11
ist nach dem S. vorgedrungen. In Vorderindien sind die Religionen
des Brahma und Buddha entstanden, von denen die letztere den
ganzen O. erobert hat.
Word- und Uordmestasien.
§ 2.
Sibirien.
1. Bodengestaltung. Sibirien, weit größer als Europa, um-
faßt das ganze n. Viertel des asiatischen Erdteils. Den ganzen W. vom
Ural bis zum Jenissei nimmt das Sibirische Tiesland ein, das in seinem
s. Teile reich an Nadelholzwaldungen ist, im n. in öde Tundren mit großen
Morästen ausgeht. Der O. dagegen ist gebirgig, es sinddieausläuserzentral-
asiens; das gm- und silberreiche Altai-Gebirge, das Sajanische
Gebirge mit Graphit, das Jablonoi-Gebirge mit Eisen.. Auch ergiebige
Kohlenlager finden sich hier. Die größten, fischreichen Flüsse, welche aber
nur dem Binnenverkehr im Sommer dienen können, sind der Ob mit dem
Irtisch, der Jenissei und die Lena. Dem Jenissei fließt rechts
aus dem langgestreckten, von steilen Felsufern umgebenen Baikalsee,
dem größten und tiefsten Alpensee der Erde, die obere Tunguska zu,
deren Lauf ebenso wie die von S. in den See strömende Selenga
wichtig für den Verkehr der Russen und Chinesen ist. Daher hier die russischen
Städte Jrkutsk und Kiachta^ und das chinesische Maim atschin.
Zum Großen Ozean geht der Amur. Den Süden des Sibirischen Tief-
landes bilden Kraut- und Grassteppen, welche gegen den Sommer hin mit
blühenden Sträuchern, Gräsern, Tulpen und Fetthenne sich bedecken, aber
im Winter unter einer tiefen Schneedecke begraben sind. N. von diesen
Steppen zieht sich bis gegen den 60. Parallelkreis ein breiter Streifen
lichten Nadelholzwaldes hin, der gegen das Meer in die steinigen, öden
Flächen oder auch sumpfigen Moossteppen der Tundren übergeht. Hier
Ziehen nur Jägervölker umher, Samojeden, Ostjaken, Tungusen,
Jakuten, welche an die Russen als Tribut die Pelze der Zobel,
Hermeline, Eichhörnchen, schwarzen und blauen Füchse entrichten, an
denen Sibirien so reich ist. Weiter im S. wohnen russische Kolo-
nisten und nach Sibirien verbannte Sträflinge; denn in Rußland ist
die „Verschickung" nach Sibirien eine sehr gewöhnliche Strafe. Die
Verschickten müssen dort entweder in den Bergwerken arbeiten oder Pelz-
tiere jagen oder in Zwangsansiedelungen den Boden bebauen. Jedoch
w. vom Jrtisch bis zur Dsungarei und dem Tianschangebirge ist die
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Sibirien Sibirien Europa Eichhörnchen Sibirien Sibirien
§ 10. Vorderindien.
23
mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In-
folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze
terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am
Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich
höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen
und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer
folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen
Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von
Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen,
aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen.
b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das
Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt,
eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare
Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird
und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern
bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der
Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der
Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun-
regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet
der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene,
und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit
und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist
sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine
Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra,
welcher aus Tibet kommt.
c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch-
fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse
zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h.
Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats.
Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher
fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche
ist fast trocken.
d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem
festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf
von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel
erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen
Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und
Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000
Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für
den Dampferverkehr nach Ostasien.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Tibet Ceylon Indien Colombo Ostasien
28
§ 13. Das Chinesische Reich.
2. Die Kleinen Sunda-Jnseln, alle vulkanisch, schließen
sich an das Ostende von Java an. Ihre Reihe beginnt mit Lombok. Die
Lombok-Straße, welche Bali von Lombok trennt, scheidet zwei große Reiche
der Tier- und Pflanzenwelt. Nur bis Bali kommen die Raubtiere aus
dem Katzengeschlechte, die großen Dickhäuter und die Affen vor: keins dieser
Tiere hat die Lombok-Straße überschritten; vielmehr tritt von Lombok
an nunmehr das Beuteltier auf. Drosseln, Spechte, Bartvögel endigen
mit Bali; Leierschwänze, Kakadus, Loris beginnen mit Lombok. Ähnlich
ist es mit manchen Pflanzen: von Lombok an erscheint die australische
Casuarine. Die letzte und größte der Kleinen Sunda-Jnseln, Timor
(d.i. Osten) gehört im Sw. den Niederländern / im No. den Portugiesen.
