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Schutthaufen trotz der großen Hindernisse, welche ihnen die feind-
lichen Samariter in den Weg legten. Doch konnte das Volk nie
mehr zu dem Glanze und Ruhme gelangen, dessen es sich unter
David und Salomo erfreut hatte. Durch die Leiden der babylonisch-
assyrischen Gefangenschaft waren die Juden um so enger mit ihrem
Gott verbunden worden. Nachdem sie nun frei waren, suchten sie die
Religion und deren Ausübung mit großem Eifer aufrecht zu erhalten.
Leider entstanden aber hieraus mehrere religiöse Sekten, welche die
Kraft und Einheit des Volkes zerstörten. Dahin gehören die Pha-
risäer, welche auf das Aeußerliche der Religion ängstlich hielten,
den Sinn und Geist derselben aber vergaßen; die Sadducäer,
die das Gesetz Moses nur als Quelle der Religion anerkannten,
dabei aber die Unsterblichkeit der Seele läugneten und in Reichthum
und Sinnengenuß die Belohnung der Tugend sahen; die Essener,
welche sich in die Einsamkeit zurückzogen und in strengen Tugend-
übungen für ihr Seelenheil wirkten. Obschon diese Sekten sich
gegenseitig bekämpften und dadurch eine traurige Verwirrung her-
vorriefen, so gab es doch noch tapfere und hochherzige Männer in
Israel, welche ihr Vaterland mit Heldenmuth vertheidigten. Dahin
gehört die Familie der Makkab äer, welche lange das Volk gegen
auswärtige Eroberer beschützte. Zuletzt aber rief eine Thronstreitig-
keit unter Brüdern die mächtigen Römer in's Land, welche dasselbe
unter ihre Herrschaft brachten.
Phönizier.
Die Phönizier waren das erste und berühmteste Handels-
volk der alten Welt. Zu dieser Lebensart trieb sie schon die natür-
liche Beschaffenheit ihres Bodens. Ein schmaler, felsiger Küstenstrich,
gestattete er weder Ackerbau noch Viehzucht. Schon frühe beschäf-
tigten sie sich mit Fischfang an den Küsten des Mittelmeeres und
erbauten Schiffe von den Cedern des waldigen Libanons, mit wel-
chen sie als die ersten Seefahrer das ganze mittelländische Meer, ja
sogar die Küsten des heutigen Englands und Preußens des Handels
wegen besuchten. Bei ihren Seefahrten, die damals aus Mangel
des Compasses sehr gefährlich waren, richteten sie sich nach dem
Laufe der Gestirne. Auch zu Land trieben die Phönizier bedeuten-
den Handel mit Armenien, Babylonien, Persien, Arabien und
Aegypten in großen Gesellschaften von Kaufleuten, Karawanen ge-
nannt. Ihr Fleiß und ihr Nachdenken brachte sie auf verschie-
dene nützliche Erfindungen, welche ihren Handel noch mehr hoben.
So erfanden phönizische Schiffer bei Bereitung ihrer Mahlzeit das
Glas, ein phönizischer Schäfer entdeckte die herrliche und theuere
Purpurfarbe in der Purpurschnecke, der Phönizier Thaaut erfand
die Schreibkunst. Auch hatten sie zuerst geprägtes Geld. Des Han-
dels und der Gefahren auf dem Meere wegen legten sie überall an
den Küsten Kolonien oder Niederlassungen an, unter welchen Kar-
thago an der afrikanischen Nordküste die wichtigste geworden ist.
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Extrahierte Personennamen: David David
Extrahierte Ortsnamen: Israel Englands Armenien Babylonien Persien
199
vollendet. Der Leichnam des heiligen Bonifacius wurde anfangs
nach Utrecht, dann auf Bitten des Erzbischofs Lullus nach Mainz
gebracht. Da es aber der Wille des Verstorbenen war, zu Fulda
begraben zu werden, und der Abt Sturm deßwegen nach Mainz kam,
um an diesen Willen des Verstorbenen zu erinnern, so wurde der
Leichnam unter der Begleitung unermeßlicher Schaaren von Trauern-
den nach Fulda gebracht und mit der größten Feierlichkeit da bei-
gesetzt, wo jetzt der Haupteingang der Domkirche ist. Hepp.
