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1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 4

1893 - Hannover : Hahn
4 Guayana, das von Brasilien durch die Tiefebene des Amazonas getrennt wird, ist ein weites Plateau, dem zumeist in der Richtung der Küste streichende Ketten aufgesetzt sind. Das Gebirge von Venezuela besteht aus zwei w.-ö. streichen- den Ketten. — Trümmer einer dritten enthält die Jnselreihe an der Küste (Trinidad). Diese Gebirge, welche die w. Ketten an Ausdehnung weit über- treffen, stehen in der Höhe bedeutend hinter jenen zurück. Flüsse: Die Flüsse, die auf den größten Strecken schiffbar sind, bil- den Verkehrsadern nach den innern Teilen des Landes. Vorteile Afrika gegenüber. Die Bodengestaltung zeichnet ihnen die Richtung von W. nach O. vor. Daher in dem Thor zwischen Brasilien und Guayana der Riesenstrom des Amazonas. — Auf den Anden entspringend, fließt er zuerst als Maraüon [ttj] in n. Richtung, bis er nach dem Durchbruch (Pongo von Manseriche [tische]) sich den ö. Weg frei macht und den Fluß der Parallelmulde (s. o.), den Hnallaga, aufnimmt. Gespeist von den Cordilleren, von den Gebirgen Brasiliens und Guayanas strömt er, weite Überschwemmungen verursachend, belebt von einer Fülle von Fischen, Kaimans und Wasserschlaugen, zwischen dichten Urwäldern dem ö. Meere zu. An der Mündung ist er 38 km breit, 600 km vor derselben 5 km. — 300 km weit drängt er das Seewasser zurück. Die bedeutendsten Zuflüsse erhält er vom brasilianischen Gebirge. Sie kommen den größern europäischen Strömen etwa an Länge gleich und bringen große Wassermengen in den Hauptstrom. Der Amazonas ist der wasserreichste Strom der Erde. Der bedeutendste brasilianische Zufluß ist der Madeira [era], von Guayana der Rio Negro, der durch den schiffbaren Casiquiare [fafjift] mit dem Orinoco verbnn- den ist (Bifurkatiou). Der Rio Para, früher Müuduugsarm des Amazonas, der den Tocantins aufnimmt, ist gegenwärtig allein als Mündung des letztern Flusses anzusehen. Er steht nur noch durch schwer zugängliche (natürliche) Kanäle mit dem Amazonas in Ver- bindnng. Bei der Schiffbarkeit des Amazonas und seiner Nebenflüsse auf weite Strecken hin haben wir ein System von natürlichen Wasser- straßen, wie es großartiger nicht gedacht werden kann. Die Beden- tung wird nach Bevölkerung der Gebiete um so größer sein, als der natürliche Reichtum derselben unermeßlich ist. Der Orinoco — doppelte Länge der Weichsel — nimmt die ö. Richtung an, sobald das Gebirgsland von Guayana, welches er förmlich umschlingt, es gestattet. Auch er ist schiffbar, sein Gebiet

