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1. Teil 2 - S. 11

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
11 ist nach dem S. vorgedrungen. In Vorderindien sind die Religionen des Brahma und Buddha entstanden, von denen die letztere den ganzen O. erobert hat. Word- und Uordmestasien. § 2. Sibirien. 1. Bodengestaltung. Sibirien, weit größer als Europa, um- faßt das ganze n. Viertel des asiatischen Erdteils. Den ganzen W. vom Ural bis zum Jenissei nimmt das Sibirische Tiesland ein, das in seinem s. Teile reich an Nadelholzwaldungen ist, im n. in öde Tundren mit großen Morästen ausgeht. Der O. dagegen ist gebirgig, es sinddieausläuserzentral- asiens; das gm- und silberreiche Altai-Gebirge, das Sajanische Gebirge mit Graphit, das Jablonoi-Gebirge mit Eisen.. Auch ergiebige Kohlenlager finden sich hier. Die größten, fischreichen Flüsse, welche aber nur dem Binnenverkehr im Sommer dienen können, sind der Ob mit dem Irtisch, der Jenissei und die Lena. Dem Jenissei fließt rechts aus dem langgestreckten, von steilen Felsufern umgebenen Baikalsee, dem größten und tiefsten Alpensee der Erde, die obere Tunguska zu, deren Lauf ebenso wie die von S. in den See strömende Selenga wichtig für den Verkehr der Russen und Chinesen ist. Daher hier die russischen Städte Jrkutsk und Kiachta^ und das chinesische Maim atschin. Zum Großen Ozean geht der Amur. Den Süden des Sibirischen Tief- landes bilden Kraut- und Grassteppen, welche gegen den Sommer hin mit blühenden Sträuchern, Gräsern, Tulpen und Fetthenne sich bedecken, aber im Winter unter einer tiefen Schneedecke begraben sind. N. von diesen Steppen zieht sich bis gegen den 60. Parallelkreis ein breiter Streifen lichten Nadelholzwaldes hin, der gegen das Meer in die steinigen, öden Flächen oder auch sumpfigen Moossteppen der Tundren übergeht. Hier Ziehen nur Jägervölker umher, Samojeden, Ostjaken, Tungusen, Jakuten, welche an die Russen als Tribut die Pelze der Zobel, Hermeline, Eichhörnchen, schwarzen und blauen Füchse entrichten, an denen Sibirien so reich ist. Weiter im S. wohnen russische Kolo- nisten und nach Sibirien verbannte Sträflinge; denn in Rußland ist die „Verschickung" nach Sibirien eine sehr gewöhnliche Strafe. Die Verschickten müssen dort entweder in den Bergwerken arbeiten oder Pelz- tiere jagen oder in Zwangsansiedelungen den Boden bebauen. Jedoch w. vom Jrtisch bis zur Dsungarei und dem Tianschangebirge ist die

2. Teil 2 - S. 23

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Vorderindien. 23 mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In- folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen, aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen. b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt, eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun- regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene, und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra, welcher aus Tibet kommt. c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch- fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h. Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats. Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche ist fast trocken. d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000 Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für den Dampferverkehr nach Ostasien.

