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1. Erdkunde - S. 48

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 48 Küsten größtenteils flach und wenig gegliedert. Die Ost- see bildet vier große Buchten: die Danziger, pommersche, Neu- städter und Kieler Bucht. Der Ostseeküste eigentümlich sind die flachen, strandseeähulichen Haffs: das Kurische, Frische und Stettiuer Haff, sowie die gassenartigen Buchten (Föhrden) in Schleswig. Die deutsche Nordseeküste wird von der Mündung der Elbe und dem Weser-Jadebusen unterbrochen und endet im Westen mit dem Dollart. Unter den deutschen Inseln ist das liebliche Rügen Bild 11. Die Insel Helgoland. die größte; in der Ostsee liegen außerdem: Usedom und Wollin, Fehmarn und A l s e n. Die n o r d s r i e s i s ch e n (Röm, Sylt, Führ, die Halligen) und oft friesischen (Wangeroog, Norderney, Borkum) Inseln an der deutschen Nordseeküste sind Reste eines ehemals zu- sammenhängenden Dünenzuges; nur Helgoland (Bild 11) ragt mit seinem Buntsandsteinfelsen 60 m über die See. Ii. In seiner Bodengestaltung zeigt das Deutsche Reich eine große Mannigfaltigkeit. Von den vier Stufen Mittel-

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 7

1874 - Mainz : Kunze
— 7 - Stettiner Haff buchtenreich mit vorliegenden höheren und bewal- deten Inseln: Alfen, Schleswigs Brückenkopf und Rügen, Stralsunds idyllisches, durch Sturmflutheu zerrissenes Vorland; in Hinterpommern geradlinige Sandküste, in Preußen durch Haffbildung und die Halbinsel Samland gegliederte Dünen- küste. Auch die Ostsee kein unfruchtbares Meer; friedlicher und blutiger Kampfplatz der nördlichen und südlichen Germanen. Große Zahl von Seestädten seit der Germanisierung: Lübeck, im Mittelpunkt des Hansagebietes, nur 8 Meilen von der unte- ren Elve, einst der nächste Hafen für die gewerblichen sächsischen und westfälischen Hansastädte; Stettin, der Hafen für das getreidereiche Oder- und Warthegebiet. Die Seestädte Preußens, Dan zig und Elbing im fruchtbaren Weichseldelta, Königs- berg am Pregel und Memel, der Hafen des Niemengebietes, die nördlichste preußische Stadt, werden durch das Wintereis, noch mehr durch die nahe russische Zollgrenze beengt. 2. Hinter der Ostseeküste die baltische Seenplatte, die bis in die Sandflächen Jütlands verlaufende Fortsetzung des nördlichen uralischen Landrückens, durchschnittlich 3—500' hoch (Thurmberg in Pomerellen über 1000'), Wasserscheide zahlreicher Flüsse, meist Acker- oder Waldboden in der Umgebung der Ge- Wässer, ties durchfurchte öde Sandhöhen besonders in Hinter- Pommern, mit bedeutendem frnchtbaren Vorlande um das kurische Haff und die pommersche Bucht. In den östlichen und mittleren Theilen auch breite Abdachung zu den Sumpfstreifen des Hinter- landes durch meist öde waldige Sandflächen: in Preußen die masurische Johauuisburger Wilduiß, westlich der Weichsel gegen die Oder hin die Tuchler Haide mit der Verbiuduugs- straße zwischen dem fetten Danziger Werder und der Neu- mark*), dem südlichsten Theile des ganzen Landrückens. Ab- dachuugeu der Mecklenburger Platte: Uckermark (zur Oder), Ruppin^), Prieguitz, Lauenburg lznrhavel und Elbe). Die vom sarmatischen und wendischen Tieflande abgewandten und eigenartigen zum Theil idyllischen Küstenlandschasten *) Am Sumpfstreifen des Südrandes eine andere Verbindungsstraße des Ostens und Westens von Thorn aus; beide gedeckt durch Küstrin sin der Nähe Zorndorf). Hier des „Oberstlieut. Fritz" nationalökonomische Studien im Hinblick anf jenes Sumpfland, den Warthedistrict. **) Mit den kleinen Parkseen des Rhin (Rheinsberg); von da über Fehr- bellin zur ähnlichen Landschaft von Sanssouci.

