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wie Renntiere und Hunde fast die einzigen Tiere. Nur im
Eismeere leben viel Walrosse und Fische, die den Küstenbe-
wohnern zum Unterhalt dienen. Die traurige Winternacht kann
mehrere Monate dauern; aber der immer heitere Himmel und
der Sternenglanz, der Schimmer des Schnees und die pracht-
vollen Nordlichter vermindern die lange Finsternis. Mehr nach
Süden hin bedecken ungeheure Wälder aus Nadelholz das
Land, die reich an Pelztieren sind. Die meisten Nordrussen
sind Nomaden oder Jäger.
Mittelrußland reicht von den Dwinaquellen bis zur
letzten Biegung der Wolga und enthält große prachtvolle Laub-
Waldungen, unter denen sich die Lindenwälder besonders
auszeichnen, und viel Ackerlan.d. Dort finden sich unsre
Haustiere und Getreidearten vor, aber Obst gedeiht noch wenig.
Die meisten Mittelrussen sind Ackerbauer.
Südrußland, das Küstenland am schwarzen Meere
entlang, ist größtenteils Steppe, und seine Bewohner sind
wieder zumeist Nomaden, die auch Kamele als Haustiere halten.
Aber am äußersten Meeresrande giebt es große Weinberge
und Obstpflanzungen, und die warme Witterung läßt dort
schon Orangen, Oliven und Feigen reifen. Am schwarzen
Meere liegen bedeutende Handelsstädte, von denen Odessa
die wichtigste ist.
Rußland ist ein Kaisertum. Das Reich ist in Provinzen
geteilt; die westlichste ist Polen, dessen Hauptstadt Warschau
an der Weichsel liegt. Personen und Waren werden in Rußland
während des Sommers großenteils zu Wasser, im Winter aber
zu Schlitten befördert.
B. Das deutsche Tiefland durchfließen folgende große
Flüsse: a) Der Unterlauf der Weichsel, welche auf den
Karpaten entspringt und unweit Danzig in die Ostsee mündet;
nordöstlich von Danzig liegt die Stadt Königsberg am
Pregel. b) Die Oder entspringt auf dem Gebirgsrande und
fließt nach Nw. in die Ostsee. An ihrem Oberlaufe liegt die
Stadt Breslau, am Mittellaufe Frankfurt und am Unter-
laufe die Seehandelsstadt Stettin. Die seeartige Erweiterung
der Oder unmittelbar vor der Mündung heißt das große oder
stettiner Haff; an der Nordseite desselben liegen die Inseln
Usedom und Wollin und nordwestlich von diesen die Insel
Rügen in der Ostsee, c) Die Elbe entspringt auf dem Ge-
birgsrande im Riesengebirge und fließt nordwestlich in die Nord-
fee. An ihrem Mittellaufe liegt Magdeburg und am Unter-
laufe die freie Stadt Hamburg. 6) Die Weser und e) der
Rhein berühren nur mit ihrem Unterlaufe das Tiefland;
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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— 56 —
wolle und Tabak, das Innere wie der Flußsand liefern Edel-
steine und edle Metalle, und mit all diesen Gegenständen treiben
die Brasilianer bedeutenden Handel. Unter den Tierendes
Landes sind vorzüglich die Affen, die Faul- und Panzertiere,
die Geier und Riesenschlangen merkwürdig. Die beiden wich-
tigsten Städte Brasiliens, Rio de Janeiro und Bahia,
liegen an der Ostküste. Die Bevölkerung besteht aus Indianern,
Negern und europäischen Ansiedlern; der Landesfürst ist ein
Kaiser.
B. Mittelamerika. Die Hochebene von Mexico
ist reich an Vulkanen und edlen Metallen, vereinigt das Klima
der heißen Zone (an den Küsten) mit dem der gemäßigten (in
den höheren Gürteln) und bietet deshalb eine große Mannig-
faltigkeit.des Pflanzen- und Tierlebens. Nach Produkten und
Bevölkerung ist es Brasilien sehr verwandt. Mexico ist ein
Freistaat, dessen Hauptstadt gleichen Namens mitten auf dem
Tafellande liegt.