13. Kavl der Große.
Karl hatte ein ehrfurchtgebietendes A e u ß e r e. Er war sieben
Fuß groß und dabei so stark, daß sein kaiserlicher Ornat einen
Mann unserer Tage zu Boden drücken würde. Auf seiner Stirne,
dem Abbilde seiner hohen und erhabenen Gedanken, thronte Maje-
stät. Sein Angesicht war heiter; er hatte große und lebhafte Augen
und einen durchbohrenden Blick, wenn er zornig war. Sein Gang
war fest, seine durchaus männliche Haltung verkündete den Helden,
den mächtigen Weltbeherrscher.
Obschon Karl bei feierlichen Gelegenheiten, besonders beim
Empfang der Fürsten und Gesandten barbarischer Nationen, mit
einer beinahe morgenländischen Pracht sich umgab, so liebte er doch
für sich die Einfachheit. Seine Kleidung war die vaterländische,
wie der gemeine Franke trug er Wams und Hose von Leinen, dar-
über einen Rock mit seidener Borte eingefaßt. Des Winters deckte
ein Wams von Otterfellen Brust und Schultern. Stets war er
mit einem Schwerte umgürtet, dessen Griff und Wehrgehenk von
Gold war und das ein solches Gewicht hatte, daß ein Mann unserer
Tage es nur mit Mühe heben könnte. Bei festlichen Gelegenheiten
ging er mit einem golddurchwirkten Rocke, in Schuhen mit Edel-
steinen besetzt, in einem Mantel, den eine goldene Spange zusammen-
hielt, und mit einem Diadem von Gold und Edelsteinen geschmückt
einher. — Die eitlen Kleider seiner Umgebung waren dem einfachen
Manne zuwider. Eines Tages lud er seine Hofleute zur Jagd ein
und befahl ihnen, im besten Schmucke zu erscheinen. Es war aber
ein kalter Tag und regnete, heftig, daß es den Eitlen trübselig er-
ging. Als man nach Hause kam, sprach Karl scherzhaft: „Bis
zum Schlafengehen darf keiner seinen Pelz ausziehen, damit sie
besser auf dem Leibe trocknen." Beim Schlafengehen brachen die
gedorrten und zusammengeschrumpften Kleider wie dürres Reis.
Am anderen Morgen mußten sie in denselben Kleidern erscheinen.
Karl ließ nun seinen Schafpelz ausreiben und hinbringen; der hatte
seinen alten Glanz wieder. „Ihr Narren," sprach er, „wo gibt's
wohl ein köstlicheres Pelzwerk und das kostet mich kaum einen Gul-
den, eure dagegen viele Pfund Silbers."
Wie Karl einfach war in der Kleidung, so war er auch mäßig
in Speise und Trank. Die Trunkenheit verabscheute er höchlich.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Franke Karl Karl Karl Karl Karl Karl
266
hin findet mein mehr weißliches, schlicht niederhängendes Haar;
in den heißen Gegenden haben die Menschen fast durchgehend^
schwarzes und zum Theil krauswollichtes Haar. Einzelne
Abänderungen in der Form des menschlichen Körpers entstehen
oft aus den Sitten und Gebräuchen einiger Völker. So z. B.
haben einige amerikanische Völker die Gewohnheit, den Köpfen-
der Kinder, gleich nach der Geburt, wenn die Knochen noch weich
sind, eine zugespitzte Form zu geben. Die Chinesen halten bei
einem- Frauenzimmer einen äußerst kleinen Friß für eine große
Schönheit, daher pressen sie die Füße der kleinen Mädchen in
kupferne Schuhe, wodurch der Wachsthum derselben gehindert
wird; deswegen haben alle chinesischen Frauenzimmer so kleine
Füße, daß sie nnr mit Mühe darauf gehen können. Auch das
Tätowiren gehört hieher. Manche wilde Völker, die in den
heißen Himmelsstrichen wohnen, gehen fast ganz unbekleidet.
