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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe - S. 103

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 103 (!. Amerika. (38va Wim.qkm, 123 Süjfitt. <£.) 1. Überblick. 1. Lage und Umgrenzung. Amerika, auch „die neue Welt" genannt, wurde erst seit der Entdeckung durch Christoph Colnmbus (1492) das Ziel europäischer Forscher, Seefahrer, Eroberer und Ansiedler. Es breitet sich ganz auf der w. Halbkugel aus und hat im Vergleich zu deu übrigen Erdteilen die größte Ausdehnung vou Ist. nach S.; diese Längenerstreckung beträgt etwa 16 000 km. Nenne die Grenz meere des Erdteils und die Meeresstraße, bei welcher es sich der „alten Welt" bis auf wenige Meilen nähert! — Der Meerbusen von Mejieo (mechhüo) und das Karibisch e Meer gliedern den Erdteil in zwei ziemlich gleich große Teile von dreieckiger Gestalte Nordamerika und Südamerika. Beide sind durch das schmale Mittelamerika mit einander verbunden. Bezüglich der Gliederung erinnert Nordamerika an die glieder- reichen Erdteile Europa und Asien, Mittelamerika mit der Inselwelt von Westindien an Hinterindien mit der südostasiatischen Jnselslur, Südamerika an das gliederarme Afrika. Zu den Gliedern des Erdteils im N. gehören die Halbinsel Alaska und Labrador, die Inseln Grönland und Neufundland. Die bedeutendsten Meerbusen sind hier die B affin- (bäffin-) und die H n d s o n- (höds'n) B a i. In den Großen Ozean erstreckt sich die schmale Halbinsel C a l i f o r n i e n. Die beden- tendste Halbinsel Mittelamerikas ist Aukatan; zu Westindien gehören die großen und kleinen Antillen (antiljen). An der Südspitze Südamerikas die F e n e r l a n d s i n s e l n. 2. Lodengestaltung und Bewässerung. Amerika ist der Erdteil der großen Meridian-Kettengebirge und der großen Tief- l ä n d e r. Beide Hälften des Erdteils zeigen bezüglich ihres senkrechten Bodenaufbaus eine gewisse Übereinstimmung. An der Westküste entlang zieht sich mit kurzen Unterbrechungen in Mittelamerika ein gewaltiges Kettengebirge vom 8. bis zum N. Es gliedert sich in die Anden oder Cordilleren (kordiljeren) von Südamerika, das Gebirg s- system von Mittelamerika und das Gebirgssystem von Nordamerika. Da alle drei Gebirgssysteme sehr reich an Vulkanen sind, so erscheint sowohl die Ost- als die Westküste des Großen Ozeans von Vulkanreihen begleitet. Östlich von diesem Hochgebirgszuge dehnen sich in Nord- und Südamerika große Tiefländer aus, die von Riefen- strömen entwässert werden. Die wichtigsten Ströme sind der Mississipi, der Maranon (maranjon), Orinoko und Rio de la Plata (Silber- ström). Die großen n o r d a m e r i k a n i s ch e n Seen gehören zu den größten Süßwasserbecken der Erde. 3. liltmtt, Tier- und Mlmzenrelch. Amerika erstreckt sich durch alle Zonen mit Ausnahme der s. kalten. Der stärkste Anteil fällt aber auf die heiße und die n. kalte Zone. In den tropischen Gebieten ist die Brutstätte des gelben Fiebers, das namentlich den Weißen sehr gefährlich wird. Die Gebiete in der gemäßigten Zone