3. Teil 2 - S. 28

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
28 § 13. Das Chinesische Reich. 2. Die Kleinen Sunda-Jnseln, alle vulkanisch, schließen sich an das Ostende von Java an. Ihre Reihe beginnt mit Lombok. Die Lombok-Straße, welche Bali von Lombok trennt, scheidet zwei große Reiche der Tier- und Pflanzenwelt. Nur bis Bali kommen die Raubtiere aus dem Katzengeschlechte, die großen Dickhäuter und die Affen vor: keins dieser Tiere hat die Lombok-Straße überschritten; vielmehr tritt von Lombok an nunmehr das Beuteltier auf. Drosseln, Spechte, Bartvögel endigen mit Bali; Leierschwänze, Kakadus, Loris beginnen mit Lombok. Ähnlich ist es mit manchen Pflanzen: von Lombok an erscheint die australische Casuarine. Die letzte und größte der Kleinen Sunda-Jnseln, Timor (d.i. Osten) gehört im Sw. den Niederländern / im No. den Portugiesen. 3. Die Molukken oder Gewürz-Inseln, zwischen Celebes und Neuguinea, lieferten früher allein die Gewürznelken; jetzt jedoch zieht man sie auch in andern Ländern in gleicher Güte; Muskatnüsse aber ge- deihen nur auf der Gruppe der Banda-Jnseln. Beide Insel- gruppen sind den Niederländern unterworfen. 4. Die Philippinen (nach König Philipp Ii. von Spanien benannt), zwischen den Molukken und der chinesischen Küste, gehören jetzt den Nordamerikanern. Bedeutender Tabak-, Kakao- und Hanfbau. Auf der größten, Luzon (lußon), liegt die Hauptstadt Manila (350000 Einw.) mit großartigen Zigarrenfabriken. Zentral- und Gstasten. § 13. Das Chinesische Reich. 1. Ausdehnung, Teile und Bodengestaltung. Das un- geheure chinesische Reich zählt auf 11 Mill. qkm (also größer als Europa) 330 Mill. Einw., 33 auf 1 qkm. Es umfaßt außer dem eigentlichen China im Innern Asiens Ost-Turkestan, Tibet, den sö. Teil der Dsungarei, im N. die Mongolei und Mandschurei. a) Ost-Turkestan, so genannt, weil es von Türken bewohnt wird, ist im W. von der Pamirhochfläche begrenzt, von der nach So. das in seiner mittleren Kammhöhe noch den Himalaja übertreffende Kara- korum-Gebirge zieht. Der höchste Gipfel desselben Godwin Austen erreicht mit 8600 m fast den Gaurifankar. Im N. streicht der Tianfchan. Das zwischen diesen Gebirgen gelegene Hochland

4. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

5. Teil 2 - S. 65

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 32. Das Gebiet der Anden oder Kordilleren. 65 S. des Äquators erhebt sich eine Gruppe gewaltiger Vulkane, die, z.t. noch tätig, ihre Feuer in der Nacht weit glänzen lassen; der Chimborazo und Cotopaxi sind die höchsten. N. des Äquators teilen sich die Anden, erst zweifach, dann dreifach und nehmen zugleich an Höhe ab. Auf der Landenge von Panama endet die w. Kette; der am weitesten nach No. sich krümmende Zinken bildet die Küstenkette von Venezuela. Zwischen beiden fließt aus einem Längstal der reißende Magdalenen ström ins Karibische Meer. ö. seiner Mündung schiebt sich die burgartige Masse der Sierra Nevada de Santa Marta gegen das Meer vor. 2. Klima. Der s. Teil der Kordilleren hat ein mildes See- klima mit reichlichen Niederschlägen an der W.-Seite, während der O--Abhang regenarm ist. N. des Aconcagua hören die Regen an der W.-Küste auf, weil der kalte Peruanische Meeresstrom die Nieder- schlüge der Seewinde abfängt. Daher hat sich hier auf der einen Hoch- fläche die Wüste Atacama gebildet, welche reich an Salpeter und Silber ist. Dagegen sind die nach O. auslaufenden Täler sowie die ganze O.-Seite infolge der Ostwinde regenreich; mit dem Äquator be- ginnen wieder die ausgiebigen Niederschläge der Tropen. 3. Kultur. Dem Klima entsprechend, ist die Flora am reichsten am Ostabhange, wo dichte Urwälder sich erheben. In ihnen sind die immergrünen Cinchonen charakteristisch, deren Rinde (Chinarinde) das beste Fieberheilmittel liefert. Im S. finden sich, z. T. erst durch die Europäer eingeführt, die Pflanzen der Alten Welt, auf den Hochflächen eine alpine Vegetation, dazu Anbau von Getreide und Kartoffeln, die hier ihre Heimat haben. An der Küste um den Äquator wird Tabak, Kaffee, Zuckerrohr und vor allem Kakao, der auch wild wächst, ange- baut. Der Reichtum an Mineralien ist gewaltig und hat von jeher die Hauptanziehungskraft für die Europäer gebildet. Gold, Silber, Kupfer, Blei und Eisen wird an vielen Stellen gewonnen. In der Fauna treten die als Haustiere unschätzbaren Lamas und die durch ihre Wolle und ihr Fleisch wertvollen Alpacas hervor; die auch in den ö. Steppen in Herden lebenden Vicunas (Vigogne) sind eine willkommene Jagdbeute. Hoch in den Lüften schwebt der gewaltigste Raubvogel, der Kondor. An der Küste und auf den kleinen vorge- lagerten Inseln hausen unzählige Seevögel, deren Mist, welcher sich seit Jahrtausenden angesammelt hat, als Guano zur Düngung der Felder nach Europa eingeführt wird. 4. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die urfprüng- liche Bevölkerung der Indianer, welche auf der Hochebene von Bolivia Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenjch. Ii. Teil. g

