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1. Das Altertum - S. 11

1897 - Leipzig : Voigtländer
11 und Seeverkehr wies die Lage ihres Landes hin. Ihre Schiffahrt erstreckte sich der das ganze Mittelmeer bis nach dem silberreichen Spanien und ging weiter durch die Sulen des Herkules (Strae von Gibraltar) sowohl sdlich, der Westkste von Afrika entlang (kanarische Inseln, Madeira), als gegen Norden, wo sie Zinn in England holten; selbst mit der Ostseekste traten sie in Verbindungt^m den dort gefundenen Bernstein einzutauschen. Gen Osten fuhren sie vom Roten Meere und vom persischen Meerbusen aus bis nach Indien, und im Auftrage des Knigs Necho von gypten haben ph-nizische Seefahrer ggnz Afrika umschifft. Zur Befrderung ihres Handels grndeten die Phnizier an den Meeresfristen und auf den Inseln zahlreiche Kolonieen. unter welchen namentlich (das um 850 v. Chr. entstandene) K arthago in Afrika blhend und mchtig gewordenist. Ihr Landhandel durch Karawanen^rstreckte sich sdlich nach Arabien, stlich nach Syrien und Babylonien, nrdlich bis nach Armenien (s. Karte I). Handelsgegenstnde waren: aus Arabien Weihrauch, Gold, Edelsteine und Perlen; aus Indien Elfenbein, Ebenholz, Zimt; aus Palstina Weizen. Honig, l und Balsam; aus Armenien Pferde und Maultiere; aus Spanien Gold, Silber, Eisen, Blei, Wein, Wolle; von der O stseekste Bernstein. 2. Kunstflei, Erfindungen. Auch durch G ew erb slei und wichtige Erfindungen thaten sich die Phnizier hervor. Sie verstanden sich auf den Erzgu und die Bildschnitzerei und fertigten mancherlei Gert und Schmucksachen aus Gold, Elfenbein und Bernstein. Ihre Webereien lieferten die kstlichsten buntgewirkten Teppiche, und die mit dem^fle^er farpurschnecke gefrbten Gewebe wurden zu den prachtvollsten Gewndern verarbeimt^Die Purpurfrberei wie die Glasbereituna sollen sie durch Zufall erfunden haben. Endlich hat man ihnen die Erfi n d uu g e u der Buchstabenschrift, der Rechenkunst und des geprgten Geldes (?) zugeschrieben. 9. (11.) Geschichte der Phnizier. 1. Der phnizische Stdtebund. So klein das Land der Phnizier war, bildete es nicht einmal einen einheitlich zusammenhngenden Staat, sondern zerfiel in eine Anzahl selbstndiger Städte. die zum Schutze ihres Handels und zur Abwehr feindlicher Angriffe sich'spter zu einem Bunde vereinigten. Haupt dieses Stdtebundes war zuerst Sidon, nachher Tnrus. Sidons Glanz reicht in die lteste Zeit hinauf; um dasj^r 1000'B. Chr. war Tyrus zur hchsten Blte emporgestiegen. Der Altstadt auftem Festlande gegenber erhob sich aus einer nahe gelegenen Felseninsel das von Sidon aus gegrndete und daher die Tochter Sidons" genannte meerbeherrschende Neu-Tyrus, das an Macht und Glanz die Mutterstadt bertraf. Die Bibel nennt es den Markt der Völker , seine Kaufleute Fürsten", seine Hndler die Geehrten der Erde . 2. Phnizien unter der Fremdherrschaft. Als die Atfjunter Salmanassar erobernd bis zum Mittellndischen Meere vordrangen, mute sich auch Phuizieu der assyrischen Herrschaft unterwerfen. Nur Jnsel-Tyrus widerstand trotz fnfjhriger Belagerung. Nach dem Untergang des assyrischen -Jteicheserobertederbabylonischeknignebnkadnezar auchphnizien.

