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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Mittelklassen - S. 34

1887 - Berlin : Gaertner
— 34 — wie Renntiere und Hunde fast die einzigen Tiere. Nur im Eismeere leben viel Walrosse und Fische, die den Küstenbe- wohnern zum Unterhalt dienen. Die traurige Winternacht kann mehrere Monate dauern; aber der immer heitere Himmel und der Sternenglanz, der Schimmer des Schnees und die pracht- vollen Nordlichter vermindern die lange Finsternis. Mehr nach Süden hin bedecken ungeheure Wälder aus Nadelholz das Land, die reich an Pelztieren sind. Die meisten Nordrussen sind Nomaden oder Jäger. Mittelrußland reicht von den Dwinaquellen bis zur letzten Biegung der Wolga und enthält große prachtvolle Laub- Waldungen, unter denen sich die Lindenwälder besonders auszeichnen, und viel Ackerlan.d. Dort finden sich unsre Haustiere und Getreidearten vor, aber Obst gedeiht noch wenig. Die meisten Mittelrussen sind Ackerbauer. Südrußland, das Küstenland am schwarzen Meere entlang, ist größtenteils Steppe, und seine Bewohner sind wieder zumeist Nomaden, die auch Kamele als Haustiere halten. Aber am äußersten Meeresrande giebt es große Weinberge und Obstpflanzungen, und die warme Witterung läßt dort schon Orangen, Oliven und Feigen reifen. Am schwarzen Meere liegen bedeutende Handelsstädte, von denen Odessa die wichtigste ist. Rußland ist ein Kaisertum. Das Reich ist in Provinzen geteilt; die westlichste ist Polen, dessen Hauptstadt Warschau an der Weichsel liegt. Personen und Waren werden in Rußland während des Sommers großenteils zu Wasser, im Winter aber zu Schlitten befördert. B. Das deutsche Tiefland durchfließen folgende große Flüsse: a) Der Unterlauf der Weichsel, welche auf den Karpaten entspringt und unweit Danzig in die Ostsee mündet; nordöstlich von Danzig liegt die Stadt Königsberg am Pregel. b) Die Oder entspringt auf dem Gebirgsrande und fließt nach Nw. in die Ostsee. An ihrem Oberlaufe liegt die Stadt Breslau, am Mittellaufe Frankfurt und am Unter- laufe die Seehandelsstadt Stettin. Die seeartige Erweiterung der Oder unmittelbar vor der Mündung heißt das große oder stettiner Haff; an der Nordseite desselben liegen die Inseln Usedom und Wollin und nordwestlich von diesen die Insel Rügen in der Ostsee, c) Die Elbe entspringt auf dem Ge- birgsrande im Riesengebirge und fließt nordwestlich in die Nord- fee. An ihrem Mittellaufe liegt Magdeburg und am Unter- laufe die freie Stadt Hamburg. 6) Die Weser und e) der Rhein berühren nur mit ihrem Unterlaufe das Tiefland;