6. Teil 2 - S. 67

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 67 wichtigen Hafen Valparaiso, 140000 Einw., nach San Francisco die erste Handelsstadt der amerikanischen W.-Küste. Valdivia, die kleine Hafenstadt S.-Chiles, dessen Kultur seit der Mitte des 19. Jahr- Hunderts durch deutsche Einwanderer begründet wurde. § 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 1. Bodengestaltung. Im O. der Anden zieht sich ein weites Tiefland bis zum Atlantischen Ozean hin, dem im No. und O. plateau- artige Erhebungen aufgesetzt sind. Dies sind die Gebirgsländer von Guayana und Brasilien, ersteres dicht bewaldet, wie eine Insel über die umliegenden Tiefebenen sich erhebend, letzteres aus einzelnen Gebirgsketten bestehend, zwischen denen äußerst fruchtbare Täler mit reichem Anbau von Kaffee, Tabak, Baumwolle u. a. liegen. Zwischen diesen Bergländern breitet sich die große südamerikanische Tiefebene aus, welche nach ihren Stromgebieten in drei Teile zerfällt: a) Die fast baumlose Steppe der Llanos (= Ebenen), welche nach der Regenzeit mit hohem Gras (bis 2 na) bedeckt und eine vorzügliche Weide für große Rinderherden ist, durchströmt der Orinoco, der auf dem Südabhange von Guayana entspringt und das Gebirge im Bogen umfließt. In einem Delta mit dichtem Urwalde mündet er. Von ihm zweigt sich südwärts der Casiquiare ab, der in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, geht, so daß durch diese Gabelung die beiden großen Flüsse in natürlicher Verbindung stehen. d) Die Selvas (--Wälder), zwölfmal so groß wie Deutschland, sind von einer wunderbaren Mannigfaltigkeit der Baumarten, durch Unterholz und Schlingpflanzen fast undurchdringlich. Es durchfließt sie der Amazonenstrom, der, Marannon genannt, auf den w. Kordilleren entspringt, in einem Hochtal nach N. fließt, dann die O.-Kette durchbricht und als wasserreichster Strom der Erde in ö. Richtung zum Meere eilt. In seine schlauchförmige, 250 km breite Mündung dringt die Flut bis 900 km weit ein; bis zum Fuße der Anden ist er für Dampfschiffe fahrbar, welche den einzigen Verkehr in das Innere bilden, da der Urwald unwegbar ist. Von beiden Seiten erhält er zahllose Nebenflüsse, so den Rio Negro (l.) und den Madeira (?.), während in seiner Mündung sich der von S. kommende Tocantins (oder Para) mit ihm vereinigt. c) Die Steppe der Pampas (--Ebenen), völlig baumlos, bedeckt von büscheligem Rasen und Krautpflanzen, wird südwärts durchflössen 5*