Die großen Antillen sind sehr fruchtbar. Dort sieht
man große Pflanzungen von Kaffee, Zuckerrohr, Reis, Baum-
wolle und Tabak; dazu wächst Mahagoniholz in Menge,
und die Bewohner (Europäer und Neger) treiben mit diesen
Gegenständen starken Handel nach Europa. Euba, mit der Haupt-
ftadt Havanna, und Portorico gehören den Spaniern, Jamaica
den Engländern und Haiti den Negern und Mulatten.
0. Nordamerika. Das große Tiefland des Miffi-
sippi ist größtenteils mit Gras- und Rohrflächen (Prä-
rien) bedeckt, enthält aber auch viel Wald- und Ackerland. Die
Ebene hat wegen ihrer großen Ausdehnung gar verschiedenes
Klima und mannigfaltiges Tier- und Pflanzenleben. Im nörd-
lichen Teile sind die Winter streng, die Sommer heiß. Wälder
und Steppen sind belebt von amerikanischen Löwen, Prärie-
wölfen, Büffeln, Truthühnern und Klapperschlangen. Unter
den Waldbäumen ist, außer den früher genannten, der Zucker-
ahorn wichtig. Im Anbau der Kulturpflanzen kann man
drei Zonen unterscheiden: Korn im N., Baumw o lle in der
Mitte und Zuckerrohr im S. — Vom atlant. M. über das
Missisippigebiet und die Anden bis zum stillen Ocean hin breiten
sich die Vereinigten Freistaaten von Nordamerika aus.
Die Bundeshauptstadt Washington liegt nebst den volk-
reichen Handelsstädten New-Jork und Philadelphia auf
der Ostküste, New-Orleans an der Mündung des Missisippi.
Die Bewohner dieser Staaten sind vorwaltend europäische
Ansiedler (Engländer, Deutsche u. a.); im Innern und W.
finden sich auch Indianer, im S. sind die Neger zahlreich.
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Extrahierte Personennamen: Euba
Extrahierte Ortsnamen: Brasiliens Bahia Mittelamerika Brasilien Europa Havanna Jamaica Haiti Nordamerika Baumw Nordamerika New-Jork Philadelphia New-Orleans
— 17 —
§. 19. Fortsetzung.
Die Halbinseln.
Die drei südlichen Halbinseln sind größtenteils auch mit
Hochland erfüllt. Die arabische und die westliche indische Halb-
insel (Vorderindien) enthalten Hochebenen, und die östliche
indische H. (Hinterindien) wird von Ketten gebirgen durch-
zogen, die vom Hochlande der Wüste Gobi herkommen. — Auch
die Sundainseln sind sämtlich mit Hochland bedeckt.
Auf der arabischen Hochebene liegen große Wüsten,
im übrigen und besonders am Meere ist das Land zum Teil
sehr fruchtbar. Eine der wichtigsten Städte in Arabien ist
Mekka in der Nähe des roten Meeres. Die Bewohner des
Landes, die Araber, sind großenteils Nomaden, und unter
ihren Haustieren sind vorzüglich die K a m e l e und die schönen
Pferde zu merken. An der Südwestecke entlang wächst der
Kaffeebaum. — Auf der Nordseite Arabiens liegt das Land
Palästina mit der berühmten Stadt Jerusalem.
