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28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
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TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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sie nur diejenigen, welche sie sehen, und durch deren Segnungen sie offenbar ge-frdert werden: Sol, Vulkanus und Lima1); von den brigen haben sie nicht einmal durch Hrensagen vernommen. Ihr ganzes Leben dreht sich um Jagden und bungen zum Kriege; von klein auf gehen sie auf Arbeit und Abhrtung aus. Die, welche am lngsten geschlechtlich unentwickelt bleiben, finden das grte Lob bei den Ihrigen; das, meinen sie, nhre stattlichen Wuchs, nhre die Krfte und sthle die Muskeln. Vor dem 20. Jahre aber von einem Weibe gewut zu haben, das zhlen sie unter die schimpflichsten Dinge; dergleichen lt sich nicht geheim halten, da sie einerseits gemeinschaftlich in den Flssen baden, anderer-seits Felle oder kleine Schurzleder zur Krperbedeckung brauchen, wo dann ein groer Teil des Leibes nackt bleibt.
22. Um Ackerbau kmmern sie sich nicht; der grte Teil ihrer Mhrung be steht in Milch, Kse und Fleisch. Auch hat keiner ein bestimmtes Ma Ackerland oder eigenen Grundbesitz, sondern die Obrigkeit und die Fürsten weisen immer auf ein Jahr den Stmmen und den Sippschaften, die unter sich zusammengetreten sind, Ackerland an, so viel und wo es ihnen gut dnkt, und zwingen sie, das Jahr danach anderswohin berzusiedeln. Dafr bringen sie viele Grnde bei: damit sie nicht, durch stete Gewohnheit verlockt, den Kriegseifer gegen Ackerbau vertauschten; damit sie nicht weiten Grundbesitz zu erwerben trachteten und die Mchtigeren die Niederen aus ihren Besitzungen verdrngten; damit sie nicht mit zu groer Sorglichkeit zum Schutz gegen Klte und Hitze bauten; damit nicht etwa Geldgier aufkme, woraus Parteiung und Zwietracht entstehe; damit sie das niedere Volk in guter Stimmung erhielten, wenn jeder she, da sein Besitz mit dem der Mchtigsten gleich stnde.
23. Der Gemeinden grter Ruhm ist es, in mglichst weitem Umkreise das Land verheert und Einden rings um sich zu haben. Das halten sie fr ein Kennzeichen der Tapferkeit, da die Grenznachbarn, aus ihren Lndereien ver-trieben, zurckweichen und niemand in der Nhe Fu zu fassen vermag; zugleich, meinen sie, wrden sie dadurch gesichert sein, indem die Furcht vor einem Pltz-liehen Einfalle schwnde. Wenn eine Gemeinde Krieg, den man mit ihr angefangen hat, abwehrt oder selbst Krieg anfngt, so wird zur Leitung des Kriegs eine Obrigkeit gewhlt, mit der Befugnis, Recht zu haben der Leben und Tod. Im Frieden gibt es keine gemeinsame Obrigkeit, sondern die Fürsten der Landschaften und Gaue sprechen unter den Ihrigen Recht und legen die Zwiste bei. Auf Rubereien steht keine Schande, wenn sie auerhalb des Gebiets der betreffenden Gemeinde vorfallen; ja, sie sprechen es ohne Hehl aus, sie wrden unternommen, um die Jugend zu den und die Trgheit zu mindern. Und hat einer der Fürsten in der Ratsversammlung erklrt, er wolle Fhrer sein, wer folgen wolle, mge sich melden, so stehen die auf, welche die Sache und den Mann gutheien, ver-sprechen ihren Beistand und werden von der Menge gelobt; die von ihnen, welche dann nicht gefolgt sind, werden als Ausreier und Verrter betrachtet, und in allen Dingen wird ihnen nachher Zutrauen verweigert. Gastfreunde zu verletzen, halten sie fr sndlich; wer aus irgend einem Grunde zu ihnen kommt, den schtzen sie vor Unbill und halten ihn heilig; solchen Gsten sind alle Huser geffnet, und man teilt mit ihnen die Nahrung.
*) Sonne, Feuer und Mond.
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- 54 -
28.
Die Agrarverhltnisse im Reiche Karls des Groen.
812.
Quelle: Verordnung der die Bewirtschaftung der Kammergter (Capitulare de villi imperialibus)1).
bersetzung- Erl er a. a. O. Bd. 2. S, 6468.