3. Die Molukken oder Gewürz-Inseln, zwischen Celebes
und Neuguinea, lieferten früher allein die Gewürznelken; jetzt jedoch zieht
man sie auch in andern Ländern in gleicher Güte; Muskatnüsse aber ge-
deihen nur auf der Gruppe der Banda-Jnseln. Beide Insel-
gruppen sind den Niederländern unterworfen.
4. Die Philippinen (nach König Philipp Ii. von Spanien
benannt), zwischen den Molukken und der chinesischen Küste, gehören jetzt
den Nordamerikanern. Bedeutender Tabak-, Kakao- und Hanfbau. Auf
der größten, Luzon (lußon), liegt die Hauptstadt Manila (350000
Einw.) mit großartigen Zigarrenfabriken.
Zentral- und Gstasten.
§ 13.
Das Chinesische Reich.
1. Ausdehnung, Teile und Bodengestaltung. Das un-
geheure chinesische Reich zählt auf 11 Mill. qkm (also größer als
Europa) 330 Mill. Einw., 33 auf 1 qkm. Es umfaßt außer dem
eigentlichen China im Innern Asiens Ost-Turkestan, Tibet, den sö. Teil
der Dsungarei, im N. die Mongolei und Mandschurei.
a) Ost-Turkestan, so genannt, weil es von Türken bewohnt
wird, ist im W. von der Pamirhochfläche begrenzt, von der nach So. das
in seiner mittleren Kammhöhe noch den Himalaja übertreffende Kara-
korum-Gebirge zieht. Der höchste Gipfel desselben Godwin
Austen erreicht mit 8600 m fast den Gaurifankar. Im N. streicht der
Tianfchan. Das zwischen diesen Gebirgen gelegene Hochland
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Godwin
Extrahierte Ortsnamen: Lombok Lombok Bali Lombok Bali Lombok Lombok Timor Neuguinea Spanien Luzon Manila Europa China Asiens_Ost-Turkestan Tibet Mongolei
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika.
57
2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch-
Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen-
land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar,
dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor-
gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland,
so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen
zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem
Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia
gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma
kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert
sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu
seiner Mündung beibehält.
W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor-
gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa
mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale
Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich
ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein
Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um-
geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich.
Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der
Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km
Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der
jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo.
3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende
Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen
Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge-
langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts-
temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter
herrscht besonders Trockenheit.
4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen
und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene
dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder.
Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak
und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die
wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal,
Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen
Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern
noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger.
Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.
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§ 32. Das Gebiet der Anden oder Kordilleren.
65
S. des Äquators erhebt sich eine Gruppe gewaltiger Vulkane, die,
z.t. noch tätig, ihre Feuer in der Nacht weit glänzen lassen; der
Chimborazo und Cotopaxi sind die höchsten. N. des Äquators
teilen sich die Anden, erst zweifach, dann dreifach und nehmen
zugleich an Höhe ab. Auf der Landenge von Panama endet die
w. Kette; der am weitesten nach No. sich krümmende Zinken bildet
die Küstenkette von Venezuela. Zwischen beiden fließt aus einem
Längstal der reißende Magdalenen ström ins Karibische Meer. ö.
seiner Mündung schiebt sich die burgartige Masse der Sierra Nevada
de Santa Marta gegen das Meer vor.
2. Klima. Der s. Teil der Kordilleren hat ein mildes See-
klima mit reichlichen Niederschlägen an der W.-Seite, während der
O--Abhang regenarm ist. N. des Aconcagua hören die Regen an
der W.-Küste auf, weil der kalte Peruanische Meeresstrom die Nieder-
schlüge der Seewinde abfängt. Daher hat sich hier auf der einen Hoch-
fläche die Wüste Atacama gebildet, welche reich an Salpeter und
Silber ist. Dagegen sind die nach O. auslaufenden Täler sowie die
ganze O.-Seite infolge der Ostwinde regenreich; mit dem Äquator be-
ginnen wieder die ausgiebigen Niederschläge der Tropen.