2. Teil 1 = Grundstufe - S. 110

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
11^ Die fremden Erdteile. in Besitz genommen wurden. Weder die spanische Herrschast noch die Befreiung von derselben hat den Ländern viel Segen gebracht. Die neuen Republiken leiden an Parteihader und Rassenhaß der Bevölkerung. Burgerkriege und nachlässige Bodenkultur sind einer günstigen Knltnrent- Wickelung der Länder äußerst hinderlich. In diesen Staaten der Freiheit herrscht oft die ärgste Willkür, Mißachtung der Gesetze, Bestechlichkeit und Grausamkeit. — c) Das Andengebiet umfaßt die Republiken Venezuela (den w- Teil), Columbia, Quito, Peru, Bolivia und Chile, (im ganzen ein Gebiet vom 10fachen Umfange des Deutschen Reichs mit nur etwa 14 Mill. E-). Ahrer Natur und kulturellen Bedeutung nach gliedern sich die Republiken in zwei Gruppen. Die 3 nördlichen, Venezuela, Columbia und Quito, sind hauptsächlich Länder der Plantagenwirtfchaft- Sie er- zeugen Tabak, Baumwolle, Kaffee, Cacao, Zücker, Vanille und andere Kolonialwaren- Eine örtliche Industrie von Bedeutung ist die Anfertigung von Panamahüten. — Unter den Städten ist Quito, die Hst. des gleich- namigen Landes, wohl die bedeutendste und am schönsten gelegene- Die drei südlichen Republiken, Peru, Bolivia und Chile, sind durch einen bedeutenden Mineralreichtum ausgezeichnet, namentlich an Silber, Gold, Kupfer und Salpeter. Dazukommt die Ausfuhr von Fieberrinde (vom Kina- oder Fieberrindenbaum) und von Guano (erhärteter, im Laufe von Jahrtausenden angesammelter Seevögelkot, ein vorzügliches Düngemittel), der vou den Guanoiuseln an der peruanischen Küste kommt. Chile ist derjenige Staat unter den südamerikanischen Republiken, der am weitesten in der Kultur fortgeschritten ist. Hier macht auch die Anzahl der Weißen fast die Hälfte der Bevölkerung aus. — Von dem f. Lande Südamerikas, Pata- gonien und Feuerlaud, besitzt Chile die westlichen Küstenländer. — Santiago Hst. in der Mitte des Landes, größte Stadt des Andengebiets. — Valp a- r a i s o (Paradiesthal) bedeutendste Hafenstadt- 2. Die großen Tiefebenen und östlichen Lergländer. a) Ö. von den Cordilleren breiten sich drei große Tiefländer aus: die L lanas(ljänos-Ebenen) des Orinoco, weite, hügellose Steppengebiete, welche den großen Bogen des Stromes an seiner ^.-Seite begleiten, das U r w a l d g e b i e t des Amazonas und die P a m p a s (= Ebenen) des R i o de l a P l a t a. Letztere sind wellenförmige Grasebenen, der Weideplatz ungeheurer Herden von Pferden und Rindern. — Von den Bergländern, welche nach der O.-Küste zu diesen Tiefländern vorgelagert find, ist das B e r g l a n d von Brasilien das bedeutendste. Das Urwaldgebiet des Amazonas (Bild20) breitet sich im Stromgebiete des Maranon (maranjon) oder A m a z o n e n st r o m e s aus und ist etwa 7 mal so groß als das Deutsche Reich. Der Oberlauf des Maranon liegt im Hochgebirge der Anden. Hier fließt der Strom in einem nach N. gerichteten Längsthal, durchbricht das Gebirge in einer Reihe von Felsen- thoren und tritt dann in die große, mit Urwald bedeckte Ebene ein. In langsamem, ruhigem Laufe, fortwährend durch große Nebenflüsse verstärkt, wälzt er seiue Fluten nach dem Meere. Seine Mündung macht den Ein- druck, als ob sich hier ein Süßwassermeer mit dem Ozean verbindet. Von der Mitte des Stromes erblickt man im Mündungsgebiet kaum die Ufer. — Obgleich der Amazonas an Länge von andern Strömen übertroffen wird, so hat er doch den größten Wasserreichtum und das um- fangreichste Stromgebiet der Erde. Die Menge der Niederschläge, der Reichtum des Wassergeäders und die tropische Wärme bringen die wundersame Üppigkeit des Pflanzenwuchses hervor. Das Urwaldgebiet zeigt eine übergroße Mannigfaltigkeit blütenreicher Waldgewächse. Dicke Banmriesen, starke schling-

3. Teil 1 = Grundstufe - S. 111

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 111 gewächfe und ein überaus dichtes Unterholz bringen jene Undurchdringlich- keit des Waldes und ein dämmergleiches Waldesdunkel hervor, une dies nur der brasilische Urwald auszuweisen hat. — Reichhaltig ist auch die Tierwelt- Das meterlange W a ssersch w ein wird tm Flusse vom Krokodil, auf der Erde vom Jaguar verfolgt- Gleißende Schlangen, unter ihnen die große Boa und die gefährliche Klapperschlange, schießen durchs Dickicht oder ringeln Beute suchend an den Bäumen empor. Die Welt der I n s e k t e n ist durch zahlreiche, farbenprächtige und auch große Formen vertreten. Ein Heer von Papageien, Kolibris und fasanenartigen Vögeln flattert in den Kronen der Bäume. Zu den Tierformen des Urwaldgebietes gehören auch G ü r t e l t i e r und A m e i f e n f r e s s e r- ^. In diesem großen Jagdgebiet haben indianische Jägervölker ihre Heimat- b) Der größte Staat des ganzen Gebietes ist B r a s i l i e n. Diese große Buudes-Republik umfaßt die Ebene des Amazonas und das brasilische Bergland. Obgleich wenig kleiner als die Vereinigten Staaten, ist das Gebiet doch viel weniger bevölkert (15 Mill.) als diese. Fast nur die Küstenprovinzen sind seßhaft bewohnt, und zwar vorwiegend von Negern und Mulatten; nur % der Bevölkerung besteht ans Weißen. terrschend ist die p 0 r t u g i e s i s ch e S P r a ch e und die k a t h 0 l i s ch e 0 n s e s s i 0 n. — In den Südprovinzen haben sich etwa 130 000 Deutsche augesiedelt, deren Kolonien bei redlicher Arbeit gut gedeihen. Da aber die brasilische Regierung in sehr vielen Fällen die Einwanderer im Elend verkommen läßt und ihnen ihre Versprechungen nicht hält, so hat das Deutsche Reich die Beförderung von Auswanderern nach Brasilien allen Agenten untersagt. Brasilien ist ein von der Natur sehr reich begabtes Land, dessen Schäle aber nur znm geringen Teil verwertet werden. Großartig ist die Ausfuhr von Kaffee (fast die Hälfte der ganzen Kaffee- ernte auf der Erde kommt aus Brasilien), Tabak und Brasilien- holz (Färbeholz), bedeutend auch die an Zucker, Baumwolle, Kakao und Kautschuk. Das brasilische Bergland birgt Platina, Diamanten und Gold. Rio de Janeiro (---Januarfluß; so von den Entdeckern nach dem engen Eingang zu der wundervollen Bai genannt, die sie für die Mündung eines Flusses hielten — entdeckt 1. Januar 1501), Hst. und größter Kaffee- aussuhrhafen, — Andere Küstenstädte: B a h i a und Pernambnco, D i e 3 s ü d l i ch e n R e p n b l i k e n Paraguay, Uruguay und Argentinien (zusammen mal so groß als das Deutsche Reich mit kaum 5 Mill. E.> sind sehr reich an Viehherden und unterhalten eine starke Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch, Fleischextrakt, Talg, Hörnern, Roßhaaren und Knochenmehl. t In Argentinien finden sich Ansiedelungen von Deutschen, die hier aber von der Regierung ebenso vernachlässigt werden, als die in Brasilien. Buenos Aires (= gute Lüfte, so genannt wegen des schönen Klimas), Hst. von Argentinien, größte Stadt Südamerikas (540 Tsd. E-), für den See-Handel vorzüglich gelegen, mit den wichtigsten Plätzen des Innern durch Eisenbahnlinien verbunden. — Zu Argentinien gehört auch P a t a- go n 1 e n bis t zu den Anden und die Osthälfte von F e n e r l a n d. — Montevideo, feste Hst. von Uruguay. Im N. liegt a u s dem w. H 0 ch l a u d das k 0 l 0 u i a l e G u- ha na, an der Küste sehr ungesund, obgleich von ergiebiger Fruchtbarkeit. Hier haben Engländer, Franzosen (Eayenne) und Niederländer Besitzungen. — ~die Tiefebenen des Orin 0 c 0 gehören größtenteils zu Venezuela.