1. Wir wnschen, da unsere Landgter, die wir zur Besorgung unserer Wirtschaft eingerichtet haben, nur uns allein dienen und nicht anderen Leuten;
2. da unser Gesinde gut unterhalten werde und durch niemand ins Elend gerate;
3. da unsere Amtleute sich nicht unterfangen, unser Gesinde zu ihrem Dienste zu gebrauchen, nicht zu Fronden, nicht zum Holzfllen, noch sie andere Arbeiten zu vollbringen zwingen; da sie keine Geschenke von ihnen annehmen, kein Pferd, keinen Ochsen, keine Kuh, kein Schwein, kein Schaf, kein Ferkel, kein Lamm, noch sonst etwas auer Getrnk, Hlsenfrchten, Obst, Hhnern und Eiern ....
8. Es sollen unsere Amtleute unsere Weinberge bernehmen, die in ihren Bezirken liegen, sie gut besorgen und den Wein selbst in gute Gefe tun und sorgfltig darauf achten, da er in keinerlei Weise Schaden leide. Auch sollen sie von anderen Leuten Wein kaufen, um damit die kniglichen Pfalzen zu verborgen ____ Von unseren Weinbergen sollen sie uns fr unsere Tafel Wein senden.
Der Wein, der von unseren Gtern als Zins gegeben wird, soll in unsere Keller geschickt werden.....
17. So viele Landgter einer in seinem Bezirke hat, so viele Leute soll er dazu bestimmen, die Bienen fr unsere Wirtschaft zu besorgen.
18. In unseren Mhlen sollen sie im Verhltnis zur Gre derselben Hhner und Gnse halten, soviel matt kann.
19. Auf den Hauptgtern soll man bei unseren Scheuern nicht weniger als 100 Hhner und mindestens 30 Gnse halten, auf den Hufengtern aber mindestetts 50 Hhner und nicht weniger als 12 Gnse.
20. Jeder Amtmann soll Jahr fr Jahr reichlich Federvieh und Eier an den Hof liefern.....
24. Ein jeder Amtmann soll achthaben auf das, was er fr unseren Tisch zu liefern hat, damit, was er abzuliefern hat, sehr gut und ausgesucht und sauber sei ... .
28. Wir wnschen, da jhrlich in der Fastenzeit, am Palmsonntage, nach unserer Verordnung das Geld von unserem Wirtschaftsertrage, nachdem wir die Rechnungen von dem laufenden Jahre durchgesehen haben, eingezahlt werde.
34. Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, da, was die Leute mit ihren Hnden verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, ein-gesalzenes Fleisch, Wein, Essig, Maulbeerwein, Senf, Kse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der grten Reinlichkeit hergestellt und be-reitet werde ....
!) Karl schuf auf seinen eigenen Domnen frmliche Musterwirtschaften. Das be-weist das vorliegende berhmte Kapitulare aus dem Jahre 812. Die Bestimmungen dieser wichtigen Verordnung, die hier nur im Auszuge wiedergegeben werden kann, sind wohl geeignet, den Zustand der damaligen Landwirtschaft und Karls Bestrebungen auf diesem Gebiete darzulegen.
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- 66 -
fallene wste und ruinirte Huser vorhanden, deren proprietarii^) nicht des Vermgens wren, dieselben wieder anzurichten und in guten erbaulichen stand zu setzen: so wollen wir selbige gedachten unseren Franzsischen glaubensgenossen fr sie, ihre Erben, und Erbenserben eigentmlich anweisen und eingeben, dabei auch dahin sehen lassen, da die vorigen proprietarii wegen des werthes sothaner Huser befriediget und selbige von allen oneribus2), hypothequen, contributions-noten und andern dergleichen schulden, welche vorhin darauf gehaftet, gnzlich liberiret und frei gemacht werden sollen. Gestalt wir ihnen denn auch holz, kalk und andere rnaterialien, deren sie zur reparirung dergleichen wsten Huser be-nthiget, ohnentgeldlich anschaffen lassen und ihnen eine 6jhrige irnrnunitt von allen auflagen, einquartirungen und andern oneribus publicis3), wie selbige namen haben mgen, verstatten, auch die Verfgung machen wollen, da deren einwohnet nichts als die bloe confumptionsaccife whrender solcher 6 jhrigen freiheit davon abzutragen haben sollen.
6.
