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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 345

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Culturverhlltnisse Großbritanniens. §. 66. 345 4. Ihre Nahrungsquellen findet die dichte Bevölkerung, na- mentlich Englands, in der möglichst starken Ausbeutung des über- und unterirdischen Reichthums des Bodens, welche hier eine höhere Stufe er- reicht hat, als in irgend einem andern Lande. Trotz des trefflichen Anbaus des Landes befriedigt der Ertrag ■ des Ackerbaus in der Regel nicht das starke Bedürfniß; die Viehzucht (besonders von Pferden, Rind- vieh, Schafen) übertrifft im Allgemeinen die günstigsten Verhältnisse anderer Länder, da Wiesen und Weiden bei der feuchten Atmosphäre in der üppigsten Fülle prangen; die Fischerei (Wallfische, Häringe u. s. w.) ist nicht allein lohnend, sondern auch die Schule der Matrosen; der Bergbau und das mit demselben verbundene Hüttenwesen liefert in Cornwallis Zinn, das Produkt, welches am frühesten die südlichen Culturvölker anzog, dann im N.-W. (namentlich in Wales und rings um die centrale Gebirgskette) Steinkohlen (1856 im Werthe von I6v2 Mtll. Pf. St.) und Eisen (1856 für 5 Mill. Pf. St. gefördert) zugleich. Gerade diese so außerordentlich fruchtbare Verbindung der beiden ersten Bedürfnisse einer ins Große getriebenen Fabrikation haben Englands industrielle Größe begründet, um so mehr als das gemeinschaft- liche Vorkommen derselben theils in die Nahe des Meeres, theils in die durch Flüsse, Canäle und Eisenbahnen durchkreuzte Ebene fällt und also die Rohstoffe leicht zu den Hüttenwerken und Fabrikorten gelangen und das verarbeitete Produkt von diesen ebenso leicht den Weg nach den consumirenden Gegenden des Landes und nach dem Meere findet. Diese Steinkohlenbezirke, welche 5 Procent des englischen Bodens einnehmen, haben daher auch alle großen Gewerbe aus dem übrigen Lande an sich gezogen, und jeder derselben hat seine besondere Industrie. Im O. und W. der penninischen Kette und im südlichen Schottland hat die Baumwollenfabrikation ihren Sitz, Manchester erhält durch seine benachbarte Hafenstadt Liverpool den rohen Stoff und läßt denselben aus dem nämlichen Wege, als Zeuge oder Garn verarbeitet, ausführen; ebenso Glasgow (dessen Seehafen Greenock ist). Die Verarbeitung der Schafwolle, theils inländischer, theils deutscher, die der benachbarte Hafen von Hüll einführt, beschäftigt vorzugsweise die Bevölkerung von Uorkshire, namentlich die von Leeds. Im südlichen Theile von Uork- shire verarbeitet Sheffield Stahl zu Messern und Scheeren. Im süd- lichsten Kohlenbezirk ist Birmingham der Mittelpunkt der Eisenfabri- kation. Die Kohlenbezirke unmittelbar an der Küste im N.-O. und S.-W. führen zur See das rohe Produkt aus, um diejenigen Gegenden des Landes mit Brennmaterial zu versehen, welche selbst dessen ent- behren. Wie in der industriellen Thätigkeit, so übertrifft auch in der Groß- artigkeit des Handels und der Schifffahrt die britische Nation alle europäischen bei weitem. Die englische Flagge weht auf allen Meeren und in den fernsten Häfen aller Erdtheile. Bei der außerordentlichen Ausdehnung seiner Colonialmacht umfaßt Englands Handel die Pro- dukte aller Zonen, die theils roh, theils im Mutterlande verarbeitet, sowohl von Colonie zu Colonie, als in fremde Länder geführt werden.

2. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 244

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
244 Religionsverhältnisse und Nahrungsquellen Frankreichs. §. 56. scheu und germanischen gemischt, deren beide letztere auch noch in der französischen Sprache zu erkennen sind. Ueberreste der alten Bevölkerung mit ihren Eigenthümlichkeiten in Sitten und Sprache finden sich noch in den 'Nachkommen der Iberer, den Basken oder Gascognern (130,000) in den Westpyrenäen, und in den Nachkommen der Celten, den Bre- tonen (1 Mill.) in der Bretagne. Der deutsche Stamm (2'/- Drill.) hat sich in Lothringen und im Elsaß erhallen; Corsica, Nizza, zum Theil auch Savoyen, sind von Italienern bewohnt. — Durch die große Einheit in der Bodenform (s. oben die vertikale Gliederung) und in dem Klima ist die Bevölkerung dieses Landes, welches eine compacte Masse bildet, von der Natur dazu bestimmt, eine gleichartige und dadurch starke Nation zu werden, wiewohl die Bewohner jeder Provinz wieder manches Eigenthümliche in ihrem Charakter haben. c. Religionsverhältnisse. Der größte Theil der Einwohner (35 Mill.) gehört der katholischen Kirche an; die Bekenner der luthe- rischen und reformirten Confesuon') wohnen vorzugsweise im Elsaß und in Languedoc, die (90,000) Juden hauptsächlich in den großen Städten. 6. Nahrungsquellen. Getreide, Wein (allenthalben, mit Aus- nahme des Nordwesten, wo Obstwein — cidre, poiree — den Wein der Rebe ersetzt), Obst, Oel sind die Haupterzeugnisse des Bodens. Die Viehzucht entspricht nicht dem einheimischen Bedürfniß; bei dem Mangel an Wiesen und Weiden ist die Einfuhr von Pferden, Schlachtvieh, Schafwolle noch immer bedeutend; ebenso liefert der durch klimatische Verhältnisse beschränkte Seidebau nicht hinreichenden Rohstoff für die sehr bedeutenden Seidefabriken. Der Bergbau ist verhältnißmäßig un- bedeutend; Eisen und Steinkohlen, einiges Blei und Alaun sind die wichtigsten Erzeugnisse desselben. Die Industrie erzeugt Manufac- turcn in Leinen, Wollen und Baumwolle, besonders im Norden, Seide in den Rhonegegenden, Kunstsachen in Metall, Thon und Glas (Spie- gel, Porzellan), vorzüglich in Paris; dennoch wird Frankreich mit seiner Hauptmasse stets ein Agriculturland bleiben, vgl. S. 244, Anm. 2. — Der Handel Frankreichs wird sowohl durch die Lage des Landes an den beiden wichtigsten Meeren Europas und neben wohlhabenden Nach- barländern , als durch den Reichthum an natürlichen und künstlichen Erzeugnissen ungemein begünstigt, doch steht demselben durch die rasche Vollendung des großen Eisenbahnsystcms, welches neben den zahlreichen natürlichen und künstlichen Wasserstraßen die rasche Eommunication zwi- schen den verschiedenen Landeetkeilen fördert und namentlich die Häfen mit dem Innern des Landes in Verbindung setzt, sowie durch die Culti- virung Algeriens, noch ein unberechenbarer Aufschwung bevor, wenn auch der Verlust wichtiger Colonicn in unglücklichen Kriegen stets ein Hemmniß desselben sein wird. 1) Die offizielle Angabe von */, Mill. Protestanten ist wahrscheinlich, viel zu gering, vgl. Kolb, G. Fr., Handbuch der vergleichenden Statistik, ■¿. Ausl. 1860. S. 51.

3. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 440

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
44-Q_________Das Vi. Buch,________________. Der Xxiii. Articul. Von der Abtey Fulda. Diese reiche gefürstete Abtey gehöret allerdings zum Ober-Rheinischen Kreise , und der Abt steht unmittelbar unter dem Pabste. Sie ist is. Meilen lang und eben so breit.sie liegt zwischenheffen und Francken, in einem Landgen, welches Buchau »Derbuchenau, ober fcer Buchgow, Lat. - pägonia, genennet wird. Die Pulua fliestet mitten durch, und es giebet gar viel Bißthümer in der Welt, die so vie! Land nicht haben, als ein Abt zu Fulda hat. Er ist über dieses der Römischen Kay- serin Archl-Cancellarius, und muß ihr als Primarius Officialis t>ie Krone aufsetzen. Er ist auch A. 1727. vom Pabste dahin autorisirt worden, daß er sich kan einen Suffraganeum oder Vicarium Generalem halten. Vor diesem wollen die Aebte zu Fulda nicht einmal denbischöffen zuhildesheim weichen, und als sie A. 1063. zu Goslar in einer Kirche mit ihrenbedienten zusamen kamen,so wur- de wegen dieses Präcedentz-Streits, in Gegenwart Kaysers Henrici Iv. zu beyden Setten so vielblut vergossen,daß es zurkirche hinaus floß; doch behiel- ten die Bischöflichen die Ober-Hand. Das Dom- Capttul bestehet aus Xill. Dom-Herren. Fulda, am Flusse Fulda, iß die Haupt,Stadt des Landes und iteqt mitten in der Abtey. Das merckwür. digste ist das Schloß mit dem prächtigen Lust . Garten , und die vor der Stadt dem Schlosse gegen über neu er. baute Stifts*Kirche. Die Haupt - Kirche ist dem beili. gen Bonifacio gewidmet; welcher nebst Kayfer Conrado I. darinne begraben lieget. Ingleichen ist der Iesuitcr ibr 8eminarium und Kirche ein schönes Gebäude, welches der Abt Adoiphus von Dahlberg An. 17t4. tu einer Univer. sttät erhoben hat. Das rareste daselbst ist die alte Biblia. theek,

4. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 465

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
__________________Von Persien.______________465 und beqretffk die Landschafften Lahetzan oder Lagedschanck; imgleichen Masandran oder Tabristan mit unter sich Ere ist nnt hohen Gebürgen umgeben, daß man nur durch vier Paffe hinein fommen kan. Irn letzten Krie- ge hatten siä) die Russen auch Meister davon ge- luncht , haben es aber irn Frieden A. * 732. den Per- sianern wieder abtreteu müssen. Das Land trägt schönen Wein Mauna, Wachs, Honig, Feigen, Oe!e, Reiß, Toback, Granaten , Citrouen und sehr schöne Seide. Die Einwohner sind sehr höf- lich , und lassen ihren Weibern viel Freyhctt. Astara, eine ieme Stadt am Caspischen Meere. Rescht ot>cv Recht, an eben dem Meere, ist A. 1729. und i?z2. wegen der Friedens-Schlüsse bekannt worden. Ferhabad , liegt gleichfalls daran , als ein sehr gros- se Stadt, und der Königliche Pauast daselbst ist einer der schönsten ; Es wohnen darmne unter einander Mahome- taner, Christen und Armenianer^, 8aro , eine Stadt , darinne ein Königlicher Pallast ist; in deren Gegend die schönsten Früchte in gantz Per- sien wachsen Abasabad, ein Königliches Lust-Schloß am Meere. Escref, ist ein Königliches Jagd-Schloß. Vi. Chor Es An, lieget am Caspischen Meere, wo der Fluß Oxus hinein fällt, und ist vor Alters Bactriana genennet worden. Cs ist ein gutes Korn-Land von grossen Körnern: Auch traget das Land vortreffliche Seide und kostbare Türckiffe. Mau glaubet, daß die zehn Stämme Israel wel- che Salmanaiter hinweg ge führet hat, da sie keine Hoffnung vor sich gesehen haben , wieder in ihr Vaterland zu kommen, sich endlich in dieser Ge- gend niedergelassen haben. Der Ii. Lheil- Gg Ul-

5. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 787

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
von Brasilien. 787 daß es auf gantzen Flotten nach Europa geführet, und in de« Zucht« Häusern geraspelt wird. Dre Länge dieses Landes von Süden gegen Norden mag man sicher auf 600. deutsche Meilen rechnen : Die Breite von Westen gegen Osten ist zwar so genau noch nicht bekannt, sie trägt aber zum wenigsten 200. deutsche Meilen aus. Die Portugiesen schicken alle Jahr eine Flotte dahin, die bringet Gold, Ambra, Balsam, Safran, Baumwolle, Toback, Jaspis, Crystall, Thier, Häute, Affen, Papa, goyen , sonderlich aber viel Zucker und Brasilien . Holtz nach Europa, welches alles sehr kostbare Maaren sind, daraus grosses Geld gelöser wird. Das Brastlien'holtz wachset in den Wäldern, uvd die Bäu. me sind so groß als bey uns die Eichen- Das Zucker. Rohr aber wüchset wol 8. Schuhe hoch, und ist bis zwey Daumen dicke, inwendig hohl und mit Marck angefüllet, wie der Hol. lunder in Deutschland. Dieses Rohr wird in Stücke zer. schnitten, und in einer Zucker, Mühle mit Waltzen ausgl pres- set. Aus dem Safte nun wird der Zucker geformt, und in Ki. sten nach Europa verführet, aüwo er in den Zucker Raffine. rien noch mehr geläutert wird. Die unterschiedenen Sorten haben unterschiedene Namen, z. E. Moscovade, Farinat, Refinat, Candis-Zucker, Canarien.zucker, und andere mehr. Es giebl schwere Arbeit in solchen Zuckermühlen, die müssen dw Sclaven verrichten, die aus Africa dahin gefchleppet werden. Die Einwohner haben , aus Liebe zur Freyheit, die Cüsten meistens verlassen, und haben sich in das Land hinein gezogen. Hingegen haben sich auch die Portugiesen niemals tief in das Land hinein gewaget. Sie sindmenschewfresser, und schlach, ten die Gefangenen, als wenn es Ochsen wären. Sie haben gar keine Religion, ja sie haben in ihrer gantzen Sprache gar kein Wort, das einen Gott bedeutet. Hingegen beten sie den Teufel an, und erholen sich bey demselben Raches. So viel aber hat mau doch an ihnen wahrgenommen, daß sie ihre Seelen vor unsterblich halten. Ihre Häuser sind Hütten upter den Aesten der Bäume; Sie schlafen auch nicht auf Betreu, sondern in Netzen. Ihre tägliche Sveife ist eine Art von Brode, die sie aus der Wurtzel lvlenälola machen- Im übrigen ist die Lust des Landes gar lieblich : Es wer- den da auch keine Feuerspeyende Berge gefunden, und keine Erdbeben gespüret. Ddd 2 Dir

6. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 576

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
576 Das Ix. Buch von ^ 81x man wohl erachte«, daß der Dairo mehr Ehre, als Gewalt in diesem Reiche hat. Es reikliret sonst dieser Daiko in der Stadt Meaco, dst wir bald beschreiben wollen. Er hat kein Land; der Kayser aber muß ihm Königliche Geschencke machen. Weil er auch Titul verkauften kan, so kan es ihm an Gelde niemahls fehlen. Es müssen ihm auch die Götzen-Pfaf. fen, welche Bonzen genennet werden, conmbuircn. Sein Kleid ist schwartz, mit einem rothen Kragen, und auf dem Haupte trägt er eine Mütze: Deine Füffe dürsten den Erdboden niemahls berühren, die Sonne muß sein Haupt niemahls bescheinen , und sein Cörpec muß niemahls unter dem freyen Himmel zu stehen kom- men : Seine Haare, sein Bart / und seine Finger-Nä- gel werden Lebenslang nicht beschnitten, daimt ja nichts umkommen möge, was zu seinem heiligen Leibe gehöret. Es werden auch seine Speisen allezeit in neuen Töpffen gekocht, und in neuen Schüsseln aufgesetzet. Wenn er sich aus stiner Residentz erhebet, so wird ec in einer verschlossenen S-anffte von 14. Männern getragen: Vorher gehet eine prächtige Leib-Wache, und auf beyden Seiten liegen viel tausend Iaponier auf ihren Gesichtern auf dem Erdboden. Seine Sänffte ist mit solchen Vor- hängen umzogen, daß er jedermann, ihn aber niemand sehen kan. Er hat ordentlich zwölf Gemahlinnen , die wohnen bey ihm, und eine jede hat ihren besonderu Pallast , der mit künstlichen Sängerinnen und Täntzerinnen angefül, tet ist. Gegen Abend xt-Xlemiren sich alle zwölfe, und die er dieselbe Nacht mit zu Bette nimmt, die empfanget von den übrigen die Gratulation deswegen. Die Anzahl aber stiner Kebsweiber ist niemahls unter soo. Das prächtigste,aber auch das lächerlichste, ist wohl die- ses, daß sein Pallast Jahr aus Jahr ein mit; 6;. Abgöttern besetzet ist. Alle Nacht muß ein solcher Abgott bey dem Bette des Dairo Schlldwache stehen, und wenn ihm die Nacht über was widriges begegnet, so wird der Abgott, der die Wache gehabt, abscheulich geprügelt, darf auch in den nächsten loo.tagen mchlwieder in stiueresidentz kommen.

7. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 632

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
6z2 Das X. Buch, von Astica, Matharea , ist ein Dorf, eine Meile von Cairo, da die liebe Maria mit Jofeph gewesen ist. Es werden da viel heilige Stellen gewiesen, darauf das Kindlein Jesus gesessen hat. Vier gute Meilen von Cairo, gegen Westen und Süden, stehen noch bis auf diesen Tag, die Weltberufene Pyr A Miden, welche darum von dem Worte ^ so genennet werden, weil sie wie die Feuerstammen oben spitzig zugehen. Wenn man die grossen rrnd kleinen zusammen rechnet, so sind ihrer ohngefehr l ooo.und darunter sind ih- rer drey von so ungemeiner Grösse, daß sie unter die sieben Wunderwercke der Welt gerechnet wer- den. Ich wil nur die ailergröffeste etwas um- ständlicher beschreiben: Man kan dieselbe auf ;oo. Meilen weit sehen, denn sie ist ?2o Fuß oder Merck ch.che hoch, und eine jedwede von den vier Seiten ist 68r. Fuß breit- Sie ist Treppenweile gebauet, Mid al'v kan ein Liebhaber von aussen bis auf die höchste Spi. tze steigen. Es sind 2<;o. Stufen , und wenn man gleich wohl zu Fasse ist , so hat man doch ein paar Stunden zu klettern, ehe man den Gipfel erreichet. Es hat auch die Länge der Zeit da und dort einige Stufen ausgefressen, daß man sich also wohl m acni zu nehmen hat, damit mau nicht herunter pur« tzelt. Oben ist ein platter Raum zehn Ellen ins Gevierte, darauf zur Nou) 70. Menschen neben einander stehe« können. Wenn man aber unten rrnqs um alle vier Seiten herum ge, den wckl so trüget solcher Spatziergang *840. Schuhe; oder welches fast auf eins hinaus läutt »280 Lèstte aus. Man kau nur in diese allergröste Pyamide hinein gehen, die andern sind alle mst Sand überschüttet. Der Eingang ist »00. Sch irtela.g, uno sehr enge; ja zuletzt muß mau gar auf de,- K sten krachen , u;b das alles mit Lichtern und Fackeln , weil nirgend kein Loch ist, dadurch das natürliche Licht hin, ein fallen fónte. Inwendig trist man allerlev Kammern und Gallerten an, die mit giattem Alabaster ausgefttzet sind : einige sind auch von dem schönsten Marmor und andern glän. tzr-chen Steinen r Dazwischen ist ein Brunnen 67. Klaftern

8. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 635

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
von Ettypten. 6z5 Mlagen hat, so ist diese Kunst auch mit ihnen verlohren gegairgen. So viel wir unterdessen noch Nachricht von solcher Einbalsamirung ha- den , so viel wollen wir dem eurieusen Leser gerne mittheilen. Wenn die Leiche den Priestern war übergeben worden, so langten ste vor allen Dingen mit einem krummen In. strumente das Gehirne durch die Nasen - Löcher aus dem Kopfe heraus. Darauf wurde der Bauch mit einem spi. tzigen Steine aufgeritzet, und das Eingeweyde heraus genommen. Nach dreiem lag eine solche Leiche wo! 70. Tage im Saltze, und wenn ste solchergestalt gleichsam ein, gedeckelt war, so wurde sie abgewaschen, in Leinwand gewickelt, und wieder in das Trauer. Haus geliefert. Die Einbalsamirung war unterschiedlich, nachdem wenige oder viele Unkosten darauf gewendet wurden. Mit einer gemei- nen Leiche warb kein grosses Wesen gemacht, denn die wur- de nur mit gemeinem Hartze überzogen. Eine mittelmäßi. ge Balsamiruvg kam etwa« auf ?oo. Thaler ; und eine sehr vornehme wohl auf 800. Thaler zu stehen. Die I»* gredientia waren Myrrhen , Aloe, Cedern, Saft, Caßia, Zimmet, Saitz, Salpeter, Wachs, Honig, Safran, G>Ps, Hartzstein, Oel, Juden» Leim , und ander kostbares Gewürtze. Es wurden aber solche einbalsamirte Cörver nicht eben sogleich unter die Erde gebracht, sondern die A' verwandten behielten ste bisweilen lauge Zeit in ih. reu Häusern : Ja man findet Nachricht, daß sie diesel. den mit zu Gaste genommen, und an den Tisch gesetzet; im Nothfall aber auch wohl ihren Gläubigern zum U». terpfande gegeben haben. Endlich aber wurden ste doch alle nach einem grossen Kirchhofe, oder Gottes, Acker gebracht, welcher noch die. sen Tag in einem freyen Felde, welches mit weissem San. de bedecket ist, gezeizet wird. Die Araber führen einen jedweden, der es verlanget, um ein geringes Triuckgeld in diese Todtengruft hinunter. Der Eingang ist ein enges Loch, dadurch man kriechen muß, darauf ist ein enaer Gang am andern, und da kau mau eine gute Deutsche Meile, sowol in die Länge, als in die Breite, unter