4. Teil 1 = Grundstufe - S. 40

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Das Deutsche Reich. tümer Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg -Strelitz und Oldenburg, die Hauptteile der Herzogtümer Braunschweig und An- halt und die freien Städte Hamburg, Lübeck und Bremen mit ihren Gebieten. Die größte Ausdehnung des Tieflandes ist die von 0. nach W. Dieser Weg beträgt etwa 1150 km. Die größte Breite (etwa 500 km) weist es an der Ostgrenze des Reichs auf, während es sich nach W. zu immer mehr verengert. Der Bod enge staltung nach ist es durchaus nicht so einförmig, als man beim ersten Blick auf die Karte zu glaubeu geneigt ist. Im N. an der Ostsee oder dem Baltischen Meere entlang, zieht sich der seenreiche baltische Landrücken durch Ost- und Westpreußeu, Pommern, Mecklen- bürg und Schleswig-Holstein hin. Im 8. verläuft der südliche Land- rücken zunächst ans der rechten, dann auf der linken Oderseite, setzt sich weiter nordwestlich im Fläming fort und endigt in der Lüneburg er Heide. Zwischen beiden Landrücken lagert sich das mittlere und östliche Binnenland des Tieflandes gleich einem großen, muldenförmigen Becken, welches nach 0. an Breite zunimmt. Der kleinere westliche Teil des Tieflandes dacht sich in flachen, breiten Ebenen zur Nordsee ab. Wiederhole die großen Ströme des Tieflandes! Das gan^e Tiefland gliedert sich in einen größeren östlichen und einen kleineren westlichen Teil, welche durch die Elbfurche von einander ge- schieden werden. Beide weisen bezüglich ihrer Bodensorm und Boden- Beschaffenheit und hinsichtlich des Klimas wesentliche Unterschiede aus. Der östliche Teil heißt o st d e u t s ch e s T i e s l a n d, der westliche das w e st d e u t s ch e T i e s l a n d. 2. Das ostdeutsche Tiefland. Es ist im wesentlichen das Hinterland der Ostsee. I. Bodenform und Bodenbefchaffeuheit lassen folgende natür- liche Gebiete unterscheiden: 1. d i e O st s e e k ü st e, 2. den baltischen Landrücken, 3. die breite T h a l m u l d e zwischen den beiden Landrücken, 4. den südlichen Landrücken. 1. Die Ostseeküste des deutschen Gebiets weist drei große Einbuch- tungen auf: die Danziger, pommersche und Lübecker Bucht. Abgesehen von einzelnen Steilküstensormen bei Samland und der Insel Rügen ist die ganze Küstenstrecke F l a ch k ü st e mit großen Dünen- bildungen. Eigentümlich sind ihr die H a s s b i l d u n g e n. Es sind dies Strandseen, welche durch schmale Landzungen, Nehrungen genannt, oder auch durch Juselbildung von der See abgetrennt sind. Die größten derselben sind das Kurische, das Frische und das S t e t t i n e r H a f f. Im Gebiete des Kurischen Hasfes und am samländifchen Strande wird Bernstein gewonnen. An der pommerschen Küste liegen die Inseln Rügen, Usedom und Wollin. Die Dünen 0- Bild 5) entstehen aus Sandmassen, welche das Meer an die flache Küste wirft. Die Sonne trocknet dieselben und der Wind häuft sie, Schneewehen gleich, zu Sandwellen, Hügeln und niedrigen Höhenzügen auf. Form und Größe der Dünen sind oft sehr verschieden. Wo nicht Pslan- zenwuchs die Dünen gefestigt hat, werden sie durch den Wind immer mehr landeinwärts geschoben und begraben auf ihrem Wege Grasflächen, frucht- bare Äcker, Bäume und Ansiedelungen. Dies „Wandern der Dünen"

