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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 61

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
c — 61 — b) links: 1. die Eder (zur Fulda), 2. die Diemel und 3. die Hunte, durchfließt den Dümmersee. Die Weser ist der einzige Strom, welcher vom Ursprung bis zur Mündung dem Deutscheu Reiche angehört. Die Elbe. Sie entspringt auf der Südseite des Riesengebirges, fließt in einem weiten Bogen durch das nördliche Böhmen und tritt durch das Elbsandsteingebirge nach Deutschland über. Hier durch- setzt sie den südlichen Landrücken und strömt in vorherrschend nord- westlicher Richtung der Nordsee zu, in die sie busenförmig bei Cuxhaven mündet. Nebenflüsse der Elbe sind: a) rechts: 1. die Jser, 2. die Schwarze Elster, 3. die Havel, der „Seenfluß", links mit der Spree vom Lausitzer Gebirge; b) links: 1. die wasserreiche Moldau, 2. die Eger, 3. die Mulde, entsteht aus der Zwickauer und Freiberger Mulde, 4. die thüringische Saale, empfängt von rechts die Weiße Elster mit der Pleiße rechts und von links die Ilm, die Unstrut mit der Helme links und die Bode. Die Oder. Sie hat ihren Ursprung am Südostabhange des Gesenkes, tritt durch die Mährische Pforte auf deutsches Gebiet und trügt von Kosel ab größere Lasten. In drei Stufen durchsetzt sie in Nordwest- licher Richtung den südlichen und dann nach Norden den bal- tischen Landrücken, erweitert sich unterhalb Stettin zum Stettiner Haff und mündet in drei Armen: Peene, Swine und Dievenow zwischen den Inseln Usedom und Wollin in die Pommersche Bucht. Nebenflüsse der Oder sind: a) rechts: 1. die Klodnitz, 2. die Bartsch, 3. die Warthe mit der Netze rechts;

2. Erdkunde - S. 62

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 62 — b) links: 1. die Glatzer Neiße, 2. die Katzbach mit der wütenden Neiße rechts, 3. der Bober mit dem Queis links, 4. die Lausitzer Neiße und 5. die Peene. Die Weichsel. Sie entspringt auf den Beskiden, fließt in einem großen Bogen durch Polen und tritt oberhalb Tho rn in Preußen ein. In nörd- licher Richtung durchbricht sie dann den baltischen Landrücken und bildet vor ihrer Mündung ein fruchtbares Delta („das Werder"). Rechts fließt die Nogat ins Frische Haff, nordwärts der Haupt- arm, die Weichsel, durch einen neuen Durchstich iu die Danziger Bucht. Auf deutschem Gebiet nimmt die Weichsel rechts die Drewenz und links die Brahe auf. Die bisher genannten norddeutschen Ströme ähneln einander durch ihren zum Teil parallelen Lauf und haben den größten Teil ihres Gebietes sowie den bedeutendsten Nebenfluß auf ihrer rechten Seite; dies erleichtert die künstliche Ver- bindung der Ströme zwischen den beiden Landrücken der nord- deutschen Tiefebene. Die Memel (der Njemen) ist bei ihrem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und fließt in zwei Armen durch die „Tilsiter Niederung" ins Kurische Haff. Aüstenflüsse. In die Ostsee fließen: 1. die Trade bei Lübeck, 2. die Warnow bei Rostock, 3. die Persante bei Kolberg, 4. die Elbing und 5. der Pregel bei Königsberg ins Frische Haff. Seen. Nächst Rußland und Schweden hat Deutschland unter allen europäischen Ländern die meisten Seen. Dieselben liegen in der norddeutschen Tiefebene und auf dem Alpenvorlands; im Mittel-