3. Lehrstoff für Quinta und Quarta - S. 32

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
32 Küstenbildung. Die Nordseeküste ist überall Flachküste. Die West-, Ost- und Nord friesischen Inseln sind Reste der einstigen Dünen, die das Meer zerstört hat. Zuidersee [feuber], Dollart und Jadebusen sind ebenfalls durch den Andrang des Meeres gebildet worden. Wilhelms- haven am Jadebusen ist deutscher Kriegshafen; die wichtigsten Handels- plätze liegrn an den großen Strömen: ^Rotterdam im Rheindelta, *Br einen an der Weser und Hamburg an der Elbe. Die deutsche Ostseeküste weist vier größere Buchten auf: die Kieler, Lübecker, Pommersche und Danziger Bucht. An der Ostküste Schleswig- Holsteins dringen lange, schmale Buchten, sogenannte Förden, tief in das Land ein, so die Kieler Förde (Kriegshafen Kiel) und die Schlei (an ihr die Stadt Schleswig). Im östlichen Teile der Küste tritt Haff- bildungsi auf: Stettiner, Frisches und Ku risch es Haff. Das Stettiner Haff ist durch die Inseln Usedom und Wollin von der Ostsee getrennt, so daß 3 Wasserstraßen entstehen, die zum Meere führen. Das Frische und Kürische Haff sind durch die Frische und Kurische Nehrung vom Meere geschieden und stehen nur durch schmale Wasserstraßen, das Pillauer Tief und das Memel er Tief, mit ihm in Verbindung. Die wichtigsten Handelsplätze liegen auch hier an den Mündungen größerer Flüsse: ^Lübeck (Trave), * Stettin (Oder), *Danzig (Weichsel), ^Königsberg (Pregel). Die Nord- und Ostsee sind durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal verbunden, der den größten Seeschiffen zugänglich ist. Bodenbildung und Bewässerung: Das Land ist im S. gebirgig, im N. eben; es senkt sich von dem Kamm der Alpen zu dem Gestade der Nord- und Ostsee. Süddeutschland wird nach O. hin durch die Donau entwässert, im übrigen findet die Entwässerung nach N. hin statt. tz. 36. Die Alpen. Die Alpen sind das höchste Gebirge Europas; da sich an ihnen die N.-Winde brechen, trennen sie das sonnige Italien von dem kühleren Mitteleuropa und bilden so eine Klimascheide. Sie beginnen an dem Golf von Genua und ziehen in weiten! Bogen bis nach Wien an der Donau. Am höchsten sind sie im W., weiter nach O. werden sie niedriger, aber auch breiter. Die hohen Gipfel sind mit ewigem Schnee bedeckt, und Gletscher finden sich vielfach. Gefährlich sind im Hochgebirge die Lawinen- Die Linie, bis zu der der ewige Schnee herunterreicht, nennt man Schneegrenze. In wärmeren Gegenden, wo es nur regnet oder der herabgefalleue Schnee im Laufe des Jahres auftaut, sammelt sich das Wasser zu Flüssen und eilt dem Meere zu, dem es die Winde in Form von Wasserdampf *) A. E. 13.

