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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

2. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

3. Erdkunde - S. 238

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 238 — Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu- blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao; außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen. Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un- ermeßlichen Reichtums der Natur. Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be- nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E. Die Republik Peru hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch- linge (Bild 88). Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral- schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen. Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-

4. Erdkunde - S. 239

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 239 — Bild 88. Ein Mischling von Peru. schaft und fortwährender Kriege stark herabgekommen. Die Industrie ist bedeutungslos. Der Handel hat sich etwas gehoben. Zwei Eisen- bahnen führen von der Küste mit einer Erhebung bis fast zur Höhe des Montblanc über die Anden. Unter den Handelsartikeln nimmt immer noch die erste Stelle der Guano ein, der verwitterte Mist von See- vögeln, der auf den regenlosen Inseln an der peruanischen Küste sich ange- sammelt hat und ein äußerst ergiebiges Düngemittel bildet. Die Hauptstadt ist Lima (104000 E.), dessen Hafen Callao mit 35 000 E. — Im Innern liegt Cuzco (kußko; 22 000 E.), die Hauptstadt der altperuanischen Jnkas, mit vielen Überresten großartiger Bauten. Die (zwanzig) vereinigten Staaten von Brasilien umfassen die Osthälfte von Südamerika. Den nördlichen Teil des Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilia- nischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zum Quellgebiet des La Plata. Das Innere ist vielfach noch unbekannt — Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasserreichsten Stromes der Erde. Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund. Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das Mineralreich lieferte einst viel Diamanten; jetzt ist seine Aus-

5. Erdkunde - S. 240

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
240 — beute recht dürftig. Weit wichtiger sind die Produkte aus dem Pflanzenreiche. Besonders in den tropischen, reich bewässerten Gebieten entfaltet sich eine Pracht und Üppigkeit der Vegetation wie in keinem andern Lande der Erde. Die unermeßlichen Urwälder bringen seltene und kostbare Gewächse hervor. So liefern sie das Brasilholz (wovon das Land seinen Namen hat), Gummi, Kautschuk und verschiedene Farbhölzer. Von größter Wichtigkeit ist die Land- Wirtschaft. Das hervorragendste Produkt ist der Kaffee. Bra- silien erzeugt hiervon in ehr als die Hälfte des Bedarfes der ganzen Erde (1896 ungefähr 620 Millionen Kz). Außerdem sind noch wichtige Produkte: Tabak, Zucker, Baumwolle, Kakao und ver- fchiedene Knollengewächse (Tapioka). Die Industrie ist noch ganz belanglos. — Der Handel gewinnt durch die Ausländer immer mehr an Bedeutung. Die Bevölkerung des Riesenreiches ist recht gering; auf einem Flächenraum vou 8 360 009 qkm (15mal so groß als Deutschland) wohnen nur 15 Millionen Einwohner. — Der Abstammung nach siud ungefähr 5^/g Millionen Weiße (daruuter viele Deutsche), 3 Millionen Neger, i/2 Million wilde Indianer (bekannt die Boto- kuden) und 5v2 Millionen Mischlinge. — Mit Ausnahme der In- dianer sind sämtliche Bewohner katholisch. Die Hauptstadt Rio (de) Janeiro (scha-) (mit den Vor- orten 800 000 E.) liegt überaus malerisch am schönsten Hafen Süd- amerikas und ist der wichtigste Ausfuhrplatz für Kaffee und Zucker. — 23ahin (200 000 E.), die zweite Handelsstadt Brasiliens. — Per- nambuco (Recife) mit 190000 E. vermittelt hauptsächlich den Export von Brasilholz, das nach dieser Stadt auch Peruambukholz genannt wird. — Porto Alegre (55000 E.) ist der Hasen für die deutschen Kolonien in Südbrasilien. Tie Republik Bolivia ist durchweg Binnenland. —- Die Bewohner (höchstens 2 Mil- lionen auf 1334000 qkm) sind zur Hälfte Indianer (Bild 89), zur Hälfte Weiße und Mischlinge. Sie bekennen sich mit Ausschluß

6. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

7. Erdkunde - S. 214

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 214 — Entwicklung von Riesenströmen begünstigt, welche sich mit ihren mächtigen Nebenflüssen weithin verzweigen. — Nordamerika hat zudem an den fünf Kanadischen Seen das größte Süßwasserbecken der Erde. Übersicht der bedeutender» Ströme. A. In das Nördliche Eismeer mündet: der Mackenzie (mäckensi), nachdem er die Gewässer mehrerer Seen gesammelt hat. B. In den Atlantischen Ocean: 1. der St. Lorenzstrom, der Abfluß der fünf Kanadischen Seen: Oberer See, Michigan (mischigän)-, Huron (juron)-, Erie (iri)= utid Ontariosee — zwischen beiden letztern der weltberühmte Niagarafall (Bild 80) —, 2. der Hudson, 3. der Delaware (delleuähr), 4. der Mississippi-Missouri, der längste Strom der Erde (6754 km); er entsteht ans dem Mississippi und dem noch wasserreichern und längern Missouri, welche sich bei St. Louis vereinigen. In seinem Unterlaufe erhält der Strom von rechts noch den Arkansas und Red River (Roten Flnß), von links den Ohio (oheio) mit dem Tennessee.— 5. Der Rio grande del Norte, 6. der Magdalenenstrom, 7. der Ori- noco, 8. der Amazonenstrom (Amazonas, im obern Laufe Maraüon genannt), der mächtigste und wasserreichste Strom der Erde, dessen Gebiet ungefähr 7 Mill. qkm umfaßt (— 13mal die Fläche von Deutschland); unter seinen mehr als 200 Nebenflüssen sind die größten: rechts: der Ucayali, Madeira, Tapajoz und Xingu; links: der Rio Negro. Ein selbständiger Strom, der nur den Mündungsbusen mit dem Amazonas gemeinsam hat, ist 9. der Tocantins. 10. Der San Francisco. 11. Ter Rio de la Plata entsteht aus der Ver- einigung des Uruguay mit dem Parana und Paraguay. C. In den Großen Ocean: 1. der Columbia (Oregon), 2. der Colorado. Iv. Klima und Produkte. Amerika erstreckt sich durch alle Zoueu mit Ausnahme der südlichen kalten. Deshalb weist es größere klimatische Gegensätze auf als jeder andere Erdteil. Meeresströmungen,

8. Lehrstoff für Quinta und Quarta - S. 14

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
14 N. des Ohio liegt das Gebiet der fünf Canadischen Seen: Oberer See, Michigan- fmischigäns, Huron- fjüronf, Erie [iri], Ontario-See [ontério]. Zwischen Erie- und Ontariosee ist der Niagarafall; aus dem Ontario-See geht der St. Lorenz ström in den St. Lorenzbusen. §. 7. Mittel-Amerika hat viele kleine Hochebenen. Auf dem Festlande wie auf den Inseln (S. 12) werden die Produkte gezeitigt, die bei uns als Kolonialwaren in den Handel kommen, wie Zucker, Kaffee u. a. Auch Tabak, Baumwolle und Reis gedeihen'vorzüglich. §. 8. Süd-Amerika hat die hohen Gebirge ebenfalls im W.; sie werden Cordilleren [btíjé] oder Anden genannt. Im N. sind mehrere Ketten nebeneinander, zwischen denen Hochebenen liegen. Die wichtigsten sind folgende: 1) die Hochebene von Colombia. Auf ihr fließt der Mag- da len en ström in das Caribische Meer. 2) die Hochebene von Ecuador. Die Ketten sind mit hohen Vulkanen besetzt; am höchsten ist der Chimborazo ftschimboraßo). 3) die Hochebene von Bolivia mit dem Titicacasee. Im S., in den Anden von Chile ftschileß ist der Aconcagua fgu — gws. der höchste Berg Süd-Amerikas (7000 oa). Im O. hat S.-Amerika niedrigere, aber ausgedehnte Bergländer: das Brasilianische Bergland und das Bergland von Guayana sgwajanas. An der Nordküste ziehen die Ketten von Venezuela fweneßuolaf. Zwischen den Bergländern liegen weite Ebenen: 1) die Llanos fljlnosf um den Orinoco. 2) die Ebenen um den Amazonas, die wegen des dichten Urwaldes Salvas genannt werden (Vanille und Kakao). Der Amazonenstrom ist der wasserreichste Strom der Erde. 3) die Pampas mit reichen Rinder- und Pferdeherden um den Paraná, der in den La Plata bus en (Stadt Buenos Aires — gute Lüfte) geht. Aus den Küstenländern Südamerikas, soweit sie in Würmern Breiten liegen, kommt eine große Menge unserer Kolonialwaren, besonders Kaffee, Zucker und Kakao. — Von andern Erzeugnisfen sind besonders Baum- wolle, Tabak, Mais und Reis zu erwähnen. Das Küstengebiet von Peru bis Chile ist die Heimat der Kartoffel. In der Tierwelt sind Südamerika eigentümlich: der Puma, ein kleiner Löwe, den man auch zähmt und zur Jagd benutzt, der Jaguar, der Alligator und in den Anden der Kondor, ein gewaltiger Raub- vogel. Hier findet sich auch das Lama, ein kleinerer Vertreter des Kamels.