3. Erdkunde - S. 70

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
70 — Das Königreich Wreußen (348 600 qkm und 31 855 Millionen Einwohner) umschließt fast die ganze norddeutsche Tiefebene und einen Teil der Mittelgebirge. (Welche?) Da Preußen die von der Donau durchströmten hohenzollerischen Länder besitzt, so hat es an allen deutschen Stromgebieten Anteil. Von der Bevölkerung ist ungefähr 3/10 nichtdeutscher Ab- kunft, namentlich Polen (fast 3 Millionen) und Litauer (120 000) im Osten und Dänen (140 000) im Norden. Der Konfession nach sind an 2/3 (vorwiegend im Norden und in der Mitte) prote- st a n t i s ch , über 1/8 (vorherrschend im Westen und Osten) ist katholisch. Die Zahl der Inden beträgt an 400 000. Das Königreich Preußen besteht aus 12 Provinzen, welche in Regierungsbezirke eingeteilt werden. Besondere Verwaltungs- bezirke bilden die Stadt Berlin und die hohenzollerischen Lande. 1. Ostpreußen. Die Hauptstadt der Provinz ist Königs- berg am Pregel mit 180000 E., ein wichtiger Ausfuhrhafen für Holz und Getreide. Universität. Festung ersten Ranges. Königsberg ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. — Pillau, am Eingang zum Frischen Haff ist der befestigte Vorhafen von Königsberg, das übrigens selbst den größten Seeschiffen erreichbar ist. — An der Ostseeküste findet sich der Bernstein. Memel (19000 E.) ist die nördlichste deutsche Seehandelsstadt. 2. Westpreußen. Die Hauptstadt Danzig unfern der Weichsel- mündung mit 130 000 E. ist eine sehr starke Festung, nach Stettin die bedeutendste preußische Seehandelsstadt. Der Hafen ist Neu- fahrwasser und hat großartige Schiffswerfte. — Elbing unweit der Nogatmündung (48 000 E.) betreibt hervorragenden Maschinen- bau. — Thoru an der Weichsel (33000 E.) ist eine starke Grenz- festung gegen Rußland. — Marien bürg mit herrlichem Schlosse war eine Zeitlang Sitz des Hochmeisters des deutschen Ritterordens, der im 13. Jahrhundert Preußen eroberte und kolonisierte. 3. Die Stadt Berlin und 4. Brandenburg. Berlin (Bild 20) an der Spree mit 1800 000 E. (die drittgrößte Stadt Europas),

4. Erdkunde - S. 239

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 239 — Bild 88. Ein Mischling von Peru. schaft und fortwährender Kriege stark herabgekommen. Die Industrie ist bedeutungslos. Der Handel hat sich etwas gehoben. Zwei Eisen- bahnen führen von der Küste mit einer Erhebung bis fast zur Höhe des Montblanc über die Anden. Unter den Handelsartikeln nimmt immer noch die erste Stelle der Guano ein, der verwitterte Mist von See- vögeln, der auf den regenlosen Inseln an der peruanischen Küste sich ange- sammelt hat und ein äußerst ergiebiges Düngemittel bildet. Die Hauptstadt ist Lima (104000 E.), dessen Hafen Callao mit 35 000 E. — Im Innern liegt Cuzco (kußko; 22 000 E.), die Hauptstadt der altperuanischen Jnkas, mit vielen Überresten großartiger Bauten. Die (zwanzig) vereinigten Staaten von Brasilien umfassen die Osthälfte von Südamerika. Den nördlichen Teil des Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilia- nischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zum Quellgebiet des La Plata. Das Innere ist vielfach noch unbekannt — Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasserreichsten Stromes der Erde. Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund. Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das Mineralreich lieferte einst viel Diamanten; jetzt ist seine Aus-

5. Erdkunde - S. 48

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 48 Küsten größtenteils flach und wenig gegliedert. Die Ost- see bildet vier große Buchten: die Danziger, pommersche, Neu- städter und Kieler Bucht. Der Ostseeküste eigentümlich sind die flachen, strandseeähulichen Haffs: das Kurische, Frische und Stettiuer Haff, sowie die gassenartigen Buchten (Föhrden) in Schleswig. Die deutsche Nordseeküste wird von der Mündung der Elbe und dem Weser-Jadebusen unterbrochen und endet im Westen mit dem Dollart. Unter den deutschen Inseln ist das liebliche Rügen Bild 11. Die Insel Helgoland. die größte; in der Ostsee liegen außerdem: Usedom und Wollin, Fehmarn und A l s e n. Die n o r d s r i e s i s ch e n (Röm, Sylt, Führ, die Halligen) und oft friesischen (Wangeroog, Norderney, Borkum) Inseln an der deutschen Nordseeküste sind Reste eines ehemals zu- sammenhängenden Dünenzuges; nur Helgoland (Bild 11) ragt mit seinem Buntsandsteinfelsen 60 m über die See. Ii. In seiner Bodengestaltung zeigt das Deutsche Reich eine große Mannigfaltigkeit. Von den vier Stufen Mittel-