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 119

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Elbe. 119 Insel und wird sie, vielleicht schon in einem Jahrhundert, ganz verschlingen. Die Eng- länder haben einen Leuchtthum! daselbst erbaut. §. 5. Nachbarküste der Oftsee. Das Gebiet der 19 Meilen langen Eider, die in der Rendsburger Haide schiffbar wird und bei Tönningen in die Nordsee fällt, ist klein, der Elbmündung nahe; es läßt sich daher von der Grenze der Dithmarschen an bequem mit der Seeküste zusammennehmen, welche nördlich von der unteru Elbe und Havel liegt. Dies sind die Länder, die westlich vom Aus- fluß der Trave Holstein, nud östlich Mecklenburg heißen. Unter den Küstenflüssen merken wir: die Trave, nur 16 Meilen lang; sie entwindet sich dem Plöner und andern holsteinischen Seen. Von der Stecke- nitz, einem Zufluß der Trave, wurde schon 1398 ein Kanal nach Lauen- bürg a; d. Elbe gegraben. Die Warnow, aus einer Menge kleiner Seen ihr Wasser ziehend, 21 Meilen lang, wird unterhalb Rostock zur breiten langen Seebucht, die schwere Schiffe trägt. Man zählt der Seen in Holstein über 50, in Mecklenburg über 200, und die Gebiete der Havel, der untern Oder, und fernere Küstenländer der Ostsee sind ebenfalls in Ueberstnß mit solchen stehenden Gewässern begabt, was deutlich anzeigt, daß hier überall in gewisser Entfernung von der Küste ein fast horizon- taler Landstrich hinzieht, der diefen Seengürtel bildet. Der Strand an der Ostsee ist nicht so niedrig, wie an der Nordsee, und um so weniger den Verwüstungen des Meeres ausgesetzt, da in der Ostsee keine Ebbe und Flut wechselt. — Unter den Landseen sind zu merken: Nw. der Travemündnng: der Eutiner, Plöner und Westensee; S. der Ratzeburger und So. der Schweriner See. Der Müritz kann zum obern Havelland ge- rechnet werden und viele andere Seen Mecklenburgs, wie der Tollensee und die von Malchin und Kummerow, gehören durch den Peenefluß zum Gebiete der unteren Oder. Der Besatz von Seen und Weihern, die häufig durch Ausflüsse schmaler Wasser- ärmcheu und Bäche an einander hängen, ist da, wo Havel, Peene nud Tollensee ihre Namen bekommen, so groß, daß man nur mit Mühe die Wasserscheide zwischen den Flüssen auffindet. — Von Bergen kann hier keine Rede fein; doch hat der Boden seine Eiuseukungen und Erhöhuugen; jene mit Wassern ausgefüllt oder mit Wiestugras und fruchtbaren Aeckern prangend und nur hie und da bruchig oder morastig; höhere Striche dagegen oft sandig als Geest oder Haide. Schöne Laubwälder machen den Anblick des Landes angenehm und überlagern oft Hügeln, die den Umwohnern für Berge gelten. Die höchsten Hügel: der Helpterberg bei Woldegk, der Rnhnerberg und die Hohe Burg sind oben S. 92 schon angeführt; ihnen nahe kommt manche Höhe in Holstein. Die Luft ist an der Küste und zwischen den Seen feucht, was den Gras- wuchs befördert; darum große Rindvieh- und Pferdezucht. Holsteiuer Butter und

