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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

2. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

3. Erdkunde - S. 238

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 238 — Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu- blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao; außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen. Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un- ermeßlichen Reichtums der Natur. Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be- nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E. Die Republik Peru hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch- linge (Bild 88). Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral- schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen. Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-

4. Erdkunde - S. 240

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
240 — beute recht dürftig. Weit wichtiger sind die Produkte aus dem Pflanzenreiche. Besonders in den tropischen, reich bewässerten Gebieten entfaltet sich eine Pracht und Üppigkeit der Vegetation wie in keinem andern Lande der Erde. Die unermeßlichen Urwälder bringen seltene und kostbare Gewächse hervor. So liefern sie das Brasilholz (wovon das Land seinen Namen hat), Gummi, Kautschuk und verschiedene Farbhölzer. Von größter Wichtigkeit ist die Land- Wirtschaft. Das hervorragendste Produkt ist der Kaffee. Bra- silien erzeugt hiervon in ehr als die Hälfte des Bedarfes der ganzen Erde (1896 ungefähr 620 Millionen Kz). Außerdem sind noch wichtige Produkte: Tabak, Zucker, Baumwolle, Kakao und ver- fchiedene Knollengewächse (Tapioka). Die Industrie ist noch ganz belanglos. — Der Handel gewinnt durch die Ausländer immer mehr an Bedeutung. Die Bevölkerung des Riesenreiches ist recht gering; auf einem Flächenraum vou 8 360 009 qkm (15mal so groß als Deutschland) wohnen nur 15 Millionen Einwohner. — Der Abstammung nach siud ungefähr 5^/g Millionen Weiße (daruuter viele Deutsche), 3 Millionen Neger, i/2 Million wilde Indianer (bekannt die Boto- kuden) und 5v2 Millionen Mischlinge. — Mit Ausnahme der In- dianer sind sämtliche Bewohner katholisch. Die Hauptstadt Rio (de) Janeiro (scha-) (mit den Vor- orten 800 000 E.) liegt überaus malerisch am schönsten Hafen Süd- amerikas und ist der wichtigste Ausfuhrplatz für Kaffee und Zucker. — 23ahin (200 000 E.), die zweite Handelsstadt Brasiliens. — Per- nambuco (Recife) mit 190000 E. vermittelt hauptsächlich den Export von Brasilholz, das nach dieser Stadt auch Peruambukholz genannt wird. — Porto Alegre (55000 E.) ist der Hasen für die deutschen Kolonien in Südbrasilien. Tie Republik Bolivia ist durchweg Binnenland. —- Die Bewohner (höchstens 2 Mil- lionen auf 1334000 qkm) sind zur Hälfte Indianer (Bild 89), zur Hälfte Weiße und Mischlinge. Sie bekennen sich mit Ausschluß

5. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

6. Das Deutsche Reich - S. 322

1901 - Langensalza : Beyer
322 Iii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. Wie verwerten die Bewohner die Erzeugnisse der Schaf-, Gänse- und Bienenzucht? Schafe und Gänse werden gemästet und oft in ganzen Wagenladungen voll versandt, namentlich nach Berlin; die Schaf- wolle und die Gänsefedern bilden einen einträglichen Handelsartikel: ge- schlachtete Gänse, geräucherte Gänsebrüste, Gänsefett, Honig und Wachs werden aus den Orten des pommerschen Landrückens nicht nur nach allen Teilen Deutschlands versandt, sondern auch in das Ausland (besonders nach Schweden) verschickt. Welchen Einfluß hat die Bodenbeschaffenheit auf die Besiedeluug ausgeübt? Schwach besiedelt; nur kleine Ortschaften; die Städte sind meist Ackerbaustädte. Nur eiue Stadt auf der Platte zählt mehr als 10 000 Einwohner, nämlich Könitz. Warum sind die Städte so klein? Es fehlt die Industrie, weil die Landschaft keine Kohlen und Erze besitzt. Ob denn die Industrie gar nicht vertreten ist? Gewiß sind auch einzelne Industriezweige vertreten. Der Holzreichtum hat die Papier- und Zündholzsabrikation hervorgerufen; infolge der ausgedehnten Schafzucht sind an verschiedenen Orten Wollspinnereien und Tuchfabriken entstanden. Wie kommt es. daß die Oderniederung und die Küstenebene Hinterpommerns dichter besiedelt sind? Die Erwerbsverhältnisse sind hier viel günstiger. Hier kann ein lohnender Ackerbau und eine um- fangreiche Viehzucht betrieben werden; hier hat sich auch die Industrie mehr entwickelt, weil die fehlenden Rohstoffe leichter herbeigeschafft werden können. Darum sind die Städte auch größer. Eine — Stettin — hat sich zur Großstadt entwickelt; zwei Städte — Stargard und Stolp — zählen mehr als 25 000 Einwohner, zwei — Kolberg und Köslin — ungefähr 20 000 und eine (Pyritz) 10 000 Einwohner. Warnm sind an den Usern der unteren Oder so wenig Städte zu finden? Die Oderaue ist eine weite Niederung; der Strom verzweigt sich vielfach und bildet viele Arme, zwischen denen sumpfiges Land liegt. Ausammenfassung: Die pommersche Seenplatte und die Oderniederung. Die mecklenburgische Seenplatte mit ihren Vorländern. Ten dritten Abschnitt des nördlichen Landrückens bildet die mecklenburgische Seen- platte. Sie erstreckt sich von dem Durchbruchsthal der Oder in Nordwest- licher Richtnng bis zur Trave. Auf dieser Platte treten mehrere Höhen- züge deutlich hervor, welche ebenfalls von Südost nach Nordwest streichen. Zwischen diesen Höhenzügen liegt eine Mulde, in welche zahlreiche Seen ein- gesenkt sind. Zu den bedeutendsten gehören der Müritzsee, der Schweriner und Malchiner See. Diese bilden mit ihren hohen Uferlandschaften, die oft mit herrlichen Buchenwäldern geschmückt sind, eine Zierde des Landes. Der Boden der mecklenburgischen Seenplatte baut sich ebenfalls aus mehreren Lehm- und Sandschichten auf. Meist liegen die Lehmschichten frei; an ein- zelnen Stellen jedoch find diese mit Sand bedeckt. Die Sandstrecken breiten sich besonders im Süden der mecklenburgischen Platte aus und tragen meist nur Heidekraut und trockene Kiefernwaldungen. Doch sind auch hier weite Strecken dem Ackerbau dienstbar gemacht worden. Wo aber die Lehm-

