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1. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 59

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
59 Und um mich klang es so froh und hehr Und über mir tagt es so helle. Und unten brauste das ferne Wehr Und der Weser blitzende Welle. Wie liebender Sang aus geliebtem Mund So flüstert es rings durch die Bäume, Und aus des Thales offenem Grund Begrüßten mich nickende Träume." Hier oben auf dem Klüt fjalten auch wir Rast unter dem schattigen Laubdache eiuer alten Eiche oder Buche, und nickende Träume begrüßen auch uns. Da wird es lebendig in den Klöstern, Burgen und Thälern des Wesergebietes, und wir sehen die gelehrten Mönche in einsamer Zelle in Kunst und Wissenschaft sich vertiefen und andere mit sorgenschwerem Angesichte sich rüsten zu weiter Reise, um als Glaubensboten fremde wilde Länder aufzusuchen, von wo es vielleicht keine Wiederkehr giebt. Zu ihnen gehörte Ansgar, der Apostel des Nordens. Aus dem Burgen erproben die Ritter im Turniere gegenseitig Kraft und Gewandtheit, oder sie erjagen in den unwegsamen Wäldern Bären und Wölfe; aber zur Zeit des Faustrechtes etwa im Jahre 1250 reiten sie leider auch als gemeine Wegelagerer hinunter von ihren Burgen, um die vorüberreisenden Kaufleute zu überfallen und zu berauben. Die Bewohner der Thäler, die tapferen Sachsen mit den langen, blonden Haaren, bekleidet mit dem über Kopf und Schulter geworfenen Bären- oder Ochsenfelle, kämpfen in heißem Glaubenskampfe mit den Franken, welche 772 unter Karl dem Großen ihre Eresbnrg an der Diemel zerstört und ihre Jrmenfäule, diesen riesenhaften Baum, welcher nach ihrem Glauben das Weltall trug, umgestürzt hatten. Und wir sehen die Stadt Hameln zu unseren Füßen im Jahre 1284 von Ratten und Mäusen heimgesucht. Ein wunderlich aus- sehender Abenteurer aus fernen Landen, mit der Hahnenfeder auf dem Hute und der Querpfeife in der Tasche, erscheint als Netter in der Not. Hohen Lohn versprechen ihm die hart geplagten Bürger für die in Aussicht gestellte Befreiung von jenen unheimlichen Gästen, und siegesgewiß bläst er auf feiner Querpfeife seltsame Melodieeu. Da, o Wunder, versammeln sich alle Ratten und Mäuse um ihn, und er führt den ganzen Haufen in die Weser dein sicheren Tode entgegen. Aber weil die Bürger wortbrüchig ihm seinen Lohn ver-

2. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 65

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
^chte Ncise: Tie Leine. Erster Tag: Von der Quelle ins an die Rhumemündung. Die Leine entspringt bei dein Dorfe Leinefelde auf den: „Oberen Eichsfelde" in der Provinz Sachsen, und sie durchfließt darauf zunächst das hannoversche „Untere Eichsfeld", das ist eine wellenförmige Gegend, aus welcher wegen der dichten Bevölkerung häufig Musikanten und Hausierer mit Holzwaren und Singvögeln zu uns kommen. Die Umgebung von Duderstadt, dem Hauptorte des hannoverschen Eichs- seldes, heißt wegen ihrer großen Fruchtbarkeit die „Goldene Mark". Es wird bei Duderstadt viel Tabak gebaut, der aber bei den Kennern in keinem guten Rufe steht. Die Stadt hat 4500 Einwohner. Aus dem Eichsfelde fließt die Leine nach Südwesten; sie nimmt dann aber bald die nördliche Richtung an, welche sie der Weser gleich in ihrem ganzen Hauptlaufe beibehält. In der Nähe von Reinhaufeu, drei Stunden südlich von Göttingen, liegen auf zwei hohen Bergkuppen an dem engen Bremkerthale die Burgtrümmer der beiden Gleichen, von welchen man nach Süden das schön bewaldete Bremkerthal und nördlich das hiermit gleichlaufende, etwas breitere Gartethal mit seinen fruchtbaren Äckern übersieht. Nach diesen Burgen und Bergen ziehen bei gutem Wetter aus Göttingen und den benachbarten Orten ganze Scharen von Natur- freunden, welche hier an langen, ungehobelten Tischen oder auch im weichen Grase und Moos ein Ruheplätzchen finden. Die Bergzüge, welche sich nördlich an das Gartethal schließen, saßt man am rechten Leineufer bis über Göttingen hinaus mit dem Namen „Göttinger Wald" zusammen, und an der linken Seite heißen sie „Hoher Hagen". Wiermann, Heimaiskunde. 5

3. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 31

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
31 Der Perlensucher geht bis über die Kuiee ins Wasser, fühlt nach den Muscheln und wirft die gefundenen an das Ufer. Er muß aber erst viele Muscheln öffnen, ehe er eine Perle findet. Die Perlen sollen dadurch entstehen, daß die Schnecke etwaige, durch Insektenstiche ent- standene Löcher in den Muscheln mit ihrem Speichel zuklebt. Eine Stunde unterhalb der Hardauquelle liegt, umgeben von wohlgepflegten Rieselwiesen, die eigentliche Heimat der Wiesenbauer, das Dorf Suderburg, wo seit vielen Jahren eine gut besuchte Wiesenbauschule besteht. Im Winter erhalten hier etwa 60 Schüler, außer den: Unterrichte in den Fächern der landwirtschaftlichen Schulen, Anleitung zur rechten Anlage und Behandlung von Berieselungswiesen, und im Sommer gehen sie dann, sosern sie nicht Anerben von Bauern- Höfen sind, unter Leitung älterer Wiesenbauer in die Fremde, um das Gelernte praktisch zu verwerten. Bei Snderbnrg, Hösseringen und in der Nähe von Unterlüß können wir einen Blick thnn in die dortigen Kieselgruben, welche vor langen Jahren, wie das die darin vorkommenden Abdrücke von Hechten und Karpfen beweifen, Süßwasserteiche gewesen sind. Diese Teiche sind nach und nach dadurch trocken gelegt, daß sich jahrelang Schichten von kleinen Wasserpflanzen (Algen) mit kieselhaltigem Panzer aus alte Schichten gelagert und schließlich das ganze Becken ausgefüllt haben. Die Kieselerde wird benutzt als Putzpulver und zur Herstellung von Dynamit. Nun greifen wir wieder zum Wanderstabe und erreichen in zwei Stunden das kleine, reinliche Städtchen Uelzen, inmitten von Wiesen, Äckern und schattigen Laubwäldern an der Ilmenau gelegen. Gleich Fallingbostel ist die Umgebung eine liebliche Oase der Lüneburger Heide, welche Mithoff in seinem Werke „Kunstdenkmale im Fürstentum Lüneburg" mit folgendem Verse beschreibt: „Aus braunem Meer der Heide Em Eiland taucht empor, Auf ihm, wie im Geschmeide Von Fluren, Wald und Weide, Im Silberband der Auen Gar lieblich anzuschauen, Hebt Uelzen sich hervor." Uelzen hat 8000 Einwohner, welche teils lebhaften Handel treiben mit Flachs, Leinewand und den schon bei Celle, Walsrode und Soltau genannten Erzeugnissen der Heide, audernteils aber auch

4. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 77

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
77 bürg und Schladen durchfließt die Oker stellenweise in mehreren Armen das breite, mit Kiesgerölle übersäete „Steinfeld". An einem Zuflüsse der Oker — an der Gose — liegt am nörd- lichen Rande des Harzes die alte bis zum Jahre 1803 freie Reichs- stadt Goslar mit 12000 Einwohnern, von dem Rainmelsberge, dem Stein- berge und anderen Höhenzügen umkränzt. Viele deutsche Kaiser habeu in Goslar Hof gehalten, und die Kaiserpsalz ist jetzt glanzvoll wieder hergestellt. In bezng auf öffentliche und Privatbauten aus alter Zeit ist Goslar der Stadt Hildesheim ebenbürtig an die Seiten zu setzen. Der Bergbau im Rammelsberge ist für die Stadt von großer Be- deutung. 2. Die Radau entspringt an der Nordseite des Brockens und fließt bei Vienenburg in die Oker. Sie gleicht einem lustigen, mut- willigen Kuabeu; indem sie hüpfend, springend über und um die im Flußbette liegenden Felsblöcke dahinstürzt und in schnellem Laufe der Ebene zueilt. 1:19 Gefälle. Von dem 24 rn hohen, künstlich her- gestellten Radaufall erreicht man Harzburg in 3/4 Stunden, und bei Harzburg tritt der Fluß in die Ebene hinein. Harzburg ist der gemein- schaftliche Name für die 3 brannschweigschen Orte: Neustadt, Bünd- heiin, Schlewecke, zusammen mit 6000 Einwohnern. Auf dem „Großen Burgberg", mit den wenigen Ruinen der Harzburg, steigt man in etwa einer Stunde hinauf. Die Harzburg ist von Heinrich Iv. in den Jahren 1065—1069 erbaut. 3. Die Ecker fließt nicht weit von dem Radanthale ebenfalls in nördlicher Richtung von dem Brockenfelde herab, tritt beim Eckernkruge in die Ebene und mündet bei Schladen in die Oker. Sie hat auch ein starkes Gefälle: 1:24 und ist gleich der Radau ein jugendlich, übermütiges Flüßchen. 4. Die Jlfe entspringt au: Brocken selbst und mündet bei Börßum in die Oker. Sie hat ein enges, tieses Flußbett und ist in dem starken Falle ihrer Gewässer von keinem anderen Harzflusse übertroffen 1:10 Gefälle. Durch den Jlfenstein — eine mächtige, 150 ni hohe Felspyramide — und durch den gegenüberliegenden Westerberg wird eine halbe Stunde oberhalb Jlsenburg eiu großartiges Felsenthal ge- bildet. Nachdem die Ilse dieses durchflössen hat, verläßt sie bei Ilsen- bürg das Gebirge. Weuu der Mond mit seinem bleichen Lichte in dieses schroffe Jlsethal und andere ähnliche Harzthäler herniederscheint, so gewinnen die oft seltsam und abenteuerlich gebildeten Felsen in

5. Erdkunde - S. 61

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
c — 61 — b) links: 1. die Eder (zur Fulda), 2. die Diemel und 3. die Hunte, durchfließt den Dümmersee. Die Weser ist der einzige Strom, welcher vom Ursprung bis zur Mündung dem Deutscheu Reiche angehört. Die Elbe. Sie entspringt auf der Südseite des Riesengebirges, fließt in einem weiten Bogen durch das nördliche Böhmen und tritt durch das Elbsandsteingebirge nach Deutschland über. Hier durch- setzt sie den südlichen Landrücken und strömt in vorherrschend nord- westlicher Richtung der Nordsee zu, in die sie busenförmig bei Cuxhaven mündet. Nebenflüsse der Elbe sind: a) rechts: 1. die Jser, 2. die Schwarze Elster, 3. die Havel, der „Seenfluß", links mit der Spree vom Lausitzer Gebirge; b) links: 1. die wasserreiche Moldau, 2. die Eger, 3. die Mulde, entsteht aus der Zwickauer und Freiberger Mulde, 4. die thüringische Saale, empfängt von rechts die Weiße Elster mit der Pleiße rechts und von links die Ilm, die Unstrut mit der Helme links und die Bode. Die Oder. Sie hat ihren Ursprung am Südostabhange des Gesenkes, tritt durch die Mährische Pforte auf deutsches Gebiet und trügt von Kosel ab größere Lasten. In drei Stufen durchsetzt sie in Nordwest- licher Richtung den südlichen und dann nach Norden den bal- tischen Landrücken, erweitert sich unterhalb Stettin zum Stettiner Haff und mündet in drei Armen: Peene, Swine und Dievenow zwischen den Inseln Usedom und Wollin in die Pommersche Bucht. Nebenflüsse der Oder sind: a) rechts: 1. die Klodnitz, 2. die Bartsch, 3. die Warthe mit der Netze rechts;