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 110

1896 - Leipzig : Voigtländer
und zuletzt bei Nancy besiegt, wo er fiel. Seine Erbtochter Maria ver-mahlte sich mit des Kaisers Sohne Maximilian; dieser mute zwar das Herzogtum Burgund (die Bourgogne) an Frankreich berlassen, behauptete aber das brige Erbe, so da die Niederlande nebst der burgundischen Frei-grafschast (Franche Comt) an das sterreichische (Habsburgische) Haus kamen. 3. Maximilian I. (14931519), der letzte Ritter", grndete den ewigen Landfrieden, zu dessen Aufrechterhaltung er das Reichskammer-Gericht (in Speyer, zuletzt in Wetzlar) einsetzte und Deutschland in zehn Kreise teilte (s. Karte Ix). Den Verkehr befrderte er durch Einfhrung des Post wesens (Thurn- und Taxissche Posten). Dem Hause Habsburg erffnete er die Aussicht auf neuen Machtzuwachs durch die Vermhlung seines Sohnes Philipp mit Johanna (dertochter Ferdinands des Katholischen), der Erbin von Spanien, und die Verlobung seines Enkels Ferdinand mit Anna, der Schwester des kinderlosen Knigs von Bhmen und Ungarn. (Andere mge Kriege führen; du, glckliches sterreich, heirate!") Die schweizerische Eidgenossenschaft. Kaiser Maximilians Versuch, die Schweizer dem Reichskammergerichte zu unterwerfen, milang, und seitdem kann man sie als losgetrennt vom Reiche betrachten. (Ihre vllige Trennung von Deutschland wurde jedoch erst im westflischen Frieden 1648 ausgesprochen.) 60. Kultur?ustande dieser Periode. 1. Wirtschaftliches Leben. Das Ackerland hatte fast schon die jetzige Ausdehnung erlangt. Daher hatte schon vielfach die Auswanderung der lndlichen Bevlkerung nach den stlichen (slavischen) Grenzlndern be-gnnen. Das Handwerk war immer ausgedehnter und vielseitiger geworden: im Jahre 1363 wurden in Nrnberg 50 verschiedene Handwerke gezhlt. Es gab auch schon Maschinen, die durch Wasserkraft bewegt wurden. Die Znfte gewannen eine immer festere Gestaltung mit den drei Stufen: Lehrling, Geselle, Meister. Um Meister zu werden, mute der Geselle die Meisterprfung (mit einem ^Meisterstck") bestehen. Der Handel hatte sich immer groartiger entwickelt. Die groen sddeutschen Reichsstdte, namentlich Augsburg und Nrnberg, trieben hauptschlich mit Italien Handel, von wo sie insbesondere die morgenlndischen Spezereien erhielten. Die Hansastdte bezogen aus Rußland Pelze, aus Skandinavien Fische, aus Eng-land Wolle. Ausgefhrt wurden namentlich Tuche, Leinwand und Metall-waren. 2. Stnde. Immer schrfer hatte sich der Unterschied gestaltet zwischen Adel und Nicht-Adeligen oder Gemeinen". Deradel war abgestuft in den

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 121

1896 - Leipzig : Voigtländer
121 b. Umfassender noch waren die Entdeckungen und Eroberungen der Spanier. Whrend die Portugiesen den Seeweg nach Ostindien in stlicher Richtung suchten, glaubte der Genuese Christoph Columbus durch eine Fahrt gen Westen dorthin gelangen zu knnen. In Portugal mit seinem Plane abgewiesen, dann aber von der Knigin Isabella von Kastilien mit dessen Ausfhrung beauftragt, erreichte er zwar nicht das gesuchte Land des fernen Ostens, machte aber die unermelich folgenreiche Entdeckung von Amerika 1492 Einflu der Entdeckungen auf Europa: Vermehrung des Geldes; neue Produkte: Zucker, Kaffee, Tabak, Kartoffeln; vernderte Richtung des W elthandels, daher Sinken Venedigsund der Hansa, Erh ebung der roeft lichen Staaten Portugal und Spanien, spter der Niederlande und Englands; Erweiterung der Erdkunde und der Naturwissenschaften.