Um nun ihrem Körper eine Zierde zu verleihen, stechen sie
sich allerlei Figuren in die Haut, womit nach und nach ihr
ganzer Körper überzogen wird, so daß es in der Ferne aussieht,
als hätten sie sich mit einem schöngewirkten Zeuge bedeckt.
Was die Verschiedenheit der Größe des menschlichen
Körpers betrifft,, so ist sie zwar auch auffallend, doch ist diese
Verschiedenheit unter den Menschen nicht so regelmäßig, als
die Farbe. Die gewöhnliche Größe des Menschen fällt zwischen
5 und 6 Fuß. Die Polannenschen und die Bewohner des
hohen Nordens sind kleiner als 5 Fuß. Die Ursache der kleinen
Statur liegt gewiß auch im Klima, vorzüglich in der Kalte.
Man sieht es schon an den Gewächsen, daß diese durch Kälte
niedergehalten werden: wahrscheinlich ist sie also auch ein wichtiges
Hinderniß zur gehörigen Ausbildung des menschlichen Körpers.
Als Ausnahmen und Abweichungen von der gewöhnlichen Größe
der Menschen muß man die Zwerge betrachten, die man manchmal
unter uns sieht. Manche von diesen sind nicht höher als 2 bis
3 Fuß, dabei aber verhältnismäßig gutgewachsen, denn es ver-
sieht sich von selbst, daß verkrüppelte Manschen, die deswegen klein
geblieben sind, nicht zu den Zwergen gerechnet werden können.
Eben solche Ausnahmen finden auch in Hinsicht einer bedeutenden
Größe, als der gewöhnlichen, statt. Menschen, die über 6 Fuß
messen, sind schon selten, noch seltner sind Menschen von 7 oder
gar 8 Fuß, und eine ganze Nation von Rissen giebt es gar
nicht. Vor Zeiten hielt man die Patagonier, eine Völkerschaft
im südlichen Theil von Amerika, dafür. Obgleich nun diese
Menschen fast alle groß gewachsen sind, und besonders zu
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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79
Gastfreundschaft gegen jedermann, und blieb dem Freunde
treu bis in den Tod. Indessen war er auch hefti-
ger Leidenschaften fähig; der Zorn übermannte ihn oft, und
Trunk und Spiel sind Laster, die schon in frühern Zeiten
von den Deutschen geübt wurden, was freilich damals mit
dem Mangel an geistiger Bildung in etwas entschuldigt wer-
den konnte.
Die größtentheils einzeln liegenden kunstlosen Wohnungen
der Deutschen waren von der Feldmark nmgeben, die dazu
gehörte, und von einem Gehege eingeschlossen. Die Männer
beschäftigten sich am liebsten, wenn sie nicht in einem Kriege
begriffen waren, mit der Jagd der Bären, Wölfe, Urochsen,
Rehe, Hirsche, Elenthiere, wilden Schweine u. s. w., welche
-in den deutschen Wäldern in großer Menge vorhanden wa-
ren. Mit den zubereiteten Fellen dieser Thiere bekleideten
sie sich; da sie oft die Hörner und Geweihe daran ließen,
so daß diese auf ihren Köpfen prangten, so gab ihnen das
ein furchterregendes Ansehen. Auch ihre Lagerstätten be-
deckten sie mit Thierfellen, und das Fleisch der gejagten
Thiere dience ihnen zur hauptsächlichsten Nahrung; diejeni-
gen Deutschen, die ihre Felder von andern bebauen lassen
konnten, hielten Krieg und Jagd für die einzige, den Män-
nern würdige Beschäftigung; viele andere baueten atich den
Acker, trieben Viehzucht, Fischerei und an der Gränze auch
etwas Handel, doch liebten sie vornämlich, in Waffenthaten
sich hervorzuthun. Die Frauen spannen und webten Leine-
wand zur Kleidung, besorgten das Hauswesen, führten die,
Aufsicht über die kleinen Kinder, und fanden in diesem ein-
fachen Wirkungskreise ihr Glück und ihre Freude. Außer
dem Fleische der Thiere genossen sie das Brot, welches sie
aus Gerste und Hafer bereiteten; aus Gerste braueten
sie Bier, welches außer dem Wasser das allgemeinste Ge-
tränk war; auch Meth zu bereiten, wozu ihnen die wilden
Bienen den Honig lieferten, verstanden sie.