7. Das Deutsche Reich - S. 354

1901 - Langensalza : Beyer
354 Iii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Nvrddentschlands. b) Sie umfaßt die Küstenebene und den dahinterliegenden Landrücken. c) Alle Gewässer Pommerns sind mit Ausnahme der Oder Küstenflüsse. Inwiefern? cl) Längs der Küste ziehen sich zahlreiche Strandseen und Dünen hin. e) An der Küste liegen eine Reihe von Küstenstädten, die als Hafen-, Handels- und Badeplätze Bedeutung erlangt haben. Welche? I) Der Küste vorgelagert ist eine Reihe von Inseln, unter ihnen die größte Insel Preußens. Welche? 3* Welchen Einfluß hat die Lage am Meere auf die Gestaltung der wirtschaftlichen Verhältnisse ausgeübt? a) Handel, Schiffbau und Fischerei sind in Pommern zu besonderer Blüte gelangt. Womit treibt man Handel? d) Die Küstenstädte sind dadurch emporgeblüht und haben an Bevöl- keruug zugenommen. Welche Orte besonders? Welche sind als Handelsplätze berühmt? Welche sind berühmte Badeorte? 4. Wie kommt es, daß Pommern so lebhaften Handel treibt? a) Es erzeugt zahlreiche Handelsartikel: Das Meer liefert verschiedene Fische, die grün, eingesalzen, mariniert oder geräuchert versandt werden. Die Geflügelzucht ermöglicht die Ausfuhr von Gänsen, Hühnern und Eiern; die ausgedehnte Rindviehzucht gestattet den Versand von Butter, Käse, Fleisch; die Schafzucht liefert dem Handel preiswerte Wolle; die großen Waldungen liefern gutes Nutzholz; der Ackerbau endlich erzeugt Getreide. b) Wie ist dies möglich? Geflügelzucht wird ermöglicht durch den Wasser- und Wiesenreichtum, Schafzucht durch den Reichtum au Weideu und Triften; die vielen Wiesengründe haben die Viehzucht entfalten lassen; in dem sandigen Boden Hinterpommerns ist der bedeutende Waldbestand be- gründet, während der ergiebige Boden Vorpommerns ausgedehnten Ackerbau veranlaßt hat. Zusammenfassung: Pommern, die preußische Küstenprovinz (Lage und Ausdehnung, Bodenform und Bewässerung. Bodenbeschaffenheit und Boden- erzeugnisse, Erwerbsverhältnisse und Besiedelnng.) Die Provinzen Ost- und Westpreußen. Ziel: Das große Niederungsgebiet Preußens. 1. Wo liegt das große Niederuugsgebiet und welchen Namen führt es? Es sind die Provinzen Ost- und Westpreußen, die sich zu beiden Seiten der unteren Weichsel, des Pregel und der unteren Memel ausbreiten.

8. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 56

1913 - Langensalza : Beyer
56 Zweiter Teil, Das Wirtschaftsleben Deutschlands. Österreich-Ungarn und China am stärksten beteiligt waren. Aber auch in der Herstellung von Seife (Berlin, Stettin, Düsseldorf), Aerzen (Bayern), parfüinerien und wohlriechendein tvasser (Berlin, Köln), Mineralöl und Paraffin (Provinz Sachsen), Zündhölzern (Schlesien und Ostseegebiet), Ultramarin (Duisburg, Nürnberg), Maler- färben (Düsseldorf) und von Firnis (Mainz) erfreut sich die chemische Industrie im ganzen In- und Auslande eines guten Rnfes. Unsere Ausfuhr bezieht sich außer obigeu mehr auf chemisch eiufache Stoffe, wie Säuren, Salze, ätherische Öle, Arzneien, Parfümerien, Ultramarin, Seife, Zündwaren und Explosivstoffe. während die Einfuhr mehr Firnisse, Lacke, Soda und Harzöl in den Handel zieht. I). Die Industrie der Nähruugs- und Genußmittel. Der chemischen Industrie verwandt ist die Herstellung von Nahrungs- und Gennfnnitteln, von denen hier nur Zucker, Bier, Branntwein, Tabak intb Konserven Erwähnung finden sollen. Infolge der großartigen Ausdehnung des Zuckerrübenbaues ist unser Land das erste Zuckerland der Welt. Die Ausfuhr ist sehr beträchtlich und richtet sich mit fast 2/g der Erzeugung nach Großbritannien; aber auch die Vereinigten Staaten und Brit. Nordamerika beziehen von uns viel Zucker. Die meisten Zuckerfabriken besitzt die Provinz Sachsen, fast 1/3 aller, dann folgen Schlesien, Hannover, Brmmfchweig und Anhalt. Einen sehr großen Umfang hat die deutsche Vierbrauerei au- genommen, worin das hopfenreiche Süddeutschland, besonders Bayern, das bedeutendste leistet. Jährlich werden etwa 65 Millionen hl gebraut. Weltberühmte Brauereien liegen in Berlin, München, Nürnberg, Erlangen, aber auch diejenigen von Dortmund, Braunschweig, Breslau, Erfurt und Ulm sind von großer Bedeutung und versenden mit den erstgenannten große Mengen nach allen Teilen der Welt. Tie Ausfuhr hatte 1911 einen Wert von 28 Mill. M. In der Brannttveingewinnung werden wir nur von Nußland übertroffen. Als Rohstoff kommt am meisten die Kartoffel in Betracht (90 0/0). Die Haupterzeugung haben die östlichen Provinzen Posen, Brandenburg, Schlesien, Ost- und Westpreußen, sowie Sachsen und Bayern. Die Tabakfabrikation hat ihre Hauptsitze in Bremen. Hambnrg, Berlin, Magdeburg, Dresden, Braunschweig und Duisburg, ferner in der Gegend von Heidelberg, Offenbach, Mannheim und an der holländischen Grenze. Zur Einfuhr gelangen namentlich unbearbeitete Tabakblätter aus

9. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 37

1913 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. Z7 in Deutschland: Flensburg. Kiel. Lübeck. Wismar. Rostock, Stral- sund. Stettin, Danzig. Elbing, Königsberg und Memel, in Dänemark: Kopenhagen, in Schweden: Stockholm, Karlskrona, Malmö und Istadt und in Rußland: Libau, Riga, Reval, Narwa, Windau und St. Petersburg. Fassen wir die Handelsbedeutung der nordischen Staaten in bezug auf Deutschland ins Auge, so steht Dänemark in erster Reihe, in zweiter Schweden und in letzter Rußland. Der dänischen Industrie fehlt es sowohl an Arbeitskräften als an Kapital; überdies hat die Bevölkerung mehr Borliebe für den Landbau als für das Gewerbe, weshalb denn auch das Großgewerbe fast gar nicht vertreten ist. So tauschen wir denn im Handel mit Dänemark unsere deutschen Fabrikate aller Art gegen Getreide, Mehl, Tiere und Vieh- produkre ein. Von Schweden beziehen wir Eisen, bearbeitetes und unbearbeitetes Bauholz, Zündhölzer, grobe Tischlerarbeiten, Viehprodukte, Heringe, frische Fische und Obst, wogegen wir ihm die verschiedenartigsten Erzeugnisse der Metall-, Gewebe-, Papier- und Lederindustrie, sowie Bücher, Karten und Musikalien, Hopfen, Roggen, Weizen, Mehl, Ölkuchen und Schafwolle liefern. Rußlands Ausfuhr flutet fast ausschließlich über sehte eigenen Häfen: Petersburg, Libau, Reval, Riga und Windau. Für unsere Metalle and Metallwaren, Maschinen, Gewebewaren, Steinkohlen und Chemikalien gibt uns Rußland vor allem Getreide und Schiffbauholz, dann aber auch Flachs, Hanf, Viehprodukte und Leinsamen. An Wichtigkeit für den Ostseehandel steht der Stettiner Hafen obenan. Durch seine gewaltige Einfuhr, die sich namentlich auf Roh- stoffe für die Industrie, auf Steinkohlen, Petroleum, Heringe, auf Getreide und Kolonialwaren für die dichte Bevölkerung und auf die mannigfachsten Luxusartikel für die wohlhabenden Klassen der Bewohner erstreckt, ist er ein Welthandelsplatz ersten Ranges geworden. Stettiner Schiffe bringen Getreide, Sprit, Ölfrüchte, Holz, Zink und die verschiedensten Erzeugnisse deutschen Gewerbfleißes zu den Seehandelsplätzen der fremden Gestade. Wichtige Eisenbahnlinien dienen seinem Handel, welcher seinen Mittelpunkt in einem geräumigen Hafen findet, der von dem 5—6 m tiefen Oderstrom mit seinen Nebenarmen gebildet wird. Regelmäßige Dampferverbindungen über den Seehafen Swinemünde bestehen mit New Jork, sowie mit allen bedeutenden Plätzen der Ost- und Nordsee, von Frankreich, Spanien und dem Mittelmeere. Stets hielt sich der Stettiner Hafen auf der Höhe der

10. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 39

1913 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. 39 und Ausfuhr sowohl dem Werte als auch der Menge nach weit hinter den vorigen Häfen zurücktritt, hat sowohl in den wenig wohlhabenden, wirtschaftlich noch lange nicht genügend erschlossenen und nur ackerbau- treibenden Hinterländern seinen Grund, als auch darin, daß es in der Anwendung zeitgemäßer technischer Verkehrsmittel weit zurückgeblieben ist. Erst in den letzten Jahren hat es sich in entschiedener Weise der Dampf- schiffahrt zugewandt und mehr für zuverlässige Dampferverbindungen Sorge getragen. Der Vorhafen dieses Needereiplatzes ist Nenfahrwasser. Die anlaufenden Schiffe bergen Kolonialwaren, Eisen und Eisenwaren, Petroleum, Kohlen. Heringe, Salz und Gewürze, Waren, die zumeist den Hinterländern Westpreußen, Hinterpommern, Posen und Polen zugeführt werden. Die Ausfuhr umfaßt Getreide und Holz und richtet sich vor- nehmlich nach England, Holland, Belgien und Frankreich. Aiel liegt an der geräumigen, etwa 8 in tiefen Kieler Föhrde, die. da sie sowohl gegen Seegang als mich gegen Wind geschützt liegt, Deutsch- lauds bester Naturhafen ist und für Kanonenboote, Panzerschiffe und Torpedos ein weites Übungsfeld bietet. Schon zur Zeit der Hansa wichtig (Kieler Umschlag), liegt heute seine große Bedeutung einmal in seiner Aussuhr von deutschen und dänischen Waren, als deren wichtigste die des Ackerbaues und der Viehzucht, vor allem Fische < Sprotten und Bücklinge), Kohlen, Holz und Wein genannt werden müssen, dann aber in seinen Marine-Anlagen, die Kiel zum ersten Kriegshafen Deutschlands machen. Seine Lage am Ende des wirtschaftlich so bedeutungsvollen Kaiser-Wilhelm-Kanals, sowie an der großen Eisenbahn-Verkehrsstraße Paris, Lüttich, Venlo, Münster, Bremen, Hamburg, Kiel nach Dänemark und Schweden sichert ihm eine glänzende Zukunft. Als letzten wichtigen deutschen Ostseehafen haben wir Königsberg zu betrachten. Infolge der Abnahme des Handelsverkehrs mit Rußland war Mitte der siebziger Jahre sein Warenumsatz sehr gesunken, der aber heute wieder im Steigen begriffen ist. Da es wegen der geringen Tiefe des Haffs von den größeren Seeschiffen nicht erreicht werden konnte, legten diese bis vor kurzem in Pillan am Ausgange des „Frischen Haffs" (Pillauer Tief) an. Der mit großen Opfern erbaute Königsberger Kanal, woran über 10 Jahre gearbeitet worden ist und der dem weit- schauenden und zielbewußten Streben der Königsberger ein glänzendes Zeugnis ausstellt, hat diesem Übelstande abgeholfen. Der von einer rührigen Kaufmannschaft geförderte Handel bezweckt die Einfuhr von Holz. Getreide, Öl und Ölsamen, Flachs, Hanf und Viehprodukten. Diese Waren, die meist russischer Herkunft sind, strömen dann mit der Bahn oder auf dem Wasserwege den großen deutschen
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