5. Teil 1 = Grundstufe - S. 41

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Landeskunde. 41 ist namentlich auf der kurischen Nehrung bemerkbar. Durch Anpflanzung von Straudgräseru und istraudkiefern sucht man es zu hindern. Vau den deutschen Ostseeinseln ist die Insel Rügen am schönsten. Sie weist starkgegliederte Steilküsten von Kreidefelsen ans und hat zahl- reiche Buchten und Halbinseln. Im Innern zeigt die Insel einen wunder- baren Wechsel von Berg und Thal, Seen und Felsen, Heiden, Dünen und Sümpfen, fruchtbaren Ackerfeldern und schattigen Buchenwäldern. Zu deu schöusteu Punkten der Insel gehört das Vorgebirge Arkona, ferner der Herthasee und der Badeort Saßuitz. Alljährlich wird die Insel ihrer Schönheiten und Seebäder wegen von zahlreichen Fremden besucht. Die H a f e n st ä d t e der O st s e e liegen in der Regel an den Mündungen der Ströme oder im Hintergruude der Meeresbuchten. In Ostpreußen: Memel, am „Memeler Tief", nördlichste Seestadt des deutscheu Reiches; Handelsplatz für Holz und Getreide ans Rußland. — Königsberg, Hauptstadt der Provinz, Krönungsstadt der preußischen Köuige, starke Festung, unweit der Pregelmündung gelegen. Altes, berühmtes Schloß und Universität. Bedeutender Handelsplatz für Getreide, Holz, Flachs und Kolonialwaren. — Cranz, berühmtes Ostseebad am Südende der kurischen Nehruug. b)Ju West Preußen: Danzig, alte Seehandelsstadt in schöner Lage unweit der Weichsel: starke Festung, Hauptstadt der Provinz Westpreußen. Haupthandelsplatz für Getreide und Holz. — Z o P p o t, berühmtes Seebad. o) In Pommern: Stettin, Hauptstadt der Provinz, unweit der Odermündung gelegen, bedeutendster Hasenplatz der deutschen Ostseeküste, erste Seehandelsstadt Preußens. Hauptstapelplatz für die Oderprovinzen, Ostseehafen für Berlin. — Stralsund, alte Seestadt mit Strandbe- sestignngen. cl) An Mecklenburg: R o st o ck, Haupthafen Mecklenburgs; kleine Universität e) Freie und Hansestadt Lübeck, alte Seestadt im Hintergrunde der Lübecker Bucht, einst das mächtige Haupt der Hansa. Der Handel ist neuer- diugs wieder bedeutender geworden. f) In Schleswig - H olstein: Kiel, im Hintergrunde der Kieler Bucht in schöner Umgebung: e r st er Kriegshafen des d e u t f ch e u Reiches: Universität und Marine-Akademie. — Von Kiel aus führt der noch im Bau befindliche Nord-Ostsee-Kanal nach der Elbmündung. 3. Ver baltische Landrücken bildet einen breiten Erdrücken, der größtenteils aus leichtem Boden besteht, dem es aber an fruchtbaren Gebieten keineswegs fehlt. Besonders sind dergleichen in Holstein, Meck- lenburg, Vorpommern und auch in Ostpreußen anzutreffen. Die Höhen des Landrückens schmücken fchöne Laubwälder, gemischte Waldungen und Nadelbestände. Eine besondere Eigentümlichkeit des Landrückens sind die zahlreichen großen und kleinen Landseen, welche die landschaftlichen Schön- heiten der Hügelländer sehr erhöhen. Die größten derselben sind der Spirdingsee in Ostpreußen und der Müritzsee in Mecklenburg. Als Teile des Landrückens unterscheidet man eine preußische Seeuplatte — von der Weichselfurche ostwärts, eine pom in ersehe Seenplatte — zwischen Weichsel- und Oderfurche, — eine mecklenburgische und endlich eine holsteinische Seenplatte. Die höchste Erhebung des ganzen baltischen Landrückens ist der Turmberg (330 m) bei Danzig. An fließenden Gewässern sind die zahlreichen Küstenslüsse, sowie Memel, Pregel, Weichsel und Oder zu nennen. Beschreibe ihren Laus nach der Karte! Um die Mündungsgebiete der letzteren breiten sich große, fruchtbare Niederungsflächeu aus, die jedoch