7. Teil 2 - S. 69

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 69 den Llanos ausgedehnte Pferde- und Rinderzucht. Kürzlich ist in den Bergen Gold entdeckt worden. Hauptstadt Caracas, 72000 Einw., auf den Bergen, Hafen La Guayra. Varinas, berühmt durch Tabak. d) Paraguay, in dem Winkel zwischen Parana und Paraguay, führt den sogenannten Paraguaytee aus, der aus den Blättern einer Stechpalme gewonnen wird. c) Uruguay, zwischen dem gleichnamigen Fluß und dem Meere, ist Hauptausfuhrland für alle Erzeugnisse der Rinderzucht. In Fray Bentos wird ein großer Teil des Liebigschen Fleischextraktes bereitet. Hauptstadt Montevideo, 200000 Einw. 6) Argentinien mit dem s. gelegenen Patagonien, das aus- gedehnte Gebiet der Pampas, treibt höchst schwungvolle Viehzucht. Haupt- stadt Buenos Aires, 840000 Einw., Haupthafen, von dem die einzige f.-amerikanische Pazifikbahn über die Anden nach Santiago geht. e) Die Vereinigten Staaten von Brasilien, 16mal so groß wie Deutschland, sind im Innern noch größtenteils eine nur von Jagdindianern (wie den Botokuden) durchstreifte Wildnis. Für den Anbau von Zuckerrohr, Kaffee und Baumwolle wurden früher Neger- fklaven eingeführt, so daß noch jetzt von den 15 Mill. Einw. etwa 4 °/0 auf Indianer, 20 % auf Neger und Mulatten, 36 °/0 auf Mestizen und 36 % auf Weiße kommen. Nur die Küste ist dichter bevölkert, 16 auf 1 qkm. Die Erzeugnisse, die zur Ausfuhr kommen, sind Kaffee (über die Hälfte von allem in der Welt gebrauchten), Zucker, Baumwolle, Brasilholz, nach dem das Land genannt ist, Tabak, Kautschuk, Gold, Silber und Diamanten. Die wichtigsten Häfen dafür sind: die Haupt- stadt Rio de Janeiro, oder bloß Rio, 520000 Einw., an einer Bai, die den geräumigsten und sichersten Hafen der Erde bildet, am Neujahrstage 1501 (daher der Name) entdeckt. Bahia, 170000 Einw. (Tabak), Pernambuco, 110000 Einw. (Brasilholz). In den beiden s., außertropischen Staaten Santa Catharina und Rio Grande do Sul gibt es ansehnliche, blühende deutsche Ansiedlungen, wo Ackerbau und Viehzucht getrieben wird. Die bedeutendsten sind Blumenau, Santa Cruz und Santo Leopoldo mit dem Hasen Porto Alegre an einem langgestreckten Strandsee. f) Das einzige Gebiet, welches Europäer noch besitzen, ist Guayana. Es gehört den Engländern (Nw)., Niederländern (Mitte), Franzosen (O.) und ist reich an allen tropischen Kulturgewächsen, aber, besonders auch an der Küste, sür die Europäer sehr ungesund. Im französischen Guayana der Deportationsort für Verbrecher Cayenne (Pfeffer), vor der Küste die „Teufelsinsel".