Alle Deutsche waren entweder Freie oder Leibeigne.
Unter den Freien gab es wieder solche, die ein bedeutendes
-Grundeigenthum besaßen, welches sie oft wieder, in kleinere
Theile zertheilt, an andere Freie zur Bebauung überließen,
die ihnen dafür einen Theil des Ertrages geben mußten.
Jene nannte man edle Freie, diese gemeine Freie;
doch fand weiter kein Unterschied unter ihnen statt, außer
der, den das größere oder geringere Grundeigenthum unter
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236
Fischerei fängt mit dem Februar an. Alsdann ziehen viele
Bewohner an die westlichen und südwestlichen Küsten. Mit-
genommen wird Butter, geräuchertes Fleisch, ein guter
Schafpelz, und atich wohl, als besondere Leckerei, ein wenig
Roggenbrot und Branntwein. Auf der Reise ist der Isländer
in jedem Hause, wo er einkehrt, willkommen, und zahlt
selten etwas für die Vewirthung; so reist mancher 40 bis
50 Meilen mitten im Schnee und in der Dunkelheit, denn
im Februar ist noch wenig Tag auf Island. An der Küste
'angekommen, verdingt er sich bei dem Besitzer eines Bootes,
verpflichtet sich, bis in die Mitte des Mai zu dienen, und
erhält dafür einen Antheil an dem Fang. Täglich gehen die
Boote 8 bis 12 Stunden in die See, und die Leute halten
in der Finsterniß und der starken Kälte so lange auf dem
Meere aus, ohne etwas anders als saure Milch zu genießen.
Am Ufer sind eine Menge kleiner Häuser, Kothen genannt,
die aber nur zur Zeit der Fischerei bewohnt sind; hier wer-
den die Fische gereinigt, gespalten und getrocknet, wobei die
Frauen helfen. Im Mai gehen die Leute wieder zu Hause,
und lassen ihre noch nicht getrockneten Fische unter Aufsicht
eines dort Wohnenden zurück. Im Juni ziehen die Pächter
mit ihren verkäuflichen Waaren, als: Talg, Butter, Wolle,
an die Küste, erhandeln dafür Fische, und bringen diese zum
Wintervorrath nach Hause. Die Fische, welche am meisten
gefangen werden, sind Kabliaue, Schellfische, Butten und
Schollen. Die Viehzucht erstreckt sich auf die Zucht der
Pferde, Schafe und Kühe. Pferde und Schafe müssen sich
fast das ganze Jahr selbst ihre Nahrung suchen, und be-
kommen nur im Winter etwas Heu; die Kühe werden aber
regelmäßig gefüttert, und geben daher auch täglich 10 bis
12 Quart Milch. Die isländischen Schafe sind weiß,
schwarz und bunt; ihre Wolle ist nicht fein, und wird nicht
geschoren, sondern gezupft. Sie werden im Mai in die
Gebirge getrieben, und laufen dort bis im October herum.
Dann versammeln sich alle Schafbesitzer mit ihren Knechten
zu Pferde, wählen einen Anführer und treiben unter dessen
Leitung alle Schafe zusammen, worauf denn jeder sich die
seinigen, die ihm durch Zeichen kennbar sind, aussucht. Die
Pferde werden zu den Reisen gebraucht; man befestigt das
eine Pferd an den Schwanz des andern, und so entsteht,
wenn viele Pferde vorhanden sind, eine ansehnliche Reihe.