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 5

1893 - Hannover : Hahn
5 aber ebenso wenig kultiviert wie das des Amazonas: Bedeutung von Angostnra im Verhältnis zu °Caracas. Dem Parana — um 1/s länger als die Wolga — gestattet das Gebirgsland von Brasilien nur auf einer kurzen Strecke des Unter- laufs die ö. Richtung, und auch den bedeutendsten Nebenflüssen, dem Paraguay [gtua'i] und Uruguay [gwai] weist es die s. Richtung an. — Der Parana mündet in den Busen La Plata, der trotz der Sandbänke wegen der Vereinigung der großen Wasserstraßen große Wichtigkeit hat, zumal die Küste von Argentinien öde und arm an guten Häfen ist Daher die Bedeutung von Bnenos-Aires [ai], das mit mehr als */« Mill. E. die zweitgrößte Stadt S.-Amerikas ist, sowie von ^Montevideo und dem rasch aufblühenden La Plata. Der Magdalenenstrom ist unbedeutender als die genannten und reiner Plateaustrom. Immerhin übertrifft er an Länge den Rhein und ist trotz der reißenden Strömung bis zu den Stromschnellen von Honda schiffbar. Verbindung der Hauptstadt *Bogota mit dem Meere: Bedeutung von Honda und ' Barranqnilla [f], das Cartagena nach der Eisenbahnverbindung mit dem Meere (Sandbarren an der Mündung) um weit mehr als das Doppelte in der Einwohnerzahl überholt hat. Pflanzenwelt: Im engsten Zusammenhang mit der Boden- gestaltuug steht die Verteilung der Niederschläge und die Vegetation. S.-Amerika ist den Passatwinden geöffnet; deswegen ist die N.- und O.-Küste bis zur S - Grenze von Brasilien reich an Niederschlägen (einzelne Küstenpunkte Guayanas haben eine Regenhöhe von 3500 mm), die eine sehr üppige Vegetation erzeugen: Baumwolle, Tabak, Kaffee (Brasilien liefert fast soviel Kaffee wie alle andern Länder der Welt zusammen), Zuckerrohr, Mais, Reis ?c. — Bei stehendem Gewässer (Viktoria Regia, die größte Wasserrose der Welt) findet sich vielfach ein mörderisches Klima, wie in Cayenne, „wo der Pfeffer wächst". Die ö. Hochländer zeigen mit dem Wechsel der Höhe auch wechselnden Charakter der Vegetation. Der tropische Urwald bleibt in der Ebene; die kühleren Höhen zeigen herrliche, immergrüne Wälder neben weiten Grasfluren, und erst die höchsten Teile des brasiliani- schen Tafellandes weisen dürre Savannen oder Moorland auf. Durch diese Hochländer werden die O.-Winde gezwungen, den größten Teil ihrer Feuchtigkeit abzugeben, und sie streichen deswegen über die Ebenen des Orinoeo und Paraua ziemlich trocken hin. So zeigen diese mehr steppenartigen Charakter; in den Llanos [lj] am

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 6

1893 - Hannover : Hahn
6 Orinoco finden sich noch bei unregelmäßigen Niederschlägen einzelne Waldinseln, die Pampas tragen aber nur im N. Strauchvegetaüon (das große Jagdgebiet Gran Chaco wilder Indianer); weiter nach S. tritt die eigentliche Grasflur auf, in der weit und breit weder Baum noch Strauch zu erblicken ist: Viehzucht. Ausfuhr von Fleisch (Liebig- fches Fleischextract), Fellen und Hörnern. In der weiten Tiefebene des Amazonas haben die nnge- hindert einströmenden Seewinde in Verbindung mit den Überschwem- mnngen das größte Waldgebiet der Erde geschaffen (die Selvas), das fast undurchdringlich (Schlinggewächse, Lianen) ist, so daß der Verkehr auf die Wasserwege beschränkt wird. Die spärliche Bevölkerung lebt deswegen auch unmittelbar an den Flüssen. Die W.-Küste ist im s. Chile den Seewinden offen, daher hat auch hier reichlicher Niederschlag mit mäßig warmem Klima eine üppige Waldvegetation und reiche Fruchtbarkeit (Heimat der Kartoffel, euro- päische Getreidearten) erzeugt: * Santiago und * Valparaiso [aißo]. Starke Einwanderung, namentlich von Deutschen. — Im n. Chile tritt eine kalte Meeresströmung, der Perustrom, an die W.-Küste und nimmt den Seewinden die Feuchtigkeit. So ist die Wüste Atacama entstanden (Salpeterlager und Silberfunde). Im N. ist die W.-Küste sehr fruchtbar (Ecuador liefert 1/3 des Kakaoertrages der ganzen Erde), aber auch ungesund; daher liegen die Städte auf den gesündern Hoch- ebenen: ° Quito und * Bogota. Die Tierwelt S. - Amerikas ist fast so eigentümlich wie die Australiens. Charakteristisch ist die müßige Größe der Tiere im Ver- hültnis zu den gleichen Arten der alten Welt: Puma und Löwe, Jaguar und Tiger, Alligator und Krokodil, der amerikanische und afrikanische Strauß. Charakteristisch ist ferner das gänzliche Fehlen der Einhufer — das verwilderte Pferd ist ein Geschenk Europas — sowie die geringe Zahl von Zweihufern. Zu erwähnen sind hiervon nur die Lamas (Guauako und Viknna), die kleineren Vertreter des Kamels in den Anden. — Der größte Vierfüßler ist das Tapirschwein im sumpfigen Dickicht; in den Wäldern fällt das Faultier auf, das träge und langsam von Ast zu Ast klettert. Zu erwähnen ist weiter der Ameisenbär und unter den Vögeln der Kondor, der bis 372 m spannt, ein Bewohner der Anden. Die tropischen Wälder bergen außerdem eine Menge von Affen- Herden — Brüllaffen, Wickelschwanzaffen — eine reiche und mannig- faltige Vogelwelt, Myriaden von glänzenden Käfern, ungeheure In- sektenschwärme und Mengen buntschillernder Schlangen.

