsel
und Oder, teilen ihn in eine Preußische, Pommersche, Mecklen-
burgische (Schweriner S., Müritz-S.) und Holsteinische
(Plöner S.) Seenplatte. Nur kleine Küstenflüsse fließen von diesen
Seen zum Meer: Pregel, Stolpe, Persante, Rega, Peene,
Warnow, Trave, während die größeren Ströme den Höhenzug durch-
brechen müssen.
2. Der südliche (sog. Karpatische) Landrücken ist als einheit-
licher Höhenzug nicht nachweisbar. Wichtig sind die Tarnowitzer
Höhen, das Zentrum des oberschlesischen Kohlenbergbaus (Beuthen,
Kattowitz), das Katzengebirge oder die Trebnitzer Höhen und
die Grünberger Höhen (Weinbau) links der Oder, der Fläming,
dessen letzte Ausläufer s. von Berlin im Kreuzberg noch wahrnehmbar
sind, bis zur Elbe und l. der Elbe die Lüneburger Heide. Die
letzten Ausläufer des Höhenzuges im Küstengebiet zwischen Weser und
Elbe sind die wenig fruchtbaren Geestländereien.
Zwischen beiden Höhenzügen zieht sich ein mächtiger Grundwasser-
ström in ow. Richtung hin, der wohl einst den Unterlauf von Weichsel
und Oder durch ein großes Sumpfgebiet, das auch heute noch kenntlich
ist (Netze —Warthe —Oderbruch —Havelseen) der Elbe zuführte. Hier
sind auch späterhin eine Anzahl wichtiger Kanalbauten ausgeführt
worden. Die Küstengebiete n. des Balt. Höhenzuges sind z. T., be-
sonders in der Nähe der Flußmündungen sehr fruchtbar, so das untere
Weichselgebiet, Vorpommern, Mecklenburg, Holstein.
Das Westdeutsche Tiefland hat an Stelle der unfruchtbaren
Heidestrecken des O. ungeheure Moorgebiete, namentlich rechts und
links der Ems und bis über die holländische Grenze hinaus, l. der
Ems an der holländischen Grenze das Bourtanger*) Moor.
Die deutsche Küste. Die Nordseeküste ist eine Flachküste,
deren Dünengürtel z. T. noch in historisch nachweisbarer Zeit durch die
furchtbaren Sturmfluten der Nordsee zerrissen wurde, so daß die dahinter-
liegenden Ländereien ein Raub des Meeres wurden. Am tiefsten ist die
See im Dollart und im Jadebusen in das Land eingedrungen.
Der Dollart ist z.t. erst im 13.Jahrhundert, der Jadebusen im Anfang
des 16. Jahrhunderts entstanden. Eine der furchtbarsten Sturmfluten war
die sog. Allerheiligenflut (1. Nov. 1570), die an der ganzen Nordseeküste
*) spr. Bamtanger.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
68
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika.
vom Parana, welcher auf dem Brasilianischen Gebirgslande entspringt,
von r. den Paraguay aufnimmt und zusammen mit dem Uruguay
in den trichterförmigen Meerbusen Rio de la Plata Silberplatten-
ström) mündet. Diese Steppen sind der Weideplatz zahlreicher Herden
von Rindern, Pferden und Schafen, welche, erst von den Europäern
eingeführt, jetzt meist verwildert sind und von den Gauchos, berittenen
Hirten halbindianischer Abstammung, getrieben werden.
2. Klima und Kultur. Mit Ausnahme der Südspitze, welche
regenarm und darum dürre Steppe ist, nur zur Jagd auf Guanacos
und Strauße geeignet, liegt das ganze übrige Tiefland im Gebiet der
Tropen und ist infolge des Reichtums der Niederschläge von üppigster
Vegetation. Die Riesenwipfel der Palmen bilden oft über dem hohen
Dickicht des Waldes einen „Wald über dem Walde". Alle Tropen-
pflanzen werden angebaut und in ungeheuren Mengen ausgeführt, wie
Kaffee, Tabak, Baumwolle, Ananas, Vanille, Kautschuk und Brasil-
holz zum Rotfärben. Die Tierwelt ist reich an Schmetterlingen, bunt-
farbigen Vögeln und Affen. Die Rinderzucht bringt großen Ertrag
durch Ausfuhr von Fleischextrakt (Liebig in Fray Bentos), Häuten
und Hörnern. Argentinien liefert gute Pferde.