8. Teil 2 - S. 173

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 81. Das Norddeutsche Flachland. 173 rücken haben sich infolge mangelhasten Wasserabflusses zahlreiche, z. T. sehr bedeutende und landschaftlich schöne Seen gebildet (Spirding-, Mauer-See in Ostpreußen). Die nach N. gehenden Flüsse, Weichsel und Oder, teilen ihn in eine Preußische, Pommersche, Mecklen- burgische (Schweriner S., Müritz-S.) und Holsteinische (Plöner S.) Seenplatte. Nur kleine Küstenflüsse fließen von diesen Seen zum Meer: Pregel, Stolpe, Persante, Rega, Peene, Warnow, Trave, während die größeren Ströme den Höhenzug durch- brechen müssen. 2. Der südliche (sog. Karpatische) Landrücken ist als einheit- licher Höhenzug nicht nachweisbar. Wichtig sind die Tarnowitzer Höhen, das Zentrum des oberschlesischen Kohlenbergbaus (Beuthen, Kattowitz), das Katzengebirge oder die Trebnitzer Höhen und die Grünberger Höhen (Weinbau) links der Oder, der Fläming, dessen letzte Ausläufer s. von Berlin im Kreuzberg noch wahrnehmbar sind, bis zur Elbe und l. der Elbe die Lüneburger Heide. Die letzten Ausläufer des Höhenzuges im Küstengebiet zwischen Weser und Elbe sind die wenig fruchtbaren Geestländereien. Zwischen beiden Höhenzügen zieht sich ein mächtiger Grundwasser- ström in ow. Richtung hin, der wohl einst den Unterlauf von Weichsel und Oder durch ein großes Sumpfgebiet, das auch heute noch kenntlich ist (Netze —Warthe —Oderbruch —Havelseen) der Elbe zuführte. Hier sind auch späterhin eine Anzahl wichtiger Kanalbauten ausgeführt worden. Die Küstengebiete n. des Balt. Höhenzuges sind z. T., be- sonders in der Nähe der Flußmündungen sehr fruchtbar, so das untere Weichselgebiet, Vorpommern, Mecklenburg, Holstein. Das Westdeutsche Tiefland hat an Stelle der unfruchtbaren Heidestrecken des O. ungeheure Moorgebiete, namentlich rechts und links der Ems und bis über die holländische Grenze hinaus, l. der Ems an der holländischen Grenze das Bourtanger*) Moor. Die deutsche Küste. Die Nordseeküste ist eine Flachküste, deren Dünengürtel z. T. noch in historisch nachweisbarer Zeit durch die furchtbaren Sturmfluten der Nordsee zerrissen wurde, so daß die dahinter- liegenden Ländereien ein Raub des Meeres wurden. Am tiefsten ist die See im Dollart und im Jadebusen in das Land eingedrungen. Der Dollart ist z.t. erst im 13.Jahrhundert, der Jadebusen im Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden. Eine der furchtbarsten Sturmfluten war die sog. Allerheiligenflut (1. Nov. 1570), die an der ganzen Nordseeküste *) spr. Bamtanger.

9. Teil 2 - S. 16

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 § 6. Mesopotamien. Kaukasien umfaßt die zu beiden Seiten des Kaukasus gelegene Niederung und dies Gebirge selbst. Der Kaukasus, an Länge fast den Alpen gleich, zieht sich in nw.-sö. Richtung vom Schwarzen zum Kaspischen Meere als ein gewaltiges, mit Schneefeldern und Gletschern bedecktes, schwer zugängliches Gebirge hin, dessen höchster Gipfel der Elbrus (5600jn) ist. Seinen Fuß umsäumen Laubwälder (Buchen und Eichen), höher hinaus folgen Nadelwaldungen, die höchsten Teile sind fast ohne Vegetation, der Tummelplatz der Gemsen und Steinböcke, während in den Wäldern der Wisent gejagt wird. Das n. Vorland, Ciskaukasien, ist steppenartig dürr, wie S.-Rußland, das s. dagegen, Trans- kaukasien, mit der ins Kaspische Meer fließenden Kura ist besonders nach dem Schwarzen Meere zu fruchtbar. Der Kaukasus ist durch Bezwingung seiner tapfern aber räuberischen Bergvölker, unter denen die Tscherkessen durch den kräftigen Wuchs ihrer Männer und die Schönheit ihrer Frauen am bekanntesten sind, von den Russen erobert worden und bildet die russische Statthalterschaft Kaukasien. Die Hauptstadt Tiflil^ 160 000 Einw., an der reißenden Kura, wo die einzige brauchbare Straße von Wladikawkas uach S. über den Kaukasus führt, ist bedeutend durch den Handel mit Persien. Am Kaspischen Meere liegt Baku (112000 Einw.); die ganze Umgebung der Stadt enthält reiche, unterirdische Petroleumlager, deren Ausbeutung die Stadt schnell zu Größe und Bedeutung gebracht hat. — Die Kaukasusbahn verbindet Batum am Schwarzen Meer mit Baku am Kaspischen Meer. s 6. Mesopotamien. Der Euphrat und der Tigris entspringen in Armenien. Das Land, welches sie nach ihrem Austritt aus Armenien in sö. Richtung durch- strömen, heißt Me-ss^uu^unien (d. i. Land zwischen den Flüssen). Es ist eine sich allmählich zum Persischen Meerbusen senkende Ebene, im Sommer bei großer Hitze völlig regenlos, daher Steppe; aber von der Stelle an, wo die beiden Ströme zum erstenmal einander sich nähern, beginnt der Deltaboden mit Dattelpalmhainen und üppigster Fruchtbar- keit, soweit die Bewässerung reicht. Pfeilschnellen Laufes enteilt der Tigris (d. i. Pfeil) dem Ge- birge und führt in geschlossenem Bette seine Wasser ins Meer. Der Euphrat aber überschwemmt und befruchtet weithin den Boden, wenn der Schnee in Armenien schmilzt. Darum erblühte in diesem Unterland die früheste Kultur Vorderasiens, die der semitischen Babylonier, welche