6. Teil 1 = Grundstufe - S. 49

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Landeskunde. 49 b) Di e Bewohner. Die Bevölkerung ist zu 2/3 deutsch, Vs slavisch (Polen und Kassuben); fast die Halste der Bewohner, darunter die Polen und Kassuben. bekennen sich zur kath 0 lis cheu Konfession. Die größeren Städte, Weichsel-Thal und -Delta haben vornehmlich e v a n - gelische Bevölkerung. — Haupt n a hrungsguelle ist die Landwirt- schaft. Ju der Viehzucht steht besonders die Schafzucht auf hoher Stufe. Die Großindustrie ist gering entwickelt- der Handel ist sehr lebhaft und knüpft sich besonders au Danzig und die Weichselstädte. Die Fischerei wird durch Haff, Ostsee und Weichselstrom sehr begünstigt. An der See mehrere Seebäder. 0) Einteilung und O r t s k u u d e. Zwei Regierungsbezirke: Dan- zig und Marienwerder. S. 41: Danzig. Zoppot- S- 42: Thorn, Marienwerder, Dirschan, Marienburg, Elbiug. 4. Provinz Ostpreußen. -1) Das Land. Es ist das östlichste Land des Deutschen Reiches und breitet sich im Gebiet der preußischen Seenplatte und um die untere Mcmel und den Pregel aus. Die Ostsee dringt mit dem Frischen und dem Kurischen Haff tief ins Land ein: zwischen beiden von N e h r u u g e n seewärts abgegrenzten Strand- seen die Halbinsel S a rn l a n d. Der größte der zahlreichen Land- seen ist der S p i r d i n g s e e. — Die Fruchtbarkeit des Landes ist sehr verschieden. Die fruchtbarsten Striche weisen die wiesenreichen Niede- Hingen um Memel und Pregel auf. Unfruchtbarer Sandboden herrscht auf den beiden Nehrungen und in den südlichen Landesstrichen vor. Auch zahl- reiche Moorflächen siudeu sich im Lande zerstreut. Große Kiesernsorsten, Laub- und gemischte Waldbestände. — Das Klima ist rauh. b) D i e Bewohner. Ehedem war Ostpreußen von dem lettischen Volksstamm der alten Preußen bewohnt, der aber durch das Schwert der Ordensritter fast ganz aufgerieben wurde. Ein kleiner Rest dieser Völker- faniilie siud die Littauer im Memelgebiet- Die südlichen und südöstlichen Striche siud von den slavischen Masuren bewohnt- Alle übrigen Landes- gebiete weisen deutsche Bevölkerung auf. Die Deutschen machen ^4 der ganzen Volkszahl aus, sind sehr stolz auf ihr Heimatland und wegen ihrer Biederkeit und Gradheit im ganzen Reiche bekannt. Die herrschende Kon- fession ist die evangelische (7/s). Katholische Bevölkerung ist nament- lich im Ermlande anzutreffen. — Hauptnahrnngsquelle ist die Land- Wirtschaft. In der Pferdezucht nimmt Ostpreußen den ersten Rang unter allen deutschen Ländern ein. — Die Industrie tritt zurück: dagegen ist das Kleingewerbe in den Binnenstädten sehr entwickelt. Der Handel knüpft sich namentlich an die Seestädte Königsberg und Memel. Forstwirtschaft in den großen Wäldern; Bernfteingewin- nuug an der samländifchen Küste: Seefischerei in der Ostsee und den beiden Haffen; Seebäder an der Ostseeküste. c. Einteilung uudstädte. Zwei Regierungsbezirke: Königs- berg und Gnmbinnen. 5. 41: Königsberg, Memel, Cranz. S. 42: Tilsit. Gumbinnen, Jnsterburg. S- 44: Trakehnen. 5. Provinz Posen, a) Das Land ist im wesentlichen das Flußgebiet der mittleren Warthe. Im N. greift es auf den bastischen, im S. auf den südlichen Landrücken über. Der äußerste N.-O. gehört mit Weichsel und Brahe zum Stromgebiet der Weichsel, der ganze übrige Teil mit Warthe und Netze zum Stromgebiet der Oder. Zahlreiche Land seen. — Die Fruchtbarkeit ist im allgemeinen zufriedenstellend. Sehr fruchtbar ist der Osten, das Netzebruch (Wiesen) und das Obra- brnch. Unfruchtbare Sandstrecken besonders im südlichen Hügellande. Tromnau, Schulgeographie I., (H. Schroedels Verlag in Halle.) 4

