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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 345

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Culturverhlltnisse Großbritanniens. §. 66. 345 4. Ihre Nahrungsquellen findet die dichte Bevölkerung, na- mentlich Englands, in der möglichst starken Ausbeutung des über- und unterirdischen Reichthums des Bodens, welche hier eine höhere Stufe er- reicht hat, als in irgend einem andern Lande. Trotz des trefflichen Anbaus des Landes befriedigt der Ertrag ■ des Ackerbaus in der Regel nicht das starke Bedürfniß; die Viehzucht (besonders von Pferden, Rind- vieh, Schafen) übertrifft im Allgemeinen die günstigsten Verhältnisse anderer Länder, da Wiesen und Weiden bei der feuchten Atmosphäre in der üppigsten Fülle prangen; die Fischerei (Wallfische, Häringe u. s. w.) ist nicht allein lohnend, sondern auch die Schule der Matrosen; der Bergbau und das mit demselben verbundene Hüttenwesen liefert in Cornwallis Zinn, das Produkt, welches am frühesten die südlichen Culturvölker anzog, dann im N.-W. (namentlich in Wales und rings um die centrale Gebirgskette) Steinkohlen (1856 im Werthe von I6v2 Mtll. Pf. St.) und Eisen (1856 für 5 Mill. Pf. St. gefördert) zugleich. Gerade diese so außerordentlich fruchtbare Verbindung der beiden ersten Bedürfnisse einer ins Große getriebenen Fabrikation haben Englands industrielle Größe begründet, um so mehr als das gemeinschaft- liche Vorkommen derselben theils in die Nahe des Meeres, theils in die durch Flüsse, Canäle und Eisenbahnen durchkreuzte Ebene fällt und also die Rohstoffe leicht zu den Hüttenwerken und Fabrikorten gelangen und das verarbeitete Produkt von diesen ebenso leicht den Weg nach den consumirenden Gegenden des Landes und nach dem Meere findet. Diese Steinkohlenbezirke, welche 5 Procent des englischen Bodens einnehmen, haben daher auch alle großen Gewerbe aus dem übrigen Lande an sich gezogen, und jeder derselben hat seine besondere Industrie. Im O. und W. der penninischen Kette und im südlichen Schottland hat die Baumwollenfabrikation ihren Sitz, Manchester erhält durch seine benachbarte Hafenstadt Liverpool den rohen Stoff und läßt denselben aus dem nämlichen Wege, als Zeuge oder Garn verarbeitet, ausführen; ebenso Glasgow (dessen Seehafen Greenock ist). Die Verarbeitung der Schafwolle, theils inländischer, theils deutscher, die der benachbarte Hafen von Hüll einführt, beschäftigt vorzugsweise die Bevölkerung von Uorkshire, namentlich die von Leeds. Im südlichen Theile von Uork- shire verarbeitet Sheffield Stahl zu Messern und Scheeren. Im süd- lichsten Kohlenbezirk ist Birmingham der Mittelpunkt der Eisenfabri- kation. Die Kohlenbezirke unmittelbar an der Küste im N.-O. und S.-W. führen zur See das rohe Produkt aus, um diejenigen Gegenden des Landes mit Brennmaterial zu versehen, welche selbst dessen ent- behren. Wie in der industriellen Thätigkeit, so übertrifft auch in der Groß- artigkeit des Handels und der Schifffahrt die britische Nation alle europäischen bei weitem. Die englische Flagge weht auf allen Meeren und in den fernsten Häfen aller Erdtheile. Bei der außerordentlichen Ausdehnung seiner Colonialmacht umfaßt Englands Handel die Pro- dukte aller Zonen, die theils roh, theils im Mutterlande verarbeitet, sowohl von Colonie zu Colonie, als in fremde Länder geführt werden.

2. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 244

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
244 Religionsverhältnisse und Nahrungsquellen Frankreichs. §. 56. scheu und germanischen gemischt, deren beide letztere auch noch in der französischen Sprache zu erkennen sind. Ueberreste der alten Bevölkerung mit ihren Eigenthümlichkeiten in Sitten und Sprache finden sich noch in den 'Nachkommen der Iberer, den Basken oder Gascognern (130,000) in den Westpyrenäen, und in den Nachkommen der Celten, den Bre- tonen (1 Mill.) in der Bretagne. Der deutsche Stamm (2'/- Drill.) hat sich in Lothringen und im Elsaß erhallen; Corsica, Nizza, zum Theil auch Savoyen, sind von Italienern bewohnt. — Durch die große Einheit in der Bodenform (s. oben die vertikale Gliederung) und in dem Klima ist die Bevölkerung dieses Landes, welches eine compacte Masse bildet, von der Natur dazu bestimmt, eine gleichartige und dadurch starke Nation zu werden, wiewohl die Bewohner jeder Provinz wieder manches Eigenthümliche in ihrem Charakter haben. c. Religionsverhältnisse. Der größte Theil der Einwohner (35 Mill.) gehört der katholischen Kirche an; die Bekenner der luthe- rischen und reformirten Confesuon') wohnen vorzugsweise im Elsaß und in Languedoc, die (90,000) Juden hauptsächlich in den großen Städten. 6. Nahrungsquellen. Getreide, Wein (allenthalben, mit Aus- nahme des Nordwesten, wo Obstwein — cidre, poiree — den Wein der Rebe ersetzt), Obst, Oel sind die Haupterzeugnisse des Bodens. Die Viehzucht entspricht nicht dem einheimischen Bedürfniß; bei dem Mangel an Wiesen und Weiden ist die Einfuhr von Pferden, Schlachtvieh, Schafwolle noch immer bedeutend; ebenso liefert der durch klimatische Verhältnisse beschränkte Seidebau nicht hinreichenden Rohstoff für die sehr bedeutenden Seidefabriken. Der Bergbau ist verhältnißmäßig un- bedeutend; Eisen und Steinkohlen, einiges Blei und Alaun sind die wichtigsten Erzeugnisse desselben. Die Industrie erzeugt Manufac- turcn in Leinen, Wollen und Baumwolle, besonders im Norden, Seide in den Rhonegegenden, Kunstsachen in Metall, Thon und Glas (Spie- gel, Porzellan), vorzüglich in Paris; dennoch wird Frankreich mit seiner Hauptmasse stets ein Agriculturland bleiben, vgl. S. 244, Anm. 2. — Der Handel Frankreichs wird sowohl durch die Lage des Landes an den beiden wichtigsten Meeren Europas und neben wohlhabenden Nach- barländern , als durch den Reichthum an natürlichen und künstlichen Erzeugnissen ungemein begünstigt, doch steht demselben durch die rasche Vollendung des großen Eisenbahnsystcms, welches neben den zahlreichen natürlichen und künstlichen Wasserstraßen die rasche Eommunication zwi- schen den verschiedenen Landeetkeilen fördert und namentlich die Häfen mit dem Innern des Landes in Verbindung setzt, sowie durch die Culti- virung Algeriens, noch ein unberechenbarer Aufschwung bevor, wenn auch der Verlust wichtiger Colonicn in unglücklichen Kriegen stets ein Hemmniß desselben sein wird. 1) Die offizielle Angabe von */, Mill. Protestanten ist wahrscheinlich, viel zu gering, vgl. Kolb, G. Fr., Handbuch der vergleichenden Statistik, ■¿. Ausl. 1860. S. 51.

3. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 756

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
7^6 Das X. Buch, von Ober,Sachsen, wieder zurücke kam, und nunmehro von der Kayserlichen Acht u»w vor dem Päbstlichen Banne nirgends in der Wett sicher war, so wurde er im Thüringer Waide von etlichen von Adel angefalten, und auf dieses Schloß ge. bracht. Er trug damals einen grünen Rock, einen Pan. her und Degen, mit Stiefeln und Sporen; und die um ihn waren, musten ihn Juncker Jürgen nennen. Und solches geschähe auf heimlichen Befehl Churfürsiens, Friderici Ui damtt seine Feinde nicht wissen möchten, wo er hinqekommen wäre. Er hat deswegen diesen Ort sei. nen ?achmum genennet, und hat damit auf die Griechi. sche Insul Eathmu« gezielek, auf weicher der heilige Io. Hannes geiessen hat, als er seine Offenbarung geschue. den. . Man zeigt daselbst noch seine Stube; und an der Wand ist noch ein ftvwartzer Fleck zutschen von dem Din. teusasse, welches v. Emherus dem Saran ins Gesicht ge. worfen hat. Denn als er das Lied: Eine feste Bura ist unser Gott, rc. gemacht hatte, und nunmehro das'pa. pier mu Sande bestreuen wolle , so ergrrff er das Din. tenfaß davor. Wie nun der böse Gerst hinler seinem Rü. cken darüber lachte, so geriethe Eurheru8 in einen solchen Eifer. Als er von dieser Wartburg wieder nach Witten- berg kam, so brachte er einen langen Bart mit: Und in dieser Figur hat ihn auch der berühmte Mahler, Lucas Cranach, abgeschildert. Marck-Suhla, ist ein Marcktflecken , mit einem Fürstlichen Schlosse, Jagd. Hause und Garten, eine Mei. le von Eifenach, g gen Westen, an dem Wasser 8uh!a. Ger8iux6e^, ist ern Amt, an den Heßnchen Greu» tzen. Der O t an sich selber ist ein grosser Marckithcken. Berlra, ei» Städlgen an der Werre, gehöret dem Hertzoge von Weimar, und dem Landgrafen zu Calfel gemeinschaftlich. Creutzberg, eine alte Stadt, an der Werre, mit einem Schlosse « d einer steinernen Brücke. Tieffennort, ist ein Amt, und in demselben Ile. get das alte erfallene Schloß Greyenberg ober Kreynburg. Hörschelberg, ist ein ungemein hoher Berg, un. weit Eifenach , an dem Flusse Üürfel. W1lhelöa8thal, eine Mette von Eifenach, ist ein äuge-

4. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 769

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Cap. Iii. von Thüringen. 769 Der Xi. Articul. Von der Grafschaft Mansfeld. Diese schöne Grafschaft lieget an den Grentzerr von Anhalt und Magdeburg. Vor diesem waren die Grafen voll Malfeld in grossem Ansehen, son- derlich wie sie auch zugleich die Herrschaft Quer- Furt befassen, da sich ihr Gebiete auf sechs Mei- len ins Gevierte erstreckte. Es führten aber die Grafen einen grösser» Staat, als ihr Land ertragen konte, und dadurch geriethen sie in so grosse Schulden, daß sie nicht bezahlen ton- ten. Ais nun die Creditores zugreiffen töoifen, so schlugen sich die beyde» Lehns-Herren, nemlich der Cbursürst zu Sachsen und der Ertz- Bischof zu Magdeburg ins Mittel,und wollen die Grafschaft vichs lassen in die Rappuse kommen. Endlich kam es A. 1570. zu einer Sequestra- Tion , mki)c noch bis auf diesen Lag wahret. Mittlerweile ist das Ertz-Bißthum Magdeburg be- kannter Massen an das Haus Brandenburg gekom- men , und also sind nunmehro die beydeu Seque- Stri die beyden Churfürsten zu Sachsen und zu Brandenburg, die lassen die Grafschaft durch zwey Ober-Aufseher verwalten, und die Uiterthanen stehen unterdessen entweder unter Chur-Sächsischer, oder unter Chur-Brandenburgischer Hohen. Unter Chur-Sachsischer Höhest stehet: Eisleben, Lat. Islebia, eine gute Stadt, mir einem Schlosse. Allhier ist D. Luther An. 148?. dea io Noy. gebohren worden, als seine Eltern aus Mansfeid den Iahrmarckl zu Ersleben desuchlen. Und eden in dieser Stadt ist er auch An. 1546. den 18. Fedr. gestorben, als ihn die Grafen dahin verschrieben Hallen. Sein Hauz stehet noch in der Stadt, Es war etlichemal in grossen Iii. Theil, C ( ( B-»»»

5. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 771

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Cap. Iii. von Thüringen. 771 Morungen, ein Amt, besitzen die von Eberilein wie« derkauftich. Volckstiedt, oder Vockstiedt, eine Herrschaft, mit einem Schlosse in einer Gegend, welche das Ried genennet wird.' Bey Eisleben sind vor diesem ergiebige Silber. Berg, wercke gewesen, davon man noch die Schlacke» io de» Feldern liegen siehet. Heutiges Tages ist nichts da zu ho- len , als Kupfer und Schiefer. Bey Heckstadt ist das berühmte Welphsholtz, dar- bey A m 5. die blutige Schlacht ist gehalten worden, da Kayser Renricus V. und Lotbarius Hrrtzog in Sachsen so scharf mit einander gefochten haben, daß ^sooo. auf der Wahlstadt geblieben sind > bis endlich die Sachsen den Platz behalten haben. Der Ort, da sie bataillttel haben, wird das Lerchenfeld genennet. Unter Vrandenburgischer Hoheit stehet: Mansfeld, die Hauptstadt au der Wipper, allwa Lutheri Vater, ein Bergmann von Profeßion , gewöhnet hat. Es war ein festes Schloß daselbst , welches aber A. 1672. auf Gutbefinden des Oder-Sächsischen Kreises ist gesprenget worden. Als Eurbei-vr einmal an diesen Ort kam , und die Schlvß'treppe hinauf gehen wolte, so kam ihm ein gavtzer Strom von Wein entgegen: Wie er nun fragte, wie das zugienge? So bekam er zur Antwort, die Grafen hätten mit einarbec geschmamet. Da schlug Lu. therus feine Augen gen Himmel, und sagte: Diesen Miß. brauch der göttlichen Gaden wird Gott nicht un- gestraft lassen, sondern es wrrd einmal eine Zerr kommen , daß Graß an diesem (Orte wachsen wird, wo letzo so viel Wern mit Füssen getreten wird. Closter- Mansfeld , lieget nur eine halbe Meile davon, und ist lu ein Amt verwandelt. Relbra , ein Amt, vhnweit Eisleben, welches die Grafen von Dohna besitzen. Fr1deburg, ist ein Berg,Schloß , mit einem Amte, davon der Fürst die Revenuen geniesset. A. 17*8. Laus- te derselbe das Gut Adendorf darzu. Schrapelau , cm verfallenes Schloß, mit einem C c c r Städt.

6. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 785

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
C. Iv, vom Narmafthum Mersien, 78s ländischen Palla sie, nach der Müntze, nach dem grüne« Gewöibe, nach der Chmfürstlichen Biblivtheck, und nach dem grossen Garten ausser der Stadî, so wird er dergleichen mündliche Beschreibung nicht ohne Erstau- nen anhören kö nen. Von dem Zeug, Hause muß ich dock was erzehleu. A. 16^7. ward Churfürst ^obsnusl Georgius 1. vom Kayser Matthia, und von dem Ertz« H-rtzvge kerctinlnào Ii. in Dreßden besuchet, Nichts fiel diesen hohen Gästen so sehr io die Augen, als das Zeug, Haus. Endlich sagte Käufer Matthias zu seinem Söetcer Ferdinande, ,* Das §eug--Haus ist vortref- Uch, aber. . und damit hielt er inne. Der Churfürst verstund diele Sprache gleich, und führete den Kayser bald darauf rn das sogenannte grüne Gewölbe, welches damals m t Silbe?. Platten angefüllek war, und da sagte der Churfürst : Auergnädigstek Rayser, hier ist Das Ader. D:e Weltlichen Collegia will ich nicht beschreiben r Was aber die geistliche Verfassung des Landes betrift, so ist m Dreßden nicht nur ein grosses Oder » Consu Storium, darunter sowol die beyden Universitäten, als auch die beyden Consistoria zu Wittenberg und zu Leipzig stehen müssen: sondern cs ist noch darüber em hoher Krchen.rach bestellet, darinnen nur dreh Per. .joren sitzen, nehmiich der Geheimde Raths - Präsiden, te, der Präsidente vom Ober. Consistorio, und der Cvurfürstliche Ober. Hof. Prediger an der Schloß, Kir. che. Die princrpalste Kirche in der Stadt wird sonst zum heiligen Creutz genennet, daran der Superin« tendens stehet. Es ist ein magnifiques Gebäude, und der Thurm ist so Maß v, daß eimge Canonen darauf haben können gepsigntzu werden. Im übrigen lieget D'eßdrn niedrig, und hat einen gantz Ädmiradlen Pro. speck, gegen alle vier Winde : Es wirb auch nicht nur aus dem Lande, sondern auch aus dem benachbarten Königreiche Böhmen eine so starcke Zufuhr unterhalten, day man an den gewöhnlichen Wachen. Mürckren, wenn man dw unzähiicheu Bicmalieu ein wenig drschaue! hay nowwendrg ansrufen, oder doch bey sich im Hertzm sagen muß: Hemj die Erde ist voll demek Güte. Ui. The». D dd «I«

7. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 733

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
vom Ober-Sächsischen Rreise. 7z; es recht ins Gevierte,, oder in die Runde läge, so würde sowol die Länge als die Breite zeheu deutsche Meilen austragen. Das Erdreich ist eben uichr all- zu fruchtbar, und die Einwohner in den Städten lmd auch nicht die gröften Capitalisten. Wegen der Historie aber giebt es gar viel darinnen zu mercken : ^lttenbergj ßat.witeberga oder Viteniberga,o&Cc Leucorea, ist die Hauptstadt des gantzen Landes an der Elbe. Es ist kein grosser O?k, ist aber eine ziemliche Fe. stung, und hak ein altes Schloß, darauf die Sächsischen Churfürsten aus dem Manischen Stamme resibiret ha. den. Es ist daselbst ein dewndres Conststvrium. ein eigner Schöppenstuhl und Hof. Genchl. nebst einem Kress. Am. te, und ist also gantz son Meissen abgesondert. Churfürst kriorrllus Sapiens legte bastldlt r?o2. eine neue Uni. verstläl an: Er tbat solches auf Einrathen seines getreuen Rathes Martini Mellerstadii, der mit dem Ctzur- fürstea im Gelebten £an*e gewesen war, und ihm auf der Insul Rhodi8 das Leben gerettet hatte. Unter den neuen Professoribus war auch v. Marti Nus Luthe- Rus. A-'s nun derselbe A »7. daselbst zum ersten wrder den Ablaß predigte, so tonte man wol sehen, daß Gor: bey dieser Fundation die Hand im Spiel hatte: Denn die asten U iversilätrn in Deutschland lagen damals so im Argen, daß die grosse Reformation schwerlich rvürde zu Stande gekommen sehn, wenn sich der Heilige Geist nicht eine neue Werkstatt dsrzu m-geleget hätte. Es liegt dieser treue Knecht Gones daselbst in der Schloß. Ca. pelle begraben, und auf seinem Leichen. Steine stehen nur etliche Zeilen. Ais Kaystr Carola V. nach der Schlacht bcy Mühlberg selber ¿u Wittenberg war, so ward ihm vorgetragen, ob er nicht Luthe« Cöcpec ausgrabeu , und verbrennen lassen wolle? Er aber gab zur Antwort: Lasset ihn liegen ici) habe ihn schon 311 Worms ge je. den: Ich bin ein Rayjer über Die Lebendigen, und nicht über die Tobten. Es haben zwar einige Wmd. wacher vorgegeben , a s ob seine geheiligten Gebeine, zur Zeit des Schmalkaldischen Krieges , auf hohen Befehl, von Wittenberg an einen unbekannten Ort wären ge, bracht worden, damit sie von niemand möchten beleibt. grt

8. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 741

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Cap. Iii. von Thüringen. 741 der Festung Petersberg, und ?oo. Kayserliche S Adaceri in der Festung Cyriaciburg gelegen, welche die Thore Mit Mayntz zugleich besetzen. Was die Religion betrift, so ist der Rath nunmehr vcr, mischt, die Bürger aber sind meistens Lutheraner. Die Uni. versicät daselbst ist sehr ait: Dean sie ist schon A. H82. fu'rw diret worden. In der Augustiner-Kirche allda wird noch die Zelle gewiesen, darinnen D. Luther als ein Mönch geiebet hat. Es sind schöne Btbliothecken in Erfurt: Eine gehört den Catholicken » die andere der Universität, und die dritte dem Evangelischen Ministerio. Von der grossen Glocke da. selbst , welche A- 1479. in der Taufe den Namen Maria. Clara Susanna bekommen hat, wird viel Wesens ge. macht: Sie wieget »7?. Ceutner, ist Ellen weit, und $. Ellen hoch: Es stehet folgender Reim daran: Die grosse Susanne Treibet den Teufel von dann-. Auf erstgemeldtem Petersberg in der Benedictiner. Kirche ist das Grab Llv0vil!,Grasens von Gleichen. Derselbe war imgelobte» Lande von dentürcken gefangen: Es verliebte sich aber in denselben eine schöne Saracenerin , und half ihm zu seiner Freyhrit, mit dem Bedinge, daß ec sich mit ihr vermahlen solte. Als er nun hierauf A. 124c». mit dieser Orientalischen Gemahlin wieder nachthüringen kam, so lebte seine erste Gemahlin noch, die eine gebohrne Gräsin von Kaefemburg war. Der Pa bst dispensirte, daß er bevde Gemahlinnen zugleich neben einander behalten dürfte, wel. che sich auch sehr wohl mit einander vertrugen. Sie schlie- fen in ihrem Leben alle drey in einem Bette, welches noch zu Gleichen gewiesen wird; und nach dem Tode sind auch alle drey neben einander begraben worden. Solches bezeu. get die Aufschrift, so auf dem Grabe zu lesen ist: Zwey Weiber liebten sich als Schwestern, mich als Mann: Die eine folgte mir, und liesi den Alcoran; Die andre wolle bey derrückkunft mich nicht lassen: Erst must uns drey ein Bett, und jetzt ein Grab umfassen. Das Eisfeld lieget nicht in Thüringen, auch nicht in Dessen, und auch nicht in Nieder-Sachsen; sondern es lieget in einem Winckel zwischen diesen Aaa z drey

9. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 757

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Cap. Iii. von Thüringen. 7^7 angenehmes Lust-Haus, in einen» Walve, mtl einem schö- nen Tiner, Garten. Sonnenberg, zwischen Eifenach und diesem Orte, ist ein neues Lust, Schloß ans einem Berge, mrt eknem schö- nen Garten: weil der daran liegende W^ld durchgehauen worden , so giebt es da eine vortrtffche Aussicht. Moehra , ein Dorf, zwischen Eisenach und Saltzun. gen, da haben Eutkeri Vorfahren gewöhnet. Darnach gehöret dem Hause Sachsen-Weimar aus eben dieser Sachsen- Eisenachischen Erbschaft die Stadl Jena, nebst andern merckwürdigen Oer- tern an der Saale. ]Ena, ist eine kleine Stadt an der Saale, mit einem Schlosse, darauf vor diesem eine Fürstliche Linie Hof gehalten hat. Der Ort ist mit lauter Weinbergen um. geben, deswegen ein aller Porte das Epigramms gema. chet hat: Mondbus excelfis cin&a eft celfiffima Jena, Mondbus excelfis celfior ipfa fuis. Die Sorte von Wein aber ist so beschaffen, daß man den. selben vom Rhein-Weine gar leicht unterscheiden kan. Als Churfürst Johannes Fridericus in seiuer Gefangen- schaft leichte zuvor sehen kome, daß die Universität Wit- tenberg zugleich mit der Chur an die Aibertioische Linie kommen würde, so ließ er die Fundatioa einer neuen Uni- versität seine Sorge seyn, welche die gesamte Ernestini- sche Linie gemeinschaftlich haben solle: Und darzu ward dieses Jena erwählet, und A. inauguriret. Zum Unterhalte der Herren Profefforum und andern Noch, wendigkeiten wurden dieser neuen Universität A. »6;,. auch zwey Aemter geschencket, die nicht wett davon gele. gen sind. Eins Heist Apolda, und das andere Heist Remda, darüber sonst Sachsen-Weimar die Landes. Hoheit hat. Es hatte das letztere vor diesem eigene Grafe» nemi ch die Grafen von Gleichen, die A. i6ji. ausge. storben sind. Die Uviverstlät hat den Ruhm, daß wohl, feil daselbst zu zehren ist, und daß die Collegia durch keine Ferien interrumpiret werden. Vor diesem katzbalgten stch b,e Studenten ohn Unterlaß, daß man auch den bekann. len Vers deswegen gemacher hat: Bbb i wer