2. Für Mittelklassen - S. 56

1887 - Berlin : Gaertner
— 56 — wolle und Tabak, das Innere wie der Flußsand liefern Edel- steine und edle Metalle, und mit all diesen Gegenständen treiben die Brasilianer bedeutenden Handel. Unter den Tierendes Landes sind vorzüglich die Affen, die Faul- und Panzertiere, die Geier und Riesenschlangen merkwürdig. Die beiden wich- tigsten Städte Brasiliens, Rio de Janeiro und Bahia, liegen an der Ostküste. Die Bevölkerung besteht aus Indianern, Negern und europäischen Ansiedlern; der Landesfürst ist ein Kaiser. B. Mittelamerika. Die Hochebene von Mexico ist reich an Vulkanen und edlen Metallen, vereinigt das Klima der heißen Zone (an den Küsten) mit dem der gemäßigten (in den höheren Gürteln) und bietet deshalb eine große Mannig- faltigkeit.des Pflanzen- und Tierlebens. Nach Produkten und Bevölkerung ist es Brasilien sehr verwandt. Mexico ist ein Freistaat, dessen Hauptstadt gleichen Namens mitten auf dem Tafellande liegt. Die großen Antillen sind sehr fruchtbar. Dort sieht man große Pflanzungen von Kaffee, Zuckerrohr, Reis, Baum- wolle und Tabak; dazu wächst Mahagoniholz in Menge, und die Bewohner (Europäer und Neger) treiben mit diesen Gegenständen starken Handel nach Europa. Euba, mit der Haupt- ftadt Havanna, und Portorico gehören den Spaniern, Jamaica den Engländern und Haiti den Negern und Mulatten. 0. Nordamerika. Das große Tiefland des Miffi- sippi ist größtenteils mit Gras- und Rohrflächen (Prä- rien) bedeckt, enthält aber auch viel Wald- und Ackerland. Die Ebene hat wegen ihrer großen Ausdehnung gar verschiedenes Klima und mannigfaltiges Tier- und Pflanzenleben. Im nörd- lichen Teile sind die Winter streng, die Sommer heiß. Wälder und Steppen sind belebt von amerikanischen Löwen, Prärie- wölfen, Büffeln, Truthühnern und Klapperschlangen. Unter den Waldbäumen ist, außer den früher genannten, der Zucker- ahorn wichtig. Im Anbau der Kulturpflanzen kann man drei Zonen unterscheiden: Korn im N., Baumw o lle in der Mitte und Zuckerrohr im S. — Vom atlant. M. über das Missisippigebiet und die Anden bis zum stillen Ocean hin breiten sich die Vereinigten Freistaaten von Nordamerika aus. Die Bundeshauptstadt Washington liegt nebst den volk- reichen Handelsstädten New-Jork und Philadelphia auf der Ostküste, New-Orleans an der Mündung des Missisippi. Die Bewohner dieser Staaten sind vorwaltend europäische Ansiedler (Engländer, Deutsche u. a.); im Innern und W. finden sich auch Indianer, im S. sind die Neger zahlreich.

3. Für Mittelklassen - S. 17

1887 - Berlin : Gaertner
— 17 — §. 19. Fortsetzung. Die Halbinseln. Die drei südlichen Halbinseln sind größtenteils auch mit Hochland erfüllt. Die arabische und die westliche indische Halb- insel (Vorderindien) enthalten Hochebenen, und die östliche indische H. (Hinterindien) wird von Ketten gebirgen durch- zogen, die vom Hochlande der Wüste Gobi herkommen. — Auch die Sundainseln sind sämtlich mit Hochland bedeckt. Auf der arabischen Hochebene liegen große Wüsten, im übrigen und besonders am Meere ist das Land zum Teil sehr fruchtbar. Eine der wichtigsten Städte in Arabien ist Mekka in der Nähe des roten Meeres. Die Bewohner des Landes, die Araber, sind großenteils Nomaden, und unter ihren Haustieren sind vorzüglich die K a m e l e und die schönen Pferde zu merken. An der Südwestecke entlang wächst der Kaffeebaum. — Auf der Nordseite Arabiens liegt das Land Palästina mit der berühmten Stadt Jerusalem. Die Hochebene Vorderindiens wird von dem Himalaya- gebirge durch ein kleineres Tiefland getrennt. In diesem fließt der Strom Ganges entlang, der vom Himalaya herabkommt und in den bengalischen Meerbusen mündet. In Vorderindien wohnen die Inder oder Hindu. Die wichtigste Stadt heißt Calcutta und liegt an der Mündung des Ganges. Die Hindu sind größtenteils Ackerbauer, denn Indien ist ein schönes, äußerst fruchtbares Land. Da findet man alle Pflanzen- arten wieder, die in China, Persien und Arabien wachsen, außerdem aber eine Menge von Gewürzpflanzen und sonstigen nützlichen Erzeugnissen. In den ungeheuren Wäldern von Palmen, Bambus- und andern schönen Gewächsen schwärmen Löwen, Tiger, Elefanten und Affen umher. Giftige Schlangen schleichen durch das hohe Gras dahin. Prachtvolle Pfauen giebt's in ganzen Scharen, und Tausende von Papageien und andern schön gefiederten Vögeln schaukeln sich auf den Zweigen. 1. Welchem europäischen Volke gehört Vorder-Jndien und welchem Palästina? 2. Was wißt ihr von Mekka und was von Jerusalem zu erzählen? 3. In welchen Zonen liegen die einzelnen Länder Asiens? 4. Vergleichet Asien mit Europa a) nach Größe, Form und Lage, b) nach der Bodenbeschaffenheit, c) nach Menschen, Tieren, Pflanzen I Modus, geogr. Leitfaden i. Abt., 8. Aufl. 2