3. Kultur. Dem Klima entsprechend, ist die Flora am reichsten
am Ostabhange, wo dichte Urwälder sich erheben. In ihnen sind die
immergrünen Cinchonen charakteristisch, deren Rinde (Chinarinde) das
beste Fieberheilmittel liefert. Im S. finden sich, z. T. erst durch die
Europäer eingeführt, die Pflanzen der Alten Welt, auf den Hochflächen
eine alpine Vegetation, dazu Anbau von Getreide und Kartoffeln, die
hier ihre Heimat haben. An der Küste um den Äquator wird Tabak,
Kaffee, Zuckerrohr und vor allem Kakao, der auch wild wächst, ange-
baut. Der Reichtum an Mineralien ist gewaltig und hat von jeher
die Hauptanziehungskraft für die Europäer gebildet. Gold, Silber,
Kupfer, Blei und Eisen wird an vielen Stellen gewonnen.
In der Fauna treten die als Haustiere unschätzbaren Lamas und
die durch ihre Wolle und ihr Fleisch wertvollen Alpacas hervor; die
auch in den ö. Steppen in Herden lebenden Vicunas (Vigogne) sind
eine willkommene Jagdbeute. Hoch in den Lüften schwebt der gewaltigste
Raubvogel, der Kondor. An der Küste und auf den kleinen vorge-
lagerten Inseln hausen unzählige Seevögel, deren Mist, welcher sich
seit Jahrtausenden angesammelt hat, als Guano zur Düngung der
Felder nach Europa eingeführt wird.
4. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die urfprüng-
liche Bevölkerung der Indianer, welche auf der Hochebene von Bolivia
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenjch. Ii. Teil. g
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Bolivia
Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Panama Venezuela Karibische Hochflächen Europa
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika.
67
wichtigen Hafen Valparaiso, 140000 Einw., nach San Francisco
die erste Handelsstadt der amerikanischen W.-Küste. Valdivia, die
kleine Hafenstadt S.-Chiles, dessen Kultur seit der Mitte des 19. Jahr-
Hunderts durch deutsche Einwanderer begründet wurde.
§ 33.
Das östliche Tiefland von Südamerika.
1. Bodengestaltung. Im O. der Anden zieht sich ein weites
Tiefland bis zum Atlantischen Ozean hin, dem im No. und O. plateau-
artige Erhebungen aufgesetzt sind. Dies sind die Gebirgsländer
von Guayana und Brasilien, ersteres dicht bewaldet, wie eine
Insel über die umliegenden Tiefebenen sich erhebend, letzteres aus
einzelnen Gebirgsketten bestehend, zwischen denen äußerst fruchtbare
Täler mit reichem Anbau von Kaffee, Tabak, Baumwolle u. a. liegen.
Zwischen diesen Bergländern breitet sich die große südamerikanische
Tiefebene aus, welche nach ihren Stromgebieten in drei Teile zerfällt:
a) Die fast baumlose Steppe der Llanos (= Ebenen), welche
nach der Regenzeit mit hohem Gras (bis 2 na) bedeckt und eine vorzügliche
Weide für große Rinderherden ist, durchströmt der Orinoco, der auf
dem Südabhange von Guayana entspringt und das Gebirge im Bogen
umfließt. In einem Delta mit dichtem Urwalde mündet er. Von ihm
zweigt sich südwärts der Casiquiare ab, der in den Rio Negro,
einen Nebenfluß des Amazonenstromes, geht, so daß durch diese Gabelung
die beiden großen Flüsse in natürlicher Verbindung stehen.
d) Die Selvas (--Wälder), zwölfmal so groß wie Deutschland,
sind von einer wunderbaren Mannigfaltigkeit der Baumarten, durch
Unterholz und Schlingpflanzen fast undurchdringlich. Es durchfließt
sie der Amazonenstrom, der, Marannon genannt, auf den w.
Kordilleren entspringt, in einem Hochtal nach N. fließt, dann die O.-Kette
durchbricht und als wasserreichster Strom der Erde in ö. Richtung zum
Meere eilt. In seine schlauchförmige, 250 km breite Mündung dringt
die Flut bis 900 km weit ein; bis zum Fuße der Anden ist er für
Dampfschiffe fahrbar, welche den einzigen Verkehr in das Innere
bilden, da der Urwald unwegbar ist. Von beiden Seiten erhält er
zahllose Nebenflüsse, so den Rio Negro (l.) und den Madeira (?.),
während in seiner Mündung sich der von S. kommende Tocantins
(oder Para) mit ihm vereinigt.
c) Die Steppe der Pampas (--Ebenen), völlig baumlos, bedeckt
von büscheligem Rasen und Krautpflanzen, wird südwärts durchflössen
5*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika.