Alles Gepäck ladet man ebenfalls auf Pferde, und dazu hat
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Georg-Eckert-lhstîfyf
für intenaiionale
* Schulbuchfcrschung
Braunschwein
Zspahan, Teheran, Tauris, Schiras; Arabien: Mekka
(Muhamed), Medina, Mokka; Vorder- und Hinter-
indien: Kalkutta, Madras, Bombay, Benares, Delhi (eng-
lisch ; Goa (portugiesisch) ; Batavia auf Java (holländisch) ;
China: Peking, Nanking, Kanton; Japan: Zeddo, Miako,
Nangasaki; Tungusien; Korea; Bucharei, Buchara:
Samarkand, Mongolei; Tartarei und Tibet.
2. Haupt in se ln: die Japanischen Inseln, die Sunda-
inseln (Borneo, Java, Sumatra, Celebes), die Philippinischen,
Molukkischen und Gewürzinseln, Ceylon.
3. Landenge: Suez.
4. Hauptgebirge: Werchoturisches oder Ural-Gebirge,
der Kaukasus, Taurus, Libanon, das Himalaja-Gebirge mit dem
höchsten Berge der Erde, dem Dawalagiri oder weißem Berge
(25,000 Fuß hoch), der Altai.
5. H a u p t g e w ä sse r: der Ob, Ienisey, Lena fließen
ins Eismeer; der Amur, der gelbe und blane Fluß: in den
östlichen Ozean; der Indus, Ganges, Tigris und Euphrat:
ins indische Meer. Seen: das Kaspische Meer, der Aral- und
Baikalsee.
6. Meerbusen: von Siam, Bengalen, Persien und
Arabien, letzterer heißt auch das rothe Meer; das ochotskische
Meer, der Meerbusen von Korea und Tunkin.
7. Meerengen: die Cooks- oder Behrings-, die Sunda-
Malakka-, Ormuz-, Babelmandab-Straße, die Dardanellen und
die Straße von Konstantinopel, die Weigatz-Ctraße.
8. Produkte, besonders im Süden: Kaffee, Thee,
Sago, Kampher, Balsam, Zimmt, Reis, Pfeffer, Indigo,
Elephanten, Kameele, Riesenschlangen, Tiger, Nashorn, Gold-
fasan, Pcrlenmuscheln; Pelzthiere und Rennthiere im Norden;
Gold, Platina, Zinn, Diamanten.
9. Einwohner: Gebildete sind die Hindus, Chinesen,
Japaner. Perser; Nomaden: die Tartarea, Kalmücken, Mon-
golen; Jäger und Fischervölker: alle Sibirier.
10. Religio«: die Perser, Araber und ein Theil der
Ostindier sind Muhamedamer; die übrigen bekennen sich zu
15«
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Braunschwein
Zspahan Lena
Extrahierte Ortsnamen: Georg-Eckert-lhstîfyf Teheran Mekka Medina Kalkutta Madras Bombay Benares China Peking Nanking Japan Korea Buchara Samarkand Mongolei Tibet Borneo Sumatra Ceylon Suez Ienisey Bengalen Persien Korea Konstantinopel
47
is. Und die Sonne geht unter, da steht er am Thor
Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet;
An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:
„Mich, Henker,“ ruft er, „erwürget!
Da bin ich, für den er ge bürget!“
19. Und Erstaunen ergreift das Volk umher ;
ln den Armen liegen sich Beide
Und weinen vor Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Auge thränenleer,
Und zum Könige bringt man die Wundermähr’;
Der fühlt rin menschliches Rühren,
Lässt schnell vor den Thron sie führen.
20. Und blicket sie lange verwundert an.
D raus spricht er: „Es ist euch gelungen ;
Ihr habt das Herz mir bezwungen,
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn !
So nehmet auch mich zum Genossen an!
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Dritte!“ Schiller.
29. Von der Freundschaft.
1) Von der Freundschaft spricht nun Einer, sie sei überall, der Andere,
sie sei nirgends, und es steht dahin, wer von Beiden am ärgsten gelogen hat.