7. Teil 1 = Grundstufe - S. 42

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
42 Das Deutsche Reich. im Frühjahre nicht selten von Überschwemmungsgefahren zu leiden haben. Weichsel- und Oderfurche gestalten sich im Unterlauf der Ströme zu fruchtbaren Durch bruchsthäleru des Landrückens. Das Mündungsgebiet der Weichsel um die beiden Mündungs-Arme Weichsel und Nogat ist ein Delta und bildet das fruchtbarste aller Niederuugs- gebiete. Die Städte im Gebiete des baltischen Landrückens sind naturgemäß kleiner, als die großen Küstenplätze der Ostsee. Die größten derselben liegen ans der nördlichen und südlichen Abdachung des Landrückens an den großen Flüssen, zahlreiche Kleinstädte aus der Hochfläche des Laud- rückeus. In Ostpreußen: Tilsit an dem Memelstrom in fruchtbarer Niederung. „Tilsiter Käse." — Gnmbinnen, Rbz,-Hst. am oberen Pregel. — I n st erb u r g, bedeutender Bahnknotenpunkt am Pregel. d) In Weftprenßen: Thorn, starke Festung an der Weichsel, unterhalb der Stelle, wo der Strom iu deutsches Gebiet tritt. — Marien- werder, Rbz.-Hst. unweit der Weichsel- — Dirfchau, an der Weichsel im fruchtbaren „Werder" gelegen; berühmte Eisenbahnbrücke. — Marien- bürg, einstmalige alte Hst. des deutschen Ordens, mit berühmtem Ordens- schlösse. — Elbiug, am schiffbaren Elbingflnß, größte Stadt im Gebiete der preußischen Seenplatte, treibt Flußschiffahrt und Handel; Fabrikation der berühmten Torpedoboote. e) In Pommern: Köslin, Rbz.-Hst. in Hinterpommern. — Greifswald, Provinzial-Universität. ck) Jn^ Mecklenburg: Neu-Strelitz, Hst. vom Großherzog- tum M. - St^ — Schwerin, Hst. des Großherzogtums M. - Sch., am Schweriner ^ee. e) In Schleswig-Holstein: Schleswig, Rbz.-Hst. an der tief ins Land eindringenden Schlei. Flensburg, sehr rege Haudels- und Fabrikftadt. 3. Die breite Thalmulde Mischen den beiden Landrücken erstreckt sich von der Weichsel über die Elbe hinaus. Eigentümlich sind derselben die sumpfigen Niederungen der Flüsse, die Brüche, welche durch künstliche Entwässerung im Laufe der Zeit größtenteils in frucht- bare, ergiebige Acker- und Weidelandschasten verwandelt worden sind. Als solche sind zu nennen: das Netzebruch, das Warthe- und Oderbruch, der Spreewald, das Havelluch. Die Fruchtbarkeit des höher gelegeneu Bodens wird durch' dürre Sandflächen sehr beein- trächtigt, welche nicht selten mit großen Kiefernwäldern bestanden sind. Die Bewässerung des Gebietes ersolgt durch die Oder mit der Warthe, welcher rechts die Netze zufließt, und durch die Havel mit der Spree. Die Wasserscheide zwischen Weichsel- und Odergebiet durchschneidet der Bromberg er Kanal, welcher Brahe und Netze verbindet; Oder und Spree sind durch deu Friedrich-Wilhelms- Kanal, Oder und Havel durch deu Finow-Kanal und Havel und Elbe durch den Plaueschen-Kanal verbunden. In Posen: Posen, Hst- der Provinz. Festung ersten Ranges. — B r o m b e r g, Rbz.-Hst. an der Brahe und dem Bromberger Kanal; lebhafte Flußschiffahrt, Holz- und Getreidehandel- — Gnefen, alte sagenreiche Krönuugsstadt der polnischen Könige. — Schneidemühl, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. In Brandenburg: Berlin, l,6 Mill. E, Hst. Preußens^ und des Deutschen Reichs, in der Mitte des preußischen Staates an der Spree gelegen, (f. Bild <i.) Seine Bedeutung und Größe verdankt Berlin der

8. Teil 1 = Grundstufe - S. 44

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
44 Das Deutsche Reich. den rauhen ^l.-0.-Winden liegt das Land ganz offen da. Im allgemeinen kann man beobachten, daß im ostdeutschen Tieflande das Klima in den westlichen und südlichen Gegenden milder ist, als im N. und 0. Ih. Die Bewohner, a) Abstammun g. Das ostdeutsche Tief- land war ehedem von sl avischen Völkern bewohnt, ist aber jetzt mit Ausnahme einzelner Striche im Osten völlig germanisiert. Die deutschen Stämme des Ostens sind Niederdeutsche. Sie zeichueteu sich von jeher durch markiges, arbeitsames, vaterlandsliebendes Wesen aus. — Slavische Volksreste sind die Wenden im Spreewalde, die Kassnben im nordöstlichen Hinterpommern und im nördlichen Westpreußen, die Masuren in Ostpreußen und die Poleu in Westpreußen, Posen und Oberschlesien. Die Littauer im nordöstlichen Teile Ostpreußens gehören zur lettischen Völkerfamilie. b) Religion. Die herrschende Konfession ist die evangelische. Katholisch sind die Bewohner in Oberschlesien, im ostpreußischen Erm- lande, sowie zur Halste iu Westpreußen und überwiegend in Posen. Jüdische Bevölkerung ist zahlreich im Posenschen anzutreffen. c) Nahrungsquellen. Der hauptsächlichste Erwerbszweig ist die Landwirtschaft. Jnbezug auf die Viehzucyt ist besonders die Pferdezucht in Ostpreußen (Trakehnen), Holstein und Mecklenburg und die Schafzucht in Pommern hervorzuheben. — Die Industrie ist infolge der Armut des Landes an mineralischen Bodenschätzen wenig entwickelt. — Der Handel knüpft sich an die Küstenplätze und großen Binnenstädte. d) Die Bevölkerungsdichtigkeit ist der wettig günstigen Fruchtbarkeitsverhältnisse wegen ziemlich gering. Einzelne Striche leiden zu dem unter einer starken Answandernng. So weisen Posen und Westpreußen von allen deutschen Ländern die größte Zahl von Aus- Wanderern aus. 3. Aas westdeutsche Tiefland. Es ist im wesentlichen das Hinterland der Nordsee. I. Bodenform und Bodenbeschaffenheit lassen drei natürliche Gebiete unterscheiden: 1. Das Küstenland der Nordsee, 2. Das Gebiet zwischen der untern Elbe und der holländischen Grenze, 3. die Tieflandbuchten von Münster und Köln. 1. Oas Küstenland der Nordsee. Die Nordseeküste ist sehr stach und von der Gewalt der Meereswogen sehr zerstückelt. In bedenkenden Meerbusen dringt die See ins Land und hat die Mündungen der Flüsse zu weiten Trichtermündungen ansgebnchtet. Die bedeutendsten Meer- bnsen siud der Dollart, Iah de-, Weser- und Elbebusen. Die Inselkette westlich der Elbmündung bezeichnet man unter dem Namen „ostfriesische Insel n"; die Inseln nördlich der Elbmündung heißen „n o r d s r i e s i s ch e Insel n". Als Nordseebäder berühmt sind besonders Norderney, ^ ylt und das am weitesten ins Meer vor- geschobene Helgoland. — D i e Nordsee hat starke Ebbe und Flu t. D i e Insel Helgoland (0,55 qkm) hat die Gestast Lines Dreiecks, dessen größte Seite etwa Iv2 km lang ist. (j. Bild^ 7) Sie ^besteht ans einem steil aus der See hervorragenden braunroten Sandstein-Fellen, dem