10. Teil 2 - S. 35

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 18. Das Festland Australien mit Tasmanien. 35 hohen Randgebirge, welches die ö. Küste in ihrer ganzen Ausdehnung begleitet. Der sö. Teil, die Austral-Alpen, steigt immounttowns- end bis 2200 m auf. Dies Gebirge ist reich an Metallen, besonders Gold, und an Steinkohlen. 3. Klima. Wegen des Randgebirges, welches den feuchten, von der See wehenden So.-Passat an seinen Höhen aufnimmt, ist das ganze Innere von einer fürchterlichen Dürre. Nur im Sommer bringen die nw. Monsun-Winde Nordaustralien starke Regen, welche aber ziem- lich unregelmäßig fallen und selten bis Südaustralien vordringen. . 4. Kultur. An der regenreichen Ostküste finden sich alle Tropen- pflanzen in dichter Fülle, dem großen Innern sind, dem trockenen Klima entsprechend, die Eukalypten (bis 150 m hoch) mit ihren immergrünen, zähen Blättern und die Casuarinen mit fächerartigen Blättern eigen- tümlich. Da diese Bäume wenig dicht stehen, bieten sie geringen Schatten. Die Steppe wird von dem Scrub bedeckt. Ebenso seltsam ist die Tierwelt, welche in ihren Formen beweist, daß dieser Erdteil frühzeitig von dem übrigen Festland getrennt ist. Charakteristisch sind die Beuteltiere, besonders das Känguruh, ferner die eierlegenden Säugetiere, das Schnabeltier und der Ameisenigel. Die Vogelwelt ist reichhaltig vertreten; es gibt hier den weißen Adler und schwarzen Schwan, den Emu, eine Art Strauß, und die buntgefiederten Papagnen und Kakadus. Als einziges Haustier wird von den Ein- geborenen der Dingo, ein wolfsähnlicher Hund, benutzt. Erst die Europäer haben seit der dauernden Besiedelung die hei- mischen Nutzpflanzen und Tiere, welche dort vorzüglich fortkommen, ein- geführt. Getreide, besonders Weizen, Wein, Obst (vorzüglich auf Tas- manien) bringen reichen Gewinn, Rinder, und vor allem ungeheure Schaf- Herden weiden auf den nutzbar gemachten Steppen, so daß Australiens Wolle den ersten Platz auf dem Weltmarkt inne hat, die verwilderten Kaninchen und zahllosen Sperlinge richten zum Teil großen Schaden an. Der Reichtum der Gebirge an der Ostküste und in Tasmanien gibt eine gute Ausbeute an Kohlen und Metallen. 5. Bevölkerung. Die Urbewohner sind die wegen der Ungunst des Landes armseligen Australneger, die auf einer geringen Kulturstufe stehen, sich von den dürftigen Erzeugnissen der Pflanzen - und Tierwelt nähren und ständig an Zahl abnehmen (zur Zeit kaum 100000). Von Europäern entdeckten zuerst die Niederländer von ihren oft- indischen Besitzungen aus unter dem kühnen Seefahrer Abel Tasman (1642) das Festland, nachdem der portugiesische Weltumsegler Magalhaens (1521) einige australische Inseln gesehen hatte. Nach Tasman ist noch 3*
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