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in Frankreich) die Küstenländer der Nordsee und Bayern. Schaf-
und Schweinezucht wird allenthalben betrieben. Verhältnismäßig
gering ist der Ertrag der Binnenfischerei, den man neuerdings
durch künstliche Fischzucht zu heben sucht.
Der Mineralreichtum Deutschlands ist beträchtlich. In
den meisten Staaten treibt man Bergbau, der Silber, Kupfer, Ziun,
Blei, vor allem aber Salz, Eisen und Steinkohlen liefert. In der
Förderung von Zinkerzen übertrifft Deutschland alle Länder der
Erde, in der Silbergewinnung nimmt es die erste Stelle in
Europa ein; Kupfer und Blei erzeugt es nächst Spanien in
größter Menge, in der Eisen- und Kohlenproduktion steht es
nur Großbritannien nach. Endlich besitzt Deutschland noch zahlreiche,
vielbesuchte Heilquellen.
Die deutsche Industrie ist hoch entwickelt und arbeitet stark
für die Ausfuhr. Ihre Hauptsitze siud Westdeutschland,
Thüringen, Sachsen und Schlesien, ihre wichtigsten Zweige:
die Webeindustrie, die Verarbeitung von Eisen, Erden und
Steinen, die Holzwaren- und Papiererzeugung.
Eine erfreuliche Blüte zeigtauch der deutsche Haudel. Im
Innern wird derselbe durch deu Zollverein und durch ein weit-
verzweigtes Strom-, Telegraphen- und Eisenbahnnetz (1898:
48 645 km Eisenbahnen) mächtig gefördert. Auch der auswärtige
Haudel Deutschlands gewinnt immer größere Bedeutung. Die deutsche
Kauffahrteiflotte wird nur von der Großbritanniens und der
Vereinigten Staaten Nordamerikas übertroffen. Zum Schutze des
Seehandels, der Küsten und der Kolonien dient die neugeschaffene
Kriegsmarine, die schon 190 Schiffe (darnnter etwa 100 Torpedo-
boote) zählt. Reichskriegshäfen sind Kiel und Wilhelmshaven
am Jadebusen.
V. a) Das Deutsche Reich ist seiner Größe nach der dritte,
nach seiner Bevölkerungszahl der zweite Staat in Enropa und
zählt auf eiuem Flächenraum von 540 600 qkm 52 x/4 Mi Ii. Ein-
wohner. Die Dichte der Bevölkerung (durchschnittlich 97 auf
1 qkm) ist am größten in den Jndustriebezirkeu Mittel- und
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nordsee Bayern Deutschlands Deutschland Europa Spanien Deutschland Westdeutschland Sachsen Schlesien Deutschlands Vereinigten_Staaten_Nordamerikas Wilhelmshaven Enropa Jndustriebezirkeu_Mittel-
— 139 —
c) Die Spanier bekennen sich mit ganz geringen Ausnahmen
zur katholischen Religion.
ä) Für geistige Bildung, uameutlich für das Volksschul-
Wesen, ist nicht ausreichend gesorgt. Höhere Schulen sind reichlich
vorhanden, stehen aber nicht immer auf der Höhe der Zeit.
e) Spanien ist eine konstitutionelle Monarchie. Es wird in
49 -— meist nach Städten benannte — Provinzen eingeteilt. Für
die geographische Beschreibung behält man
gewöhnlich die historische Einteilung bei.
Die centrale Hochebene:
1. Neucastilien. Die Hauptstadt
Madrid am wasserarmen Manzanares
(492 000 E.), fast in der Mitte des Reiches
in einförmiger, wenig angebauter Gegend,
ist der Sammelplatz des spanischen Land-
Handels. — Toledo am Tajo (21 000 E.)
hat altberühmte Degenklingenfabrikation.—
Bei Almaden an der Sierra Morena sind
die ergiebigsten Quecksilbergruben Europas.
2. und 3. Altcastilien und Leon.