— Wenn du Paul den Peter rühmen hörst, so wirst du finden, rühmt Peter
den Paul wieder, und das heißen sie dann Freundschaft. Und ist oft zwischen
ihnen weiter Nichts, als daß Einer den Andern kratzt, und sie sich so wechsel-
weise zu Narren haben; denn, wie du siehst, ist hier, wie in vielen andern
Fällen, ein Jeder von ihnen nur sein eigener Freund und nicht des Andern.
Ich pflege solch'ding H o ll unde r fr eund sch aßten zu nennen! Wenn
du einen jungen Hollunderzweig ansiehst, so sieht er sein stämmig und wohl-
gerundet aus; schneidest du ihn aber ab, so ist er inwendig hohl, und es ist ein
trockenes, schwammiges Wesen darin.
2) So ganz rein geht's hier selten ab, und etwas Menschliches pflegt
sich wohl mit einzumischen: aber das erste Gesetz der Freundschaft soll doch
sein: das; Einer des Andern Freund sei. — Und das zweite ist, daß du's
von Herzen seist und Gutes und Böses mit ihm theilest, wie's vorkommt. Die
Delikatesse, da man den und jenen Gram allein behalten und seines Freundes
schonen will, ist meistens Zärtelei; denn eben darum ist er dein Freund, daß
er mit untertrete und es deinen Schultern leichter mache.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Schiller Peter Peter
den_Paul
- 120. -
ein kleiner Baum; denn sie wird gegen 12 Fuß hoch, wenn sie nicht beschnitten
wird. Man verhindert dies aber durch das Köpfen und zieht sie in der Größe eines
Strauchs, wie den Rosenstock. Die weiße Blüthe hat einige Aehnlichkeit mit
der wilden Rose, ist aber ohne Geruch. Ihr folgt eine runde Frucht von der
Größe einer Schlehe, welche aus zwei bis drei an einander gewachsenen Kapseln
besteht ; jede derselben schließt einen Kern in sich, woraus die Chinesen ein Oel
presicn. Auf das Einsammeln der Blätter kcünmt sehr viel an, sowohl hinsicht-
lich der Zeit, als auch der Methode. Die erste Aernte, zu Ende Februar, wenn
die Blätter noch nicht ganz entfaltet sind, gibt den besten, den sogenannten
Kaiserthee. Die zweite Aernte im April, wo die etwas größern Blätter mit
ganz kleinen vermischt sind, ist geringer an Werth, und die dritte reichste Aernte
im Mai gibt die gewöhnliche Sorte. Zum Einsammeln werden eigene Leute
gedungen; denn es liegt sehr viel an der Wahl der Blätter und an der Ge-
nauigkeit und Reinlichkeit im Pflücken. Diese Leute dürfen daher auch, wenig-
stens bei den beiden ersten Aernten, nur mit Handschuhen die Blätter abbrechen,
und die, welche ausschließlich für den kaiserlichen Hof sammeln, müsieu sich so-
gar einige Wochen zuvor der Fleischspeisen enthalten, weil sonst der Athem
den Blättern nachtheilig sein soll. Gleich nach dem Abpflücken werden die
Blätter auf Eisenblechen geröstet und dabei öfters gewendet, sodann auf Bin-
senmatten ausgebreitet und mit flachen Händen gerollt und endlich in zinnerne
Kapseln eingeschlossen, damit ihnen die Luft Nichts von ihrer Güte nimmt.
Auch beim Einpacken und Versenden kommt Alles darauf an, daß die Luft
nicht zum Thee eindringen und sein feiner Geruch und dessen belebende Kraft
nicht verfliegen kann. Nichts desto weniger raubt die Seeluft und die ihr an-
hangende Feuchtigkeit dem Thee einen großen Theil dieser Vorzüge. Der soge-
nannte Karavanenthee, der über Kiachta aus China ausgeführt und von den
Russen über Land nach Europa gebracht wird, steht deßhalb nicht ohne Grund
in so hohem Preise. Der sogenannte Paraguaythee besteht aus den Blättern
eines dem Apfelbaume an Größe gleichkommenden Baumes in Paraguay und
bildet in Südamerika einen wichtigen Handelsartikel. Er wird auf Maulthieren
in Schläuchen versendet, und Peru erhält davon jährlich an 2'/2 Million
Pfund zum eigenen Verbrauche. Dieser Thee kommt aber nicht nach Europa,
weil er auf der Seereise sehr bald Geruch und Geschniack, mithin seine Wirk-
samkeit verliert.