3. Bevölkerung, Staaten und Städte. Im Innern der
Selvas und in der Südspitze wohnen noch echte, freie Jndianerstämme,
in der Sprache oft stark voneinander verschieden; sie leben als Jäger
oder sammeln die Früchte, welche die Natur ihnen in so reichem Maße
bietet. Auf den Feuerlands-Inseln, welche vom Festlande durch die nach
dem ersten Weltumsegler Magalhaes (1520) genannte Magellan-Straße
getrennt sind, lebt eine armselige Bevölkerung, die Pescherä, welche auf
ihren Wanderungen und Fischzügen stets brennendes Holz bei sich führen,
weil die feuchte Luft das Feueranmachen erschwert. Daher gaben die
Spanier dem Land den eigentümlichen Namen. Von Europäern hatten
die Spanier außer Brasilien, welches die Portugiesen besetzten, alles in
Besitz genommen. Doch haben sich diese Kolonien geradeso wie die w.
befreit und sind jetzt Republiken. Brasilien war zuerst Kaiserreich; dies
wurde 1889 durch eine Revolution gestürzt, seitdem bestehen die Ver-
einigten Staaten von Brasilien. Alle diese Staaten leiden unter be-
ständigen inneren Empörungen und Umwälzungen oder werden von
einem Präsidenten ausgesogen. Ihr natürlicher Wert ist noch lange
nicht erschlossen, da zu wenige Handelsstraßen ins Innere bestehen.
a) Venezuela, allein an der N.-Küste zu beiden (Seiten des
Orinoco gelegen und den größeren Teil des Gebirgslandes von Guayana
umfassend, baut vorzüglichen Kakao, Tabak und Kaffee und treibt auf
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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§ 81. Das Norddeutsche Flachland.
175
a) Zur Ostsee: 1. Die Memel mündet in einem Delta in das
Kurische Haff (Tilsit).
2. Der Pregel, mit den Nebenflüssen Angerapp und Alle,
nimmt Gewässer der Masurischen Seen auf. Die Masurischen Seen,
der Mauer- und der Spirding-See, sind von hoher landschaftlicher
Schönheit. Der Pregel mündet in das Frische Haff (Königsberg).
3. Die Weichsel entspringt auf den Beskiden, tritt aber erst
oberhalb Thorn in deutsches Gebiet. Von Thorn bis Marien-
werder durchfließt sie den Baltischen Höhenzug, daher ihre Ufer vielfach
von Höhen begleitet. Sie mündet in einem Delta, dessen einer Arm,
die Nogat (Marienburg), in das Frische Haff mündet, während der
andere (Dirschau) sich in die Danziger Bucht ergießt. Der fruchtbare
Werder war bei Eisgängen häufig furchtbaren Überschwemmungen
ausgesetzt, bis durch Deichbauten und Stromregulierungen die Gefahr,
hoffentlich für immer, beseitigt wurde. An einem Mündungsarme
Dan zig. Ein Nebenfluß der deutschen Weichsel ist die Brahe, die
durch den Bromberger Kanal mit der Netze verbunden ist, wichtig für
die aus Polen betriebene Holzflößerei.