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 3

1895 - Leipzig : Voigtländer
3 biger Mut, Freiheitsinn, Heimatliebe, Wanber- und Beutelust, Achtung gegen die Frauen, Gastfreunbschaft, Treue und Reblichkeit, babei Trunkliebe und Spielsucht. Wohnung, Kleibung, Speise waren einfach; die Waffen waren ihr liebster Schmuck; die Hauptbeschftigung war Jagb und Krieg; 5as Hauswesen und den Felbbau leiteten die Frauen. Grasreiche Weiben nhrten Rinber, Pferbe und mancherlei Kleinvieh; Viehbesitz war des Deutschen einziger und liebster Reichtum. Die gewhnliche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wrben gebaut, sowie Rben, Rettige und Flachs gezogen; eble Obstarten fehlten noch. Das verbreitetste Obst war der Apfel. Ein Schriftsteller nennt auch Haferbrei als allgemein bliche Kost. Von zahmem Vieh lieferte namentlich das in Eichwldern ge-mstete Schwein treffliches Fleisch. Das Rindfleisch war selten; Pferdefleisch wurde namentlich bei den Opsermahlzeiten gegessen. Die hufigen Gelage (mit Bier und Met) waren verbunben mit Gesang, Schwerttanz und Beratung gemeinsamer Angelegenheiten. Städte gab es nicht imlanbe, benn so enges Zusammenwohnen wiberstrebte dem Volke; es lebte fluf zerstreut liegenben Hfen und in Drfern. Die Huser waren roh aus unbehauenen Baumstmmen ausgefhrt und mit Schindeln ober Stroh gebeckt. Von hohem Werte finb die Berichte, welche zwei der grten Meister der Geschichtschreibung, die Rmer Csar (um 50 v. Chr.) und Tacitus (um 100 n. Chr.), von den Zustnben des deutschen Volkes erstatten, als es zuerst in die Weltgeschichte eintritt. der Lebensweise und Sitte der Germanen lautet Casars Bericht: Jagd und kriegerische bung fllt der Germanen Leben aus. Schon von klein auf gewhnen sie sich deshalb an harte Strapazen und den sich in der Ausdauer. Zur Kleidung dienen ihnen Felle und kurze Pelzrcke. Wenig beschftigen sie sich mit Ackerbau; der grere Teil ihrer Nahrung besteht aus Milch, Kse und Fleisch. An dem Gastfreunde sich zu vergreifen, dnkt sie frevelhaft. Wer aus irgend einem Grunde zu ihnen kommt, den schtzen sie vor Unbill und halten ihn fr unverletzlich. Alle Huser stehen ihm offen, und der Lebensunterhalt wird mit ihm geteilt. - Die Einfuhr von Wein dulden sie nicht, weil sie meinen, da er den Menschen zum Ertragen vonstra-Pazen unfhig mache und verweichliche." Ausfhrlicher ist Tacitus' Bericht: Die allgemeine Volkstracht der Germanen bestehtin einem Mantel aus Wollzeug, den eine Spange oder, wenn es daran fehlt, ein Dorn zusammenhlt. Die Wohlhabenden zeichnen sich durch ein Gewand aus, das sich dem Krper enger anschliet. Auch trgt man Felle wilder Tiere, an den Ufern des Rheines ohne sonderliche Ausschmckung, weiter im Innern mit mehr Auswahl. Dort sucht man die Tierart sorgfltig aus und verbrmt die Felle mit buntgefleckten Pelzen von Tieren, die der ferne Ozean hervorbringt. Die Frau kleidet sich nicht viel anders, als der Mann; nur trgt sie hufiger ein leinenes Gewand, in das sie rote Streifen einwebt. Diese Kleider haben keine rmel; der Arm bleibt blo. Einfach sind ihre Speisen: wildes Obst, frisches Wildbret und saure Milch; ohne Aufwand, ohne Leckerbissen stillen sie den Hunger. 1*