7. Das Zuckerrohr.
Das Zuckerrohr wächs't in Asien, Afrika und Sicilien wild und wurde
von letzterem Lande nach Westindien gebracht. Nack der Verschiedenheit des
Bodens wird es 8 — 10 Fuß hoch und zwei Zoll dick. Es treibt, wie unser
Teichrohr, einen knotigen Halm mit bandförmigen Blättern und einem schnee-
weißen Blüthenbüschel. Der Halm ist durch und durch mit einem weißen, saf-
tigen und süßen Mark angefüllt, Das durch Schnittlinge fortgepflanzte Rohr
223
Durch den Riß nur der Wolken
Erblickt er die Welt,
Ties unter den Wassern
Das grünende Feld. H ch i l l e r.
5. Fr an kr e i ch *). — P ari s.
Wandern wir aus der Mitte Deutschlands gegen Südwest immer weiter
und weiter, so werden wir endlich vor den blauen Fluthen des mächtigen
Rheins stehen. Ueberschreiten wir diesen Strom, so treten wir in das herr-
liche Fr a n k r e ich ein. 37^ Mill. Menschen bewohnen dieses schöne und frucht-
bare, meist ebene Land, das von hundert Flüssen bewässert tvird. Ja wohl iß
Frankreich ein herrliches, gesegnetes Land; den» im Norden findet sich Alles,
wie in Deutschland: reichlich tragende Getreideäcker, lachende Obst- und Ge-
müsegärten, würzigdufteude Wiesen. Noch freundlicher gestaltet sich aber das
Bild im Süden. Hier wachsen Citronen, Orangen, Mandeln, Kastanien, Fei-
gen, Oliven und noch viele andere Früchte und Kräuter in Hülle und Fülle;
besonders gedeiht aber hier guter, feuriger Wein, mit welchem auch die mitt-
lern Provinzen überreichlich gesegnet sind. Und wo in Frankreich die Traube
spendende Rebe nicht fortkommen will, da macht man Obstwein, wie z. B. in
der Normandie; denn der lebenslustige, fast etwas leichtfertige Franzose hält
es mit dem Sprüchlein: „Der Wein erfreut des Menschen Herz." Deßhalb
wird in Frankreich auch nur wenig Bier gebraut. Doch trinkt der Franzose den
Wein nur höchst selten ganz rein. In der Regel mischt er ihn im Glase zur
Hälfte niit Wasser. — Wo das Land des Anbaues fähig ist, blühen Ackerbau
und Viehzucht. Namentlich herrscht aber in den vielen und mitunter sehr groß-
ßen Fabriken sehr reges Leben und eine seltene, musterhafte Thätigkeit; denn
die Franzosen sind ein fleißiges, erfinderisches und betriebsames Volk. Die
schönen, geschmackvollen Seidenzeuge, die buntfarbigen, prächtigen, seidnen
Tücher und Bänder, die ihr in den Gewölben unsrer Kaufleute erblickt, werden
größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer feurigen Farben, ihrer Festig-
keit und Reinheit, zieht man sie den deutschen und englischen seidnen Fabrikaten
vor. Pariser Umschlagetücher machen die Reise durch die ganze Welt. Die
Franzosen wirken aber auch Gold- und Silberstoffe, Tressen, prächtige und
kunstreiche Tapeten, eine große Menge Wollen - und Baumwollenzeuge u. s. f.
Und wie viele andere Galanterie - und Modewaaren verfertigen und verkaufen
nicht die Franzosen! Die Pariser Modewaaren sind auf den Sandwichinseln
eben so gut zu finden, wie in den Kaufläden Calcutta's und Batavia's.