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 578

1855 - Mainz : Kunze
576 Deutscher Bund — Preußen. um so bedeutender sein. sie liefert indeß nur wenig über 205 Millionen Quart *), während man fast eben so viel Branntwein fertigt, dessen verderblicher Gebrauch sich leider im Uebermaß besonders an der Ostsee und in Posen verbreitet hat. Die unfrnchtbarsten Landstriche sind auf der Eifel und aus dem Hunsrück. Rindviehzucht wird möglichst gepflegt, doch zählt man kaum 5 Mill. Stück; die benachbarten Küstenländer Mecklenburg, Holstein und die altfriesischen Mar- schen sind reicher daran. Das gleiche ist mit der Pferdezucht der Fall. An Schafen, zum Theil veredelten, zählt man 12 Mill., also im Verhältniß mehr als in Oestreich. Die in den wärmsten Gegenden versuchte Seidenzncht liefert den Fabriken einen Zuschuß von etwa 50000 Pfund Cocons. Preußen hat keine Schätze edeln Metalls. Die Ausbeute an Silber ist gering, an Kupfer schon etwas mehr, Eisen und Steinkohlen aber gewinnt man in hinreichen- der Masse, besonders in Oberschlesien, und in den Flußgebieten der Sieg, Ruhr und Saar. Salz ist genug, selbst zur Ausfuhr. So mäßig die natürliche Produktion, so bedeutend ist die Betriebsamkeit der Bewohner Berlin, Magdeburg, Breslau, Düsseldorf, Elberfeld, Aachen und andere Städte machen der deutschen Industrie Ehre; die Länder Berg und Cleve mahnen an England. Den Nationalwohlstand zu heben ist man überall bemüht, wo Natur und politische Verhältnisse es irgend erlauben. Schade, daß für den fernen Osten, für die Provinz Preußen nämlich, in dieser Hinsicht sich wenig thun läßt, da man zwar den Unterlauf der Weichsel besitzt, aber das 1793 er- worbene Warschau wieder verloren hat, und nun durch die Mauthen des zu weit vorgeschobenen russischen Reichs von Polen abgeschnitten ist; und was den Westen betrifft, so fehlen hier die Seehäfen. Zum Glück sind die Ströme und mehrere ihrer Nebenflüsse schiffbar, und konnten durch Kanäle (zwischen Weichsel, Oder, Havel und Spree, zwischen Münster und Nordholland, zwischen Rhein und Maas) in Verbindung gebracht werden. Die Zahl der Dampsboote ver- mehrt sich, und wie für Heerstraßen selbst in der sandigen Mark, und für Posten vorzüglich gesorgt wird, so hat auch ein System von Eisenbahnen begonnen, das bereits die Punkte Berlin, Stettin, Magdeburg, Leipzig, Breslau, Cassel, Düssel- dorf und bis Belgien verknüpft. Dies und der Zollverein, dessen Erhaltung der preußischen Regierung sehr am Herzen liegt, verheißt dem innern Verkehr eine noch glänzendere Zukunft. Der Seehandel kann der Natur der Sache nach nur beschränkt sein, da die Häfen (Königsberg, Danzig, Stettin u. a.) nur am baltischen Meere liegen, und sich deshalb mit Hamburg und Triest nicht messen können; doch zählt man 1000 Seefahrzeuge, und die Vergleichung dessen, was der gesammte Staat zu Land und Wasser ein - und ausführt, ist erfreulich. Was nämlich Fabrikate betrifft, so ist die Ansfuhr größer, an Naturprodukten aber die Einfuhr, und zwar nicht an Nahrungsmitteln, denn Getraide hat man *) Nach Verhältniß der Population wird in England fast 4mal so viel Bier gebraut; in Sachsen trinkt man doppelt, in Wirtemberg mehr als 3mal so viel Bier als in Preußen. Als Hauptland der Bierbrauerei ist Baiern bekannt, es verfertigt 5'/zmal so viel, folglich nach Verhältniß mehr als England.