In denjenigen 'ftdten und anderen orten, woselbst sich einige wste Pltze und stellen befinden, wollen wir gleicher gestalt die Vorsehung ihnen, da dieselben sammt allen dazu gehrigen grten, wiesen, ckern und weiden, gedachten unseren Evangelisch-Resormirten Glaubensgenossen Franzsischer Nation nicht allein erb* und eigentmlich eingerumet, sondern auch da dieselben von allen oneribus und beschwerden, welche sonst darauf gehaftet, gnzlich liberiret und losgemacht werden sollen; gestalt wir denn auch diejenigen Materialien, bereit gedachte Leute zur bebauung dieser Pltze bebrfen werben, ihnen ohnentgelblich anschaffen und die von ihnen neu erbeutete Huser sammt beren Einwohner in den ersten 10 jhren mit keinen oneribus auer der obangeregten consnmptionsaccise belegen lassen wollen.....
7.
Sobald sich obgebachte unsere Evangelisch-Resormirte Glaubensgenossen Franzsischer Nation in einiger Stat ober Flecken niedergelassen, sollen ihnen die daselbst hergebrachte jura civitatis et opificiorum4) ohne entgelblich und ohne erlegung einiger ungelber concebiret6), und eben die beneficia6), rechte und gerechtigkeiten verstattet und eingerumt werben, beren anbere unsere an solchen orten wohnenbe und gebohrene unterthanen, genieen und fhig sind.....
8.
Diejenige, welche einige manufacturen von tuch, stossen, hten ober was sonst ihre Profession mit sich bringet, anzurichten willens sein, wollen wir nicht allein mit allen befalls verlangten freiheiten, privilegiis und begnabigung versehen, fonbern auch bahin bebacht sein und die anstatt machen, ba ihnen auch mit gelbe und anberen nothwenbigkeiten, bereit sie zur Fortsetzung ihres Vorhabens bebrfen werben, so viel mglich, assistiret und an hanb gegangen werben soll.
9.
Denen, so sich auf dem Lande setzen und mit dem aeferbau werben ernhren wollen, soll ein gewi stck lanbes uhrbar zu machen angewiesen, und ihnen alles
z) Eigentmer. *) Lasten. ) ffentlichen Lasten. *) Das Brgerrecht und Zunftrecht. e) zugestanden. ) staatlichen Vorteile.
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- 208
Kurz, es ist eine finanzielle Ttigkeit der ganzen Linie entwickelt worden; sie hat berall da eingegriffen, wo die finanzielle Beihilfe notwendig war.
In der Kommission herrschte volle bereinstimmung darber, da der Finanz-minister sich bei der Behandlung der ostpreuischen Angelegenheiten von jeder fiskalischen Engherzigkeit freigehalten hat, da er diese Dinge mit staatsmnnischem Weitblick und mit warmherziger Grozgigkeit behandelt hat.
Aber die Kommission war femer auch der bereinstimmenden Meinung, da alle brigen beteiligten preuischen Ministerien jedes an seiner Stelle seine Pflicht voll getan und an der Aufgabe der Wiederherstellung Ostpreuens mit voller Treue und mit vollem Verstndnis mitgearbeitet hat.....
Mit der Zentralstelle haben in vollem Umfange in der hingebenden auf-opfernden Ttigkeit fr den Wiederaufbau Ostpreuens die rtlichen, die provinziellen Stellen gewetteifert, sowohl die Staatsbehrden, Oberprsident, Landrte usw., wie alle Selbstverwaltungsorgane. Alle haben sie ihre volle Kraft in den Dienst des groen Werkes gestellt. Und wenn, in der Kommission vor allen Dingen, die Verdienste hervorgehoben worden sind, die der verdienstvolle Mann, der an die Spitze der Verwaltung Ostpreuens und der Hilfsttigkeit gestellt ist, der Ober--Prsident, die die Landwirtschaftskammer und ihr Vorsitzender, die der bereits genannte Flchtlingskommissar entfaltet haben, so soll das nicht auch die volle Anerkennung fr all die brigen Organe des Staates und der Selbstverwaltung ausschlieen, die in aufopfernder Ttigkeit zusammengewirkt haben, damit das, was wir alle anerkennen, damit die Ehrenpflicht, Ostpreuen wieder zu voller Blte zu verhelfen, auch in die Tat umgesetzt wird . . . .1).