6. Erdkunde - S. 214

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 214 — Entwicklung von Riesenströmen begünstigt, welche sich mit ihren mächtigen Nebenflüssen weithin verzweigen. — Nordamerika hat zudem an den fünf Kanadischen Seen das größte Süßwasserbecken der Erde. Übersicht der bedeutender» Ströme. A. In das Nördliche Eismeer mündet: der Mackenzie (mäckensi), nachdem er die Gewässer mehrerer Seen gesammelt hat. B. In den Atlantischen Ocean: 1. der St. Lorenzstrom, der Abfluß der fünf Kanadischen Seen: Oberer See, Michigan (mischigän)-, Huron (juron)-, Erie (iri)= utid Ontariosee — zwischen beiden letztern der weltberühmte Niagarafall (Bild 80) —, 2. der Hudson, 3. der Delaware (delleuähr), 4. der Mississippi-Missouri, der längste Strom der Erde (6754 km); er entsteht ans dem Mississippi und dem noch wasserreichern und längern Missouri, welche sich bei St. Louis vereinigen. In seinem Unterlaufe erhält der Strom von rechts noch den Arkansas und Red River (Roten Flnß), von links den Ohio (oheio) mit dem Tennessee.— 5. Der Rio grande del Norte, 6. der Magdalenenstrom, 7. der Ori- noco, 8. der Amazonenstrom (Amazonas, im obern Laufe Maraüon genannt), der mächtigste und wasserreichste Strom der Erde, dessen Gebiet ungefähr 7 Mill. qkm umfaßt (— 13mal die Fläche von Deutschland); unter seinen mehr als 200 Nebenflüssen sind die größten: rechts: der Ucayali, Madeira, Tapajoz und Xingu; links: der Rio Negro. Ein selbständiger Strom, der nur den Mündungsbusen mit dem Amazonas gemeinsam hat, ist 9. der Tocantins. 10. Der San Francisco. 11. Ter Rio de la Plata entsteht aus der Ver- einigung des Uruguay mit dem Parana und Paraguay. C. In den Großen Ocean: 1. der Columbia (Oregon), 2. der Colorado. Iv. Klima und Produkte. Amerika erstreckt sich durch alle Zoueu mit Ausnahme der südlichen kalten. Deshalb weist es größere klimatische Gegensätze auf als jeder andere Erdteil. Meeresströmungen,

7. Das Deutsche Reich - S. 307

1901 - Langensalza : Beyer
15. Das ostelbische Tiefland. 307 Der Teil der Ostseeküste, welcher das ostelbische Tiefland umsäumt, hat Nordostrichtung. Die Küste ist an den meisten Stellen stach; nur hier und da ist das Land höher und bildet Steilküsten. Das ist besonders der Fall im östlichen Teile z. B. in der Gegend von Köslin und Stolp und auf der Halbinsel Samland, wo Ausläufer des nördlichen Landrückens bis an die Küste herantreten. Gleich der Nordseeküste weist auch die Oseeküste eine reiche Gliederung auf. An drei Stellen greift das Meer tief in das Land ein und bildet große Buchten. Im Westen schneidet die Mecklenbnrger Bucht tief in das Land ein, deren innere Winkel von der Lübecker und Wismarer Bucht ge- bildet werden. Eine zweite große Bucht findet sich ungefähr in der Mitte der Ostseeküste. Es ist die pommersche Bucht. Von dieser Bucht wird durch die Inseln Usedom und Wollin das Oderhafs abgetrennt, in welches die Oder mündet. Die westliche Küste der pommerscheu Bucht ist reich ge- gliedert. Vielästig dringt hier das Meer tief in das Land ein und bildet schmale aber vielgliedrige Einschnitte, die man Bodden nennt. Die nach Nordosten gerichtete Küste der pommerschen Bucht weist feine Buchteubildung auf. Dagegen liegen hier dicht hinter der Küste kleine Seen. Die dritte große Bucht, welche die Ostsee gebildet hat, ist die Danziger oder preußische Bucht. Durch lange schmale Landzungen, welche man Nehrungen nennt, werden im Osten von der Tanziger Bucht das frische und das kurische Haff abgeschnitten. Auch im Westen wird ein Teil der Danziger Bucht vou der Ostsee abgetrennt und zwar durch die Halbinsel Hela. Dieser Meeresteil wird das Pntziger Wiek genannt. Im Innern dieser Buchten liegen wichtige Hafenplätze. An der trichter- förmigen Lübecker Bucht liegt die alte Hansastadt Lübeck, die einst das Haupt des Hansabundes war. Durch den Elbe-Travekanal ist Lübeck mit der Elbe verbunden. Im östlichen Teile der Lübecker Bucht liegt in einem geschützten Winkel die Stadt Wismar, die in ihrer Entwicklung zurück- geblieben ist. An der schlauchartigen Mündung der Warnow liegt Rostock, das mehr als 50 000 Einwohner zählt. Auch in der pommerschen Bucht finden wir mehrere wichtige Hafenplätze. Im Westen sind es Stralsund und Greifswald, welche sich zu bedeutenden Handelsplätzen entwickelt haben und von denen die erstere mehr als 30 000, die letztere mehr als 20 000 Einwohner zählt. An der langgestreckten Südostküste der pommerschen Bncht liegen mehrere kleine Hafenplätze, von denen Kolberg und Rügenwalde die be- deutendsten sind. Unter allen Hafenplätzen der pommerschen Bucht hat Stettin die größte Bedeutung erlangt. Zwar liegt es ein Stück von der Küste ent- fernt, aber trotzdem hat es den bedeutendsten Schiffsverkehr an der deutscheu Ostseeküste aufzuweisen. Hunderte von Schiffen aller Art beleben stets den Stettiner Hafeu. (Bild: Stettiner Hafen.) Gegen 4500 Schiffe laufen jähr- lich in diesem Hafen ein und ebensoviele laufen wieder aus. Dazu kommen noch eine große Zahl von Küsten- und Binnenfahrzeugen und Kähnen. Stettin ist aber nicht bloß eine lebhaste Handelsstadt; es hat sich auch zu einer be- deutenden Industriestadt entwickelt. An beiden Ufern der Oder liegen zahl- reiche Fabriken, in denen viele Tausende von Arbeitern beschäftigt werden. Infolgedessen ist Stettin auch stark gewachsen und zählt gegenwärtig mehr als 20*