Sautander (42 000 E.), wichtige Hafen-
stadt am biscayischen Buseu. — Burgos
(31 000 E.) war früher ein prächtiger
Königssitz. — V a l l a d o l i d (62 000 E.)
blüht nach langem Verfall in neuerer
Bild 4t. Bauer aus Catalonien. 3^^ wieder auf. Salaintlnta, im
Mittelalter berühmte Universität.
4. Estremadura. Badajoz (27 000 E.) ist eine starke Grenz-
festung gegen Portugal.
Im Norden:
5. und 6. Galicien und Asturien. Die Seehandelsstadt Coruna
(37 000 E.) und der befestigte Kriegshafen Ferrol liegen an einer
Bucht. — Santiago unweit der Westküste ist ein berühmter Wall-
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Extrahierte Personennamen: Toledo Estremadura
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Madrid Europas Burgos Badajoz Portugal Galicien Asturien
— 94 —
Vertretung — welche in Österreich Reichsrat, in Ungarn Reichs-
tag genannt wird — und für die Verwaltung eigene Ministerien.
Gemeinsam sind beiden Reichshälften: a) die auswärtigen An-
gelegenheiten, b) die Reichsfinanzen, c) das Reichskriegswesen.
A. Die österreichischen Länder.
(300 000 ([km, 251/2 Millionen E.)
1. Niederösterreich. Wien an der Donau (1620000 E.), die
Haupt- und Residenzstadt der Monarchie, ist durch die günstige Lage am
Hauptstrom derselben wie auch als Eisenbahnknotenpunkt die erste
Handels- und Industriestadt des Reiches, besonders durch Fabrikation
von Luxusartikeln hervorragend, worin es mit Paris erfolgreich wetteifert.
Universität und technische Hochschule. Prachtvolle Bauten (Bild 31) und
die herrliche Umgebung machen Wien zu einer der schönsten Städte der
Erde. Von den vielen Kirchen ist besonders der erhabene Stephansdom
zu erwähnen. In früherer Zeit war Wien lange das starke Bollwerk
der Christenheit gegen die vordringende Türkenherrschaft (Belagerung im
Jahre 1529 und 1683). — Ju der Umgebung Wiens liegen: das Lust-
schloß Schönbrunn, der Badeort Baden und Wiener-Neustadt
(28 000 E.) mit schwunghafter Baumwoll- und Eisenindustrie.
2. Oberösterreich. Die Hauptstadt Linz an der Donau
(56 000 E.), ein sehr wichtiger Stapel- und Handelsplatz. — Steyr
an der Enns (25 000 E.) hat sehr lebhafte Eisenindustrie (das „öfter-
reichische Birmingham") und die größte Gewehrfabrik der Monarchie.
— Im Salzkammergut liegen die lieblichen, vielbesuchten Sommer-
frischorte G munden, Ebensee, Ischl und Hall statt, letztere
mit hervorragenden Salzwerken.
3. Salzburg. Die Hauptstadt Salzburg an der Salzach
(29000 E.) ist eine der schönstgelegenen Städte Europas. — Hallein an
der Salzach hat ein schon seit alter Zeit ausgebeutetes Salzbergwerk. —
Gestein ist bekannt durch seine sehr heilkräftigen warmen Quellen.
4. Steiermark. Die Hauptstadt Graz (125 000 E.) liegt
malerisch an der Mur und ist ein lebhafter Handelsplatz an der
wichtigsten Eisenbahn von Wien (über den Semmering) nach Trieft.
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— 146 —
Wein und Südfrüchte gedeihen daher in Großbritannien nicht; doch
kommen alle Gewächse fort, welche keiner bedeutenden Sommerwärme
bedürfen, selbst Myrte und Lorbeer. Unangenehm sind die häusigen
dichten Nebel.
Der Boden des Landes ist mit geringen Ausnahmen srucht-
bar, wird fleißig und geschickt bebaut und liefert in England vor-
nehmlich Weizen, in Schottland Hafer, in Irland aber Kartoffeln.
Weil jedoch die feuchte Sommerwitterung dem Reifen des Getreides
nicht günstig ist, überwiegt die Wiesen- und Weidenknltur. Darum
ist auch die Viehzucht außerordentlich hoch entwickelt. In Schott-
land wird besonders Schafzucht betrieben; weltberühmt sind die
englischen Pferde. Die F i s ch e r e i ist ausgedehnter als in jedem
andern europäischen Staate.