Meine Herren, Friedrich der Groe hat nach dem Siebenjhrigen Kriege mit einer gewaltigen Kulturarbeit die von dem Kriege heimgesuchten Teile Preuens nicht nur in ihrer Wirtschaftlichkeit wiederhergestellt, sondern zu hherem Wohlstand, zu hherer Kultur gehoben. Was heute fr Ostpreuen geschieht, was fr Ostpreuen im Werke und geplant ist, stellt sich, so scheint mir, dieser Kulturttigkeit des groen Knigs ebenbrtig zur Seite. Aber ein groer Unterschied waltet zwischen damals und jetzt doch ob. Friedrich der Groe konnte an die Wieder-Belebung und den Wiederaufbau der vom Kriege heimgesuchten Teile feines Staates erst gehen, als die Waffen ruhten, als der Friede geschlossen war. Der preuische Staat und das preuische Volk sind aber, während noch die Wogen des Weltkrieges uns umtobten, selbst, als noch Teile der Provinz von den Russen besetzt waren, unmittelbar an den Wiederaufbau der schwer geschdigten Provinz gegangen. Das zeugt, wie in der Kommission hervorgehoben worden ist, von einem ganz ungewhnlichen Ma von Spannkraft des preuischen Staates und des preuischen Volkes. Diese Spannkraft aber legt wiederum an dieser Stelle Zeugnis ab von dem hohen Ma von sittlicher und wirtschaftlicher Strke, die dem preuischen Staat und dem preuischen Volke innewohnt.
Aus dem, was wir fr Ostpreuen tun und leisten, werden unsere deutschen Brder, werden unsere treuen Bundesgenossen doch das Vertrauen gewinnen knnen, da der preuische Staat und das preuische Volk nicht nur willens, sondern auch stark genug ist, durchzuhalten bis zum vollen Siege, der uns vor der Wiederkehr solcher schweren Kriegsleiden und Kriegsgefahren dauernd schtzt. (Lebhafter Beifall.)
x) Im folgenden schlgt die Kommission dem Hanse vor, die Staatsregierung zu er-suchen, auf weitere wirtschaftliche Hebung der Provinz, insbesondere durch innere Kolonisation, Verbesserung der Verkehrsmittel und Elektrisierung, Bedacht zu nehmen.
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Extrahierte Personennamen: Ostpreuens Friedrich_der_Groe Friedrich Friedrich
197
Deutschland. Doch mildert der Einfluß des Meeres das Klima und
macht es frei von Extremen, zumal sich auch der Einfluß des Golf-
stromes und der s.-w. Winde geltend macht. Der Niederschlag ist
reichlich, besonders in den Gebirgen, und so kommt es, daß' die Felder
beständig grün sind, im Winter selten mit Schnee bedeckt werden, im
Sommer selten in Trockenheit verdorren.
Weltstellung: Großbritannien ist mit allen erdenklichen Vorzügen
für den Weltverkehr ausgestattet. — Ziemlich im Mittelpunkt der Land-
massen gelegen (S. 76), rings von Meeren umflutet, zeigt es eiue schmale,
langgestreckte Gestalt, die besonders im W. zahlreiche Einschnitte hat,
so daß kein Ort weiter als 120 km vom nächsten, Seeschiffen zngäng-
lichen Hafen entfernt ist. — Der tief eindringende, spitz zulaufende
Bristolkanal gliedert die ihm ähnlich gestaltete Halbinsel Corn-
wall ab; n. davon entspricht die viereckige Halbinsel Wales der
ähnlich geformten Irischen See, die sich mit dem Nordkanal und
St. Georgskanal zwischen Großbritannien und Irland drängt.
Weiter n. folgen tiefere Einschnitte auf beiden Seiten, und zweimal
schnüren in Schottland tief eindringende Busenpaare die Insel zu-
sammen: Firth of Förth und Firth of Clyde [etd], die sich
auf 60 km nähern; Moray- [mörre] Firth und Firth of Lorn.
Der s. Teil der O.-Küste ist einförmiger gestaltet, gleichsam den
Buckel der Halbinsel darstellend, doch führen auch hier Themse und
Hnmber [ho] die Schiffe tiefer in das Innere.
Der Umstand, daß die Häfen auch im Winter eisfrei sind, sowie
die zahlreichen Kanäle haben zudem viel zur Hebung der Schiffahrt
beigetragen.