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 7

1893 - Hannover : Hahn
7 Die Gewässer beherbergen neben den Alligatoren eine Anzahl von Fischen, Flußschildkröten und Wasserschlangen; Delphine finden wir im Amazonas und Orinoco. Eingeführt sind von Europa außer den Pferden auch Rinder und Schweine, sowie Hunde, die in Rudeln wild umherlaufen und äußerst lästig sind. Die Bevölkerung S.-Amerikas ist sehr gering. Auf nahezu 20 Mill. (17 730000) qkm kommen nicht viel über 30 Mill. E. (vergl. Deutschland: 50 Mill. E. auf weniger als Vz« jener Fläche); nur 9 Städte zählen 100 T. E. und darüber. Die Urbevölkerung bilden die Indianers (A. G. 61), die in Stämmen wild umherschweifen, sich hauptsächlich von Jagd und Fischerei nähren (wegen des Mangels an milchgebenden Haustieren kein Noma- denleben) und auf einer sehr niedrigen Kulturstufe stehen. Groß im Erdulden von Schmerzen und Beschwerden sind sie sonst ohne Energie; Rachsucht und Grausamkeit sind hervorstechende Eigenschaften ihres Charakters. Kannibalismus bei einigen Stämmen. Zwei Kulturstaaten fand man bei der Entdeckung auf den Anden: die Jucas von Peru (Ackerbau und Bergbau) und die Muyscas von Bogota. Den zweiten Bestandteil bilden die Negers. Wir finden sie besonders an der n. und ö. Küste, wo sie die schwächlichen Indianer bei den Plantagenarbeiten ablösten. — Las Casas. — Sie sind jetzt sämtlich freigelassen. Trägheit derselben. Die Europäer gehören meist den romanischen Völkern an; Germanen in Chile, Süd-Brasilien und Argentinien. Zunächst wurde wegen des Gold- und Silberreichtums der Ge- birge eine Reihe von Kolonieen an der N. - und W.-Küste von den Spaniern gegründet; dann folgte die Besiedelnng der übrigen Teile. Der ganze O. — Brasilien — fiel nach der Landung Cabrals (1500) durch den Schiedsspruch des Papstes den Portugiesen zu. Der durch die Habsucht der Spanier hervorgerufene Druck — die ameri- kanischen Produkte durften nur in Spanien abgesetzt werden; nur in Europa geborne Spanier wurden zur Verwaltung zugelassen — be- wirkte nach dem Sturz der spanischen Bourbonen durch Napoleon I. den Abfall der Länder und die Bildung von freien Republiken. Dieselben haben sich auch nach langen Kämpfen (1810—25) behauptet, *) Die Mischlinge von Indianern und Europäern nennt man Mestizen, von Negern und Europäern Mulatten, von Negern und Indianern Zambos.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 11