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 140

1874 - Mainz : Kunze
140 Mittel-Europa. merkwürdig durch große Schlachten gegen Napoleon, die erster? am 7. und 8. Februar und die letztere am 14. Juni 1807. — Königsberg in der Luftlinie 71 Mln. von Berlin, Festung und Hauptort in Altpreußeu mit 112000 E., Universität und starkem Handel zur See. Die Stadt, die in der preußisch-deutschen Geschichte eine hervor- ragende Bedeutung hat nud in deren einem Theile noch enge Gassen mit vielstöckigen Giebelhäusern an die hanseatische Zeit erinnern, liegt auf hüglichtem Boden am Pregel, der im frischen Aasf mit den Wassern der Nogat, Alt-Weichsel und Passarge sich mischend, bei Pill au, dem eigentlichen Hafen Königsbergs, in die Ostsee mündet. Im Dome liegt n. a. Kant begraben; auch eine Statue ist ihm errichtet. Die Landschaft Sam- land hat manche Haidestrecken, aber auch schöne Laubwälder z. B. bei dem reizenden Seebade Warniken. — Gnmbinnen ist Hauptort im Littaner Lande, wo das heitere Volk reich ist an Dainos (alten Liedern) und eigne Tracht und Sitten bewahrt- Dort ist auch vorzügliche Pferdezucht, besonders in dem k. Landgestüte zu Trakehueu. dem besteingerichteten von Europa. Weil sich Preußen bis zur Mündung des Riemen (oder Memel) erstreckt, so merken wir noch Folgendes, das freilich nicht znm Weichselgebiete gehört: Tilsit am Riemen mit 21,000 E. bekannt durch den Frieden, der 1807 nach der Schlacht bei Fnedland den Krieg Preußeus und Rußlands gegen Frankreich beendete. Eine Stunde unterhalb der Stadt beginnt die 4 Meilen lange Tilsiter Niederung, ein Marschland zwischen den Memelarmen Gilge und Ruß bis aus kurische Haff. Noch vor 100 Jahren war es lauter Moor oder Bruch. Ter Fleiß rüstiger Ansiedler hat im Streit mit überschwem- Menden Wassern den Sumpfschlamm iu die fettesten Wiesen und Gemüsefelder nmge- schaffen. So bezwang hier wie an vielen Orten der Mensch die Natur. Noch an mancher Stelle Deutschlands ist sowohl der Boden zu verbessern als neues Gewerbe einzuführen; es braucht nur Kopf, redlichen Willen und Fleiß. — Memel mit 22,400 E. an der Oeffnung des kurischen Haffs in die Ostsee, nördlichste Stadt Preu- ßeus, in öder Sandebene; ihr Seehandel (94 Segler und 8 Dampfer) ist im Zuueh- men begriffen. Nicht weit davon ist die Grenze des russischen Staates, der sich von Osteu her seit 140 Jahren dem baltischen Meere genähert und seine Herrschaft an der Küste ausgebreitet hat. Auch dort ist noch viel Deutsches in Sprache und Lebensart auf den Landsitzen der reichen Edelleute nud in den Städten; denn im 12. Jahrhnn- dert gründeten Bremer Kanfleute an der Mündung der Düna eine Niederlassung, woraus die Stadt Riga entstand. Bald verbreiteten deutsche Ordensritter unter den Letten, Kuren und anderen Nachbarvölkern, die großeutheils gleich den heiduischm Preußen zum littauischeu Stamm gehörten, das Christeuthum und ihre Adelsherrschaft. Der zu Marienburg wohnende Hochmeister bestellte zur Regierung der Länder einen eigenen Heermeister. Dies währte nur bis ins 16. Jahrhundert, wo die Länder, noch ehe das Landvolk gäuzlich nmgedeutscht war. nnter die Herrschaft des Polenkönigs kamen. Ein Theil ward nochmals von den Schweden in Besitz genommen; alles aber gerieth zuletzt in die Hände der erobernden Russen.