Endlich hat die Natur durch ihr Geschenk an Kohlen und Eisen
die Industrie groß gezogen, so daß die Produkte aus allen Enden der
Welt in England zusammenströmen, um mit vielfach gesteigertem Wert
wieder in alle Welt entsandt zu werden.
Bodenbildung und Bewässerung: Im S.-O. ist das Land eben
und nur von niedrigen Hügelketten durchzogen; im W. tritt überall
das Gebirgslaud bis an die Küste heran.
a. Das (niedrige) Bergland von Corn wall [itoal] s. vom
Bristolkanal. Es besteht aus breiten Rücken, abgerundeten Hügeln
und kleinen Plateaus mit undankbarem Boden, der aus weite Strecken
mit Heidekraut und Torfmooren bedeckt ist. Im W. setzt es sich in
den aus Zinn führendem Granit bestehenden Scilly-Jnseln fort,
die schon die Phönicier des Zinnes wegen besuchten.
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Extrahierte Personennamen: Clyde
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wales Irischen_See Irland Schottland England
261
Auch in Mexiko bewegt sich der Binnenverkehr noch zum
größten Teil auf unwegsamen Saumpfaden, obwohl das Eisenbahnnetz
in letzter Zeit gewaltig gewachsen ist. Von Vera-Cruz über Mexico
durchziehen die Eisenschienen der ganzen Länge nach das Land und
Zweiglinien setzen die Häfen beider Oceane mit einander in Verbin-
dung: Tampico-San Blas; Vera-Cruz-Acapulco (Mauzanillo, Hnatnlco).
Eine Pacificbahn bildet auch die Linie Coatzacoalcos-Tehnantapec.
In den öden Teilen des Britischen Nordamerika bilden die
Wasserwege die Hauptverbindungslinien. Sie ziehen sich auf
Strecken von vielen Hundert Meilen in die Wald- und Prärieeinöden,
können aber nur auf Nachen, „Canots", befahren werden, die man
um die nicht schiffbaren Stellen (Wasserfülle) herumzutragen vermag.
— Die Beschwerden des Verkehrs erinnern an die Wüstenreise, und
man hat die „Canots" treffend mit dem Namen „Wasserdromedare"
belegt.
Die V. St. sind im ö. Teil von einem dichten Eisenbahnnetz
überspannt; nach der w. Küste führen nur wenige Bahnen (Pacific-
bahnen), die aber als Verbindungsglieder zwischen den Oceanen für
den Welthandel von besonderer Bedeutung sind. Man unterscheidet
5 Linien, die von dem ö. Netz nach W. auslaufen und in Port-
land, San Francisco und Gnaymas (Mexico) ihr Ende erreichen.
Am wichtigsten ist die Linie der „Pacificbahn", die von Chicago
über den Evanspaß nach San Francisco führt. Bis Chicago führt
die Route der „Nordpacificbahn" (New - Jork - Pittsburg - Chicago-
[St. Paul-Portlaud^).
Die nördlichste Pacificbahn ist die canadische. Sie geht von
Montreal (Halifax) ^) aus und zieht n. von den Canadischen Seen
in w. Linie nach Vanconver. Sie ist die kürzeste von den Pacific-
liniert n. von Mexico.
§. 98. 5) In Australien ziehen sich in dem allein bevölkerten
S.-O. und O., sowie in Neu-Seeland eine Reihe von Eisenbahnlinien
hin, so daß hier die wichtigsten Punkte durch Schienenstraßen ver-
bunden sind.
Im übrigen bewegen sich Ochsenkarren auf Straßen, die zum
größten Teil nicht in gutem Zustande sind, nach dem Innern; doch
ist der Landhandel in Australien überhaupt nicht von großer
Bedeutung.
*) Im Winter können die Dampfer nicht bis Montreal gelangen, so daß
man auf den eisfreien Hafen von Halifax angewiesen ist.
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Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Britischen_Nordamerika San_Francisco Chicago San_Francisco Chicago Pittsburg Montreal Halifax Australien Neu-Seeland Australien Montreal Halifax
180
Lage: Ten ganzen D. des Erdteils einnehmend, zieht sich Ruß-
land durch sämtliche europäische Zonen mit Ausnahme der südlichsten.
Doch gedeihen auf der Halbinsel Krim in geschützten Gegenden auch
südeuropäische Produkte.