1893 - Hannover : Hahn
11 Städte mit 100 T. E. und darüber: 1. Rio de Janeiro 800 T.e. 6. "Pernambuco 2. Buenos Aires ü. 500 „ 7. "ßiirta 3. "Montevideo 222 „ 8. "Valparaiso 4. "Bahia 200 „ 9. "Bogota 5. "Santiago 190 „ 190 T. 100 „ 100 „ 100 „ §. 4. Wittel-Amerika. (Das Festland gegen 1/2 Mill. qkm., die großen Antillen über 200000 qkm., die übrigen Inseln 25000 qkm.) Mittel-Amerika beginnt mit der (45 km breiten) Landenge von Panama und reicht bis zum Busen von Tehuantepec. Mit den beiden halbinselartigen Ausbuchtungen von Iucatan und Honduras [on..] erinnert es in der Form an den Rücken eines Kamels. Die Cordilleren von Mittel-Amerika erreichen nicht die Höhe des Mont Blanc, haben aber wie die Anden von S.-Amerika eine Reihe von Vulkanen aufzuweisen. An zwei Stellen finden sich Einsenkungen. Die Panamabahn überschreitet nur 80 m Höhe und noch niedriger ist die Senke, deren Richtung der Nicaraguasee [gw] mit seinem Abfluß, dem (bis auf eine Stelle) schiffbaren San Juan, bildet. Nachdem die Arbeiten am Panamakanal — hartes Gestein, ungesundes Klima — aufgegeben sind, haben die Amerikaner den Bau des Nicaraguakanals in Angriff genommen. Der weite Jnselkreis kränzt das Amerikanische Mittelmeer, das durch die Annäherung von Euba an Iukatau in den Mexikanischen Busen und das Caribischemeer geteilt wird. — Die Inseln bilden ein Gegenstück zu den ö. Gebirgen S.-Amerikas, nur der äußere Kranz der Kleinen Antillen und die Bahamagruppe sind ein Werk der Korallen. Die Vegetation ist bei reichlichem Niederschlag und hoher Temperatur im allgemeinen sehr üppig; manche Strecken — O.-Küste des Festlandes — sind dabei aber auch von Fieberluft geplagt. Die Plantagenwirtschaft steht besonders auf den Inseln in großer Blüte: Zuckerrohr (Jamaica-Rnm), Tabak (Havana), Kaffee, Baum- wolle, Kakao.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 16

1893 - Hannover : Hahn
16 Die Gebiete vom Fuß der Felsengebirge bis etwa zum 263" v. Green, haben spärlichen und unregelmäßigen Niederschlag (die hohen Gebirge im W., weite Landmassen im O.). Daher weite, baumlose Grasebeueu (Viehzucht); nur in den engen Flnßthälern kümmerlicher Waldwuchs. — Weiter ö. erzeugt reichlicher Regen vielfach üppigen Wald; ungeheure Strecken aber bilden weite Gras- und Blumen- meere x) (Prärieen). Wichtigere Niederlassungen finden wir einstweilen nur an den großen Wasserstraßen: -St. Paul, *St Louis und * New-Orleans [lins] am Mississippi; ^Cincinnati Mnßineti] und ^Lonisville am Ohio. — Die Eisenbahnen als Kulturbringer in diesen Gegenden. Die Arktische Ebene hat eine sehr geringe Abdachung. Seeu- bilduug. — Die größten Seen: Winipeg-, Athabaska-, Sklaven- und Bärensee liegen in einer geraden, n.-w. verlaufenden Linie. Der Wiuipegsee hat seinen Abschluß im Nelson (Hudsonsbai), die übrigen senden ihre Gewässer durch den Mackenzie [mäfensi] ins Eismeer, doch steht der Athabaskasee auch mit der Hudsonsbai in Verbin- dnng (Churchill ftschörtschil]). Der Verkehr auf den arktischen Wasserstraßen wird leider durch vielfache Stromschnellen (Tragplätze) und den langen Winter wesentlich beeinträchtigt. Zur Besiedeluug ist in der arktischen Ebene verhältnismäßig wenig Raum; denn bis zum 60° bildet sie eine öde Wüstenei (Tündern), die den größten Teil des Jahres unter der Schneedecke liegt. — Weiter f. hat der reiche Niederschlag einen gewaltigen Waldgürtels (auch in Labrador weite Waldgebiete!) geschaffen. Der Boden ist hier größtenteils zum Ackerbau geeignet, und man hat angefangen, vom Klima begünstigte Gegenden zu kultivieren (bis 1867 weites Jagdgebiet: Rechte der Hudsonsbaigesellschaft). Weizen und Mais gedeihen am Winipegfee vorzüglich: ° Winipeg. Das Canadische Seengebiet wird durch niedere Bodenerhebuu- gen von der Arktischen Ebene und dem Mississippigebiet getrennt. Es ist das größte Süßwassergebiet der Welt (der Obere See allein etwa — Irland). ') Für das Fehlen des Baumwuchses in denselben hat man noch keine genügende Erklärung, vielleicht, daß früher die Waldungen (durch unbekannte Ursachen) zerstört sind, und der undurchdringliche Wuchs des Präriegrases, die Präriebrände und die heftigen Windstöße sie nicht wieder aufkommen ließen. Im N. und W. besonders Nadelholz, im S.-O. hauptsächlich Laubwald.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 81