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 372

1874 - Mainz : Kunze
372 Veränderungen an der Erdoberfläche. wandelte und 1225 zur Zuydersee anwuchs. Stets noch wird Holland mit Ueber- flutungen und Vernichtungen bedroht, wenn es nicht durch kostspielige Dämme und Deiche sich schützt. Die Insel Helgoland, ehemals größer, wird dielleicht in ein paar Jahrhunderten verschwunden sein. Gleich den Dörfern auf der Stelle des jetzigen Dollart und der Zuyder-See siud manche Küstenstädte uutergegaugen, z. B. Mavali- puram südlich von Madras in Indien, Jnlin am Ausflüsse der Oder. Dagegen setzt das Meer auch Land an. Ravenna z. 23., zur Römerzeit dicht am Meere, liegt jetzt l1/2 Stunden davon entfernt, und südlich von Bordeaux (les landes) hat sich auf einer ziemlichen Strecke die Küste erweitert. 2) Auch tief im Boden ist Bewegung und sind Kräfte in Thätigkeit, die zur Aeuderung der Erdoberfläche, und zwar auf gewalttätigere Weise als die geschilderten, beitragen: Erdbeben und vulkauische Ausbrüche sind ihre Wirkungen. — Was die Erdbeben betrifft, so kommen sie an gewissen Orten seltener vor als au andern, im ganzen aber so häufig, daß man dreist behaupten darf, kein Tag gehe vorüber, wo nicht irgendwo, in einem oder dem andern Lande eins verspürt würde, und kein Jahr, wo nicht irgendwo ein gewaltiges von Zerstörungen begleitet wäre. Die Ttadt Scheumcha am Südostfuß des Kaukasus ist seit dem 11. Juni 1859 3mal fast vollständig zerstört worden, Erzerum in Armeuien war in diesem Jahrhundert 2 mal der völligen Ver- nichtung nahe, Haleb (Aleppo) nebst andern großen Orten Syriens desgleichen; Caracas in Südamerika stürzte 1812 zusammen, indem die ganze Provinz Venezuela heftig erzitterte. Im Jahr 1746 hatte die peruanische Stadt Lima sammt ihrem Hafenort Callao das gleiche Schicksal, die aufgestoßene Meerflut verschlang den letzteren Ort. Auch in Deutschland, von dem man sonst sagen konnte, daß ihm Erderschütte- rnngen so fremd seien, daß ganze Geschlechter dahingingen, ohne von Erdbeben anders zu wissen als durch Berichte, haben, uameutlich in der hessischen Provinz Starkeuburg, seit Anfang des Jahres 18g9 häufig Erdstöße, oft mit mehr oder minder bedeutenden bleibenden Wirkungen (Emportreibungen des Bodens, Entstehen oder Versiegen von Quellen :e.), stattgesnudeu. Eö versteht sich, daß solchen Erdstößen das zerbrechliche Menschenwerk, Bauten aller Art, eher unterliegt, als die Hügel und Berge, auf denen es errichtet war; heftige Stoße aber können anch Berge zerreißen, Thäler verschütten und den Anblick der Gegend verändern. Bei dem Erdbeben, das im Jahre 1797 ganz Peru erschütterte, mehrere Städte, darunter Quito, zerstörte, warfen einige stark schwankende Berge ihre Gipfel ab. Bei dem Erdbeben von Lissabon i. I. 1755, dessen Verbreituugsbezirk sich über mehr denn 600000 Q.-M. erstreckte, folgten die Stöße so rasch auf einander, daß ein großer Theil der Einwohner sich nicht zu retten vermochte, in Zeit von 6 Miuuten lag die Stadt in Trümmern; das Meer gerieth in uugeheure Bewegung, man sah auf Augenblicke eiue trockue Furt im Tajo, dessen Wasser rückwärts geschlendert ward. Ganz Portugal erbebte, so daß Berge aus- einander barsten, mächtige Felsstücke herabfuhreu, hin und wieder sich der Boden öffnete, und Wasser in Massen zu Tage quoll. In der Nachbarschaft Portugals ward die Erschütterung ebenfalls verspürt, wenn auch mit weniger furchtbaren Wirkungen, in Madrid, in Gibraltar, in Marokko; an vielen Stellen des westlichen Europas hat man die Wirkungen gesehen, besonders an Quellen, die momentan aufhörten oder an