8. Das Deutsche Reich - S. 308

1901 - Langensalza : Beyer
308 in. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. 200000 Einwohner. An der Danziger Bucht hat sich Danzig zu einem großen Handelsplatze entwickelt. Danzig gehört in die Reihe der deutschen Großstädte und zählt gegen 140 000 Einwohner. Danzig ist auch eine Festung ersten Ranges. Unweit des frischen Haffs liegt die Stadt Elbing, die ungefähr so groß als Rostock ist. An der Mündung des Pregels lie gt noch die Stadt Königsberg, die nahezu 200 000 Einwohner zählt. Königsberg ist ebenfalls eine Seefestung ersten Ranges. Vorhafen von Königsberg ist das be- festigte Pillau, das am Eingange des frischen Haffs gelegen ist. Am Eingange des kurischen Haffs liegt Memel, die nördlichste Stadt des deutschen Reiches. sachliche Vertiefung: Wie kommt es wohl, daß sich zwischen Deutschland. Rußland und Schweden die Ostsee befindet? Die Ostsee war vor vielen tausend Jahren noch festes Land. Das Land sank aber in die Tiefe: es bildete sich eine weite Grabenversenkung. (Wo wars ähnlich'?) Die Flüsse füllten diese Versenkung aus und so entstand ein weiter See. Die wilden Wogen der Nordsee durchbrachen später die Land- schölle, die im Westen den See abschloß, wodurch die Verbindung mit der Nordsee hergestellt wurde. Inwiefern ist die Ostsee ein Binnenmeer? Sie steht nur an einer Stelle mit dem offenen Weltmeere in Verbindung; es fehlt ihr der Wechsel der Gezeiten; sie gefriert oft zu. Wie kommt es nur, daß in der Ostsee Ebbe und Flut nicht wahrnehmbar sind? Die Ostsee steht nur im Westen mit der Nordsee in Verbindung. Aber an dieser Stelle liegen die dänischen Inseln. Diese lassen nur drei schmale Wasserstraßen frei. Die Flutwelle, welche aus der Nordsee kommt, wird an der Nordwestküste der dänischen Inseln gebrochen und verliert sich, ehe sie in die Ostsee kommt. Wie kommt es aber, daß die Ostsee trotzdem von Sturm- fluten heimgesucht wird? Das Wasser der Nordsee ist salzreicher und infolgedessen schwerer (Nachweis an einem einfachen Experiment!) als das Ostseewasser. Das schwere salzreiche Nordseewasser fließt uuteu in die Ost- see herein (Unterströmung), während das leichtere Ostseewasser in die Nordsee (Kattegat) fließt. (Oberströmung.) Wenn nun starke Nordwestwinde durch das Kattegat wehen, dann staut sich das zur Nordsee abfließende Ostsee- wasser im Suud und Belt; wenn nun aber die Nordwestwinde plötzlich nach Norden oder Osten umspringen, dann wird das stauende Wasser mit aller Gewalt gegen die deutschen Küsten gedrängt, und es entstehen die verheerenden Sturmfluten, die von den Bewohnern der deutschen Ostseeküste so gefürchtet sind. Die Wellen, die oft haushoch au die Küste schlagen, steigen rasch in die zahlreichen Buchten hinaus, überfluten die User und dringen bis in die Straßen der anliegenden Städte. Alles wird unter Wasser gesetzt, und von der Gewalt der Wassermassen werden ungeheure Verwüstungen angerichtet. (Ausmalen! Bilder!) Viele Menschen und Tiere sinden dabei oft in den Wellen ihren Tod. Welche Bedeutung hat die Ostsee für die Bewohner der Küsten orte? Die Ostsee ermöglicht die Verbindung mit den benachbarten Gegenden Rußlands und Schwedens und gestattet einen regen Warenaus- tausch. Sie vermittelt den Warenverkehr des dahinter liegenden Tieflandes