1893 - Hannover : Hahn
8l Häven und Geestemünde) und Hamburg an der Elbe, die erste Handelsstadt des Kontinents (Cuxhaven). Vor der Küste liegen die Friesischen Inseln von Texel bis zum Jadebusen und dann nach kurzer Unterbrechung die Nordfrie- sischen Inseln, an der Küste Schleswigs. — Sie sind vielfach starkbesuchte Bäder (Norderney, Sylt) und haben für den Fischfang große Bedeutung. Indem sie dadurch die Friesen auf das Meer lockten, bewirkten sie, daß diese zu tüchtigen Seeleuten herangebildet wurden, die sich mit den besten Europas messen können und von un- schätzbarem Wert für unsere junge Flotte sind. Einer selbständigen Hebung verdankt die reizende Insel Helgo- land ihren Ursprung, die trotz ihrer Bedeutung für kriegerische Unter- nehmungen durch die Sorglosigkeit der Deutschen an England ge- kommen war, durch Kaiser Wilhelm Ii. aber auf friedliche Weise dem Vaterlande wiedergewonnen ist. Die dänische Nordseeküste, an der die Dünen nicht zerrissen sind, ist für die Schiffahrt sehr gefährlich, desgleichen Skager Rak und Kattegat infolge der Untiefen, Riffe und Stürme. (Die Dünen Skagens: „Der Kirchhof der Schiffe".) Zwischen den dänischen Inseln, die früher eine Landbrücke von Jütland nach Schweden gebildet haben, und dem Festlande führen der Sund, der Große und Kleine Belt in die Ostsee. Am befahrensten, weil am kürzesten, ist der Sund, im S. durch ^Kopenhagen und °Malmö, im N. durch Helsingör und 'Helsingborg geschlossen (dänischer Zoll bis 1857); am tiefsten und deswegen für Kriegsschiffe am brauchbarsten ist der Große Belt; fast garnicht befahren wird der Kleine Belt. Die deutsche Ostseeküste hat, wenn sie auch nichts weniger als günstig gestaltet ist, große Vorzüge vor der Küste der Nordsee. Wo der Baltische Landrücken mit seinen prachtvoll bewaldeten Höhen an die Küste Schleswig-Holsteins tritt, hat sie reizende, tief eindringende Buchten (Betten früherer Seen) aufzuweisen, welche das Land von O. her erschließen. Im Hintergrunde derselben die wichtigern Städte: 'Flensburg, Schleswig, °Kiel (Hauptstation der Kriegsschiffe in den Ostseegewässern). Wo die Küste nach N.-O. umbiegt, schneidet die Lübecker Bucht in das Land ein. — °Lübeck, an der in dieselbe mündenden Trave, ist durch Ausbaggern des Flusses den größten Seeschiffen zugänglich gemacht (Vorhafen Travemünde). Die Küste bis zur Odermündung zeichnet sich durch Bodden- bildnng aus. Der Stralsunder und Greifswalder Bodden Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. g