4. Für Mittelklassen - S. 21

1887 - Berlin : Gaertner
— 21 — lang. Das sind die Anden. In der Osthälfte Südamerikas breitet sich ebenfalls ein großes Hochland aus, ungefähr in Form eines Dreiecks. Das ist das Hochland von Brasilien. In Südamerika geht ein großes 'Tiefland zwischen den Anden und dem Hochlande von Brasilien dahin, gerade von S. nach N. Es wird nach den beiden Strömen benannt, die durch dasselbe fließen. Der größere entspringt auf den Anden und fließt nach O. ins atlantische Meer; es ist der Amazonen ström. Der kleinere entspringt auf dem Hoch- lande von Brasilien und geht südlich ins atlantische Meer; das ist der Platastrom. So giebt es ein Tiefland des Amazonenstroms und ein Tiefland des Platastroms. Das letztere ist fast ganz mit hohem Grase bedeckt, und man kann dort hundert Meilen wandern, ohne Bäume zu finden. Ein solches Land heißt eine Steppe. 1. Was wißt ihr Näheres von den Anden zu sagen, und was vom Amazonenstrom? 2. Wodurch wird jedes der beiden Tiefländer begrenzt? 3. Vergleichet eine Steppe a) mit einer Wüste, b) mit einxr Wiese! §. 25, Fortsetzung. Auch in Nordamerika liegt östlich von den Anden ein großes Tiefland, das vom Meerbusen von Mexico mit ge- ringer Unterbrechung bis ans nördliche Eismeer geht. Durch dieses Tiefland fließen ebenfalls zwei Ströme. Der Lorenz- ström entspringt in einer großen Seegruppe und fließt nach No. ins atlantische Meer. Der Missisippi entspringt westlich von den Seen und geht südlich in den Meerbusen von Mexico. Der Teil des Tieflandes um diesen Strom herum heißt Tief- land des Missisippi, und in demselben breiten sich un- geheure Steppen aus. Der andere Teil des Tieflandes liegt am Eismeere und um die Hudsonsbai herum und heißt das Tiefland des Eismeeres. Im letztgenannten Tieflande finden sich zwar noch Ur- bewohner, hauptsächlich haben sich dort aber Engländer und Franzosen niedergelassen. Es gehört den Engländern und heißt das englische Nordamerika. Eine der wichtigsten Städte ist Quebec am Lorenzstrom. Witterung und Bodenbe- schaffenheit finden wir hier fast wie in Sibirien. Im Norden ist das Land kalt und kahl, im Süden waldig oder mit Ge- treidefeldern bedeckt. Auch hier werden Jagd und Pelzhandel getrieben, und auf dem Lorenzstrome fahren Hunderte von Dampfschiffen mit Waren und Reisenden.

5. Für Mittelklassen - S. 51

1887 - Berlin : Gaertner
— 51 — Reis und anderes Getreide, Baumwolle und Zuckerrohr gedeihen dann in Überfluß, und des Jahres kann mehrmals geerntet werden. Aber die Berge und Hügel am Thale liegen kahl und wüst da und gehören eigentlich der Sahara an. Im südlichen Nubien sind die Wälder und Flüsse reich an gewaltigen Tiergestalten, als: Elefanten, Nilpferden, Giraffen, Krokodilen. — Die Bewohner der beiden Länder, zumeist eingewanderte Araber, sind teils Ackerbauer und Kaufleute, teils auch Nomaden. Außer der Hauptstadt Kairo merken wir in Ägypten noch die Stadt Alexandria am mittelländischen Meere. Beide Länder werden durch den Vicekönig von Ägypten beherrscht, der vom türkischen Sultan abhängig ist. b. Das westliche Bergland ist zumeist Hochebene, welche durch das Thal des Niger von dem großen Hochlande getrennt wird; sie geht zwischen dem Meere und der Sahara entlang, bis nahe an die Westküste von Nordasrika. Der Niger entspringt auf dieser Hochebene, fließt anfangs nordöstlich bis in die Nähe von Tim buk tu und biegt dann nach So. um zum Meerbusen von Guinea. Am Südrande der Sahara, vom Niger bis an den Nil, dehnen sich weite Steppen aus, die auf einer Vorstufe des großen mittelafrikanischen Hochlandes liegen. In dem Gebiet des Niger und des Ts ad-Sees liegt Sudan, das Land der Schwarzen. Es zerfällt in Hochsudan, welches westlich, und in Flachsudan, welches östlich vom Niger liegt. Ganz Sudan enthält viele größere und kleinere Staaten, die zumeist ihre eigenen Fürsten haben. Die Länder liegen in der Regenzone und sind größtenteils sehr fruchtbar. Da wachsen Getreidearten, Palmen, Ebenholz- und Affenbrotbäume in großer Menge, und in den großen Urwäldern und Steppen leben Elefanten, Löwen, Giraffen, Zebras und Strauße. Die Bewohner, meist Neger, treiben Ackerbau, Viehzucht und Handel, und nach Timbuktu führen mehrere große Karawanen st raßen von der Berberei her durch die Sahara. 2. Die Sahara breitet sich nördlich von Sudan aus. Wegen ihrer Wasser- und Pslanzenarmut ist sie für Menschen und Tiere wenig bewohnbar; nur die tiefliegenden Oasen sind teilweise bewohnt, die Datteln das Hauptnahrungsmittel. Die durchziehenden Karawanen haben nicht bloß von räuberischen Volksstämmen und vom Wassermangel, sondern auch von dem heißen, schädlichen Wüstenwind Samum zu leiden, der oft selbst nach den Ländern Südeuropas hinüberweht. Das Kamel, „das Schiff der Wüste," ist hier von besonderer Wichtigkeit. 3. Das Hochland von Südafrika trägt außer andern den Nilquellen-See Victo ria-Nyanza und fällt südlich in 4*