4. Die Oder, vom Gesenke kommend, nimmt einen nw., später
n. Lauf und mündet in das Stettiner Haff, dessen drei Mündungen
Peene, Swine, Dievenow zwischen den Inseln Usedom und
Wollin und dem Festlande liegen. Ihre Nebenflüsse sind links:
Glatzer Neisse, Weistritz, Katzbach (Liegnitz), Bober (Landes-
Hut), die Görlitzer Neisse (Görlitz, Guben); rechts: die Warthe
(Küstrin) mit der die Gewässer der Pommerschen Seenplatte nach S.
abführenden Netze. Die Oder durchfließt fast auf ihrem ganzen Laufe
deutsches Gebiet, sie ist von Ratibor an schiffbar, leidet aber in
den wenigen (Sommer-) Monaten, in denen sie befahren werden kann,
sehr leicht an Wassermangel. Daher der Schiffsverkehr nicht bedeutend.
b) In die Nordsee fließen:
1. Die Elbe. Sie entspringt auf der böhmischen Seite des Riesen-
gebirges (über ihren Oberlauf s. § 54). Nach Durchbrechung des Elb-
sandsteingebirges tritt sie in das deutsche Flachland ein, bis Meißen
noch von dem sächsischen Hügelland begleitet. Ihre Nebenflüsse sind
links: Mulde und Saale (s. o.); rechts: die Schwarze Elster und
die Havel. Die Havel entspringt aus dem mecklenburgischen Seen-
gebiet (Lauf?), sie nimmt die aus dem Lausitzer Gebirge kommende
Spree auf und mündet bei Havelberg in nw. Richtung in die Elbe.
Am oberen Havelknie Berlin und im Gebiet der Havelseen in herrlicher
Umgebung Potsdam, am unteren Havelknie Brandenburg. Das
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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§ 87. Die preußischen Provinzen.
181
Städten, Großgrundbesitz) oder sie sind „erbliche Mitglieder" als Ver-
treter des hohen Adels.
Der König wird von den Ministern beraten, die auch für die
Regierungshandlungen des Königs durch Gegenzeichnung seiner Erlasse
die Verantwortung übernehmen:
Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten; des Innern; der
Justiz; des Krieges; der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-
angelegenheiten („Kultusministerium"); der Landwirtschaft; der öffent-
lichen Arbeiten; für Handel und Gewerbe; der Finanzen.
An der Spitze der Provinzen stehen Oberpräsidenten, an
der der Regierungsbezirke Regierungspräsidenten, den Kreis
verwaltet der Landrat. Städte mit mehr als 25000 Einwohnern
können einen besonderen Stadtkreis unter dem Oberbürgermeister
bilden. Die Verwaltungskörper der Städte: Magistrat und Stadt-
verordnete; der Kreise: Kreistag und Kreisausschuß; der Provinzen:
Provinziallandtag und Provinzialverwaltung mit dem Landesdirektor
(Landeshauptmann) an der Spitze, sind Organe der Selbstverwaltung.
§ 87.
Die prenszischen Provinzen.
1. Ostpreußen. Gebiet welcher Flüsse? Unter der meist
deutschen Bevölkerung Litauer und Masuren (evang. Polen). Über-
wiegend Ackerbau und Viehzucht, besonders Pferdezucht (Königl.
Gestüt Trakehnen bei Gumbinnen). An der Samländischen Küste,
zwischen dem Frischen und Kurischen Haff, Bernsteingewinnung
aus der „blauen Erde" (Tertiär-Formation).
Reg.-Bezirke: Königsberg, Gumbinnen, Allenstein.
Königsberg, 221000 E., die preuß. Krönungsstadt, Universität,
Festung, Handel in Getreide, Tee, Hanf, Holz; Vorhafen das befestigte
Pillau. Jnsterburg, hier treffen die beiden Hauptlinien der Bahn
Berlin—küstrin — Kreuz — Schneidemühl—dirschau—königsberg und
Berlin —Frankfurt«.O.—Posen—gnesen—thorn zusammen, um über
die Grenzstation Eydtkuhnen nach Rußland zu führen. Weiter im
N. Tilsit, 37000 Einw. (Friede 1807), und Memel, 20000 Einw.,
die nördlichste Stadt Preußens. An der s. Bahnlinie Allenstein.