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 82

1893 - Hannover : Hahn
82 trennen Rügen vom Festlande; ein echter Bodden ist auch die Wismarer Bucht. Nur an der Boddenküste tritt fester Fels an das Meer: die blendend weißen Kreidefelsen von Arkona und Stubbenkammer (Rügen). — Ö. der Odermündungen zieht sich eine Flachküste mit seltener Einförmigkeit hin, an der sich der Handel nur mühsam ent- wickelte: Kolberg die einzige Hafenstadt von Bedeutung bis zur Dauziger Bucht. Charakteristisch für diesen Teil der Küste ist die Haffbildung, welche besonders im Stettiner, Frischen und Kurischen Haff hervortritt, in kleinerm Maßstabe sich aber an der pommerschen Küste vielfach wiederholt und auch an der russischen sich fortsetzt. Das Frische und Kurische Haff erscheinen als flache, durch die sich darein ergießenden Gewässer gebildete Strandseen. — Neh- rungen (Frische und Kurische), deren Bildung, nicht zum Vorteil des Verkehrs, au dieser Küste ebenfalls charakteristisch ist (Landzunge von Hela), trennen sie vom Meere. Verbindung durch das Pill au er und Memeler Tief. Die wichtigsten Handelsstädte haben sich in der Nähe der größeren Strommündungen entwickelt, wo sie durch die bessere Ver- bindnng mit dem Binnenlande die eigentlichen Seehäfen zu überflügeln vermochten: * Stettin an der Oder (Vorhafen Swinemünde), *D«nzig an der Weichsel (Vorhafen Neufahrwasser), ^Königsberg am Pregel (Vorhafen Pillau), durch eine im frischen Haff ausgebaggerte Fahr- straße Seeschiffen zugänglich. 'Memel, am Memeler Tief, wegen ungünstiger Verbindung mit dem Hinterlande unbedeutender. 'Elbing, am Elbingfluß, steht durch Kanäle und Seen mit dem Binnenland in Verbindung, hat aber nach Verschüttung der s. Öffnungen der Frischen Nehrung keinen freien Ausgang zum Meere. Eine Reihe z. T. vielbesuchter Bäder hat sich an der Ostseeküste entwickelt, wenngleich der Salzgehalt des Binnengewässers gering ist und der Wellenschlag an vielen Stellen manches zu wünschen übrig läßt. Zu erwähnen sind die durch Naturschöuheiten ausgezeichneten Bäder von Saßnitz und Puttbus auf Rügen, Heringsdorf und Misdroy auf Usedom und Wollin, Zoppot in der Danziger Bucht, Cranz am S.-Ende der Kurischen Nehrung und Schwarzort auf dem N.-Ende derselben, mit seinen dnnkelen, heilkräftigen Kiefernwaldungen lange nicht genügend gewürdigt. Bodenbildung. Mitteleuropa senkt sich allmählich von den schnee- bedeckten Felsen der Alpen im S. zu den Küsten der Nord- und Ost- see. — Von dem Hochgebirge der Alpen abgesehen, welches eine

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 104

1893 - Hannover : Hahn
104 Der Boden ist alter Meeresgrund, durch säkulare Hebung trocken gelegt. Wo die Sandmassen mit Thon gemischt sind, ist die Frucht- barkeit sehr bedeutend, so namentlich am Fuß der Gebirge in Schlesien, Sachsen, Westfalen. Gegensatz zwischen den Sandhügeln der Lüne- burger Heide und den Thälern derselben, in welche die Thonmassen herabgeschwemmt sind. Im N. finden wir die Geestlandschasten, die aus Dünen und Flugsand gebildet und deswegen unfruchtbar sind. Dahinter der Marschgürtel (bis 20 km, in Holland bis 40 km breit). Ungeheure Fruchtbarkeit desselben. Sehr wichtig sind die Stellen, wo der ursprüngliche Felsboden zu tage tritt: die Kalkberge bei Rüders- dorf (ihre Bedeutung für die großen Berliner Bauten), die Steinsalz- und Gypslager von Sperenberg, s. von Berlin, die Gypslager von 'Lüneburg, wo sich zugleich eine wichtige Salzquelle findet. Man unterscheidet zwischen Ostdeutschem Flachland und West- deutschem Tiefland. I. Das Ostdeutsche Flachland, ö. der Elbe, ist von 2 niedrigen Erhebungen durchzogen. 1) Der Baltische Höhenzug beginnt in Rußland mit der Walda'i-Höhe und durchzieht die Landschaften an der Küste des Balti- schen Meeres bis zum C. Skageu. Er überragt nur um ein weniges die Ebene; unter den zahlreichen Kuppen ist der Turmberg in Westpreußen mit 330 m am höchsten. Durch die Bodengestaltung wird der Abfluß der Gewäfser vielfach gehindert und weite Seenplatten (Preußische, Pommersche, Mecklenburgische), z. T. von großer land- schaftlicher Schönheit, bedecken den Zug. Die großen Ströme (Memel, Weichsel, Oder) durchbrechen ihn, während auf dem Landrücken felbst sich nur kleine Flüsse bilden konnten: Pregel, Passarge, Persante, Warnow, Trave. Durch die Städte an den Mündungen sind aber diese kleinern Flüsse ebenfalls von Wichtigkeit. Auf der jütischen Halbinsel ist der Höhenzug von tiefen Senken durchsetzt: die Eid er mit dem Ei d erkanal, der Meeresdnrchbrnch im Lim Fjord. — 2) Der Karpatische Höhenzug ist durch die obere Weichsel von den Karpaten getrennt. In der Polnischen Platte hat er die weiteste Ausdehnung und steigt hier bis 650 m. Dann zieht er schmal und niedrig, ohne stetigen Zusammenhang, nach N.-W. und endigt auf der l. Seite der Elbe nahe deren Mündung. Hervorzuheben sind die Höhen von Tarnowitz mit reichem Ertrag an Steinkohlen

