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1. Für Mittelklassen - S. 34

1887 - Berlin : Gaertner
— 34 — wie Renntiere und Hunde fast die einzigen Tiere. Nur im Eismeere leben viel Walrosse und Fische, die den Küstenbe- wohnern zum Unterhalt dienen. Die traurige Winternacht kann mehrere Monate dauern; aber der immer heitere Himmel und der Sternenglanz, der Schimmer des Schnees und die pracht- vollen Nordlichter vermindern die lange Finsternis. Mehr nach Süden hin bedecken ungeheure Wälder aus Nadelholz das Land, die reich an Pelztieren sind. Die meisten Nordrussen sind Nomaden oder Jäger. Mittelrußland reicht von den Dwinaquellen bis zur letzten Biegung der Wolga und enthält große prachtvolle Laub- Waldungen, unter denen sich die Lindenwälder besonders auszeichnen, und viel Ackerlan.d. Dort finden sich unsre Haustiere und Getreidearten vor, aber Obst gedeiht noch wenig. Die meisten Mittelrussen sind Ackerbauer. Südrußland, das Küstenland am schwarzen Meere entlang, ist größtenteils Steppe, und seine Bewohner sind wieder zumeist Nomaden, die auch Kamele als Haustiere halten. Aber am äußersten Meeresrande giebt es große Weinberge und Obstpflanzungen, und die warme Witterung läßt dort schon Orangen, Oliven und Feigen reifen. Am schwarzen Meere liegen bedeutende Handelsstädte, von denen Odessa die wichtigste ist. Rußland ist ein Kaisertum. Das Reich ist in Provinzen geteilt; die westlichste ist Polen, dessen Hauptstadt Warschau an der Weichsel liegt. Personen und Waren werden in Rußland während des Sommers großenteils zu Wasser, im Winter aber zu Schlitten befördert. B. Das deutsche Tiefland durchfließen folgende große Flüsse: a) Der Unterlauf der Weichsel, welche auf den Karpaten entspringt und unweit Danzig in die Ostsee mündet; nordöstlich von Danzig liegt die Stadt Königsberg am Pregel. b) Die Oder entspringt auf dem Gebirgsrande und fließt nach Nw. in die Ostsee. An ihrem Oberlaufe liegt die Stadt Breslau, am Mittellaufe Frankfurt und am Unter- laufe die Seehandelsstadt Stettin. Die seeartige Erweiterung der Oder unmittelbar vor der Mündung heißt das große oder stettiner Haff; an der Nordseite desselben liegen die Inseln Usedom und Wollin und nordwestlich von diesen die Insel Rügen in der Ostsee, c) Die Elbe entspringt auf dem Ge- birgsrande im Riesengebirge und fließt nordwestlich in die Nord- fee. An ihrem Mittellaufe liegt Magdeburg und am Unter- laufe die freie Stadt Hamburg. 6) Die Weser und e) der Rhein berühren nur mit ihrem Unterlaufe das Tiefland;