9. Teil 1 = Grundstufe - S. 48

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
48 Das Deutsche Reich. f) Rückblick auf die Staaten Norddcutschlands. I. Königreich Preußen. (350 000 qkm, 30 Mill. Einw., 86 auf 4 cilcm, 2/3 Evangelische.) 1. Provinz Brandenburg, a)_ Das Land. Es nimmt ungefähr die Mitte der ganzen Monarchie ein und breitet sich zwischen den beiden Landrücken im Gebiete der mittleren Oder und der Havel- Spree aus. Im N. greift es auf den baltischen, im 8. auf den süd- lichen Landrücken (Fläming) über und erreicht im äußersten N.-W. die Elbe. Die genannten Flüsse sind durch Kanäle verbunden, welche den Schiffsverkehr zwischen Oder und Elbe ermöglichen. — Die Fruchtbarkeit läßt zu wünschen übrig. Mageres Sandland und schattenarme Kiefernwälder sind vorherrschend Fruchtbare Niederungen oder Brüche an den Flüssen (Oder- und Warthebruch, Spreewald, Havelland). _ b) Die Bewohner sind bis auf den kleinen Rest von Wenden im Spreewalde deutscher Abstammung und fast ausschließlich evangelisch. H a u p tn ah r u u g s q u e l l e ist die Landwirtschast. Die In d nstri eth ä t ig- feit ist in der Hauptstadt Berlin nach jeder Richtung hin großartig ent- wickelt. Der Gewerbefleiß blüht auch besonders im s. Landesteile. Handel und Verkehr haben ihren Knotenpunkt in dem Berliner Eisenbahnstern. c) Einteilung n n d O r t s k n n d e: Stadtbezirk Berlin, Rbz. Potsdam und Rgb. Frankfurt a. d. O- S- 42. Berli u. S. 43. Charlottenburg, Spandau, Potsdam, Frankfurt a. O-, Küstrin. 2. Provinz Pommern, a) Das Land. Es ist ein schmales Küsten- land zwischen Mecklenburg und Westpreußen im Gebiete des b a l - tischen Landrückens. Die breite Oderfurche teilt es in das größere östliche Hinterpommern und das kleine westliche V o r p o m- m e r n. Zu letzterem gehören auch die Insel n Rügen, Usedom und Wollin. Die O st s e e, die Oder, zahlreiche K üsteuslüsse und Seen bilden die B e w ä s s e r u u g des Landes. — Die Fruchtbarkeit ist in Hinterpommern gering und weist hier größtenteils dürftigen Sandboden mit Kiefernforsten aus. Vorpommern hat fruchtbaren, thonig gebundenen Boden, blühende Landwirtschaft jeder Art, zum Teil Laubwald. b) Die Bewohner sind mit Ausnahme der K a s s n b e n im nord- östlichen Teile Hinterpommerns Deutsche und fast ausschließlich evau- g e l i s ch. Hauptnahrungsquelle ist die Landwirtschaft. Besonders stark ist der Großgrundbesitz in der Provinz vertreten. Bezüglich der Schafzucht i st Pommern das e r st e Land Deutsch l a n d s. Die G r o ß i n d n st r i e ist wenig entwickelt. Der H a n d e l knüpft sich besonders an die großen Küstenstädte Stettin und Stralsund. An der Küste liegen besuchte Seebäder. c) E i n t e i l n n g und Ortskunde. Drei Regierungsbezirke: Stettin, Köslin und Stralsund. S. 41: Stettin, Stralsund. S. 42: Köslin, Greifswald. 3. Provinz Westpreußen, a) Das Land. Es ist das Gebiet der untern Weichsel. Das Du r ch b r u ch s t h a l der Weichsel teilt das Hügelland in einen kleinern östlichen Teil, welcher zur preußischen Seenplatte gehört, und in einen größern westlichen, welchen man zur pommerschen Matte rechnet. Die Bewässerung des Landes bilden die O st se e mit der D a n z i g e r Bucht und dem Frischen H a s s, die Weichsel mit mehreren Nebenflüssen und die zahlreichen Seen. — Die Fruchtbarkeit ist im Weichselthal iind besonders im Weichseldelta sehr groß, aus dem Hügellande mäßig, in manchen Strichen (Tncheler Heide, Kussubei) dürftig.

10. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 179

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Landeskunde. , 179 Vorpommern hat fruchtbaren, thonig gebundenen Boden, blühende Land- Wirtschaft, ist waldarm, weist aber unter dem Waldbestand schönen Laub- Wald auf. Ungefähr Vs des Bodens von Pommern ist waldbedeckt. d) Die Bewohner sind mit Ausnahme der Kasfuben im Nordost- lichen Teile Hinterpommers Deutsche und (98°/g) evangelisch. Pommern ist von allen Provinzen Preußens am wenigsten dicht bevölkert. Haupt- nahrungsquelle ist die Landwirtschaft. Besonders stark ist der Groß- grnndbesitz in der Provinz vertreten. Bezüglich der Schafzucht ist Pommern das erste Land Deutschlands. Die Großindustrie ist wenig entwickelt. Der Handel knüpft sich besonders an die großen Küsten- städte Stettin und Stralsund. An der Küste liegen besuchte Seebäder- «) Ortskunde. @.167: Rügenwalde, Kolberg, Stettin, Swine- münde, Greifswald, Stralsund. — S. 168: Köslrn, Stolp, Stargard, Anklam. 3. Provinz Westpreußen, a) Das Land ist das Gebiet der untern Weichsel. Das Dnrchbrnchsthal der Weichsel teilt das Hügelland in einen kleinern östlichen Teil, welcher zur preußischen Seenplatte ge- hört, und in einen größern westlichen l Pommerellen), welchen man zur pommerschen Platte rechnet. Durch die Weichsel mit ihren Neben- flüssen (Drewenz, Brahe! wird das Land zur Danziger Bucht und zum frischen Haff lnogat) entwässert. Zahlreiche Seen tragen zum Wasser- reichtum des Gebietes bei. — Die Fruchtbarkeit ist im Weichselthal und besonders im Weichseldelta sehr groß, auf dem Hügellande mäßig, in manchen Strichen (Tucheler Heide, Kassubei) dürftig. Über '/s der Bodenfläche ist waldbedeckt. d) Die Bewohner. Die Bevölkerung ist zu 2/3 deutsch, V3 sla- visch (Polen und Kassnben); fast die Hälfte der Bewohner, darunter die Polen und Kassuben, bekennen sich zur katholischen Konfession. Die größeren Städte, Weichsel-Thal und -Delta haben überwiegend evan- gelische Bevölkerung. — Ha uptnahrnngs quelle ist die Landwirtschaft. In der Viehzucht steht besonders die Schafzucht auf hoher Stute. Die Großindustrie ist gering entwickelt; der Handel ist sehr lebhaft und knüpft sich besouders an Danzig und die Weichselstädte. Die Fischerei wird durch Haff, Ostsee und Weichselslrom sehr begünstigt. An der See mehrere Seebäder. c) Ortskunde. @.167: Danzig. Neufahrwasser, Zoppot, Weichsel- münde. 168: Thorn, Graudeuz, Marien Werder, Dirschan, Marien- bürg, Elbing. i. Provinz Ostpreußen, a) Das Land ist das östlichste des Deutschen Reichs und breitet sich im Gebiet der preußischen Seenplatte und um die untere Memel und den Pregel aus. Die Ostsee dringt mit deni frischen und dem kurischen Haff tief ins Land ein. Zwischen diesen bei- den durch Nehrungen seewärts abgegrenzten Haffen liegt die bernsteinreiche Halbinsel Samland. Der größte der Küstenslüsse ist die Passarge: die größten Landseen sind der Spirding- und der Mauersee. — Das Land hat von den Ländern des deutschen Tieflandes das ranheste Klima. Die Fruchtbarkeit ist sehr verschieden. Die fruchtbarsten Striche weisen die wlesenrelchen Niederungen um Memel und Pregel auf. Uufruchtbarer 'Sandboden herrscht auf den beiden Nehrungen und in den südlicheil Landes- teilen vor. Auch zahlreiche kleinere Moorflächen finden sich im Lande zer- streut. Große Kiefernforsten, Laub- und gemischte Waldbestände; „Johannis- £ m Masuren; „Jbenhorst" im Memelgebiet. 18 "/<, des Bodens ist Waldland. 5«-^) Die Bewohner. _ Ehedem war Ostpreußen von dem lettischen ^oltsstamm der alten Preußen bewohnt, der aber durch das Schwert der Ordensritter fast ganz aufgerieben wurde. Ein kleiner Rest dieser Völker- familie sind die Littauer im Memelgebiet. Die südlichen und südöstlichen 12'
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