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 105

1893 - Hannover : Hahn
105 und andern Mineralien: 'Königshütte, Taruowitz, 'Gleiwitz, 'Beutheu; dann das Lausitzer Bergland mit den Rebenhügeln von Grün- berg; weiter u.-ö. der dürftige, unfruchtbare Fläming und w. der Elbe die Lüneburger Heide, deren kahle, sandige Höhen nur Schafen (Haidschnncken) dürftiges Futter geben. Bienenzucht. Auch sonst ist der Boden der Höhenzüge z. T. sehr dürftig. Weite Heiden und Moore (Überwassermoore). Weite Strecken sind mit Wäldern bedeckt (die schönen Buchenwaldungen an der Küste Schleswig- Holsteins); in den Senkungen, namentlich in den Flußniederungen ist vorzüglicher Boden. In der Mulde zwischen den beiden Landrücken zeigen die Flüsse Hang zu Sumpfbildungen (Spreewald, Havelseen). Die Niederungen der Warthe und Netze drängen hier die n. Hauptstraße an den Rand des Baltischen Höhenzuges, während die s. über die höhern Landstriche l. der Warthe (° Frankfurt - ^ Posen) führt. 3) Die Flüsse des Ostdeutschen Flachlandes. a. Die Viemel tritt unterhalb ihres n.-s. Durchbruchsthals ('Grodno- okowno) in Preußen ein. In der Litauischen Niederung bildet sie ein Delta (Ruß und Gilge). Große Deichbauten müssen hier das Land vor Überschwemmungen schützen. 'Tilsit oberhalb des Deltas hat so Verbin- duug nach 'Memel (Ruß) wie nach "Königsberg: Gilge-Haff-Teime. (Zur Umgehung des Haffs bei stürmischem Wetter der Kleine und Große Friedrichsgraben), doch gelangen Seeschiffe nur bis 'Memel. b. Der Pregel entwässert die masnrischen Seen nach N. Seine Quellflüsse sind: A n g e r a p (Abfluß des M a u e r - und weiterhin des L ö w e n- tinsees) von die Pissa mit der Rammte von O., die In st er von N.-O. Von dem Vereinigungspunkt bei 'Justerburg heißt der Fluß Pregel. — Von S. nimmt er die Alle auf, sendet nach dem Kurischen Haff die Deime und mündet selbst unterhalb "Königsbergs ins Frische Haff. c. Der Elbingfluß geht in die S.-W.-Ecke des Frischen Haffs. Er ist wichtig, weil von ihm der großartige Oberländische Kanal (schiefe Ebenen) nach S.-O. in das Innere des Landes zieht. ä. Die Weichsel entspringt auf den Beskiden, umfließt in gewaltigem Bogen die Polnische Platte und durchbricht dann in scharfem Knie unter- halb 'Thoru auf preußischem Gebiet den Baltischen Höhenzug. Wo sie denselben verläßt, beginnt die Deltabildung (Eindämmung durch Meinhard von Querfurt): die Nogat (Marienburg) ins Frische Haff, der Hauptarm (Dirschau) als Weichsel bei Neufähr in die Danziger Bucht. Vor diesem Durchbruch mündete der Hauptarm unterhalb "Danzig, das auch jetzt noch durch einen toten Arm, mit dem sich die Mottlau vereinigt, nach dem Fluß Verbindung hat. Bei Hochwasser geht ein Teil des Weichselwassers vom Danziger Haupt in das Frische Haff (Elbinger Weichsel). — Nebenflüsse sind von O.: in Polen B n g mit N a r e w, der die preußische Seenplatte (Spirdingsee) nach S. entwässert, in Preußen Drewenz, Ossa, Liebe;
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