Die Hochebene Vorderindiens wird von dem Himalaya-
gebirge durch ein kleineres Tiefland getrennt. In diesem fließt
der Strom Ganges entlang, der vom Himalaya herabkommt
und in den bengalischen Meerbusen mündet. In Vorderindien
wohnen die Inder oder Hindu. Die wichtigste Stadt heißt
Calcutta und liegt an der Mündung des Ganges. Die
Hindu sind größtenteils Ackerbauer, denn Indien ist ein schönes,
äußerst fruchtbares Land. Da findet man alle Pflanzen-
arten wieder, die in China, Persien und Arabien wachsen,
außerdem aber eine Menge von Gewürzpflanzen und sonstigen
nützlichen Erzeugnissen. In den ungeheuren Wäldern von
Palmen, Bambus- und andern schönen Gewächsen schwärmen
Löwen, Tiger, Elefanten und Affen umher. Giftige Schlangen
schleichen durch das hohe Gras dahin. Prachtvolle Pfauen giebt's
in ganzen Scharen, und Tausende von Papageien und andern
schön gefiederten Vögeln schaukeln sich auf den Zweigen.
1. Welchem europäischen Volke gehört Vorder-Jndien und welchem
Palästina?
2. Was wißt ihr von Mekka und was von Jerusalem zu erzählen?
3. In welchen Zonen liegen die einzelnen Länder Asiens?
4. Vergleichet Asien mit Europa a) nach Größe, Form und Lage,
b) nach der Bodenbeschaffenheit, c) nach Menschen, Tieren,
Pflanzen I
Modus, geogr. Leitfaden i. Abt., 8. Aufl. 2
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Mekka Arabiens Palästina Jerusalem Calcutta Indien China Persien Mekka Jerusalem Asiens Europa
— 21 —
lang. Das sind die Anden. In der Osthälfte Südamerikas
breitet sich ebenfalls ein großes Hochland aus, ungefähr in
Form eines Dreiecks. Das ist das Hochland von Brasilien.
In Südamerika geht ein großes 'Tiefland zwischen
den Anden und dem Hochlande von Brasilien dahin, gerade
von S. nach N. Es wird nach den beiden Strömen benannt,
die durch dasselbe fließen. Der größere entspringt auf den
Anden und fließt nach O. ins atlantische Meer; es ist der
Amazonen ström. Der kleinere entspringt auf dem Hoch-
lande von Brasilien und geht südlich ins atlantische Meer;
das ist der Platastrom. So giebt es ein Tiefland des
Amazonenstroms und ein Tiefland des Platastroms. Das
letztere ist fast ganz mit hohem Grase bedeckt, und man
kann dort hundert Meilen wandern, ohne Bäume zu finden.
Ein solches Land heißt eine Steppe.
1. Was wißt ihr Näheres von den Anden zu sagen, und was
vom Amazonenstrom?
2. Wodurch wird jedes der beiden Tiefländer begrenzt?
3. Vergleichet eine Steppe a) mit einer Wüste, b) mit einxr Wiese!
§. 25, Fortsetzung.
Auch in Nordamerika liegt östlich von den Anden ein
großes Tiefland, das vom Meerbusen von Mexico mit ge-
ringer Unterbrechung bis ans nördliche Eismeer geht. Durch
dieses Tiefland fließen ebenfalls zwei Ströme. Der Lorenz-
ström entspringt in einer großen Seegruppe und fließt nach
No. ins atlantische Meer. Der Missisippi entspringt westlich
von den Seen und geht südlich in den Meerbusen von Mexico.
Der Teil des Tieflandes um diesen Strom herum heißt Tief-
land des Missisippi, und in demselben breiten sich un-
geheure Steppen aus. Der andere Teil des Tieflandes liegt
am Eismeere und um die Hudsonsbai herum und heißt das
Tiefland des Eismeeres.
