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1. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 75

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
75 Um ein anschauliches, vollständiges Bild von diesen Flüssen zu erhalten, ordnen wir dieselben nach ihren Flußgebieten und beschreiben auch diejenigen Thäler, welche nicht in unserer Provinz Hannover liegen. Vier Flüsse gehören dem Leinegebiete an: Oder, Sieber, Söse, Innerste, die zweiten vier dem Allergebiete: Oker, Radau, Ecker und Ilse, und endlich die dritten vier dem Gebiete der Saale: Holzemme, Bode, Selke und Wipper. Dritter Tag: Die vier zu dem Leinegebiete gehörenden Flüsse. 1. Die Oder entspringt aus dem Brockenfelde und fließt in die Rhume. Ihre Quellen sammeln sich im Oder-Teiche — dem größten, künstlichen Wasserbecken des Harzes — welches Andreasberg durch den 8 km langen, stellenweise in Granit gesprengten Rehbnrger Graben mit Wasser versorgt. Vom Oderteiche ab senkt sich der Fluß in seinem felsigen Thale rasch in die Diese, 1:41 das heißt, er hat auf 41 Meter Länge ein Meter Gefälle. Bei Lauterberg mit 4000 Ein- wohnern tritt die Oder aus dem Gebirge heraus. Viel besucht wird in der Nähe von Lauterberg der durch einen Erdfall entstandene Wiesenbecker Teich, wie auch die beiden Höhlen Einhornloch und Stein- kirche in der Nähe der romantisch gelegenen Ruine Scharzfeld. 2. Die Sieber ist ein Zufluß der Oder. Sie kommt aus deu Mooren an der Südseite des Bruchberges. Ihr Thal, welches zu den schönsten des Harzes gehört, ist zuerst sehr eng und schluchtenartig, erweitert sich aber später etwas, so daß das'dorf Sieber am Ufer Platz finden kann; aber ehe der Fluß oberhalb Herzberg das Gebirge verläßt, tritt wieder eine Verengung des Thales ein. Gefälle 1 : 31. Das Schloß bei Herzberg hat eine schöne Lage. Herzberg hat 3400 Einwohner. 3. Die Söse entspringt als große und kleine Söse unter den Söseklippen an der Südwestseite des Bruchberges, und sie ergießt sich in die Rhume. Gefälle 1 : 14. Die Söse fließt in einem engen, steilen Thale bis zu ihrem Austritt aus dem Gebirge bei Osterode. Die Stadt hat 6400 Einwohner. Das Kornmagazin in Osterode liefert den Bergleuten des Harzes das nötige Brotkorn zu ermäßigtem Preise. 4. Die Innerste entsteht aus zahlreichen Teichen im Süden von Klausthal. Anfangs fließt sie in einer flachen Mulde; je weiter

2. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 11

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
11 Bei der Herrenhäuser Kunst, deren große Maschinen die Spring- brunnen im Herrenhäuser Garten mit Leinewasser speisen, fahren wir mit unserem Schiffe durch zwei Schleusen hindurch, welche vom Wasser selber geschlossen werden, wie die Siele in den Deichen und die große Schleuse in der Ems bei Emden. Unterhalb der Kunst fließt die Leine durch fruchtbare Wiesen und Äcker, die sich eine Stunde lang bis nach dem Kloster Marienwerder ausdehnen. Hier gedenken wir der alten Mönche, wie sie bei fleißiger Denkarbeit in ihrer Zelle sitzen, oder wie sie dem Landmanne An- leitnng geben, seine Äcker fruchtbarer zu machen und seine Gärten zu bepflanzen mit den ihm aus südlichen Ländern mitgebrachten Obst- bäumen. In der Nähe des Städtchens Neustadt ändert sich die Landschaft; denn das ausgedehnte Neustädter Moor, welches neben dem Warm- buchener Moore Hannover zum größten Teil mit Torf versorgt, zieht sich stundenweit bis nach dein Steinhuder Meere hin. An der unteren Leine endlich weiden auf den grasreichen Marsch- wiesen, die man wegen ihres hohen Ertrages mit Recht den goldenen Boden der Leine nennen kann, den ganzen Sommer hindurch zahlreiche Pferde- und Rinderherden. Prächtig ist so eine Herde Füllen anzuschauen: Einige rennen in wildein Trabe über die grüne Fläche dahin, während andere ruhig weiden; die durstigen eilen mit gehobenem Kopfe zur Tränke, aber die gefättigten haben sich auf dem Anger gelagert und pflegen der Ruhe. Aus die benachbarten Rinderweiden gehen die Mägde des Tages dreimal zu den Kühen hinaus, um sie zu melken. Sie rufen die weidenden Tiere mit Namen, streicheln dieselben, um sie zu beruhigen und setzen sich dann auf einen kleinen Schemel darunter. Zweiter Tag: Die Aller von der Mündung der Leine bis an die Oertzemündung. Nun weiter auf unserm Wege aus der Aller stromaufwärts. Ihr Ufer oberhalb der Leinemündung ist durchweg sandig, und Nadel- wälder und Heide treten abwechselnd mit Wiesen und Ackerland nahe an den Fluß heran, während unterhalb bei dem Städtchen Rethem a.d.a. die guten Marschwiesen und gleichzeitig die Eindeichungen beginnen.

3. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 76

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
76 aufwärts aber, desto tiefer und enger wird das Thal, so daß neben dem Flußbette für die Landstraße und Eisenbahn nur eben Raum vorhanden ist. Die Hauptrichtung des Flusses ist eine nordwestliche. Von der rechten Seite münden der schmutzige Zellbach aus dem Zeller- selder Thale und die Laute bei Lautenthal. Zahlreiche Hüttenwerke haben sich die Gewässer des Flusses dienstbar gemacht; deshalb lagert der Fluß außerhalb des Gebirges bei Überschwemmungen leider große Massen von Pochsand aus deu an seinen Ufern liegenden Wiesen und Ländern ab. In der Nähe der Pochwerke ist das Wasser durch die aus denselben aufgenommen Bleiteile geradezu giftig. 1 : 80 Gefälle tut Gebirge. Vierter Tag: Die vier zu dem Allergebiete gehörenden Flüsse. 1. Die Oker. Nur eiu schmaler Rücken trennt am Fuße des Bruchberges das Okergebiet von dem Sösegebiete. Die Oker stürzt iu nördlicher Richtung bis Altenau mit großem Gefälle hinab und umtanzt dann schäumend eine Reihe großer Felsblöcke, welche - wie auch in anderen Harzflüssen — bei großem Wasser oft krachend über- einander geworfen werden und sich so nach und itach vollständig glatt- gerieben haben. „Die Steine selbst, so schwer sie sind, die Steine, Sie tanzen mit den muntern Reih'n Und wollen gar noch schneller sein, Die Steine!" Die höher am Ufer gelegenen riesigen Granitblöcke, welche von deu Gewässern nicht erreicht werden, sind mit grünem Moose über- zogen: „Vom moos'gen Stein, im wald'gen Thal, Da grüß' ich dich zum letzten Mal, Mein Heimatsland, ade!" An Wildheit und Großartigkeit wird das Okerthal uur vou dem Bodethale übertroffen, und wie dort ist das Thal an maucheu Stellen so enge, daß neben dem Flusse kaum Platz für deu Fahrweg gefundeu werdeu konnte. Die Kästeklippen und Rohmkerhall mit dem Wasser- falle bilden besonders die Zielpunkte vieler Harzreisenden. Der Fluß verläßt bei dem Dorfe Oker das Gebirge. Gefälle 1:52. Ein großer Teil des Wassers wird aus der Oker durch deu Dammgrabeu auf die wasserarme Hochfläche von Klausthal geführt. Zwischen Bienen- L

4. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 79

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
79 sie den Vorwitzigen, welcher sie auf ihren Wanderungen belauschen will. — Prinzessin Ilse und der Köhler. — Jlsenburg ist ein Flecken im Regierungsbezirke Magdeburg. Ober- halb Jlsenburg liegeu ein altes und neues gräflich Stolbergsches Schloß. Die Eisengießereien von Jlsenburg sind weit bekannt. Fünfter Tag: Die vier zu dem Saalegebiete gehörenden Flüsse. 1. Die Holzemme entspringt bei den Hohueklippeu nahe dem Brocken und fließt in die Bode. Ihr eigentliches, wildes Thal be- ginnt bei der „Steinernen Renne", wo sie, fast zu Schaum aufgelöst, eiue Reihe von Wasserfällen bildet, und wo sie — besonders bei Schneeweichen — einem starken Turner gleich, in weiten Sprüngen über die im Flußbett liegenden Felsblöcke dahin stürzt. Gefälle 1:18. So nahe liegen diese breiten Blöcke im Flusse bei dem kleinen Gast- Häuschen, daß man bequem, über dieselben hinwegspringend, von einem Ufer zum andern gelangen kann, und überraschend ist der Blick auf diese „Steinerne Renne" von der etwas oberhalb gelegenen Brücke aus, weil man von dort fowohl nach unten, wie nach oben etwa 1000 Schritte weit nur über ranfchende Wasserfälle dahinsteht. Bei Wernigerode fließt die Holzemme in die Ebene. Tie Stadt Wernigerode gehört zu der standesherrlichen Grafschaft Wernigerode. Neben der Stadt liegt auf einem 260 m hohen Berge das Residenzschloß des Grafen. Rüstige Wanderer gehen in einem Tage von Wernigerode durch das Thal der Holzemme ans den Brocken, um am Abend durch das liebliche Jlsethal nach Jlsenburg wieder hinunter zu wandern. 2. Die Bode. Die „Kalte Bode" entpringt auf dem Brocken- felde unter dicht mit Brockenmoos und Heide überzogeneu Felsen und bildet bald ein enges, schroffes Thal. „Ich hört' ein Bächlein rauschen, wohl aus dem Felsenquell Hinab zum Thale rauschen, so frisch und wunderhell. Ich weiß nicht, wie mir wurde, nicht, wer den Rat mir gab, Ich mußte gleich hinunter mit meinem Wanderstab. Hinunter und immer weiter und immer dem Strome nach; Es geh'u ja Mühlenräder an jedem klaren Bach." In wildem, stürmischen Laufe durchrauscht sie ihr einsames, dunkles Felsbett, und wir folgen ihr bis dahin, wo sie das Gebirge verläßt,

5. Erdkunde - S. 61

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
c — 61 — b) links: 1. die Eder (zur Fulda), 2. die Diemel und 3. die Hunte, durchfließt den Dümmersee. Die Weser ist der einzige Strom, welcher vom Ursprung bis zur Mündung dem Deutscheu Reiche angehört. Die Elbe. Sie entspringt auf der Südseite des Riesengebirges, fließt in einem weiten Bogen durch das nördliche Böhmen und tritt durch das Elbsandsteingebirge nach Deutschland über. Hier durch- setzt sie den südlichen Landrücken und strömt in vorherrschend nord- westlicher Richtung der Nordsee zu, in die sie busenförmig bei Cuxhaven mündet. Nebenflüsse der Elbe sind: a) rechts: 1. die Jser, 2. die Schwarze Elster, 3. die Havel, der „Seenfluß", links mit der Spree vom Lausitzer Gebirge; b) links: 1. die wasserreiche Moldau, 2. die Eger, 3. die Mulde, entsteht aus der Zwickauer und Freiberger Mulde, 4. die thüringische Saale, empfängt von rechts die Weiße Elster mit der Pleiße rechts und von links die Ilm, die Unstrut mit der Helme links und die Bode. Die Oder. Sie hat ihren Ursprung am Südostabhange des Gesenkes, tritt durch die Mährische Pforte auf deutsches Gebiet und trügt von Kosel ab größere Lasten. In drei Stufen durchsetzt sie in Nordwest- licher Richtung den südlichen und dann nach Norden den bal- tischen Landrücken, erweitert sich unterhalb Stettin zum Stettiner Haff und mündet in drei Armen: Peene, Swine und Dievenow zwischen den Inseln Usedom und Wollin in die Pommersche Bucht. Nebenflüsse der Oder sind: a) rechts: 1. die Klodnitz, 2. die Bartsch, 3. die Warthe mit der Netze rechts;