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 30

1895 - Leipzig : Voigtländer
30 25. (-) Die Kultur während der Zeiten des Frankenreiches. 1. Privatleben (Nahrung. Kleidung, Wohnung). Die Kultur-zustnde des Frankenreiches zeigen eine seltsame Mischung germanischer Bar-barei und rmischer Verfeinerung, so jedoch, da das Volk namentlich im eigentlichen Deutschland (rechts vom Rhein) mehr noch die alten deutschen Sitten bewahrte, die Vornehmeren aber die rmischen Sitten und Gensse sich anzueignen suchten. Die N a h ru n g bestand, wenigstens bei dem Volke, noch im wesentlichen aus denselben einfachen Speisen, wie zu den Zeiten des Taeitus: Brei, Brot, Wildbret und Fleisch von Herdenvieh. Doch treten nun auch Gemse und Gewrze hinzu. Auch als Getrnke dienten meist noch Bier und Met (aus Honig). Doch kam der Wein immer mehr in Gebrauch. Die Kleidung bestand bei den Mnnern aus einem Untergewande (Hemd), Hosen aus Leinwand oder Leder, einem enganliegenden Rock, mit einem Grtel um die Hsten, und einem Mantel. Die Schuhe wurden mit langen Riemen am Beine festgeschnrt. Auch Kopsbedeckungen wurden nun hufiger getragen: Mtzen oder Hte; doch ging man sr gewhnlich meist noch barhuptig. Die Frauen trugen lange, bis auf die Fe herabhngende Gewnder, die ein Grtel zusammenhielt. Zur Vollendung des Anzugs diente der Mantel. Beliebt war schon Pelzverzierung, sowie Schmuck aus Edelmetall: Ohrgehnge, Halsbnder, Armringe, Spangen. Die Haare wurden mit Bndern geschmckt oder mit einer Haube bedeckt. Bei den Wohnungen war allmhlich an die Stelle des rohen Block-Hauses der Holzbau aus senkrechten und wagerechten Balken getreten, deren Zwischenrume mit Lehm, Backsteinen, Brettern oder Latten ausgefllt waren. Innerhalb des Hauses gab es nur einen Hauptraum, den Saal, der keine andere Decke hatte, als das Dach. Die Huser der Vornehmeren wurden auch schon aus Stein gebaut und hatten hufig schon einen Oberbau: den Sller". Die Fensterffnungen wurden mit Holzgittern versehen und mit Teppichen behngt. In reichen Klstern kam bereits der seltene Luxus glserner Fenster auf. Die Hauptgerte waren Tische, Bnke und Truhen. 2. Wirtschaftliches Leben. Neben Jagd und Viehzucht war nun der Ackerbau immer allgemeiner und wichtiger geworden. Doch galt immer noch nur das eingezunte Feld als Privatbesitz, alles brige blieb gemein-fchaftlicher Weideplatz fr das Vieh der Markgenossen. Von Feldfrchten wurden namentlich Hafer und Gerste, aber auch schon Weizen und Hanf ge-baut. Es begann damals die sog. Dreifelderwirtschaft, indem man einen Teil des Feldes fr die Wintersaat, einen zweiten fr die Sommersaat be-