Im letztgenannten Tieflande finden sich zwar noch Ur-
bewohner, hauptsächlich haben sich dort aber Engländer und
Franzosen niedergelassen. Es gehört den Engländern und heißt
das englische Nordamerika. Eine der wichtigsten Städte
ist Quebec am Lorenzstrom. Witterung und Bodenbe-
schaffenheit finden wir hier fast wie in Sibirien. Im Norden
ist das Land kalt und kahl, im Süden waldig oder mit Ge-
treidefeldern bedeckt. Auch hier werden Jagd und Pelzhandel
getrieben, und auf dem Lorenzstrome fahren Hunderte von
Dampfschiffen mit Waren und Reisenden.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
— 51 —
Reis und anderes Getreide, Baumwolle und Zuckerrohr
gedeihen dann in Überfluß, und des Jahres kann mehrmals
geerntet werden. Aber die Berge und Hügel am Thale liegen
kahl und wüst da und gehören eigentlich der Sahara an. Im
südlichen Nubien sind die Wälder und Flüsse reich an gewaltigen
Tiergestalten, als: Elefanten, Nilpferden, Giraffen, Krokodilen.
— Die Bewohner der beiden Länder, zumeist eingewanderte
Araber, sind teils Ackerbauer und Kaufleute, teils auch Nomaden.
Außer der Hauptstadt Kairo merken wir in Ägypten noch die
Stadt Alexandria am mittelländischen Meere. Beide Länder
werden durch den Vicekönig von Ägypten beherrscht, der vom
türkischen Sultan abhängig ist.
b. Das westliche Bergland ist zumeist Hochebene,
welche durch das Thal des Niger von dem großen Hochlande
getrennt wird; sie geht zwischen dem Meere und der Sahara
entlang, bis nahe an die Westküste von Nordasrika. Der Niger
entspringt auf dieser Hochebene, fließt anfangs nordöstlich bis in
die Nähe von Tim buk tu und biegt dann nach So. um zum
Meerbusen von Guinea. Am Südrande der Sahara, vom
Niger bis an den Nil, dehnen sich weite Steppen aus, die
auf einer Vorstufe des großen mittelafrikanischen Hochlandes
liegen. In dem Gebiet des Niger und des Ts ad-Sees liegt
Sudan, das Land der Schwarzen. Es zerfällt in Hochsudan,
welches westlich, und in Flachsudan, welches östlich vom Niger
liegt. Ganz Sudan enthält viele größere und kleinere Staaten,
die zumeist ihre eigenen Fürsten haben. Die Länder liegen in
der Regenzone und sind größtenteils sehr fruchtbar. Da wachsen
Getreidearten, Palmen, Ebenholz- und Affenbrotbäume
in großer Menge, und in den großen Urwäldern und Steppen
leben Elefanten, Löwen, Giraffen, Zebras und Strauße. Die
Bewohner, meist Neger, treiben Ackerbau, Viehzucht und Handel,
und nach Timbuktu führen mehrere große Karawanen st raßen
von der Berberei her durch die Sahara.
2. Die Sahara breitet sich nördlich von Sudan aus.
Wegen ihrer Wasser- und Pslanzenarmut ist sie für Menschen
und Tiere wenig bewohnbar; nur die tiefliegenden Oasen sind
teilweise bewohnt, die Datteln das Hauptnahrungsmittel. Die
durchziehenden Karawanen haben nicht bloß von räuberischen
Volksstämmen und vom Wassermangel, sondern auch von dem
heißen, schädlichen Wüstenwind Samum zu leiden, der oft
selbst nach den Ländern Südeuropas hinüberweht. Das Kamel,
„das Schiff der Wüste," ist hier von besonderer Wichtigkeit.
3. Das Hochland von Südafrika trägt außer andern
den Nilquellen-See Victo ria-Nyanza und fällt südlich in
4*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 53 —
H. 32. Australien.
Das Festland dieses Erdteils hat nur an der Nordküste
einen bedeutenden Einschnitt, den Meerbusen von Carp ent ar ia.