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1051

1874 - Mainz : Kunze
Nordamerika — Vereinigte Staaten. 1051 in Mississippi. Das Land ist flach und sehr warm, an der Küstengegend sumpfig und ungesund. Hier liegt 20 Meilen oberhalb der Strommündung und durch Dämme gegen Neberschwemmnng geschützt die Hafenstadt Netv-Orleans, deren Bevölkerung sich im Winter auf 191000 Köpfe beläuft. Wer kann, zieht im Sommer aufs Land. Großer See- und Binnenhandel, ein Haupthafen für die Ausfuhr von Baumwolle, Zucker, Tabak und anderen Stapelprodukten. Sitz der Regierung ist das Städtchen Baton Ronge weiter landeinwärts am Strome. — 23) Arkansas (2455 Q.-M., 484000 E.), nördlich vom vorigen zwischen dem Ozarkgebirge und dem Mississippi. Der noch schwach bevölkerte Staat hat den Namen vom Arkansas erhalten, der es durchströmt; er wurde 1836 als Staat in die Union aufgenommen und gehörte ur- sprünglich zu dem großen Gebiete, welches 1803 von Frankreich gekauft wurde. Er vermittelt den Uebergang vom Süden zum Norden, weshalb mit nur wenigen Aus- nahmen alle dem amerikanischen Ackerbauer bekannten Getreidearten, Pflanzen und Früchte innerhalb der Grenzen dieses Staates gezogen werden können. Das Klima ist gemäßigt, aber plötzlichem und häusigem Wechsel ausgesetzt. Hauptort: Little Rock. — 24) Texas (12900 Q.-M., 819000 Bew.), das sich 1835 von Mexico losriß und 1845 in die Union aufgenommen wurde, liegt zwischen den Flüssen Sabine und Rio grande del Norte; es wird viel bedenkender werden als Florida. Unter spanischer Herrschaft mit Absicht vernachlässigt, damit es ein ödes Grenzland bleibe, zieht es jetzt Ansiedler in ziemlicher Menge an. Zwar sind die Gestade fast hafenleer und das angeschwemmte Küstenland bis auf 12 Meilen landeinwärts feuchtwarm und nur für Neger erträglich; mit dem aufsteigenden Boden aber wird das Klima gesund und breiten sich wellenförmige Savannen aus, wie Blnmenmeere, mit Wäldchen be- streut, hinter denen in noch größerer Entfernung, wohl 50 Meilen vom Golf, Hoch- flächen und Berge sich erheben, wo die Komantfchen und andre Indianer Hansen. Wie der Aubau in Texas vorwärts schreitet, sieht man daraus, daß es im Jahr 1835, wo es unabhängig ward, nur 40000 Bewohner zählte, seine Bevölkerung, worunter 50000 Deutsche und 250000 Farbige, sich also unterdes verzwanzigfacht hat. Dem Gebirgs- lande enteilen mehrere Flüsse, meist zwischen hochbewachscnen Ufern, und werden in den mittleren Savannen schiffbar, doch ohue tiefe Mündungen. Der Colorado er- gießt sich in die Matagordabai, die nur für 3 m. tief gehende Schiffe zugänglich ist, und der Gnadalnpe in die noch seichtere Hcuiggeistbai. Nur die Bai von Gal- veston, die den aus 3 Forks gebildeten Trinidad (oder Trinity) aufnimmt, hat in der Einfahrt eine Wassertiefe von 4 m. Auf dem Trinity wie auf dem Brazos fahren Dampfer. Der große Greuzstrom Rio Bravo (oder Grande) del Norte kann bis Laredo aufwärts schiffbar gemacht werden. — Die deutschen Ansiedler, für die das Klima an der Küste tödtlich wäre, wenden sich gewöhnlich nördlich einer Linie, die sich vom Brazos unweu Sau Felipe de Austin gen Westen zieht bis zum linken Ufer des Nueces, oberhalb der Vereinigung dieses Flusses mit dem San Miguel und Rio Frio. Nördlich dieser Linie bis auf die Vorhöhen des Gebirgs ist der Boden fruchtbar, gut bewässert, hinreichend mit Baum-Inseln versehen, wenig von Moskitos und Stech- fliegen heimgesucht, vou mildem Klima im Winter, und im Sommer durch Seewinde gekühlt. Da findet man die deutschen Niederlassungen: Jndnstry, Nassau, Neu- Braunfels und Friedrichsbnrg. Mais und Baumwolle, Weizen, Gerste, Hafer 67*