69
den Llanos ausgedehnte Pferde- und Rinderzucht. Kürzlich ist in den
Bergen Gold entdeckt worden. Hauptstadt Caracas, 72000 Einw., auf
den Bergen, Hafen La Guayra. Varinas, berühmt durch Tabak.
d) Paraguay, in dem Winkel zwischen Parana und Paraguay,
führt den sogenannten Paraguaytee aus, der aus den Blättern einer
Stechpalme gewonnen wird.
c) Uruguay, zwischen dem gleichnamigen Fluß und dem Meere,
ist Hauptausfuhrland für alle Erzeugnisse der Rinderzucht. In Fray
Bentos wird ein großer Teil des Liebigschen Fleischextraktes bereitet.
Hauptstadt Montevideo, 200000 Einw.
6) Argentinien mit dem s. gelegenen Patagonien, das aus-
gedehnte Gebiet der Pampas, treibt höchst schwungvolle Viehzucht. Haupt-
stadt Buenos Aires, 840000 Einw., Haupthafen, von dem die einzige
f.-amerikanische Pazifikbahn über die Anden nach Santiago geht.
e) Die Vereinigten Staaten von Brasilien, 16mal so
groß wie Deutschland, sind im Innern noch größtenteils eine nur von
Jagdindianern (wie den Botokuden) durchstreifte Wildnis. Für den
Anbau von Zuckerrohr, Kaffee und Baumwolle wurden früher Neger-
fklaven eingeführt, so daß noch jetzt von den 15 Mill. Einw. etwa 4 °/0
auf Indianer, 20 % auf Neger und Mulatten, 36 °/0 auf Mestizen und
36 % auf Weiße kommen. Nur die Küste ist dichter bevölkert, 16 auf
1 qkm. Die Erzeugnisse, die zur Ausfuhr kommen, sind Kaffee (über
die Hälfte von allem in der Welt gebrauchten), Zucker, Baumwolle,
Brasilholz, nach dem das Land genannt ist, Tabak, Kautschuk, Gold,
Silber und Diamanten. Die wichtigsten Häfen dafür sind: die Haupt-
stadt Rio de Janeiro, oder bloß Rio, 520000 Einw., an einer
Bai, die den geräumigsten und sichersten Hafen der Erde bildet, am
Neujahrstage 1501 (daher der Name) entdeckt. Bahia, 170000 Einw.
(Tabak), Pernambuco, 110000 Einw. (Brasilholz).
In den beiden s., außertropischen Staaten Santa Catharina und
Rio Grande do Sul gibt es ansehnliche, blühende deutsche Ansiedlungen,
wo Ackerbau und Viehzucht getrieben wird. Die bedeutendsten sind
Blumenau, Santa Cruz und Santo Leopoldo mit dem Hasen Porto
Alegre an einem langgestreckten Strandsee.
f) Das einzige Gebiet, welches Europäer noch besitzen, ist Guayana.
Es gehört den Engländern (Nw)., Niederländern (Mitte), Franzosen
(O.) und ist reich an allen tropischen Kulturgewächsen, aber, besonders
auch an der Küste, sür die Europäer sehr ungesund. Im französischen
Guayana der Deportationsort für Verbrecher Cayenne (Pfeffer), vor
der Küste die „Teufelsinsel".
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
§ 81. Das Norddeutsche Flachland.
173
rücken haben sich infolge mangelhasten Wasserabflusses zahlreiche, z. T.
sehr bedeutende und landschaftlich schöne Seen gebildet (Spirding-,
Mauer-See in Ostpreußen). Die nach N. gehenden Flüsse, Weichsel
und Oder, teilen ihn in eine Preußische, Pommersche, Mecklen-
burgische (Schweriner S., Müritz-S.) und Holsteinische
(Plöner S.) Seenplatte. Nur kleine Küstenflüsse fließen von diesen
Seen zum Meer: Pregel, Stolpe, Persante, Rega, Peene,
Warnow, Trave, während die größeren Ströme den Höhenzug durch-
brechen müssen.