2. Für Mittelklassen - S. 56

1887 - Berlin : Gaertner
— 56 — wolle und Tabak, das Innere wie der Flußsand liefern Edel- steine und edle Metalle, und mit all diesen Gegenständen treiben die Brasilianer bedeutenden Handel. Unter den Tierendes Landes sind vorzüglich die Affen, die Faul- und Panzertiere, die Geier und Riesenschlangen merkwürdig. Die beiden wich- tigsten Städte Brasiliens, Rio de Janeiro und Bahia, liegen an der Ostküste. Die Bevölkerung besteht aus Indianern, Negern und europäischen Ansiedlern; der Landesfürst ist ein Kaiser. B. Mittelamerika. Die Hochebene von Mexico ist reich an Vulkanen und edlen Metallen, vereinigt das Klima der heißen Zone (an den Küsten) mit dem der gemäßigten (in den höheren Gürteln) und bietet deshalb eine große Mannig- faltigkeit.des Pflanzen- und Tierlebens. Nach Produkten und Bevölkerung ist es Brasilien sehr verwandt. Mexico ist ein Freistaat, dessen Hauptstadt gleichen Namens mitten auf dem Tafellande liegt. Die großen Antillen sind sehr fruchtbar. Dort sieht man große Pflanzungen von Kaffee, Zuckerrohr, Reis, Baum- wolle und Tabak; dazu wächst Mahagoniholz in Menge, und die Bewohner (Europäer und Neger) treiben mit diesen Gegenständen starken Handel nach Europa. Euba, mit der Haupt- ftadt Havanna, und Portorico gehören den Spaniern, Jamaica den Engländern und Haiti den Negern und Mulatten. 0. Nordamerika. Das große Tiefland des Miffi- sippi ist größtenteils mit Gras- und Rohrflächen (Prä- rien) bedeckt, enthält aber auch viel Wald- und Ackerland. Die Ebene hat wegen ihrer großen Ausdehnung gar verschiedenes Klima und mannigfaltiges Tier- und Pflanzenleben. Im nörd- lichen Teile sind die Winter streng, die Sommer heiß. Wälder und Steppen sind belebt von amerikanischen Löwen, Prärie- wölfen, Büffeln, Truthühnern und Klapperschlangen. Unter den Waldbäumen ist, außer den früher genannten, der Zucker- ahorn wichtig. Im Anbau der Kulturpflanzen kann man drei Zonen unterscheiden: Korn im N., Baumw o lle in der Mitte und Zuckerrohr im S. — Vom atlant. M. über das Missisippigebiet und die Anden bis zum stillen Ocean hin breiten sich die Vereinigten Freistaaten von Nordamerika aus. Die Bundeshauptstadt Washington liegt nebst den volk- reichen Handelsstädten New-Jork und Philadelphia auf der Ostküste, New-Orleans an der Mündung des Missisippi. Die Bewohner dieser Staaten sind vorwaltend europäische Ansiedler (Engländer, Deutsche u. a.); im Innern und W. finden sich auch Indianer, im S. sind die Neger zahlreich.

3. Für Mittelklassen - S. 21

1887 - Berlin : Gaertner
— 21 — lang. Das sind die Anden. In der Osthälfte Südamerikas breitet sich ebenfalls ein großes Hochland aus, ungefähr in Form eines Dreiecks. Das ist das Hochland von Brasilien. In Südamerika geht ein großes 'Tiefland zwischen den Anden und dem Hochlande von Brasilien dahin, gerade von S. nach N. Es wird nach den beiden Strömen benannt, die durch dasselbe fließen. Der größere entspringt auf den Anden und fließt nach O. ins atlantische Meer; es ist der Amazonen ström. Der kleinere entspringt auf dem Hoch- lande von Brasilien und geht südlich ins atlantische Meer; das ist der Platastrom. So giebt es ein Tiefland des Amazonenstroms und ein Tiefland des Platastroms. Das letztere ist fast ganz mit hohem Grase bedeckt, und man kann dort hundert Meilen wandern, ohne Bäume zu finden. Ein solches Land heißt eine Steppe. 1. Was wißt ihr Näheres von den Anden zu sagen, und was vom Amazonenstrom? 2. Wodurch wird jedes der beiden Tiefländer begrenzt? 3. Vergleichet eine Steppe a) mit einer Wüste, b) mit einxr Wiese! §. 25, Fortsetzung. Auch in Nordamerika liegt östlich von den Anden ein großes Tiefland, das vom Meerbusen von Mexico mit ge- ringer Unterbrechung bis ans nördliche Eismeer geht. Durch dieses Tiefland fließen ebenfalls zwei Ströme. Der Lorenz- ström entspringt in einer großen Seegruppe und fließt nach No. ins atlantische Meer. Der Missisippi entspringt westlich von den Seen und geht südlich in den Meerbusen von Mexico. Der Teil des Tieflandes um diesen Strom herum heißt Tief- land des Missisippi, und in demselben breiten sich un- geheure Steppen aus. Der andere Teil des Tieflandes liegt am Eismeere und um die Hudsonsbai herum und heißt das Tiefland des Eismeeres. Im letztgenannten Tieflande finden sich zwar noch Ur- bewohner, hauptsächlich haben sich dort aber Engländer und Franzosen niedergelassen. Es gehört den Engländern und heißt das englische Nordamerika. Eine der wichtigsten Städte ist Quebec am Lorenzstrom. Witterung und Bodenbe- schaffenheit finden wir hier fast wie in Sibirien. Im Norden ist das Land kalt und kahl, im Süden waldig oder mit Ge- treidefeldern bedeckt. Auch hier werden Jagd und Pelzhandel getrieben, und auf dem Lorenzstrome fahren Hunderte von Dampfschiffen mit Waren und Reisenden.

4. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 24

1912 - Berlin : Oldenbourg
24 Europa. lohnenden Erwerbszweigen erfreuen sich fast alle Schichten der Bevölkerung eines gewissen Wohlstandes. Die Dichte steigt in den westlichen Provinzen bis zu 400 Einw. und darüber auf 1 qkm. Wechselbeziehung zwischen Land und Leuten. Mit Geschick und Ausdauer verstanden es die Holländer, die natürlichen Gaben ihres Landes bestens zu verwerten und die entgegenstehenden Hindernisse niederzuwerfen. Ja, sie haben im Kampfe mit der Natur sonst Unerreichtes geleistet. Das ehedem so uuwirt- liche Land, das die Alten ob seines Sandes und seiner Sümpfe für unbewohn- bar hielten, schufen sie allmählich zu einem kleinen Paradiese um. Sie trockneten Sümpfe und Seen aus (z. B. das Haarlemer Meer^), regelten die Flußläufe und deichten sie ein und legten zahlreiche Kanäle an (z. B. den Nordseekanal von Amsterdam direkt zur Nordsee). Den furchtbarsten Kampf hatten sie mit dem Meere zu bestehen, da der vierte Teil des Landes niedriger liegt als der Wasserspiegel des Meeres. Wo nicht hohe Dünen das Land vor Überschwemmung schützten, waren daher überall mächtige Dammbauten aufzuführen. Aber auch dem Meere selbst rangen die Niederländer große Strecken Landes ab und gewannen dadurch fruchtbaren Marschboden (tue sog. Polder). In keinem Lande der Welt tritt das Walten des Menschen als des „Herrn der Erde" so augenfällig zutage wie in Holland. Der unablässige Kampf mit dem Meere macht es begreiflich, daß Tatkraft, Standhaftigkeit und Geduld sowie Überlegung, Vorsicht und Zähigkeit zu hervor- stechenden Charaktereigentümlichkeiten des Holländers wurden. Die großartigen Erfolge in diefem Kampfe und das Bewußtsein, alles selbst geschaffen zu haben, erfüllen ihn auch mit berechtigtem Selbstgefühl und Freiheitsstojz. So ist der Charakter der Holländer in hervorragender Weise von den Einflüssen seiner Landesnatur bedingt, so sehr, daß fast nirgends sonst in der Welt der Boden in gleich hohem Grade zum Erziehungsranme der Menschen geworden ist. Landschaften und Siedelungen. Die wirtschaftlich bedeutsamsten Gebiete Hollands sind die dem Meere zunächst gelegenen Landstriche, die echten Nieder- lande in den Marschen. Ihnen gehören alle größeren Siedelungen an, vor allem Amsterdam (560000 Einw.) und Rotterdam (420000 Einw.), die zwei hervorragendsten Handelsplätze und Seehäsen Hollands, dann die Universitäts- stadt Utrecht. Am Dünensaume der Küste: der Haag, die Residenz des Königs, 280000 Einw., mit dem benachbarten Seebad Scheveningen, die Universitätsstadt Leiden und Haarlem. Vlissingen hat sich erst in jüngster Zeit infolge des starken Personenverkehrs von und nach England und infolge seiner guten Bahnverbindungen mit dem Hinterlande zu einem bedeutenden Handelshafen eutwickelt. Das südliche Geestland hat besonders Schafzucht; hier in malerischer Lage am Rhein Arnheim und Nymwegen. An den Ausläufern der Ardennen Maastricht. *) Im Holländischen heißt meer See und zee Meer.

5. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 54

1909 - Berlin : Oldenbourg
Der Kaiser Willielin - Kanal und die Hochbrücke bei Lebensau. Der Kaiser Wilhelm-Kanal ist nahezu 100 km laug, 'J m tief, im Wasserspiegel 65 m und an der Sohle 22 m breit. Er bietet den kürzesten und sichersten Weg von der Ostsee zur Nordsee und ermöglicht die rasche und ungestörte Ver- einigung der deutschen Kriegsflotte. Ter Kaual dient übrigens neben Kriegs- anch Handelszwecken. Seine Haupt- sehenswürdigteiten sind seine Hochbrücken und die Schleusen bei Holtenau nächst Kiel und bei Brnnsbüttel an der Elbe. Nach einer Photographie von Kotthcil &. Sohn, Königsberg i. Pr. Wanderdünen auf der Kurischen Nehrung. „Die Wüsten der Ostseegestade." Die Dünen sind ein Werk des Windes, öde, nackte, langgezogene, parallel hintereinander liegende Hügelreihen am Gestade des Meeres. Sie wandern allmählich von der Nehrung ins Haff, wenn sie nicht durch liefwurzelnde Gräser <Dünenhafer, Sträucher Dünenweiden) und Kiefern gefestigt werden. Auf der Kurischen Nehrung erreichen sie an der deutschen Küste ihre größte Höhe, 60 m.

6. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 49

1909 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 49 B. Das Ostdeutsche Tiefland und die Ostsee. Ausdehnung. Das Ostdeutsche Tiefland ist dreimal so groß als das Westdeutsche und umfaßt von den 12 preußischen Provinzen 7, darunter die beiden größten, Brandenburg und Schlesien. Es nimmt von Westen nach Osten an Breite gewaltig zu. Bodengestaltung. Durch zwei Landrücken, die das Tiefland von O. nach W. durchziehen, gliedert sich dieses in folgende Naturgebiete: 1. die Schlesische Tieflandsbucht zu beiden Seiten der oberen Oder, 2. den Südlichen Landrücken, 3. den Nördlichen Landrücken und 4. die Niederung zwischen beiden. Das Ostdeutsche Tiefland hat sohin eine reichere Bodengestaltnng als das Westdeutsche. Die Schlesische Tieflandsbucht. Das gesegnete Fruchtland am Ost- fuße der Sudeten wird reich bewässert durch die Oder und deren Zuflüsse und erzeugt außer Getreide besonders Zuckerrüben und Gemüse, dieses namentlich um Liegnitz, die „Gartenstadt Schlesiens". Weniger günstig als die linke Oder- seite ist die rechte gestellt, wo das Ackerland zurücktritt und Heiden mit aus- gedehnten Kiefernwäldern sich hinziehen. Dersüdlichelandrücken^) besteht aus niedrigen sandigen Hochflächen, die durch Flußtäler voneinander getrennt werden. Er beginnt mit den Trebnitzer Höhen (260 m) östlich der Oder, setzt sich westlich von diesem Flusse in den Höhen von Glogan, der Niederlausitz und im Fläming (200 m) fort und verliert sich endlich in der Lüneburger Heide zwischen Elbe und Aller. Das trockene Sandland begrenzt im Süden und Westen wie ein natürlicher Wall die flnß- und seenreiche Niederung des Tieslandes. Der Nördliche Landrücken zieht längs der Ostseeküste durch Preußen, Pommern, Mecklenburg, Holstein und Schleswig. Seine höchste Erhebung, der Turmberg bei Danzig, erreicht 334 m. Die großen Ströme der Niederung: Oder, Weichsel und Memel durchbrechen ihn in breiten Tälern. Ein besonderer Schmuck sind seine zahlreichen, oft malerischen Seen, unter denen Müritz- und Spirding-See die größten sind. Hiernach bezeichnet man den nördlichen Landrücken auch als „Baltische Seenplatte". Stellenweise geht der magere Sandboden mit seinen Kiefernwäldern, Kartoffel- und Roggenäckern in echte Heide mit Schaf- und Bienenzucht über wie bei Tuchel in Westpreußen; ander- wärts wechselt der dürre Sand mit sehr ertragreichem Boden, so besonders in Vorpommern und Mecklenburg. Der nördliche Landrücken zeigt also vielfach andere Beschaffenheit als der südliche. Xdie Niederung zwischen den beiden Landrücken zieht in einem breiten, wasserreichen Gürtel längs der Warthe und Netze, der Havel und Spree von Polen her nach W. und Nw. bis zur Elbemündung. Sie hat gleich i) Landrück en nennt man breite, hügelige Erhebungen von geringer Höhe. '

7. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 51

1909 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche- Reich, 51 dem Nördlichen Landrücken neben ihren Flüssen noch zahlreiche Seen, besonders in Posen, im Spree- und im oberen Havelgebiet. Der Boden ist vielfach sandig und moorig, aber zumeist kultiviert und für den Ackerbau gewonnen. In der Mitte der Niederung verlaufen die Hauptverkehrswege, welche die östlichen Pro- viuzeu Preußens mit den mittleren und westlichen verbinden. Wo sich mit diesen wichtigen Linien die Bahnen des nord-südlichen Verkehrs schneiden, kam es zur Entwicklung bedeutender Städte wie Berlin, Frankfurt an der Oder und Posen. Die Bewässerung des Ostdeutschen Tieflandes geschieht durch zahlreiche Küstenflüsse sowie durch die Memel, Weichsel, Oder und Elbe. Die letztgenannten Flüsse haben alle für die Schiffahrt große Bedeutung. Ostelbieus Bewässerung ist reich, streckenweise sogar überreich. Die Memel durchbricht im äußersten No. den nördlichen Landrücken und mündet in zwei Hauptarmen ins Kurische Haff. — Die Weichsel gehört nur in ihrem unteren Laufe zu Deutschland; bald nach ihrem Übertritt auf preußischen Boden nimmt sie links die Brahe ans und geht nun, den nördlichen Landrücken durchbrechend, nach N. Vor der Mündung teilt sie sich in zwei Arme, von denen der östliche, der ins Frische Haff geht, Nogat heißt. — Die Oder entspringt am Oftabhange des Mährischen Gesenkes und tritt schon bei Oderberg aus dem Gebirge in die Norddeutsche Tiefebene, der sie größtenteils angehört. Ihre Laufrichtung ist eine nordwestliche bis zur Mündung der Görlitzer Neiße, von da an eine nördliche. Die Schiffbarkeit der oberen Oder leidet durch Ver- sandung. Im Unterlaufe spaltet sich der Strom in mehrere Arme und mündet unterhalb Stettin ins Haff. Nebenflüsse der Oder: links: rechts: Glatzer Neiße, Warthe mit der Netze. Katzbach, Bober, Görlitzer Neiße. Die Elbe entspringt auf der Südseite des Riesengebirges in Böhmen; nach einem kurzen südlichen Laufe wird sie gegen W. gedrängt' und folgt nach der Vereinigung mit der Moldau deren Richtung nach N. Zwischen Tetschen und Pirna durchschneidet sie das Elbsandsteinge birge. Bei Meißen tritt sie ins Tiefland ein und behält nun im allgemeinen nordwestliche Richtung bei. Der Strom mündet meerbnfenartig bei Cuxhaven unterhalb Hamburg. Nebenflüsse der Elbe: links: rechts: Moldau, Havel mit der Spree. Eger, Mulde, Saale. ^ Die Flachheit der Niederung ermöglichte die künstliche Verbindung der drei Ströme Weichsel, Oder und Elbe durch Kanäle. Weichsel und Oder verbindet der Brom berger Kanal (durch die Netze), Oder und Elbe der Finow- und

8. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 59

1909 - Berlin : Oldenbourg
Die östlichen Länder von Südamerika. Venezuela. Es umfaßt die von Columbia nordöstlich ziehende Küstenkette und nahezu das ganze Orinokogebiet. Zwischen dem Küstengebirge von Venezuela und dem Bergland von Guayana sgwajäna) breiten sich die Llanos (ljanos, d. i. Ebenen) des Orinoko aus, baumarme Savannen. Sie gleichen zur Regenzeit einem ungeheuren Grasmeere, zur Zeit der Dürre einer Sandwüste. Ihre Be- Wässerung erhalten sie vom Drinoko. Dieser entspringt auf dem Hochlande von Guayana, umfließt dasselbe und wendet sich schließlich gegen O. Seine Mündung ist deltaförmig. Im oberen Laufe sendet er nach S. einen Arm, den Cassiquiare (kassikiäre), der mit dem Rio Negro, einem Nebenflusse des Amazonenstromes, in Verbindung tritt. Dadurch entsteht die großartigste bekannte Flußgabelung (Bisurkation). In den Llanos wird Viehzucht getrieben, an den Gebirgsabhängen und in den tropischen Küstenniederungen hauptsächlich Kaffee und Kakao gebaut. Es ist neben den westindischen Inseln die eigentliche Heimat des Tabaks Marinas, am Fuße der Anden). Die Landeshauptstadt von Venezuela ist Caracas (karäkas) mit dem Hafen La Guayra (gwaira). Guayana ist ein niedriges Plateau mit einzelnen Gebirgsketten und die einzige europäische Besitzung in Südamerika. Französisch-Guayana mit seinem ungesunden Klima dient als Straf- kolonie; Hauptstadt: Cayenne (kajenn). Der mittlere Teil, auch Surinam genannt, gehört den Niederländern, der westliche den Engländern. Der heiße Küsten- strich erzeugt viel Zucker. Brasilien. Es umfaßt nahezu die ganze Ebene des Amazonas und das Brasilianische Bergland. An Größe (81/3 Mill. qkm) steht es der Union nur wenig nach, wohl aber an Zahl der Einwohner; denn diese betrügt nur 17 Mill., 2 Einw. auf 1 qkm, im Küstengebiet hauptsächlich Neger und Mulatten. 1. Die Amazonasniederung. Der Amazonenstrom entspringt in den Peruanischen Anden, fließt anfangs zwischen den Hochgebirgen nach Nw., wendet sich dann, in einer Reihe von Felsentoren (Pongos) das Gebirge durch- brechend, nach O. und strömt nun durch ungeheure, mit dichten Urwäldern (Selvas) bedeckte Ebenen dem Meere zu. Größte Nebenflüsse des Amazonen st romes: links: rechts: Rio Negro Madeira (madera), Tapajos (tapaschös), Xingu (schingü). Der Amazonenstrom wird zwar an Länge vom Nil und Missouri-Mississippi übertrafen, hat aber den größten Wasserreichtum und das größte Flußgebiet. Infolge der hohen Temperatur und der fast täglichen Tropenregen besteht in den Selvas eine Üppigkeit des Pflanzenwuchses, wie fast nirgends mehr auf der Erde. Längs des ganzen Amazonas und seiner Nebenflüsse ziehen sich die großartigsten Tropenwälder hin, palmenreich und durch Schlinggewächse (Lianen) verstrickt. Sie liefern Kautschuk, Brasil- und Mahagoniholz. Mit der Fülle des Pflanzenlebens wetteifert das Tier leben. So gibt es hier einen

9. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 61

1909 - Berlin : Oldenbourg
Amerika. 61 großen Reichtum an Insekten, Fischen, Reptilien (Kaimans, Riesen- und Klapper- schlangen) und Vögeln (Kolibris und Papageien). Auch die Säugetierwelt zeigt eine reiche, aber eigenartige Entwicklung. Die Ordnung der Affen ist durch die Wickelschwanz äffen vertreten, Jaguar und Puma sind die schwachen Ab- bilder des Tigers und des Löwen der Alten Welt. Vertreter der hier am häufigsten vorkommenden Zahnarmen sind das Faultier, das Gürteltier und der Ameisenfresser. Sie haben Ähnlichkeit mit den australischen Tier- formen. 2. Das Bergland von Brasilien ist ein trockenes, savannenreiches Plateau mit kleinen Palmbeständen, dem Lieblingsaufenthalte der Kolibris. Au Miueralschätzen enthält das Bergland Gold und Diamanten. — Gut bebaut ist nur die Küstenzone und zwar hauptsächlich mit Kaffee, so daß Brasilien das erste Kaffeeland der Erde ist. Unmittelbar unter dem südlichen Wendekreise liegt Rio de Janeiro (schanero), die Hauptstadt Brasiliens, zugleich die zweitgrößte Handelsstadt Südamerikas, an einer der schönsten Buchten der Erde, 800000 Einw. Ebenfalls an der Küste liegen Bahia (i) und Peru ambuco (ü), dieses Hauptausfuhrhafen des roten Färb- oder Brasilholzes, weshalb es auch Pernambukholz heißt. Die südlicheren Teile Brasiliens, die bereits der gemäßigten Zone angehören, bilden das Hauptziel der italienischen Aus- Wanderung. Auch zahlreiche deutsche Niederlassungen finden sich hier, besonders in den Provinzen Rio Grande do Sul und Santa Catarina. In Rio Grande allein wohnen 260000 Deutsche, in Santa Catarina 60000. In beiden Provinzen liegt auch der Hauptteil des Handels in deutschen Händen. Der Volkszahl nach sind die deutschen Kolonien Südbrasiliens in starkem Wachsen begriffen, dem Wohlstande nach in mäßigem Fortschritte. Der Rest der Deutschen sitzt in den größeren Städten und hat hier eine sehr bedeutende Handelsstellung erlangt. Die Zahl aller Deutschen in Brasilien schätzt man auf 400000. Paraguay, Uruguay und Argentinien. Auf das Brasilianische Bergland folgen im Süden die Pampas (d. i. Ebenen) des La Plata. Sie breiten sich zwischen dem Brasilianischen Berglande und den Anden aus und siud Gras- steppen mit Salzsümpfen. Südwärts gehen sie in die Patagonische Ebene über. — Bewässerung gibt der Parana mit dem Paraguay; im Mün- dungsgebiete empfängt der Parana noch den Uruguay und heißt dann Rio de la Plata, d. h. Silberstrom. Da hier W.-Winde vorherrschen und diese ihre Feuchtigkeit schon an den Anden größtenteils abgeben, so fällt in den Pampas und in Patagonien nur wenig Regen; daher auch der steppenartige Charakter dieser Gebiete. Charakteristische Tiere sind der Pampashase und der amerikanische Strauß. Paraguay, zwischen Paraguay und Parana. Am Paraguay Asuncion (aßunßiön), die Hauptstadt. Der beliebte Mate-Tee liefert den Hauptausfuhrartikel. — Ostlich vom unteren Uruguay liegt Uruguay. Haupterwerb bildet die Viehzucht. Am Eingänge des La Plata Montevideo (montewideo), Hauptstadt, 300000 Einw. — Am Uruguay Fray-Bentos (srai wentos), Hauptort für Bereitung des Liebig- scheu Fleischextraktes. — In Argentinien ist das ehemalige Painpasland mit seinen ungeheuren Herden von Rindern, Pferden und Schafen in schnellem Verschwinden, Weizenfelder, ja an der Küste Forsten, treten an seine Stelle. Rückgang der Schaf- zucht, Aufschwung der Rindviehzucht in der Form der Milchwirtschaft sind die Folge; Fischer-Geistbeck, Erdk,f.höh, Mädchenschulen. Iv. Steif. 5

10. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 63

1909 - Berlin : Oldenbourg
Amerika. 63 beschränkt. (Großes Becken, Atacama.) Dagegen haben die in der Region des ge- mäßigten Klimas emporgehobenen tropischen Plateaus von Mexiko und Peru die Kultur der Azteken und Jnkas erzeugt. Während vulkanische Erhebungen im Ge- samtausbau der europäischen und asia- tischen Kettengebirge zurücktreten, be- herrschen sie den Bau insbesondere der Südamerikanischen Anden und der Mexikanischen Hochfläche; auch Nord- amerika weist gewaltige Spuren vul- kanischer Tätigkeit auf, z. B. im Nationalpark im Quellgebiete des Aellowstone (jellostön). Die Randlage der amerikani- schen Gebirge bedingt nicht bloß die Ausbildung gewaltiger Ebenen und als Folge hiervon die Entwicklung von Riesenströmen, sondern auch deren äußerst vorteilhaften Bau: einen kurzen Oberlauf und einen langen, der Schiffahrt dienenden Unterlauf; Lorenzstrom und Mississippi liegen in ihrer ganzen Lauflänge im Tiefland und sind daher fast bis zu den Quellen schiffbar. Die niedrige Lage der Wasser- scheiden ermöglicht überdies die be- queme Verbindung der einzelnen Fluß- systeme, ja teilweise, wie in Südame- rika, hat die Natur selbst diese Ver- bindung hergestellt. Wo? Klima. Die weite Erstreckung des Erdteils von N. nach S. be- wirkt eine große Verschiedenheit des Klimas. Indes zeigen die klimatischen Gegensätze zwischen Nord und Süd nicht die Schärfe wie in Asien. Sie werden gemildert durch den Mangel ostwestlich streichender Gebirgszüge, durch das Ein- dringen des Ozeans in Mittelamerika („Amerikanisches Mittelmeer") und durch die riesenhaften Ströme und Seen. Immerhin ist Nordamerika infolge feiner offenen Lage gegen das Polarmeer und den Meerbusen von Mexiko starkem Temperatur- ^ Atlant. ^ Küsten ebene Profil durch Nordamerika von W. n. O. To. b. 2. 1 : 40000000. M, b. £>. l : 800000 (50 fache Überhöhung).
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