6. Erdkunde - S. 62

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 62 — b) links: 1. die Glatzer Neiße, 2. die Katzbach mit der wütenden Neiße rechts, 3. der Bober mit dem Queis links, 4. die Lausitzer Neiße und 5. die Peene. Die Weichsel. Sie entspringt auf den Beskiden, fließt in einem großen Bogen durch Polen und tritt oberhalb Tho rn in Preußen ein. In nörd- licher Richtung durchbricht sie dann den baltischen Landrücken und bildet vor ihrer Mündung ein fruchtbares Delta („das Werder"). Rechts fließt die Nogat ins Frische Haff, nordwärts der Haupt- arm, die Weichsel, durch einen neuen Durchstich iu die Danziger Bucht. Auf deutschem Gebiet nimmt die Weichsel rechts die Drewenz und links die Brahe auf. Die bisher genannten norddeutschen Ströme ähneln einander durch ihren zum Teil parallelen Lauf und haben den größten Teil ihres Gebietes sowie den bedeutendsten Nebenfluß auf ihrer rechten Seite; dies erleichtert die künstliche Ver- bindung der Ströme zwischen den beiden Landrücken der nord- deutschen Tiefebene. Die Memel (der Njemen) ist bei ihrem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und fließt in zwei Armen durch die „Tilsiter Niederung" ins Kurische Haff. Aüstenflüsse. In die Ostsee fließen: 1. die Trade bei Lübeck, 2. die Warnow bei Rostock, 3. die Persante bei Kolberg, 4. die Elbing und 5. der Pregel bei Königsberg ins Frische Haff. Seen. Nächst Rußland und Schweden hat Deutschland unter allen europäischen Ländern die meisten Seen. Dieselben liegen in der norddeutschen Tiefebene und auf dem Alpenvorlands; im Mittel-

7. Erdkunde - S. 70

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
70 — Das Königreich Wreußen (348 600 qkm und 31 855 Millionen Einwohner) umschließt fast die ganze norddeutsche Tiefebene und einen Teil der Mittelgebirge. (Welche?) Da Preußen die von der Donau durchströmten hohenzollerischen Länder besitzt, so hat es an allen deutschen Stromgebieten Anteil. Von der Bevölkerung ist ungefähr 3/10 nichtdeutscher Ab- kunft, namentlich Polen (fast 3 Millionen) und Litauer (120 000) im Osten und Dänen (140 000) im Norden. Der Konfession nach sind an 2/3 (vorwiegend im Norden und in der Mitte) prote- st a n t i s ch , über 1/8 (vorherrschend im Westen und Osten) ist katholisch. Die Zahl der Inden beträgt an 400 000. Das Königreich Preußen besteht aus 12 Provinzen, welche in Regierungsbezirke eingeteilt werden. Besondere Verwaltungs- bezirke bilden die Stadt Berlin und die hohenzollerischen Lande. 1. Ostpreußen. Die Hauptstadt der Provinz ist Königs- berg am Pregel mit 180000 E., ein wichtiger Ausfuhrhafen für Holz und Getreide. Universität. Festung ersten Ranges. Königsberg ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. — Pillau, am Eingang zum Frischen Haff ist der befestigte Vorhafen von Königsberg, das übrigens selbst den größten Seeschiffen erreichbar ist. — An der Ostseeküste findet sich der Bernstein. Memel (19000 E.) ist die nördlichste deutsche Seehandelsstadt. 2. Westpreußen. Die Hauptstadt Danzig unfern der Weichsel- mündung mit 130 000 E. ist eine sehr starke Festung, nach Stettin die bedeutendste preußische Seehandelsstadt. Der Hafen ist Neu- fahrwasser und hat großartige Schiffswerfte. — Elbing unweit der Nogatmündung (48 000 E.) betreibt hervorragenden Maschinen- bau. — Thoru an der Weichsel (33000 E.) ist eine starke Grenz- festung gegen Rußland. — Marien bürg mit herrlichem Schlosse war eine Zeitlang Sitz des Hochmeisters des deutschen Ritterordens, der im 13. Jahrhundert Preußen eroberte und kolonisierte. 3. Die Stadt Berlin und 4. Brandenburg. Berlin (Bild 20) an der Spree mit 1800 000 E. (die drittgrößte Stadt Europas),

8. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

9. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

10. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).
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