2. Der südliche (sog. Karpatische) Landrücken ist als einheit-
licher Höhenzug nicht nachweisbar. Wichtig sind die Tarnowitzer
Höhen, das Zentrum des oberschlesischen Kohlenbergbaus (Beuthen,
Kattowitz), das Katzengebirge oder die Trebnitzer Höhen und
die Grünberger Höhen (Weinbau) links der Oder, der Fläming,
dessen letzte Ausläufer s. von Berlin im Kreuzberg noch wahrnehmbar
sind, bis zur Elbe und l. der Elbe die Lüneburger Heide. Die
letzten Ausläufer des Höhenzuges im Küstengebiet zwischen Weser und
Elbe sind die wenig fruchtbaren Geestländereien.
Zwischen beiden Höhenzügen zieht sich ein mächtiger Grundwasser-
ström in ow. Richtung hin, der wohl einst den Unterlauf von Weichsel
und Oder durch ein großes Sumpfgebiet, das auch heute noch kenntlich
ist (Netze —Warthe —Oderbruch —Havelseen) der Elbe zuführte. Hier
sind auch späterhin eine Anzahl wichtiger Kanalbauten ausgeführt
worden. Die Küstengebiete n. des Balt. Höhenzuges sind z. T., be-
sonders in der Nähe der Flußmündungen sehr fruchtbar, so das untere
Weichselgebiet, Vorpommern, Mecklenburg, Holstein.
Das Westdeutsche Tiefland hat an Stelle der unfruchtbaren
Heidestrecken des O. ungeheure Moorgebiete, namentlich rechts und
links der Ems und bis über die holländische Grenze hinaus, l. der
Ems an der holländischen Grenze das Bourtanger*) Moor.
Die deutsche Küste. Die Nordseeküste ist eine Flachküste,
deren Dünengürtel z. T. noch in historisch nachweisbarer Zeit durch die
furchtbaren Sturmfluten der Nordsee zerrissen wurde, so daß die dahinter-
liegenden Ländereien ein Raub des Meeres wurden. Am tiefsten ist die
See im Dollart und im Jadebusen in das Land eingedrungen.
Der Dollart ist z.t. erst im 13.Jahrhundert, der Jadebusen im Anfang
des 16. Jahrhunderts entstanden. Eine der furchtbarsten Sturmfluten war
die sog. Allerheiligenflut (1. Nov. 1570), die an der ganzen Nordseeküste
*) spr. Bamtanger.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
16
§ 6. Mesopotamien.
Kaukasien umfaßt die zu beiden Seiten des Kaukasus gelegene
Niederung und dies Gebirge selbst. Der Kaukasus, an Länge fast den
Alpen gleich, zieht sich in nw.-sö. Richtung vom Schwarzen zum Kaspischen
Meere als ein gewaltiges, mit Schneefeldern und Gletschern bedecktes,
schwer zugängliches Gebirge hin, dessen höchster Gipfel der Elbrus
(5600jn) ist. Seinen Fuß umsäumen Laubwälder (Buchen und Eichen),
höher hinaus folgen Nadelwaldungen, die höchsten Teile sind fast ohne
Vegetation, der Tummelplatz der Gemsen und Steinböcke, während in den
Wäldern der Wisent gejagt wird. Das n. Vorland, Ciskaukasien,
ist steppenartig dürr, wie S.-Rußland, das s. dagegen, Trans-
kaukasien, mit der ins Kaspische Meer fließenden Kura ist besonders
nach dem Schwarzen Meere zu fruchtbar.
Der Kaukasus ist durch Bezwingung seiner tapfern aber räuberischen
Bergvölker, unter denen die Tscherkessen durch den kräftigen Wuchs
ihrer Männer und die Schönheit ihrer Frauen am bekanntesten sind, von
den Russen erobert worden und bildet die russische Statthalterschaft
Kaukasien. Die Hauptstadt Tiflil^ 160 000 Einw., an der
reißenden Kura, wo die einzige brauchbare Straße von Wladikawkas
uach S. über den Kaukasus führt, ist bedeutend durch den Handel mit
Persien. Am Kaspischen Meere liegt Baku (112000 Einw.); die ganze
Umgebung der Stadt enthält reiche, unterirdische Petroleumlager, deren
Ausbeutung die Stadt schnell zu Größe und Bedeutung gebracht hat. —
Die Kaukasusbahn verbindet Batum am Schwarzen Meer mit Baku
am Kaspischen Meer.
s 6.
Mesopotamien.