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 135

1895 - Leipzig : Voigtländer
135 Kern, indem man vorgab, ihn von veralteten Bestandteilen zu reinigen, und schwchte das Christentum zu einer bloen Sitten- und Glckseligkeitslehre ab. Neben den Ver-tretern dieser Richtung hatte indes der Glaube der Vter noch seine Vertreter, und Männer wie Hamann, Lavater, Jung-Stilling und Claudius waren in der glaubenslosen Zeit eifrige Zeugen fr die Herrlichkeit des alten Christentums. Lt. Die katholische Kirche. 1. Ausbreitung. Der katholischen Kirche wurden fr die Verluste, welche sie durch die Reformation erlitten hatte, namentlich durch die Thtigkeit geistlicher Orden neue aus-gedehnte Gebiete in Amerika, Indien und China unterworfen. 2. Die Jesuiten. Eine Hauptsttze ihrer Macht fand die Kirche an den Jesuiten-Wie sich diese vor allen andern Orden im Missionswerke hervorthaten, so wirkten sie ins-besondere auch der Ausbreitung der evangelischen Kirche mit groem Erfolge entgegen. Durch Seelsorge und Jugendunterricht, durch weltmnnische Bildung und Gewandtheit bten sie den entschiedensten Einflu in Staat und Kirche aus. Ihr Eindringen in alle Lebensverhltnisse und die berspannung ihrer Macht rief jedoch immer strkeren und allgemeineren Widerspruch hervor, und der Geist der neuen Aufklrung" forderte vor allem ihren Sturz. Zuerst aus Portugal, dann aus Frankreich und Spanien vertrieben, wurde der Orden endlich vom Papste Clemens Xiv. (Ganganelli) 1773 frmlich aufgehoben, um, wie es in der ppstlichen Bulle hie, den wahren und dauerhaften Frieden der Kirche wiederherzustellen". Der Orden zhlte bei seiner Auflsung der 22500 Mit- x. o" Zeitraum fand ein wichtiges Nahrungs- mittel unserer Zeit in Deutschland Eingang: die Kartoffel, welche zwar schon 1588 durch Drake nach Europa gebracht worden war, aber erst im 18. Jahrhundert allmhlich ein allgemein gebruchliches Nahrungsmittel wurde. Da um dieselbe Zeit auch die anderen Haupterzeugnisse der neuen Welt: Kaffee, Zucker, Thee, in Deutschland in Gebrauch kamen, so wurde die Ernhrung allmhlich ungefhr die gleiche, wie jetzt. Auch das Tabak-rauchen verbreitete sich immer mehr. In Beziehung auf Kleidung und Wohnung wurde immer mehr der franzsische Geschmack magebend, zuerst in den vornehmen Kreisen, dann auch im brigen Volke. Als neues Kleidungsstck tritt die lange, tief herabreichende Weste hinzu; darber zeigt der Hemdensaum einen Spitzenbesatz (Jabot), und der dem Rockkragen zeigt sich die weiseidene Halsbinde. Die Rockrmel haben breite Aufschlge mit groen Metallknpfen, und aus den rmeln stehen feingefltelte Manschetten hervor. An den Beinen trgt man Kniehosen und weiseidene Strmpfe. Der Kopf zeigt statt des natrlichen Haares eine groe gepuderte Percke und wird mit einem dreieckigen Hute bedeckt. Das Gesicht ist bart-los. Gegen Ende unseres Zeitraumes wurde indessen die Percke durch einen Zopf ersetzt. Hauptfchlich bei der weiblichen Kleidung feierte der franzsische Geschmack seinen voll-stndigen Triumph. Schwere Stoffe in lebhaften Farben wurden zu den Frauenkleidern verwendet und mit Gold- und Silberstickereien reich verziert. Namentlich kam der um-fangreiche Reifrock in die Mode. Die vornehmen Frauen, Damen", trugen eine knstliche, durch ein Drahtgestell hoch aufgetrmte Frisur, die mit Puder reichlich berdeckt war, 85. (-) Kulturzustande.