Die größten Schätze des Landes liegen unter der Erde. Der
Boden birgt reiche Lager von Zinn und Kupfer (iu Cornwall),
Blei und Schiefer (in Wales), Graphit (in Cnmberland), vor allem
aber schier unerschöpfliche Mengen von Steinkohlen und Eisen-
erz. Kein Land der Erde fördert so viel Kohlen wie Großbritannien.
Infolge dieses außerordentlichen Reichtums entwickelte sich hier
seit Erfindung der Dampfmaschinen die großartigste Industrie
der Welt. In seltener Vollkommenheit erstreckt sich die englische
Gewerbthätigkeit über fast alle Gebiete des menschlichen Bedarfes;
die größte Bedeutung hat jedoch die Weberei in Baumwolle, Wolle
und Leinen, außerdem die Fabrikation von Eisen- und Thonwaren,
Leder, Glas und Papier. Der Schiffsbau ist der erste der Welt.
Groß wie die Industrie ist auch der Handel. Schon der
Binnenhandel ist von Bedeutung; aber viel wichtiger ist der aus-
wärtige Handel. Das Land, rings von Wasser umgeben, wies seine
Bewohner schon frühzeitig auf die See, und gegenwärtig befahren
die englischen Schiffe alle Meere der Erde und bringen die Produkte
englischen Fleißes in die entlegensten Länder. Die englische Han-
delsflotte übertrifft an Größe zur Zeit noch weit die aller andern
Länder. Über 900 Kriegsschiffe dienen zum Schutz des Landes
und der Kolonien.
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Extrahierte Ortsnamen: Großbritannien England Schottland Irland Schott- Cornwall Wales Cnmberland
— 102 —
die Erzeugnisse des eigenen Gewerbefleißes überwiegend ausgeführt
werden, müssen Lebensmittel (Getreide) und die Rohstoffe der Industrie
eingeführt werden. Durch die Gotthardbahn ist die Schweiz
nunmehr die Vermittlerin des Handels zwischen Deutschland, Italien
und dem Oriente geworden. Schöne Heerstraßen und ein reiches
Netz von Eisenbahnen durchziehen das Land, kühn die vielen Hinder-
nisse des gebirgigen Bodens überwindend.
V. a) Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von 41000 qkm
über 3 Mill. Eiuwohner; somit treffen auf 1 qkm durch-
schnittlich 75 Menschen. Naturgemäß siud die Hochalpengebiete sehr
dünn bevölkert; die Jndustriebezirke dagegen gehören zu den stärkst-
bewohnten Gegenden Europas.
b) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung große Ver-
schiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den Norden,
Osten und die Mitte des Landes bewohnen, weit an Zahl, indem
sie mehr als 7/io aller Einwohner ausmachen. Über 2/10 sind
französisch (im Westen). Der Rest verteilt sich auf die Italiener
(im Süden) und etwa 40 000 Rätoromanen (im Kauton Grau-
bünden).
c) Der Religion nach sind fast 3/5 der Schweizer prote-
stantisch, über 2/ö katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise
katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation besonders auf der
Ebene und im Jura.
ä) Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl-
reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch-
schulen besitzt das Land sechs Universitäten und eine technische
Hochschule.
e) Die Schweiz ist eiu Bundesstaat — die „Schweize-
rische Eidgenossenschaft" — von 22, richtiger 25 Kan-
tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone
bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung. Die gemein-
samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und
den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche ans
dem National rat (den Vertretern des Volkes) und dem Stände-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Europas Basel Appenzell
— 114 —
Iii. Die Maas, auf der Hochfläche von Langres entsprungen
und von den waldbedeckten Argonnen durch Frankreich geleitet, durch-
bricht die Ardennen in nördlicher Richtung, verstärkt sich links durch
die Sambre und folgt deren Richtung am Nordsaume des Gebirges.
