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1. Bd. 2 - S. 252

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
2!>2 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. auch bei den Bürg er Milizen (*), begünstigten jenen Gebrauch. Mangel an Disciptin der Heere, Schwächung der Nationalkraft, endlich Herrschaft des Goldes waren die Folgen davon. Nach den Grundsäzen republikanischer Eifersucht wurden in Athen gewöhnlich die Feldherren (aus jedem Stamme Einer) durch's Loos gewählt. In späteren Zeiten ernannte sie das Volk. In Sparta kommandirten meistens die Könige. Die Griechen harten wenig Reiterei (Thessalien ausgenom- men); nur die reichsten Bürger dienten zu Pferde. Das Fußvolk bestand ans Schwerbewaffneten (077^^«/), Leichtbewaffne- ten und einer mittleren Klasse, die man Peltasten hieß. Ihre Waffen wurden von Zeit zu Zeit verbessert, vorzüglich durch Jphikrates. Mit dem Verluste des Schildes, nicht aber mit jenem der Angriffswaffen, war Schande verbunden, worin, nach Plutarch, dre schöne Lehre lag, daß der rechtliche Zweck des Krieges Verthei- dkgung, nicht Angriff scy. Die Wurzelzahl der griechischen Schlachtordnung war acht oder sechszehn. Hiernach gab es Haufen von 128, 256, 512, 1024 Mann u. s. f. Ans den nämlichen Elementen wurde die maced on isch e Pha- lanr gebildet. Die Kriegszucht war streng; Belohnung und Strafen meistauf das Ehrgefühl berechnet. Doch strafte man auch mit dem Tode und selbst mit Schlägen, wiewohl sonst einen Bürger (ja in Athen sogar einen Sklaven) zu schlagen verboten war. Die Stärke der griechischen Heere bestand in dem Geiste, der die Truppen beseelte, und in dem Genie der Anführer. Aber die eigentliche Taktik bildete sich langsam. Man hält Ep aminon das für den Ur- heber der wissenschaftlichen Strategik. Jphikrates war sein würdiger Rival. Später glänzten Demetrius Potiorcetes, Pyrrhns und Philopömen hervor. Lage und Verhältnisse machten auch den Seekrieg den Griechen wichtig. Ja, es wurden mehr Fehden zu Wasser, als zu Lande entschie- den. Aber die Schiffbanknnst wurde durch natürliche und politische Hindernisse beschränkt. Doch waren schon frühe die Kriegschiffe von den Handelschiffen unterschieden durch ihre größere Länge und die Menge der Ruder. Die Erfindung der Triremen, wo drei Ruder- bänke übereinander waren, macht Epoche im griechischen Seewesen (**), und war bis auf Aleranders Zeiten dessen höchste Vervollkommnung. (*) In Athen und wohl auch im übrigen Griechenland kam der Sold zu Perikles Zeit auf. Er war höher, alü heut zu Tag. 0*) Pergl. Heeren, Ideen >c. Iii. Thl.