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 88

1891 - Leipzig : Voigtländer
88 ftd) m der Ausdauer. Zur Kleidung dienen ihnen Felle und kurze Pelzrcke. Wemg beschftigen sie sich mit Ackerbau; der grere Teil ihrer Nahrung be-steht in Milch, Kse und Fleisch. An dem Gastfreunde sich zu vergreifen, dnkt sie frevelhaft. Wer aus irgend einem Grunde zu ihnen kommt, den schtzen sie vor Unbill und halten ihn fr unverletzlich. Alle Huser stehen ihm offen, und der Lebensunterhalt wird mit ihm geteilt. Die Einfuhr von Wein dulden sie nicht, weil sie meinen, da er den Menschen zum Ertragen von Strapazen unfhig mache und verweichliche." Ausfhrlicher ist 2. Tacitus' Bericht: "Die allgemeine Volkstracht der Germanen," so schreibt der berhmte Geschichtschreiber, besteht in einem Mantel (aus Wollzeug), den eine Spange oder, wenn es daran fehlt, ein Dorn zusammenhlt. Die Wohlhabenden zeichnen sich durch ein Gewand aus, das sich dem Krper enger anschliet. Auch trgt man Felle wilder Tiere, an den Ufern des Rheines ohne sonderliche Aus-schmckung, weiter im Innern mit mehr Auswahl. Dort sucht man die Tier-art sorgfltig aus und verbrmt die Felle mit buntgefleckten Pelzen von Tieren, die der ferne Ozean hervorbringt. Die Frau kleidet sich nicht viel anders, als der Mann: nur trgt sie hufiger ein leinenes Gewand, in das sie rote Streifen einwebt. Diefe Kleider haben keine rmel; der Arm bleibt blo." Einfach sind ihre Speisen: wildes Obst, frisches Wildbret und saure Milch; ohne Auswand, ohne Leckerbissen stillen sie den Hunger." Nicht so mig sind sie im Trinken. Sie bereiten ihr Getrnk das Vier aus Gerste oder Weizen; die dem Rheine benachbarten Stmme kaufen auch Wein. /,Jst der Germane nicht durch den Krieg in Anspruch genommen, so bringt er seine Zeit mit Jagd, wohl auch im Miggang hin. Gerade die tapfersten und kampflustigsten Männer liegen in trger Ruhe da; die Haus-Wirtschaft, die Bestellung des Ackerfeldes ist den Frauen, den Alten und Schwachen der Familie berlaffen. Sie selbst bleiben unthtig. Gastfreundschaft pflegt kein Volk in ausgedehnterem Mae, als die Germanen. Irgend einem Menschen den Eintritt in das Haus zu verweigern, halten sie fr gottlos. Nach bestem Vermgen bewirtet ein jeder den Fremden. Ist der Vorrat ausgezehrt, so weist der, welcher eben den Wirt machte, dem Gastfreunde den Weg nach einem andern Hause und begleitet ihn dorthin. Un-geladen treten sie in den nchstgelegenen Hof. Da finden sie den gleichen freund-lichen Empfang. Ob der Gast bekannt, ob er unbekannt ist, das Gastrecht macht keinen Unterschied. Beim Abschied tauscht man Gastgeschenke aus. Hufig gehen die Germanen zum Gelag, bei dem sie stets mit Waffen erscheinen. Tag und Nacht fortzuzechen ist fr keinen eine Schande. Da kommt es natrlich in der Trunkenheit oft zu Streitigkeiten, und man be-gngt sich dann nicht mit Scheltworten; manchmal geht es bis zu Blutvergieen und Totschlag weiter. Doch auch der Wiederausshnung von Feinden, der Anknpfung ehelicher Verbindungen, der die Wahl von Fürsten, der Frieden endlich und Krieg pflegt man beim Gelage zu beraten, gleich als wenn nie sonst der Mensch so treuherzig gestimmt und fhiger wre, sich fr groe Gedanken

8. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 12

1891 - Leipzig : Voigtländer
12 selben noch viele wilde Tiere, namentlich Lwen. So wuchs das Volk der Assyrer zu einem rauhen und khnen Jgervolke, und einem tapferen, aber auch grausamen Kriegsvolke heran, welches dann infolge seiner kriegerischen Eigenschaften dazu berufen war, das erste groe Weltreich zu begrnden (f. 10, 1). 8. Die Phnizier. Da das Land der Phnizier nur ein schmaler Kstenstrich (zwischen dem Libanon und dem Mittellndischen Meere) war, so wies die Lage ihres Landes sie hauptschlich auf Handel und See-fahrt. So wurden denn die Phnizier das wichtigste See- und Handelsvolk der alten Welt. Ihre Schiffahrt erstreckte sich der das ganze Mittelmeer bis nach dem silberreichen Spanien und ging weiter durch die Sulen des Herkules (Strae von Gibraltar) so-wohl sdlich, der Westkste von Afrika entlang (kanarische Inseln, Madeira), als gegen Norden, wo sie Zinn in England holten; selbst mit der Ostseekste traten sie in Verbindung, um den dort gefundenen Bernstein einzutauschen. Gen Osten fuhren sie vom Roten Meere und vom persischen Meerbusen aus bis nach Indien, und im Aus-trage des Knigs Necho von gypten haben phnizische Seefahrer 600 (um 600 v. Chr.) ganz Afrika umschifft ( 4, 2). Zur Befrderung ihres Handels grndeten die Phnizier an den Meeresksten und auf den Inseln zahlreiche Kolonien, unter welchen namentlich (das um 850 v. Chr. entstandene) Karthago in Afrika blhend und mchtig geworden ist. Ihr Landhandel durch Karawanen er-streckte sich sdlich nach Arabien, stlich nach Syrien und nach Babylonien, nrdlich bis nach Armenien (f. Karte I). Handelsgegenstnde: aus Arabien Weihrauch, Gold, Edelsteine und Perlen; aus Indien Elfenbein, Ebenholz, Zimt; aus Palstina Weizen, Honig, l und Balsam; aus Armenien Pferde und Maultiere; aus Spa-nien Gold, Silber, Eisen, Blei, Wein, Wolle; von der Ostseekste Bern-stein 2c. Auch durch Gewerbflei und wichtige Erfindungen thaten sich die Phnizier hervor. Sie verstanden sich auf den Erzgu und die Bildschnitzerei und fertigten mancherlei Gert und Schmuck-fachen aus Gold, Elfenbein und Bernstein; ihre Webereien lieferten die kstlichsten buntgewirkten Teppiche, und die mit dem Safte der Purpurfchnecke (welche an der Kste zahlreich vorkam) gefrbten Gewebe wurden zu den prachtvollsten Gewndern verarbeitet. Die

9. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 1

1907 - Leipzig : Voigtländer
1. Land und Volk der alten Deutschen. 1. Das alte Deutschland. Zu der Zeit, als Christus geboren wurde, mar unser deutsches Vaterland nicht so freundlich und wohnlich wie jetzt. Fast berall wuchs dichter Wald, und seine riesigen Eichen, Buchen und Tannen lieen die Sonnenstrahlen nicht zur Erde dringen, so da der Boden kalt und feucht blieb. Es gab deshalb groe Smpfe, aus denen oft Hebel emporstiegen. Doch fanden sich auch schon gute Neiden und Hefter. Die gewhnlichen Feldfrchte waren Hafer und Roggen; aber auch Weizen und Gerste, Hben und Flachs konnten ge-baut werden. Edles (Dbst und zarte Gartengewchse gediehen nicht. Huf den Weiden sah man Pferde, Hinder, Ziegen, Schafe, Schweine und Gnse. 3n den Wldern gab es viele Hirsche, Hehe und Wildschweine, aber auch Huerochsen und Elentiere, Bren, Wlfe und Luchse. 2. Die Germanen. Die alten Deutschen oder die Germanen, wie die Rmer sie nannten, waren von hoher, kraftvoller (Bestalt; sie hatten meist blondes haar und leuchtende blaue Hugen. Sie bekleideten sich mit Tierfellen und Gewndern aus Leinen und Wolle und schmckten sich mit aufgereihten Tierzhnen und mit Spangen und Ringen aus Gold, Silber und Bronze. Ihre Hahrung bestand aus der Milch und dem Fleisch ihrer Herden, aus Wildbret und den Frchten des Feldes. Hus Gerste brauten sie Bier, aus Honig Met. Die alten Deutschen wohnten nicht in Stdten zusammen; sie lebten in Drfern oder siedelten sich einsam und abgesondert an, wo gerade ein Quell, eine Wiese, ein Gehlz dazu einlud. Sie bauten ihre Huser aus Baumstmmen und Lehm und bedeckten sie mit Dchern aus Schilf oder Stroh. Das Haus umgab ein Hof, der von einem Zaun aus pfhlen und zusammengeflochtenen Zweigen eingeschlossen wurde. 3. Beschftigung. Die Männer gingen oft auf die Jagd; die Frauen besorgten mit den Greisen und Schwachen das Hauswesen und die Landwirtschaft. Besondere Gewerbe gab es noch nicht; Kleider, Gerte und sonstige Lebensbedrfnisse wurden in den einzelnen Haus-Haltungen Hergestellt. Kamen die Männer nach Hause, so lagen sie gern in trger Ruhe auf der Brenhaut. Hicht selten vereinigten sie sich zu Trinkgelagen, wobei sie oft unmig waren und in Streit gerieten. Hber auch Vershnungen und Freundschaften, Frieden und Krieg wurden beim Becher verabredet; doch prfte man die Beschlsse am nchsten Hnir, Lehrbuch d. Gesch. f. hhere Mdchenschulen. Vorstufe. 1

10. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 25

1907 - Leipzig : Hirt
5. Die ersten zehn Kurfrsten aus dem Hause Hohenzollern. 25 Jahre 1618. Der Antritt des Herzogtums durch Johann Sigismund er-folgte nicht unter so vielen Schwierigkeiten wie die Besitzergreifung der Jlichschen Erbschaft. Schon lange hatte Johann Sigismund fr den geisteskranken Herzog, den Vater seiner Gemahlin, die Regierung gefhrt, und die Mitbelehnung der das Herzogtum von seiten des Knigs von Polen, der Oberlehnsherr war, hatte schon frher stattgefunden. Das Herzogtum Preußen umfate die heutige Provinz Ostpreuen und war an Umfang wohl fnfmal so groß wie der brandenburgische Anteil an der Jlichschen Erbschaft. Vorgeschichte Preuens. Das Land der Preußen, das Bernsteinland, wird schon von dem rmischen Geschichtschreiber Tacitus erwhnt. Nach den Nachrichten, die er hatte, wohnte zur Zeit der Geburt Christi das Volk der Astier, deren Namen wir in Esten noch wiedererkennen, zu beiden Seiten der untern Weichsel. Sitte und Tracht", sagt Tacitus, ist suevisch, die Sprache der britannischen hnlich. Selten ist Eisen ihre Handwaffe, hufiger eine Keule. Getreide und andre Frchte bauen sie fleiiger an, als das sonst der bequemen Germanen Art ist. Auch durchsuchen sie das Meer, und sie sind die einzigen unter allen, die den Bernstein, den sie selbst Gl es nennen, in den Untiefen und am Ufer sammeln. Lange lag er unter andern Auswurf des Meeres da, bis rmischer Luxus ihn begehrt machte. Jene wissen selbst nichts damit an-zufangen: er wird roh gesammelt, unverarbeitet ausgefhrt, und voll Verwundrung empfangen sie von uns den Preis dafr." x) Gegen Ende des 9. Jahrhunderts schreibt König Alfred der Groe von England nach den Berichten eines englischen Reisenden: Das Esten-land ist sehr groß und hat viele Burgen, und in jeder Burg wohnt ein König. Es gibt sehr viel Honig und Fischfang dort. Der König und die reichsten Leute trinken Pferdemilch, die Unvermgenden und Sklaven trinken Met. Bier wird bei den Esten nicht gebraut, aber Met gibt es da genug. Die Esten verstehen die Kunst, Klte zu erzeugen. Des-halb liegen dort die Toten einen, auch wohl zwei Monate, ehe man sie verbrennt, ohne zu verwesen, weil um sie her Klte bewirkt wird. Setzt man den Esten Gefe voll Bier oder Wasser hin, so knnen sie machen, da jedes friert, es sei Sommer oder Winter." Spter verschwand der Name Esten, der nichts andres als Ost-leute bedeutet, sr die Bewohner jener Gegend, und der Name Pruzzen oder Preußen kam in Aufnahme. Die alten Preußen waren tchtige, kernige Menschen von schlankem, starkem Krperbau. Sie hatten blondes oder hellbraunes Haar und blaue Augen. Sie waren ein ttiges Volk, gast-frei und treu. Diebstahl wurde bei ihnen mit dem Tode bestraft. Der Einfhrung des Christentums setzten sie heftigen Wider-stand entgegen. Erzbischof Adalbert von Prag, der vertraute Freund 2) Tac. Gern?. 45.
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