2. Westpreußen. Gebiet welches Flusses? Ackerbau lohnend
in der fruchtbaren Weichselniederung. Der W. (Tucheler Heide) wenig
fruchtbar. Die Bevölkerung stark von poln. Elementen durchsetzt.
Reg.-Bez.: Danzig, Marienwerder.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Aus der Länderkunde der Erdteile.
43
Klima herrscht bereits in den feuchteren Stufeuläudern. Zn den Palmen
und Bananen gesellen sich der Kakaobaum, die Vanille, die immgrüne Eiche.
— Das kühlere Hochland mit ewiger Sommermilde bat sehr gesunde Luft,
ist trocken und waldarm, weist weite Weideflächen und an eigentümlichen
Pflanzen die Kakteen auf.
Die Bewohner bekennen sich zur katholischen Kirche. Kaum 1/5
sind Weiße; die übrigen sind Mischlinge, Neger und I n d i a n e r.
Weite Strecke« liegen noch unbebaut da. Mexico ist das erste Silberland
der Erde.
Mexico (mechiko) ist ein Bundesfreistaat mit gleichnamiger Hst. in sehr
schöner Lage auf dem Hochlande.
Ii. (Dittelamerika.
1. Das Festland von Mittelamerika, so groß wie das Deutsche
Reich mit doppelter Bevölkerung von Berlin, ist die schmale Landbrücke zwischen
Nord- und Südamerika. Es besteht aus vulkanreichen Gebirgen und Hoch-
flächen, hat ein heißfeuchtes, ungesundes Klima und ist reich an Mahagoni-
holz und Vanille. — Die Bevölkerungsverhältnisse sind ähnlich
wie in Mexiko; nur sind noch mehr Neger vertreten als dort. Die Be-
völkerung steht auf niedriger Stufe. — Das Gebiet umfaßt fünf Freistaaten.
2. Weftindien stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden
Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinöcomündung reicht.
Der Archipel besteht aus drei Inselgruppen. Wie heißen sie? — Das heiß-
feuchte Tropenklima erzeugt auf deu sehr fruchtbaren Inseln einen
üppigen Pflanzenwuchs, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, aller-
lei Gewürze. In Westindien war ein Hauptherd des amerikanischen Sklaven-
lebens. Die Anzahl der Neger und Mulatten übertrifft daher heute
auch die der Weißen um das vierfache. — Westindien gehört mit
zu den wichtigsten Bezugsländern für unsere Kolonialwaren.
Die größte Insel ist Euba, fast so groß wie Süddeutschlaud. Sie
steht unter der Oberhoheit der Union, liefert Rohrzucker und viel Tabak auf
den Weltmarkt. Hauptstadt Habana (awäna). — Der Union gehört außer-
dem die Insel Puertorico (reicher Hafen). — Jamaika, die „Perle
der Antillen", ist englisch und führt Jamaika-Rnm aus. — Haiti umfaßt
einen Neger- und einen Mulattenfreistaat.
Iii. Südamerika.
1. Das Gebiet der Cordilleren (kordiljeren) reicht vom Feuerlande
bis zur Laudenge von Panama. Es ist das längste Kettengebirge der
Erde. Man unterscheidet: die Süd cordilleren, bis zumaconcagua
(akonkagwa 7000 m), dem höchsten Berge Amerikas, die Mittel-
cordilleren, deren beide Hauptketten kalte, dürre Hochbecken einschließen,
die aber Gold und Silber bergen und daher Städte tragen, und die Nord-
cordilleren. Sie beginnen am Titicacasee und beschreiben einen stachen
Bogen nach Yv . Die schmalen Hochbecken lassen bei ewigem Aprilwetter nur
dürstige Viehzucht zu und sind von mächtigen Vulkanen (Chimborasfo) umstellt.
Die Bevölkerung des Andengebietes besteht vorwiegend aus Indianern
und Mischlingen, zum kleineren Teil aus Kreolen, Nachkommen der
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Dittelamerika Mittelamerika Berlin Südamerika Mexiko Florida Westindien Westindien Jamaika Haiti Panama Amerikas
44
Aus der Länderkunde der Erdteile.
eingewanderten (vorzugsweise spanischen) Weißen. Die Jndianerstämme sind
im Ackerbau wohlbewandert.