Das Innere des Landes ist wenig bekannt. An der Ostküste
ziehen sich mäßig hohe Bergländer entlang, von denen eine
Gruppe den Namen der „blauen Berge" führt. Die Süd-
Hälfte Neuhollands hat zwar die bekannten vier Jahreszeiten;
aber der Sommer, in unser Winterhalbjahr fallend, ist äußerst
heiß, der kühle Winter dagegen die angenehmste Jahreszeit. Die
Flüsse leiden an Wasserarmut und versiegen nicht selten; der
Murrap, in die Südsee mündend, ist der bedeutendste unter
ihnen. Pflanzen- und Tierwelt zeigen viel Einförmigkeit.
Lichte Wälder von derselben Baumart, besonders Akazien,
und ausgedehnte, aus demselben Grase bestehende Steppen er-
blickt man häufig. Zu den eigentümlichen Tieren des Landes
gehören das springende Beuteltier, das Schnabeltier, der mit
Haarfedern bedeckte Kasuar, der weiße Adler und der schwarze
Schwan. Die wilden Urbewohner, die schwarzbraunen Papuas
oder Australneger, sind gar nicht zahlreich und führen ein stetes
Wanderleben. An der Ost-, Süd- und Westküste Neuhollands
wie auf Vandiemensland besitzen die Engländer Kolonien und
haben dort europäische Haustiere, Kulturpflanzen und Gewerbe
eingeführt; Gold und Wolle hauptsächlich bringt der Handel
nach Europa. Wichtige Städte sind: Sidney an der Süd-
ostküste, Melbourne und Adelaide an der Südküste und
Hobartton auf Vandiemensland.
Die australischen Inseln, von denen die größeren sämt-
lich gebirgig sind, zeigen, soweit sie bekannt, eine weit größere
Mannigfaltigkeit des Tier- und Pflanzenlebens als das Fest-
land. Neu-Guinea, die Heimat der Paradiesvögel, ist noch
unerforscht; Vandiemensland wiesenreich, fruchtbar und nur von
Kolonisten bewohnt; Neuseeland, unter englischer Oberherrschaft,
liefert viel Schiffsbauholz und den neuseeländischen
Flachs. — Die zahlreichen Gruppen der kleineren Inseln
im stillen Oeean, die durch ein herrliches Klima ausgezeichnet
sind und auf denen der Brot bäum wie die Kokos- und
Sagopalme üppig wachsen, stehen großenteils unter englischer
und französischer Oberherrschaft, und ihre Urbewohner schreiten
fort in der Annahme europäischer Gesittung.
1. Wie heißen die Meerengen, welche Neu-Guinea und Van-
diemensland vom Festlande trennen?
2. Gebet Eigentümliches von den Tieren und Pflanzen Austra-
liens an!
3. Nennt einige Gruppen der kleineren Inseln!
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Carp
Extrahierte Ortsnamen: H. Australien Westküste_Neuhollands Europa Melbourne Adelaide Neu-Guinea Neuseeland Oeean
Themse
(Nach einem Acmarell von R. Reschreiter. München.)
Südenglische Parklandschaft an der Themse bei Oxford.
Dem südenglischen Hügellande mit seinen reizvollen Tälern und Flüssen fehlt der geschlossene Wald fast ganz, und der wenig lohnende Getreidebau geht immer mehr zurück.
Die Wiese mit alten Baumgruppen und Waldstreifen, der Park, beherrscht das Landschaftsbild. Stille Dörfer und altertümliche Schlösser bilden dessen eigenartige Aus-
stattung, ein wohltuender Gegensatz zu den rauchigen Fabrimstrikten in Mittelengland. Aus den wasserreichen Flüssen herrscht ein lebhafter Bootsverkehr, namentlich wird
von der bewegungsfreudigen englischen Jugend dem Rudersport? eifrigst gehuldigt.
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"
Russische Tundra.
Tundra bedeutet waldloses Land. Die Tundra ist die verbreitetste Landschaftsform des arktischen Festlandes. Je nach-
dem dort der Boden wagrecht oder geneigt verläuft, hält er .das sommerliche Schmelzwasser zurück oder läßt es ablausen.