Viel wichtiger aber ist die aus dem französischen Hügelland kommende
(Scheibe, in welche die Meeresflnt so weit aufsteigt, daß die größten
Seeschiffe bis Antwerpen gelangen können. — Ein reiches Netz von
Kanälen verbindet und ergänzt die Flußläufe.
Iv. Das Klima ist in der Ebene feucht und mild, im Berglande
rauher. — Der Boden ist fruchtbar und wirb sehr sorgfältig au-
gebaut; doch reicht der Ertrag nicht für die außerordentlich dichte
Bevölkerung hin. Belgien ist ein vorwiegend gewerbetreibender
Staat. Während das Bergland durch seine reichen Schätze an
Steinkohlen und Eisen eine ganz außerordentliche, mit Groß-
britannien wetteifernde Judustrie in Eisen- und Stahlwaren erzeugt,
wird in der Ebeue eine hoch entwickelte Leinen- und Boumwollweberei
betrieben. Unerreicht ist die belgische Spitzenweberei (Brabanter
Spitzen). Außerdem sind noch wichtig die Glasmacherei, besonders
von Tafelglas, die Thonwarenindustrie, Zuckerfabrikation u. f. w.
Der Handel ist sehr lebhaft. Das kleine Land hat ein
so dichtes Eisenbahnnetz wie kein anderer europäischer Staat. Die
Gesamtlänge der belgischen Eisenbahnen beträgt etwa 4900 km,
also mehr als die Entfernung von der Südspitze Spaniens bis
zum Nordkap in Skandinavien.
V. a. Belgien hat auf einem Flächenraun,e von 29 000 qkm
6v2 Millionen Einwohner, so daß auf 1 qkm durchschnittlich
224 Menschen treffen; demnach ist Belgien unter den europäischen
Ländern — nach dem Königreich Sachsen — am dichtesten bevölkert.
b. Der Abstammung nach scheiden sich die Bewohner Bel-
giens in Wallonen — sie bewohnen die südliche Hälfte des Landes,
sind Romanen und sprechen französisch — und in Bleiernen —
sie nehmen die nörbliche Hälfte ein und sind Germanen mit nieder-
deutscher Mundart. Obwohl die Vläemen an Zahl überwiegen, ist
das Französische fast allgemein Amtssprache.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Antwerpen Spaniens Nordkap Skandinavien Belgien Sachsen
— 116 —
8. Lüttich. Die Universitätsstadt Lütt ich cm der Maas
(167 000 E.) hat sehr bedeutenden Bergban und außerordentlich
lebhafte Eisenindustrie, besonders schwunghafte Waffenfabrikation. —
Das nahe Sera ing (38 000 E.) erscheint wie ein einziges groß-
artiges Eisenwerk.— Verviers (52000 E.) treibt weit berühmte
Tnchmacherei. — Spa ist ein bekannter Badeort.
9. Belgisch-Lnxembttrg. in den rauhen Ardennen gelegen, hat
keine größern Platze.
Tas Königreich der Niederlande.
(Holland.)
I. Das Königreich der Niederlande liegt im Mündungsgebiete
des Rheins, der Maas und der Schelde und ist durch zahlreiche
Eiuschuitte der Nordsee stark gegliedert (Zuidersee).
Ii. Das Land bildet den niedrigsten Teil der großen euro-
päischen Tiefebene; sein vierter Teil liegt sogar tiefer als die
Meeresfläche und muß durch hohe, mit größter Mühe und bedeuteu-
dem Kostenanswande errichtete und uuterhalteue Dämme (Deiche)
gegen das Eindringen der Meeresfluteu geschützt werdeu. Aber der
fleißige, zähe Menschenstamm, der dieses Tiefland bewohnt, beschränkt
sich nicht darauf, seine Heimat gegen das anstürmende Meer zu
verteidigen, sondern er sucht ihm noch durch Eindämmung den Raub
früherer Zeiten wieder zu entreißen und fruchtbares Erdreich zu ge-
wiunen. — Die Nordküste der Niederlande wird von den friesischen
Inseln begleitet, den Resten des vom Meere im Laufe der Jahr-
hunderte hinweggerissenen Landes. Zahlreiche Inseln liegen anch in
den Mündungen der Flüsse.