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 513

1855 - Mainz : Kunze
511 Pyvenäischc Halbinsel. Geschichte Spaniens. sich völlig erholte. Dennoch bestand noch über 2 Jahrhunderte ein arabischer Staat im südlichen Lande Granada und hätte sich wohl noch länger erhalten, wenn nicht die verschiedenen Königreiche der Halbinsel, mit Ausnahme Portugals, zu einem einigen Staate wären vereint worden. Dies geschah durch Heirath der castilischen Königin Isabelle mit dem arragonischen Könige Ferdinand. Ihren vereinigten Heeren gelang es, 1492 Granada zu erobern und Herrschaft und Sprache der Araber ans der Halbinsel zu vernichten. Damals waren die deutschen Niederlande durch Heirath ihrer Fürstin Maria von Burgund (Tochter Karls des Kühnen) mit Max von Oestreich an das östreichische oder habsburgische Hauö gekommen. Ihr Sohn Philipp vermählte sich mit Jsabelleus Tochter und erhielt dadurch Anspruch an die spanische Krone. Sein Sohn Karl, geb. zu Gent 1500 (also Enkel von Kaiser Max und Maria) ward einer der mächtigsten Regenten. 1516 begrüßte man ihn als König von Spanien, womit er auch Neapel und Sizilien erhielt. Die Niederlande besaß er schon früher. Von den deutschen Kurfürsten ward er 1519 auch zum Kaiser erwählt; und da grade damals die spanischen Seefahrer noch mehrere Küsten Amerika's entdeckten und eroberten, so konnte man wohl von ihm sagen: in seinen Staaten gehe die Sonne nicht unter. Als er 1556 die Krone niederlegte, erhielt sein Sohn, der berüchtigte Tyrann Philipp Ii., zwar nicht die östreichi- schen Laude und die Kaiserwürde — denn beides verblieb Karls V. Bruder- Ferdinand — aber doch immer eine große Macht, die ihn andern Staaten ge- fährlich machte. Merkwürdig ist es, wie die nördlichen Niederlande gegen seine Tyrannei sich auflehnteu, mit Muth und Beharrlichkeit sich losrissen und die Republik Holland gründeten. Seine Nachkommen regierten bis 1701, wo die östreichische Linie in Spa- nien ausstarb. Vergeblich strebte die andre im Besitz Oestreichs und der deut- schen Kaiserwürde befindliche Linie ihr Recht geltend zu machen und über den spanischen Thron zu verfügen. Frankreich fürchtete Oestreichs Wachsthum und setzte sich mit Gewalt dagegen. Ein blutiger Krieg, der spanische Erbfolgestreit, ward deshalb geführt, der trotz der deutschen Siege damit endete, daß 1714 der französische Prinz Philipp (aus dem Hause Bourbon) den spanischen Thron behielt. Von dieser Zeit an regieren dort die Bourbons, freilich mit eben so wenig Einsicht, als zuvor die Nachkommen Karls V. Seit die Spanier nicht mehr mit den Mauren zu kämpfen hatten, thaten sie wenig Ehrenwerthes. Seit sie die fleißigen Mauren vertilgten und sich auf das Gold Mexieo's und Peru s verließen, sind Laudbau und Betriebsamkeit in ihrem Lande immer tiefer ge- sunken. Seil die castilische Bürgerschaft, obwohl unter Anführung des tapfern Padilla, im Kampf mit dem hohen Adel die Niederlage bei Villalar 1522 erlitt, verloren die sonst mächtigen Cortes (Höfe oder Reichsstände) ihr Au- sehen, und der Despotismus stieg*). Selbst die alten Kämpfe mit den Musel- *) Wie unter den Despoten Philipp Ii. und Iii. die Industrie sank, davon ist die Stadt Sevilla ein Beispiel. Es gab dort in der Mitte des 16ten Jahrhunderts 16000 Webstühle für Seide und Wolle, wodurch 130000 Menschen
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