9. Das Deutsche Reich - S. 309

1901 - Langensalza : Beyer
15. Das oft elbische Tiefland. mit dem Weltmärkte. — Die Ostsee ist wie die Nordsee fischreich. In dem Ostseewasser leben Heringe, Sprotten, Flundern, Schellfische. Steinbutten, Dorsche, Anle und Lachse. Die Küstenbewohner fahren mit ihren Fischer- booten hinaus und fangen diese Fische in großen Mengen. — Das Wasser der Ostsee übt einen wohlthätigen Einfluß auf die Gesundheit aus; darum wird die Ostseeküste von vielen Fremden aufgesucht. Wodurch wird die Ostseeschiffahrt beeinträchtigt? Die Ostsee friert an der Küste oft zu; dadurch wird die Ausfahrt und die Landung der Schiffe sehr erschwert. Wie kommt es, daß die Ostsee oft zufriert? Das Wasser der Ostsee ist wenig salzhaltig. Während die Nordsee einen Salzgehalt von 3,5 % aufweist, beträgt dieser in der Ostsee nur 0.66 °/0. Worin ist der geringe Salzgehalt der Ostsee begründet? Die Ostsee ist ein Binnenmeer; die zahlreichen Flüsse, die von allen Seiten in die Ostsee münden, führen viel Süßwasser zu. Da dasselbe nur langsam in die Nordsee fließt und aus dieser verhältnismäßig wenig Salzwasser in die Ostsee eindringt, so muß der Salzgehalt viel niedriger sein als in der Nordsee. Welche Eigentümlichkeiten weist die deutsche Ostseeküste auf? Drei Buchten greifen tief in das Land ein. Die inneren Winkel dieser Buchten werden durch kleine Inseln oder schmale Landzungen von dem offnen Meere abgeschnitten und zu Haffs umgebildet. Hiuter der Küste liegen vielfach kleine Strandseen. Wie mögen wohl diese Haffs und Nehrungen entstand en sein? Die Meereswogen wühlen den Meeresgrund, der zum größten Teil aus Sand und Geröll besteht, auf und reißen dieselben mit sich fort. An den Küsten setzen die Wellen die Sand- und Geröllmassen ab und häufen sie an. An den Mündungen der großen Ströme aber werden die Wellen durch das entgegenströmende Wasser gezwungen, den Sand und das Geröll weiter draußen abzusetzen. Dadurch bilden sich in einiger Entfernung von der Mündung der Ströme und Flüsse Sandbänke. Da die Meereswogen ununterbrochen am Weiterbau dieser Sandbänke arbeiten, so werden diese nach und uach so hoch, daß sie aus dem Wasserspiegel hervorragen. Die schmalen Landzungen, welche Nehrungen genannt werden, sind also nichts anderes als von den Wellen aufgewühltes und abgesetztes Land. Durch diese Nehrungen sind die inneren Buchten der großen Meerbusen abgeschnitten und in Haffs verwandelt worden. Warum bezeichnet man diese abgeschnittenen Buchten als Haffs? Die Haffs sind vor den wütenden Stürmen geschützt, in denen die Schiffe hallen können und sichere Zuflucht finden, wie in einem Hafen. Wie der Hafen, so ist auch das Haff ein Halteort und eine Sicherheitsbucht sür die Schiffe. Wie aber können die Schiffe in die sicheren Haffs gelangen? Die Haffs sind nicht vollständig vom Meere abgeschlossen, sondern stehen noch mit diesem in Verbindung. Diese Ausgänge sind vom Wasser geschaffen worden. (Wie wohl?) Aus dem frischen und kurischen Haff führt nur eine schmale Wasserstraße in die offene See hinaus, während das Oderhaff durch