Der u. Polarkreis schneidet den Eingang des Weißen Meeres
(die nördlichsten Glieder in der kalten Zone). — Der 60° n. B. schneidet
Petersburg und läuft den Nordrussischen Laudrücken entlang; der 50°
n. B. zieht s. von *Kiew vorüber und trifft * Charkow [färfoff]; der
45° n. B. geht durch die Halbinsel Krim.
Für die Bestimmung der europäischen Pflanzenzonen ist indes zu
beachten, daß die Grenzlinien wegen des kontinentalen Klimas und der
kalten (sibirischen) N.-O.-Winde sich in Osteuropa weit nach S. herab-
senken.
Weltstellung: Seitdem der Weltverkehr sich hauptsächlich auf die
w. Seewege gerichtet hat, kann man Rußland, als am Ende der Welt
liegend betrachten, denn die öden Landmassen, welche sich im O. an-
schließen, sind dem Verkehr bis jetzt sehr wenig zugänglich, geschweige
denn, daß von empfehlenswerten Handelswegen nach anderen Ländern
in dieser Richtung die Rede sein könnte.
Die Gliederung des Landes ist durchaus ungünstig. Den Stamm
des Erdteils bildend, zeigt es eine ungeheure Ausdehnung der Land-
massen mit verhältnismäßig kurzen Küstenstrecken: das Eismeer mit
dem Weißen Meer, die Ostsee mit dem Finnischen und Rigai-
schen Meerbusen, das Schwarze Meer mit dem Asowschen
Meer und der Kaspisee.
So ist die Entfernung der mittleren Teile vom offenen Meer im
Verhältnis zu den andern europäischen Ländern eine gewaltige (gegen
200 M-), und wenn auch schiffbare Ströme weit in das Innere führen,
so ist dies doch nur ein schwacher Ersatz, da sie Seeschiffe nicht
tragen können und zudem einen großen Teil des Jahres mit Eis be-
deckt sind.
Die natürliche Beschaffenheit der angrenzenden Meere ist dem
Verkehr auch nicht gerade günstig.
Ter Kaspisee hat als Binnenmeer wenig Bedeutung, zumal er
fast überall von öden Landschaften umgeben ist. Projekt eines Kanals
nach dem Schwarzen Meer.
Das Eismeer kommt nur für die Ausfuhr der wenig bevölkerten
n. Gegenden in Betracht und liegt weitab von den Weltstraßen, dabei
ist der Verkehr durch Eis sehr gehindert.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
156
tische Scheidegebirge hin, dessen wichtigste Teile die Sierra de
Gnadarrama, de Gredos, de Gata, da Estrella [lj] sind.
Durch dasselbe wird das Plateau in die beiden Hochebenen von Alt-
und Neu-Castilien geschieden.
a. Alt - Castilien ^) nnifaßt das Gebiet n. des Scheidegebirges. —
Den n. Rand bildet die Cantabrisch-astnrische Kette, welche
vom W.-Ende der Pyrenäen die ganze N.-Küste entlang zieht und im
W. in das vom Mmho [ttjo] durchströmte Galicische Bergland
übergeht Der bequemste Übergang ist bei Santander (Eisenbahn). —
Den O-Rand bittet kein geschlossenes Gebirge; am wichtigsten ist hier
die Lücke, in welcher die Straße von 'San Sebbstian über »Vittoria
(Schlacht 1813) und 'Burgos nach ^Valladolid [lj] führt.
In der tiefsten Einsenkuug von Alt-Castilien fließt der am O.-
Rande entspringende Duero, welcher sich unterhalb ^Oporto ins
Meer ergießt.
b. Neu-Castilien erstreckt sich vom Castilischen bis zum
Andalnsischen Scheidegebirge (Sierra Moreua). Der O.-Rand
ist auch hier nicht geschlossen; in der nördlichsten Lücke fließt der Jalon.
S. davon die Sierra de Cueuea (Quelle des Tajo [ch], Jücar [ch]
und Gnadalaviar). — Niedrige Ketten in der Mitte des Plateaus (Berge
von Toledo) bewirken zwei Mulden, in denen der Tajo und der
Guadiaua dem Ocean zueilen- Beide Flüsse werden im untern Teil
ihres Laufes nach S.-W. abgelenkt, namentlich der Gnadiana, der in
mächtigem Bogen das Andalusische Scheidegebirge durchbricht.