9. Lehrstoff für Quinta und Quarta - S. 16

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
16 10) Brasilien. Hptst. Rio de Janeiro an der O.-Küste S.- Amerikas. Das Land liefert mehr Kaffee als alle andern Länder der Welt zusammen. Im s. Teile sind viele deutsche Kolonien. 11) Guayana sgwajünas, n. von Brasilien, gehört den Engländern, Niederländern und Franzosen (Cayenne): Kolonialland. An stralien. §. 11. Lage und Ausdehnung. Australien, wenig kleiner als Europa, liegt zum größten Teile auf der s. Halbkugel und zerfällt in den Kontinent, die Inseln des inneren Jnselkrauzes von Neu- Guinea [gu g] bis zu der stiefelförmigen Doppelinsel Neu- seeland und die Inselgruppen des äußeren Jnselkranzes. Der Wendekreis des Steinbocks geht mitten durch den Kontinent; die Insel- gruppen liegen fast alle in der heißen Zone. §. 12. Grenzen: Im O. der Große oder Stille Ocean. Im S. und W. der bis an die Insel Tasmanien reichende Indische Ocean, der die große Australische Bucht bildet. Im N. stoßen der Indische und der große Ocean zusammen; letzterer bildet den Carpentaria-Golf. §. 13. Bodenbeschaffenheit: Das Festland hat die hohen Gebirge an der O.-Küste. Im S.-O. sind es die Australischen Alpen, nördl. davon die Blauen Berge, deren Ausläufer bis zur N.-O.-Spitze gehen. In den großen Ocean gehen nur kurze Küstenflüsse; nach W. werden die Australischen Alpen durch den Murray smorrel entwässert. Hier ist auch reichlicher Regen; weiter im Innern herrscht oft Regenmangel, wo- durch unfruchtbare Wüsten gebildet werden. Die Inseln des inneren Jnselkranzes sind meist gebirgig, nament- lich Nen-Guinea und Neuseeland, die Inselgruppen des äußeren Jnsel- kranzes sind z. T. ganz niedrige Korallen-Jnseln, z. T. tragen sie hohe Vulkane. §. 14. Tier- und Pflanzenwelt: Unter den Tieren herrscht die Ordnung der Beuteltiere vor, deren größter Vertreter das Känguru ist. Der Dingo (Hund) ist das einzige Raubtier. Daneben das Schnabeltier, der schwarze Schwan, der Leierschwanz, der Casuar (eine Straußenart).