Dieser Umstand beeinflußt die Art des Pflanzenwuchses. Auf den geneigteren und trockenen Lagen gewinnen bald Moose,
bald Flechten die Oberhand, und hiernach unterscheidet man Moos- und Flechtentundra. In flachen Vertiefungen breitet
sich die stark durchfeuchtete Torstundra aus. Renntierflechte und isländisches Moos ermöglichen die Existenz des Renn-
tieres, dessen Aufzucht neben Jagd und Fischfang die Hauptbeschäftigung der Samojeden bildet. Höchst einförmig ist
das winterliche Gewand der Tundra. Aus der unermeßlichen Schneefläche erheben sich da und dort niedrige Schnee-
Hügel, aus denen Zwergbirken nur wenig bervorragen. Unter dem Schutze einer Waldinsel lagern Samojeden in ihren
trichterförmigen Zelten Nnr am südlichen Horizonte gemahnt ein schwacher Lichtstreifen daran, daß die Sonne, das
Element alles Lebens, die Erde nicht auf immer verlassen hat.
(Nach den „Bildern ans Rußland". Verlag von Wachsmuth, Leipzig.)
Wolga.
Wie der Deutsche mit Begeisterung vom Vater Rhein spricht, so der Russe vom „Mütterchen Wolga" und mit Rechts
denn dieser Riesenstrom erweist sich in der Tat als eine Quelle reichsten Segens für das russische Volk, und in dem weiten
einförmigen russischen Tieflande ist die Wolga ohne Zweifel die großartigste Naturerscheinung. Sie ist die größte natür-
liche Wasserstraße Rußlands, ja ganz Europas, und ihr Reichtum an kostbaren Fischen wird von keinem andern Strom
des Erdteils übertroffen. Besonders wichtig sind Stör und Hausen, aus deren Rogen man den Kaviar bereitet. Der
Sterlet liefert ein ganz vortreffliches Fleisch. Sehr rege ist die Schiffahrt auf dem Strom. Verfrachtet werden Haupt-
sächlich Navhtha von Baku, Getreide, Erzeugnisse der russischen Industrie, Baumwolle aus Turkestan, Bauhölzer des
Nordens und Salz aus den Stepvenseen der kaspischen Niederung. Auch der Personenverkehr ist beträchtlich.
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Extrahierte Personennamen: Wachsmuth
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Vater_Rhein Europas Baku
Rußlands 35
Gewässer. Als Folge der Weiträumigkeit des Landes, in dem, abgesehen
von dem sehr trockenen südöstlichen Gebiete,' fast überall Abfluß vorhanden ist,
ergibt sich die Größe der Flüsse und Flußgebiete. Die Wolga geht
an Größe allen Flüssen Europas voran; auch die anderen Flüsse, namentlich
die Dwina und der Dnjepr, übertreffen die übrigen europäischen Flüsse mit
Ausnahme der Donau an Länge und Größe des Stromgebietes bei weitem.
Schon dadurch kommt ihnen ein sehr großer Verkehrswert zu. Überdies haben
sie infolge der Tieflandsnatur des Gebietes geringes Gefälle, ruhigen Lauf und
sind meist schon im Oberlaufe schiffbar. Nur der Dnjepr bildet da, wo er den
südrussischen Granitrücken durchsetzt, Schnellen, was eine Unterbrechung der
Schiffahrt zur Folge hat. Endlich konnten die Flüsse wegen der niedrigen
Wasserscheiden durch Kanäle leicht verbunden werden.
Klima. Maßgebend für das Klima Rußlands ist in erster Linie seine
Lage in der gemäßigten Zone und zwar in deren nördlichem, subarktischem Teil;
es erstreckt sich aber auch noch in die Polarzone. In zweiter Linie wirkt
bestimmend die Entfernung vom Ozean; dadurch ist das Osteuropäische Tiefland
dem Einfluß des Meeres entrückt.