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 498

1855 - Mainz : Kunze
496 Italien — Geschichte. schast deutscher Könige trotz des römischen Kaisertitels abzuwerfen strebte». Der päpstliche Hof, der wohl große Güter aber noch keinen weltlichen Staat besaß, war hierin vor allen thätig und hatte dafür gesorgt, daß eine nor- m an dis che Ritterfamilie, die im südlichen Italien über Lombarden und Griechen und in Sizilien über Muselmänner gesiegt, mit Umgehung des Kaiser- rechts das Königreich Neapel gründete (Rob. Guiskard, Herzog von Apulien 1058; sein Neffe Roger 1130 erster König von Neapel). Hierauf verband er sich mit den Städten, um auch von Mittel- und Norditalien die kaiserliche Macht zu entfernen. Dies veranlaßte die heftigen Kriege des 12. und 13. Jahrhunderts mit den hohenstaufischen oder weiblingischen Kaisern, und einen eignen lombardi- schen Bund, der 1167 geschlossen wurde. Die Städte erkämpften sich Reichs- freiheit, das Haus der Hohenstaufen ging um die Mitte des 13. Jahrhunderts zu Grunde, und die folgenden Könige der Deutschen begnügten sich mit bloßer Titularherrschaft in Norditalien. Unstreitig ist die Geschichte jener Kämpfe höchst anziehend und lehrreich. Oft sind die Kaiser, oft die Städte in ihren Unternehmungen zu bewundern. Zu bedauern ist nur, daß Italien dadurch auf immer zerspalten wurde. Die päpstliche Regierung festigte sich allniählig in der größeren Hälfte Mtttel- italiens. Das schöne Königreich Neapel, durch Erbschaft aus hohenstaufische Haus gekommen und von dem geistreichen Kaiser Friedrich Ii. (er starb 1250) so trefflich verwaltet, wie niemals zuvor und nachher, zog das traurige Loos, erst dem habsüchtigen Charles d'anjou und später den Spaniern unterthänig zu werden. Die Republiken Venedig, Genna, Pisa behaupteten sich; allein das übrige Italien verstand nicht, den lombardischen Bund fester und größer zu machen. Er fiel auseinander. Die Factionen, während des Kampfs mit den Staufen entstanden, und deshalb noch geraume Zeit durch die Namen Gibellinen (Weiblinger) und Welfen ausgezeichnet, zerrütteten das Innere der Gemeinden, und glückliche Volksführer und Söldnerobersten suchten sich hie und da zu Ty- rannen auszuwerfen. In buntester Verwirrung wechselten Bündnisse und Fehden, kamen kleine Tyrannen empor und stürzten wieder. Die Familie Visconti und später die Sforza machten Mailand zum Mittelpunkt eines stattlichen Herzog- thums. Daneben errangen: die bnrgnndischen Grafen von Savoyen die Herzog- würde und den Besitz von Piemont, das adlige Hans Este fürstliche Herrschaft in Ferrara und Modena, die Gonzaga's in Mantua, die Pico's in Mi- raudola, die Malespiua's in Massa, die Montefeltris in Urbin o u. s. w. Während auf solche Weise neue Herrschaften entstanden, blühte auch eine neue Republik auf, und zwar so herrlich, daß sie unter den übrigen italischen Staaten hervorleuchtete, wie ehmals Athen unter den griechischen. Dies war Florenz, wo seit dem 13. Jahrhundert sich Betriebsamkeit und Politik zugleich mit Lust an Wissenschaft und schöner Kunst verbanden. Beinahe ganz Toskana, selbst die ehmals mächtige Stadt Pisa, mußte sich den Florentinern anschließen; nur Lucca blieb unabhängig. So stand es gegen Ende des 15. Jahrhunderts, als die Herrscher von Spanien, Frankreich und Oestreich nach größerem Länderbesitz strebten und blutige Kriege über Italien
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