6. Erdkunde - S. 62

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 62 — b) links: 1. die Glatzer Neiße, 2. die Katzbach mit der wütenden Neiße rechts, 3. der Bober mit dem Queis links, 4. die Lausitzer Neiße und 5. die Peene. Die Weichsel. Sie entspringt auf den Beskiden, fließt in einem großen Bogen durch Polen und tritt oberhalb Tho rn in Preußen ein. In nörd- licher Richtung durchbricht sie dann den baltischen Landrücken und bildet vor ihrer Mündung ein fruchtbares Delta („das Werder"). Rechts fließt die Nogat ins Frische Haff, nordwärts der Haupt- arm, die Weichsel, durch einen neuen Durchstich iu die Danziger Bucht. Auf deutschem Gebiet nimmt die Weichsel rechts die Drewenz und links die Brahe auf. Die bisher genannten norddeutschen Ströme ähneln einander durch ihren zum Teil parallelen Lauf und haben den größten Teil ihres Gebietes sowie den bedeutendsten Nebenfluß auf ihrer rechten Seite; dies erleichtert die künstliche Ver- bindung der Ströme zwischen den beiden Landrücken der nord- deutschen Tiefebene. Die Memel (der Njemen) ist bei ihrem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und fließt in zwei Armen durch die „Tilsiter Niederung" ins Kurische Haff. Aüstenflüsse. In die Ostsee fließen: 1. die Trade bei Lübeck, 2. die Warnow bei Rostock, 3. die Persante bei Kolberg, 4. die Elbing und 5. der Pregel bei Königsberg ins Frische Haff. Seen. Nächst Rußland und Schweden hat Deutschland unter allen europäischen Ländern die meisten Seen. Dieselben liegen in der norddeutschen Tiefebene und auf dem Alpenvorlands; im Mittel-

7. Erdkunde - S. 70

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
70 — Das Königreich Wreußen (348 600 qkm und 31 855 Millionen Einwohner) umschließt fast die ganze norddeutsche Tiefebene und einen Teil der Mittelgebirge. (Welche?) Da Preußen die von der Donau durchströmten hohenzollerischen Länder besitzt, so hat es an allen deutschen Stromgebieten Anteil. Von der Bevölkerung ist ungefähr 3/10 nichtdeutscher Ab- kunft, namentlich Polen (fast 3 Millionen) und Litauer (120 000) im Osten und Dänen (140 000) im Norden. Der Konfession nach sind an 2/3 (vorwiegend im Norden und in der Mitte) prote- st a n t i s ch , über 1/8 (vorherrschend im Westen und Osten) ist katholisch. Die Zahl der Inden beträgt an 400 000. Das Königreich Preußen besteht aus 12 Provinzen, welche in Regierungsbezirke eingeteilt werden. Besondere Verwaltungs- bezirke bilden die Stadt Berlin und die hohenzollerischen Lande. 1. Ostpreußen. Die Hauptstadt der Provinz ist Königs- berg am Pregel mit 180000 E., ein wichtiger Ausfuhrhafen für Holz und Getreide. Universität. Festung ersten Ranges. Königsberg ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. — Pillau, am Eingang zum Frischen Haff ist der befestigte Vorhafen von Königsberg, das übrigens selbst den größten Seeschiffen erreichbar ist. — An der Ostseeküste findet sich der Bernstein. Memel (19000 E.) ist die nördlichste deutsche Seehandelsstadt. 2. Westpreußen. Die Hauptstadt Danzig unfern der Weichsel- mündung mit 130 000 E. ist eine sehr starke Festung, nach Stettin die bedeutendste preußische Seehandelsstadt. Der Hafen ist Neu- fahrwasser und hat großartige Schiffswerfte. — Elbing unweit der Nogatmündung (48 000 E.) betreibt hervorragenden Maschinen- bau. — Thoru an der Weichsel (33000 E.) ist eine starke Grenz- festung gegen Rußland. — Marien bürg mit herrlichem Schlosse war eine Zeitlang Sitz des Hochmeisters des deutschen Ritterordens, der im 13. Jahrhundert Preußen eroberte und kolonisierte. 3. Die Stadt Berlin und 4. Brandenburg. Berlin (Bild 20) an der Spree mit 1800 000 E. (die drittgrößte Stadt Europas),

8. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

9. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

10. Erdkunde - S. 238

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 238 — Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu- blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao; außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen. Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un- ermeßlichen Reichtums der Natur. Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be- nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E. Die Republik Peru hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch- linge (Bild 88). Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral- schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen. Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-
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