10. Das Deutsche Reich - S. 310

1901 - Langensalza : Beyer
310 in. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. drei Meeresstraßen mit dem Meere verbunden ist. Diese Ausgänge aus dem Haff sind durch Seefestungen geschützt. (Swinemünde, Pillau, Memel.) Wodurch unterscheiden sich die Strandseen von den Hasss? Die Strandseen sind ebenfalls abgeschnittene Meeresteile; aber sie sind kleiner als die Haffs und stehen nicht mehr mit dem offenen Meere in Verbindung. Sie liegen also hinter der Küste, die Haffs vor der Küste. Warum weist die deutsche Ostseeküste mehr große Hafenplätze auf als die Nordfeeküste? Die deutsche Ostseeküste ist bedeutend länger als die deutsche Nordseeküste (Vergleich!); sie ist teilweise Steilküste und reich an geschützten Buchten; es fließen der Ostsee mehr Küstenflüsse zu, die im Unterlaufe teilweise schiffbar sind; die Ostsee ist ruhiger als die Nordsee. Wie kommt es, daß Lübeck, Stettin, Danzig und Königsberg sich zu so bedeutender Größe entwickelt haben? Diese Städte liegen an der Mündung schiffbarer Flüsse, die zum Teil weit hinaufführen in das Hinterland. Sie bilden von Anfang an Stapelplätze für die Waren, die aus den dahinterliegenden Flußgebieten ausgeführt und die von der See her in dieselben eingeführt werden. Je mehr sich dieser Warenaustausch erweiterte, desto mehr wuchsen auch die Stapelplätze und entwickelten sich schließlich zu bedeutenden Seehandelsplätzen. Welche Industriezweige sind wohl durch den großen Schiff- fahrtsverkehr hervorgerufen worden? Eisengießerei und Maschinen- fabrikatiou. Schiffbau (Bild einer Schiffswerft vorzeigen), Dampfmühlen für Mehl, Öl und Bretter. Warum sind die Küstenstädte Hiuter- und Vorpommerns in ihrer Entwickelung zurückgeblieben? Die Schiffahrtsstraßen sind im Laufe der Zeit versandet; infolgedessen sind die Städte von dem Meere abgeschnitten. Die Küstenstädte Vorpommerns dagegen stehen mit dem Hinter- lande in keiner engen Verbindung, da es an schiffbaren Flüssen fehlt. Darum sind alle diese Städte von Stettin überflügelt worden. Zusammenfassung: Die Ostseebuchten und die Ostseehäfen. 3. Ist der deutschen Ostseeküste auch eine so lange Jnselreihe vorgelagert als der deutschen Nordseeküste21) 3. Die Ostseeinseln. Der deutschen Ostseeküste fehlt der Jnselkranz, der die deutsche Nordseeküste umsäumt. Der östliche Teil der deutschen Ost- seeküste ist inselarm und weist kein bedeutenderes Eiland auf; nur im West- liehen Teile sind einzelne Inseln der Küste vorgelagert. Die Bucht von Wismar wird durch die kleine Insel Pöl abgeschlossen, während dem Oder- Haff die Inseln Usedom und Wollin vorgelagert siud. Der Küste Vor- pommerns gegenüber liegt die Insel Rügen, die Perle der Ostsee. Rügen ist die größte deutsche Insel; ihr Flächengehalt beträgt nahezu 1000 qkm (Vergl.!) Die Küste Rügens ist sehr zerrissen; in zahlreichen Buchten dringt *) In der vorbereitenden Besprechung wird zunächst festzustellen sein: Was wissen wir über die Jnselreihe vor der deutschen Nordseeküste? (Namen, Beschaffenheit, Entstehung :c.)
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