Das Hauptmerkmal des russischen Klimas ist die große jährliche
Wärmeschwankung, die 25— 35° betrügt. Die Temperatur von Moskau
stimmt im Januar mit der von Haparanda (Schweden), im Juli mit der von
Paris überein. Der Sommer ist weit heißer als in Westeuropa, der Winter
dagegen sehr hart und lang. — Die Niederschlüge nehmen mit der Ent-
fernung vom Ozean ab und zwar namentlich in der Richtung nach O. und So.;
sie fallen zumeist im Sommer. — Mittelmeerklima herrscht an der Krimküste.
Pflanzen- und Tierwelt. Mit der Gleichförmigkeit des Klimas über
weite Gebiete harmoniert auch die Gleichförmigkeit der Pflanzendecke über breite
Zonen hin.
Den Norden des Osteuropäischen Tieflandes bedeckt die Tundra, in der
keine Bäume, nur mehr Zwergsträucher, Flechten und Moose fortkommen. Anbau
und eigentliche Viehzucht sind hier ausgeschlossen; die Bevölkerungsdichte ist daher
sehr gering.
Südlich der Tundra bis ungefähr zu einer Linie von Kiew über Tnla nach
Kasan ist ursprünglich ein ungeheures Waldland gewesen. In seinem nörd-
lichen Teil bildet der Wald auch heute noch durch den Reichtum an Pelztieren,
Vögeln sowie durch die Gewinnung von Holz die Hauptnahrungsquelle. Der
südliche Teil des Waldlandes ist dermalen bereits ein Gebiet vorherrschender
Landwirtschaft, namentlich das im Süden gelegene Schwarzerdeland.
Den Süden Rußlands nimmt die offene Grasflur ein, die Steppe, welche
im O. zur Halbwüste wird. Eine Ausnahme macht die Halbinsel Krim, die
am Südabhang ihres Gebirges mit schönen Laubwäldern bekleidet ist und sogar
Mittelmeervegetation aufweist.
Die Tierwelt. Den Unterschieden in Klima und Pflanzenwelt ent-
sprechen auch die Verschiedenheiten der Tierwelt. Die Tundra ist das Reich
der Polartiere: der Lemminge, der Schneehasen, des Polarfuchses und anderer.
Vielfraß, Renntier und Elentier reichen von hier bis in das Waldland. In
diesem stellen sich der Bär und andere Pelztiere ein, namentlich das Eichhörnchen,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Donau Moskau Haparanda Schweden Paris Westeuropa O. Kiew Kasan
Der Kaiser Willielin - Kanal und die Hochbrücke bei Lebensau.
Der Kaiser Wilhelm-Kanal ist nahezu 100 km laug, 'J m tief, im Wasserspiegel 65 m und an der Sohle 22 m breit.
Er bietet den kürzesten und sichersten Weg von der Ostsee zur Nordsee und ermöglicht die rasche und ungestörte Ver-
einigung der deutschen Kriegsflotte. Ter Kaual dient übrigens neben Kriegs- anch Handelszwecken. Seine Haupt-
sehenswürdigteiten sind seine Hochbrücken und die Schleusen bei Holtenau nächst Kiel und bei Brnnsbüttel an der Elbe.
Nach einer Photographie von Kotthcil &. Sohn, Königsberg i. Pr.
Wanderdünen auf der Kurischen Nehrung. „Die Wüsten der Ostseegestade."
Die Dünen sind ein Werk des Windes, öde, nackte, langgezogene, parallel hintereinander liegende Hügelreihen am
Gestade des Meeres. Sie wandern allmählich von der Nehrung ins Haff, wenn sie nicht durch liefwurzelnde Gräser
<Dünenhafer, Sträucher Dünenweiden) und Kiefern gefestigt werden. Auf der Kurischen Nehrung erreichen sie an
der deutschen Küste ihre größte Höhe, 60 m.
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