6. Für Mittelklassen - S. 53

1887 - Berlin : Gaertner
— 53 — H. 32. Australien. Das Festland dieses Erdteils hat nur an der Nordküste einen bedeutenden Einschnitt, den Meerbusen von Carp ent ar ia. Das Innere des Landes ist wenig bekannt. An der Ostküste ziehen sich mäßig hohe Bergländer entlang, von denen eine Gruppe den Namen der „blauen Berge" führt. Die Süd- Hälfte Neuhollands hat zwar die bekannten vier Jahreszeiten; aber der Sommer, in unser Winterhalbjahr fallend, ist äußerst heiß, der kühle Winter dagegen die angenehmste Jahreszeit. Die Flüsse leiden an Wasserarmut und versiegen nicht selten; der Murrap, in die Südsee mündend, ist der bedeutendste unter ihnen. Pflanzen- und Tierwelt zeigen viel Einförmigkeit. Lichte Wälder von derselben Baumart, besonders Akazien, und ausgedehnte, aus demselben Grase bestehende Steppen er- blickt man häufig. Zu den eigentümlichen Tieren des Landes gehören das springende Beuteltier, das Schnabeltier, der mit Haarfedern bedeckte Kasuar, der weiße Adler und der schwarze Schwan. Die wilden Urbewohner, die schwarzbraunen Papuas oder Australneger, sind gar nicht zahlreich und führen ein stetes Wanderleben. An der Ost-, Süd- und Westküste Neuhollands wie auf Vandiemensland besitzen die Engländer Kolonien und haben dort europäische Haustiere, Kulturpflanzen und Gewerbe eingeführt; Gold und Wolle hauptsächlich bringt der Handel nach Europa. Wichtige Städte sind: Sidney an der Süd- ostküste, Melbourne und Adelaide an der Südküste und Hobartton auf Vandiemensland. Die australischen Inseln, von denen die größeren sämt- lich gebirgig sind, zeigen, soweit sie bekannt, eine weit größere Mannigfaltigkeit des Tier- und Pflanzenlebens als das Fest- land. Neu-Guinea, die Heimat der Paradiesvögel, ist noch unerforscht; Vandiemensland wiesenreich, fruchtbar und nur von Kolonisten bewohnt; Neuseeland, unter englischer Oberherrschaft, liefert viel Schiffsbauholz und den neuseeländischen Flachs. — Die zahlreichen Gruppen der kleineren Inseln im stillen Oeean, die durch ein herrliches Klima ausgezeichnet sind und auf denen der Brot bäum wie die Kokos- und Sagopalme üppig wachsen, stehen großenteils unter englischer und französischer Oberherrschaft, und ihre Urbewohner schreiten fort in der Annahme europäischer Gesittung. 1. Wie heißen die Meerengen, welche Neu-Guinea und Van- diemensland vom Festlande trennen? 2. Gebet Eigentümliches von den Tieren und Pflanzen Austra- liens an! 3. Nennt einige Gruppen der kleineren Inseln!

7. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. uncounted

1912 - Berlin : Oldenbourg
Themse (Nach einem Acmarell von R. Reschreiter. München.) Südenglische Parklandschaft an der Themse bei Oxford. Dem südenglischen Hügellande mit seinen reizvollen Tälern und Flüssen fehlt der geschlossene Wald fast ganz, und der wenig lohnende Getreidebau geht immer mehr zurück. Die Wiese mit alten Baumgruppen und Waldstreifen, der Park, beherrscht das Landschaftsbild. Stille Dörfer und altertümliche Schlösser bilden dessen eigenartige Aus- stattung, ein wohltuender Gegensatz zu den rauchigen Fabrimstrikten in Mittelengland. Aus den wasserreichen Flüssen herrscht ein lebhafter Bootsverkehr, namentlich wird von der bewegungsfreudigen englischen Jugend dem Rudersport? eifrigst gehuldigt.

8. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 36

1912 - Berlin : Oldenbourg
" Russische Tundra. Tundra bedeutet waldloses Land. Die Tundra ist die verbreitetste Landschaftsform des arktischen Festlandes. Je nach- dem dort der Boden wagrecht oder geneigt verläuft, hält er .das sommerliche Schmelzwasser zurück oder läßt es ablausen. Dieser Umstand beeinflußt die Art des Pflanzenwuchses. Auf den geneigteren und trockenen Lagen gewinnen bald Moose, bald Flechten die Oberhand, und hiernach unterscheidet man Moos- und Flechtentundra. In flachen Vertiefungen breitet sich die stark durchfeuchtete Torstundra aus. Renntierflechte und isländisches Moos ermöglichen die Existenz des Renn- tieres, dessen Aufzucht neben Jagd und Fischfang die Hauptbeschäftigung der Samojeden bildet. Höchst einförmig ist das winterliche Gewand der Tundra. Aus der unermeßlichen Schneefläche erheben sich da und dort niedrige Schnee- Hügel, aus denen Zwergbirken nur wenig bervorragen. Unter dem Schutze einer Waldinsel lagern Samojeden in ihren trichterförmigen Zelten Nnr am südlichen Horizonte gemahnt ein schwacher Lichtstreifen daran, daß die Sonne, das Element alles Lebens, die Erde nicht auf immer verlassen hat. (Nach den „Bildern ans Rußland". Verlag von Wachsmuth, Leipzig.) Wolga. Wie der Deutsche mit Begeisterung vom Vater Rhein spricht, so der Russe vom „Mütterchen Wolga" und mit Rechts denn dieser Riesenstrom erweist sich in der Tat als eine Quelle reichsten Segens für das russische Volk, und in dem weiten einförmigen russischen Tieflande ist die Wolga ohne Zweifel die großartigste Naturerscheinung. Sie ist die größte natür- liche Wasserstraße Rußlands, ja ganz Europas, und ihr Reichtum an kostbaren Fischen wird von keinem andern Strom des Erdteils übertroffen. Besonders wichtig sind Stör und Hausen, aus deren Rogen man den Kaviar bereitet. Der Sterlet liefert ein ganz vortreffliches Fleisch. Sehr rege ist die Schiffahrt auf dem Strom. Verfrachtet werden Haupt- sächlich Navhtha von Baku, Getreide, Erzeugnisse der russischen Industrie, Baumwolle aus Turkestan, Bauhölzer des Nordens und Salz aus den Stepvenseen der kaspischen Niederung. Auch der Personenverkehr ist beträchtlich.

9. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 35

1912 - Berlin : Oldenbourg
Rußlands 35 Gewässer. Als Folge der Weiträumigkeit des Landes, in dem, abgesehen von dem sehr trockenen südöstlichen Gebiete,' fast überall Abfluß vorhanden ist, ergibt sich die Größe der Flüsse und Flußgebiete. Die Wolga geht an Größe allen Flüssen Europas voran; auch die anderen Flüsse, namentlich die Dwina und der Dnjepr, übertreffen die übrigen europäischen Flüsse mit Ausnahme der Donau an Länge und Größe des Stromgebietes bei weitem. Schon dadurch kommt ihnen ein sehr großer Verkehrswert zu. Überdies haben sie infolge der Tieflandsnatur des Gebietes geringes Gefälle, ruhigen Lauf und sind meist schon im Oberlaufe schiffbar. Nur der Dnjepr bildet da, wo er den südrussischen Granitrücken durchsetzt, Schnellen, was eine Unterbrechung der Schiffahrt zur Folge hat. Endlich konnten die Flüsse wegen der niedrigen Wasserscheiden durch Kanäle leicht verbunden werden. Klima. Maßgebend für das Klima Rußlands ist in erster Linie seine Lage in der gemäßigten Zone und zwar in deren nördlichem, subarktischem Teil; es erstreckt sich aber auch noch in die Polarzone. In zweiter Linie wirkt bestimmend die Entfernung vom Ozean; dadurch ist das Osteuropäische Tiefland dem Einfluß des Meeres entrückt. Das Hauptmerkmal des russischen Klimas ist die große jährliche Wärmeschwankung, die 25— 35° betrügt. Die Temperatur von Moskau stimmt im Januar mit der von Haparanda (Schweden), im Juli mit der von Paris überein. Der Sommer ist weit heißer als in Westeuropa, der Winter dagegen sehr hart und lang. — Die Niederschlüge nehmen mit der Ent- fernung vom Ozean ab und zwar namentlich in der Richtung nach O. und So.; sie fallen zumeist im Sommer. — Mittelmeerklima herrscht an der Krimküste. Pflanzen- und Tierwelt. Mit der Gleichförmigkeit des Klimas über weite Gebiete harmoniert auch die Gleichförmigkeit der Pflanzendecke über breite Zonen hin. Den Norden des Osteuropäischen Tieflandes bedeckt die Tundra, in der keine Bäume, nur mehr Zwergsträucher, Flechten und Moose fortkommen. Anbau und eigentliche Viehzucht sind hier ausgeschlossen; die Bevölkerungsdichte ist daher sehr gering. Südlich der Tundra bis ungefähr zu einer Linie von Kiew über Tnla nach Kasan ist ursprünglich ein ungeheures Waldland gewesen. In seinem nörd- lichen Teil bildet der Wald auch heute noch durch den Reichtum an Pelztieren, Vögeln sowie durch die Gewinnung von Holz die Hauptnahrungsquelle. Der südliche Teil des Waldlandes ist dermalen bereits ein Gebiet vorherrschender Landwirtschaft, namentlich das im Süden gelegene Schwarzerdeland. Den Süden Rußlands nimmt die offene Grasflur ein, die Steppe, welche im O. zur Halbwüste wird. Eine Ausnahme macht die Halbinsel Krim, die am Südabhang ihres Gebirges mit schönen Laubwäldern bekleidet ist und sogar Mittelmeervegetation aufweist. Die Tierwelt. Den Unterschieden in Klima und Pflanzenwelt ent- sprechen auch die Verschiedenheiten der Tierwelt. Die Tundra ist das Reich der Polartiere: der Lemminge, der Schneehasen, des Polarfuchses und anderer. Vielfraß, Renntier und Elentier reichen von hier bis in das Waldland. In diesem stellen sich der Bär und andere Pelztiere ein, namentlich das Eichhörnchen,

10. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 54

1909 - Berlin : Oldenbourg
Der Kaiser Willielin - Kanal und die Hochbrücke bei Lebensau. Der Kaiser Wilhelm-Kanal ist nahezu 100 km laug, 'J m tief, im Wasserspiegel 65 m und an der Sohle 22 m breit. Er bietet den kürzesten und sichersten Weg von der Ostsee zur Nordsee und ermöglicht die rasche und ungestörte Ver- einigung der deutschen Kriegsflotte. Ter Kaual dient übrigens neben Kriegs- anch Handelszwecken. Seine Haupt- sehenswürdigteiten sind seine Hochbrücken und die Schleusen bei Holtenau nächst Kiel und bei Brnnsbüttel an der Elbe. Nach einer Photographie von Kotthcil &. Sohn, Königsberg i. Pr. Wanderdünen auf der Kurischen Nehrung. „Die Wüsten der Ostseegestade." Die Dünen sind ein Werk des Windes, öde, nackte, langgezogene, parallel hintereinander liegende Hügelreihen am Gestade des Meeres. Sie wandern allmählich von der Nehrung ins Haff, wenn sie nicht durch liefwurzelnde Gräser <Dünenhafer, Sträucher Dünenweiden) und Kiefern gefestigt werden. Auf der Kurischen Nehrung erreichen sie an der deutschen Küste ihre größte Höhe, 60 m.
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