Das Andengebiet umfaßt sechs Freistaaten.
a) Venezuela, Columbia und Quito, die drei nördlichen Republiken,
sind hauptsächlich Länder der Plantagenwirtschaft und erzeugen
Kaffee und Kakao. Die bedeutendste Stadt ist Quito (ftto).
b) Peru, Bolibia und Chile, die drei südlichen Republiken, sind
durch einen bedeutenden Reichtum au Silber, Gold, Kupfer und Salpeter
ausgezeichnet. — In Chile besteht fast die Hälfte der Bevölkerung aus
Weißen. Es ist die wichtigste der Republiken, und die Hauptstadt Santiago
die größte des Andengebietes.
2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bergländer. Ö. von
den Cordilleren breiten sich drei große Tiefländer aus, die Llanos (ljänos
--Ebenen) des Orinöco, weite, hügellose Steppen, die den großen Bogen
des Stromes an seiner -Seite begleiten, der Urwald des Amazonas
und die Pampas (= Ebenen) des Rio de la Plata. Das sind wellen-
förmige Grasebenen, der Weideplatz großer Herden von Pferden und Rindern.
— Von den Bergländern, die nach der Ostküste zu diesen Tiefländern vor-
gelagert sind, ist das Bergland von Brasilien das bedeutendste.
Der Urwald des Amazonas ist etwa sieben mal so groß wie das
Deutsche Reich. Der Oberlauf des Amazonen st romes liegt im Hoch-
gebirge der Anden. Durch eine Reihe von Felsentoren tritt der Strom ins
Tiesland ein. In langsamem, ruhigem Laufe, fortwährend durch große Neben-
flüsse verstärkt, wälzt er seiue Fluten nach dem Meere. Seine Mündung
macht den Eindruck, als ob sich hier ein Süßwassermeer mit dem Ozean ver-
bände. Von der Mitte des Stromes erblickt man im Mündungsgebiet kaum
die Ufer. — Obgleich der Amazonas an Länge von andern Strömen über-
troffen wird, so hat er doch den größten Wasserreichtum und das
umfangreichste Stromgebiet der Erde.
Der Urwald zeigt dicke Baumriesen, starke Schlinggewächse und ein über-
aus dichtes Unterholz. Der Urwald liefert das meiste Kautschuk der Erde.
Reichhaltig ist die Tierwelt. In diesem großen Jagdgebiet haben indianische
Jägervölker ihre Heimat.
Staaten» Bundesfreistaat Brasilien, fast so groß wie die Union,
aber mit geringer Bevölkerung. Fast nur die Küsteuprvviuzeu sind seßhaft
bewohnt, und zwar vorwiegend von Negern und Mulatten; nur 1/4 der
Bevölkerung besteht aus Weißen. Herrschend ist die portugiesische Sprache
und die katholische Kirche. In den Südprovinzen viele eingewanderte
Deutsche. — Brasilien ist das erste Kaffeeland der Erde; es
liefert Kakao und Kautschuk. Die Hst. ist der Seehafen Rio de Janeiro
(rin d'schanern).
Paraguay, Uruguay und Argentinien, die drei südöstlichen Repn-
büken Amerikas, sind sehr reich an Viehherden und unterhalten eine starke
Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch, Fleischextrakt, Talg, Hörnern, Roßhaaren
und Knochenmehl. Zu Argentinien gehört auch die größere Osthälfte von
Patagonien und von Feuerland. Die Hauptstadt Argentiniens ist
Buenos Aires = gute Lüfte.
Guayana, Kolonialgebiet an der Nordküste, in das sich Engländer,
Niederländer und Franzosen geteilt haben.