Der Euphrat und der Tigris entspringen in Armenien. Das
Land, welches sie nach ihrem Austritt aus Armenien in sö. Richtung durch-
strömen, heißt Me-ss^uu^unien (d. i. Land zwischen den Flüssen). Es
ist eine sich allmählich zum Persischen Meerbusen senkende Ebene, im
Sommer bei großer Hitze völlig regenlos, daher Steppe; aber von der
Stelle an, wo die beiden Ströme zum erstenmal einander sich nähern,
beginnt der Deltaboden mit Dattelpalmhainen und üppigster Fruchtbar-
keit, soweit die Bewässerung reicht.
Pfeilschnellen Laufes enteilt der Tigris (d. i. Pfeil) dem Ge-
birge und führt in geschlossenem Bette seine Wasser ins Meer. Der
Euphrat aber überschwemmt und befruchtet weithin den Boden, wenn der
Schnee in Armenien schmilzt. Darum erblühte in diesem Unterland die
früheste Kultur Vorderasiens, die der semitischen Babylonier, welche
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Extrahierte Personennamen: Wladikawkas
Extrahierte Ortsnamen: Mesopotamien Kaukasien Kaukasus Persien Baku Baku Mesopotamien Armenien Armenien Armenien
§ 18. Das Festland Australien mit Tasmanien.
35
hohen Randgebirge, welches die ö. Küste in ihrer ganzen Ausdehnung
begleitet. Der sö. Teil, die Austral-Alpen, steigt immounttowns-
end bis 2200 m auf. Dies Gebirge ist reich an Metallen, besonders
Gold, und an Steinkohlen.
3. Klima. Wegen des Randgebirges, welches den feuchten, von
der See wehenden So.-Passat an seinen Höhen aufnimmt, ist das
ganze Innere von einer fürchterlichen Dürre. Nur im Sommer bringen
die nw. Monsun-Winde Nordaustralien starke Regen, welche aber ziem-
lich unregelmäßig fallen und selten bis Südaustralien vordringen.
. 4. Kultur. An der regenreichen Ostküste finden sich alle Tropen-
pflanzen in dichter Fülle, dem großen Innern sind, dem trockenen Klima
entsprechend, die Eukalypten (bis 150 m hoch) mit ihren immergrünen,
zähen Blättern und die Casuarinen mit fächerartigen Blättern eigen-
tümlich. Da diese Bäume wenig dicht stehen, bieten sie geringen Schatten.
Die Steppe wird von dem Scrub bedeckt.
Ebenso seltsam ist die Tierwelt, welche in ihren Formen beweist,
daß dieser Erdteil frühzeitig von dem übrigen Festland getrennt ist.
Charakteristisch sind die Beuteltiere, besonders das Känguruh, ferner die
eierlegenden Säugetiere, das Schnabeltier und der Ameisenigel. Die
Vogelwelt ist reichhaltig vertreten; es gibt hier den weißen Adler und
schwarzen Schwan, den Emu, eine Art Strauß, und die buntgefiederten
Papagnen und Kakadus. Als einziges Haustier wird von den Ein-
geborenen der Dingo, ein wolfsähnlicher Hund, benutzt.
Erst die Europäer haben seit der dauernden Besiedelung die hei-
mischen Nutzpflanzen und Tiere, welche dort vorzüglich fortkommen, ein-
geführt. Getreide, besonders Weizen, Wein, Obst (vorzüglich auf Tas-
manien) bringen reichen Gewinn, Rinder, und vor allem ungeheure Schaf-
Herden weiden auf den nutzbar gemachten Steppen, so daß Australiens
Wolle den ersten Platz auf dem Weltmarkt inne hat, die verwilderten
Kaninchen und zahllosen Sperlinge richten zum Teil großen Schaden an.
Der Reichtum der Gebirge an der Ostküste und in Tasmanien
gibt eine gute Ausbeute an Kohlen und Metallen.
5. Bevölkerung. Die Urbewohner sind die wegen der Ungunst
des Landes armseligen Australneger, die auf einer geringen Kulturstufe
stehen, sich von den dürftigen Erzeugnissen der Pflanzen - und Tierwelt
nähren und ständig an Zahl abnehmen (zur Zeit kaum 100000).
Von Europäern entdeckten zuerst die Niederländer von ihren oft-
indischen Besitzungen aus unter dem kühnen Seefahrer Abel Tasman
(1642) das Festland, nachdem der portugiesische Weltumsegler Magalhaens
(1521) einige australische Inseln gesehen hatte. Nach Tasman ist noch
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