Nach W. fallen die Plateaus in Terafsen zum Meere ab, so daß
sich Portugal (und S.-Galicien) als Vorstufe der Hochflächen darstellt. —
Bei dem reichen Niederschlag und dem fruchtbaren Boden (Orangenhaine,
Oliven, Mandeln und Feigenplantagen) vermag die Landwirtschaft
reichen Ertrag zu erzielen; leider werden die portugiesischen Landschaften
sehr schlecht bebaut.
Die castilischen Hochebenen selbst tragen, da sie von Randgebirgen
eingeschlossen sind, vielfach steppenartigen Charakter (Culturlaud findet
sich meistens nur in den Flußthälern. Vergl. die Lage der Städte)
und werden zum größten Teil zur Schafzucht (Mennos) benutzt.
Winteraufenthalt der Herden in Estremadüra.
6) In dem wilden Gebirgsland zwischen Nen-Castilien und der
O.-Küste (kein einheitlicher Name) befinden sich kleinere Tiefebenen von
') So genannt nach den Castellen, welche die Christen bei der Wiedereroberung
des Landes gegen die Sarazenen erbauten. — Der f., also zuletzt eroberte Teil
heißt demnach naturgemäß Neu- Castilien.
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Extrahierte Personennamen: Gredos Estrella Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Alt-Castilien Andalusische_Scheidegebirge Portugal Estremadüra Nen-Castilien
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Saloniki, wahrend die Straße zum Adriatischen Meer von 'Prisren
das Drinthal benutzt, von welchem sie erst bei der s. Biegung des
Flusses nach «Skutari am See von Skntari überspringt.
Im S. schließt sich an das Amselfeld der Schar-Dagh, der
seine s. Fortsetzung in Ketten findet, welche den schmälern Teil der
Halbinsel der Länge nach durchziehen. Den s. Teil derselben bilden
das Gr am mos- und das Piudus-Gebirge, an das sich wieder
die Gebirge von Mittel-Griechenland anschließen. Diese
lösen sich bereits in einzelne Gebirgsstöcke (Parnaß, Kithäron, Helikon)
auf und finden in der Inselgruppe der Kykladeu ihre Fortsetzung.
Parallel dem Grammos- und Pindns-Gebirge erhebt sich an der
O.-Küste die Bergreihe des Olympos, Ossa und Pelion (hafen-
lose Steilküste), von denen der Olympos (mit fast 3000 m) zum
höchsten Punkt der Halbinsel aufsteigt. Geschieden ist er vom Ossa
durch das reizende Tempethal, durch welches der Peueios seine
Gewässer dem Meere zuführt.
Diese Kette setzt sich fort in den Gebirgen von Euböa und in der
ö. Reihe der Kykladen. Auch w. von den Gebirgen, welche nach S.
die Fortsetzung des Schar-Dagh bilden, finden sich parallel lausende
Ketten, die Albanien und Epirus erfüllen und bis zum Busen von
Patras zu verfolgen sind. Auch w.-ö. streichende Gebirgsketten laufen
vom Hauptzuge aus. So vom N.-Eude des Pindns nach N.-O- zum
Olymp das Volutza-Gebirge (die alten Kambnnischen Berge); von
dem S.-Ende das Othrys- Gebirge und s. von ihm der Öta, der am
Meere einst eine nur 16 m breite Pforte ließ, den berühmten Ther-
mopylenpaß (jetzt infolge der Anschwemmungen eine M. breite
sumpfige Niederung).
Völlig getrennt von den n. Gebirgen schließen sich die des
Peloponnes zu dem Arkadischen Gebirgslande zusammen, von
welchem s. Ausläufer die drei Spitzen der Halbinsel bilden. Der
wichtigste ist der Taygetos (2500 m), der mittlere von den dreien.
Die Höhen Griechenlands sind meistens entwaldet, Ackerbau wird
bei der Verwahrlosung der Bevölkerung wenig betrieben, noch lange nicht
die Hälfte des anbaufähigen Landes ist unter den Pflug genommen.
Besser steht es damit in den Ebenen, namentlich in dem fruchtbaren
Thessalien, der Kornkammer Griechenlands.
Ö. vom Schar-Dagh ändert sich die Streichungsrichtung der
Gebirgsketten, die hier vielfach in w.-ö. Richtung ziehen. An der Küste
haben wir das Macedouisch-thracische Bergland, das im N.
und O. bis an das Märitzathal heranreicht und von Wardar und
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