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Extrahierte Ortsnamen: Venezuela Columbia Quito Quito Peru Bolibia Chile Chile Brasilien Deutsche_Reich Brasilien Brasilien Paraguay Uruguay Argentinien Amerikas Argentinien Patagonien Feuerland Argentiniens Guayana
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Landeskunde.
c) Einteilung und Ortskunde. 3 R.-B. Stettin, Köslin und
Stralsund.
S. 75: Stettin, Rügenwalde, Saßnitz, Stralsunds
S. 76: Köslin, Stargard, Greifswald.
3. Provinz Westpreußen, a) Das Land, Es ist das Gebiet
der unteren Weichsel. Das Durchbruchstal der Weichsel teilt das
Hügelland in einen kleineren östlichen Teil, der zur preußischen Seen-
platte gehört, und in einen größeren westlichen, den mau zur Pommer-
schen Platte rechuet. Die Bewässerung des Landes bilden die Ostsee
mit der Danziger Bucht und dem Frischen Haff, die Weichsel mit
mehreren Nebenflüssen und die zahlreichen Seen. — Die Fruchtbarkeit
ist im Weichseltal und besonders im Weichseldelta sehr groß, auf dem Hügel-
lande mäßig, auf dem südlichen Abfall des Baltischen Landrückens (Tuchler
Heide) dürftig wegen des Sandes.
d) Die Bewohner. Die Bevölkerung ist zu 2/3 deutsch, 1/s sla-
visch (Polen und Kasfnben); fast die Hälfte der Bewohner, darunter die
Polen und Kasfubeu, bekennen sich zur katholischen Kirche. Die größeren
Städte, ferner Weichseltal und -delta haben vornehmlich evangelische
Bevölkerung. — Hauptnahrungsquelle ist die Landwirtschaft. In
der Viehzucht steht besonders die Rinderzucht auf hoher Stufe. Die Groß-
i u d u st r i e ist gering entwickelt; der Handel ist sehr lebhaft und knüpft
sich besonders an Danzig und die Weichselstädte. Die Fischerei wird
durch Haff, Ostsee und Weichsel sehr begünstigt. Seebäder.
c) Einteilung und ^Ortskuude. Zwei R.-B.: Danzig und
Marienwerder.
S. 75: Danzig, Zoppot.
76: Thoru, Marieu'lwerder,Wirschau, Marienburg, Elbiug.
4. Provinz Ostpreußen, a) Das Land. Es ist das östlichste
Land des Deutschen Reiches und breitet sich im Gebiet der preußischen
Seenplatte und um die untere Memel und den Pregel aus. Die
Ostsee dringt mit dem Frischen und dem Kurischen Haff tief ins
Land ein; zwischen beiden von Nehrungen seewärts abgegrenzten Strand-
seen die Halbinsel Samlaud. Wie heißt der größte See? Die Frucht-
barkeit des Landes ist sehr verschieden. Die fruchtbarsten Striche sind die
wiesenreichen Niederungen um Memel und Pregel. Unfruchtbarer Sand-
boden herrscht auf den beiden Nehrungen und in den südlichen Landes-
strichen vor. Auch zahlreiche Moorflächen finden sich im Lande zerstreut.
Große Kiefernforsten, Laub- und gemischte Woldbestände. — Das Klima
ist rauh.
b) Die Bewohner. Ehedem war Ostpreußen von dem lettischen Volks-
stamm der alten Preußen bewohnt, der aber durch das Schwert der Ordens-
ritter fast ganz aufgerieben wurde. Ein kleiner Rest dieser Völkerfamilie sind
die Littauer im Memelgebiet. Die südlichen und südöstlichen Striche sind
von slavischen M a s u r e u bewohnt. Alle übrigen Landesgebiete haben
deutsche Bevölkerung. Die Deutschen machen 3/<t der ganzen Volks-
zahl ans, sind sehr stolz auf ihr Heimatland und wegen ihrer Biederkeit und
Gradheit im ganzen Reiche bekannt. Die herrschende Kirche ist die evan-
gelische (7/s)- Katholische Bevölkerung ist namentlich im Ermlande
anzutreffen, Hauptnahrungsquelle ist die Landwirtschaft. In der
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