2. Bd. 2 - S. 148

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
148 Viertes Kap. Römische Geschichte. Anfänge des Staates bis auf Angustus Zeit dieselben Grundmarimen der Politik in Zweck und Mitteln herrschend; nur daß sie in späteren Zeiten, als ans größere Gegenstände angewendet und in einer weiteren Sphäre wirksam, auffallender und wichtiger werden. Des Grundsazes, „ niemals Frieden zu schließen, als wenn man ge- sieget", ist schon oben (§. 4.) erwähnt. Der zweite, "aus jedem Kriege die Mittel zu weiteren Kriegen zu-ziehen", wurde auf verschiedene Weise, anfangs durch Einverleibung der Besiegten, darauf durch Allianz mit denselben, endlich durch völlige Unterwerfung der Völker in Ausübung gesezt. Das System der Einverleibung (jenes der Kotonieen hatte ähnliche Wirkung) wurde in der Anwendung aus engherzigen Gründen des Stolzes und des Egoismus nach Mög- lichkeit beschränkt. Desto größeren Umfang hatte das System der Allianzen. Nicht nur die socii latini und italici nominis, welche, wie wir oben sahen (§. 13.), durch ewige und engere Bande mit Rom ver- knüpft, ihr Blut fortwährend für dessen Herrschaft vergossen; auch auswärtige Völker und Mächte, aber nach verschiedenen Verhält- nissen, wurden in dieses System, bald mit ihrem freien Willen, bald durch Zwang, gebracht. Selten wurde ein Friede geschlossen, wo nicht der Besiegte zugleich zum Bunde mit Rom sich zu bequemen hatte. Sogar, wenn er für eigenes Interesse nicht mehr kriegen durfte, mußte cr's doch zum Dienste des Siegers thun. Eben so zahlreich und wichtig waren die freiwilligen Alliirten, welche man durch man- cherlei Mittel zu gewinnen wußte, und von denen die Meisten selbst das römische Bündniß suchten. Denn sie erhielten dadurch eine mächtige Hilfe zur Vertheidigung und zum Angriffe gegen ihre näheren Feinde, wogegen sie freilich auch die römischen Interessen zu verfechten hatten. In solche Allianz wurden vorzugsweise die schwächeren Staaten ausgenommen, die etwa von stärkeren bedrängt waren, und über der näheren Gefahr der entfernteren vergaßen. Hatte man mit ihrer Hilfe die mächtigeren gestürzt; so vergrößerte man jene durch das, was man diesen geraubt, wodurch sie noch tüchtigere Werkzeuge zur Be- ängstigung, zur Bekricgung und zur Erniedrigung der Starken wurden. Auch ließ man ihnen das Geschenkte so lange, als man ihrer bedurfte, oder sie schonen zu müssen glaubte. Zur gelegenen Zeit fanden sich Vor- wände genug, die prekären Verleihungen zurückzunehmen, und die Alliir- ten Selbst zu verschlingen. Ucberhaupt war jede Allianz mit Rom die Grundlage einer Abhängigkeit, von der man sich nimmer befreite. Alle Bundesgenossen (außer Italien) hörten damit auf, in Güte oder mit Gewalt, — Unterworfene zu werden.

3. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 425

1831 - Mainz : Kunze
mannigfaches Interesse. Die Bürgerkrast ringt mit der ritterlichen. Die Hanse im Norden, die schweizerische Eidgenossenschaft im Süden tragen den Preis der Selbstständigkeit und des Muthes davon. Der Wohlstand der Städte begünstigt außer der Kunst auch die Wissenschaft; der Geist des Forsche ns, wie die Secte der Husstten bezeugt, beginnt sich stärker zu regen, und Erfindungen von hoher Wichtigkeit, vor allen die der Buch- druckerkunst ( 1436), gereichen den Deutschen zur Ehre. Das Feudal- system wird zulezt, wie durch den Bürgerstand, so durch die Artillerie; das Ueber gewicht des Klerus aber durch Verbreitung der Studien des grie- chisch-römischen Alterthums erschüttert; doch jeglicher Körperschaft, Adel, Klerus und Bürgerthum, droht zulezt die wachsende Fürstenmacht mit überwiegender Herrschaft. Stehende Heere kommen auf. So nimmt der Geist des Mittel- alters allmählig eine andere Farbe, eine andere Richtung an. Um so mächtiger und durchgreifender erscheint deshalb im 16. Jahrhdt. ein neuer Versuch der Kirchenreform, die nicht wieder, wie früher im 13. und 15. Jahrh., abgewiesen und niedergedrückt werden konnte; und zwar von der Art, daß ein großer Kaiser, wie etwa der Hohenstaufe Friedrich Ii., blos durch Benutzung des Zeitgeistes ein wahrhaftes deutsches Reich hätte gründen können. Allein Karl V., dem nur sein gewaltiger Länderbesitz (Niederlande, Spanien, Neapel, Oestreich mit Ungarn u. Böhmen, u. Kaiserkrone) äußere Größe verlieh, war nicht dazu geschaffen. Deutschland ward unter ihm der Tummel- platz der Intoleranz u. blutiger Kämpfe; und wie der Kaiser die neuen Ideen selbst mit spanischen Truppen bestritt; so glaubten auch die Fürsten das Recht zu haben, ihre Völker zu ihrem eigenen Glaubensbekenntniß nöthigen zu kön- nen. Vergebens verglich man sich zu Augsburg 1555. Alles blieb voll Argwohn und theologischem Hader; bis endlich, durch des jesuitisch erzogenen Kaisers Ferdinand Ii. Bigotterie u. Herrschsucht entzündet, der fürchterliche 30jährige Krieg ausbrach. Der westfälische Friede beruhigte zwar endlich die Parteien und setzte ihre Rechte fest; das Reich blieb aber in vielerlei Stücke u. Partikel- chen gespalten. Ueberall unter den Machthabern Selbstsucht u. Ausländerei; kein Nationalgefühl. Seit die großen europäischen Mächte auf deutschem Boden sich gestritten, erhielt sich jede eine Parthei unter den Reichsständen; und da der französische Hof des Louis Xiv. überaus glänzend war, so verbreitete sich leicht durch viele deutsche Residenzen die Nachahmung desselben mit Prachtliebe u. Herrscherei, während in den Freistädten der ehmals muthige ehrenfeste Bür- gersinn zur Spießbürgerei herabsank. Von der Unbehülflichkeit u. Langsamkeit der Reichstagsverhandlungen zu Regensburg ging pedantische Umständlichkeit in alles öffentliche Leben, der schwerfällige Kanzleistyl in die Literatur über. Und wie man in der Tracht die pariser Moden (Perücken, Steifschöße u. s. w.) vorzog, so mischten stch auch zahllose französ. Wörter und Redensarten in die Sprache der Gelehrten, ein widerliches Gemengsel in Versen u. Prosa, wobei sich die Schriftsteller auf ihr barbarisches und weitschweifiges Geschreibe noch viel zu gut thaten; sie nannten das Gründlichkeit. So stand wahrlich Deutschland am Ende des 17.Jahrhunderts in mancher Hinsicht tiefer als im Beginn des 13ten; jedoch nur vorübergebend, nur er- schöpft durch langen innern Streit und durch die zerstückelte Staatsform. Der Kern des Volkes war noch tüchtig, noch ungeschwächt; wie ein beschmierter Edelstein unkenntlich geworden, konnt' er über kurz oder lang den Schmutz abstreifen und das verlorne Feuer wieder gewinnen! Die bösen Früchte des im 16. Jahrhdt. begonnenen Kampfs hatte man geerntet; die guten, nemlich die Entfesselung des Geistes und die Wiederbelebung des National- gefühls waren erst noch zu ernten. Sobald das Schwert des kirchlichen und politischen Zwiespalts wirklich im Ernst beiseit gelegt war, konnte man die Idee, worüber gekämpft worden, ruhiger betrachten und von dem gewonnenen Rechte freier Forschung Gebrauch machen. Dies war dem 18. Jahrh, ausbe- valten, in dessen Beginne schon der deutsche Name durch einzelne vorzügliche Kopfe (Leibnitz u. Wolf als Filosofen, Mosheim als Theolog, Maskow als Beleuchter altdeutscher Geschichte u. s. w., und selbst ausserordentliche Ton-

4. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 424

1831 - Mainz : Kunze
424 des Hussitenkriegs. — 1519 Tod des Kaisers Max 1. (zu dessen Zeit das Reichskammergericht nebst Eintheilung in 10 Kveise) und Beginn der Refor- mation. — 1648 Ende des 30jähr. Kriegs. — 1740 Thronbesteigung Frie- drichs Ii v. Preußen. Zugleich Beginn der neueren Literatur Deutschlands. — 4792 Anfang der Revolutionskriege. — 1815 Einsetzung des Bundestags. Der älteste Zustand unsrer Altvordern ist höchst beachtenswert, vorzüglich die Art ihrer Landsgemeinden u. Gaugenchte, die Bräuche der Wehrhaftmachung u. Edelgefolge, kurz Natur u. Eharacter des Volks, das dem großen Römer Tacitas Achtung einflößte. Sodann treten die Kämpfe hervor, die sie zur Vertheidigung ihrer Selbstständigkeit und zur Ueberwältigung des stets ge- fährlichen römischen Kaiferthums glorreich führten; woraus neue Staaten in den Provinzen desselben, und zuletzt 887 auch ein völlig eignes deutsches Kö- nigreich entstand, das zw. Nordsee und Alpen, Maas und Böhmerwald lag, und die ursprünglich deutschen Landstriche östl. der Saale den eingewanderten Wenden erst wieder abgewinnen mußte. Städte sah man noch wenige, fast nur als Neste aus der Römerzeit an Rhein u. Donau, und die Ackerkultur war gering. Eine große Zahl von Nachkommen alter freier Deutschen hatte sich in Hörige verwandelt, tint noch gab es keine Bürgerschaft als Mittelglied zwisch. der Masse Unfreier und den Vasallen mit ihren Dienst leu ten. Sehr wichtig ist es, die Entwickelung des Lehn- od. Feudalsystems zu kennen, aber auch den Beginn u. Fortgang des ne ríen Bürgerthums, das mit und tu den Städten entstand. Herrliche Kaisergestalten ziehen dabei unsern Blick auf sich, wie Heinrich der Finkler, Otto der Große, Konrad der Salier und fein Sohn Heinrich Hl, unter denen die Macht des Reichs sowohl jenseit der Ostgrenze auf wendischem Boden, als über Italien u. Burgund sich ausdehnte. Stillstand erblickt. man in jenen Zeiten nirgend , weder in den Waffen, noch in den Einrichtungen des Staats, noch tu der geistigen Welt. Fortdauernde Veränderungen u. Entwickelungen, fortdauerndes Streben nach Rechten. Das Ritterthum gestaltet sich in der Klasse der Lehnträger, Zünfte u. Bürgerrecht hinter städtischen Mauern, und wie Grafen u. Herzoge nach Erblichkeit der Würden, so ringt der Klerus nach größerer Macht, und im Klerus selbst hebt sich die monarchische Gewalt des Papites empor, die zulezt die weltliche Hoheit zu übersteigen sucht. Merkwürdiger und reichhaltiger noch sind die nächsten 2 Jahrhunderte von 1073, wo Kaiser Heinrich Iv. mit seinen Fürsten in Streit geräth lind zugleich Gregor Vil. ten Stuhl Petri besteigt, bis 1273, wo Rudolf v. Habsburg erwählt wird. Man kann sie das Zeitalter der Hohenstau- fen (Weiblinger) oder der Kreuzzüge, oder der Vollendung des hierarchischen Systems, oder Blütezeit des Ritserthums, der ritterlichen u. Minnepoesie u. der Kirchenbaukunst, oder auch des Wachsthums städtischer Freiheit nennen. Leider verlor das Kaiserthum, obwohl zwei ausgezeichnete Männer, Friedrich Rothbart u. der geistreiche Friedrich Ii., das Scepter führten, zuletzt an Macht und Würde; denn während seines zwiefachen Kampfs mit der Hierarchie und den freien Städten Italiens machten sich die Großen des Reichs aus Vasallen und Oberbeamten zu wirklich regierenden Fürsten, und mehre bischöfliche und königliche Städte er- langten R e i ch s fr e i h e i t. 1232 mußte Friedrich Ii. jenen die schon faktische Landeshoheit auch staatsgesetzlich zusichern, und 1226 war unter andern schon Lübeck, 1229 auch Frankfurt völlig freie Reichsstadt. Kleinlicher wird nunmehr mit dem Ende des 13. Jahrhunderts die Geschichte Deutschlands. Keine Kaiser gleich den genannten stehen mehr an der Spitze. Wer linter den Fürsten das königl. Scepter erhält, sorgt fortan niehr für sein Haus, als für das Reich. Selbst ein Rudolf v. Habsburg, ein Ludwig o. B a i e r n, ein Max I. v. Oestreich sind zu schwach, um wirklich Könige eines Reichs zu sein, worin die bunt verschlungene Menge von geistlichen u. weltlichen Reichsständen zu keiner Einigkeit, zu keiner großen Unternehmung zu bringen war. Wenn man von dieser Seite nichts Erfreuliches sieht, so gewährt doch der Blick auf die innern Bewegungen der kleinen deutschen Staatenwelt

5. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 435

1831 - Mainz : Kunze
455 einem Bunde, der sich über die herrliche Alpenlandschaft vom Hochgebirg bis zum schwäbischen Rhein, und auf der Südseite bis zum italischen Lago maggiore erstreckte. Sie rechnete sich anfangs noch zum deutschen Reiche, dem sie erst durch "das feindselige Benehmen des Kaisers Mar I., der sie 1499 vergebens bekriegte, völlig entfremdet wurde- 1648 im westfäl. Frieden galt sie als eigner europäischer Staat und bestand aus folgenden Theilen: a) 13 Calitene, die theils städtische Gebiete waren, mehr u. minder aristokratisch regiert von klein, und gr. Rath mit Bürgermeister oder Schultheiß an der Spitze, wie Zürich, Bern, Lucern, Zug, Basel, Freiburg, Solothurn, Schafhausen; theils Länder, demokratisch regiert durch Landsgemeinden mit Landammans an der Spitze, >vie Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Appenzell, b) Schutzgenoffen oder zugewandte Orte, nemlich Abtei und Stadt St. Gallen, Rhätien, Wallis, Biel, Genf, Fürstenth Neuen- bürg, und Mühlhausen im Elsaß, c) Unterthanenlande od. eidge- nössische Dogteien, die von eimgen Cantonen regiert wurden, nemlich jtal. Vogteien südl. des Gotthard. Sarga ns u. Rhein thal neben Vor- arlberg, Baden nebst freien Aemtern; Murten, Gran son. — So mancherlei regierende, regierte, beschützte und unterthänige Theile mußten auch mancherlei Rechtsame und große Ungleichheit haben, und keineswegs war an eine feste innige Vereinigung derselben gedacht. Vielmehr hielt der Gegensatz von aristokrat. und demokrat. Anforderungen nicht blos die Cantone, sondern auch die verschiedenen Volksklassen in den Cantonen auseinander; wozu leider im Beginn des 16. Jahrhunderts, da die Reformationsidee nicht den ganzen Schweizerbund durchdringen konnte, noch ein kirchlicher Gegensatz kam, der eben so heftigen innern Streit erregte und auch im Frieden eben solche Ab- sonderung und Verschiedenheit der geistigen Kultur veranlaßte, wie in Deutsch- land. Jedoch fiel trotz der Entfremdung ihrer Theile die Eidgenossenschaft nicht auseinander. Man hielt wenigstens am schweizerischen Vaterlande; und so lange noch die innern Einrichtungen nicht veraltet waren, wurden sie auch trotz ihrer Mangel nicht morsch. Aber im 17. und 18. Jahrhdt. veralteten sie wirk- lich. Lange Ruhe, indem man bei großen Kriegen mächtiger Nachbarn Neu- tralität behauptete, ließ die ehmalige politische Thätigkeit, ohne die ein jedes Volk eigne Kraft und fremde Achtung verliert, allmahlig erstarren; das Her- gebrachte ward ängstlich erhalten, nicht verbessert. — Unterdeß wirkten die Ideen des 18. Jahrhdts. auch auf schweizerische Gelehrten und Bürger. An der Literatur Deutschlands und Frankreichs Theil nehmend, zeichneten sich Albrecht Haller, Jfelin, Bodiner, d'jvernois, Rousseau, Salomon Gesner, Euler, Bernoulli, Lambert, Sulzer, Zurlauben, Zimmermann, Füeßli, Mallet, Lavater, Salis, Pestalozzi, Johann Müller, Bonstelten u. a. aus; Vater- landsfreunde stifteten eine gemeinnützige Gesellschaft zu Schinznach, und Ein- sichten in das, was dem Volks - und Staatsleben dringend noth that, begannen sich zu verbreiten. Doch ehe sie noch kräftig Wurzel fassen konnten, ward am Ende des 18. Jahrhdts. die Neutralität von außen verletzt. Altes und Neues gerieth in Zwiespalt; der Mangel echter Bundesverfassung erleichterte seit 1798 fremden Truppen doch Einmarsch, und führte Umwälzungen herbei, die beinah der ganzen Eidgenossenschaft den Untergang brachten. Zum Glück achtete Napo- leon das republikanische Dasein der Schweizer und die in ihnen vorhandene wirkliche Volkskraft so, daß er nicht als Eroberer, sondern als Vermittler auf- trat und 1803 eine andere Ordnung der Dinge bestätigte, die freilich, als er selber fiel, einer neuen im Jahr 1815 weichen mußte. Daß diese Ordnung nur mit Mühe und nur bis 1830 sich erhielt, läßt sich leicht erklären. Seit dem Unglücksjahre 1798 war in der That vieles in den Bundesstaaten anders und besser geworden, und vor allen heilsam hatte die Wiedergeburt des politi- schen Lebens gewirkt. Bis in die untern Volksklassen war neue Theilnahme am gemeinsamen Vaterlande und besonders die Ueberzeugung gedrungen, daß die Eidgenossen 1) inehr Gleichheit in ihren Cantonalverfassungen und 2) inni- gere Festigung deö Bundes und Beförderung des eidgenössischen Gemeinsinnes bedurften, Sie sahen ein, daß das Wort u Schweizer « ein höheres Selbst, Otz *
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