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 123

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Oder. 123 Iv. Stromgebiet der Ader nebst der Uachbarküste. §. 1. Der Strom mit den Nebenflüssen. Umgrenzung. Das Odergebiet streckt sich neben dem der Elbe in Nordwest!, und zu- ^etzt nördlicher Richtung zum baltischen Meere oder zur Ostsee hin. Alles Land, woran es im O. grenzt, gehört zum Weichselstrom. In gerader Linie durchschneidet die Oder bis zum großen Haff 67, bis zur Mündung in die pommersche Bucht (Swine) 72, mit den Krümmungen insgesammt 121 Meilen. Sie entsteht (554 m. über dem Spiegel der Ostsee) am Liesel- berge im südlichen Gesenke und wird erst durch Zufluß der Oppa und Olsa bedeutender. Bis dahin gehört sie noch dem kleinen österreich. Schlesien an, worauf sie in das große preußische Schlesien tritt, es der ganzen Länge nach durchströmt, und durch Brandenburg und Pommern sich zur Ostsee bewegt. Unter den Nebenflüssen merken wir links: die Glatzer Neiße, diekatzbach mit der wüthenden Neiße, den Bob er mit der Queis, die Lausitzer Neiße; rechts die Malapaue, die Bartsch und die große 96 Meilen lange ^Wartha mit der Netze. Größe des Stromge- biets: 2207 lh Meilen. In der letzten nördl. Richtung ist die Abdachung so unbedeutend, daß der Fluß sich häufig in viele Anne theilt und unzählige Jnselchen bildet. Vor der breiten, einer Meerbucht ähnlichen Mündung liegen zwei große sandige Inseln, Usedom und Wol» lin. Dadurch entsteht das kleine und große Haff, ein Süßwasser-See, der sich neben den Inseln dreiarmig ins Meer ergießt. Die Arme heißen Diwenow, Swine und Peene. Der letztere ist eigentlich ein Nebenfluß, der aus den Mecklenburger Seen von Malchin und Kummerow herkömmt und, nachdem er den Tollensee ans- genommen, sich mit der linken Mündung der Oder vereinigt. Durch das Wasser der Peene erstreckt sich die Oderküste westl. bis gegen die Warnow. Oestl. ist sie beschränkter, doch lassen sich die Küstenflüßchen Rega und Persante und ein Strich Landes bi& in die Nähe der Weichselmündung bequem mit dazu rechnen. Sucht man die Umgrenzung des Gebiets bestimmter auf, so findet sich, daß die Wasserscheide auf der linken Seite vom Lieselberge an stets auf Gebirgen bis zur Lausitz, dann in ebenem Lande, Spree, Havel und Warnow westl. lassend, znr Ostsee hinzieht. Auf der rechten Seite läßt sie Teschen links, Pleß rechts, und zieht über Tarnowitz n. s. w. gen Ost zu einem breiten Landrücken, wo die Wartha entspringt. Diese Höhe liegt in der Mitte zwischen Krakau und Czenstochau, und sendet sowohl au beiden Ufern der Wartha kleine Höhenzüge hinab, die noch die Umgegend Czenstochans verschönern, als auch schmale Erhebungen als Wasserscheide zwischen Oder und oberer Wartha, (s. o. S. 92.). Von Bergen aber, ja von eigentlichem Hügelland ist nichts mehr anzutreffen. Ebenso flachrückig ist die Scheide zwischen Wartha und Weichsel, die nach Jnowrazlaw, quer durch den Kanal Brombergs, die Stolpeqnelle vorbei, zwischen Lanenbnrg und Pntzig an die Ostsee zieht.

9. Erdkunde - S. 63

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
63 bedeutendsten aller Nebenflüsse mit einem großen Zufluß. 3. Durch diese rechten Zuflüsse nähert sich die Elbe der Oder und diese der Weichsel so sehr, daß die Ströme mittels Kanäle verbunden werden konnten. Die Weichsel. Sie entspringt auf dem Nordwestabhange der Karpaten, durch- fließt Polen in einem großen Bogen und tritt bei Thorn in das Deutsche Reich. Vor ihrer Mündung teilt sie sich in zwei Arme: in die eigentliche Weichsel, welche sich in die Danziger Bucht, und in die Nogat, welche sich ins Frische Haff ergießt. Der Njemen (die Memel). Er entspringt unfern der Waldaihöhe, ist bei seinem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und mündet in mehreren Armen ins Kurische Haff. Seen. Nach Skandinavien und Rußland hat Deutschland unter allen europäischen Staaten die meisten Seen. Dieselben bilden zwei Gruppen im Norden und Süden Deutschlands. Die nördliche Seengruppe breitet sich um die Ostsee aus und besteht aus mehreren hundert Seen, von denen der Mauer-, Spirding-, der Müritzer- und Schwe- rinersee die bekanntesten sind. Die südliche Seengruppe liegt auf der schwäbisch-bayerischen Hochebene und am Fuße der Alpen. Die meisten dieser Seen sind durch Naturschönheit ausgezeichnet (Ammersee, Würm-, Kochel-, Walchen-, Tegern-, Schlier-, Chiemsee, Königssee u. s. w.). Mitteldeutschland hat nur wenige und un- bedeutende Seen. Kanäle. Die wichtigsten deutschen Kanüle sind: 1. Der Ludwig-Donau-Mainkanal. Er verbindet die Regnitz mit der Altmühl, also den Rhein mit der Donau und so- mit auch die Nordsee mit dem Schwarzen Meere. 2. Der Müllroser oder Friedrich - Wilhelmskanal zwischen Spree und Oder.
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