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 372

1874 - Mainz : Kunze
372 Veränderungen an der Erdoberfläche. wandelte und 1225 zur Zuydersee anwuchs. Stets noch wird Holland mit Ueber- flutungen und Vernichtungen bedroht, wenn es nicht durch kostspielige Dämme und Deiche sich schützt. Die Insel Helgoland, ehemals größer, wird dielleicht in ein paar Jahrhunderten verschwunden sein. Gleich den Dörfern auf der Stelle des jetzigen Dollart und der Zuyder-See siud manche Küstenstädte uutergegaugen, z. B. Mavali- puram südlich von Madras in Indien, Jnlin am Ausflüsse der Oder. Dagegen setzt das Meer auch Land an. Ravenna z. 23., zur Römerzeit dicht am Meere, liegt jetzt l1/2 Stunden davon entfernt, und südlich von Bordeaux (les landes) hat sich auf einer ziemlichen Strecke die Küste erweitert. 2) Auch tief im Boden ist Bewegung und sind Kräfte in Thätigkeit, die zur Aeuderung der Erdoberfläche, und zwar auf gewalttätigere Weise als die geschilderten, beitragen: Erdbeben und vulkauische Ausbrüche sind ihre Wirkungen. — Was die Erdbeben betrifft, so kommen sie an gewissen Orten seltener vor als au andern, im ganzen aber so häufig, daß man dreist behaupten darf, kein Tag gehe vorüber, wo nicht irgendwo, in einem oder dem andern Lande eins verspürt würde, und kein Jahr, wo nicht irgendwo ein gewaltiges von Zerstörungen begleitet wäre. Die Ttadt Scheumcha am Südostfuß des Kaukasus ist seit dem 11. Juni 1859 3mal fast vollständig zerstört worden, Erzerum in Armeuien war in diesem Jahrhundert 2 mal der völligen Ver- nichtung nahe, Haleb (Aleppo) nebst andern großen Orten Syriens desgleichen; Caracas in Südamerika stürzte 1812 zusammen, indem die ganze Provinz Venezuela heftig erzitterte. Im Jahr 1746 hatte die peruanische Stadt Lima sammt ihrem Hafenort Callao das gleiche Schicksal, die aufgestoßene Meerflut verschlang den letzteren Ort. Auch in Deutschland, von dem man sonst sagen konnte, daß ihm Erderschütte- rnngen so fremd seien, daß ganze Geschlechter dahingingen, ohne von Erdbeben anders zu wissen als durch Berichte, haben, uameutlich in der hessischen Provinz Starkeuburg, seit Anfang des Jahres 18g9 häufig Erdstöße, oft mit mehr oder minder bedeutenden bleibenden Wirkungen (Emportreibungen des Bodens, Entstehen oder Versiegen von Quellen :e.), stattgesnudeu. Eö versteht sich, daß solchen Erdstößen das zerbrechliche Menschenwerk, Bauten aller Art, eher unterliegt, als die Hügel und Berge, auf denen es errichtet war; heftige Stoße aber können anch Berge zerreißen, Thäler verschütten und den Anblick der Gegend verändern. Bei dem Erdbeben, das im Jahre 1797 ganz Peru erschütterte, mehrere Städte, darunter Quito, zerstörte, warfen einige stark schwankende Berge ihre Gipfel ab. Bei dem Erdbeben von Lissabon i. I. 1755, dessen Verbreituugsbezirk sich über mehr denn 600000 Q.-M. erstreckte, folgten die Stöße so rasch auf einander, daß ein großer Theil der Einwohner sich nicht zu retten vermochte, in Zeit von 6 Miuuten lag die Stadt in Trümmern; das Meer gerieth in uugeheure Bewegung, man sah auf Augenblicke eiue trockue Furt im Tajo, dessen Wasser rückwärts geschlendert ward. Ganz Portugal erbebte, so daß Berge aus- einander barsten, mächtige Felsstücke herabfuhreu, hin und wieder sich der Boden öffnete, und Wasser in Massen zu Tage quoll. In der Nachbarschaft Portugals ward die Erschütterung ebenfalls verspürt, wenn auch mit weniger furchtbaren Wirkungen, in Madrid, in Gibraltar, in Marokko; an vielen Stellen des westlichen Europas hat man die Wirkungen gesehen, besonders an Quellen, die momentan aufhörten oder an
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