Iii. Die Niederlande sind so reich bewässert wie kein anderes
europäisches Laud. Außer deu drei großen Flüssen Rhein, Maas und
Schelde durchschneidet noch ein weitverzweigtes Kanalnetz das ganzeland.
Iv. Das Klima der Niederlande ist fencht und nebelig. Der
Boden ist teilweise sehr fruchtbar und wird hauptsächlich mit Han-
delsgewüchsen, wie Tabak, Hanf, Flachs, Färbepflanzen, Blumen
und Gemüse angebaut. Getreidebau wird weniger betrieben. — Vor-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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— 158 —
Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen
Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind —
nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els,
Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl-
reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar-
see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal-
Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee.
Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage
und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in
allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das
Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht
selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die
Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin-
den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch-
lande aber sind weite Flächen mit Gletschern
und ewigem Schnee bedeckt.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in
Schweden Ackerbau und Viehzucht, in
Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei
51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge-
Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ?
trocknet, Stockfisch genannt). Von großer
Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen
besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche
den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In-
dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an
Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften
ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des
Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb-
haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000
Seeschiffe, darunter 960 Dampfer).
V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am
schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm
leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem
kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.
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— 126 —
lich geworden, die Bewohner verarmt und verkommen. Nur lang-
sam hebt sich mit der zunehmenden Bildung anch der Wohlstand.
Haupterzeugnisse des Bodens und zugleich hervor-
ragende Handelsartikel sind: Korinthen (1897 um 26 Millionen
Mark), Wein, Oliven, Feigen und Tabak. Als Haustier ist vor-
herrschend die Ziege. — Die Industrie gewinnt allmählich an Be-
deutung. Lebhaft sind Schiffahrt und Handel. — Griechenland ist
eine eingeschränkte Monarchie.
Hauptstadt ist Athen (111000 E.), eine nengebaute Stadt
mit Universität. Die Akropolis trügt großartige Überreste der Herr-
lichsten Bauten des griechischen Altertums (Bild 39). — Piräus
(42 000 E.) ist Hafenstadt für Atheu. — Larissa ist der Haupt-
Handels- und Jndustrieplatz im nördlichen Griechenland. — Patras
(38 000 E.), Ausfuhrhafen für Wem und Korinthen. Die Land-
enge von Korinth ist mittels eines Kanals durchstochen.
Pie griechischen Inseln.
1. Euböa (italienisch Negropoute), die größte griechische
Insel, nahe der Ostküste.
2. Die Kykladen, meist vulkanischen Ursprunges, sind
sehr fruchtbar und stark bevölkert. Die Stadt Hermupolis
(18 000 E.) auf der Insel Syra ist eine wichtige Schiffahrtsstation.
3. Die Jonischen Inseln an der West-und Südküste sind
sehr fruchtbar, haben mildes Klima und dichte Bevölkerung. Die
wichtigsten sind Corsu und Zante (Zakynthos) mit den gleich-
namigen Hauptorten.
C. Aas Königreich Serbien.
Serbien, ein fruchtbares Bergland, liegt südlich der Donau fast
ganz im Flußgebiete der Morava. Die zum flavischen Stamme
gehörende Bevölkerung — 2^2 Millionen auf 48 000 qkm — ist
griechisch-orthodox und beschäftigt sich zumeist mit Getreide-, Obst-
und Weinbau und Viehzucht, vornehmlich Schweinezucht. Die
Industrie ist ohne Bedeutung. Der Handel beschränkt sich Haupt-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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— 159 —
gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und
Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige
Petroleumquellen (am Kaspischen Meere).
Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In-
dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den
letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be-
deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen-
Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug.
Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit
und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge-
langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker,
Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt-
liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein-
geführt werden.
V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein-
wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern
nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm
treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B.
Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von
5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große
Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach
bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe
weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung
findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un-
geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner.
d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung
Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische
Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt-
bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen
Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl
gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland:
1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen
und den südrussischen Kolonien);
2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);
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