Der Bergbau will aber in Frankreich weit weniger besagen, als bei
uns in Deutschland. Während die gesammten deutschen Silbergruben jährl.
200,000 Mark Silber liefern, geben die 33 Blei- und Silberbergwerke
*) Mit Savoyen und Nizza 10,000 ^Meilen.
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TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Rheins Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Frankreich Kaufläden_Calcutta's Frankreich Deutschland Nizza
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leib der Insekten ist Nord- und Südamerika durch einen feinen Faden, die
Landenge von Panama, verbunden. Zu beiden Seiten, nack Osten und
Westen, halten die Gewässer des Meeres es umschlungen, um von der alten
Welt es überall zu scheiden. Nur seine Nordwestspitze strebt in Asiens Nähe,
und eine Unzahl von Inseln im großen Oceane scheint den Weg anzudeuten,
der hier von Amerika nach Neuholland und nach Asien führt.
38. Das Meer.
Es mag ein überraschender Anblick sein, wenn Einer zum ersten Male
das unermeßliche Weltmeer schaut. Wer märe nicht schon überrascht gewesen,
wenn er zum ersten Male an der Hand des Vaters von seinem einsamen
Dorschen mit »ach der nahe gelegenen Stadt wanderte und da gar Vieles
sah, was er zu Hause noch nie gesehen halte! Wie war man erstaunt, wenn
»tan zum ersten Male einen »tüchtigen Teich oder einen großen Fluß erblickte!
Welchen gewaltigen Eindruck macht es aus uns, wenn die mächtigen Wogen
eines angeschwollenen Stromes an uns vorüber rauschen! Ein noch ganz an-
derer Anblick aber erwartet uns cm den Gestaden des unabsehbaren Meeres.
Welche Wassermasse, mit welcher alle Strome der Erde sich nicht vergleichen
lassen, ist da vor uns ausgebreitet! Noch sind wir rings von festem Lande
umgeben, wie daheim in unserer Stadt oder in unserem Dorfe. Aber wir
wandern weiter; wir steigen etwas bergauf, und da auf einmal liegt das Meer,
das langersehnte, vor unsern Augen. Eine graue, grüne oder noch anders
scheinende Wasserfläche reicht weiter, als das Auge z>l sehen vermag. Sie
dehnt sich aus bss an den Horizont, wo der Himmel auf ihr zu ruhen scheint.
Nwgends, wir mögen spähen, wie wir wollen, ist ein jenseitiges Ufer zu
finden. Spiegelglatt oder leichr nur sich kräuselnd ist die Wasserebene ohne
ein jenseitiges Ende ausgespannt. Äein Berg, kein Hügel, keine Erhöhung,
keine Abwechselung unterbricht die wunderbare Fläche. Da auf einmal braust
der Sturm heran. Da kommt Leben in das ruhige Gewässer. Immer höher
heben sich die vorn Sturme gepeitschten Wellen; immer tiefer sinken dazwischen
die Wellenthäler. Haushohe Wasserberge sieht man aufsteigen und wieder
senken, und weit an's Ufer heran schlagen die furchtbaren Wellen. Ein gewal-'
tiges Rauschen und Brausen begleitet die tiefgesurchten Bewegungen des Mee-
res, bis endlich die Wuth des Windes sich gebrochen hat und nach und nach
die alte Ruhe arg der weiten Wasserfläche zurückkehrt.
Jetzt besteigen wir ein Schiss, das uns hinaustragen soll in diese gewal-
tige Wasserwelt. Wir verlassen den festen Boden der Erde, um uns jenem un-
sicheren und beweglichen Elemente anzuvertrauen. Wir möchten sehen, wo
denn das Meer seine Grenzen, sein jenseitiges Ufer hat. Die Segel sind ge-
spannt und die Anker werden gelichtet. Wir steuern dabin zu, wo das Auge
kein Ende der unermeßlichen Wasserfläche finden kann. Immer schneller wird
der Lauf des Schiffes; immer weiter entfernt es uns von dem festen, schützen-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Ortsnamen: Panama Asiens Amerika Neuholland Asien